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Nr. 327. 32. Jahrgang.

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Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend. 27. November 1915.

Landwirtschaftliche

Genossenschaften als Helfer.

Man schreibt uns:

Der Vorschsag ist in furzer Frist mit energischem Willen Wieviel Mühe mag die Herstellung eines geflochtenen durchführbar. Er muß durchgeführt werden, wenn der Krieg Körbchens für Hände fosten, die früher vielleicht am Schraub­noch lange dauert. stock oder an der Hobelbant geschafft haben. Und welche un­Die Sorge um höchste Produktivität und billigste Lieferung ist sägliche Geduld mag aufgewendet worden sein, um noch heute so riesengroß geworden, daß in der sächsischen Kammer der Sprecher der manchesterlichen Nationalliberalen Nitschte fagen mußte: Neben der allgemeinen Wehrpflicht müssen wir eine allgemeine wirtschaftspflicht verlangen. Organisation einer solchen hätte längst in die Wege geleitet werden sollen. Daß dies noch nicht der Fall ist, ist eine Schuld der Regierung, besonders der Reichsregierung."

In den landwirtschaftlichen Genossenschaften sind heute 2,5 Millionen Genoffen zu gemeinschaftlichem Zun vereint. In der Rationalisierung der an sich rüdständigen, in einen engen Streis gebannten Landwirtschaft, in der Förderung der Produktivität des Ackerbaues und der Viehzucht, in der Qualitätssteigerung der milch­wirtschaftlichen Produkte, in der Einschränkung des unproduktiven d Zwischenhandels und eifriger Verfolgung aller Warenfälschungen, der Futtermittel ist viel Röbliches geschaffen worden.

In dieser Form ist der Vorschlag un annehmbar. Schon die Tatsache, daß auch Herr Schneider zur Milcherzeugung Leip­ zigs und Plauens die Uebung eines 3wanges auf nicht sächsische

syndibalisierung nur Reichssa che sein bann.

Eine andere Erwägung geht in der gleichen Richtung. Die Erzeuger üben in den bundesstaatlichen Parlamenten eine Macht aus, die den Sinn des Vorschlages ändern könnte. Nicht darum handelt es sich, den Erzeugern neue Rechtsmittel in die Hand zu brüden, sondern einen dringenden Bedarf mit bester Ware in reichlichem Maß zu angemessenen Preisen zu decken.

Aus der Partei.

andere Weihnachtsarbeit fertig zu stellen. Hübsche Malarbeiten berraten viel künstlerisches Geschick und es wäre Unrecht, Die wollten wir nur einige solcher Arbeiten besonders heraus­greifen. Die Ausstellung ist noch heute und morgen Sonntag bon 11-8 Uhr geöffnet. Nachmittags von 5-7 Uhr finden fünstlerische Vorträge statt. Das Eintrittsgeld beträgt 50 Pf. Die ausgestellten Arbeiten sind käuflich.

Eine Ermissionsgeschichte.

Wir berichteten vor vier Wochen, daß der Eigentümer des Haufes Marienburger Str. 16 eine Kriegerfrau, die nach Ablauf des Mietsvertrages die von ihr und ihrem Mann gekündigte Wohnung weiter benutte und später zur Räumung verurteilt wurde, wegen Nichträumung durch einen Gerichtsvollzieher ermittierte. In ihrer Abwesenheit ließ man die Wohnung durch einen Schlosser öffnen, sämtliche Wirtschaftsstücke einschließlich kleider, Betten, Nahrungsmittel, Papiere wurden herausgeholt, und von dem Gerichtsvollzieher wurde dann alles, die wegen Mieteschulden ge­pfändeten Stüde samt den nicht gepfändeten, einstweilen in Berwahrung genommen und der Pfandkammer überwiesen. Die heimkehrende Frau fand die Wohnung verschlossen, so daß fie

