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Nr. 317. 32. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Literarische Rundschau.

Dienstag, 16. November 1915.

ihrer heutigen Machtfülle als das unbestrittene Haupt der ungleich in herzlicher Freundschaft zu Deutschland stehen, gegen das wuchtiger gewordenen Bewegung! Gerade die legten Kongreffe sie niemals zum Schwerte greifen würden, aber sie wollen haben die Bedeutung der Generalfommission als allgemeines und ihre Neutralität bewahren, für die, wie das konservative höchstes Kontrollorgan noch wesentlich verstärkt und betont. Paul Umbreit , 25 Jahre Deutscher Gewerkschafts- Wachstum ihrer Bedeutung ist nicht nur der Ausdrud für die fort: Organ meint, ruhig denkende Deutsche ihnen dankbar sein müßten. bewegung 1890-1915. Erinnerungsschrift zum fünf- schreitende Stärkung der gewerkschaftlichen Organisationen, sondern Aktivisten" werden diese nüchternen Betrachtungen nicht durch­Der kleinen, aber lebhaften Gruppe der schwedischen weg angenehm sein.

undzwanzigjährigen Jubiläum der Begründung der General­ kommission der Gewerkschaften Deutschlands . Berlin 1915. Verlag der Generalkommission( C. Legien ). 185 S. Preis geb. im Buch handel 3 M., für Gewerkschaftsmitglieder bei Bezug durch ihre

Drganisation 1,60 M.

Nicht ganz ein Vierteljahrhundert einer Entwickelung unter bürgerlichen Rechtsverhältnissen war der deutschen Arbeiter bewegung bisher vergönnt, feit sie ihre Kinderschuhe ausgetreten. Bis 1890 herrschte das Sozialistengefeg, das nicht nur die Sozial demokratie, sondern die Arbeiterbewegung überhaupt außerhalb des bürgerlichen Rechts stellte, und feit dem Auguſt des vorigen Jahres herrschen Kriegszustand und Burgfriede. So bildet diese furze Zeit­spanne von faum 25 Jahren ein gewissermaßen in sich abgeschloffenes Ganzes, und wenn es schon in friedlichen und ruhigen Zeiten Brauch ist, den 25jährigen Bestand einer Einrichtung, die 20. Wiederkehr eines wichtigen Datums zum Anlaß rückichauen der Betrachtung zu nehmen, so gilt das heute noch viel mehr. Denn dieser Krieg be­deutet sicherlich im Leben des deutschen Volkes und besonders in der Arbeiterbewegung eine Schicksalsstunde, von der ein anderes Leben beginnt, als das vor ihr war, und da ist es um so notwendiger, fich darüber Rechenschaft zu geben, was erreicht wurde und was wir infolgedeffen erwarten dürfen.

liberalen

insbesondere für ihre fortschreitende Einheitlichkeit und Zentrali fierung. der Unternehmermacht und der Regierung geradezu erzwungen Wie diese durch die Verhältnisse selbst, durch den steigenden Drud wurde, zeigt Umbreit sehr anschaulich. Gerade im Frühjahr 1914, Der Landesausschuß der württembergischen National­in der Zeit unmittelbar vor dem Münchener Gewerkschaftskongreß, hatte sich der soziale Himmel mit den finstersten Gewitterwolfen be­deckt, die Atmosphäre war voll elektrischer Spannung, die Gegenfäße war am Sonntag in Stuttgart versammelt und nahm Stellung zu waren aufs äußerste zugespitzt. Bugleich waren die Gewerkschaften den Fragen der Fürsorge für die Kriegerfamilien, der Lebensmittel­zu der Erkenntnis gelangt, daß, wie Umbreit sagt( S. 119), es verforgung und zur politischen Lage. Ein Vortrag des Abgeordneten nicht genügen kann, einzelne sozialistische Probleme herauszugreifen einath über die politische Lage lehnte sich vollständig an die und sie zu lösen zu verſuchen, sondern daß es sich darum handele. Entschließung der Zentralleitung der Partei an. Innerhalb des den gesamten Widerstand der rückständigen Mächte gegen den Reiches müsse die große Zeit die Beseitigung schädlicher Ueberreste Fortschritt der sozialen Gesezgebung zu überwinden." alter Bersplitterung, namentlich die Vereinheitlichung der deutschen Eisenbahnen und Binnenschiffahrtswege bringen.

