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Zu den Stadtverordnetenwahlenrch den mangelnden Glauben der Werl   und die hierdurch er- argt zuziehen. Bei den Fällen, bie zur Antlage ſtehen, ſei ihnen

Am morgigen Sonntag, den 7. November, finden in 17 Bezirken in Berlin   die Ergänzungswahlen zur Stadtver ordnetenversammlung statt. Die Genossen werden dringend ersucht, ihr Wahlrecht auszuüben und den Kandidaten unserer Partei ihre Stimmen zu geben.

4. Sommunal- Wahlbezirt. Kandidat: Stadtv. Sugo Woldersky,

Brückenallee 4.

M

6. Kommunal Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Ferdinand Ewald, Schönleinstr. 6.

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Die

Zeugenvernehmung

Als die Zeugin aus eigenem Antriebe die Oberschwester Kanter

teilungsblatt enthält sodann noch eine Ergänzung des Jugend- filbrigen war bie Behandlung eine fogenannte Bernbehandlung.[ boten babe. Ebenso beftrettet fie, daß fie alles Effen erlaubt und foriftenverzeichnisies, eine Anregung an die Drtsaus Ein Neffe der Frau B., der Schloßhauptmann Thiele, der auch nur Sacharin bei Kaffee anempfohlen habe. In den 6 Wochen der schüsse, sich in Gemeinschaft mit den örtlichen stomitees vom Roten nach der Heilmethode der Christian Sicence erfolgreich behandelt Behandlung habe sie Frau Buze nur viermal persönlich besucht. Kreuz durch Bildungsmaßnahmen der in Lazaretten und fein will, fand die Fortschritte in der Genesung seiner Tante Frau B. habe sich mit Gifer den scientistischen Lehren hingegeben Genesungsheimen befindlichen Soldaten anzu- nicht schnell genug, auf seine Bitte schickte die Gräfin Fanny von und darin auch Fortschritte gemacht gehabt; dies habe sich darin ge­nehmen und den neunten Jahresbericht des 8entral Moltke an Stelle der Ahrens, die Anfang November 1913 die Le- zeigt, daß sie bis dahin den lieben Gott gewissermaßen als einen bildungsausschusses über das Kriegsjahr 1914/15. Der Handlung aufgab, die jeßige Angeklagte üsgen zur weiteren Be- alten Herrn angebetet habe, sie, die Angeklagte, habe ihr erst flar­Bericht, der wie in früheren Jahren das Ergebnis einer statistischen handlung aufgab, die jetzige Angell. Süsgen zur weiteren Behand gemacht, was Gott   ist und sie habe fich redlich bemüht, ihre Fehler Erhebung ist, gewährt einen wertvollen Einblick in die Bildungs- lung. Der Zustand der Frau Buze verschlechterte fich zusehends und abzulegen. Die Patientin habe selbst gewußt, daß bei der Heil­tätigkeit der deutschen Arbeiter während des Krieges. war von Tag zu Tag deutlicher erkennbar. Die Hüsgen suchte dies methode der christlichen Wissenschaft für den Arzt kein Platz sei. stand der Frau Buze verschlechterte sich aber zusehends und war Die Angeklagten behaupten noch, wenn ein Bericht komme, es Tag zu Tag deutlicher erkennbar. Die Hüsgen suchte dies gehe schlimmer mit dem Patienten, so legten sie ihm nahe, einen schwerte Harmonie zu erklären. Obgleich Frau Buze bald dem von einer Verschlimmerung nichts bekannt gewesen. diabetischen Brand verfiel und die heftigsten Schmerzen litt, schei terten doch die Versuche der Berl, einen Arzt hinzuzuziehen, an dem Widerstande der Hüsgen und der Patientin selbst. Die Süsgen sab bie Brandwunden gar nicht an, arbeitete dafür aber og fich bis in die späten Abendstunden hin. Fräulein Berl, bie eifrig nach den Lehren der Christian Science  . Sie gestattete sogar, langjährige Wirtschafterin des Fräulein Buze, bekundet u. a.: daß Frau Bute noch am Sonntag, den 7. Dezember, nachmittags einen Tag vor dem Tode der Frau Buke habe holen lassen, habe bei Kroll und abends im Königl. Schauspielhause auftrat. Am Tage darauf ließ sie sich von der Süsgen wieder scientistisch be- die Angeklagte Hüsgen gesagt, daß dies nicht nötig sei. Die Zeugin handeln und trat abends wieder im Theater auf. Gleich bei Be hat auch in den ersten 14 Tagen der Behandlung durch die Hüsgen ginn der Vorstellung stellte sich bei ihr Atemnot   ein, und sie brach Rückschritt in dem Befinden sich zeige. Frau Hüsgen vertröstete sie Siese darauf aufmerksam gemacht, daß nach ihrer Meinung ein hinter der Bühne bewußtloß zusammen. Es war Säurevergiftung aber und sagte, das fomme nur baher, daß fie, die Beugin, nicht in cingetreten. Frau Buke wurde zunächst in ihre Lichterfelder   voller Harmonie stehe; sie solle nur lesen und immer wieder die Wohnung transportiert, Fräulein Berl holte nun elligit ärztliche Lehren lesen, denn infolge der fehlenden Sarmonie glaube sie nur Hilfe herbei und Frau Nuscha Buße wurde nach dem Kreiskranken­hause zu Groß- Lichterfelde- West übergeführt, wo fie am 10. Des Tages große Qualen litt, telephonierte sie selbst an die Süsgen: einen Rückschritt wahrzunehmen. Als Frau Nuscha Buhe eines zember im Alter von 53 Jahren an Buderharnruhr mit Uebergang Bluts und der Körperflüffigkeiten hervorgerufene Bergiftung, ge- habe sich Frau B. schon recht schlecht befunden, aber sie habe sich in Coma Diabeticum, d. h. in eine durch Uebersäuerung des fie leide wie ein Lier  ". Als die Hüsgen am 8. Dezember- acht Tage vor dem Tebe der Frau B. persönlich bei dieser erschien, gegenüber der Süsgen immer sehr zusammengenommen. Frau Bube habe, weil sie sagte, fie dürfe alles effen und trinken, in bezug auf die Diät vielfach gesündigt und Buder, Seft, Schlagsahne, Bier und dergleichen genoffen. Sie habe der Süsgen auch schon tele phonisch zur Kenntnis gebracht, daß sich bedenkliche Veränderungen an ihrem Körper in Gestalt von Geschwüren zeigten. Die Zeugin hat die Frau B. wiederholt darauf hingewiesen, daß sie doch wieder sur Diät zurückkehren und ihre Lebensweise ändern sollte, sonst würde es ihr Tod sein. Frau Buze aber war eine ganz überzeugte Anhängerin der scientistischen Lehre geworden und war ganz ge wiß, daß sie durch diese Lehre gesund werden würde. Die Zeugin Souffleuse Frau Sibolb Winter war seit 9 Jahren mit Frau Bube sehr befreundet. Mis diese aus Mergentheim   au rückkehrte, fühlte sie fich sehr wohl und sagte boll Freude, daß sie 5 Prozent Bucker gehabt habe; sie habe aber in Mergentheim   nach der Vorschrift des Arates und in strenger Diät gelebt und habe nur noch 1 Prozent. Sie fei aber nach Beginn der christlichen Kur, bie eine Diät, sondern Glauben fordert, dann ganz sichtlich immer infälliger geworden, sie habe aber ihren Bustand immer zu ver bergen gesucht.

