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Die höchste Ziffer des Stahlwerksversands entfällt auf März. Regierung sofort die entschiedensten Maß- 1 Tonnen Rebensmittel für Montenegro führte, in Brand.  ] Seitdem geht der Versand allmählich zurüd und bleibt fogar hinter nahmen ergriffen, um sich Genugtuung zu verschaffen. Badung ist verloren. dem vorjährigen zurüd. Dagegen steigen die Aufträge des Stahl- Einerseits haben die griechischen Behörden sofort vom trusts in Amerifa immer mehr an und haben das vorjährige Maß General Sarrail die Freilassung der Festgenom- Aus der rumänischen Kammer. weit überschritten. menen berlangt und griechische Offiziere und Gen­Der Versand des Stahlwerks stellt sich heute auf 45,7 Proz. der darmen mit der Bewachung Bukarest  , 31. Dezember.  ( W. T. B.) In der geftrigen Beteiligung, der Versand des Roheisensyndifats auf 55,64 Broz. gebäude beauftragt, andererseits hat die griechische Re- geordnete Stere seine vorgestern begonnene Rede fort: Der der Konsulats- Sigung der Kammer feste in der Adreßdebatte der Ab­Die Leistungsfähigkeit der Werke werden damit nur in geringem gierung in Paris   und London   auf das entschiedenste Ein- Redner führte u. a. aus, daß man ihm nicht voriverfen könne, er Maße ausgenugt. Es verdient besonders beachtet zu werden, daß spruch erhoben und auf das nachdrücklichste vor allem die habe für die rumänischen Interessen fein Verständnis. Wer eine vom Gesamtversand des Stahlwerts im Jahre 1914/15 im Umfange Auslieferung der Konsuln und ihres Personals Politit ohne Bessarabien   will, begeht einen großen Fehler. Der von 3,39 Millionen Tonnen 19 Proz. nach dem Auslande gingen, berlangt. General Sarrail hat geantwortet, er habe die große rumänische Staatsmann Kogalniceanu   wollte die drei beffara­wobei der Anteil des Auslandserports bei Halbzeug gar auf Maßregel nur aus militärischen Gründen vorgenommen und bischen Bezirke nicht gegen das bulgarische Festungsviered ein­23,8 Proz., bei Formeisen immer noch 21 Broz. ausmacht. fönne nur auf Befehl aus Paris  , wohin er über den Vorfall tauschen; er wollte nicht seine Zustimmung zu einem Verzicht auf Der Inlandsversand bildete 81 Proz. des Gesamtversandes, im berichtet habe, die Freilaffung bewirken. Die griechische Renale Richtung des rumänischen Volkes festgelegt. Alle Politiker rumänischen Boden geben.( Beifall.) Damals wurde die natio­vorigen Jahre aber bloß 54,18 Prog. Trotzdem erreichte auch der gierung ist um so peinlicher überrascht, als die Vertreter des haben seither diese Politik befolgt. Wir haben heute nicht die Inlandsabjaz nur 70 Broz. des normalen. Die großen Aufträge der Bierverbandes ihr in aller Form zugesichert hatten, Borbereitung und die notwendige Erziehung für eine Eroberung Militärverwaltung fonnten also den Ausfall des sonstigen Bedarfs daß sie nicht an eine Vertreibung der Konsuln des Vier- Siebenbürgens. Der Abgeordnete Ghionconaneschti weist nicht ganz ersetzen. bundes aus Saloniki   dächten und daß sie die griechische Ne- darauf hin, daß zu Beginn des Krieges alle in Rumänien   einig In den Ländern, wo die Eiſenindustrie überhaupt wenig ent- gierung, wenn etwa Derartiges beschloffen werden sollte, vor waren. Erst seit der Agitation Take Jenescus und Filipescus, die wickelt ist und in der Hauptsache für die Regierung arbeitet, haben der Ausführung des Beschlusses davon benachrichtigen sich gegen jene wandte, die an dem Sieg der Entente zu zweifeln die Kriegsbestellungen gewissermaßen den normalen Berbrauch all- würden. Der Vorwand des Fliegerangriffes ist nichtig, weil anfingen, sei die Meinung geteilt. Der Redner tritt für die Ver­mählich fast ersetzt. Laut einer Meldung der Frankfurter Zeitung  " der Angriff auf das verschanzte englisch  - französische Lager gefsen, daß auch Bessarabien   rumänischer Boden sei. Wir werden wirklichung aller nationalen Jdeale ein, denn man dürfe nicht ver­betrugen die Aufträge des russischen Eisentrusts, Brod ameta, in und nicht auf die griechische Stadt Saloniki gerichtet war. ben Boden nehmen, den wir nehmen