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bei der Neutralität.

Der französische Tagesbericht.

französischen Lager angeblich begründet wird. Wir haben wegen wird immer jenem folgen, der in Europa die Fahne des Wider­dieses Gewaltaktes Einspruch erhoben und verlangt, daß Griechenland standes gegen eine Invasion von Norden entfaltet. Diese glorreiche von seinen Hoheitsrechten Gebrauch mache, denn unsere Konsuln Fahne ist in den Händen der Mittelmächte. Den Bestand des Paris , 3. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von sind nicht bei den Engländern und Franzosen , sondern bei der rumänischen Staates vorübergehenden Interessen von Rumänien in gestern nachmittag. In der Champagne richtete unsere schwere anderen Ländern Regierung Griechenlands beglaubigt. Die Engländer und Franzojen Karpathenfrage wird nicht jenseits der Karpathen, sondern jenseits Artillerie während der Nacht ein heftiges Feuer auf feindliche Lager werden jezt erst gewahr, daß sie sich im Kriege mit uns befinden. des Pruth gelöst werden. und von Malmaison aus. Nach der mit großem Beifall auf­genommenen Rede Carps sprach der Berichterstatter Ein deutscher Angriff mit Handgranaten auf unsere Gräben in der Der König von Griechenland beharrt Marzescu, der die bisherigen Reden dahin zusammenfaßte, daß Gegend der Straße von Tahure nach Somme Ph wurde ab­man der Regierung nicht vorwerfen könne, daß sie die Interessen gewiesen. des Landes preisgegeben habe. Sodann sprachen als Vertreter der Konservativen C. C. Arion und Take Jonescu. C. C. Arion führte Paris , 3. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von wolle, wenn in Zukunft die Lage ebenso sein werde, wie Feldartillerie und unferer Grabengeschüße an den feindlichen Ein­aus, daß die konservative Partei eine Politik der Wirklichkeit machen gestern abend. In Belgien verursachte die Tätigkeit unserer heute, werde diese Politik an der Seite der Mittemächte sein. richtungen in der Gegend der Dünen bedeutenden Schaden. Es ent­Take Jonescu erwiderte zunächst auf die Rede Carps und des standen zwei Feuersbrünste, infolge deren zwei Munitionslager Vorredners und erflärte, er wünsche festzustellen, daß die Führer der in die Luft flogen. In den Argonnen zerstreute das Feuer Opposition dem König und dem Ministerpräsidenten eine Denkschrift unserer Batterien eine deutsche Truppe, die sich auf dem Wege über den Eintritt Rumäniens in den Krieg überreicht haben. Was In Haute meuse brachte den Vertrag mit Serbien anbelangt, so bestehe er. Redner habe von Avancourt nach Malancourt befand. Redner erklärte, was seine beim Chevaliersgehölz lebhaftes Geschüßfeuer, das auf die feind­feine endgültige Form redigiert. Schrift vom Jahre 1891 betreffe, so bestehe zwar scheinbar ein lichen Gräben gerichtet war, mehrere Blockhäuser zum Einsturz. Gegensatz zu seinen heutigen Ansichten. Damals waren wir, sagte Am Nachmittag fielen in Nancy zwei Granaten nieder. Das feind Jonescu, auf einen Krieg mit Rußland gefaßt und rechneten mit der liche Geschütz wurde von uns sofort unter Feuer genommen. In Ueberschreitung des Pruth durch die Ruffen. Der Zweck der Schrift der Gegend des Hartmannsweilertopfes unterhielt der war also begreiflich. Ministerpräsident Bratianu wies darauf hin, Feind heftiges Geichüßfeuer, infolgedessen unsere Truppen auf einer daß die Regierung über internationale Politit nicht sprechen könne, was aber nicht bedeute, daß fie alles hier Gesagte billige. Sodann Front von zweihundert Meter auf den Westrand der Schlucht südlich wurde die Adresse mit 82 gegen 2 Stimmen an- von Rehfelfen zurückgingen. Der Feind versuchte feinen Infanterie­angriff. Belgischer Bericht. Nichts von Bedeutung, mit Aus­nahme der gewöhnlichen Artilleriekämpfe.