10. Kommunal Wahlbezirt. Kandidat: Landtagsabg. Paul Hoffmann, Gubener Str. 5. 11. Kommunal- Wahlbezirt. Kandidat: Stadtv. Artur Stadt­hagen, Schöneberger Ufer 18. 12. Kommunal- Wahlbezirt. Kandidat: Stadtv. Wilhelm Mann, 17. Kommunal- Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Paul Schneider  , Revaler Str. 17. 18. Kommunal- Wahlbezirt. Kandidat: Stadtv. Wilhelm Börner, Ritterstr. 15.

B

19. Kommunal Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Bernhard Bruns, Görlizer Straße 75.

20. Kommunal- Wahlbezirk. Standidat: Stadtv. Les Zucht, Immanuelkirchstr. 18.

34. Kommunal- Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Johann Barthel­mann, Alautfchouftr. 14.

36. Kommunal- Wahlbezirt. Sandibat: Stadtv. Adolf Ritter, Engelufer 15. 39. Kommunal- Wahlbegir. Kandidat: Stadtv. Oskar Cohn  , Levegowstr. 16a. 40. Kommunal- Wahlbezirt. Standidat: Gewerkschaftsbeamter Karl Sekschold, Bethanienufer 5.

43. Kommunal- Wahlbezirk. Standidat: Stadtv. Emil Kerfint, Pantstraße 60. 45. Kommunal- Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Dr. Kurt Rosenfeld  , Holsteiner Ufer 20.

