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Völker»»ach sechzehn Monaten eines furchtbaren Krieges eine starke FriedenSfehnsucht vorhanden ist, vorhanden sein mutz. Auf diese Masten kann durch die Aufstellung des deutschen Friedensprogramms eine starke Wirkung ausgeübt werden wenn anders das Pro- gramm sich in seinen Einzelheiten in dem Nahmen hält, den am i. August 1914 durch die ausdrückliche Hervorhebung der rein defensiven Zwecke de? Kriege? gezogen wurde. Tas ist daS eine, lind das andere mindestens ebenso wichtige ist, dast daS deutsche Volk selb st ein Recht darauf hat, end- lich genauer zu erfahren, zu welchen Küsten das Staatsschiff steuert.

Der montenegrinische Bericht. Cctinje, 7. Dezember. (SS. T. B.) Amtlicher Bericht. Am 5. Dezember griff der Feind unsere Borposten bei Tschercerisch(?) und in der Riclitung aui Plevlje an. Durch hartnäckigen Widerstand hielten unsere schwachen Abteilungen sich den ganzen Tag, um sich sodann auf die Hauptverteidigungsstellung zurückzuziehen. In Be- rücksickuigung der Gesamtlage niustlen wir den Bezirk von Djaje- suva(?) räumen. Sln den anderen Fronten keine Veränderung. Am Morgen des ö. Dezember überflogen zwei österreichisch-ungarische Flugzeuge Cetinse und warfen acht Bomben berab, welche jedoch nur unbedeutenden Sachschaden anrichteten; eine fiel auf den Tennisplatz der englischen Gesandlschaft, eine andere an den Rand des Garlens der französischen Gesandtschast und zertrümmerte einige Fenster- scheiben. König Nikolaus begab sich sogleich danach in beide Ge> sandtschaften, um den Gesandten von Frankreich und England einen Besuch zu machen. De? bulgarische Kriegsbericht. Sofia� 8. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom(i. Dezember. Die Verfolgung der Franzosen auf beiden Ufern des Wardar wird unaufhaltsam von unseren Truppen fortgesetzt. Eine von Kischewo gegen Ochrida vorrückende Kolonne hat die Linie Cernavoda Be- socan Velmei(15 Kilometer nördlich vom Ochrida-See) er- reicht. In Monastir sind unsere Truppen feierlich und mit großem Gepränge empfangen worden. Die ganze Bevölke- rung war ausgerückt, um unsere siegreichen Truppen um be­geisterten Zurufen zu begrüßen. Die Beute in Monastir be- trug: Zwei Depots mit Gewehren, Kriegsmaterial und Hand- bomben, ein Depot mit Uniformen und Decken, ferner Automobile und Benzin und viel anderes Material. In Dibra wurden tausend Gewehre, ILO Kisten mit Patronen und 22 Kisten mit rauchlosem Pulver erbeutet und 750 Mann gefangen ge- nommen. In Dibra wurde auch ein Lager mit öfter- reichisch- ungarischen Kriegsgefangenen an- getroffen, die seit zehn Tagen kein Brot erhalten hatten. Achtzig von diesen Kriegsgefangenen sind halb tod. Es wurde sofort angeordnet, daß sie ärztliche Hilfe und Nahrung er- hielten. Die Haltung Griechenlands . Bukarest , 3. Dezember. (T. U.) Das Blatt.Minerva" will von gut informierter Seite erfahren haben, die griechische Negierung habe im Einverständnis mit dem Könige und dem Generalstab beschloffen, den unklaren Verhältnissen ein Ende zu bereiten und ihren Stand- Punkt zu präzisieren. Sie wird diesen auch sämtlichen Kriegsmächten bekanntgeben. Die Note wird die Neutralität Griechenlands be- tonen und erklären, daß sich die griwstsche Regierung unbedingt an folgende Bestimmungen halten werde: Auf griechisches Gebiet flüchtende serbische Truppen werden entwaffnet. DaS englisch - französische Oberkommando in Saloniki wird ersucht, zurückgeworfene Truppen mit gesamter Ausrüstung sofort einzuschiffen. Die griechische Regierung ersucht die Zentralmächle, bei der Verfolgung des Feinde« die griechische Grenze