Bors
Gerichtszeitung.
Petroleum- Schwindel.
führbar eriviesen. Es gilt dies um so mehr, als neuerdings doch war der Soldat in Schwermut verfallen, aus der die Einrichtung eines fünften Fachausschusses geplant ist, der er sich trotz aller ärztlichen Bemühungen und des Zuredens seiner sich mit bestimmten Gegenständen des täglichen Bedarfs, die Kameraden und Angehörigen nicht emporzuraffen vermochte. außerhalb der Aufgaben der anderen Fachausschüsse gestern war 3. beurlaubt worden und hatte feine Familie aufliegen, wie mit Heizmaterial und Leder, befassen soll. gesucht. Als er sich für kurze Zeit allein in einem Zimmer befand, stieß er sich, offenbar in einem besonders heftigen Anfalle seines Einen von langer Hand vorbereiteten und planmäßig Der Fachausschuß hat in den Rahmen der von ihm Gemütsleidens ein scharfes Messer tief in die linte Brustseite. Der durchgeführten Schwindel hat der Schlossermeister Alfred arbeiteten Gegenstände neuerdings noch Seife und Lichte Stich traf das Herz und führte den sofortigen Tod herbei. Ueberiese aus Birnbaum in Szene gesetzt, der gestern unter genommen. fallen und verletzt wurde dieser Tage in Wilmersdorf ein junger der Anklage des Betruges und der UrkundenMaler in feinem Maleratelier in der Landauer Straße 16. Der fälschung der 3. Straffammer des Landgerichts I vorunbekannte Täter ist entkommen. Budgeführt wurde.
Weihnachtspakete und Liebesgaben
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beauf
für Angehörige des Landwehr Infanterie- Regiments 20, Landwehr- Brigade Ersatz- Bataillons 10 und 1. Bataillon LandwehrRegiments 350 nimmt das Eriaz- Bataillon Landwehr- InfanterieRegiment 20 in Wittenberg ( Bezirk galle) bis spätestens 5. Dezember 1915 entgegen.
Die Pakete müssen doppelt verpackt und verschnürt sein. Die
Außenhülle trägt die Adreſſe des Ersatz- Bataillons Landwehr- Infanterie- Regiments 20 in Wittenberg , die innere Hülle muß mit der genauen Adresse des Empfängers versehen sein. Auf der Rückseite des Abschnitts der gelben Paketadresse muß ebenfalls der Empfänger
vermerkt sein.
Untersagter Handelsbetrieb.
Der Polizeipräsident von Berlin hat dem Gastwirt Kadisch Nisselbaum, Oranienburger Straße 26, den Handel mit Nahrungsund Genußmitteln sowie mit Leuchtstoffen und Seife wegen Unzu verlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Für Droschkenführer..
Aus den Gemeinden.
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Stadtverordnetenwahlen in Oranienburg . Am Sonntag, den 28. d. Mts., in der Zeit von 12-6 Uhr, finden in Eilers Hotel die Stadtverordnetenwahlen für die dritte Wählerabteilung statt. Die bürgerlichen Parteien sind der Auffaſſung, daß die Sozialdemokratie mit einem Viertel der wahlberechtigten Stimmen feinen Anspruch auf die bisher innegehabten zehn Mandate habe. Die gegnerischen Parteien sind daher zu dem Beschluß ge langt, eigene Kandidaten aufzustellen.