In der sächsischen Presse hat der Syndikus Schneider den Zustimmungserklärung zur Zimmerwalder Konferenz. Vorschlag gemacht, alle Landwirte in Zwangsgenossenschaften au Die Internationale sozialistische Rommission in Bern erhielt ein organisieren und die Milcherzeugung und-berarbeitung so unter von Chicago am 28. November abgesandtes Telegramm folgenden schärfere Kontrolle zu nehmen. In Anlehnung an die bestehen- Wortlauts: den Genossenschaften seien die Landwirte vom Staate zu einer Die Erekutive der sozialistischen Partei schließt sich der Zimmer oder mehreren Genossenschaften in jedem Kommunalverband zu walder Aktion an. Die Konferenz der Exekutive der deutschen. vereinigen, der die Preiſe feitfekt( 1) und zur Ablieferung von finnischen, ungarischen, slovakischen, südslawischen und italienischen Ueberschußmengen verpflichtet ist. Die, Bentralisierung würde die Föderationen faßten dieselben Beschlüsse. Einstellung eigener Milchzüge und damit die Beschleunigung und Walter Lauferfiet, Verbilligung des Transportes erlauben. Sekretär der Sozialist Party." medinical and do " Het Volk" unter Anklage. Die Redaktion unieres Amsterdamer Parteiblattes Set Bolt Lieferungsgebiete für notwendig hält, zeigt, daß eine 3wangs hat eine Anflage in Aussicht. Sie soll den holländischen Landwirt. Unterkunft zunächst bei Verwandten nehmen mußte, und sie begab schaftsminister in Artikeln über die Milchberteuerung beleidigt fich ein paar Tage darauf mit ihrem Kinde ins Obdach, wo sie eine haben. Die Anklage erfolgte auf Veranlassung des Justizministers. Nacht hindurch blieb. Der Gerichtsvollzieher, der die nicht gepfändeten Wirtschafts­Ein f Ein sozialistisches Blatt in Niederländisch- Indien. gegenstände wohl deshalb mit nach der Pfandkammer geschafft Aus Amsterdam wird der Fränkischen Tagespoft" gefchrieben: hatte, weil die zu ermittierende Frau nicht zugegen war und nicht In Semarang auf Java ist die erste Nummer von Het Vrige selber ihre Habe in Verwahrung nehmen fonnte, hinterließ ihr Woord" erschienen. Das Blatt bezeichnet sich als unabhängiges bie Mitteilung, daß sie sich die Sachen von der Ver­Organ", ist aber tatsächlich eine Gründung der indischen sozial wahrungsstelle abholen solle. Als etwa vierzehn Tage nach der Er­demokratischen Vereinigung". Redakteure sind die Genoffen Baars, Sneevliet und Westerveld. Man hat vorgezogen, die Beitung mission die Abholung der nicht gepfändeten Sachen und auch der erscheinen zu laffen, wieder frei gegebenen gepfändeten bewerkstelligt wurde, beklagten als das private Organ der Redakteure um auch Nichtiozialdemokraten die Mitarbeit zu ermöglichen. Die Kriegerfrau und ihr auf Urlaub nach Berlin gekommener Ehe­Die sozialdemokratische Vereinigung wird aber ein etwaiges mann sich darüber, daß manches beschädigt worden sei Eine Anfrage, die Defizit decken, und die Redakteure haben sich verpflichtet, ihr und einiges andere bermißt werde. das Blatt auf Wunsch zu übergeben. In der ersten Nummer der Ehemann an die Verwalterfrau richtete, hatte zunächst feinen findet sich auch ein Artikel des eingeborenen Dr. Tjinto Manglen Erfolg, und auch bei einer nachträglichen Durchsuchung der aus­fociomo über Beſtbekämpfung. Die Brige Woord erscheint borgeräumten Wohnung wurden die vermißten Dinge nicht gefunden. läufig zweimal im Monat, doch ist die wöchentliche Ausgabe vor Aber nach einigen Tagen lieferte die Bortierfrau bei dem ermittierten gesehen. Im einführenden Artikel wird auseinandergefeßt, daß sich die Parteigenoffen entschloffen haben, ihr Arbeitsfeld über die In- Ehepaar ein Waffeleisen ab, das gleichfalls vermißt worden war. formation der holländischen sozialdemokratischen Rammerfraftion in Dem Gerichtsvollzieher trug die Kriegerfrau vor, welchen Schaden Etwa vierzehn Kolonialiachen hinaus auszudehnen und an der Grundlegung eines an ihrer Habe ihr die Ermission gebracht habe. Brogramms der Bekämpfung des fapitalistischen Kolonialismus zu Tage nach dieser Beschwerde schrieb er ihr, er bitte um ihren Besuch arbeiten. Zu diesem Zwede sollen Sozialisten aller Schattierungen zweck's Abholung der Schalldose des Grammophons. Auch die Schall­der Vereinigung beitreten fönnen, natürlich auch Eingeborene. dose gehörte zu den vermißten Gegenständen. Auf den Brief ant­wortete die Frau nicht mit dem gewünschten Besuch, weil inzwischen ihr Ehemann gegen den Hauseigentümer Bankdirektor Werner, von dem der Auftrag zur Ermission gegeben worden war, eine Klage auf Schadenersaz eingereicht hatte.

