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Nr. 338.- 32.Jahrg.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Am: Morigplas, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 8. Dezember 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.

Die Serben bei Tpek geschlagen.

Die Wandlungsfähigen und die Meldung des Großen Hauptquartiers. des filichen Abhanges der Radovil Blalina brachte uns

Unbelehrbaren.

Es wird oft mit großer Emphase versichert, daß der Krieg nicht bloß ein Lehrmeister, sondern auch ein strenger Examinator sei. Völker und Einzelpersonen würden vom Strieg auf ihre Tauglichkeit und Züchtigkeit geprüft, die Spreu werde von dem Weizen geschieden, und die Oberhand be­hielten diejenigen, die kraft der ihnen innewohnenden Tüchtig­feit, verbunden mit einem vernünftigen Anpassungsvermögen, den Gang der geschichtlichen Ereignisse zu meistern verstanden hätten. Die anderen jedoch, die" Unentwegten und Un­belehrbaren", die schalteten sich selber aus, versperrten sich- vie noch neulich der treffliche Dr. Paul Lensch im Ham­burger Echo" schrieb mit Gewalt jedem geschichtlichen Verständnis" und brauchten sich deshalb nicht zu wundern, daß die Geschichte rücksichtslos über sie hinwegeile.

Alle am Kriege beteiligten Länder weisen zahlreiche Beispiele auf, die den Segen der Wandlungsfähigkeit und das Verderbliche der grundsätzlichen Starrköpfigkeit und Unbelehrbarkeit dartun.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 7. Dezember 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei Berry au Bac glückte eine größere Sprengung. Der französische Graben ist mit seiner Besatzung ver­schüttet, eine fast vollendete feindliche Minenanlage ist zerstört.

Destlich von Auberive( in der Champagne ) wurden etwa 250 Meter des vorderen französischen Grabens ge­nommen, über 60 Mann fielen gefangen in unsere Hand. Deftlicher Kriegsschauplak.

Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Balkankriegsschauplah.

Ipek ist erreicht. Etwa 1250 Gefangene und sechs Geschütze wurden eingebracht.

#

Die Franzosen haben vor der drohenden Umfassung ihre Stellungen im Cerna( Karasu-) Vardar­Bogen aufgeben müssen.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien , 7. Dezember. ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: 7. Dezember 1915.

Russischer Kriegsschauplah.

Reine besonderen Ereignisse.

Italienischer Kriegsschauplak. Die Lage ist unverändert. Es fanden keine größeren Kämpfe statt.

Südöstlicher Kriegsschauplak. Südlich von Plevlje schlugen wir montenegrinische Vor­stöße ab.

Im Grenzraum nördlich von Berane greifen unsere Truppen die montenegrinischen Hauptstellungen an. Sie erstürmten gestern mittag die Verschanzungen bei Suhodol.

Südlich von Novipazar brachten wir abermals eintausend­dreihundert Gefangene ein.

pla

Der Raum östlich von Ipek war gestern neuerlich der Schau­heftiger Kämpfe. Der Feind wurde überall geworfen und verlor sechs Geschütze. Heute früh drangen wir in Jpet cin. Djakova wurde von den Bulgaren besetzt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

dem erstrebten Ziele näher, denn die Franzosen sahen sich da­durch von Nordosten, Nordwesten und Südwesten umringt. Sie bemerkten die gefährliche Lage, in welche wir sie versetzt hatten, und faßten sofort den Entschluß, sich zurück­zuziehen, um der sie bedrohenden Katastrophe zu ent­gehen. Es ist anzuerkennen, daß die Franzosen hierbei zeigten, daß sie das Rückzugsmanöver in vorbildlicher Art auszuführen verstanden, denn sie konnten sich aus der Zange, in die wir sie genommen hatten, befreien. Unsere Truppen gingen auf der ganzen Front zur Offen­sive über und besetzten gegen Mittag die Linie Kriwolat Negotin- Kawadarzi; der Feind zog sich sehr eilig zurück, von unseren Abteilungen gedrängt.

Nach Durchführung der Operation auf Prishtina sezte der große Generalstab des Feldheeres starke Abteilungen auf Tetowo- Gostiwar und Kitsche wo an mit dem doppelten Zweck, erstens Dibra zu besetzen und den Serben den Rückzug nach Mazedonien , wo sie sich möglicherweise mit den englisch - französischen Truppen hätten vereinigen können, a bzuschneiden, und zweitens Ochrida und Struga zu besetzen und so den serbischen Abteilungen, welche in der Umgegend von Monastir und Resna operierten, den Rückzug nach Albanien unmöglich zu machen.

Eine Abteilung, welche der Besatzung von Monastir den abschneiden

Rückz monastir- lollte, wurde über Smilewo auf die

Straße Monastir- Nesna angefeßt; diese Abteilung zwang durch ihren Vormarsch die Serben, die Stadt Monastir a m 3. Dezember zu räumen. Heute ist diese Stadt durch uns besetzt worden. Weitere Ab­teilungen marschieren auf Ochrida und Dibra. We st­lich von Prisren geht der Vormarsch auf Diatowa weiter. Um Mittag hat eine Abteilung unserer Truppen den weißen Drin überschritten und nimmt heute abend die Stadt Diatowa in Besit.