fönnen, erklärte der Redner. den ersten zehn Monaten dieses Jahres 94,7 Millionen Bud gegen Die griechische Regierung findet in ihrer festen Haltung einen Die militärische Lage sei für die Mittelmächte, an deren Sieg er 99,07 Millionen im Vorjahre und 119,05 Millionen Bud im Jahre Rückhalt an der Bevölkerung, die ohne Unterschied der nicht zweifele, günstig. Tate Jonescu untersuchte die Frage, 1913, also fast 80 Proz. der normalen Aufträge. In den Vereinigten Partei den Uebergriff des Vierverbandes als eine rohe Ver- ob Rumänien   neutral bleiben könne und beantwortet Staaten aber wird heute mehr als jemals Eisen hergestellt, im Dflegung der griechischen Neutralität und des Völkerrechts an- sie mit nein. Man spreche auch von einer anderen Politik, einer tober 2,28 Millionen Tonnen gegen 1,85 Millionen Zonnen im Offieht. Hyänen- Politik. Diese zu treiben, wäre nicht nur Rumäniens   un­tober 1913. würdig, sondern auch sehr gefährlich. Es bleibe nur die Politik des verlange, daß das nationale Leben sich frei entfalten fönne. E3 der gestiegenen Ausfuhr von Eisen und Stahl. In den ersten neun Sofia  , 31. Dezember.  ( W. T. B.) Die Sobranie hat sich auf eine tausendjährige Rivalität zwischen den Ungarn   und Monaten 1914 wurden Stahlerzeugniffe für 152 Millionen Dollar hat den Gesezentwurf betreffend Eröffnung eines Kriegs- den Rumänen aufgebaut. Hierüber war in der rumänischen Volks­und zur selben Zeit 1915 für 251 Millionen ausgeführt. Be- fredits von einer halben Milliarde endgültig genehmigt. feele niemals ein Zweifel. Man sagt, die Mission des rumänischen achtenswert ist, daß diese Kriegslieferungen erst seit Mai eine be- Bei der zweiten Lesung der Kriegskreditvorlage teilte Staates sei, Rußland   zu hindern, an das Meer zu gelangen. Ruß­trächtliche Höhe erreichen. Erst von da ab steigen sie auf Finanzminister Tontschew mit, der deutsch  - bulgarische An- land ist weder so start noch so schwach, wie man meint. Ruß­28,7 Millionen Dollar an und erreichen im Juli die Höhe von leihevertrag enthalte teine geheimen Klauseln und feine Ber- land ist gewiß eine Gefahr für uns, wie jeder große Nachbar eine 43,98 Millionen. So kann man im allgemeinen sagen, daß das pflichtung zu bestimmten Einkäufen. Deutschland   und Gefahr für die Kleinen ist. Mußland hat uns angliedern wollen, Wirtschaftsjahr 1915 eine günstige Kriegstonjunktur für die neutralen Desterreich- Ungarn   verpflichten sich, Bulgarien   uns, daß Rußland Galak und das Eiserne Tor haben will. Das aber auch Desterreich will das und hat ein Recht dazu. Man sagt Länder gebracht hat. monatlich für die Dauer des Krieges 50 Millionen ist nicht richtig. Was Rußland   in der Zukunft machen wird, weiß Dauert aber der Krieg noch länger, so würden auch die Hilfs- eva borzuftreden; sie erhalten dafür fünfprozentige ich nicht. Es wird sich gegen Rußland   ebenso eine Koalition bilden, quellen der neutralen Länder sich erschöpfen. Die Vernichtung der Schatzscheine, die nach dem Kriege aus den Mitteln einer wie gegen Deutschland  , wenn Rußland   etwas ähnliches unter­Güter durch den Krieg geht rascher vor sich, als ihre Erzeugung, großen Anleihe zurückgekauft werden sollen. nehmen will wie heute Deutschland  . Eine Verbindung Rumäniens  selbst wenn die Produktivkräfte der gesamten Welt in den Dienst mit Deutschland   wäre gerechtfertigt, wenn der Vierverband besiegt des Krieges gestellt werden sollten. Daher wird es auch mit der werden würde. Wenn wir aber Bessarabien   nehmen, brauchen wir, Hochkonjunktur in den neutralen Ländern nicht lange dauern: die die Aufhaltung der Russen auf dem Wege zum Meere zahlen um es zu verteidigen, die Ukrainer  . Der erste Preis, den wir für allgemeine Erschöpfung und Ermattung wird auf sich nicht allzu werden, wird die Einverleibung Rumäniens   durch Ungarn   sein. lange warten lassen. Kommen wir heute den Russen nicht zu Hilfe, so wird die unga­rische Souveränität sich über uns ergießen. Es ist sicher, daß fein rumänischer Politiker Rumänien   dorthin wird führen wollen, wohin Carp und Stere zeigen.

