Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Eine außerordentliche Generalversammlung, die 1890 in Branden­dburg stattfand, verschärfte darum das Streifreglement. Es sollten nur noch Kämpfe unterstützt werden, die einen Erfolg versprächen. aussperrung in Hamburg  , die ein Blatt in der Geschichte nicht nur der Tabatarbeiterbewegung, sondern der deutschen   Gewerkschaften überhaupt ausfüllt. Nicht nur die Tabakarbeiter, die gesamte Ar­beiterschaft mußte für diesen Kampf, der formell mit einer Niederlage der Tabatarbeiter endete, große Summen aufbringen.

Ein halbes Jahrhundert Verbandstätigkeit. Am Ende desselben Jahres erfolgte dann die große Tabakarbeiter­

Just zu Weihnachten 1915 fönnen die Tabakarbeiter einen zufriedenen Rückblick werfen auf ein halbes Jahrhundert wertvoller organisatorischer Tätigkeit. Weihnachten 1865 fand in Leipzig   ein Kongreß von Bigarrenarbeitern aus ganz Deutschland   statt. Hier wurde die Gründung des Allgemeinen deutschen Zigarrenarbeiter­vereins" vollzogen. Bald fanden sich die schon existierenden Lokal­bereine in der Zentralisation zusammen, in weiteren Orten faßte die Organisation Fuß, so daß bereits im Jahre 1866 in 120 Orten Mitgliedschaften bestanden.

zu gewinnen. Durch Heranziehung von fachkundigen Mit arbeitern für die verschiedensten, die Frauen und Töchter der Arbeiterschaft interessierenden Gebiete wird das Blatt sich zu einem Organ gestalten lassen, das imstande ist, sie mit dem Rüstzeug zu versehen, dessen sie in ihrem Kampf um die Existenz bedürfen.

"

Die Gewerkschaftliche Frauenzeitung". wird von einer Reihe von Verbandsvorständen für ihre weiblichen Mit­glieder bezogen und an diese gratis abgegeben. Durch die Post ist das Blatt zum Preise von 40 Pf.( ohne Bestellgeld) vro Vierteljahr bei allen Postanstalten zu beziehen.

Um auch den nicht erwerbstätigen Frauen von Gewerkschafts­mitgliedern die Zeitung zu einem billigen Preise zugängig zu machen, können die Verbandsvorstände Abonnements für 20 Pf. pro Exemplar und Quartal aufnehmen.