47. Stommunal- Wahlbezirk. Kandidat: Stadtv. Heinrich Meyke, Eberswalder Str. 19.

Die Nebersicht über die Kommunalwahlbezirke, in denen am Sonntag, den 7. November, Stadtverordnetenwahlen statt finden, ist der heutigen Nummer unseres Blattes beigefügt. Die Wähler werden ersucht, sich genau zu informieren und threr Wahlpflicht am Sonntag auch ohne besondere Aufforde­rung zu genügen.

Tot gebetet?

storben ist.

Nach ärztlichem Gutachten hätte Frau Buße bei strenger Inne. haltung der ihr ärztlich vorgeschriebenen Zuckerdiät noch recht lange leben fönnen. Die Anflage macht ben beiden Angeklagten den Vorwurf, daß sie durch ihre allen Regeln und Erfahrungen der ärztlichen Wissenschaft zuwiderlautende Behandlung grobfahr­lässig den Tod der Frau Ruscha Buze verursacht haben. Gans ähnlich liegt der Fall Arnauld. Alice v. Arnaulb ist Mitte Februar 1914 im St. Norbert- Krankenhause zu Berlin­Söneberg an einer sehr schweren Hauterkrankung im Alter von 87 Jahren gestorben. Sie hatte erst ärztlicher Behandlung sich unterworfen. Später begab sie sich infolge des Einflusses der Frau Buse ebenfalls in die Behandlung der Ahrens. Diese Be handlung entwickelte sich in ähnlicher Weise wie bei Frau Buze. Der Gesundheitszustand der v. A. verschlechterte fich täglich mehr, die Patientin, deren ganger Körper von der Krankheit ergriffen wurde, litt furchtbare Qualen, die Fernbehandlung" geitigte feinerlei Erfolge und der Verfall der Patientin, die ein Bild des Jammers bot, ging mit Riesenschritten vorwärts. Aerztliche Hilfe wurde abgelehnt, die Annahme von Befuchen streng untersagt. Auch in diesem Falle macht die Anklage der Ahrens den Vor­wurf, daß sie in grob fahrlässiger Weise den Tod des Fräulein b. Arnauld beschleunigt habe.

Beide Angeklagte bestreiten ihre Schuld.

schaften los werde.

Die Verhandlung wird heute fortgesetzt werden. Wir werden über das Urteil in der Sache, die voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen wird, berichten. Gine ausführliche Berichter­stattung, insbesondere über die Aussagen der Angeklagten, erschien uns nötig, um au seigen, wie in den Köpfen der Angeklagten die Welt sich eigenartig bis zum Fernbehandlungsglauben" hin ge staltet. Bebauerlich, daß solch Glaube Anhänger und Opfer findet.

Aus Groß- Berlin.