London , 3. Januar. ( W. T. V.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Der Sonderberichterstatter des Daily Chronicle" in Athen hatte eine Unterredung mit dem Könige. Dieser sagte, er lönne England noch immer nicht begreifen. Es sei ihm gleich­gültig, ob es angegriffen werde, aber er verlange, daß man ihm gegenüber ehrlich handle. Boshafte Kritiker wiesen darauf hin, daß er der Schwager des Kaisers sei, bergäßen aber, daß er auch der Neffe des Königs von England sei. Er habe sein Wort gegeben, eine wohlwollende Neutralität einzuhalten, und weder seine Ansichten noch seine Versprechungen feien irgendwie geändert worden. Seine Pflicht gegenüber dem Lande sei offenbar, daß er dafür sorgen müsse, daß Griechenland neutral bleibe. Er sei überzeugt, daß Griechenland am besten gedient sei, wenn es sich von einem Krieg fernhalte.

genommen.

Die englische Meldung.

London , 2. Januar. ( W. T. B.) Meldung aus dem britischen Hauptquartier. Gewöhnliche Artillerietätigkeit an der Front. Der Feind ließ östlich von Cuinchy eine Mine springen, machte aber teinen Versuch, den Trichter zu besetzen. Wir brachten drei Minen

zur Explosion.

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Der russische Generalstabsbericht.

eines

Aus dem rumänischen Parlament. Butarest, 1. Januar. ( W. T. B.) In der gestrigen Kammer­fizung antwortete Carp auf die Rede Tate Jonescus Bukarest , 1. Januar. ( W. T. B.) In der gestrigen Sitzung und sagte: Take Jonescu beruft sich auf eine meiner Reden, in der des Senats entwickelte Toma Jonescu seine Interpellation ich gesagt habe, daß wir der Rückgabe Bessarabiens nicht zustimmen gegen Sion, der als Staatsbeamter in der Moldava" einen für die tönnen, und daß wir Herren der Donaumündung bleiben müssen. Mittelmächte freundlichen Artikel geschrieben babe. Daß Sion nicht Ich bin auch heute der Ansicht, Jonescu hat versucht, feine Ueber- gemaßregelt wurde, zeige, daß die Regierung die Propaganda für legenheit über seine Gegner zu zeigen und behauptet, daß die deutsche den Eintritt Rumäniens an der Seite der Mittelmächte billige. Der Unterdrückung den Strieg hervorgerufen habe, daß das Ergebnis Minister des Innern, Morgun, teilte mit, daß er nach der Ankündi der Triumph der Freiheit und der Demokratie sein werde. gung der Interpellation Toma Jonescus Sion rufen ließ, um ihm Jonescu war nicht immer so hochfinnig wie jetzt. Seinerzeit mitzuteilen, daß er als Beamter nicht an Politik teilnehmen dürfe, war er dafür, daß die rumänische Politit nicht den vorüber- ebenio mißbilligte der Ministerpräsident die Haltung Sions. Aber gehenden Interesien anderer Rumänen Rechnung tragen der Minister fönne doch nicht einen anständigen Mann töpfen lassen, Dürfe. Vor einem Jahr war er für die Neutralität, heute ist um seinen Kopf Toma Jonescu zu übergeben. Jonescu erklärte, cr für den Eintritt in den Krieg und nennt jene Feiglinge, er sei mit der Antwort des Ministers nicht zufrieden. Wenn Sion Die feine Ansicht nicht teilen. Hatte er damals Recht oder hat er feinen Bosten nicht verläßt, sagte er, so beißt das, daß wir nicht Heute Recht? Weber damals noch heute: denn niemals verteidigte mehr eine rumänische, sondern eine ungarische Regierung haben. Petersburg, 3. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht et seine wirkliche Ueberzeugung. Wie damals, wohnen wir auch Die Aeußerungen riefen großen Lärm hervor. Der Präsident ver bom 2. Januar. Best front. Auf der Rigaer Front in der heute einer neuen Umwandlung bei. Jonescus Talent rechtfertigt langte die Zurückziehung des Wortes. Jonescu weigerte sich, nicht alle Wandlungen, wie Schönheit nicht jede Entehrung recht- worauf ihn der Präsident zur Ordnung rief und sagte, daß in Zu Gegend der Straße von Baldon( 8 Kilometer südöstlich Bersemünde) fertigt. Man sagt, daß unser Vertrag mit den Mittelmächten ein funft der Senat nicht mehr jene Geduld gegenüber Toma Jonescu, lebhaftes Gewehr- und Geschüßfeuer unter Mitwirkung Bertrag der Furcht war. Als mich der verstorbene König wegen wie bisher, haben werde. Der Minister des Innern Morgun sagte, deutschen Panzerautomobiles. In der Gegend von Jakobstadt und der Donaufrage nach Berlin fandte, sagte ich in meinem Be- die Heftigkeit der Sprache von Toma Jonescu mache auf niemanden in der Nähe von Podwind( 14 Kilometer südöstlich Jakobstadt) richt, daß wir ein Interesse daran haben, mit Desterreich- Ungarn mehr Gindruck. Der Patriotismus der Regierung werde später fest- lebhaftes Gewehr- und Geschüßfeuer. In der Gegend der von au gehen. Nach Rumänien zurückgekehrt, studierte ich die Lage Ru- gestellt werden. Er halte das, was er gesagt habe, daß Beamte in Boniewviez kommenden Eisenbahn warfen die Deutschen Handgranaten mäniens und fam zu der Ueberzeugung, daß sein Schickial nur politische Polemiken sich nicht hineinmischen dürfe, aufrecht. Mit mit giftigen Gasen in unsere Schüßengräben. durch Eroberung oder Zugeständnisse verbessert werden konnte. dem Augenblicke, in dem Sion seine Haltung bedauere, fei die An- Czartoryit griff der Feind zweimal unsere Befestigungen an, Eroberung war nicht möglichlich, denn sie setzte die Bertrümme gelegenheit erledigt. wurde jedoch unter großen Verlusten in seine Gräben zurückge­rung der österreichisch ungarischen Monarchie voraus. Des­worfen. Wir machten hierbei einen Offizier und fiebzig Mann zu halb hatten wir als Jfolierte die Pflicht, den Weg der Zugeständnisse zu machen. Um erobern zu können, müssen wir start werden, indem Gefangenen. An der Strypafront zwangen unsere Truppen wir Bessarabien nehmen. Bevor wir an das ganze Ideal denken, den Feind, sich in seine neuen befestigten Stellungen zurückzuziehen. trachten wir zu tun, was möglich ist. Diese Erwägungen brachten Heftiger Kampf entwickelte sich nordöstlich von Czernowig, mo den Vertrag zustande. Auch heute dürfen wir nicht einmal daran wir mehrere Höhen besetzten, fünfzehn Offiziere und 855 Soldaten denken, über die Karpathen zu gehen. Für den Fall des Sieges gefangen nahmen und drei Maschinengewehre und Bombenwerfer er des Vierverbandes wissen wir aus dem Munde des russischen Minister­oberten. präsidenten, was uns bevorsteht. Rußland will die Meerengen, die Donaumündungen und Galizien . Bulgarien hat verstanden, daß dann Rußland den Ueberlandweg nach Konstantinopel braucht, des halb ist es in den Krieg gegen Rußland eingetreten. Deshalb febe ich es als unsere Pflicht an, gegen Rußland zu sein. Die rumä­niche Politif fonnte und kann sich nicht von Vorliebe leiten laffen. Sie fann nicht in der Politik einer Großmacht böllig aufgehen. Sie