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Nach ergänzenden Nachrichten haben unsere in der Um­gegend von Prisren operierenden Truppen festgestellt, daß die Niederlage der Serben bei Kula uma den Charakter einer Katastrophe trug. Auf ihrer haltlosen Flucht von Prisren nach Kula- Luma zu, haben die Serben unter­wegs ihre ganze Artillerie nebst Staffeln, ihren Fuhrpark, ihre Kraftwagen, die Wagen des Königs, dreihundertzwanzig Omnibusse, eine beträchtliche Menge von Bereifungen, Munition aller Art und anderes Kriegsgerät verloren; bei jedem Schritt vorwärts finden wir Geschüße, die auf den Wegen und in verlassenen Stellungen stehen geblieben sind. Das zeigt, von welcher Panit die aufgelöste serbische Armee ergriffen ist, die vergeblich einer Katastrophe zu entgehen sucht, Die seit zwei bis drei Jahren von den Serben durch die schlimmsten Ausschreitungen bedrückten Albanesen er­beben fich und kämpfen mit den Waffen gegen die fer­bischen Haufen, welche durch die Gebirge Albaniens irren.

Griechenlands Verschleppungstaktik.

Es wäre sonderbar, wenn nicht auch der zuletzt in den Krieg eingetretene Staat, Bulgarien , dieselben Er­scheinungen auf dem erwähnten Gebiet aufweisen würde. Hier zeigte sich schon mehrere Monate vor dem Eintritt Bulgariens in den Krieg im sozialistischen Lager eine ziemlich tiefgehende Differenzierung in der Stellung zum Striege. Zwar konnte der Führer der einen Partei, der weitherzigen" Sozialisten, Janto Satasoff noch im Juni in einem auch im Vor­wärts" abgedruckten Artikel die Aufgabe seiner Partei dahin präzisieren, daß sie bis zum Ende" für die unbedingte Neu­tralität und gegen die Einmischung Bulgariens in den Krieg fämpfen würde. Aber in den nachfolgenden Monaten zeigte es sich immer deutlicher, daß die Partei der Weitherzigen" mehr und mehr in das Fahrwasser der russophilen" Oppo­fitionsparteien geriet und ihr Kampf für die Neutralität einen ganz anderen Charakter erhielt, als es bei der Partei der ,, engen" Sozialisten der Fall war. So schrieb das Mitglied des Zentralvorstandes und Abgeordneter der Sobranje K. Pastuchow im Organ der Weitherzigen", Narod vom 28. Juli: In den neutralen Ländern sind die Sympathien für Deutschland sehr minimal, während Rußland ihnen gar nicht als solches Schredgespenst vorkommt, wie es früher zu sein schien. Unterdessen befinden sich in der Mitte des Balkansozialismus verknöcherte Sozialistenführer, die- anstatt sich Mühe zu geben, sich in dem komplizierten Er­scheinungen des Lebens zurechtzufinden ihre Augen und Dhren vor allem verschließen, was ihre Gedanken beunruhigen tönnte; sie wissen immer nur ein und dasselbe: Stampf gegen alles Russische ...." Der Standpunkt der ber­fnöcherten" Sozialisten von der engen" Partei ist hier zwar zu polemischen Zwecken verzerrt wiedergegeben, aber die An­flage gegen die Engen ", die von den Weitherzigen fenntnis seiner Partei zum Burgfrieden und zur Unter­später noch des Germanophilismus" und der Verbin- stüßung der Regierung erblicken, die noch unmittelbar dung mit Agenten Deutschlands geziehen wurden, ergänzt vorher von der in russophilem Fahrwasser segelnden Partei doch sehr gut die sonderbare politische Orientierung, die die auf das heftigste bekämpft wurde. Der Tüchtigkeit und dem Athen , 6. Dezember. ( W. T. B.) Meldung des Neuterschen Partei der Weitherzigen" ihrem Kampf für die Neutralität Anpassungsvermögen der Weitherzigen" stelt dieses Be­Bureaus. Es wird mitgeteilt, daß die letzte Vorstellung der zugrunde legte. Nicht umsonst konnte die Baumeistersche fenntnis jedenfalls ein ehrendes Zeugnis aus. Internationale Korrespondenz", die für derartige Dinge eine Weit starrföpfiger und unvernünftiger" erwiesen sich die Diplomaten der Verbandsmächte bei der griechischen Re­sehr feine Nase hat, im August erklären, daß die bulgarischen des Germanophilismus angeflagten engen" Sozialisten. gierung über Mazedonien und die militärischen Fragen die Grund­lage für eine Verständigung enthalte. Die Regierung schlägt Weitherzigen ,, in russophilem Fahrwasser segeln". Zwei Tage vor der offiziellen Kriegserklärung erließen fie vor, einen von den Verbandsmächten und Griechenland Doch plößlich tam der Umschwung Nach der Ankündigung ein Manifest an das Volf, das in vielen tausenden Exemplaren gebildeten militärischen Ausschuß nach Saloniti zu der bulgarischen Mobilisation entsandte die Sobranjefraktion als Flugblatt verbreitet wurde. Unterzeichnet war das Mani- entienden, um die beiderseitigen Wünsche festzustellen und die der Weiherzigen" eine Abordnung an den Ministerpräsi- fest. das wiederzugeben wir uns versagen müssen, von den fozia- Lage zu beiprechen. denten, worauf die Franff. 