Der 30 Jahre alte, bisher völlig unbescholtene Angeklagte hatte sich kurz vor dem Kriege in Birnbaum verheiratet und im Vertrauen auf eine Beihilfe feiner Schwiegereltern ein Grundstück gekauft. Da diese Beihilfe ausblieb, fam er in immer größer werdende Schwierig feiten, die ihn nötigten, nach Berlin zu geben und bier als Geielle bei Borsig zu arbeiten. Er verdiente bier wöchentlich etwa 50 W., er fonnte damit aber seinen Verpflichtungen nicht nachkommen und eriann sich folgenden, äußerst raffinierten Plan, um zu größeren Geldbeträgen zu kommen: Er erließ in den verschiedensten Provinzeitungen, wie" Pojener Tageblatt"," Ostdeutsche Warte"," Zeitung Anzeigen, in denen er unter der Ueberschrift Nur einmaliges für Hinterpommern"," Generalanzeiger für Schlesien und Boien " u. a. Angebot" das Eintreffen von Petroleum anfündigte und es zu einem bestimmten Preise anbot. Die Zuschriften auf diese Anzeigen, ließ er sich unter verschiedenen Chiffren an eine hiesige Zeitungsfiliale senden. Er erhielt darauf über 900 Anfragen aus allen Teilen Deutschlands . Von diesen wählte er sich eine Anzahl aus, und zwar solche, von denen er glaubte, daß die betreffenden Für das vierte Mandat, das von einem Hausbefizer befezt Reflektanten wohl Geld schicken würden. Diesen sandte er auf werden muß, fonnte kein Kandidat gefunden werden. Aus alledem ichönen Briefen mit der aufgedruckten Firma, Paul Siebert, ist notwendig, daß unsere Genoffen eine eifrige Propaganda für die Versandgeschäft Magdeburg " ein SchreibWahl der sozialdemokratischen Kandidaten entfalten.
Unsere Parteiorganisation hat die Genossen
Stadtv. Albert Garlipp, zurzeit im Felde, Arbeiter Emil Schumann, Waldstr. 32, und Gastwirt Adolf Dobat, Schüßenstr. 50,
als Randidaten aufgestellt.
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Das Polizeipräsidium teilt mit: Es wird hierdurch bestimmt, daß sich die Droschten- und Torwagenführer zur Abstempelung ihrer maschine angefertigtes Schreiben zu, in welchem er sich bereit Fahrscheine für das Jahr 1916 unter Borlegung des Erkennungserklärte, Petroleum zum Preise von 0,34 M. pro Liter abzulassen. schildes, die Kraftdroidfenführer gleichzeitig unter Vorlegung des „ Der Versand erfolgt nur gegen vorherige Einsendung des Betrages Führerscheines, im vorgeschriebenen Dienstanzuge nach den Anfangsfrei ab Berlin . Infolge der jegigen erschwerten Zufuhr und außer buchstaben ihrer Zunamen geordnet zwischen dem 3. Januar und 22. Februar 1916 im Dienstzimmer des Verkehrskommissariats Bon einer größeren Firma werden wir um Abdrud der nach- ordentlich vielen Anfragen ist es mir nicht möglich, alle eingehenden Aufträge zu erledigen und können daher nur sofortige Bestellungen, am Alexanderplatz , Stadtbahnfeite, Eingang 5, gimmer 76 einzustehenden Beschwerde gebeten: finden haben, und zwar in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 2 1hr Niederbarnim auf die denkbar größten Schwierigkeiten. Die Versorgung mit Futtermitteln für Pferde stößt im Streise welche bis spätestens 30. September eingehen, berücksichtigt werden, Allem An- da an diesem Tage mit dem Versand begonnen wird." Dem mit nachmittags. schein nach scheinen hier Organisationsmängel borzuliegen; denn dem Namen v. Siebert unterzeichneten Schreiben lag in der während in Berlin selbst die Pferdehalter im großen und ganzen üblichen faufmännischen Form ein Bestellichein bei, der auswar. Als Adresse, an welche das Geld einzus mit Mais den Umständen nach reichlich versorgt werden, ist das hier zufüllen er die Namen, entweder Frau Gesche, fügigen Mengen, daß beim Pferdebestand bereits jezt die denkbar ichwersten Schädigungen eingetreten find.
Der Tod auf den Schienen.
Den Tod auf den Schienen fand Mittwochnachmittag in einem Anfall nervöser Ueberreizung die 39 Jahre alte Lehrerin Herta Preuß aus der Wisbyer Str. 43 zu Bankow. Fräulein Breuß, die schon länger an den Nerven litt, warf sich um 5 Uhr auf dem Ringbahnhof Schönhauser Allee vor den Augen vieler Fahrgäste, die dort warteten, vor einen Nordringzug, der in der Richtung nach der Prenzlauer Allee einlief. Die Räder trennten ihr den Kopf vom Rumpfe und quetschten ihr außerdem noch die linke Hand ab. Der Fahrgäste bemächtigte sich eine große Aufregung. Die Leiche wurde alsbald geborgen und nach dem Schauhause gebracht.
