Zwickau ... Chemnitz ,.. Vlaucn.... München ... Nürnberg ... Würzbürg... Sruttgcrrt... KarkSrühe... Nauheim... �reibnrg i. Br.. Strasburg i. Eis. Metz ..... Tas sind im Bergleich zu den Preisen, die durchweg im Oktober an den größeren deutschen Schlachtviehmärkten ver- langt und bezahlt worden sind, immerhin ansehnliche Preisherabsetzungen. Man muß anerkennen, daß wenigstens in diesem Fall die Regierung etwas energischer zugegriffen hat, als bei den früheren Preisfestsetzungen für Getreide und Kartoffeln. Vergleicht man die jetzigen Höchstpreise mit den Preisnotierungen an den hauptsächlichsten deutschen Schlacht- uiehmärkten, so ergibt sich eine d u r ch s ch n i t t l i cy e Preisrcduktion um 30 b i s 33 Proz., also um ein Dtittel. In Berlin kosteten z. B. pro Zentner Lebendgewicht: am d. Okt. am 13. Okt. am 27. Okt. Schweine M. M. M. im Gewicht von 100— 120 Kg 145—150 140—153 136—145 . 80—100„ 135—145 185—150 123—140 .»» weniger als 80 kg.. 115-135 120—138 105—125 Sauen........ 133—140 185—140 120—135 Nach den neuen Preisfestsetzungen stellen sich da- gegen die betreffenden Preise für Berlin aus 110, 100, 85 und 95 M. Freilich kommt dabei, wie schon die obige Preisnoticrung vom 27. Oktober zeigt, in B'e- tracht, daß die Schweinepreise im Fallen begriffen sind und ohne jedes Eingreifen der Regierung voraussichtlich demnächst gesunken wären. Man kann sogar der Ansicht sein, daß, wenn die Regierung keine Höchstpreise verordnet, sondern statt dessen die F l e i s ch k a r t e eingeführt und durch diese den Fleisch- verbrauch des einzelnen auf ein bestimmtes, nicht zu hohes Maß festgesetzt hätte, dadurch unter den jetzigen Marftver- Hältnissen höchstwahrscheinlich der Schweinepreis noch tiefer herabgedriickt worden wäre, als es durch die neue Bundes- ratsverordnung geschieht. Bis zum 12. November, dem Be- ginn der netten Preisnotierung, wäre allerdings die Preis- senkilttg nicht erfolgt: sie hätte zweifellos mehrere Wochen in Anspruch genommen, und selbst dann wären zunächst kaum auch die Kleinhandelspreise in den Schlächterläden im gleichen Verhältnis gefallen, denn es ist eine altbekannte Tatsache, die nicht nur durch frühere Erfahrungen, sondern auch aufs neue durch die Preisgestaltungen während der Kriegszeit bestätigt wird, daß keineswegs zugleich mit den Viehpreisen auch die Großhandels- und die Kleinhandelspreise für Fleisch sinken. Vielniehr suchen, wenn die Viehpreise an den Schlachtvieh- Märkten fallen. Groß- und Kleinschlächter ihre bisherigen Preise noch möglichst lange hochzuhalten, wenigstens aber passen sie ihre Preise nicht.sofort, den neuen Piehpreisen an. Es ist deshalb durchaus angebracht/ daß die Bundesrats- Verordnung neben den. Schweinepreisen zugleich auch Klein- Handelspreise festgesetzt hat. Für frisches(rohes) Schweine- fleisch darf der Preis nicht um 40 Proz. höher sein, als der örtliche Diehpreis für Schweine zwischen 80 bis 100 Kilo- graMm beträgt, für frisches Fett nicht um 80 Proz. höher. In Berlin dürfen also vom 12. November ab Bauchschweinefleisch. frischer Schinken, Kamm, Schuft usw. nicht mehr als 1.10 M. pro Pf u n d, Rllckenfett, Liesen n i ch t m e h r n l s 1,80 M. pro Pfund k o st e n. Bisher kostete in Berlin Bauchschweinefleisch durchweg 1.75 bis 1,90 M., frischer