Jm Rudolstädter Landtag

Der gewerkschaftliche Stampf stand also im Begriff, ein politischer zu werden. Wer in die Kräfte des Proletariats hohes Vertrauen sette, mochte den Dingen, die sich vorbereiteten, getrosten Mutes entgegen­fehen; wer in diefer Hinsicht skeptisch dachte, wer die Arbeiterschaft für noch zu schwach hielt, um dem heraufziehenden Sturm zu trogen, den mußte die nächste Zukunft mit banger Sorge er­füllen. Da brach der Krieg aus und veränderte mit einem Schlage wurde in der legten Sizung einstimmig ein Antrag angenommen, der die Mandate der Landtagsabgeordneten bis Ende 1916 ber­das ganze Bild. In einem eigenen Kapitel zeigt Umbreit, welche Maßnahmen längert. Ebenfalls einstimmig angenommen wurde ein Regic­In diesen Tagen werden es 25 Jahre, daß die deutschen Ge- die Gewerkschaften durch den Krieg zu ergreifen genötigt waren, rungsvorschlag, der die Mandate der Stadtverordneten und Ge werkschaften sich in der Generalkommission ein Organ und damit und schließlich formuliert er eine Reihe von Forderungen, die die meinderäte um ein Jahr verlängert. Das Notgesetz über vorzeitige auch ein weithin fichtbares Zeichen ihrer Einheitlichkeit, ihrer Zen- Gewerkschaften nach Beendigung des Krieges an den Staat zu stellen Schulentlassung, welches das Minifterium ermächtigt, die Entlassung von Schulkindern aus der Schule ohne Rücksicht auf den acht Als Anhang enthält Umbreits gehaltvolle Schrift den Abdruck jährigen Schulbesuch und auf die Vollendung des 14. Lebensjahres zweier Berichte über die Verbandlungen jener Gewerkschaftskonferenz, aus besonderen Gründen zu verfügen, wurde einstimmig an­die die Einsetzung der Generalfommission beschloß, fowie eine Reihe genommen, auch von der sozialdemokratischen Fraktion. Die statistischer Tabellen und Diagramme. Besondere interessieren von der Regierung vorgeschlagene Sapitalrentensteuer wurde ein­dürften unter diesen jene Tabellen, die einen Vergleich der Ein- stimmig angenommen. Nach dem neuen Geſetz beträgt die Steuer nahmen und Ausgaben der gewerkschaftlichen Zentralverbände in den von je vollen 100 M. des steuerpflichtigen Einkommens aus Kapital­beiden Halbjahren 1914 ermöglichen. vermögen bis 4000 m. 1,2 Proz., von 4100-8000 W. 1,5 Proz. und über 8100 M. 1,8 Proz.

tralisation schufen. Genosse Umbreit hat nun versucht, vor uns in dem engen Rahmen eines schmalen Bändchens ein Bild der Entwick lung der deutschen Gewerkschaften seit dem Fall des Sozialisten gefeges aufzurollen.

Diese Aufgabe war nichts weniger als leicht, und wenn der Verfaffer in seinem Vorwort bemerkt, seine Schrift wolle weder eine Geschichte der deutschen Gewerkschaften noch der Generalkommission fein, so hat er insofern recht, als zu einer solchen Geschichte ein viel größerer Apparat notwendig wäre, als der Verfasser hier aufbieten konnte und durfte. Aber trotz oder vielleicht gerade infolge feiner Selbstbeschränkung ist seine Schrift doch zu einem treffenden und lebendigen Bild des Werdeganges der gewerkschaftlichen Be­wegung und damit zugleich ihres Bentralorgans, der General­tommission, geworden. Daß sich diese beiden Aufgaben in solcher Weise zugleich und einheitlich lösen ließen, das ist auf eine Eigen­tümlichkeit der deutschen Gewerkschaftsbewegung zurückzuführen. In feiner anderen gibt es ein Organisationszentrum, in dessen Geschichte fich in ähnlicher Weise die Geichichte der ganzen Bewegung spiegelt, das in gleicher Weise der getreue Ausdruck der Gesamtbewegung ist,

wie hier.

haben werden.