Auf dem Schlesischen Bahnhof ereignete sich ein tödlicher Unfall. Der 65 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Schmidt aus der Koppenstr. 50 fam mit einem Vorortzug der Strecke Spandau - Strausberg von Spandau her gefahren und wollte auf dem Bahnsteig 6 aussteigen, bevor der Zug noch ganz hielt. Er glitt aus und fiel zwischen die Bahnsteigrampe und den Zug. Der Unglückliche erlitt so schwere Quetschungen, daß er auf der Stelle verschied.
Durch Gas vergiftet.
Die
nicht der Fall. Die Versorgung erfolgt in so verschwindend gering- fenden sei, fügte Berlin NO., Landsberger Straße 4" oder„ Frau Jda Nie
Im Interesse der Erhaltung dieses Bestandes tut Abhilfe dringend not und es wäre zu wünschen, daß die Zurückießung der Unternehmen im Kreise Niederbarnim so rasch wie möglich bes feitigt wird.
Soziales.
meyer, Barnimstraße 21" unter dem Brief hinzu. Bei dieſen beiden Frauen hatte er fich nämlich am 26. September unter dem Namen Siebert aus Magdeburg ein Zimmer gemietet, während er tatsächlich bei einer Tante in der Lychener Straße wohnte. Er fuhr dann in seine Heimat, nachdem er den Vermieterinnen angekündigt hatte, daß Briefe und Gelder für ihn eintreffen würden, die sie in Empfang nehmen und bis zu seinem am 1. Oktober stattfindenden Einzug für ihn bewahren sollten. Um den Wirtinnen vorzutäuschen, daß er wirklich aus Magdeburg sei, fuhr er dann dorthin Zusatrente für Kriegshinterbliebene und Kriegsbeschädigte. und gab von dort eine Depesche auf, in der er sein Eintreffen für Noch immer sind zwei Erlasse des Kriegsministeriums wenig und Gelder über Gelder bei den Frauen ein, so daß diesen die den 2. Oktober in Aussicht stellte. Nun trafen auch Briefe auf Briefe bekannt. Danach kann den Hinterbliebenen von Kriegs. Sache doch unheimlich wurde und es ihnen geraten schien, die Polizei teilnehmern zu den im Militärhinterbliebenengeseß vorgefehe- au benachrichtigen. Diese nahm den Angeflagten bei seiner Rüdfehr nen Renten eine einmalige Zuwendung gewährt werden. am 2. Oftober fest. Inzwischen waren aus 36 verschiedenen ProvinzDiefe einmaligen Zuwendungen werden den Hinterbliebenen von ge- orten Bestellungen und Geldbeträge in Höhe von über 2000 m. fallenen oder an Kriegsbeschädigungen gestorbenen Kriegsteilnehmern eingegangen, die der spekulative Angeklagte nun nicht einheimsen der Unterklassen des Soldatenstandes gewährt. Die Höhe dieser konnte. Das Gericht erkannte auf neun Monate Gefäng Berstorbene vor dem Kriege hatte. Diese Zuwendung soll aber, so- büßt an. Zuwendung richtet sich nach dem Arbeitseinkommen, welches der nis und rechnete einen Monat auf die Untersuchungshaft als verviel bekannt ist, mit der Militärhinterbliebenen ente nicht mehr als 30 Proz. des Arbeitseinkommens, welches der Verstorbene vor dem Striege hatte, betragen. Anträge auf solche Zuwendungen find an die untere Verwaltungsbehörde zu stellen. Dort werden fie geprüft und an die zuständige Stelle weitergegeben.
Räuberischer Ueberfall auf eine Verkäuferin. gestern eine Anklage wegen versuchten Raubes gegen den Das Schwurgericht des Landgerichts II verhandelte Jahre alten Hausdiener Heinrich I am mers.