Die großen Kriegslieferungen Amerikas   äußern fich direkt in Annahme der Kriegskredite in der Sobranje nationalen Instinktes und die Politi! Tarps und Steres. Jene

Der griechische Protest.

Der montenegrinische Bericht. Baris, 31. Dezember.  ( W. T. B.) Montenegrinischer Bericht vom 29. Dezember: An der Sandschaffront vernichteten wir eine feindliche Abteilung und machten 15 Gefangene. Auf unserer südlichen Front schlugen wir einen feindlichen Angriff gegen Botcjide zurück. Die Oesterreicher nahmen Rastowo Gora zurüd und befestigten es. Feind zurück, fügten ihm empfindliche Verluste zu und machten An der Lovcenfront schlugen wir den Gefangene.

Athen  , 1. Januar.  ( W. T. B.)( Meldung der Agence Savas.) Die Mittelmächte, Bulgarien   und die Türkei   haben bei der griechischen Regierung einen ge­meinsamen Schritt wegen der Verhaftung ihrer Konsuln in Saloniki   unternommen. Cetinje  , 31. Dezember.  ( W. T. B.) Gestern wurde amtlich Ministerpräsident Stuludis antwortete, daß die mitgeteilt: Die Berproviantierung von Monte Regierung schon bei dem Pariser und dem Londoner negro wird vollständig unmöglich und die Lage täglich Stabinett Einspruch erhoben habe. schwieriger. Oesterreichisch- ungarische Unterseeboote greifen Segler Sofia, 2. Januar.  ( W. Z. B.) Der Vertreter von und Dampfer an unseren und den albanischen Küsten an. Am W. T. B. erfährt aus bester Quelle: Die völkerrechts- 29. Tezember wurde ein montenegrinisches Segelschiff mit Lebens­widrige Verhaftung der Konfuln der Mächte des mitteln bei Dulcigno   versenkt, heute ereilte einen Dampfer mit Bierbundes in Saloniki   durch die Franzosen hat in Athen   weitausend Tonnen Lebensmittel bei San Giovanni di Medua eine hochgrabige Erregung hervorgerufen. Da der dasselbe Schicksal. neueste Nebergriff des Vierverbandes nicht nur, wie bisher, die Interessen des Landes beeinträchtigt, sondern sogar die Ehre des griechischen Staates antastet, hat die griechische

Von der Westfront. du reihab, in unregelmäßiger Folge.