Die Kartoffelhöchstpreise in Berlin  . Die Groß und Kleinhandelspreise für Rar

Die Angeklagte Ahrens ist die Tochter eines Gutspächters und hat höhere Bildung genossen. Sie erzählt, fie fei selbst schwer Leibend gewefen. Da habe sie von der christlichen Wissenschaft nicht als Selluntttel, fondern als Religion gehört. Sie habe durch Studium des oben angeführten Werkes, durch Nachdenken, bbr allem durch eifriges Bibellesen Gott   gefunden, wie er in Wirklich­teit fet. Ste fei durch die christliche Wissenschaft selbst geheilt, babon babe sie anderen dann erzählt und etiva 30 Heilungen boll bracht. Nach der christlichen Wissenschaft sei Krankheit ebenso wenig Wirklichkeit wie Sünde. Das einzige Allumfassende, wirf lich Gristierende sei eine unpersönliche Gottheit, die identisch sei Das tiefbebauerliche Ende der Kgl. Sofschauspielerinnen mit Wahrheit, Liebe und Leben. Wenn der Mensch sein wahres toffeln waren gestern Gegenstand einer Beratung zwischen den Frau Nuscha Buke und Fräulein Alice von Arnauld bildete cerfannt habe und sein Bewußtsein nur von Gottesgebanden zuständigen Stellen des Magistrats und Vertretern der Berliner  den Ausgangspunkt einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung, erfüllt fel, bann sei er ein geeignetes Objekt für Seilung nach der Startoffelgroßhandels- und Kleinhandels- Organisationen. In Ueber­die gestern vor der 1. Straffammer des Bandgerichts III aur christlichen Wissenschaft im Erkrankungsfalle. Wenn sich jemand einstimmung mit dem Gutachten ber Preisprüfungsstelle Berlin Verhandlung gelangte. Die Anklage richtet sich gegen 1. die befreien fönne von allen schlechten Charaktereigenschaften, dann herrschte Einigkeit darüber, daß bei den Bestehenden gesetzlichen Be­Vertreterin der christlichen Wissenschaft" ge- werde auch sein Störper geheilt werben. Bet Gott fet fein Ding ftimmungen ein Großhandelspreis von 8,50 W. für ben gentner sei Es wurde mitgeteilt, fchtebene Elifabeth Hüsgen geb. Styler aus Wilmersdorf  , unmöglich. Sie fünne dem Stranten die Anleitung geben, wie er Startoffeln frei Saus angemessen sei. ich geistig beschäftigen soll, wie er die schlechten Charaktereigen- daß war in den ersten Tagen nach Infrafttreten teuer Bestimmungen über bie Kartoffelhöchstpreise 25­In ähnlichem Sinne äußerte fich die Angeklagte Süsgen auf weichungen von dieser Preisfestfestung vorgekommen feien; bie die eingehenden Fragen des Vorsitzenden über die veligiöse Seite Großhändler hätten abschlüsse zu welt höheren Preisen getätigt, als der chriftlichen Wissenschaft und deren Beilmethode. Die Ange lagte hat eine höhere Mädchenschule besucht, sie stammt aus Staris. fie nach den neuen gefeßlichen Bestimmungen zulässig feien, und rube und hat einige Beit in Frankreich   und mehrere Jahre in Eng.   Ständen infolgedessen vor erheblichem Kapitalsverlust; daraus sei es land gelebt. In England ist sie gleich in eine Familie von au erklären, daß versucht sei, möglichst viel von dem Ausfall zu Scientisten gekommen und hat einen Kursus in dieser Wissen retten. Inzwischen haben sich aber die Verhältnisse geordnet und schaft burchgemacht. Diese Angeklagte legt bar: Es handle fich es fonnte übereinstimmend fonstatiert werden, daß der reelle Groß­nicht bloß um das Glauben des Patienten an die Behre der handel in Berlin   jetzt keinen höheren Preis als 3,50 m. von dem Christian Science  . Es set wie in der Mathematik: der Vertreter Kleinhandel verlangt. Uebereinstimmend wurde von den Vertretern des Groß- und ber Lehre kenne die Regeln und wende fie an, der arme Batient sei oft so krant, daß er gar nicht daran denken kann. Präsident: Steinhandels ber Wunsch geäußert, baß etwaige lleberschreitungen Wenn nun jemand sagt: Die ganze Lehre der Scientisten sei finn würden Sie einen solchen Patienten auch heilen können? in der Preisforderung von einzelnen Großhändlern der städtischen Angeklagte: Ja, wenn er die Heilung wünscht. Vorsitzender: Preisprüfungsstelle aur weiteren Verfolgung gemeldet werden ann also jemand auch gegen seinen Willen geheilt werden, bloß möchten. tell es der Selfer will?- Angeklagte: Es fommt eben darauf an, ob der Betreffende geheilt werben will. Es wird die Wer binbung hergestellt zwischen Gott   und den Menschen, Gott   denkt an alle wenschen, und er benft auch für bas Stinb. Die Ange flagten lassen sich dann des längeren über die

38 Jahre alt, und 2. die frühere Privatlehrerin unverehelichte Elisabeth Ahrens aus Wilmersdorf  , 52 Jahre alt. Es ist wohl noch in Erinnerung, welch Aufsehen es erregte, als nach dem Tode der Frau Dr. Nuscha Bube- Beermann sich das Gerücht verbreitete, die beliebte Soffchauspielerin sei ein Opfer der Krankenbehandlung durch Gefundbeter geworden. Es handelt fid) um fogenannte Scientiften", deren Geilmethode in einer Art Gefundbeten besteht. Der Strante soll au der inneren festen Ueberzeugung gebracht werden, daß die Anschauung von dem Nicht­borhandensein des tebela bie richtige fei, und wenn sich ber Batient zu dieser Ueberzeugung durchgerungen hat, muß er nach Ueberzeugung der Scientisten geheilt fein.

