Gewerkschaftliches.
Ausland.
Die Aussperrung der Buchbinder in der Schweiz . Nach dem„ Buchbinder " sind in den acht Orten Zürich , St. Gallen , Herisau , Kreuzlingen , Frauenfeld , Solothurn , Bafel und Bern zusammen 123 Personen ausgesperrt. Der Meisterverband iſt im Begriffe, eine schwarze Liste der von ihm ausgesperrten Arbeiter zu fabrizieren.
Ariegslieferungen in Erzeugnissen des Holzge- läffig erklärt. Nichtsdestoweniger find eine Anzahl von Baufirmen werbes. Das Zwischenunternehmertum hat hier Orgien ge- ihren Arbeitern dennoch entgegengekommen. So bat u. a. die Firma feiert. Nicht nur zu Beginn des Krieges, wo die vorge- Tuchicherer in Breslau ihren Arbeitern eine Zulage von 2 Pf. Unternehmer- und Arbeiterorganisationen tommenen Fehler in der mangelnden Organisation ihre Gr- pro Stunde gewährt. Vom Arbeitgeberbund ist sie darauf in Er eine Staje bon eine Strafe von 300 M. genommen worden. zu gemeinsamen Berufsfragen. klärung finden, sondern bis in die neueste Zeit hinein erhielten berufsfremde Unternehmer große AufDie Fürsorge für die Kriegsinvaliden haben den Unter- träge, die dann erst durch verschiedene Hände gingen, ehe sie nehmer- und Arbeiterorganisationen in der Holz- an den Produzenten kamen. Den Nuzen an diesen Aufträgen industrie Veranlassung zu einem beachtenswerten Bu- strichen die Zwischenhändler ein, für die ausführenden Unterfammenwirken gegeben. Von den Beschlüssen, welche die nehmer und Arbeiter blieb nicht mehr viel übrig. In den Zentralvorstände auf diesem Gebiet gefaßt haben, wurde an Sizungen der örtlichen Organisationsvertreter soll nun das dieser Stelle bereits Notiz genommen. Nunmehr ist in der auf diese Dinge bezügliche Material gesammelt mer. Angelegenheit ein weiterer Schritt unternommen worden. den. Auf diesem Wege hoffen die Zentralvorstände die erDie Zentralvorstände haben sich in einem gemeinsamen forderlichen Unterlagen in die Hand zu bekommen, um bei Krieg und Metallarbeiter- Internationale. Rundschreiben an die örtlichen Vorstände der den zuständigen Stellen energisch auf die Abstellung der das Wie die„ Metallarbeiter- Zeitung" dem schwedischen„ Metallbeiderseitigen Organisationen gewendet, in welchem diese er- Gewerbe schwer schädigenden Mißstände dringen zu können. arbetaren" entnimmt, hat Mr. Sobion in Sheffield sich an den sucht werden, baldigst zusammenzutreten, um die zur Förde Dieses Zusammenwirken der Unternehmer- und Ar- Vorstand des Schwedischen Metallindustriearbeiter Verbandes mit rung der Sache erforderlichen Beschlüsse zu fassen. Es handelt beiterorganisationen wird die Gegensätze, welche die beiden einem Schreiben gewandt, worin er mitteilt, daß der Beirat der sich zunächst um die Ernennung der Personen, denen die Lager trennen, dadurch nicht beseitigen. Aber unbeschadet britischen Metallarbeiterverbände beschlossen habe, während des Berufsberatung und die Arbeitsvermittlung dieser Gegensätze sind Unternehmer und Arbeiter gleichermaßen Strieges alle Verbindungen mit Deutschland abzuder Kriegsverlebten obliegen soll. Die Adressen dieser an der Blüte des Gewerbes interessiert. Die Holzindustrie brechen. Das Schreiben fährt dann fort: Vertrauensmänner sowie ein Abdruck der von den Zentral- hat unter den Kriegswirkungen mit am schwersten gelitten. borständen gefaßten Beschlüsse in der Kriegsinvalidenfürsorge Der Rückgang der Aufträge hat das Submissionswesen immer sollen an alle in Betracht kommenden Behörden und Ver- tollere Blüten treiben lassen. Dazu kommen noch die aneinigungen versandt werden. Außerdem wird noch ein gedeuteten Mißstände bei der Vergebung von Kriegsliefe Merkblatt für die kriegsbeschädigten Holz- rungen, die viel umfangreicher find, als bisher in der Deffentarbeiter ausgearbeitet werden, welches in den Lazaretten lichkeit bekanntgeworden ist. Es wäre zu wünschen, daß durch zur Verteilung kommen soll. Auf diesem Wege hofft man das Zusammenwirken der Unternehmer- und Arbeiterorganium so schneller den Verkehr zwischen den Verletzten und den sationen das gewollte Ergebnis gezeitigt wird. Organen für die Berufsfürsorge anzubahnen.