Die Anschaffung und die Leftüre des auch äußerlich sehr gut ausgestatteten Buches wird für jeden Arbeiter eine wesentliche Be­reicherung bedeuten. G. Eckstein.

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Politische Uebersicht.

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Burgfriedliche" Stadtverordnetenwahlen.

Auch in der Stadt Dortmund ist es bei den diesjährigen Stadtverordnetenwahlen zu einer Verständigung gekommen. Ein Wahlkampf findet nicht statt. Die Sozialdemokratie besetzt ihre drei Mandate, die sie vor sechs Jahren zum ersten Male eroberte und bie fie unter anderen Umständen jegt verteidigen müßte; ferner zwei Mandate in den neueingemeindeten Bezirken. Der Vertrag zwischen Zentrum und Nationalliberalen, der vor zwei Jahren abgeschlossen und laut welchem das Zentrum die Stadtverordnetenmandate der Sozialdemokratie und die Nationalliberalen das Reichstagsmandat erhalten sollen, wurde für dies Jahr außer Kraft gefeßt.

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Die Getreide- Cinful

Graf Reventlow und das Harburger Volksblatt". Bekanntlich hat die Norddeutsche Allg. 8tg." die Neden der Lords Loreburn und Courtney im englischen Oberhaus Stimmen in der Wüste genannt. Sie wollte da­Jit es doch charakteristisch, daß sich die deutschen Gewerkschaften, mit sagen, daß man sich, so gut die Worte auch gemeint sein sobald sich ihnen überhaupt die Möglichkeit dazu bot, sobald sie, noch unsicheren und tastenden Schrittes den ungewohnten Boden der möchten, von ihnen keine praktische Wirkung versprechen dürfe, neuen berhältnismäßigen Freiheit betraten, sich sofort ein Zentrum, und zum Beweise dieser Auffassung stellte sie ihnen die Burgfriedliche" Wahlen finden auch in der Dortmund benach ein Organ einbeitlicher Zusammenfassung schufen und dieses durch Guildhall- Ansprachen dreier Minister entgegen. barten Stadt Lünen statt. Hier treten die bürgerlichen Parteien all die wilden Stürme, die sie besonders in der ersten Zeit um- In einem sozialdemokratischen Blatt muß sich das Organ tobten, festhielten. Es ist nicht nur der dem Deutschen und be- der deutschen Regierung nun eine Belehrung gefallen lassen. awei Mandate, eins in der dritten und eins in der zweiten Ab­teilung, an die Sozialdemokratie ab. sonders dem Preußen anerzogene Geist der zentralistischen Organi Es sei nicht richtig, sagt das Harburger Volks- teilung, an die Sozialdemokratie ab. fation, der hier wirksam war, sondern vor allem die sozialistische blatt". ohne freilich die Nordd. Allg. 8tg." zu nennen­Erziehung der Arbeiter, die in den gewerkschaftlichen Kämpfen mehr einen allzugroßen Gegenſas swischen, den Guildhall reden au feben gelernt hatten als Anstrengungen, in einzelnen Betrieben Gegen Getreide- Einfuhrscheine. oder Gewerben etwas befiere Arbeitsverhältnisse und Löhne für be- der Minister und den Oberhausreden der Lords anzunehmen. Den Bedenken gegen das Einfuhrscheinsystem schließt sich ftimmte Arbeiterfchichten zu erringen, sondern diese Kämpfe von Die Minister hätten so sprechen müssen im Interesse der Ver­vornherein als Glieder in der Kette jenes gewaltigen Ringens der bündeten, die Lords aber hatten der Meinung aller mag- iegt einer der wissenschaftlichen Berater der Landwirtschaft an. geiamten Arbeiterschaft nach Freiheit und Menschenwürde, nach dem gebenden Kreise Englands Ausdruck gegeben, die Deutschland In den offiziellen Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts­Sozialismus betrachteten. in diesem Moment einen möglichst günstigen Frieden abluchsen gesellschaft" gibt Professor Stalweit, ein Schüler von Professor Obgleich durch diesen einheitlicheren Charakter der Bewegung die wollten. Das Harburger Boltsblatt" steht also ungefähr Sering, zu, daß die Einfuhrscheine gelegentlich als Export­Aufgabe ihrer Darstellung erleichtert wird, stand Genosse Umbreit auf dem Standpunkt des Grafen Reventlow, der wie man sich prämie ausgebeutet wurden, und führt dann weiter aus: doch noch vor großen Schwierigkeiten, denn er wollte nicht eine erinnert, ebenfalls das Auftreten der alten Herren im Hause trodene Aufzählung von Tatsachen geben, sondern mit dem warmen der Lords als raffinierte Unaufrichtigkeit hinstellte. Und Herzen des Werbenden für eine große Sache" das Interesse der Leser unser Parteiblatt berührt sich mit dem alldeutschen Grafen feifein. Das fonnte aber nur gelingen, wenn er die inneren zu nicht nur in seiner Kritik, sondern des weiteren dann auch in sammenhänge in den Vordergrund treten ließ, die die Ereignisse mit­einander verbinden. Mit Recht hat er deshalb für seine Darstellung seinen praktischen Forderungen: nicht die einfache Wiedergabe der zeitlichen Abfolge gewählt, sondern den überreichen Stoff nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet, dabei aber doch so, daß die geschichtlichen Bu fammenhänge nicht zerstört wurden. Bollständig ließen sich dabei Wiederholungen allerdings nicht vermeiden, und hie und da mußte auch fachlich Zusammengehöriges in der Darstellung getrennt werden. So wird uns die große Schlacht des Kölner Parteitages nicht im Kapitel Partei und Gewerkschaft" vorgeführt, wohin sie fachlich gehören würde, sondern in dem Kapitel Bur Ein­heit der Gewerkschaftsbewegung", das eben die gewerkschaftlichen Bestrebungen zur Zeit des Kölner Parteitages behandelt. Doch der artiges nimmt man gern dafür in Kauf, daß durch diese Gruppierung der Tatsachen sowohl nach der Zeit wie nach dem Gegenstand die Lebendigkeit und Anschaulichkeit der Darstellung wesentlich ge= winnt.

