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Vis zu diesem Zeitpunkte gilt cS, irgendeinen militärischen Erfolg nnt allen Mitteln und ohne Rücksicht auf weitere schwerste Opfer zu erzwingen. Auch inogen die übrigen Vierverbandsmächte, vor allem England, das die Kohlenversorgung und damit alle Macht über Italien   in Händen hat, zur Fortsetzung der nicht von der Stelle rückenden Offensive gedrängt haben. Jener Erfolg soll nun an den Namen der Stadt Görz   geknüpft sein. Was drei vergeblich mit immer steigenden Verlusten be- zahlte Schlachten nicht zu gewinnen vermochten, soll durch den jetzigen allgemeinen Ansturm erreicht werden. Dieser richtet sich vorerst hauptsächlich gegen jenen Teil der küstenländischen Front, der schon in der dritten Jsonzoschlacht, namentlich gegen Ende, den Hauptangriff zu bestehen hatte, also gegen die Hochfläche von D o b e r d o, und zwar insbesondere den Abschnitt nördlich vom Monte dei sei Bust, dann gegen den Görzer Brückenkopf und den Raum von P l a v a. Nachdem schon am 9. November eine lebhafte Tätigkeit des Feindes, wie sie seinen großen Angriffen vorauszugehen pflegt, beobachtet worden war, setzte am 19. mor- genZ gegen den ganzen Angriffsraum eine Artillerievorbereitung ein, die sich gegen mittag zu größter Heftigkeit steigerte. Die trotz reichlichen Nachschubes in der Kampfpause nicht unerschöpflichen Munitionsvorräte erlaubten es den Italienern diesmal nicht mehr, das einleitende Geschützfeuer wie zu Beginn der dritten Jsonzo- schlacht auf mehrere Tage auszudehnen. Ihre Infanterie mußte sich mit einigen Stunden begnügen. Im Räume von Plava galten dem Orte Zagora wieder die wütendsten Anstrengungen des Fein- des, dem es nach siebenmaligem Sturm starker Kräfte am 19. d. M. nachmittags gelang, in die südliche Häusergruppe des Ortes ein- zudringen. Das abendliche Unwetter machte bekanntlich dem Kampfe nahezu an der ganzen Front ein Ende. So beschränkte er sich bei Zagora auf ein stehendes Feuergefecht. Am folgenden Morgen schritten unsere Truppen zum Gegenangriff, eroberten die verlorene Häusergruppe zurück und besetzten auch zur Verbesserung ihrer Stellung mehrere anschließende Gräben des Feindes. Dieser versuchte nun einen Angriff nach dem anderen, um seine frühere Linie wiederherzustellen. Alle diese Vorstöße brachen jedoch in unserem Feuer zusammen. Ebenso erfolglos waren alle Stürme gegen den Görzer Brückenkopf. Am Monte Sabotino wurde schon der erste Angriff an unseren Hindernissen blutig ab- geschlagen. Die weiteren vermochten im Feuer nicht mehr vorwärts zu kommen. Hierauf beschränkte sich die feindliche Infanterie am zweiten Kampftage auf das Schießen aus ihren Deckungen. Auch bei Oslavija warfen unsere Truppen, dar- unter Abteilungen des Krainer Infanterieregiments Nr. 17, den stürmenden Gegner immer wieder zurück. Vor Pewma wurden seine Ansammlungen schon durch Geschützfeuer zersprengt. Im Ab- schnitte von Podgora kam es zu den heftigsten Handgranaten- kämpfen. Mehrmals versuchten die Italiener mit Hornsignalen vorwärts zu stürmen. Unser flankierendes Maschinengewehrfeaer machte die Angreifer nieder. Unsere Artillerie schoß die feindlichen Reserven zusammen, die aus dem Räume von Lucinico nachgezogen werden sollten. Im nördlichen Teil der Hochfläche von Doberdo   waren die Jnfantcriekämpfe auch diesmal wieder besonders erbittert. An beioen Tagen begannen sie nach ll Uhr vormittags und dauerten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Bei Peteano vermochte der Feind nach dem ersten abgeschlagenen Angriff seine Truppen durch die Zone des Artilleriefeuers nicht mehr vorwärts zu bringen. Am Nordabhang des Monte San Michele gewann