Die Halberstädter Generalversammlung 1892, die Nordhäuser  1894, die Stuttgarter   1896 und die Offenbacher   1898 mußten sich mit der Unterstüßung in Krankheitsfällen, mit der Arbeitslosenunter­stüßung und wiederholt mit dem Streifreglement befassen. In Stutt­3wed des Vereins war in der Hauptsache nach dem in Leipzig   fommission wiederhergestellt. In Offenbach   wurde schließlich eine gart wurde auch der unterbrochene Anschluß an die General­beschlossenen Statut: 1. Gegenseitige Unterstüßung in Fällen der Kommission eingesetzt, die über Umfang und Dauer der Arbeits- An den Gewerkschaften liegt es nun, für die weiteste Arbeitslosigkeit durch Geldprämien; 2. unentgeltlichen Arbeitsnachlosigkeit unter den Mitgliedern Erhebungen veranstalten sollte. Verbreitung der Gewerkschaftlichen Frauenzeitung" Sorge zu weis; 3. Reiseunterstüßung und 4. Sterbegeld beim Ableben der Vom 1. Januar 1899 an nannte sich die Organisation Deutscher  Ehefrau. Der Sitz war zunächst Leipzig  , wurde aber zu Beginn Tabafarbeiterverband". Die Regelung der Lohnkämpfe beschäftigte tragen. Soll das neue Blatt seine Aufgabe, die Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen für die gewerkschaftliche Organisation za 1868 nach Berlin   verlegt, während der Ausschuß sein Domizil in auch wieder die Generalversammlung zu Mainz   im Jahre 1900; es erziehen, lösen können, dann muß es auch in die Hände derer Stuttgart   hatte. wurde beschlossen, daß nur dann in einen Angriffstampf eingetreten gelangen, für die es bestimmt ist. Die Gewerkschaftliche Frauen­Der Krieg von 1866 brachte dem Verein eine schwere Krise. werden dürfe, wenn zwei Drittel der beteiligten Mitglieder dafür zeitung" soll in jedes Heim der organisierten Arbeiter dringen, Seine Mitgliederzahl fank auf 2000. Eine geplante Erhöhung der seien. Ein Antrag, daß der Ausschuß nicht mehr über die Kämpfe dieses Ziel muß im Interesse der Gewerkschaften erreicht werden. Tabaksteuer gab jedoch ihm im nächsten Jahre Anlaß zu rühriger zu entscheiden haben sollte, wurde abgelehnt. Auf dieser General­Organisation und bereits Ende 1867 war die Mitgliederzahl in versammlung wurde der jetzige Vorsitzende, Karl Deichmann  , ge- einer der letzten Vorständekonferenzen der Gewerkschaften. Sie ist Diese Neugründung entspricht bekanntlich einem Beschluß 76 Filialen wieder auf 6500 gestiegen. Als auf dem Kongreß in wählt. Staffel 1869 die Vereinigung der Gewerkschaften zum Arbeiter­unterstützungsverband" belchlossen wurde, war es mit den Be- ein, indem die Dresdner Generalversammlung( 1903) revolu- auf die Antipathie, die in den Kreiſen der Gewerkschaftsführer Dann trat eine grundlegende Aenderung im Unterstützungswesen zum großen Teil wenn nicht sogar ausschließlich zurückzuführen rufs organisationen zunächst vorbei. Am 1. Juli 1870 schloß sich tionierende Beschlüsse faßte. Die Zuschußkasse hörte auf und die gegen das bisherige Organ der proletarischen Frauen die Gleich­auch der Allgemeine deutsche Zigarrenarbeiterverein dem Arbeiter Krankenunterstüßung wurde allgemein. Auch die Wöchnerinnen- beit" vorhanden war. Der Inhalt der letzteren, der in streng so­unterstüßungsverband" an und hörte damit zunächst jede selbständige unterstützung wurde eingeführt. Vor allem aber wurde nach jahre- zialistischem Sinne unter Leitung der Genossin Klara Zetkin   be­Tätigkeit der Zentralleitung auf. Im übrigen bekämpften sich in langem Kampfe die Arbeitslosenunterstützung mit 43 den Lokalvereinen Lassalleaner und Eisenacher aufs lebhafteste. 