Schinken 1,80 bis 1.90 M.. Rückensett 2,60 bis 2,80 Mark pro Pfund. Im Vergleich znin Oktober/November vorigen Jahres ist der jetzige Höchstpreis allerdings noch immer enorm hoch, denn damals kosteie Bauchschweinefleijch 70 bis 80 Pf., frischer Schinken 80 bis 90 Pf. pro Pfund. Immerhin besteht zwischen den Preisen, wie die Haus- frau sie bisher auf den Märkten und in den Schlächterläden bezahlen mußte, und den jetzigen Höchstpreisen ein wesent- licher Uttterschied. Es ist für die ärmeren Volksschichten keineswegs einerlei, ob sie für Bauchschweincfleisch 1,90 M. oder 1,40 3)1., für Rückenfeit 2,80 M. oder 1,80 M. zahlen müssen. Zudein aber sollen die neuen Höchstpreise für Fleisch nicht unterschiedslos als Normalpreis betrachtet werden. Die einzelnen Geineinden erhalten das Recht, je nach den be- sanoeren örtlichen Verhältnissen etwas niedrigere Preise fest- zusetzen, also z. B. für Rückenfett 1,40 M. oder 1,60 M., tt u r d ü r f e n i n k e i n e m F a l l d i e s e b e s o n d e r e n O r t s- preise übet die vom Bundesrat für die eist- zelnen Preiszonen festgesetzten Maximal» preise hinausgehen. Em weiteres wichtiges Recht wird den größeren Ge» meinden dadurch eingeräumt, daß ihnen gestattet wird, die- jenigen aufgetriebenen Schweine, die auf ihren Schlachtvieh- markten imvcrkauft bleiben, einfach für den städtischen Bedarf mit Beschlag 311 belegen und in den städtischen Schlachthäusern auf Gemeindekosten abschlachten zu lassen, und zwar brauchen die Gemeinden in solchem Fall nicht die vollen Höchstpreise für die requirierten Schweine zu zahlen, sondern können 5 M. pro Zentner vom Betrag abziehen. Nicht für alle, aber doch für manche großen Stadtgemeinden ein nicht unwichtiges Recht, das, ohne schwächliche Rücksichtnahme angewandt, die städtische Fleischversorgung wesentlich zu erleichtern vermag, denn vielfach bleiben auf den Schlachtvichniärkten große un» verkaufte Rückstände übrig. Es könnte nur vorteilhaft für die ärmere Bevölkerung sein, wenn die Stadtverwaltungen unter Ausschaltung des großen und kleinen Zwischenhandels viel mehr als bisher dazu übergehen würden, selbst die Ver- iorgung der ärmeren Einwohnerschaft mit gutem, billigem Fleisch zu übernehmen. Eine Halbheit ist es, daß die neue Verordnung nicht zu- gleich Höchstpreise für Rindvieh und Rindfleisch festsetzt: denn während unzweifelhaft die Schweinepreise auch ohne Höchst- vreisfcstsetzungcn in nächster Zeit gefallen wären, steigen die Rindvieypreise, sa daß wir für Februar, März, April auch auf dem Rindermarkt mit ganz außergewöhnlich hohen Preisen rechnen können. Noch wäre es Zeit für Preismaßnahinen, die uns diese drohende neue Teuerung ersparen könnten. Muß denn immer der Preistreiberei so lange Bewegungsfrei- h-stt gewährt werden, bis das Messer an der Kehle sitzt? H. 0.