Ein jedes Wort für den Frieden aus dem Munde ernsthafter und ehrlicher Persönlichkeiten ist willkommen. Alle Völker sehnen den Frieden herbei. Ein Frieden aber jetzt im Sinne Englands birgt sichtbar den Keim neuer Kriege in sich. Brauchte Deutsch­ land allein nur nach dem Westen zu schauen, dann könnte es an­gesichts seiner bewiesenen Stärke, in der sich England schwer ver­rechnet hat, auf einen billigen Ausgleich nach jener Seite hin ein­gehen ohne besondere Furcht auf zufünftige neue Komplikationen. Aber da ist noch der an Menschenkraft und materiellen Werten un­erschöpfliche Dsten, der sich trotz der jetzt erhaltenen Schläge schneller wieder erholen wird als man denkt. Hier heißt es in die Zukunft schauen. Darum fann Deutschland nicht einen von Eng­land jetzt gewünschten Frieden eingehen, sondern muß sich weiter die Sicherungen schaffen, die zu feinem fünftigen Bestande und Wiederaufstieg notwendig und möglich find."

Schade, daß das Harburger Blatt den Lords nicht sagt,

Eine weitere Schwierigkeit ergab fich für Umbreit daraus, daß die Ereignisse, über die er berichtet, noch nicht weit zurückliegen, wann und unter welchen Umständen sie nach seiner Meinung daß er selbst an den Kämpfen den regsten Anteil genommen, in mit Friedensanregungen kommen dürfen. ihnen oft in der ersten Linie gestanden hat. Wenn dadurch auch gewiß die Lebendigkeit gewonnen hat, so war es doch fraglich, ob es ihm auch gelingen werde, die Unparteilichkeit und Unbefangenheit der Darstellung überall aufrecht zu erhalten Man kann, glaube ich, dem Genossen Umbreit das Zeugnis nicht versagen, daß er diese

Schwedens Absichten.