18 Stimmen beschlossen. Der Vorstand hatte sie jetzt selbst beantragt. fommission. Mit einer neuen Frauenzeitung glaubt man nun wohl gegen handelt wurde, entsprach nicht der Geistesrichtung der General Obendrein kam der Krieg von 1870/71. Als der Unterstüßungs- Andere Unterstützungszweige wurden gleichfalls einer besseren Rege- den Anfang machen zu sollen, die angenehmere Richtung propa­berband 1871 zusammenbrach, rettete der Zigarrenarbeiterverein lung unterworfen, wie man in Dresden   überhaupt bestrebt war, gandistisch zu unterstüßen. Vielleicht wagt man sich später noch an nur einen Bruchteil von seinen Mitgliedern. Bald aber gab es etwas abgerundet Zweckmäßiges zu schaffen. Man glaubte, durch die neues Leben, zumal die Konjunktur nach dem Kriege zuerst günstig hohen Leiſtungen der Fuftuation im Verbande ebenfalls Ginhalt größere Ziele heran. einsetzte. Man drang auf Lohnverbesserungen, und in mehreren tun zu können. Ließen sich doch in den beiden Jahren 1901 und 1902 Orten tam es sogar zu Streiks, auch bildeten sich in verschiedenen 9726 Tabafarbeiter aufnehmen, während der Mitgliederstand nur Orten sogenannte Streifvereine der Zigarrenarbeiter, so daß sogar um 776 stieg. Der Stärkung der Finanzen wurde von nun an ein bon Verden   aus der Versuch einer Zentralisation derselben ge- größeres Gewicht beigelegt. Deutlich wird auch der Wunsch nach An- in Landeshut   i. Schl. gelangte nachstehender Brief: An den Geschäftsführer des Deutschen Textilarbeiterverbandes macht wurde. Auf dem Hanauer   Rongreß 1871 fonnte man sich stellung von Agitationsbeamten erhoben. In Leipzig  , 1905, nicht einigen, ebensowenig auf der im Mai 1872 zu Hamburg   konnte der Vorstand eine Zunahme der Mitglieder in den beiden tagenden Generalversammlung. Erst der Kongreß in Leipzig  , No- lebten Jahren um 38 Proz. feststellen. Die Fluktuation- war wesent­bember 1872, brachte den Ausgleich. Hier wurde auch der Name lich eingeschränkt. Hatte man in Dresden   von verschiedenen Seiten in Deutscher Tabatarbeiterverein" umgeändert. Vor allem wurde noch Bedenken geäußert, daß der Verband durch die vermehrten nun deutlich die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen Unterstüßungszweige den Kampfcharakter verlieren würde, so konnte als Vereinsztved festgelegt. Der Verein zählte jest rund 2000 Mit- schon jetzt auf ein stärkeres Anwachsen der Kämpfe hingewiesen glieder in 53 Filialen. werden. Das blieb auch später so. Seit Dresden   konnte der Vorstand auch von einer zur anderen Generalversammlung nicht nur ein leb­haftes Steigen der Mitgliederzahl, sondern auch von einer inneren Feftigung des Verbandes berichten. Die Beitragszahlung wurde gleichmäßiger. Allerdings war auch das Bedürfnis nach Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse größer geworden.