er vorübergehend ein Grabenstück. Er wurde bald wieder restlos hinausgeworfen. Die braven Jäger schlugen dann alle weiteren Angriffe ab. Vor dem Berge selbst wurden die feindlichen Bewegungen schon durch Feuer niedergehalten. Im Abschnitte von San Martina hatten namentlich die un- garischen Jnfanterie-Regimenter Nr. 39 und 49 im heftigsten schweren Feuer und gegen die unaufhörlichen Angriffe starker Kräfte durchzuhalten. Wieder bewährte sich die erprobte Tüchtigkeit dieser tapferen Truppe. In erbitterten Nahkämpfen mit Hand- granaten oder im Handgemenge Mann gegen Mann schlugen sie den verhaßten Gegner unzählige Male zurück. Gewann er da oder dort ein Stück der zerschossenen Gräben, so war er alsbald wieder daraus entfernt. Kein Schritt breit des zerwühlten Karstbodens ging ver- loren. Weiter südlich am Monte dei sei Bust wies das steierische Landlvehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 29 am 19. November fünf italienische Angriffe ab, wobei es jedesmal die Stürmenden mit herausfordernden Avanti-Rufen und mörderischem Feuer begrüßte.
denkt über öie Ursachen nach! DasBerliner Tageblatt" veröffentlicht folgende Zu- schrift von Ellen Paaschs unter dem TitelDeutsche   Frauen und der Friede": ImTag" vom 19. Oktober schrieb Dr. Käte Schirmacher einen kleinen Aufsatz unter der UcberschriftGeduld". Sie be- schreibt darin die Vorteile, die der Krieg mit sich bringt. Ich gebe ihre Worte wieder: Wir Deutschen hatten mit einer Anzahl übler Friedensgewohnheiten des Wohl- und Genußlebens zu brechen; der lange Krieg besorgt das gründlicher als ein kurzer. Wir hatten noch allerlei Gegensätze und Reibungen innerhalb des deutschen   StammeÄbetvußtseins zu überwinden das geschieht wohl endgültig in der schon über ein Jahr währen- den treuen und siegreichen Waffenbrüderschaft aller Deutschen  an allen Grenzen unseres Landes und bei seinen Bundesgenossen. Was früher geographischer Name war, wird jetzt Anschauung und Besitz. Daß Süd und West den Ost und Nord mit ihrem Blut verteidigen, ist dauernder Gewinn für unser Volkstum, feine Einigkeit. Auch daß die östlichen Probleme dem Süd- und Westdeutschen so nahe gerückt werden. Diese Erziehung und Vertiefung gibt nur ein langer Krieg. Bringt er uns eine Höherwertung des Ostens, so eine Minderwertung des Westens. Die Legende von Frankreichs   über- legener Kultur und Zivilisation stirbt in den schmutzigen Ouar- tieren, die unsere Truppen gleich anfangs auf französischem Boden beziehen mußten. Daß mit uns die Gvundbegrifse von Ordnung, Reinlichkeit und Behagen in diese französischen   Land- striche erst einziehen mußten, ist eine Lehre, die der lange Krieg dem Einfachsten nnberlöschlich in die Seele brennt. Auch betreffs französischen   Geschmacks, geistigen und sittlichen Durcbfchnitts der Bevölkerung macht selbst der Ungelehrte in diesen Monaten gründliche Shtdien. Hergebrachte Urteile und Verblendungen zerrinnen." Es ist mir fast unmöglich, die Gefühle zu schildern, die ich beim Lesen dieser Zeilen enipfand. Dazu also die unzähligen Opfer, das Blut, der Jammer, die Tränen? Wie ist es möglich, daß eine Frau ihr Gemüt so verhärtet hat? Wie ist es möglich, daß eine Frau schreiben kann:wir waren so tief im Wohlleben drin, daß nur ein längerer Krieg uns davon befreien kann"? Es fehlte nur noch, daß Fräulein Schirmacher schrieb:Wie herrlich, daß so viele Deutsche jetzt endlich einmal an die frische Luft kommen!", oderdaß der Tangorummel aufgehört hat", oder daß die Großstadtdamen, die sonst vor Langeweile zugrunde gehen, jetzt endlich, endlich etwas zu tun bekommen! Sie müssen Tees und Bazars zum Besten erblindeter Krieger abhalten, sie müssen Komitees bilden, um Lotterien für die Kinder gefallener Soldaten zu veranstalten-- welch herrliche Zeit, die unseren Damen diese Schaffensmöglichkeit gibt!"... Dr. Käte Schirmacher hat kein Wort für die Schrecken dieses Krieges. Ob sie in dem ganzen langen Kriegsjahr wohl um keinen Menschen gezittert hat? Und wenn sie in der beneidenswerten Lage ist, kein Familienmitglied verloren zu haben, denkt sie nicht