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feine Rede in der Adresdebatte fort. Der Redner untersuchte die In der Freitags- Sibung der Kammer fette Tate Jonescu Lage vor Beginn des Krieges. Nach der Haltung des Deutschen Kaisers, sagte der Redner, hätte man glauben können, daß der Krieg nicht ausbrechen würde. Auch Konig Caroi war der Meinung, daß der Friede noch vier bis fünf Jahre gewahrt werden würde. Für Rumänien   bestand damals die Sorge, daß es seinem Vertrag hätte treu bleiben müssen, wenn jene, die zum Krieg herausforderten, die Sache hätten so darstellen können, daß sie herausgefordert wur den. Denn Rumänien   hätte sich nicht die Auffassung der großen Staaten zu eigen machen können, da es ein Staat ist, der auf seine Ghre hält. Der Vertrag mit Rumänien   starb politisch mit dem Kronrat, rechtlich mit dem Eingreifen Italiens  . Noch am Vorabend des Kronrates war der Redner der Meinung, daß Rumänien   nie­mals mit Oesterreich- Ungarn   zusammengehen könne. Der edner Cetinje  , 2. Januar.  ( W. Z. B.) Während der Befchießung untersuchte, wie der Vertrag zustande gekommen sei, und faßte von Durazzo   am 30. Dezember durch ein österreichisches Ge- die Lage für Rumänien   nach der Unabhängigkeitserklärung dahin schwader geriet der Dampfer Midiel", der etwa 6000 zusammen, daß es unter Zwang den Vertrag geschlossen habe. linten Flügel hinüber; jett Feuer auf die Mitte... Reihauf, unerträglicher; ein Glied nach dem anderen schläft ein". Natür­liche Bedürfnisse fangen an zu quälen, aber sie tönnen nicht be­Und Ratsch- ratsch- Batterien"! So haben die Soldaten jene friedigt werden. Nun wieder eine Salve.. fleinkalibrigen Batterien getauft, die ihre Geschosse mit so beson- Nebenan stöhnt einer und röchelt. Sanitäter Sani­Ein Tag in Löchern.*) derer Wucht flach über die Evde hinjagen: Kaum hat das Ohr den täter eine elend talte, nebelfeuchte Nacht gewesen. Abschuß gehört, so beißen fie fich mit gellendem Einschlag auch schon Dar Ja, rufe du mur Sanitäter!" Armer Teufel! Es kann Batrouillen hatten gemeldet, daß es bei den Gegnern sehr lebhaft an ihrem Ziel in die Ende. Man hört tein nahendes Pfeifen und dir ja keiner helfen! Nicht mal der, der drei Schritte von dir suginge. Das hatte scharfes Aufpassen nötig gemacht. Die Löcher, Sausen. Hinterhältig und vasch, wie raubgierige Kazen, stürzen liegt die man sich eine Nacht zuvor in Abständen von zwei zu zwei sie heran, daß der Schreck in die Nerven fährt. Lieber schwerere Sanitäter!. Schritt in den harten Steinboden getrieben hatte, konnten nicht, Geschosse, die man kommen hört, als diese kleinen Kläffer, die so täter wie ursprünglich geplant, vertieft miteinander verbunden und so überraschend heranstürzen. au einem Schüßengraben ausgebaut werden; nur jeder dritte Das dachte auch wieder jeder von denen, die hier in ihren Mann fonnte immer arbeiten, und das schaffte bei dem festen Ge­Löchern lauerten. Zu den Körperqualen, diesem Stillhocken in un­flein nicht viel. Die anderen hatten zu beobachten und schußbereit möglichen Stellungen, Frost und Gliederschmerzen, kamen seelische zu liegen. Alles fror jämmerlich. Endlich zeigten sich im Osten die ersten Spuren der Dämme. Qualen unerhörter Art: Ein Warten und Lauern nach dem un­sichtbaren Feind hinüber, das die Nerven zerrieb. Eben war der die feind rung. Das bedeutete Erlösung. Tagsüber brauchten linte Flügel dran gewesen. Welcher Abschnitt würde jetzt folgen? lichen Stellungen waren weit genug entfernt Bosten oben zu bleiben; währenddes jaß der Rest hinten im Hohl- Salve schickten? Da- jekt... Nein, es war ein Abschuß irgend­nur ein paar wie lange wollten sie drüben noch zögern, ehe sie die nächste tüdische weg, bereit, auf die verabredeten Alarmzeichen hin die Böschung wo anders.. Sie zögerten drüben immer noch. Aber nun zu erklettern und zu den Steinlöchern auf der Anhöhe hinzu­rennen. Das genügte dann immer noch, so schnell konnte der Gegner nicht über das Tal hinweg und den Abhang herauf. Alles wartete, zitternd vor Frost, auf den Befehl zum Ab­

Ga

rüden.

Eindrücke und Erlebnisse.

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Aber er kam nicht. Statt dessen hieß es: Die Kompagnie bleibt heute ganz in Stellung. Und dann tamen nähere Weisungen: Ga fäme darauf an, die Stellung der feindlichen Beobachtung, vor allem der Fliegerentdeckung, zu entziehen. Jeder möge versuchen, es sich in seinem Loche so bequem wie möglich zu machen. Aber dann gelte es, den ganzen Tag darin auszuhalten. Keiner dürfe sich zeigen, Kopf oder gar Oberkörper herausstrecken. Wären Flieger oben, müsse sogar jeder möglichst regungslos liegen.