"

Obgleich die Lassalleaner sich gegen die Gewerkschaftsbewegung erklärten, obgleich die Leipziger   Tagung des Tabatarbeitervereins fich prinzipiell gegen die Streiks zum Zwecke der Lohnerhöhung" erflärte, indem sie die Lage der Arbeiter durchgreifend und auf die Dauer zu verbessern nicht imstande sind", mußte man sich doch den Verhältnissen beugen und zu den an vielen Orten aus­brechenden Streiks im helfenden Sinne Stellung nehmen. Doch die unheimliche Krise nach der Gründerzeit brachte auch die Lohn­bewegungen unter den Tabadarbeitern allmählich zur Ruhe. Um dem Bedürfnis nach gegenseitiger Hilfe zu entsprechen, wurde dem Verein im Herbst 1874 eine Kranken- und Sterbe­tasse angegliedert, die sich freilich nie recht entwickeln wollte, zumal auch noch durch das später kommende Hilfskaffengesetz einige Schwie­rigkeiten entstanden. Die Bremer   Generalversammlung beschäf­tigte sich angelegentlichst mit dieser Sache. Man darf wohl sagen, bak der Verein nach und nach auf einer für damalige Zeit ge­feitigten Grundlage bestand, hatte er doch 1876 eine Mitglieder­zahl von etwa 7000 in über 100 Ortschaften und ein Vermögen bon 26 000 M., obgleich er gut ein Jahr vorher für einen bedeu­tenden und siegreich beendeten Streif in Braunschweig   die ver­hältnismäßig hobe Summe von 24 000 m. opfern mußte. 1877 wurden 8100 Mitglieder angegeben. In der gesamten Tabak industrie wurden damals etwa 65 000 Personen beschäftigt. Die Aera Tessendorf batte schon länger ihre Schatten auf den Labakarbeiterverein geworfen, der schon lange als politisch anrüchig bei der Polizei galt. Da in Preußen politische Vereine nicht mit einander in Verbindung treten konnten, löste man einige Filialen als politische Vereine auf; da Frauen in politischen Vereinen nicht Mitglied werden durften, schritt man ebenfalls gegen verschiedene für politisch erklärte Rahlstellen ein oder versuchte die weiblichen Mitglieder hinauszuwimmeln; andererseits forderte man die Ein­reichung von Mitgliederlisten, wie es für politische Vereine Pflicht war, Placereien übrigens, die noch bis vor ein paar Jahren auf die Gewerkschaften angewandt wurden. Auch in Sachsen   hatte der Verein sehr unter der Polizei zu leiden. Man half sich mit öffentlichen Tabatarbeiterversammlungen, wenn es nicht anders ging. Doch die Radikalkur des Sozialistengefeßes, das am 21. Of­tober 1878 in Kraft trat, beseitigte bereits am 23. Oktober den deutschen   Tabatarbeiterverein. Alles protestieren half nicht. Die Liquidation der Krankenkasse zog sich bis 1881 hin.