Der anschließende Abschnitt bis zum Meere stand auch zeitweife unter Trommelfeuer. Jeder Verbuch der italienischen Infanterie, aus ihren Deckungen vorzubrechen, wurde sogleich durch unser Ar- tilleriefeuer vereitelt. Während dieser großen Kämpfe an der Hauptangriffsfton: waren im Räume zwischen Plava und Flitsch an beiden Tagen, von einem Vorstoß gegen den Vrsic abgesehen, keine italienischen An- griffe abzuweisen, wohl aber standen einzelne Teile dieses Front- raumes unter mehr oder weniger starkem Artilleriefeuer.
Der französische   Tagesbericht. Paris  , 14. November. jW. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Einige Artillerieaktionen fanden im Artois  , in der Champagne und südlich Saint Couplet statt. Im Laufe der Nacht ereigneten sich lebhafte Handgranatenkämpfe im Gebiete von Chaulnes und südlich Somme   Py im Gebiete des Souainhügels. Paris  , 14. November.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht von ge stein abend. In Belgien   im Gebiet von Boesinghe  richtete unsere Artillerie heftiges Feuer gegen die deutschen   Stel- lungen, besonders gegen eine Dampfmühle, die dem Erdboden gleich gemacht wurde. Diese sehr wirksame Beschießung brachte diefeindlichen Batterien zum Scheigen. Andere Artilleriekämpfe fanden an der Avre bei Andechy, nördlich der Aisne   bei Ville au Bois sowie in der Champagne im Gebiet des Hügels von Le Mesnil statt. Bei Eparges brachte das Eingreifen unserer Batterien das Feuer der feindlichen Minenwerfer zum Schweigen. Im Abschnitt von Flirey heftiges beiderseitiges Geschützfeuer.
Rujsische Generalsiabsmelüung. Petersburg, 14. November.  (W. T. B.) Amtlicher russi­scher Bericht vom 13. November. In der Gegend von Schlack brachten unsere Truppen dem Feinde in der Verfolgung schwere Verluste bei und drängten ihn westlich Kemmern   zurück. Auf der übrigen Front Vorpostengefechte. Auf der Kaukasusfront keine Veränderung.
Gibt GnglanÜ üas Daröanellenunternehmen auf? DerDeutschen Tageszeitung" wird aus Stock- Holm berichtet: Auf Grund der eingehenden Berichte Kitcheners hat sich Eng- land veranlaßt gesehen, der russischen Regierung mitzuteilen, daß es sich aus strategischen Gründen von der Dardcmellenaktion zurückziehe! Kitcheners Nijsion. Manchester  , 14. November. sW. T. 33.) Der parlamentarische Mitarbeiter desManchester Guardian" berichtet, daß AsquitH   vor­gestern im Unterhause sagte, die Gründe, die Kitcheners Abreise veranlaßten, seien sehr ernst gewesen und sehr plötzlich und unerwartet eingetreten. Das Kabinett habe Don- nerstag morgen Beschluß gefaßt, worauf Kitchener am Abend ab- gereist sei. AsquitH an Churchill  . London  , 14. November.  (W. T. B.) Die Antwort, die AsquitH auf den Brief Churchills erteilte, lautet: Ich hoffte, daß Sie Ihren Entschluß einer nochmaligen Prüfung unter- ziehen würden, und bedauere zu erfahren, daß Sie sich nicht dazu imstande fühlen. Sie haben sowohl im Kabinettsrat wie in der Verwaltung in der Führung und Leitung des Krieges Dienste ge- leistet, die niemand besser würdigen kann als ich. Es schmerzt mich aufrichtig, daß Sie es als Ihre Pflicht ansehen, das Kabinett zu verlassen. Ich bin sicher, daß Sie fortfahren werden, eine aktive wirksame Tätigkeit im weiteren Verlauf des Krieges auszuüben.