Die Entente-Truppen in Serbien . Saloniki, 5. November. (W. T. B.) Meldung der Agence HavaS. Die Aranzosen haben sich auf den Höhen der gebirgigen From R a b r o w o— Äradok— Demirkapu stark eingerichtet Won wo aus sie die Bulgaren im Scbach halten). Die Verbindung der Franzosen in Kriwolak mit den Serben in Beles ist noch nicht vollzogen. DffS erste englische Kontingent traf gestern in G e w g h e l i ein. Die Engländer werden unabbängig von den Franzosen , aber in taktischem Zusammenhange mit ihnen vorgehen. Griechische Mimfterkrise. Athen , 4. November. (Meldung der Agence Havas.) Zaimis begab sich mittags zum König, um das Entlassungs- gesuch des Ministeriums zu überreichen. Die vcnizelosfeindlichen Zeitunger? betrachten die Auf- l ö s u n g der Kammer als gewiß. Das„Allgemeen Handelsblad" berichtet aus Athen : Die Kammer wurde bis zur Bildung eines neuen Kabinetts ver- tagt. Der König hat die D c m i s s i o n des Kabinetts a n- genommen. „Times' meldet, einer Drahtmeldung der„Voss. Ztg.' zufolge, auS Athen über die Entstehung der K r i s e: In der Debatte über die KriegSkredrie krilistsrie der bonizelistische Abgeordnete Vlachos einen der Posten, wobei er den Kriegsminister angriff, der wütend das Haus verließ, worauf großer Tumult entstand. Vlachows entschuldigte sich, ober die Sitzung wurde aufgehoben. Als sie wieder eröffnet war, erschien nicht der KriogSmimster, sondern ein Vertreter von ihm auf seinem Platze. Venizelos verlangle, daß auch der Kriegsminister sich entschuldige, weil er respektlos das Haus ver- lasten habe. Zaimis verlangte hieraus ein Vertrauensvotum. Venizelos antworte mit einem Angriff auf die auswärtige Politik der Regierung und bedauerte, daß Griechenland dem Erbfeind Bulgarien gestatte. Serbien zu vernichten, da später Griechenland an die Reihe kommen werde. Ein Abgeordneter warf Venizelos vor, er habe die Vaterlandsliebe des Königs be- zweifelt. Venizelos antwortete, in einem konstitutionellen Staat könne keine königliche Politik gemacht werden, es wäre besser, Neuwahlen auszuschreiben, als die Ver- rassung während des Krieges aufzuheben, damit deutlich gezeigt werde, wo die Verantwortlichkeit sei. In der darauf folgenden langen Debatte verfocht Minister G u n a r i s das Recht des Königs, anderer Meinung als die Re- gierung zu fein. Die Rede Venizelos ' in der griechischen Kammer be- leuchtet die politischen Hintergründe der so plötzlich ausge- brochenen griechischen Ministerkrise. Zum dritten Male tritt Venizelos , der in breiten Kreisen seines Volkes als der eigent- liche Schöpfer Nengriechenlands betrachtet wird, in einen Kampf mit dem König Konstantin. Da er über die Mehrheit in der Kammer verfügte, war es für ihn nicht schwer, das Kabinett Zaimis aus einem beliebigen nebensächlichen Anlaß zu stürzen. Daß er diesen Augenblick jetzt gewählt hat, geht ans seinen Angriffen gegen die a n s>v ä r t i g e Politik der Regierung und dem Hinweis hervor, es wäre besser, Neuwahlen auszuschreiben, als die Ver- fassung während des Krieges aufzuheben, da- mit deutlich gezeigt werde, wo die Verantwortlichkeit sei. Diese Rede bedeutet eine offene Kampfansage an den König Konstantin, dessen Politik Venizelos bekämpft, weil er die Nichteinmischung in den Klieg an der Seite Serbiens und der Entente al� eine, Gefahr für die, Zukunft Griechenlands be- trachtet. Indessen geht aus der Tatsache, daß Venizelos die V e r a n t w o r t l i ch k e i t S f r a g e jetzt besonders unterstreicht. deutlich hervor, daß er unter den obwaltenden Ver- hältnisscn kaum au einen sofortigen Uebergang Griechen- lands in das Lager der Entente denkt. Die Entente hat zwar Griechenland wettgehende territoriale Zugeständ- nisse am Balkan , in Kleinasten