In Hamburg   bollzog sich 1912 die oft gewünschte Vereinigung mit dem Sortiererverband.

.

Leider hatten sich bald die Folgen der letzten Tabaksteuer auf die Finanzen des Verbandes geltend gemacht; die Arbeitslosigkeit stieg immer mehr, und die Summen, die für Unterstützungen aus­gegeben wurden, ließen zur Führung der Lohntämpfe nicht ge= nügend Mittel übrig. Ter Heidelberger Verbandstag( 1913) nahm einschneidende Aenderungen bor. Er schuf in erster Linie die Gr werbslosenunterstützung und suchte ein gesundes Verhältnis der Unterstüßungsausgaben zu den nötigen Aufwendungen für den Hauptzwed des Verbandes, Hebung der Löhne, in Einklang zu bringen. Es wurde das gegenwärtig geltende Statut geschaffen. Lage der Tabakarbeiter beigetragen. Nicht nur, daß er wesentlich Unzweifelhaft hat der Verband viel zur Hebung der sozialen zur Verbesserung der Böhne beigetragen, er hat besonders in den letzten 15 Jahren planmäßig zu allen Fragen Stellung genommen, die auf die Lage der Tabatarbeiter einen Einfluß hatten. So vor allem zu den Steuerplänen. Seine Arbeit auf Dieſem Gebiete ist nicht gering anzuschlagen, wenn sie auch wegen der Vereinsgefeße zum Teil in die Hände besonderer Organe und in öffentliche Ver­fammlungen und Kongresse gelegt werden mußte. Zu allen so zialen Problemen hat er durch sein Organ immer jene Stellung nehmen lassen, die den Arbeitern dienlich sein konnte. Groß werden auch die Aufgaben sein, die ihm nach dem jezigen Weltkriege zu lösen bleiben Hoffen wir, daß er sie wie die bis­herigen zum Besten der Tabatarbeiter und der Gesamtarbeiterschaft lösen wird!

Berlin   und Umgegend. Zurückgewiesene Ueberhebung.

Ueberflüssige Drohung.

Landeshut  , 14. Dezember 1915. Herrn Wilh. Scholz, Landeshut   i. Schl. Auf Ihr Schreiben vom 10. Dezember wird Ihnen erwidert, daß wir Sie nicht als den berufenen Vertreter unserer Arbeiter­schaft anerkennen und wir mit unseren Arbeitern in allen An­gelegenheiten nur selbst bzw. durch den von den Arbeitern ge­wählten Krankenkassenvorstand zu verhandeln gewillt sind.

Da Sie in letzter Zeit mehrfach Versuche gemacht haben, mit Hilfe des sozialdemokratischen Verbandes in die Reihen unserer gesamten Arbeiterschaft Unzufriedenheit zu tragen, machen wir Sie hiermit ausdrücklich darauf aufmerksam, daß wir bei erneuten derartigen Vorfällen gegen Sie und Ihren Verband Anzeige bei der Militärbehörde zur weiteren Ver­anlassung stellen.

Achtungsvoll Direktion der Schlesischen Tertilmerke Methner u. Frahne Attiengesellschaft. Dr. H. H. Frahne.

Und was war die Ursache zu dieser maßung?