nicht zu überschreiten, weil sie Garantien übernommen habe, daß die englisch -französischen Truppen aus Griechenland entfernt würden. New Jork , 7. Dezember. (W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Der Korrespondent der.Affociated Preß" in Alhen hatte eine Unterredung mit König Konstantin. Der König sagte, Griechen- land werde neutral bleiben. Es bestehe keine Ursache anzu- nehmen, daß Griechenland die Entente an Deutschland zu verraten beabsichtige. Die griechische Neutralität sei bereits so weit als möglich gedehnt worden, um den Wünschen der Entente entgegen- zukommen. Der König sagte weiter, er habe persönlich sein Wort verpfändet, daß die griechischen Truppen die Ententetruppen nicht angreifen würden, wenn die Entente ihrerseits verspricht, für den Fall, daß ihre Truppen auf griechisches Gebiet zurückgetrieben werden, diese einzuschiffen und den Balkanfeldzug als erledigt zu betrachten. Er würde in diesem Falle den Schutz seiner ganzen Armee gegen einen Angriff der Mittelmächte garantieren, so lange die Ein« schiffung dauerte. Mehr als daS würde er nicht tun. Er würde seine Truppen nicht von Saloniki und der Grenz« zurückziehen, noch gestatten, daß Griechenland mit Gewalt oder Schmeicheleien von seiner Neutralität abgebracht wird. Twza über öieHalkanfrage unö öenßrieöen. Budapest , 7. Dezember. (W. T. B.) Abgeordnetenhaus- Ministerpräsident Graf T i S z a äußerte sich folgendermaßen über die Valkanverhältnisse: Sicherlich erwartet das Haus nicht, daß ich mich jetzt nnt der griechischen Frage eingehender befasse, da Griechen- land augenblicklich mit Schwierigkeiten kämpft, auf welche jede Regierungserklärung nur störend einwirken könnte. Wir müssen in vollem Maße Griechenlands jetzige schwierige Lage berücksichtigen. Andererseits müffen wir den Ereignisten eine solche Richtung geben, daß Griechenland in der Friedenszeit die Stellung einnehnien lann, welche ihm naturgemäß gebührt.(Allgemeine lebhafte Zustimmung.) Andererseits glaube ich, kann man den Anschluß Bulgariens an das zentraleuropäische Bündnis auch in Rumänien ohne jedes Bedenken aufnehmen. Ich glaube, die große Mehrheit der ungarischen Meinung und ich jedenfalls haben die natürliche Orientierung Rumäniens so beurteilt, daß Rumänien gegenüber der drohenden größten Gefahr der russischen Expansion die Wahrung seiner Interessen und die Bürg- schaffen seiner Sicherheit im Bündnis mit der Monarchie und Deutsch - land suchen müsse. Das ist auch die zur Ueberlieferung gewordene Politik der großen rumänischen Staatsmänner gewesen und war vor allem die Politik des größten Staatsmannes, der bisher das Schicksal Rumäniens in den Händen hatte, die Politik des hochseligen Königs Karol. Ich werde mich jetzt, insbesondere von diesem Platze ans, jeder Kritik enthalten. Aber wenn ich die einfache Tatsache festltelle, daß leider in der letzten Zeit diese Politik zu schwanken schien, daß in Rumänien auch entgegen- gesetzte Strömungen aufzutauchen begannen, und daß infolge dessen Rumänien nicht den Platz in diesem Weltkriege eingenommen hat, den es nach der Auffassung von vielen hätte einnehmen sollen, so enthalte ich mich damit jeder Kritik. Es ist schließlich R u m ä n.i e n s Sache, zu beurteilen, wem eS sich in seinem eigenen Interesse anschließen soll. Wir können mit der vollkommenen Seelenruhe dem Entschlüsse Rumäniens entgegen- sehen, den einerseits das Bewußtsein gibt, daß zwiscfcen uns und Rumänien eine Gemeinsamkeit von wohlverstandenen Interessen be-