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" Fernbehandlung"

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Die Ausgabe der Milchkarte in Berlin  . Die Stadtverordnetenversammlung hat befchloffen, Maßnahmen zur Sicherung der Wild für Kinder bis zu 6 Jahren und für Kranke zu treffen. Bis zu einer bestimmten Stunde muß den Karten­inhabern die Möglichkeit gesichert bleiben, Milch zu erhalten.

Die Anhänger dieser metaphysischen Geilmethode( Christian Science  ) bilben eine im Jahre 1867 von Mary Baker   G. Ebby in Amerika   im Staate Massachusetts   gebildete Sette. Die Grün­berin hat ein Wer! herausgegeben, das die Grundzüge ihrer Behre enthält und folgenden Titel führt: Wissenschaft und Gesundheit mit einem Schlüffel zur Erfenntnis der heiligen Schrift" bon m. B. Eddy, Präsidentin des metaphysischen Kollegiums Maffa­M. usetts. Nach diesem Buch offenbart bie Christian Science  " Goft nicht als den Urheber von Sünde, Krankheit und Lob, fon bern als göttliches Prinzip, höchftes Wesen, als einen bon allen Uebeln freien Geist. Sie lehrt, baß die Materie den Schein, nicht bie Wirklichkeit der Eristenz bedeute. Krankheit, Sünde, Uebel, Die Fernbehandlung sei nicht anders, als wenn man in Der Inhaber der Milchkarte ist berechtigt, einem Betriebe, in Tob, jedes menschliche Leid, insbesondere auch der Schutera, bestehe aus. banach nur in der Einbildung. Nach den Lehren der Scientisten bemfelben Zimmer mit dem Patienten size. Die christliche Science bem Milch im eleinhandel gewerbsmäßig abgegeben wird, bis zum beansprucht ber menschliche Gefit, febes Organ des ntenfchlichen fei nicht durch die fünf Sinne zu erklären. Es handle fich immer ablauf des Freitag einer Woche feinen Tagesbedarf an Milch nach Körpers au regieren. Der Geist eines Patienten leidet an ber barum, die Verbindung zwischen Gott   und den Menschen her Maßgabe der Milchkarte vom Montag der nächsten Woche ab bis falschen Vorstellung von dem Vorhandensein einer Scanfheit. gustellen, den Patienten mit dem Gottesgedanken zu erfüllen und Dieser Vorstellung muß begegnet werden durch die Gegenvor- ferner au erfüllen mit dem Bewußtsein mit dem von Gott tom- au einer Höchstdauer von brei Wochen anzumelden. Der Inhaber stellung, daß das angebliche Leiden in Wahrheit nicht besteht. Je menden Gesundheitsgedanken. Dazu müsse die Selferin, die die des Betriebes ist zur Abweisung der Anmeldung nur befugt, eindringlicher sich der Patient dieser Gegenvorstellung hingibt, um Fernbehandlung durchführt, an die betreffende Batientin benken insoweit er zur Lieferung der angeforderten Menge nicht imstande so gründlicher wird er geheilt. Füle bie Behandlung hat der und sich freimachen von allem geistig Schlechten. Die Fernbehand. ist. Der Betriebsinhaber hat dem Anmeldenden auf Verlangen eine Batient, wenn er den Vertreter ber Christian Science   felbst auf lung sei absolut teine Scharlatanerie. Die Angeklagte betont, daß Bescheinigung über bie Anmeldung zu erteilen. Der Betriebsinbaber fucht, 3 M., falls dieser zu ihm ins Gaus tommt, 4 Dis 10 92. für sie sich ganz genau von dem Zustand des Patienten unterrichte. ist, fofern Barzahlung erfolgt, verpflichtet, die angemeldete Milch jeden Besuch zu zahlen. Nachtbesuche werden gewöhnlich mit Beifißer Geh. Justizrat Biehm: Wird die Fernbehandlung auch an den Starteninhaber abzugeben, es sei denn, daß er die Anmeldung 20 W. berechnet. Eine Fernbehandlung ist billiger. Bei einer für möglich gehalten, wenn der Patient nicht hier, sondern etwa in zu Recht abgelehnt hat. Die Abgabe der Milch erfolgt gegen Bor folchen benit ber betreffende Vertreter im Sinne der angedeuteten Kopenhagen   oder in Amerika   sich aufhält? Angeklagte: Das zeigung der Karte und Abtrennung des dem Abgabetag entsprechenden Lehren zugunsten des Patienten, ohne daß dieser zugegen ist. Eine macht gar nichts. Borsigender: Würden Sie denn einen solchen solche Behandlung wird für wirksam erklärt, da der hellende Ge- Patienten übernehmen?- Angeklagte: Ja. Gott ist ja allgegen- Abschnitts. Die Abgabepflicht des Betriebsinhabers für den einzelnen banke, bie bewußte Verwirklichung der einen Patienten hellenben wärtig und füllt allen Raum. Auf weiteren Borbalt erflärt die Tag erlischt, wenn die Entnahme der Milch nicht erfolgt. a) von Milchwirtschaften Macht, mit der Schnelligkeit bes Lichtes den Raum durchfliegt". Angeklagte, daß sie die Behandlung auch brieflich übernehmen würde, ohne den Patienten vorher gekannt zu haben. Diesen Grundsäßen huldigen die beiden Angeklagten. Frau Nuscha Buge litt seit einer Reihe von Jahren an der Buderkrankheit. Der Zudergehalt schwankte im Laufe der Zeit hin und her. Auf Anraten des ste behandelnden Arztes Dr. Mag Wasbehli ging fie am 1. Juli 1913 nach Bab Mergenheim unb tehrte bon bort in jehr guter Verfaffung zurüd. Es war ihr Ver­hängnis, daß fie bann gelegentlich ein Fräulein Ginkel fennen fernte, die ihr erzählte, daß sie gegen ihr Nervenfeiben von ben fogenannten christlichen Wissenschaftlern behandelt und von blesen Bekanntmachung! gesund gemacht worden sei. Nun begann Frau Buße sich für ble Staatsanwalt Serbst: Was wird denn nun gemacht, wenn die I. Behren der Christian Science   zu interessieren und begab sich in Fernbehandlung eintritt? Angeklagte Ahrens: Ich nehme mir Unter Aufhebung meiner Verordnung vom 15. Februar 1915, die Behandlung der Angeklagten Ahrens, die selbst burch bas die Bibel vor und das scientistische Lehrbuch und denke mich in die Studium des Scientismus von einem langjährigen Magenleiden ganze Situation hinein, dente nur an das Gute und Herrliche, was betreffend Veröffentlichung von Anzeigen in Zeitungen und Bett­geheilt sein will. Diese überzeugte Scientistin versicherte ihr, daß in Gottes Natur ist, daß Gott die Wahrheit, die Alharmonie und schriften bestimme ich hiermit auf Grund des§ 4 des Gesetzes vom fie durch ihre Behandlung den Buder völlig berlieren würde. Die die Allgewalt ist. Ich mache mir weiter in meinem Bewußtsein 4. Juni 1851 folgendes: Stur begann damit, daß die Behandlung durch einen Arzt unter klar, daß Gott im Menschen lebt und von Gott   nur Gutes tommen allen Umständen verboten wurde. Statt der bisherigen strengen kann und vertiefe mich in die ewigen Wahrheitsgedanken, die die Diät burfte Frau Buhe alles effen, nur wurde statt bes guders falschen Vorstellungen der Patienten überwinden, Gacharin zum Staffee verordnet. Die Ahrens machte der Frau Buße jebe Woche einmal einen Besuch für mehrere Stumben; im