an die unzähligen, weinenden Hinterbliebenen unserer und der feindlichen Gefallenen? Es ist ein schlimmer Augenblick, wenn die Nachricht kommt:Ihr Mann, Ihr Sohn ist in dem Gefecht... gefallen." Erschüttert steht man davor: Es ist unmöglich, es kann ja nicht sein! So frisch und fröhlich zog er aus, jetzt tot und irgendwo, in fremdem Land von einem Menschen, den ich nicht hassen kann, erschossen! Und niemand von uns dabei, der ihm noch einmal, zum letzten Male für alles dankt, was er uns in seinem Leben an Gutem und Schönem gab! Es ist ein schlimmer Augenblick, Fräulein Schirmacher, und danken Sie Gott  , wenn Ihnen kein Lebenskamerad, kein lieber Bruder, kein treuer Freund fiel. Es gibt Menschen, die diesen Krieg für durchaus notwendig hielten und halten. Aber hoffentlich denken auch all diese Menschen:Nie wieder, nie wieder auf Erden soviel Jammer und Tränen!" Und darum meine ich, muß die Friedens- b e w e g u n g in Deutschland   nach dem Kriege ins Ungeheure wachsen. Und wer ist berufener, an diesem Werke mitzuarbeiten, als die Frauen? Ihr Frauen, die ihr euer Liebstes hergabt, ihr Mütter, die ihr euern einzigen Sohn, ihr Mütter, die ihr alle Söhne gabt, ihr Schwestern, denen nie wieder ein treuer Bruder zur Seite stehen wird, denkt an die Zukunft! Sollen wir jungen Frauen, die wir frische blühende Kinder um uns herum spielen haben, sie auch in zwanig Jahren opfern? Es darf nicht sein! Wer mag da noch mit reiner Freude Kinder großziehen? Oder sollte es Frauen geben, die ihre Kinder für den Krieg gebären? Es wird mir schwer, das anzunehmen. Die deutschen   Frauen müssen jetzt viele Kinder gebären, um die Lücken wieder auszufüllen, aber nicht für einen Krieg, sondern für einen ewigen segensvollen Frieden. Drum sage ich: Weg mit aller Halbheit, denkt über die Ursachen nach und ihr alle, die ihr in zwanzig Jahren etwas zu verlieren habt, lebt nicht in den Tag hinein, sondern helft, an dem Friedensgedanken arbeiten, der kein Phantasiegebilde ist, eben­sowenig wie die Abstinenz oder die Bodenreform es ist! Und ihr, die ihr nichts mehr zu verlieren habt, denen der Krieg alles nahm, ich bitte euch, denkt an uns und helft uns Jüngeren� damit uns der Jammer und der Kummer später erspart bleibet"
Cin Gedenktag schweizerischer Unabhängigkeit. In der Schweiz   rüstet man sich zu einer bescheidenen Gedenkfeier zur Erinnerung an die in der Schlacht vom 15. November 1315 am Morgarten im Kanton Schwyz   errungene Unabhängigkeit. Die Bürger des kleinen Ländchens Schwyz   hatten langjährigen Konflikt und blusige Auseinandersetzungen mit dem von Oesterreich  bevorzugten" großen und reichen Kloster Einsiedeln  . Gegen Habsburg   war schon der erste Schweizerbund von 1291 gerichtet, den die Kantone Uri, Schwyz  und Unterwalden gegründet und der später, nachdem auch Luzern   sich angeschlossen hatte, zur Erreichung größerer