behielt.

Epilog zur Isonzoschlacht.

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Bon Hugo Schulz - Wien .

Bukarest , 1. Januar. ( W. T. B.) Kammer und Senat haben sich bis zum 2. Februar vertagt.

Zu den Gefechten an der ägyptischen Westgrenze.

Kairo , 1. Januar. ( W. T. B.) Amtlich. Unsere Truppen­abteilung, die von Matruh vorrückte, um das Lager von Marun zu umzingeln, fand, daß die Feinde sich eiligst zurückgezogen und für viele Monate Vorräte hinterlassen hatten, darunter 400 Schafe, 90 Stamele, 200 Belte. Nach dem Stampf bei Majiid wurden 12 000 Runden Munition für Handfeuerwaffen, 200 Schafe, 34 Stamele und 5 Tonnen Gerste erbeutet. Außerdem wurden 60 Kamele durch unser Artilleriefeuer getötet.

400 000 Bajonette leisten. Vor allem aber gedachte er alles bisher dagewesene an artilleristischem Munitionsverbrauch zu überbieten und seinen Angriffen eine artilleristische Basis zu geben, wie noch teiner vor ihm es tat. Gorlice in zehnfacher, wenn nötig in zwanzigfacher Vergrößerung.

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Nördlich von

ment von einigen Hundert Kurden an, machte sie nieder oder zer­Kaukasus. Unsere Kavallerie griff überraschend ein Detache­sprengte sie und besezte die Stadt Kop.