Opfer einer Gasvergiftung find die 20 und 17 Jahre alten Töchter Ella und Frida des Vergolders Schmidt aus der Siegfriedstr. 1 in Neukölln geworden, der seit einiger Zeit im Felde steht. Mädchen bewohnten mit ihrer Mutter zwei Stuben und Küche im zweiten Stød des Hauses. In der Kleineren Stube ſchliefen sie, die Mutter in der größeren. Als Frau Schmidt gestern morgen ihre Töchter wecken wollte, fand sie fte besinnungslos im Bette liegen Die Blottnerſche Großbäckerei hat in der Lützowstr. 105 eine Die Rente für die Kriegsbeschädigten wird be- Filiale, der die Verkäuferin Marie Bannwig vorsteht. und ihre Stube mit Gas angefüllt. Ein Arzt und Samariter der kanntlich nicht bemessen nach dem Arbeitseinfommen, wie es bei der am Abend des 16. Oftober soeben Stasse gemacht, das Geld Als diese Feuerwehr machten lange Wiederbelebungsversuche, die jedoch Unfallversicherung geschieht, sondern nach der Charge, die der Kriegs- in einen Beutel getan und das Licht ausgedreht hatte, erfolglos blieben. Die Ermittelungen ergaben, daß ein Unglück beschädigte im Militärverhältnis bekleidet. Das ist bei der Renten- tam der Angeklagte in den Laden und bat, ihm vor Ladenschluß vorliegt. In der Wohnung unter dem Schlafzimmer der Mädchen festlegung namentlich für den großstädtischen Industriearbeiter eine doch noch ein Brot zu verkaufen. Das Mädchen wollte der Bitte nachwaren Ausbesserungen vorgenommen worden. Bei diesen Arbeiten schwere Benachteiligung. Deshalb wurde von sozialdemokratischer tommen und stieg deshalb auf einen Stuhl, um zunächst das Licht muß die Gasleitung beschädigt worden sein. Das ausströmende Seite schon verlangt, daß generell im Gesetz aufgenommen werden wieder anzuzünden. In demselben Augenblic warf ihr der AnGas drang dann durch die Decke in das Schlafzimmer der unglück- sollte, daß dem früheren Arbeitsverdienst entsprechend eine Zusatz- auf sie, würgte sie am Halse und versuchte, als sie um Hilfe schrie, getlagte eine Tüte Pfeffer ins Gesicht, stürzte sich lichen Mädchen ein, nachdem sie bereits eingeschlafen waren. rente gewährt werden soll. Diese 8usazrente fann nach dem ihr einen Knebel in den Mund zu pressen. Es gelang ihm aber Ministerialerlag Kriegsbeschädigten, die wegen schwerer Beschädigung nicht. Die Hilferufe der Ueberfallenen wurden von dem Inhaber Beim Spielen überfahren und getötet wurde gestern mittag der in absehbarer Zeit nicht ihr früheres Einkommen wieder erreichen eines Nachbarladens gehört, so daß der Verkäuferin Hilfe wurde, 9 Jahre alte Sohn Heinz des Straßenbahnschaffners Biwonsti austönnen und bei denen die Rente nicht ausreicht, um für sich und noch ehe der Verbrecher fich des Geldbeutels bemächtigen fonnte. der Prinzenallee 27. Der Kleine geriet im Eifer des Spiels vom ihre Angehörigen den Unterhalt zu bestreiten, neben der Rente ge- Beim Herannaben von Personen ergriff er die Flucht, er wurde verBürgersteig auf den Straßendamm, als gerade eine Kraftdroschke in währt werden. Das wird für viele der Kriegsbeschädigten zutreffen, folgt und es gelang, ihn festzunehmen. Die Geschworenen billigten schneller Gangart vorübergefahren kam. fonnte, lag der Kleine unter den Rädern. Er wurde so schwer ver- Beines, eines Armes oder einer Hand zu beklagen haben. Anträge fängnis. Bevor der Lenker halten so besonders für Blinde, für Schwerverlette, die den Verlust eines ihm mit Rücksicht auf seine Jugend mildernde Umstände zu. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Geletzt, daß er auf der Stelle verstarb. Die Leiche wurde beschlag auf Bufazrente find durch den Kriegsbeschädigten beim Bezirksnahmt und nach dem Schauhause gebracht. feldwebel anzubringen.
Eine wichtige Entscheidung für Wöchnerinnen.
machen sei.
Aus aller Welt.