Sie wissen selbst, daß ich aus persönlichen Gründen die Trennung unserer langen Gemeinschaft tief empfinde. Weekly Dispatch" meldet, daß Churchill   am Mittwoch zu seinem Regimente nach Frankreich   abreisen wird. Griechenlanös Verhältnis zu Serbien  . Lyon  , 13. November.  (W. T. B.)Nouvellifte" läßt sich aus Saloniki   drahten: Die von Dragumis aufgeworfene Frage bezüglich der Entwaffnung der Serben, falls sie auf griechischen Boden zurückgeworfen würden, beschäftige alle Kreise. Die Frage des Rückzuges der Serben sei nur eine Seite des Problems. Die Hauptfrage sei die Sicherung der Etappen des Heeres der Alliierten; denn wie könnte oie griechische Grenze den alliierten Truppen offen bleiben und gleichzeittg den an ihrer Seite kämpfenden serbischen Truppen verschlossen bleiben. Die Alliierten müßten demnach förmliche Zusicherungen erhalten. Griechenland   würde durch einen Versuch, die Serben zu ent- waffnen, in den Augen der Alliierten eine ebenso schwerwiegende Handlung begehen, als wenn es versuchte, die französisch-eng- lischen Truppen zu entwaffnen und sich den ernstesten Folgen aus- setzen. Man glaubt, daß der Plan bezüglich eines Vorschusses an Griechenland   nicht zum Abschluß gelangen werde, ehe diese Frage gelöst sei. Das ungarisihe Parlament. Budapest  , 14. November.  (T. U.) Das ungarische Parka- ment wird auf den 30. November einberufen werden. Vertagung üer chinesischen Monarchie. London  , 14. November.  (W. T. B.)Daily Telegraph  " meldet aus Peking  : Die Antwortnote der chinesischen Regierung an die Alliierten besagt, daß die Frage der Wiederherstellung der Monarchie bis auf weiteres hinausgeschoben w oi d e n sei. Die hollänöische Arbeiterschaft im Krieg. Aus Amsterdam   wird uns geschrieben: Am 8. und 9. November hat in Amsterdam   ein außerordentlicher Kongreß des Niederländischen   Fachvereinigungs-Berbandes getagt. Auf seiner Tagesordnung stand die 33esprechung der wirtschaftlichen Situation und der Aufgaben, die der organisierten Arbeiterklisse durch sie gestellt sind. Es wurden folgende Gegenstände besprochen: Die Maßregeln der öffentlichen Körperschaften für die Lebensmittelversorgung(Referent Genosse Wibaut); die Arbeitslosenversicherung(Referent Ge- nosse Van den Tempel); Die Leistungen der Unter- stützungskomiteeö(Referent De Miranda); Der ö ko­ns mischeZu st andHollandsunddteArbeiterklasse während des Krieges(Referent Genosse Henri Polock); Die Erhöhung des Geldeinkommens der Arbeiter und die Aufgabeder Fachbewegungin der nächsten Zukunft(Referent Genosse O u d e g e e st). Diese verschiedenen Referate, ergänzt durch die Diskussionsredner, ergaben ein anschau- liches Bild der gegenwärtigen Lage des holländischen Proletariats. Im ganzen wurde gezeigt, daß die Arbeiterschaft wohl imstande ge- wesen ist, die Regierung zu einer Reihe von Maßregeln zu bewegen, die von der großen Masse, besonders der organisierten Ar- beiter, die vollständige Verelendung fernhielt. Die Leistungen z. B. in der Lebensmittelversorgung, wo die Regierung die Herstellung wohlfeilen Brotes durch Mehlabgabe weit unter dem Einkaufspreis sicherte, sind sicher beachtenswert. Die Arbeitslosenunterstützung hat speziell den Arbeitern, die schon den bestehenden Versicherungs- kassen angehörten, ermöglicht, in der schlimmen Zeit, wenn auch nicht ohne bittere Entbehrung, durchzuhalten. Ihre fichtbare Wirk- samkeit hat denn auch zur Ausdehnung der Versicherung geführt. Die Zahl der Versicherten betrug am 1. September d. I. 19l 352