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ba sprangen sie wieder herüber, Schlag auf Schlag... ganz dicht, ganz nahe.. das Auge kann nichts sehen; aber das Trommel­fell wird zerrissen; und Erde, Steinchen flitschen in das Loch. Mit wahnsinniger Schnelle fahren allerlei Gedanken durch das Hirn: Jetzt ist's vorbei der nächste Schuß wird das Ende bringen... Oder vielleicht doch nicht? Klang dieser Einschlag nicht schon wieder entfernter?... Verflucht, der galt dir, sicher lich dir... Gin Wunder, daß du immer noch lebst. Aber hoffe nicht zu viel!... Der Tag ist noch lang. Du brauchst nicht zu glauben, daß du nochmals nach Hause kommst.. Aber du willst, willst du mußt! Die Kinder, die lieben, lieben Kinder... Nein, nicht sterben! Leben, leben bleiben! Vielleicht glückt es doch noch einmal. Das waren doch schon die acht Schüsse. Oder fehlt noch einer?

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Angenehme Botschaft! Wenn es wenigstens noch halbwegs bequeme Löcher gewesen wären! Aber so handelte es sich zumeist um Nein, es bleibt still. Sie haben sich drüben wieder einmal aus­furze, schmale, wenig über halbmetertiefe Kuten mit einem Erd- gegeben. Und die nächsten Salven werden andere Abschnitte suchen. auswurf davor. Darin ließ sich weder richtig siben noch liegen. Für eine halbe Stunde hast du jetzt vielleicht wieder Ruhe. Am Während es langsam Tag wurde, probierte alles hin und Ende sogar für eine ganze... Freilich, freilich, der Tag ist noch her. Schließlich mußte man sich irgendwie zufrieden geben, lang, so entsetzlich lang. Wie spät mag es denn eigentlich sein? aber es war danach. Dieser saß, die Knie ans Kinn gezogen; Ein Uhr, oder vielleicht schon zwei? Du lieber Gott, eben erst jener lag wie ein gefnictes Streichholz; andere streckten zwar die zwölf durch! Vor sechs Uhr fällt fein Dunkel. Leine, aber mußten den Oberkörper ſeitswärts geneigt halten, da- mindesten wird es also noch auszuhalten gelten. Aushalten in der So lange zum mit der Kopf nicht hinausjähe. In jedem Falle: als Sig, als Lage, bei diesem Feuer. Entsetzlich! Lager nichts als scheußlich hartes, faltes Steingeröll; der Mantel, Am schlimmsten vielleicht noch, wenn jetzt ein Splitter trifft, der einzige Schutz, feucht von den Nachtnebeln; die Glieder steif der nicht gleich tötet... Dann kannst du hier langsam verbluten. von dem Stilliegen während der Nacht; der ganze Körper bibbernd Steiner wird kommen, feiner kann und darf kommen, dir zu helfen, vor Frost. Fehlte bloß noch, daß die feindliche Artillerie auch noch dich zu verbinden, dich fortzuschaffen. Und du selbst kannst auch zu schießen anfinge. nicht heraustriechen. Scheußlich, auch nur daran zu denken! Und sie fing an zu schießen. Es war noch nicht neun Uhr, da gleich, nachdem die ersten Flieger die langsam berblutend; oder auch stumm und tot. Wie mancher liegt da nebenan vielleicht schon so, dergestalt begann die Kanonade, Gegend abgesucht hatten. Kein Zweifel, daß die Löcher entdeckt Und warum das eigentlich? Hätte nicht auch die Bereitschaft waren. Und die dauernd oben herumschwirrenden Flieger mußten da hinten in dem schützenden Hohlweg wieder genügt? An einen das Feuer gut lenken. Zuerst schlugen die Geschosse zwei Angriff dachten die da drüben doch nicht! Und wenn schon Wozu Batterien teilten sich augenscheinlich in die Arbeit- bald hier und überhaupt das ganze Morden und die Höllenqual? Aber nicht bald dort ein. Mit der Zeit wurde die Kanonade aber genauer. soviel denken! Das Gehirn hält es nicht aus.. Jst nicht auch Und nach ein, zwei Stunden waren die Geschüße tadellos einge- ivieder die Beit, wo sie dort auf dem Berge die Geschüße richten schossen, sie wußten die ganze Linie der Löcher mit erstaunlicher werden? Gleich wird es sich wieder herüberstürzen, fauchend und Sicherheit aufs Korn zu nehmen. grollend, blühendes Leben zu vernichten.