Die Zahl verlorengegangener Quittungskarten, die der Landesversicherung Berlin vom Zentralfundamt zugehen, ist während der Nach§ 195 der Reichsversicherungsordnung ist das Wochen- Die Geschichte eines Tiroler Standschützen, der LandesKriegszeit erheblich gestiegen. Im Jahre 1914 hat die Anstalt 1005 derartige Karten überfandt erhalten, 425 aus der Zeit vor und 580 geld für acht Wochen zu zahlen, von denen mindestens sechs verteidiger werden mußte. nach Ausbruch des Krieges. In den ersten drei Vierteljahren des Wochen in die Zeit nach der Niederkunft fallen müssen. Das Wie ein Tiroler Gastwirt, der aus geschäftlichen Gründen der laufenden Jahres sind an gefundenen Karten schon 1112 eingefandi Reichsversicherungsamt hat nun in einer grundsäglichen Ent- Gilde der Standschüßen beigetreten war, bei Ausbruch des Krieges worden, demnach in drei Vierteljahren bereits mehr als im ver- scheidung den Grundsatz aufgestellt, daß Wochengeld für zwei mit Italien wider seinen Willen Vaterlandsverteidiger werden gangenen Jahre. Wochen vor der Niederkunft auch ohne ausdrückliche Sagungs- mußte, wird in einem in der Solidarität" abgedruckten FeldpostEs wird deshalb erneut darauf hingewiesen, daß die Versicherten, bestimmung gezahlt werden darf. Es handele sich hier um brief in humorvoller Weise wie folgt geschildert: welche zum Heeresdienste eingezogen werden, ihre Quittungsfarten eine gesetzliche Ermächtigung für die Stasse und ihren Vor- den Gastwirtschaft schon seit vielen Jahren, hat Haus und Hof, Also, der gute Mann ist in Dingsda Besitzer einer gutgehendurch das zuständige Polizeirevier zur Aufrechnung bringen laffen, stand, von der nach pflichtmäßigem Ermessen Gebrauch zu Familie, Dienstboten, Vieh und was weiß ich, was noch. Vor um sich die Unterlagen für etwaige spätere Ansprüche aus der Invalidenversicherung zu sichern. Gleichzeitig stand noch folgende Frage zur Entscheidung: Eine wurde, in der beraten werden sollte, wie ein den dortigen Gast8 Jahren war es, als er zu einer Gastwirteversammlung geladen Der Verkauf vou Zeitkarten und Wertmarken der Großen Ber- Frau war seit dem 7. April arbeitsunfähig frant und bezog von wirten drohendes Unheil abgewendet werden kann. Die Standliner Straßenbahn im Geschäft der Firma A. Jandorf. Am Spittel- Von diesem Tage wurde ihr von der Krankenkasse Wochengeld ge- einem anderen Ort zu verlegen, wodurch die Wirte des Ortes, wo diesem Tage an Krankengeld. Am 10. Mai wurde sie entbunden. schüßen des Bezirkes beabsichtigten nämlich ihren Schießstand nach markt, ist eingestellt worden. In den anderen Geschäften der Firma währt. Nach sechs Wochen wurde jedoch schon der Bezug des Wochen- sich meine tragikomische Geschichte später abspielen sollte, eine erwird der Verkauf wie bisher fortgesetzt. geldes mit der Begründung eingestellt, daß zwei Wochen auf das hebliche Einbuße an Verdienst befürchteten. Daß in dieser BeIm Berliner Aquarium find die bei der Eröffnung vor vor der Entbindung gewährte Krankengeld angerechnet würde. Das ziehung die Geschäftsleute im allgemeinen, die Gastwirte aber im 2 Jahren spannenlangen fleinen Krokodile und Alli. Reichsversicherungsamt sprach der Frau in der bereits erwähnten besonderen äußerst empfindlich find nicht nur in Berlin ist gatoren, die gemeinschaftlich ein Glashaus gegenüber den grundsäglichen Entscheidung noch für weitere zwei Wochen das bekannt. Daher tamen sie auch alle und beratschlagten, was da Riesen- Schildkröten bewohnten, nunmehr so herangewachten, daß Wochengeld zu. In der Begründung heißt es: zu tun sei. Nach langem Hin- und Herreden, vielleicht auch die Ueberführung der wertvolleren Arten angehörigen Etücke in die Es fragt sich, ob eine Anrechnung von Wochengeld auf trinken, tam der Geist der Erleuchtung über sie und sie beschlossen große Mittelhalle stattfinden mußte. Die munteren Panzerechien die Zeit vor