steht, und andererseits das sichere Bewußtsein, daß, wie auch Rumäniens Entschluß ausfallen möge, dieser keinen entscheidenden Einfluß auf das Schicksal der Monarchie wird ausüben können. (Lebhafte Zustimmung.) Wir halten an der Auffassung fest, daß Rumäniens natürlicher Platz an unserer Seite und im Bündnis mit uns ist, und wir richten demgeniäß unsere Politik gegenüber Rumänien ein, aber wir überlassen es vollständig den politischen Führern des unabhängigen rumänischen Staates, ob sie sich aus diesen Standpunkt stellen und die Folgerungen daraus ziehen wollen oder nicht. Jedenfalls erhöht die Verbindung, die der Bund der beiden mitteleuropäischen Mächte mit Bulgarien und der Türkei ein« gegangen ist, den Wert unseres Bündnisses für Rumänien . Denn diese Verbindung gewährt Rumänien an seiner südöstlichen und süd- lichen Grenze volle Sicherheit, wenn es sich uns anschließt, und andererseits bringt sie die Monarchie in die Lage, daß wir mit voll- kommcner Seelenruhe den zukünfligen Ereignissen entgegensehen können.(Zustimmung rechts.) Graf Tisza wendet sich dann gegen eine Aeußerung des Grafen Karolyi und erklärt entschieden, er könne die Bemerkung, es sei zweiielhaft, wer den Krieg begonnen habe, nicht unterschreiben. Die Monarchie sei zweifellos dem Verteidigungs- charakter des Bündnisses treu geblieben. Die Acußerungen der Enlentepresse zeigten selbst, daß man auch auf gegnerischer Seite den Zweibund nicht des Angriffes beschuldigen konnte, da ja die Monarchie bei Beginn des Krieges als der zweite kranke Mann in Europa hingestellt und ihre Zerstückelung als eines der Ziele der Entente bezeichnet worden sei. Niemals habe es einen gerechteren Kampf um die Existenz, einen gerechteren Krieg zur Selbstverteidigung gegeben, als den gegenwärtigen. Ueber die Frage des Friedensschlusses sagte Graf TiSza: Wann der Friede zustande kommt, hängt ausschließlich von unseren Feinden ab. Je später die Feinde zu der Ueberzeugung kommen, daß ein weiteres Kriegführen nur ein zweckloses, ver- brecherffches Blutvergießen ist, je größere Siege wir ernten, bis diese Ueberzeugung eintritt, je größer die Opfer sein werden, die der Krieg uns auferlegt, um so schwerer werden natürlich für unsere Feinde die Friedensbedingungen sein.(Zustimmung rechts und in der Mitte.)_ Der französische Tagesbericht. Paris , 7. Dezember.<W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Dienstagnachmittag: Im Laufe der Nacht nur eine ziem« lich lebhafte Kanonade in der Champagne und örtlicher Kampf um einen von unseren vorgeschobenen Posten südlich von St. Souplet . Paris , 8. Dezember.<W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend: In Belgien beschoß unsere Artillerie, mit der belgi- schen Artillerie zusammenwirkend, ein feindliches Werk in der Um- gegend von Het Sa§: das Werk wurde vollständig zerstört, zwei Munitionslager gingen in die Luft. Im Artois wurde der Artilleriekampf im Laufe des Tages sehr lebhaft: heftiges Geschütz- feuer von beiden Seiten in der Umgegend von Givenchy und nörd­lich vom Bois-en-Hache, wo auch mit schweren Bomben gekämpft wurde. Im Abschnitt an der Lillcr Straße beschoß unsere Artillerie feindliche Verbindungsgräben mit Erfolg; aus der Gegend von Craonne meldet man Patrouillengefechte, bei denen wir einen Vor- teil hatten. In der Champagne dauerte der Kampf um den Besitz eines vorgeschobenen Schützengrabens fort; südlich von St. Souplet führten unsere Gegenangriffe bereits zur Wiedereinnahme eines großen Teiles des verlorenen Grabenstückes. Ein anderer örtlicher Angriff von geringer Erheblichkeit fand östlich vom Hügel von Souain statt. Belgischer Heeresbericht. Außer wirksamem Feuer auf feindliche Gruppen nördlich und südlich von Dixmuiden be« schießen