Sicherheit mit dem Kanton Zürich   in ein Bündnis trat und an den folgenden Kämpfen teilnahm. Die Urichweizer befolgten auch die Taksik, bei Kaiserwahlen es mit den Gegnern der Habsburger   zu halten. Als 1315 bei der Kaiserwahl Ludwig von Bayern gegen Friedrich von Oesterreich   als Deutscher Kaiser gewählt. Friedrich aher von der Minderheit der kaiserwählenden Kurfürsten als Kaiser proklamiert wurde, schlugen sich die Schwhzer sofort auf die Seite Ludwigs und verweigerten Friedrich die Hitldigung. Gleichzeitig wendeten sie in ihrem alten Markenstreit mit dem unier österreichischer Herrschaft stehenden Kloster Einstedeln wieder einmal Gewalt an. Jetzt entschloß sich Oesterreich   zum Kampfe unter der Führung von Herzog Leopold, der dann aber mit seinen Rittern am 15. November 1315 am Morgarten von den Schwyzern geschlagen wurde. Nun wurde der junge Bund von 1291 erneuert, und Kaiser Ludwig   bestätigte die Freiheilen der Waldstätte. Bis 1341 erschienen noch Reichsvögte, um die Huldigung entgegen- zunehmen, im übrigen aber ging alle Gewalt an die Landsgemeinden und die Landammänner(Minister und LandeSpräfidenten oder Prä- sidenten der kantonalen Republiken zugleich) über. Uri, Schwyz   und Unterwalden waren freie Republiken geworden. In seiner Schrift über Winkelried   sagt Karl B ü r k l i von den Schwyzern:Ihren Trotz und ihre Zuversicht schöpften die Schwyzer aus dem Bewußtsein, mit ihrer Bewaffnung, ihrer Taktil und ihrer Tapferkeit auch einem viel größeren Feinde gewachsen zu sein. Diese drei Vorzüge waren Leste eines Stammes, untrennbar verbunden. Die Wurzeln dieses Stammes sproßten aus einem Gemeinwesen, das auf der innigsten Veraesell- schaftung, auf voller sozialer, wirtschaftlicher und politischer Gleich- berechtigung beruhte, in dem alle Interessen gemeinsam waren. Nur aus einem solchen Gemeinwesen, aus einer Markgenossenschaft im ganzen Sinn des Wortes, konnte sich ein Wehrweien entwickeln, das an festes Ineinandergreifen, an freiwillige Disziplin, an Tapferkeit und an Aufopferungsfähigkeit die höchsten Ansorderungen stellte. Nur da konnte, ja mußte aus innerstem Antrieb, im Kampfe jeder an seinem Platze seine ganze Kraft und selbst sein Leben einsetzen, wo das Bewußtsein mächtig war, daß nur der Sieg der Gemeinschaft den Fortbestand des einzelnen oder seiner Familie sicherte und gewährleistete." Bürkli schließt:So tritt uns ein ganzes Volk vor die Seele, das nicht nur im Kampfe, sondern in allen Lebensbeziehungen den Wahlspruch führte, den man heute oft als gedankenlose Redensart zitiert, der aber einst Wahrheit war und in einer höheren gesellschaftlichen Ordnung wieder wahr werden soll: Alle für Einen und Einer für Allel
Sei öen �rmierungsttuppen in Dften. Bohnwagen 1352. Die ArmierungSkompagni« wechselt ihre Arbeitsstätte. Bald nach Sonnenaufgang steht sie auf dem Riesendcchnhof des großen russischen Festungsortes mit Mann und iSagage zum Verladen be- reit. Der Zug erwartet sie und nach kurzer Zeit ist die Kompagnie mit Wagen und Vorräten in Güter- und Personenwaggons unter- gebracht. Auf einem Güterwagen steht dampfend die Feldküche. Die Mannschaften finden in den Personenwagen Platz. Die hoch- gepackten Rucksäcke ruhen in den Gepäcknetzen. Die Abfahrt verzögert sich und die Soldaten verlassen noch einmal die ZVagen. Auf dem ausgedehnten Bahnhof streifen sie umher und betrachten die Anlagen. Auf Wetter Fläche schmiegt