Bom ersten Augenblid muß Parole sein, Verbraucher und Gr. geuger in einer höheren Einheit zusammenzufassen, den Ver­brauchern auf die Lieferungsmengen,-bedingungen und die Preise Einfluß zu gewähren und die Feststellung gewisser Vorschriften der Reichsregierung zu überlassen, die vor dem Reichstag Rede und Antwort stehen muß, der nicht so wie die bundesstaatlichen Parla­mente nach den Interessen der Erzeuger orientiert ist. Eine strenge Kontrolle der Genossenschaften ist wahrhaftig vonnöten. Sind fie boch weniger Produttivgenossenschaften, deren Aufgabe die bestmög­liche Verwertung fertiger Produkte ist. Sogar ein so warmer Freund der landwirtschaftlichen Genossenschaften wie erbert Kretschmar gesteht in seiner Abhandlung über das ländliche Genossenschaftswesen:" Die ganz großen Molkereigenossenschaften, von faufmännischen und technischen Berufsbeamten geleitet, nähern sich schon mehr dem Wesen und der Leistungsfähigkeit des kapita­ listischen Privatbetriebes, nur noch gemildert durch die genossen­schaftliche Willensbildung in der Mitgliederversammlung." Jeder Brattiker weiß, daß die genossenschaftliche Willensbildung" nicht gemeinwirtschaftlich und antitapitalistisch, sondern privatwirtschaft­lich wirkt. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften sind kapita­listische Verwertungsgesellschaften.

Die borgeschlagenen Eingriffe find nichts Neues. So fann 3. B. der Vorstand der Molkereigenoffenschaft Mügeln bestimmte Futtermittel ausschließen und andererseits während der Grün­fütterung die Zugabe einer bestimmten Art oder Menge Kraftfutter vorschreiben. Jeder Lieferant ist zu Angaben über das Futter nach Menge und Zusammenseßung berpflichtet. Ginzelne Ge­

( i.

Aus Industrie und Handel.

in Kriegsgewinne.

nossenschaften behalten sich das Recht vor, eine andere Fütterung Belbert( Rheinland ), die aus 75 091 2.( 24 029 M.) Reingewinn der Gerichtsvollzieher haftbar gemacht werden könne.

zu verlangen und durch Stallbesichtigungen Kontrolle zu üben. Wesentliche Aufgaben der Zwangsmoltereigenossenschaften wer­ben Verteilung der vorhandenen Kraftfuttermittel auf die besten Milcher, ihre Registrierung und dauernde Kontrolle sein. Sonder belohnungen können zur Erzielung einer großen Ausbeute fett­haltiger Milch anspornen.

Die Triumphwerte in Nürnberg werden nach 102 887 m. 3. 79 391 M.) Abschreibungen aus 172 936 W.( 90 964 M.) Rein­gewinn eine Dividende von 6 Proz.( i. 2. 0 Proz.) verbeilen. Die Eisengießerei und Schloßfabrit A.-G. in 4 Proz.( 0) Dividende zahlt, hat, laut Stechenschaftsbericht, die Her stellung von Heeresartiteln Ersatz für die Ausfälle an Exportauf­trägen gebracht, so daß sie währenb neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres start beschäftigt war.

Vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte wurde am 25. November bie lage verhandelt in Anwesenheit des klagenden Ehemannes, der hierzu auf Urlaub nach Berlin gekommen war. Der Verklagte be­antragte die Abweisung der Klage, weil nicht er, sondern höchstens Der Haus­eigentümer habe, so führte sein Rechtsbeistand aus, dem Gerichts­bollzieber nur aufgetragen, die Räumung zwangsweise vor aunehmen, nicht aber, die Sachen nach der Pfandlammer zu schaffen. Im übrigen werde bestritten, daß die als vermißt bezeichneten Die R. Dolberg, Maschinen und Feldbahn - Sachen bei der Räumung vorhanden waren. Zur Beweiserhebung Ein gutes Beispiel der Notwendigkeit von Zwangsgenossen- fabrit A.-G. in Hamburg , erzielte einen Bruttogewinn von hierüber fam es nicht. Der Richter wies die Klage ohne weiteres fchaften für alle Viehzüchter bietet die lepte Verordnung über 116 850 m.( gegen 75 970 M. i. V.). Der Reingewinn stieg von ab, weil nicht der Hauseigentümer für die etwa durch die Ermission Höchstpreise für Schlachtschweine und Schweinefleisch. Die Regie- 152 850 auf 591 850 M. Die Dividende kann daher von 4 auf entstandenen Schädigungen verantwortlich sei. Gegen die Krieger­rung hat die Preise für einen Bentner nach dem Gewicht der Tiere 15 Broz. erhöht werden. Die Verwaltung bemerkt hierzu im Bericht frau hatte der verklagte Hauswirt in seiner Klagebeantwortung vor­ungewöhnlich start erhöht. Der Gesepgeber ließ sich von einem folgendes: Die ungünstigen Einwirkungen des Krieges konnten volkswirtschaftlich sicher richtigen Grundjag leiten: daß die zu frühe nach einigen Monaten überwunden werden. Durch Heereslieferungen gebracht, daß sie beim Mieteeinigungsamt gefagt babe, Miete zu Abschlachtung nicht vollgewichtiger Schweine vollswirtschaftlich in langen Friedensjahren mit der Herstellung von Heeresfahrzeugen zahlen brauche sie nicht, arbeiten werde sie nicht, sie habe das nie schädlich, die Aufzucht von Fettschweinen nüßlich sei. Aber diese aller Art vertraut geworden, ist es uns möglich gewesen, aus der getan, sie wisse nicht, wie man das mache. Auf diese Vorwürfe löbliche Absicht darf jezt nur soweit durchgeführt werden, als es die riegstonjunttur Vorteil zu ziehen und die Leistungs- hätte, wenn das überhaupt zur Sache gehörte und es vor Gericht unbedingt notwendige Marktbeschidung erlaubt. Die Einwirkung fähigkeit unferer Fabriken auszunuzen. Auch das Feldbahngeschäft erörtert worden wäre, die Frau antworten fönnen durch Ueberreichung auf die Erzeugung durch die große Höchstpreisspannung wirkt ein- ist gut gewesen." eines Arztzeugnisses, wonach ein schweres Augenleiden ihre Sehkraft seitig: fördert nur die Aufzucht von Fettschweinen und stört den Die A. G. Adler und Oppenheimer Bederfabrit fehr herabfekt", so daß sie nur zum geringsten Teil erwerbs Schweineauftrieb. in Straßburg erhöhte ihren Ueberschuß von 5,27 auf 8,45 Millionen Mart. Die Dividende wird von 10 auf 20 Proz. erhöht. Aufsichts- fähig ist. Zur Abweisung der Klage erklärte die Frau, daß fte und rat und Beamte erhalten 250 000 m.( gegen 80 000 m. im Vor- ihr Mann sich hierbei nicht beruhigen würden. jahre) als Vergütung". 2 Millionen Mark werden als Kriegs vorsorge" für die Gesellschaft und 1,5 Millionen Mark für ver schiedene Striegswohlfahrtszwede bereitgestellt. 1 Million Mark bleibt weiter zur Verfügung des Vorstandes, um daraus Ruhegehälter an Beamte und Arbeiter der Gesellschaft, sowie Beiträge für die Er ziehung der Kinder der im Kriege gefallenen Betriebsangehörigen bestreiten.