unsere Batterien deutsche Schützengräben um Woumen zur Vergeltung dafür, daß der Feind Tränen erregende Granaten ver« wendet. In dem Abschnitt von Steenstraete wirkt unsere Artillerie mit den französischen Batterien bei Zerstörung wichtiger feindlicher Erdarbeiten zusammen. Gewiffen Anzeichen erlauben de» Schluß, daß die Ueberschwemmung in der Gegend an der Di« den feind­lichen Truppen Schwierigkeiten macht; vom Waffer bedroht, haben sie viele vorgeschobene Werke verlassen. Neue Sitzung öes Cntente-Kriegsrats. Paris , 8. Dezember. (W. T. B.) Amtliche Mitteilung der Agence HavaS. Im Laufe des gestrigen Vormittags fand im großen Hauptquartier ein neuer Kriegsrat statt, dem die Ver« treter der Verbandsmächte beiwohnten. General Joffre, Oberbefehlshaber der sranzösiichen Armeen, führte den Vorsitz. Dem Kriegsrat wohnten bei: für Rußland Vizegeneralissimus General Schitinsky; für England der Vertreter des britischen großen General - stabes General Murray und der Oberbefehlshaber der englischen Armeen in Frankreich , Marschall French ; für Italien Vizegeneralissi- muS General Porro; für Belgien der Chef des belgischen General- stabeS, für Serbien Oberst Stesanowitsch; endlich war auch ein Ver- iretcr der japanischen Armee anwesend. Nach dem Kriegsrat gab der Ministerpräsident im Ouai d'Orsah ein Frühstück zu Ehren der Vertreter der alliierten Mächte.

Der russische Generalstabsbericht. Pertersburg, 8. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher B e- r i ch t vom 7. D e z e m b e r. In der Gegend de« Fleckchens Ärewo südlich der Wilia schössen wir ein feindliches Flugzeug herunter und nahmen die Insassen gefangen. In der Gegend des Dorfes Janowla (9 Kilometer nordöstlich Buczacz Galizien ) versuchte der Feind unter dem Schutz« heftigen Artilleriefeuers nach Osten vorzugehen, wurde aber auf Pielawa zurückgeworfen; ebenso waren feindliche Versuche, unsere Truppen in der Gegend der Dörfer Jazlowie und Pauszowka(1b Kilometer südöstlich Buczacz ) anzugreifen, ohne Er- folg. Oestlick des Swentensees, südlich der Wilia und in der Gegend des Dorfes Oebrow(22 Kilometer nordwestlich Tarnopol ) erfolg- reiche Tätigkeit unserer Aufklärer. Von den anderen Abschnitten der Front ist nichts zu melden. Die russischen Vorbereitungen in Geßarabien. Budapest , 8. Dezember. (T. U.) Wie derTelegraphen-Union" aus Bukarest gemeldet wird, sind am Montag seitens der Rüsten Eisenbahnausrüstungen auS Lipkani nach Novofielitza transportiert worden, von wo militärische Transporte abgehen sollen. Russische Offiziere erzählen, daß die Russen in einigen Tagen Czernowitz an- greifen werden. Am Sonntag kam ein Sonderzug aus Novofielitza nach Lipkani, in welchem sich 1<X> Waggon« mit russischen Ver- wundeten befanden, die weiter transportiert wurden. Russische Kavallerie, die bei Novosielitza konzentriert war, wurde nach Süd- beßorabien abgeschoben._

Meldung des türkischen Hauptquartiers. Koustantiuopel, 8. Dezember. (W. T. B.) Mitteilung des Hauptquartiers von gestern abend: An der I r a k f r o n t verhindern unsere Truppen den Feind durch kräftige Angriffe, sich in seinen befestigten Stellungen bei Kut el Amara vollständig einzurichten. Am 6. Dezember näherten unsere Truppen sich mittels eines sechs Stunden dauernden heftigen Angriffes erfolgreich der Hauptstellung des Feindes; in diesem Kampfe nahmen wir ein Maschine, lgewehr und schössen ein