3tg." auf Grund einer Wieldung listischen Sobranjeabgeordneten, den Genossen D. Blagojeff, aus Budapeſt mitteilen fonute, daß die bulgarischen sozia- G. Kirkoff, V. Kolaroff, Hr. Cabatchief, G. Dimi Erfolg persischer Miliz über eine russische listischen Organisationen ihrer patriotischen Pflicht in allen troff, T. Lutanoff, G. Popoff, T. Petroff, Streitmacht? Beziehungen voll und ganz nachkommen würden. Diese J. Jordanoff, K. Toscheff, C. zuperatcheff. Konstantinopel , 7. Dezember. ( W. T. V.) Der Vertreter der Meldung bezog sich auf die Partei der Weitherzigen", deren Wie uns vom Exekutivkomitee des Interbalfanbureaus Führer Janfo Satajoff am 9. Oftober( n. St.) im in Bukarest mitgeteilt wird, ist gegen die elf Unterzeichner des gentur Milli in Bagdad meldet, daß die durch den per Narod" schrieb: Umsonst und unnüß werden die An- Manifestes, die nur gegen eine hohe Bürgschaft in Freiheitischen Nationalausschuß aufgestellte Miliz zwischen strengungen sein, 600 000 Personen männlichen Geschlechts, gelassen wurden, ein Strafverfahren eingeleitet worden. d. h. einen Teil der in politischen Parteien organisierten bulgarischen Bürger, von der Aufgabe abzuwenden, die ihnen die Regierung zugewiesen hat. Wir glauben und hoffen, daß es solche Versuche nicht geben Sofia , 6. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht wird, denn wenn ein Volt an einer Lat von vom 4. Dezember 1915. Am Anfang unserer Operationen solcher Wichtigtett beteiligt ist, wer von gegen Serbien , als unsere ganze Armee westwärts gesandt feinen einzelnen Söhnen wird dann seine wurde, hatten die gelandeten französischen Truppen, Der französische Tagesbericht. Einigkeit anzutasten wagen? Dies enthebt uns unterstützt durch serbische Streitkräfte, bei ihren Operationen Paris , 7. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Kriegsbericht nicht der Pflicht nachzudenken, und sehr ernst nachzudenken im südlichen Mazedonien sich auf der Linie Sonitschta von gestern nachmittag: Dem letzten Bericht ist nichts hin­über den Nutzen dieses Schrittes des ganzen Volkes, zehnmal Glawa Babuna Planina Gradsko Kri- zuzufügen. die Konsequenzen abzuwägen und der großen schweren Ver- wol af einnisten fönnen, aber wir zögerten nicht, je nach der Paris , 7. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von antwortlichkeit bewußt zu sein, die mit der Inangriffnahme Möglichkeit vorzurücken, verstärkten unsere Truppen an dieser Montagabend: Im Laufe des Tages ziemlich lebhafte Artillerie­dieses Schrittes verbunden ist." Front und gelangten bis zu Anfang November dahin, den tätigkeit im Artois um Loos und Souchez sowie zwischen Somme Sieht man von dem im letzten Satz enthaltenen Hinweis eind über die Linie Kriwolat- Wardar- und Dise, wo unsere Batterien Eisenbahnzüge bei Fay getroffen und auf die Notwendigkeit des ernsten Nachdenkens" ab, der Tscherna zurückzuwerfen. Unser Ziel war, die Truppen, die hinter der Front bei Hattoncourt und Laucourt ihre unter den obwaltenden Verhältnissen nichts als eine Phrase französische Front zu umfassen, um sie nach der Ankunft Stellungen wechselten, unter Feuer genommen haben. In der ist, so muß man in den Worten Satasoffs ein offizielles Be - genügender Sträfte einzuschließen. Die Beſegung Champagne gleichfalls sehr heftiges Geschüßfeuer von der

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Der bulgarische Kriegsbericht.

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Hamadan und Kaswin russische Streitkräfte, welche auf 5000 Mann geschäßt wurden, angegriffen, tausend Mann getötet und die übrigen in die Flucht geschlagen habe. Die glänzenden Erfolge, welche die osmanischen Truppen im Jraf über erregt.

die Engländer errungen haben, haben in Persien große Freude