und im östlichen Mittelmeer gemacht, aber wie die militärische Lage sich zurzeit entwickelt, dürfte selbst Venizelos kaum für die so- fortige Annahme der Ententevorschläge sein. Was er offenbar bezweckte— und zum Teil erreichte— ist die Verantwortung für die jetzige Haltung Griechenlands auf die persönliche Politik des Königs abzuwälzen und den Boden zu bereiten für eine eventuelle Schwenkung der griechischen Politik— falls die militärische Lage sich für sie günstiger als jetzt erweisen sollte. Der französische Tagesbericht. Paris . 5. November. (W. T. B) A m t l i ch e r B e r i ch t d o n Donnerstag nachmittag. In der Nacht wurden lebhafte Handgranatenkämpfe in den Schützengräben an der Straße nach Lille südöstlich von Neuville und St. Vaast geliefert, während in demselben Gebiete ein heftiger Artillerielamps durchgeführt wurde. In der Champagne i»r Gebiete der Chausion Farm gestattete uns ein sofortiger energischer Gegenangriff schon gestern abend den größten Teil der Stücke der vorgeschobenen Schützengräben wieder zu besetzen, in die deutsche Abteilungen hatten eindringe» können. Diese wurden daraus vertrieben trotz des erbitterten Widerstandes, der durch Bespritzung mit brennenden Flüssigkeiten unterstützt wurde. Orientarmee. Die Landung französischer Truppen in Saloniki dauert ohne Zwischenfall fort. Von der französischen Front zwischen Kriwolak und Rabrowo ist nichts zu melden. Paris , 5. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht von g e st e r n a b e n d. In Belgien beschoß unsere Artillerie lange Zeit die feindlichen Stellungen in der Gegend von Lombaertzyde und bclämpfle wirksam die feindlichen Batterien, welche als Antwort auf unsere Schützengräben schoß. Im Artois, im Abschnitt des Waldes von Givenchy und südlich der Somme, in der Gegend von Berwraignes und Ceisisreö fanden gleichfalls heftige Artillerie- kämpfe statt In der Champagne dauerte der Kampf den ganzen Tag mit der größten Tätigkeit in der Gegend der garin von Chausion, zwischen Höhe 199 und den Maisons de Champagne an. Wir vertrieben zunächst den Feind Völlig aus den letzten Stücken unseres letzten vor- geschobenen Schützengrabens, den er noch seit gestern abend hielt, wo ihm ein äußerst erbitterter Angriff gestattet hatte, an einigen Stellen auf einer sehr beschränkten Front ohne Tiefe Fuß zu fasien. Ein anderer Angriff gegeir unseren Abschnitt von La Courtinc wurde völlig zurückgeschlagen. I» den Vogesen setzte der Artilleriekampf in der Gegend von Violuz wieder ei», während gleichzeitig ein lebhafter Kampf mit Schützengrabenkampfwerkzeugen durchgeführt wurde. Belgischer Bericht. Die Nacht und der Vormittag waren ruhig. Am Nackmittag zeigten die feindlichen Batterien und Flug- zeuge eine gewisie Tätigkeit, besonders im Abschnitt zwischen Rieuport und Dixmuiden. Hombenattentat in Antwerpen . Berlin , 5. November.<W. T. B.) Der, T e m p S' vom 25. Oktober bringt unter der Ueberschrift„Uns Bombe en Anvers" die aus dem Haag vom 24. Oktober datiert« Nachricht, daß in Ant- werpen ein Attentat gegen da? HauS eines deutschen Herrn de»