Persien. Außer der Besetzung des Dorfes Bereb ( 60 Kilometer nordöstlich Hamadan ) ist nichts von Bedeutung zu

melden.

gen einstampft, das Drahtgeflecht der Hindernisse zerfasert, das jeden Quadratzoll der bearbeiteten" Bodenfläche aufwühlt und einen Ginschlag so dicht neben den anderen sett, daß die Granat­trichter oft mie Stettenglieder ineinander greifen. Trommelfeuer ist nach den übereinstimmenden Schilderungen aller, die es über sich engehen lassen mußten, die reine Hölle und das Entfeßlichste, was der Krieg verhängen kann. Wenn es in seinen physischen Wir­fungen auch oft hinter den Erwartungen zurückbleibt und den Ver­teidigern, die über besonders gute und tiefeingebaute Unterstände verfügen, feine allzu schweren Verluste bereitet, so ist doch jeden­falls die moralische Wirkung erschütternd.

25. Dezember 1915. Mit der Kraft der Artillerie dem Angriff die Bahn zu brechen, Der Berlauf der Isonzoschlachten ist typisch; sie unterscheiden haben sich nun während des Krieges merkwürdige Wandlungen sich von einander nur durch den Grad der Heftigkeit des Kampfes, bollzogen. Vor dem Striege glaubte man allgemein, daß der burch die von einem zum andernmale wachsende Größe des Massen- artilleristischen Vorbereitung eines Angriffes Grenzen gezogen einjages von Munition und Angriffstruppen, schließlich auch durch seien, einerseits durch die Rücksicht auf die errechnete Leistungs­die wechselnde Richtung des Hauptstoßes, den die vier Frontab- fähigkeit der Geschüßrohre, andererseits und noch mehr aber durch schnitte Doberdo , Görger Brüdentopf, Tolmein und Blawa, die Notwendigkeit, mit der zur Verfügung stehenden Munitions­Wie kommt es nun, daß trotzdem und trok des Ginsazes ganz itscher- Beden zur Auswahl darbieten. Im übrigen geben menge Haus zu halten. Die Kriegserfahrung hat nun ins- gewaltiger Infanteriemassen den italienischen Angriffen auf die Die Kämpfe das Bild einer reinen Frontalschlacht; es ist für den besondere alle Annahmen über den nötigen und möglichen Mu- fonzofront so gar keine Erfolge blühen wollen und daß der aus Angreifer weder Raum noch sonst eine Möglichkeit, die einerseits nitionsverbrauch zuschanden gemacht, es hat sich gezeigt, daß die dem Stellungstriege erwachsende Angriffsstil, der sich bei Gorlice durch Anlehnung an das Meer, andererseits durch das Gebirge Artillerie- selbst die schwere ihre mörderischen Geschoßsendun- so glänzend bewährte, in der Anwendung, die er bei Cadorna und und durch Fühlung mit Nachbargruppen gesicherten Flügel unserer gen vervielfachen und ihre Feuergarben zu dichten Büscheln ver- auch bei Joffre findet, gar keine oder doch bloß färgliche Ergebnisse Stellungen zu umfassen. Das ist bei einer Offensive, die sich einigen muß, wenn sie sich als Wegbahnerin des Infanterie- zeitigt? Die italienischen und französischen Heeresleitungen haben aus den Verhältnissen des Stellungskrieges entwickelt, fast immer angriffs entsprechend zur Geltung bringen will. Die letzte Ur- doch das erdenklichste getan, um alle Größenverhältnisse unserer so; sie ist genötigt, geradeaus zu gehen und hat für ihre Gesamt- sache dieses Wandels ist der Umschung in der taktischen Bewertung Angriffstaktik zu übertrumpfen und ins Riesenhafte zu steigern! aftion teine andere Tattit als die des frontal angesezten Massen- bon Verteidigung und Angriff, der sich unter dem Einfluß der Insbesondere aber das Wirkungsschießen der Artillerie, das bei topes. Die taftischen Erwägungen der Leitung beziehen sich da langen Kriegsdauer zweifellos vollzogen hat. Schon zu Beginn Gorlice 4-6 Stunden währte und das sich in den Joffreschen oder nicht so sehr auf den Raum wie auf die Zeit, insbesondere auf die des Krieges wußte man, daß die modernen Feuerwaffen vor allem Cadornaschen Angriffsschlachten bis zu 70stündigen Feuererbasen Gripähung des richtigen Augenblicks für den entscheidenden Kräfte dem Verteidiger zugute kommen und