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In Pausen, bald länger, bald kürzer schieten sie ihre Grüße herüber. Jetzt eine Salve ganz nach rechts hin; mun wieder acht Schüsse mit wahnsinnniger Schnelle links daneben; jest acht zum

*) Siehe Nr. 322, 348, 350 und 357 des Vorwärts".

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Die Minuten zählen! Das lenkt die Gedanken ab und läßt die Zeit vergehen. Das Mittel hat schon oft geholfen. Eins, zwei, drei, vier... Endlos, so eine einzige Minute! Wie langsam, wie furchtbar langsam die Stunden dahinfriechen!

Das Hocken in der unnatürlichen Körperhaltung wird immer

H

Ruft doch... Helft doch... Sani­

Es

Ein paar Stimmen geben den Ruf weiter, obgleich sie wohl alle wissen, wie zwecklos es ist. Aber es mag den Verwundeten trösten. Giner der Nachbarn sucht ihm auch Mut zuzusprechen. Gin bißchen Geduld! G3 wird schon bald einer kommen. wird ja auch bald dunkel! Verbinde Dich man vorläufig selbit..." Hilfe... " Ich kann... nicht... Nuft doch Die Stimme ist schon ganz leise; schließlich hört man nur noch das Röcheln und Stöhnen. Vier Uhr nachmittags. Eine böse Stunde, die jest folgt. Das Feuer gewinnt an Lebhaftigkeit, die Pausen werden immer kürzer. Kaum einer, der nicht mindestens einmal jetzt von spritzender Erde überschüttet wird...

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beginnt es drüben Stunde vielleicht, dann wird herauszufriechen, die Glieder

Endlich wieder ein Abflauen.. Langsam wie aufreizend langsam dunkler zu werden. Noch eine halbe es, muß es möglich sein, aus dem Loch zu strecken, die Füße zu vertreten. Dann wird doch hoffent­lich auch das Feuer verstummen. Schließlich muß dann ja auch der Befehl zum Abrücken kommen. Noch eine Nacht hier oben sein?... unmöglich! Und wieviele mögen denn überhaupt noch übrig Läuft da nicht schon jemand herum? Erhöhte Spannung: Wird drüben geschossen werden? Es bleibt ruhig. Dann hat es also feine Gefahr mehr. Heraus aus dem elenden Loch!. dem Willen kaum noch. Zum Ueberflußsching, sching sching­Aber es ist schneller gesagt als getan. Die Glieder gehorchen auch noch wieder eine Salve...

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Endlich

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Im dämmernden Dunkel läuft es jetzt hinter den Löchern hin und her. Diese suchen sich zu wärmen, jene suchen die Kuten nach nach dem anderen schleppen sie, in braune Beltbahn gebettet, davon. Verwundeten ab. Die Krantenträger haben reiche Arbeit. Einen Dieser und jener hinkt allein mit ihnen, oder stützt sich mühsam auf einen Kameraden.

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Alles

In manchen Löchern fizzen noch dunkle Gestalten. bleibt still. Fehlt dir etwas?"-Noch immer teine Bewegung. " He, du!" Nichts rührt sich. Schläfft du?" Der Frager niet nieder, den Stummen zu rütteln. Seine Hand faßt feucht. Blut. Die Stirn ist talt. Tot Die Offiziere laufen hin und her:" Ihr müßt wieder in die Löcher hinein. Und aus jeder Gruppe ein Bosten weiter vor, wie letzte Nacht. Es hilft nicht, ein paar Stunden müßt Ihr noch aus­halten. Bis die Ablösung kommt..."

Nur langsam wird Folge geleistet. Aber da blitt es drüben ein paar Mal auf... ratsch, ratsch, fährt es daher. Hei, jetzt ist der letzte wieder in seinem Loch. Bis zehn Uhr gilt es noch auszuhalten.

Dann endlich kommt die Kompagnie, die die Erschöpften ablöst. " Lieber ein Jahr Zuchthaus als noch solch ein Tag," murmelt einer zwischen den Zähnen. Sein Begleiter nidt.

S. N.