9348 Mark: die bisher höchste Klagesumme vor der Schlichtungskommission.
Der Schneiderverband flagte gegen den Zwischenunternehmer Wollmann auf Nachzahlung von 9348 M. zu wenig gezahlter Löhne. Die betreffenden Arbeiter und Arbeiterinnen hatten an seunze eine Vollmacht erteilt. zu flagen. Diefer führte aus, daß der Beklagte bis jetzt immer unter dem Tarif babe arbeiten lassen. Der Beklagte erwiderte, daß, wenn er die angegebenen Tariflöhne zahlen sollte, er seine jezigen Arbeiter entlassen würde. Magistratsrat v. Schulz wies jedoch darauf hin, daß der Beklagte in diesem Falle Militärarbeit nicht mehr erhalten würde. Der Beklagte seiner feits batte noch eine Regreßflage gegen einen seiner Auftraggeber nehmer hat dem Zwischenunternehmer in Höhe von 3852 M. anhängig gemacht. Der betreffende Unteres handelte sich um Mügen- tarifwidrige Preise gezahlt. Es kam ein Vergleich zutarifwidrige Preise gezahlt. Es kam ein Veraleich zustande, demzufolge der Auftraggeber Sprechert an den Schneiderverband 3000 m. nachzahlt. Wollmann zog auf Anraten seine eigene Forderung an Sprechert zurück.
In dem Rundschreiben wird auf die an vielen Orten bereits bestehenden Arbeits- und Lehrwerkstätten für die in der Heilung begriffenen Holzarbeiter hingewiesen. Als nachahmungswert wird das Berliner Beispiel bezeichnet, wo drei solche Werkstätten eingerichtet sind, die unter der Leitung eines Kuratoriums stehen, welches aus dem Direktor der Tischlerfachschule und je einem Vertreter der Unternehmer- und Arbeiterorganisation besteht. Diese Geschäftsleitung bietet eine gewisse Gewähr dafür, daß die Werkstätten lediglich als ein Mittel benutzt werden, die Verletzten wieder an die Ausübung ihrer Berufstätigkeit zu gewöhnen. Es ist nämlich bereits Klage geführt worden, daß ähnliche Werkstätten an anderen Orten unter dem Gesichtspunkt geleitet werden, die Rente der Verletzten nach Möglichfeit herabzudrücken. Daß solche Rentenquetschen die Begeisterung der Verletzten für die Rückkehr zu ihrem alten Beruf nicht gerade steigern, ist begreiflich. Die Kriegsberletztenfürsorge muß aber ihr Hauptaugenmerk darauf richten, daß die Kriegsinvaliden, soweit als irgend möglich, dem früher ausgeübten Beruf wieder zugeführt werden. Gewerbegericht abgewiesen worden war. Wie Magistratsrat Das Streben der Zentralvorstände der Organisationen im Holzgewerbe ist also darauf gerichtet, die Berufsfürsorge für die Kriegsverlegten auf eine möglichst breite GrundIage zu stellen. Bietet dieses Ziel den Anlaß, die örtlichen Organisationsvorstände zu gemeinsamen Beratungen zusammenzuführen, so soll die Gelegenheit ausgenutzt werden, weitere Fragen zu erörtern, welche die Interessen beider Barteien nahe berühren. Eine dieser Fragen ist die Bekämpfung der unlauteren Konkurrenz. Besonders die Holzindustrie hat mit Preisunterbietungen hauptfächlich während der Kriegsdauer recht üble Erfahrungen ge- Der Arbeitgeberbund für das Baugewerbe bat bekanntlich die macht. Ein recht trübes Kapitel ist die Vergebung von Bewilligung von Teuerungszulagen an die Bauarbeiter für unzu
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Kammerspiele.
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Freitag: Der Weibsteufel.
Jm nächsten Fall flagte ein Zwischenmeister auf zu wenig gezahlte Löhne, nachdem er bereits in derselben Sache bom
v. Schulz erklärte, sei das Urteil rechtskräftig und fönne von der Schlichtungskommission nicht mehr umgestoßen werden. Der Kläger hätte gleich vor diese gehen können.
Es wurde noch eine Reihe von Fällen verhandelt, die teils durch Urteilsspruch, teils durch Vergleich erledigt wurden.
Es muß noch einmal darauf hingewiesen werden, daß Forderungen, die weiter als drei Monate zurückgreifen, nicht mehr ange
nommen werden.
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Wir wünschen nun von Ihnen zu wissen, ob Sie im Hin blick auf die grausamen Ungerechtigkeiten, die von Deutschland gegen Frankreich , Belgien und andere Nationen begangen worden find, zugeben, daß wir zu unserem Beschluß berechtigt waren, und weiter, ob Ihr Verband uns in der Einnahme dieser Haltung unterstüßen wird. Gleichzeitig werden wir unseren Kollegen in den anderen Ländern klar zu verstehen geben, daß dieser Be schluß auf keinerlei Weise unserm freundschaftlichen Verhalten zu irgend einer anderen Nation Hindernisse in den Weg legt, im Gegenteil besteht der Wunsch, die Vereinigungs- und Freundschaftsbande zu stärken. Sollte Ihr Verband, mit dieser Sache vor Augen, so freundlich sein, dieselben Wünsche an den Tag zu legen und öfter und regelmäßiger Briefe mit uns wechseln, so daß für die Verbände aller Länder der Zeitpunkt kommen wird, wo sie zusammentreten und ihre Zusammenschlußangelegenheiten von neuem ordnen, so werden wir uns in allem nicht minder stark finden, was das Wesentliche für die internationale Solidarität ausmacht. Seien Sie so freundlich und schreiben uns in dieser Angelegenheit so bald Sie können..."