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Ueber die aus dieser Heilpratis erzielten Einkünfte erklären beide Angeklagte, daß diese nicht sehr groß seien. Die Scientisten sagen nicht, daß eine bestimmte Summe bezahlt werden müsse, von Armen werde überhaupt kein Geld genommen. Die Angeflagte Süsgen meint, ihre Gesamteinkünfte aus solcher Tätigkeit tönnen fich auf etiva 600 M. im gangen belaufen. Die Angeklagte Ahrens beziffert ihre Einnahmen auf diesem Gebiete auf etwa 100. im Monat.

Was den Fall Ruscha Bube betrifft, so bestreitet die Angeklagte as ben Ahrens, daß fie ausdrücklich die Hinzuziehung eines Arztes ber

für morgens ermoltene Milch bis 8 Uhr vormittags, für mittags ermolfene Milch bis 2 Uhr mittags, für nachmittags ermoltene Milch bis 7 Uhr nachmittags; b) im übrigen bis 10 Uhr vormittags.

Verordnung über Anzeigen. Amtlich. Berlin  , 5. November. Das Oberkommando in den Marken erläßt folgende

a) Verboten sind:

II.

1. Anzeigen, deren Tert ganz oder teilweise chiffriert ist; 2. Anzeigen unter Chiffre, die mittelbar irgendein Gebiet des Heeresbedarfs betreffen können;