Die Zurückhaltung der Schweine wird jetzt schon sehr gefördert und würde überhaupt die Marktbeschidung unterbinden, sobald aus den Balkanländern der reichliche Bezug von Futtermitteln sicher­gestellt wäre und die Vollmästung der Schweine erleichtert würde. Ueber die Gründe äußerte sich der Direktor des Berliner Schlacht und Viehhofes in der Voff. 8tg.": 3

Die Landwirte können sich offenbar nur schwer an den Höchstpreis für Schweinefleisch gewöhnen und halten die Schweine

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Beläftigungen von Ausländern. Wolffs Tel. Bureau teilt mit: Schon wieder wurden wegen Französischsprechens in einem Theaterraum zwei Ausländer aus neutralen Staaten belästigt. Sie konnten sich gar nicht anders ver­ständigen, da keiner die Sprache des anderen, feiner die deutsche be­

borläufig noch zurüd, zumal ja die Futterkosten si 3 Die Staßfurter Chemise Fabrit erzielte einen herrscht. Auch ihr sonstiges Verhalten hatte nicht den mindesten

dadurch bezahlt machen, daß die Schweine an Ge= wicht weiter zunehmen. Aber so vorteilhaft es auch für bie Fettersorgung sein mag, wenn die Schweine nicht so früh geschlachtet werden, so steht dem gegenüber doch der weit größere Uebelstand, daß bei vielen Schlächtern Der österreichische Währungskurs. Groß- Berlins immernoch feinfrisches Schweine- Wien , 25. November. ( W. T. B.) Der Umrechnungskurs für fleisch zu haben ist. Troßdem der Auftrieb am Berliner Schlachthof jest täglich steigt, find die vorhandenen Schweine Bahlungen nach dem Deutschen Reiche ist bis auf weiteres auf schon in den frühesten Morgenstunden zum größten Teil an Rom . 100 m art gleich 140 Stronen festgefegt.

Reingewinn von 588 900 m. gegen 458 400 M. im Vorjahre. Die Dividende wird von 6 auf 7 Broz. erhöht.

Aus Groß- Berlin.

Lazarettarbeit.

Anlaß geboten, ihnen unfreundlich zu begegnen. Möge endlich auf diesem Gebiete blinder Uebereifer verschwinden. Wir können nicht erwarten, daß neutrale Ausländer in Hinsicht auf solche Ueber­empfindlichkeit Suaheli lernen.

Der Weihnachtsmarkt. Das Polizeipräsidium teilt mit:

