Einzelbild herunterladen
 

Reannexion bort Elsaß-Lothringen unier Gewährung des Rechts auf Referendum, internationale Schiedsgerichte lusw. Dieses Programm, könnte jedoch von den Regierenden, mir denen die französische sozialistische Partei mitarbeitet, auch nicht angenom- men werden. In wessen Namen haben die Minister Gucsde, Sembat und Thomas gesprochen, als sie sich an der Tiskussion beteiligten und darauf drängten, daß die Delegierten ihre Mit- arbeit an der Regierung unter den erwähnten Voraussetzungen gutheißen? Sind die Denhs Cochin, die Gallieni und die Me- lincs, die Reaktionäre von gestern, heute die Mitarbeiter der Sozialisten im Ministerium, sind auch sie für ein solches Pro- gramm der internationalen Demokratie? Wird dieses Pro- gramm mit allen seinen Konsequenzen auch von der englischen Pluwkratie und der russischen Autokratie angenommen? Oder haben die französischen sozialistischen Minister den französischen Proletariern das Bärenfell verkauft? 3. Die französische sozialistische Partei hat als Bedingung für die Wiederaufnahme der sozialistischen Beziehungen und speziell für die Wiederaufnahme brüderlicher Beziehungen mit den deut- schon Sozialisten die Forderung aufgestellt, daß die deutschen Sozia- listen endgültig und in augenscheinlicher Weise ihre Beziehungen zum Kaisertum aufgeben und seine Annexionsgelüste desavouieren. Haben sich die französischen Sozialisten zufällig gefragt, ob die deutsche Minorität nicht das Recht hätte, ihrerseits dieselben Garam tion zu verlangen? Nur sehr berechtigt ist die Forderung, die deutschen Sozialisten sollten den Imperialismus desavouieren; aber müssen die Franzosen mit dem ihrigen nicht ebenso verfahren? Und wie könnten sie es tun, wenn sie an derjenigen Regierung der bürgerlichen Republik teilnehmen, die nach ihrc�n eigenen Urteil an der schrecklichen Lage, in der sich Europa befindet, mit- verantwortlich ist, sei es auch indirekt? Umsonst wollen die französischen Sozialisten, die an der mili- taristischen Regierung ihrer Nation teilnehmen, sich zu Richtern aufspielen. Die schweren Beschuldigungen, die sie selbst stets gegen das bürgerliche Frankreich erhoben haben, bilden ein er- drückendes Anklagcmaterial, welches sie aus die gleiche Anklagebank mit den kaisertreuen Sozialisten setzt. Wohl werden sie aus mildernde Umstände plädieren können, und die Internationale wird sie ihnen zusprechen können, aber die französischen Sozia- listen werden es nicht verhindern, daß das internationale Prole- tariat sie schuldig spricht desselben Verbrechens, dessen die deut- schen Sozialisten von den französischen angeklagt werde, r. Nur diejenigen, die unbeugsam auf dem Boden des Klassen- kämpfe? geblieben sind und ausdrücklich jede Solidarität mit der eigenen Bourgeoisie abgelehnt haben, dürfen heute die Beschuldi- gung erheben, die alle Mitschuldigen am schrecklichen, Verhängnis- vollen Morde trifft. Umsonst aber wollen die französischen Sozialnationalisten, die allen Reaktionären die Hand bieten, sich als Hüter der revolutio- nären Traditionen gebärden. Diese Traditionen haben sie verleug- net. Tie Thomas und die Scmbat, die unter dem Segen der Frei- maurerei ihre Hand und ihre Unterstützung den Helden von Four- mies und den Strategen von Farafat bieten, appellieren vergebens an die abstrakten Grundsätze der Moral und der Gerechtigkeit. Nur die wenigen, die in Paris für Zimmerwald gestimmt, sind mit jener Tradition, mit jenen Grundsätzen. Aber sind die Zimmerwaldcr so wenig zahlreich in Paris ? Verleumdungen derDailp Mail". DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter der Ueberschrift: Schmähliche Verleumdungen: Die kaiser- liche Negierung hat dem hiesigen amerikanischen Botschafter fol- gende Aufzeichnungen zur Uebermittelung an die britische Regie- rung übergeben: In der englischen ZeitungDaily