ihm ganz unheimliche Ab- steigerte! Es ist ganz rätselhaft, warum diese Vervielfachung einer auch wenigstens bei Tage cinjab und auf das zeitgerechte Zusammenwirken der Waffen und stoßungskräfte verleihen, die sich an sich schon furchtbaren Wirkung im Erfolge so weit hinter der Serbände. Es ist nun nicht ersichtlich, ob die italienische Führung gegen numerische Uebermacht durchzusehen vermögen. Man nahm primitiveren Urform zurückbleibt, und ich kann es mir nicht anders Entschlüsse gefaßt hat, die auf fehlerhaften Erwägungen beruhten; an, daß die Verteidiger einer an den Flügeln gegen Umfassung ge- erklären, als indem ich annehme, daß da eben, wie ich früher sagte, ersichtlich ist für uns nur die Leistung unserer eigenen Führung, sicherten Grabenfront dem Angriff etwa doppelt und unter günsti- ein Umschlag der Quantität in die Qualität stattfindet. Es scheint Die eine geradezu unheimliche Fähigkeit befundete, die Angriffs gen Umständen sogar dreifach überlegenen Kräfte mit Erfolg stand- fast, als ob das Trommelfeuer der Artillerie bei übermäßig langer entwürfe des Gegners zu erraten und ihven Reserven entsprechend halten könnten, vorausgesetzt, daß ihre Nerven nicht versagen. Dauer eine moralische Wirkung erzielt, die einen Umschlag in das zu disponieren, so daß sie es gar nicht einmal notwendig hatte, Andererseits aber galt es als Axiom, daß der Angriff der Ver- Gegenteil der beabsichtigten darstellt, und daß der Verteidiger, der während der Schlacht bedeutende Verschiebungen vorzunehmen, teidigung nicht bloß im Sinne höherer taktischer Erfahrungen, son- es durchhalten konnte, gegen den folgenden Infanterieangriff mo­und daß sie auch, so gewaltige Maffen der Feind auch aus seinen dern auch in elementar taktischem Belange moralisch bedeutend ralisch besser gerüstet ist als zuvor. Das klingt mysteriös, wird aber Vingriffsräumen vorbrechen ließ, immer noch Trümpfe in der Hand überlegen ist, eben deshalb, weil er die Nerven des Verteidigers, sofort klar, wenn man die Psychologie zu Rate zieht. Es ist durch­der hinsehen muß, wie ihm das Verhängnis in Panthersprüngen aus einleuchtend, daß nach der moralischen Erschütterung, die ein Für diese Frontalschlachten von der Art, wie sie sich am immer näher an den Leib rückt, auf eine harte Probe stellen. Das mehrstündiges Trommelfeuer beim Verteidiger bewirkt, der folgende sonzo abspielten, gibt es feit dem vorbildlichen Durchbruch bei hatte nun für den Anfang des Krieges seine richtige Geltung, je Infanterieangriff als Entlastung und Entspannung, als Befreiung Gorlice einen eigenen Stil und sowohl Joffre wie Cadorna länger aber der Krieg währte, desto mehr mußte der moralische vom schrecklichen Alpdrud empfunden werden muß." Gott sei Dant, schmieden ihre Durchbruchspläne in bewußter Nachahmerschaft Vorteil des Angreifers zusammenschrumpfen, weil dem Verteidiger sie kommen endlich!" heißt es bei den Verteidigern, und sie werfen Conrads und Madensens. Als sehr stümperhafte Nachahmer er- im wachsenden Maße die Routine zu Hilfe tam. Die moralischen sich nun den heranstürmenden feindlichen Infanteriemassen in scheinen sie, wenn man ihre Erfolge mit den unsrigen vergleicht Hemmungen für die Abstoßungskraft der Verteidigung sind mit der einer Stimmung entgegen, wie wenn der zu erwartende Kampf und dazu bedenkt, daß ihnen noch weit größere quantitative Ueber- Beit weggefallen, ihre Selbstsicherheit ist erheblich gewachsen. Sie ein Kinderspiel wäre. Die seelischen Hemmungen entfallen da legenheiten zu Gebote stehen als den Verbündeten in Westgalizien, wirkt mitunter schon mit schier mathematischer Präzision und der vollständig, Furcht und Schreden spielen keine Rolle mehr, das deren Streiffräfte bei den Angriffen auf die befestigten russischen Mann im Schüßengraben hat bereits ein untrügliches Augenmaß Heranfluten der Angreifermassen bietet geradezu einen befreienden Stellungen nördlich und