gangen worden sei. Der deutsche Besitzer habe deutsche Offiziere beherbergt. In einer Nische direkt unterhalb deS Eßzimmers sei eine Bombe niedergelegt und zur Entzündung gebracht worden, während die vier Oifiziere sich bei Tücke befanden. Drei von ihnen seien sofort getötet, der vierte sei schwer verletzt worden. Der Schaden am Hause sei bedeutend, der Urheber des Anschlages sei nicht ermittelt. Tatsache ist folgendes: Am 9. September nachts 1t Uhr fand in dem bezeichneten Hause eine Exvlosion statt, bei der die steinern« Füllung und die Gilter eines Kellerfensters zerstört wurden. Auf» gefundene Teile einer Bombe und eine Zündscknur bewiese», daß es sich um ein Attentat handelte. Dieses galt anscheinend einem Stabe, der in der Nähe des genannten Hauses untergebracht war. Verletzt wurde niemand. Der Anschlag ist also mißglückt. Er beweist aber, mit welchen Gefahren die deutschen Truppen zu rechnen haben, und wenn der Feind sick mit solchen Anschlägen brüttel und ihre vermeintlichen Erfolge verkündet, so kann er sich nicht wundern, wenn seine Sendlinge der Aufmerkiamkeit der deutschen Behörden erliegen und durch Richierspruch Opser des eigenen Auftrages werden.__ Der russische Generalsiabsbericht. Petersburg, 4. November. kW. T. B.) Amtlicher rufst« scher Bericht vom 3. November. In der Nähe von Schlok griffen die Deutschen unsere Truppen erfolglos bei Roggascm und Keminern an; der Angriff wurde zurückgeschlagen. Auf der Düna- front gelang es uns durch einen heiligen und gut vorbereiteten Angriff das Dorf Platonsichki(2 Kilometer südlich des Swenlen« sees) und zwei benachbarte Höhen zu nehmen. Wir machten hierbei zahlreiche Gefangene und erbeuteten Maschinengewehre. Bis jetzt wurden 4 Offiziere und 500 Mann festgestellt. Im Laufe des gestrigen Tages scklugen wir den bei den Dörfern Huta-Lsiowska, Kamieinicha, Budka und Komarow gemachten Angriff de» FeindcS zurück und machten hierbei 100 Gefangene. Wir warfen die Oesterreicker, denen es gelungen war, südlich BaSzlhki(15 Kilometer westlick Derazno) den Putilowkafluß zu überschreiten, zurück: wir vernichteten ihre Brücken. Bei Nowo- Aleksiniec näherten sich unsere Truppen ohne Schuh dem Draht« Hindernis, drangen in die feindlichen Gräben ein, warfen den Feind aus den Gräben und machten zwei Offiziere und 42 Mann zu Gc- fangenen. Der Feind ergriff von dem Dorf Jozefowka<7 Kilometer nordöstlich Siemikowce) aus, unterstützt durch äußerst heftiges Artilleriefeuer die Offensive und brach in das Dorf S i e m i- k o w c e ein: nachdem wir auch ein starkes Feuer auf den vorgehen- den Feind Und seine Batterien eröffnet hatten, griffen wir an. Es gelang unseren Truppen, die Front des Gegners einzudrücken; un- geführt 5090 Deutsche und Oesterreicher wurden gefangen ge- nommcn. Kurz darauf machte der Feind einen Gegenangriff. Der heftige Kampf dauert an. Prtrrsbnrg, 5. November. (W. T. B.) Amtlicher r u s s i« scher Bericht vom 4. November 1915: In der Gegend von S ch l o ck, bei dem Dorfe Raggascm, warfen wir einen Angriff des Gegners zurück, welcher sich darauf westlich des Dorfes Dünaburg zurückzog. Südlich des Babit« Sees drangen unsere Abteilungen in südöstlicher Richtung vor. Der Feind leistete heftigen Widerstand. Bei Ausan an der Düna flußabwärts Dünaburg <8 Kilometer südlich Liwenhof) veriuckten die Deutschen die Düna zu überschreiten, wurden aber zurück- geworfen. In der Gegend von Dünaburg gelang e» uns südöstlich Jlluxt vorwärts zu