missionäre verkauft, zum Teil auf Grund vorheriger Zusiche Der diesjährige Weihnachtsmarkt findet auf dem Arkona­rungen. So gehen selbst die Schlächter, die den dringenden platz und dessen Umgebung sowie in der Warschauer Straße Wunsch haben zu kaufen, meist leer aus. Was an Schweine­( von der Revaler Straße bis zur Frankfurter Allee ) und in fleisch in die Hände der Klein- Schlächter kommt, wird zum der Petersburger Straße statt. Pfefferküchler, Pfefferkuchen­größeren Teil für die Herstellung von Wurst= händler, Verkäufer von Obst, Nüssen, Weihnachtsbäumen, tvaren verwandt. Auch die Methode der Forderung nicht ge- Im Landeshause der Provinz Brandenburg in der Spielzeug und dergleichen können auch außerhalb des Markt­rechtfertigter hoher Preise für Rindfleisch und Kalbfleisch zum Matthäifirchstr. 20 ist gestern eine Ausstellung von Weihnachts- bezirtes mit Genehmigung des zuständigen Polizeireviers Ausgleich für den Schweinefleisch- Höchstpreis wird immer noch arbeiten der Kriegsbeschädigten der Lazarette des III. Armee- Verkaufsvorrichtungen auf geeigneten Plägen aufstellen. Der geübt, trotzdem man sich bemüht, auf Grund der Wucherpara­Die verschiedensten Lazarette haben Markt beginnt am 11. Dezember und dauert bis zum 27. De­graphen dagegen streng vorzugehen. Leider versagen die Klein- forps eröffnet worden. Schlächter oft, wenn sie aufgefordert werden, die Namen der Arbeiten gesandt, so Zehlendorf , Guben , Teupig, Straus- zember einschließlich. Am 28. Dezember, morgens 8 Uhr, Groß- Schlächter zu nennen, die sich dieses Bergehens schuldig berg u. a. Neben zahlreichen Flechtarbeiten sind Holz- und müssen sämtliche Buden und Verkaufsvorrichtungen von den Metallarbeiten von einfachsten bis zu komplizierten, geradezu Straßen und Plägen fortgeschafft sein. Anträge auf Erteilung fünstlerischen vertreten. Die Arbeiten geben nur einen fleinen von Erlaubnisscheinen für den nächstjährigen Weihnachtsmarkt Begriff von der Tätigkeit unserer braven, in den Lazaretten unter-( 1916) sind frühestens am 1. September 1916 einzureichen. gebrachten Stämpfer; sie sprechen zu uns eine beredte Sprache. Vorher eingehende Anträge werden erst nach diesem Zeit­törperlich und seelisch zermürbt, kommen oft die Krieger ins punfte erledigt. Lazarett. Da ist es die Hauptaufgabe des Sanitätsdienstes,

machen."

Es gibt bessere Mittel, die Grzeugung dem Bedarf anzupaffen als die künstliche Gestaltung des Verhältnisses von Angebot und Wirkung: den unmittelbaren Eingriff in die Erzeugung. Zwar läßt sich die landwirtschaftliche Erzeugung nicht im Augenblic verstaatlichen oder verstadtlichen. Aber ein anderes ist ihm mög­lich: alle Landwirte in Zwangsgenossenschaften zu vereinen, bie fich von der Sorge um dauernde Dedung des gesellschaftlichen Be- die Verwundeten förperlich und seelisch aufzurichten. Diese Die Preisprüfungsstelle Berlin hat sich durch den Hinzu­barfes als dem obersten Gesek leiten laffen müssen. Was will Tätigkeit muß Hand in Hand gehen, die Hoffnung muß tritt der Städte Charlottenburg , Lichtenberg , Schöneberg . Letten Endes unfer Vorschlag? Daß sich der Staat Organe zur wach bleiben oder geweckt werden, daß auch förperlich Be- Neukölln und Wilmersdorf zu der Preisprüfungsstelle Groß­Bollstreckung seines Willens in der Landwirtschaft schafft. schädigte tätige, nüßliche Glieder der Gesellschaft werden Berlin " umgebildet. Ueber eine weitere Ausdehnung auf die Wirtschaftlich gesehen heißt es bas, daß sich die Verwertungs- tönnen. Erfordert es auch Mühe, sich mit fremder, unge- Nachbarorte Berlins , die mit Berlin gleichfalls in starter genossenschaften der Erzeuger, die jest nur teilweise und unzu wohnter Arbeit vertraut zu machen, so vermag Energie wirtschaftlicher Verbindung stehen, oder auf die Kreise, zu reichend in die Produktion eingreifen, in die eigentliche Pro- und Ausdauer viel. Das zeigt die Ausstellung im denen diese Nachbarorte gehören, schweben Verhandlungen. duktivgenossenschaft umbilden. Die höchte Produktivität wird durch Gemeinschaftswillen, nicht Landeshause sehr deutlich. Was sie nicht zeigen fann, Den Zentralausschuß etwa zum Brennpunkt der gesamten durch hohe Breise erzielt, die Millionen Volksgenossen zu Entbeh ist die Summe bon Mühe, bis ein solches Stück Prüfungstätigkeit auszubilden, hat sich in der Praxis bei dem rungen zwingen, Arbeit gefertigt worden ist, wie wir das hier sehen. Umfang des Geschäftsgebietes von vornherein als undurch­

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