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Die bedenkliche Schattenfeite, die ihm anhaftete, war nur die, daß es im Kriege verhängnisvoll werden fonnte. Diesmal ist das zwar nicht gefcheben, aber wäre der Krieg in einem Zeit­punkte ausgebrochen fagen wir im Spätherbst wo das oft­deutsche Getreide abgeführt worden war, ohne daß entsprechende Mengen ausländischen Getreides schon hereingekommen waren, so fonnte Deutschland in eine schwierige Lage tommen. Diese Ge­fahr war zwar nicht unbeachtet geblieben, aber doch auf die leichte Achsel genommen worden. Zurzeit benten wir anders darüber. Der Wunsch, die Ver­forgung der Bevölkerung mit Brotgetreide möglichst aus eigenem zu bewirken, ist zu einer allgemein anerkannten Forderung geworden, daß es weniger denn je verstanden werden würde, wollte man auch in Zukunft guten deutschen Roggen ausführen, um ameri­fanischen Weizen dagegen einzutauschen. Mag das Getreide­Einfuhrscheinsystem, vom rein ötonomischen Standpunkt aus ge­sehen, noch so vorteilhaft fein, aus jenen Gründen und aus denen der militärischen Sicherheit wird man fordern müssen, daß die dadurch beförderte Ausfuhr aufhört und den deutschen Ueberichußgebieten durch Transporterleichterungen aller Art eine unmittelbare Abfuhr nach den westdeutschen Bedarfsgebieten.er­möglicht wird."

Es sind also nur militärische Bedenken, die Stalweit dazu veranlassen, die Forderung auf Beseitigung des Einfuhrschein­systems zu erheben. Für uns sind die wirtschaftlichen und fozialen Rückwirkungen bei der Beurteilung des Systems mindestens ebenso ausschlaggebend. Aber da auch militärische Gründe die Aufhebung des Systems nahelegen, scheint uns eine Verwirklichung dieser Forderung in Zukunft unum­gänglich.

Die Kartoffelnot.

Das konfervative Aftonblad" zu Stockholm benutzt das Objektivität überall angestrebt und daß er sie auch meist erreicht Gastspiel der Reinhardttruppe, um einiges Grundsägliche über hat. Einige Stellen lassen allerdings erkennen, wie schwer ihm das die Beziehungen zwischen Schweden und Deutschland zu sagen. mitunter geworden sein mag. Wenn er z. B.( S. 76) der leiden Seine Ausführungen sind deshalb beachtenswert, weil sie bei fchaftlichen Heftigkeit" eines Teiles der Parteipreffe während der aller Sympathie für das Nachbarland gewisse Illusionen zer­Debatten über den Massenstreit die peinliche Zurückhaltung" der stören, die vielfach über die schwedische Politik gehegt wurden. Gewerkschaftspresse gegenüberstellt, so zeigt er dadurch, daß sein Nicht ganz selten kann man in Deutschland die Meinung Trotz aller Ableugnung werden seit Festsetzung der Höchstpreise Maßstab in diesen Dingen mit dem unseren offenbar nicht äußern hören, daß das schwedische Volt nur auf den Augen- die Kartoffeln von Produzenten und Händlern, großen und kleinen, gang übereinstimmt. Leider konnte sich Umbreit aber auch blick warte, wo es in die Möglichkeit versetzt werde, Finnland preise zu durchbrechen. Das hat in siel geradezu zu einer Star­zurüdbehalten, in der Hoffnung, doch noch die festgesetzten Höchfi­nicht enthalten, gegen den Genofien Kautsky und die Neue Zeit" eine Reihe ganz ungerechtfertigter Anflagen zu erheben vom russischen Reich loszureißen, um es Schweden anzu- toffelnot geführt. Auch in Neumünster waren die Kartoffeln mit ( S. 79 ff.), die dabei zum Teil so unbestimmt und vag sind, daß zu gliedern, und der Inhalt einer vor einigen Monaten einem Male vom Markt wie weggeblafen. Wie rücksichtslos gewisse ihrer Widerlegung lange Ausführungen nötig wären, die sich aller erschienenen, start verbreiteten Broschüre" Der nordische Händler vorgehen, zeigt ein Beispiel: ein Startoffelhändler erklärte dings umso mehr erübrigen, als über diese Dinge ja schon sehr Knoten" ist danach angetan, diesen Frrglauben zu verstärken. den Käufern, er habe keine Kartoffeln; bei der polizeilichen Kon viel Tinte vergossen wurde. Da weist nun Aftonbladet" sehr fühl auf die ethnographische trolle wurde festgestellt, daß sein Lagerkeller mit Vorräten angefüllt Busammensetzung der Bevölkerung Finnlands hin, die einer war. Die von den Interessenten hervorgerufene Kartoffelnot hat die derartigen Groberungspolitik im Wege stehe. Polizei veranlaßt, öffentlich die schärfsten Maßnahmen, Bestrafung, für alle, die sich weigern, Waren für den feftgefegten Höchstpreis ab­Schließung des Geschäfts und Eigentumsübertragung anzudrohen zugeben und die Waren abfichtlich zurückhalten.