kommen. In der Nähe des Dorfes Plaionifchki, südwestlich des Swenten-Sees machten die Dentfchcn"rnchrere Gegenangriffe,' die von un» zurückgewiesen wurden und bei denen es uns gelang, 5 Offiziere und 531 Mann gefangen zu nehmen und 4 Maschinengewehre zu erbeuten. Die Verluste der Deutschen in diesem Abschnitt sind sehr groß. Wir dringen weiter erfolgreich vorwärts. Bei Podgacie, nordwestlich Czartorysk(8 Kilometer) gelang eS dem Feind, in den tiefen Wald einzudringen und sich festzusetzen. Die Lage war sehr ungünstig, aber den Anstrengungen aller Teile unserer Truppen gelang eS, sie wiederherzustellen. DaS ganze Schlachtfeld ist mit feindlichen Leichen bedeckt. Wir machten 8 Offiziere und ungesähr 400 Deutsche und Oesterreicher zu Ge- fangenen und erbeuteten 2 Maschinengewehre. Die Deutsche » ant« worteten mit rasendem Schnellfeuer und griffen erneut an. Ein An- griff nördlich Komarow wurde gleichfalls unter großen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Der Feind warf zwei Bomben auf den Bahnhos Klewan nordwestlich Roivno. Die von den Deutschen südwestlich Wolica, nördlich Nowo-Aleksiniec gemachten An- griffe wurden abgewiesen, der Feind griff darauf erneut an. Der Gegenangriff des Feindes bei Siemikowce scheiterte, wir bc- setzten seine Schützengräben und schlugen ihn in die Flucht. Gegen Abend deS 8. November schwächte der Kampf ab. Der Admiralstab teilt mit, daß die in der Presie er- kckienenen Artikel betreffend Truppenausschiffungen in Warna am 3. November erfunden sind. Sarbarische Kosakentat. Nachstehender beglaubigter Bericht eines russischen Oberst an seinen Brigadegeneral legt Zeugnis von einer neuen Bestialität von Kosaken ab. Er lautet in der Uebersetzung aus dem Russischen: „An Kommandeur der 2. Brigade Baron v. Stempel. Mrotscki- Kawle 8/21. 7. 1915 3.80 nachm. Auf dem Wege Bshusy— Male— Napjorki wurde ich beim Heraustritt aus dem Walde durch feindl. Inst, beschosien. Die 2. Sotnie unter Sotnik Tjurin und die 4. Halbsotnie unter Jcsiaul Paichlow attackierten und stießen bei Lacht RaSdseluya auf eine etwa 40 Mann starke Schützenlinie, die attackiert wurde. Einige zu mir abgeschickte Gefangene vom 175. Regt, wurden niedergemacht, da die sie begleitenden Kosaken, als sie das Ge'ckret ihrer Kameraden bei der Attacke hörten, es für nötig hielten, sich an der Attacke zu beteiligen und daher sich d e S Dienstes als Begleitmannschaft zu entledigen. Oberst Ma... Für die Richtigkeit: Griecel Major. Man darf wohl ohne weiteres annehmen, daß vorstehender Bc. richt an die vorgesetzte Stelle den Zweck hatte, den russischen General auf diesen scheußlichen Vorfall, der allen Gesetzen der Krieg- sührung ins Geficht schlägt, aufmerksam zu mache». Zur Ehre deS anständigen Teiles der russischen Armee möchten wir die Hoffnung aussprechen, daß der Brigadegeneral hier seine Pflicht getan, d. h. die Mörder gefangener Deutscher strengstens hat bestrafen lasten. Japanisches Kriegsmaterial für Rußlanü. New Kork, 5. November. (W. T. B.) Asiociatcd Preß meldet aus Tokio : Die Herstellung des Kriegsbedarfs für Rußland weist eine rasche Steigerung auf. Es werden Eisenbahnwagen, große Mengen von Schienen, Schwellen, Loko» mvtivcn, Kanonen, Gewehre, Munition, Schuhe und andere Leder. artikel sowie Tuch erzeugt