südlich von Gorlice eigentlich nicht er- für seine Erfolgaussichten in jeder Phase des Kampfes. Anblick und entfacht nur wildlodernden Kämpferzorn, der sich mit heblich stärker varen als die des Feindes. Bermutlich ist es Unter solchen Umständen mußte allmählich der reine und un- der Annäherung des Feindes nicht vermindert, sondern stetig doch nicht so, wie Joffre und Cadorna glaubten, daß man bloß die vermittelte Infanterieangriff in die Rumpelkammer der Ver- wächst. Der Infanterieangriff hört somit auf, das vom Verteidiger von Conrad- Mackensen angewendeten Maße zu vergrößern, noch gangenheit geraten, die moralische und physische Zermürbung des Gefürchtete zu sein, er wird vielmehr das Grwünschte und Heiz­bedeutendere Munitionsmengen zu verschwenden, noch gewaltigere Verteidigers wurde immer ausschließlicher eine Aufgabe nachbrück- ersehnte, womit die moralische Ueberlegenheit, auf die er früher Infanteriemaffen vorzutreiben braucht, um einmal den Erfolg zu lichster Artillerievorbereitung. Die Verhältnisse des Stellungs- trop aller wachsenden Abstoßungskraft der Verteidigung pochen crawingen. Es muß in der vielleicht bei Gorlice zu großartig be- trieges schufen nun die Möglichkeit, der Artillerie jene zermalmende konnte, völlig gebrochen ist. währten Angriffsmethode etwas liegen, was das plumpe Gesetz Wirkung zu geben, die der Angriff, dem sie als Wegbahnerin Mehr als aller technischer Fortschritt scheint diese psychologische her Bahl in seiner Geltung einschränkt und was sich nur dem dienen soll, von ihr beansprucht. Im Bewegungskriege ist die Tätig- Wandlung in der Stimmung des Kämpfers das moderne Krieg­Feingefühl genialer Heerführer erschließt. Es gibt meines Er- keit der Artillerie in enge Grenzer gebannt, denn da kann sie nur führen an den toten Punkt zu bringen, über den es mit seiner achtens für jede Kampfformn dialektische Prozesse, bei denen zeit- mit einer beschränkten und in ihvem Maße an die Bedingungen eigenen Schwungkraft ohne ganz neue, bisher unerhörte Antriebe weilig die Quantität in die Qualität umschlägt und das gilt auch der Zufuhr gebundenen Munitionsmenge Rechnung tragen. Im nicht mehr hinauskommen könnte. Im Osten und Südosten, wo für die Kampfformen, in denen sich die modernen Durchbruchs- Stellungskriege aber ließen sich mit der Zeit in aller Ruhe ganz immerhin noch Bewegungskrieg möglich ist, könnten die Dinge auch schlachten abspielen. ungeheure Munitionsmengen aufspeichern und für eine einzige noch einen anderen Lauf nehmen. Gerade auf den Kriegsschau­Was tat Cadorna, um den Erfolg zu erzwingen? Er ließ verschwenderische Berausgabung aufsparen; ganz von selbst er- pläßen aber, auf denen der Vierverband die Entscheidung suchen von einer Isonzoschlacht zur andern eine bedeutende quantitative gaben sich da Möglichkeiten, die zerstörenden Wirkungen der Ar- müßte und auch jucht, ist nach den bisherigen Erfahrungen keine Steigerung feiner Streitmittel eintreten. War es mit einer tillerie gegenüber feststehenden und sorgfältig erkundeten Zielen in entscheidende Veränderung abzusehen. Noch sträuben sich die Joffre, halben Million Granaten nicht gelungen, die österreichischen ganz ungeahnter Weise zu verdichten. Es entstand das berüch Cadorna und Kitchener, das anzuerkennen, aber auf die Dauer Stellungen sturmreif zu machen, so sollte es mit zwei Millionen figte Trommelfeuer, das die Gisenmassen der schweren und werden sie sich der Einsicht nicht verschließen dürfen. Die Einsicht gelingen; hatten 200 000 Bajonette nicht genügt, unsere erheblich leichten Geschoffe oft buchstäblich im Rhythmus des Trommelwirbels aber, daß es für fie feinen tattischen Weg mehr zum Siege gibt, schwächeren Truppen ins Wanken zu bringen, so werden es wohl auf die feindlichen Stellungen niederpraffeln läßt, das die Decun- wird wohl doch den Weg zum Frieden freilegen.

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