-

gelinde gesagt

-

An

In Bardeshut in Schlesien   haben die Textilarbeiter mit be friedigendem Erfolg eine Lohnbewegung durchgeführt. In den Landeshuter Betrieben wurden seit September monatliche Teue­rinnen 5,50 M. und für Jugendliche 4 M. Nun ist es ja welt­rungszulagen gewährt, und zwar: für Männer 7 M., für Arberie­drigsten in ganz Deutschland   sind. Die riesige Teuerung veranlaßte bekannt, daß gerade die schlesischen Textilarbeiterlöhne die nie­

zulagen eine weitere Lohnerhöhung von 20 Broz. zu fordern. Die deswegen auch die Organisation, trotz der gewährten Teuerungs­Forderung war um so berechtigter, als die schlesischen Textil­induſtriellen seit Ausbruch des Krieges reichlich mit Militärauf­trägen versehen waren und auch recht gut verdient haben.

Nach langen Verhandlungen ist nun von den Unternehmern bewilligt worden: Ab 1. Dezember werden für Arbeiter wöchentlich 3 M., für Arbeiterinnen 2,50 M. und für Jugendliche 2 M. Teue­rungszulagen gewährt. Die Arbeiter versuchten, diese Zulagen als prozentuale Buschläge zu den Grundlöhnen zu gestalten, sind aber vorläufig im Interesse des lieben Friedens von ihrem berech tigten Verlangen zurückgetreten.

Herr Dr. Frahne ist anscheinend von den durch den Unter. nehmerverband gemachten Zugeständnissen nicht besonders entzückt, denn sonst läßt sich der polternde Ton in seinem Briefe gar nicht erklären. Aber gerade die Firma Schlesische Tertilwerke" hätte arbeiter- Beitung": Unter der Ueberschrift Ein kleiner Jrrbum" schreibt die Holz- alle Ursache, die Löhne ihrer Arbeiter noch weiter zu erhöhen, denn nach Mitteilungen von Unternehmerseite betrugen die Löhne in " In einer Betrachtung über die Tarifbewegung im Jahre 1913 der schlesischen Leinenbranche im Jahresmittel nur 11,63 M. nimmt die" Berliner Volkszeitung" das Verdienst für sich wöchentlich. Die Firma, die Dr. Frahne vertritt, hat wäh brechen kann, sollte sich bald zeigen. Das Feuer schwelte zwar gewerbliche Leben im Jahre 1913 einer furchtbaren Erschütterung ichnitten. Daß man zwar die Form, aber nimmermehr die Sache zer- in Anspruch, erfolgreich an der Abwendung der Gefahr, daß das rend der Kriegszeit ganz besonders gut abge. Sie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen zunächst eine furze Zeit, nach und nach brach es jedoch an vielen ausgesetzt werde, mitgewirkt zu haben. Sie schreibt: Ueberschuß von 1645 597 m. gegen 627 760 M. im Stellen flackernd empor, um schließlich wieder in heller Flamme Die Verhandlungen waren schon gescheitert, der Arbeitgeber- Vorjahr zu verzeichnen. Die Dividenden fonnten von 8 zu leuchten. Gleich nach dem Verbot des Vereins und der Unter­drückung seines Organs, des Botschafters", wurde der Wan­Schutzverband hatte schon die allgemeine Aussperrung ange- auf 14 Proz. erhöht werden, obgleich rund 500 000 m. fündigt, aber dem Kenner der Verhältnisse war es klar, daß eine mehr abgeschrieben wurden als im Vorjahre. derer" herausgegeben; er war bis zu seinem Eingehen Organi Friedensvermittelung Erfolg haben mußte, wenn nur neue Ver­Bei solcher Sachlage kann der Textilarbeiterverband einer fationsträger. Wer das Blatt abonnierte, hatte ein Anrecht auf handlungen zustande tämen. Am 21. Januar 1913 richtete die Anzeige des Herrn Dr. Frahne gelaffen entgegensehen. Unterstübung; die Verbindungen waren in der Weise geschaffen, Volkszeitung" an den Staatssekretär des Innern die dringende daß Agenten" die Geschäfte in den einzelnen Orten besorgten. Mahnung, im Interesse des wirtschaftlichen Friedens den ſtrei­Als der Wanderer" zu erscheinen aufhören mußte, trat der Ge­benden Parteien, von denen keine den ersten Schritt zur Ver­werkschafter" in gleicher Weise an feine Stellung. 1882 waren söhnung tun wollte, seine Vermittlertätigkeit aufzudrängen. Die rund 100 Orten solche Agenten tätig. War es auch ein recht be­schränkter Ersatz der Organisation, so hat er doch in der schlimmsten Beit den Zusammenhalt der Tabatarbeiter notdürftig aufrecht­erhalten. Andererseits behalf man sich zur Förderung der Tabat arbeiterinteressen mit öffentlichen Versammlungen, die freilich oft genug von der Polizei inhibiert wurden.