Der Vorstand des Schwedischen Metallindustriearbeiter- Verbandes
hat an Mr. Hobion emne sehr höfliche Antwort geschickt, worin er für die Freundschaftsbezeugungen dankt und bedauert, daß der Krieg die Beziehungen zwischen den Arbeitern der friegführenden Länder gestört hat. Dennoch sei es den schwedischen Metallarbeitern nicht möglich, die Arbeiter eines der friegführenden Länder zu verurteilen. Als Bürger eines neutralen Landes, als organisierte Metallarbeiter. und Sozialdemokraten gehe ihr Streben dahin, die Erbitterung auszumerzen, die der Krieg erzeugt und die durch diesen zerbrechlich gewordenen Glieder des Internationalen Metallarbeiterbundes zufammenzuhalten. Der Vorstand sagt dann wörtlich:
„ Wir glauben auch, daß der Abbruch der Verbindungen mit einem Teil der Länder die nach dem Kriege mehr als vorher notwendige Zusammenarbeit zwischen den Metallarbeitern der verschiedenen Länder erschweren wird."
Weiter weiß„ Metallarbetaren" mitzuteilen, daß der Norwegische Eisen- und Metallarbeiter- Verband von Mr. Hobson dieselbe Aufforderung erhalten bat. Die norwegischen Metallarbeiter haben das englische Anfinnen jedoch ebenfalls abgelehnt.
Eingegangene Druckschriften.
Die Glocke. Erzialistische Halbmonatsschrift, herausgegeben von Parvus. Heft 7. 25 Pf. Verlag für Sozialwissenschaft, München . Deutsches Kriegsbuch. 1. Bd. Tagesberichte und Stimmungs bilder, bearbeitet von G. A. Baumgärtner. 1 M. Knorr u. Hirth, München .
Voigt- Theater.| Casino- Theater
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Morgen Freitag, den 3. Dezember:
Preciosa.
Schausp. m. Bes. i. 4 Aufz. v. Aler. Wolff Mufit v. M. v. Weber. Kaffeneröffnung 7 Uhr. Anf. 8 Uhr.
Lothringer Str. 37. Tägl. 8 Uhr: Nur noch bis diesen Donnerstag:
Familie Schnase.
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Freitag zum 1. Male die neue Bosse: , Was machste nu?" Sonntag 4 Uhr: Familie Schnase.
Gewerkschaftshaus
Sonntag, den 5. Dezember 1915 im großen Saal:
mit turnerischen Vorführungen, Gesangseinlagen und humoristischen Vorträgen.
Unter Mitwirkung des Heldentenors Hansen und
Eröffnung 4 Uhr.
des Ulf- Trio.
Anfang d. Konzerts 5 Uhr.
In den Hochparterre- Sälen die vielbewunderte Damenkapelle der Frau Direktor Zegowac.
Ochsenschwanzfuppe. Kraftbrühe mit Einlage Hecht, grün
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Sonntag mittag:
0,20 Rebleute
0,80
0,15( Bäniebraten
1,-
0,60 Brüsseler Masthuhn 0,60 Stalbsbruit
0,80
0,70
0,60 Hammelrüden
0,70
0,10
0,25
Kompott, Salat 0,60 Speise oder Käse
a Pfd. Ein großer Posten hart. Salami und Cervelatwurst Ein Posten Nügenwalder Teewurst
2,50
Sonnabend, den 4. Dezember 1915 ein sehr billiger Schnellverkauf, nicht unter 5 Pfund. a Pfd. Ein großer Posten hart. Roll. schinken u. Schintensped.. 2,30 Ein Posten Lauenburger Fettfälber...... 1,20-1,30 Ochsenfleisch schier, Hammel feulen u. Kaffeler Rippespeer 1,50 Der Schinken- und Wurstverkauf findet auch schon
2,20 Ein Posten Fteisch-, Landleberund Braunschweiger Wurst 2,- Ein Posten Knoblauchwurst u. Breslauer
heute statt.
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1,30
Mauerstr. 82.
Täglich
Zimmerstr. 90/91
Großes Konzert.
Leiter: Komponist
zur Gesundheits- u Krantenpflege.
Pollmann, Bandagift,
Lieferant für Krankenkassen.
Beranu. Redakt.: Alfred Wielery, Neuföln. Inseratenteil verantw. Zb. Glode. Berlin . Drud u. Verlag: Vormärts Buchdr. u. Verlagsanstalt
Anfang 8 Uhr. Eintritt 30 Pf. Anfang 8 Uhr. Morgen, den 3. Dezember: Volkstümliches Konzert des Berliner Sängervereins( E. V., Cäcilia Melodia). Chormeister: Kgl. Musik
direktor Max Eschke.