feindliches Transportschiff durch unsere Geschütze in Brand. Wir haben festgestellt, daß der Feind infolge seiner Niederlage bei Selmanpak eine Menge Kriegsgerät vergraben und Ge- schütze, Gewehre und Munition in den Tigris geworfen hat. An der Dardanellenfront beschoß uns der Feind bei Anafarta unter Mitwirkung seiner Schiffe mit Unterbrechungen aus verschiedenen Richtungen. Unsere Artillerie erwiderte und nahm die Lager, Schützengräben und Transporte nebst Bedienungen beim Feinde unter ein wirksames Feuer. Bei Ari Burun ziemlich heftiger Kampf mit Bombenwerferu und Geschützen. Unsere Artillerie erwiderte kräftig und brachte einen Teil der feindlichen Batterien zum Schweigen, verjagte einen feindlichen Kreuzer, welcher sich Ari Burun zu nähern versuchte, und zerstörte feindliche Schützengräben und einen Teil einer Bombenwerferstcllung. Bei Sedd ul Bahr ziemlich heftiges feindliches Feuer mit Geschützen, Bombenwerfern und Lufttorpedos; unsere Artillerie erwiderte und brachte dies Feuer zum Schweigen._ Denksthrist über öie Mordtat desGaralong'. Di«»Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter der Ueberschrist: Die Mordtat des.Baralong". In der bekanntenBaralong"-Sache sind vor kurzem die in Amerika aufgenommenen Verhandlungen eingetroffen. Darauf ist die nachstehend abgedruckte Denkschrift nebst den zugehörigen Verhandlungen der hiesigen Amerikanischen Botschaft zur Mittel- lung an die britische Regierung übersendet worden. Denkschrift der deutschen Regierung über die Ermordung der Besatzung eines deutschen Unterseebootes durch den Kommandanten de ? britischen HilfskreuzersBaralong". Vor den öffentlichen Notaren M. E. A n s l e y in der Graf- schaft Hancok im Staate Mississippi und Charles I. Dene- chaud im Gemeindebezirk Orleans im Staate Louisiana haben am b. und 8. Oktober d. I. sechs Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika die anliegenden eidlichen Bekundungen über die Er- mordung der Besatzung eines deuffchen Unterseebootes durch den Kommandanten des britischen Hilfskreuzers.Baralong" abgegeben (Anlage 1 bis 3). Die Namen dieser Zeugen sind: 1. I. M. G a r r e t t au? Kiln in der Grafschaft Hancok im Staate Mississippi , 2. Charles D. Higihtower aus Crystal City im Staate Texas , 3. BudEmersonPalen aus Detroit im Staate Mchigan, 4. Edward Clark aus Detroit im Staate Michigan , 5. R. H. Cosby aus Crystal City im Staate Texas 6. James I. Curran aus Chicago im Staate Illinois . Von den Zeugen sind Clark und Cosby 21 Jahre, Gar- rett und Hightower 22 Jahre, Palen 27 Jahre und Curran 32 Jahre alt. Alle erfreuen sich nach den über sie an Ort und Stelle eingezogenen Erkundigungen eines guten Rufes; Curran ist längere Zeit als Handlungsreisender in verschiedenen großen Geschäftshäusern Amerikas tätig gewesen. Nach den übereinstimmenden Aussagen dieser Zeugen hat sich der Borfall wie folgt zugetragen: Im August 1915 befand sich der britische DampferNicosian", der etwa 350 Maultiere für Kriegszwecke an Bord hatte, also niit Konterbande beladen war, auf der Fahrt von New Orleans nach Avonmouth; die Zeugen waren als Maultierpfleger und Aufseber mitgenommen.?lm 19. August wurde der Dampfer etwa 70 See- ineilen südlich von Queenstown (Irland ) von einem deuffchen Unterseeboot angehalten und beschoffen, nachdem zuvor die gesamte Mannschaft, darunter die Zeugen, daS Schiff auf den Rettungs. booten verlassen hatte. Als die Zeguen auf den Rettungsbooten außerhalb der Feuer- linie des Unterseebootes waren, näherte sich dem Schauplatz ein Dampfer, der von den Zeugen Garrett, Hightowcr, Clark und Curran von der»Nicosian" aus bemerkt worden war und der sich später als der britische Hilfskreuzer.Baralong" herausstellte. Beim Näherkommen dieses Dampfers erkannten sämtliche Zeugen deutlich, daß er am Heck die amerikanische Flagge führte und daß an