"

"

Fachvereine bezeichnet. Auch in anderen Orten mögen solche

"

Aus der Partei.

Mahnung hatte den Erfolg, daß Ende Januar der frühere Von der sozialdemokratischen Landtagsfraktion in Baden Staatsminister Freiherr   v. Berlepsch die Friedensvermittelung wird uns gefchrieben: Jn Nr. 343 brachte der Borwärts" unter übernahm. der Ueberschrift: Die Kreditfrage im badischen Landtage" unter

An sich ist die Sache nicht sehr bedeutungsvoll. Im Interesse anderem die Mitteilung, daß die Mehrheit der sozialdemokratischen der historischen Wahrheit wollen wir aber feststellen, daß sich die Fraktion beschlossen bat, auch diesmal wieder für das Budget zu Volkszeitung" in einem Irrtum über den Zusammenhang der stimmen.

"

Der Karlsruher Sozialistenprozes

In Berlin   entstand schon 1881 wieder ein Verein zur Wah- Dinge befindet. Als sie am 21. Januar 1913 ihre dringende Mah- Da nach diefer Notiz die Meinung aufkommen funn, als seien rung der Intereſſen der Tabakarbeiter, auch in Bremen   bildet nung an den Staatssekretär des Innern richtete, hatte dieser be- in dieser Frage innerhalb der Fraktion Meinungsverschiedenheiten fich ein Lokalverein; 1882 gründen sich die Tabatarbeiter in reits eingegriffen. Im Auftrage des Staatssekretärs hatte sich vorhanden, so glauben wir folgendes feſtſtellen zu müssen: Die Braunschweig  , Magdeburg   und Hamburg   Organisationen, teils schon vorher der Magistratsrat v. Schulz an unseren Verbandsvor- Fraktion hat einstimmig ohne Widerspruch beschlossen, dem als Vereine zur Wahrung der Tabakarbeiterinteressen, teils als stand mit der Anfrage gewandt, ob er eine unparteiische Vermitte- Budget zuzustimmen. Zwei Mitglieder der Fraktion, die in jener Lokalvereine entstanden sein. Von Bremen   aus erscholl dann lung annehmen würde. Dieser Vorschlag fonnte aber nicht ange- Sigung nicht anwesend sein fonnten, haben nachträglich ihr volles erneut der Ruf zur offenen Entfaltung der aufgerollten Zentrali- nommen werden, da Freiherr   v. Berlepsch schon am 10. Januar den Einverständnis mit dem Beschlusse der Fraktion erklärt." fationsfahne. Im Juli 1882 erließ der Vorsitzende des Bremer   waren die Verhandlungen noch nicht endgültig gescheitert, erst am Parteien seine Dienste als Vermittler angeboten hatte. Damals Lokalvereins, Wilhelm Fuhse, eine Aufforderung, daß sich die Orte, 16. Januar tam es zum Bruch, worauf Freiherr v. Berlepich am an denen Reiseunterstützung gezahlt wurde, mit dem Bremer   Ver- 20. Januar ausdrücklich seine Vermittlung anbot. Freiherr v. Ber  - nun vom Oberreichsanwalt soweit vorbereitet, daß die Anklage­ein in Verbindung setzen möchten. Ein Zentralstatut wurde in lepich handelte aber nicht im Auftrage des Staatssekretärs, sondern ist. Es sind angeschuldigt des versuchten Landesverrats, begangen schrift den beteiligten Genossen und Genossinnen zugestellt worden Bremen   beraten und ein Aufruf erlassen. Am 22. November 1882 aus eigener Initiative, in Erinnerung an seine Vermittlertätig durch Verbreitung eines Flugblattes, die Genossen Georg Dietrich, fonstituierte sich in einer Bremer   Tabalarbeiterversammlung ein feit bei den Tarifverhandlungen im Jahre 1908. neuer Zentralverein unter dem Namen Reifeunterstüßungsverein deutscher Tabakarbeiter". Im April 1883 zählte man in 63 Orten mals drohenden Konflikt zu verhüten, soll natürlich nicht bestritten Weſtmeyer in Stuttgart  ; Hans Tittel  , Karl Schwarz und Albert Die Tatsache, daß die Volkszeitung" sich bemüht hat, den da. Bernhard Kruse, Willi Zimmer, Jakob Trabinger, Frau A. Hager, sämtlich in Karlsruhe  ; Frau Klara Bettin- Bundel und Friedrich Mitgliedschaften. Schon auf der ersten Generalversammlung, die am 1. September in Dessau   begann, zeigte sich das Bestreben nach werden, wir wollen nur den Irrtum berichtigen, als ob ihr Appell Wintergerſt in Ulm  . Den lekteren dreien legt die Anklagebehörde Erweiterung des Wirkungskreises. Als Zweck wurde nunmehr fest an den Staatssekretär von irgendwelchem Einfluß auf die Ent- auch noch eine Anreizung verschiedener Bevölkerungsklassen zu Ge­gefeßt: Hebung der materiellen und intellektuellen Lage der Mit- wickelung der Dinge gewesen wäre." glieder. Das sollte geschehen durch Gewährung von Reiseunter­Seitens der Verteidigung ist gegen die Gröffnung eines Haupt­ftüßung, Arbeitsvermittelung, Gewährung von Sterbeunterstüßung verfahrens ein Einspruch erhoben worden. Sollte es dennoch zur und durch Vorträge über gewerbliche und wirtschaftliche Gegen- Die Gewerkschaftliche Frauenzeitung". Verhandlung vor dem Reichsgericht kommen, so wird eine Ginheit stände. Als Kontrollbehörde wurde ein Ausschuß eingesetzt, dessen Vorsitzender Heinrich Meister wurde. Das Correspondenzblatt der Generalfommission der Gewert. lichkeit in der Verteidigung herbeigeführt werden. Wahrscheinlich Die 1889 in Magdeburg   stattfindende Generalversammlung schaften Deutschlands  " veröffentlicht in seiner neuesten Nummer Offenburg  , für sämtliche Angeschuldigte in Leipzig   die Verteidi­wird der badische Landtagsabgeordnete Muser, Rechtsanwalt in führte die Umzugsunterstützung ein. Obgleich der Ausschuß in nachstehenden Werbeartikel für ein neues Blatt: gung führen. Gs befinden sich immer noch in der Untersuchungs­Magdeburg vom Streiffieber" redete, entstanden in der nächsten ,, Vom Januar 1916 ab erscheint im Verlage der General haft die Genossen Dietrich, Kruse, Tittel, Schwarz und Wintergerst. Beit außer fleinen Kämpfen in mehreren Orten auch große Be- tommission unter dem Titel Gewerkschaftliche Frauen- Der Genosse Trabinger ist in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau wegungen, die zum Streif führten, jo in Nordhausen   und Magde- zeitung" ein Blatt, das beitragen soll, die Arbeiterinnen und in ärztlicher Behandlung; gegen ihn soll das Verfahren vorläufig burg, die den Vorstand zur Ausschreibung von Ertrasteuern nötigten. I weiblichen Angestellten für die gewerkschaftlichen Organisationen eingestellt werden. Auch wird der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil berantw. Tb. Glode, Berlin  . Druk u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Siеrдu 3 Beilaaen u. UnterhaltunashL

"

Deutsches Reich  .

walttätigkeiten zur Bast.

.