der Niederkunft auch dann zulässig ist, wenn einhellig, Mann für Mann den Standschüßen beizutreten, um so beleben vorläufig noch die Schildkrötenseite, denn sie würden beim die Wöchnerin zu dieser Beit an einer mit Arbeitsunfähig die für den Umzug vorhandene Majorität bei der entscheidenden Zusammensezen mit ihren großen Artgenossen als willkommene teit verbundenen Krankheit litt und aus diesem Grunde Beschlußfassung niederzustimmen und in ihr Gegenteil zu verBeute betrachtet und sofort aufgefressen werden. bereits die Masse in Anspruch genommen und Krankengeld erhalten kehren. Gesagt getan! Auch mein Held ließ sich gegen die hatte. Diese Frage war zu verneinen. Die Berliner Feuerwehr hatte am Freitagvormittag in der Aus der vorgeschriebene Entrichtung der Aufnahmegebühr von 2 Kronen in Budapester Str. 2/3 zu tun. Dort war in dem Geschäftslokal für Borschrift des Gesetzes, daß von dem Wochengelde für acht die Mitgliederliste eintragen, der schlaue Koup gelang auch, und Damenkonfektion von Mar Stein Feuer ausgekommen, das nicht Bochen mindestens sechs in die Zeit nach der Niederkunft fallen müssen, damit war für die Herren Gastwirte die Angelegenheit zur vollsten gleich bemerkt worden war und bei Ankunft der Wehr schon eine ist zu folgern, daß die Kasse auch bereits für einen vor der Nieder- Zufriedenheit erledigt. Mein Kriegskamerad kümmerte sich weiter folche Ausdehnung erlangt hatte, daß mit drei Schlauchleitungen funft liegenden Zeitraum von zwei Wochen Wochengeld gewähren darf nicht mehr um die Standschüßen, als es deren durstigen Kehlen Wasser gegeben werden mußte. Es gelang trotz alledem eine weitere Insoweit stellt sich das Wochengeld dann als eine Art Schwangerengeld frommte, heimste die reichlichen Zinsen für die geopferten 2 Kronen Ausdehnung des Brandes zu verhüten und die Flammen auf das dahin verstanden werden, daß die Kasse unter Umständen ihre Beitrag und vergaß die gar nicht so dumme Episode, die ihn eindar. Diese der Kaffe hier eingeräumte Befugnis fann aber lediglich ein, ging weder schießen noch rückte er aus, bezahlte auch keinen Geschäftslokal zu beschränken. Die Entstehungsurfache des Brandes Leistung an Wochengeld, die im allgemeinen erst mit der Nieder mal Standschüße spielen ließ. Als nun im Mai d. J. der Krieg wird auf die Heizung zurückgeführt. Der Schaden ist durch Ber- funft beginnt, um zwei Wochen zeitlich verschieben fann. Daraus mit Italien ausbrach, bekam er eines Tages die schriftliche Aufficherung voll gedeckt. folgt aber noch nicht, daß die Leistung in diesem Umfang dann forderung, sich zu einer bestimmten Zeit auf dem Schießstand der Kleine Nachrichten. Ein Handtaschenräuber wurde bei der Tat wegfällt, wenn die Klägerin für diese Zeit bereits Kranken- Standschüßen einzufinden.*) Gewohnheitsgemäß legte er den im Tiergarten ergriffen. Er hatte einer Lehrerin die Handtasche geld bezieht. Hierauf würde die Auffassung der Kaffe hinauslaufen. Wisch" ad acta, oder tat sonst etwas damit, denn was gingen ihn entrissen, wurde verfolgt und festgenommen. In einem Anfalle Es muß vielmehr angenommen werden, daß es dann der Kasse von Schwermut hat der Wehrmann Mar J. aus Berlin- Johannisthal nicht mehr möglich ist, von der ihr durch das Gefeß einseinem Leben ein Ende gemacht. J. war im Anfang dieses Jahres geräumten Befugnis Gebranch zu machen. In solchen Fällen tann schwer verwundet und in einem Berliner Lazarett untergebracht die Dauer des Wochengeldbezuges vielmehr erst von der Niederkunft worden. Die Heilung seiner Wunde machte gute Fortschritte, lab berechnet werden..."- Attenzeichen IIa K. 88/14.
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*) Die Standschüßen sind unbekümmert um ihr Alter verpflichtet, sich bei der Landesverteidigung bereitzustellen. Dafür genießen diese Tiroler Schüßengilden einige Vergünstigungen seitens Ider Landesregierung.