Doch wenn man von solchen immerhin verhältnismäßig un­bedeutenden Punkten absieht, muß man die Objektivität des Ver­fassers im allgemeinen anerkennen, wenn man auch mit ihm nicht überall in der Sache ganz einverstanden sein wird. Jusbesondere in den Kapiteln Gewerkschaften und Sozialpolitit" und" Neue Kämpfe um das Organisationsrecht" werden wohl viele Leser einen stärkeren Hinweis auf die Tätigkeit der Partei, auf ihre Bedeutung für die Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen vermissen, und ebenso wird es vielen auffallen, daß in den Kapiteln über Internationale Organisation zwar das Kommunistische Manifest und der Nürnberger Arbeitervereinstag erwähnt wurden, aber nicht die alte Internationale.

Wohnen dort 400 000 Schweden , so finden sich dort auch 3 Millionen Finnen, die einer ganz anderen Rasse wie wir Schweden angehören denn es sind ja Mongolen; und diese sprechen eine ganz andere Sprache, haben ganz andere Gedanken und Empfindungen wie wir Schweden und find allzulange gegen die schwedische Bevölkerung feindlich gestimmt gewesen, als daß wir es wagen sollten, auf diesen Grundlagen eine gefahrvolle, politische Zukunft aufzubauen."

Kriegsgefangene Deutschruffen als ländliche Arbeiter.

Die Landwirtschaftskammer für Westfalen teilt mit, daß deutschrussische Kriegsgefangene demnächst als Knechte, Viehwärter Der Schweden Wunsch beschränkt sich nach dem Afton- und Arbeiter für die Striegsdauer gegen mäßige Entschädigung Bon besonderem Interesse ist es, zu verfolgen, wie im Laufe blad " auf die" Befreiung" Finnlands , wobei nicht näher einzeln ohne Bewachung unter persönlicher Verantwortung des der gewerkschaftlichen Entwicklung der Machtbereich der General- ausgeführt wird, ob dieser Staat in irgend einer Form mit Arbeitgebers zur Verfügung gestellt werden. In Betracht kämen fommiffion gewachsen ist. Welch ein Unterschied zwischen ihrer Rußland verbunden bleiben soll. Sie fähen es auch gern, Sandwirte, in deren Bezirk noch das Heuerlingsverhältnis besteht; Stellung auf dem Halberstädter Kongres von 1892, wo fie, der wenn ihnen die Alandinseln zufielen, damit aber ist ihr es handle fich um evangelische Gefangene, die in die Familie des wichtigsten Funktionen entkleidet, kaum das nackte Leben rettete, und Sehnen geftillt. Ihre Ziele hoffen sie zu erreichen, indem sie Arbeitgebers aufgenommen werden sollen.