seinen Seitenwänden große Schilder mit darauf gemalter amerikanischer Flagge angebracht waren. Da der Dampfer die Abzeichen eines neutralen Staates trug und Signale gesetzt hatte, die nach der Erklärung seekundiger Leute von der Be- satzung der»Nicosian" bedeuteten, daß er auf Wunsch Hilfe leisten wolle, sein Aeutzeres auch durch nichts seinen kriegerischen Charakter verriet, nahm die in den Rettungsbooten befindliche Mannschaft an, daß er sich lediglich mit ihrer Rettung befassen würde. Während das Unterseeboot aus nächster Nähe die Backbord- seite derNicosian" beschoß, kam der fremde Dampfer hinter dieser l auf und fuhr an ihrer Steuerbovdseite vorbei. Als er ein wenig über den Bug derNicosian" hinaus war, wurde von seinem Boro auf das Unterseeboot geschossen, und zwar wie, außer Garrett. sämtliche Zeugen angeben, zuerst mit Handfeuerwaffen und un- mittelbar darauf auch aus Geschützen, die bis dahin durch Schutz- wände verdeckt waren und erst nach deren Beseitigung fichtbar wurden. Der Zeuge Curran hat auch bekundet, J> die ameri­ kanische Flagge, die das fremde Schiff am Heck führte, erst nach dem Gewehrseuer niedergeholt worden sei. Er hat diese Aussage in einer vor dem öffentlichen Notar Robert Schwarz in New Uott am 21. Oktober 1915 aufgenommenen SZerhandlung wiederholt. Als das von mehreren Schüssen getroffene Unterseeboot zu sinken begann, sprangen der Kommandant und eine Anzahl See- leute über Bord, die Seeleute, nachdem sie sich vorher ihrer Klei- dung entledigt hatten. Einigen von ihnen die Zahl wird von den Zeugen Garrett und Curran auf fünf angegeben gelang es, sich an Bord derNicosian" zu retten, während sich die übrigen an den Leinen hielten, die von den hinabgeführten Rettungsbooten derNicosian" ins Wasser hingen. Die an den Leinen hängenden Leute wurden teils durch Geschützfeuer der Baralong", teils durch Gewehrfeuer der Mannschaft getötet, während sie Zeugen aus den Rettungsbooten an Bord derBara- long" stiegen oder sich daselbst� bereits an Deck aufhielten. Der Zeuge Curran bekundet hierüber noch besonders, daß der Kom- Mandant des fremden Dampfers seinen Leuten befohlen habe, eine Linie an der Reling zu bilden und auf die hilflosen deutschen Matrosen im Wasser zu schießen. Hierauf fuhr der Kommandant der«Baralong" breitseitS an dieNicosian heran, ließ diese festmachen und befahl sodann einigen seiner Leute, auf dieNicosian" hinüberzugehen und die deutschen Matrosen, die sich darauf gerettet hatten, zu suchen. Die Zeugen Palen und Curran bekunden dabei, daß der Kommandant aus- drücklich angeordnet habe,keine Gefangenen zu machen". In der Tat wurden auf derNicosian" vier deutsche Matrosen im Maschinen- räum und im Wellengang aufgefunden und ermordet. Dem Kommandanten des deutschen Unterseeboote? gelang es, wie die Zeugen übereinstimmend bekunden, nach dem Bug der Nicosian" zu entkommen. Er sprang inS Wasser und schwamm um den Bug des Schiffes herum auf dieBaralong" zu. Die englischen Seeleute an Bord derNicosian" schössen sofott auf ihn, obwohl er allen sichtbar die Hände zum Zeichen, daß er sich ergebe» wolle. emporhob, und setzten daS Feuer auch fort, nachdem ihn ein Schutz anscheinend in den Mund getroffen hatte. Schließsich tötete ihn ein Schuh in den Nacken. Vorübergehend wurden dann sämtliche Zeugen an Bord der Nicosian" zurückbefohlen. Dort sahen die Zeugen Palen und Cosby je einen Leichnam eines deutschen Matrosen, während der Zeuge Curran, der mit den für die Bergung des Dampfers drin- gend notwendigen Mannschaften an Bord verblieb, sämtliche vier Leichen gesehen hat, die am Nachmittag über Bord geworfen wurden.