Mail" vom 7. und 9. Sep- fem der 1915 finden sich zwei Artikel einerGefangenenerzählun- gen"(Prisonerö' Stories) überschriebenen Artikelreihe, in denen über angeblich unwürdige und grausame Behandlung von Ge- sangenen in den Lazaretten in Mülheim an der Ruhr und in Paderborn berichtet wird. Nack dem Artikel vom 7. September soll ein aus Winnipeg stammender Kanadier in dem Lazarett in Mülheim gelegen und am eigenen Leibe erfahren haben, daß dort zwar die Einrichtung gut, die Behandlung aber sehr schlecht gewesen sei. Schwerkranke hätten im strengen Winter kalte Bäder tm Freien nehmen müssen, Verbände seien am Körper gelassen worden, bis sie üble Dünste verbreiteten; hilflose Kranke seien rauh behandelt worden uird wenn ihre Verbände gewechselt wur- den, seien sie mit roher Gewalt von den Wunden heruntergerissen worden. Mülheim a. d. Ruhr würde der in Rode stehende Kanadier sobald nicht vergessen. Die von der deutschen Heeresverwaltung über diesen Fall eingeleiteten Ermittelungen haben das Ergebnis gehabt, daß sich in Mülheim a. d. Ruhr niemals ein Mann aus Winnipeg und überhaupt kein Kanadier in Lazarettbehandlung befunden hat. Schon hieraus ergibt steh ohne weiteres die Unwahrheit der Mel- dung in t>erDaily Mail". Am 9. September berichtete dieselbe Zeitung, daß ein junger Mann namens H. Lees aus Britisch Columbien vom kanadischen Kontingent in ein Lazarett in Paderborn gebracht worden sei, wo er einige Wochen zugebracht habe, dann sei er nach dem Senne- lager übergeführt worden. In dem bezeichneten Lazarett sollen die Aerzte die englischen Gefangenen nach seinen angeblichen Mit- teilungen stets ohne Betäubung operiert haben; auch ihm sei ein Auge ohne Betäubung herausgenommen worden. Diese Meldung hat gleichfalls Anlaß zu einer genauen Unter- suchung gegeben, wobei folgendes festgestellt worden ist: Ein Soldat Harald Lees vom 3. Kanadischen Infanterie- Bataillon, Maschinengewehr-Kompagnie. ist in dem Reservelazarett in Paderborn vom 7. Mai bis 2. Juli 1915 ärztlich behandelt wor­den. Bei seiner Einlieferung war das rechte Auge bereits ent- scrnt. Irgendwelche Operation ist an dem Mann in Paderborn überhaupt nicht vorgenommen worden, es wurde ihm lediglich nach Ausheilung der Wunde ein künstliches Auge eingesetzt, worauf er als genesen in das Sennelagcr übergeführt wurde. Die sämtlich n in den Lazaretten in Paderborn tätigen Aerzte haben gegen die Behauptung, daß an den gefangenen Verwundeten irgendwelche Operationen ohne Betäubung vorgenommen würden, auf das nachdrücklichste Verwahrung eingelegt. Bei allen größeren Operationen wird die Narkose und bei kleineren stets eine örtliche Betäubung angewandt. In der Behandlung der deutschen und der gefangenen feindlichen Verwundeten wird nicht der geringste Unterschied gemacht. Diese Erklärung der Aerzte ergibt somit einwandfrei, daß die iwi! derDaily Mail" veröffentlichten Behauptungen eine schmäh- liche Verleumdung sind und offenbar nur bezwecken sollen, den Haß des englischen Volkes gegen Deutschland zu schüren. Artikel, wie die hier besprochenen, liefern den traurigen Beweis dafür, daß die englische Presse in diesem Bestreben selbst die verwerflichsten Mittel nicht scheut. Die Unruhen in gunnan. Peking , 19. Januar 1916.(W. T. B.) lieber die Unruhen in slluiwran wird uns aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt: Die Zivil, und Militärgouverneure der Provinz Dunnan, Tang Chi-yao und Jen Ko-cheng, welche seinerzeit die monarchistische Bewegung eifrig unterstützt und den Präsidenten miederholt telegraphisch ersucht haben, den Thron zu besteigen, hatten seit der Rückkehr des Generals Tsai Au aus Japan plötzlich ibre ursprüngliche Ge- sinnung geändert und sich gegen die monarchistische Regierungs- form gestellt unter dem Vorwand»» es sei zu befürchten-

daß durch die Wechsel der Regierungsform die National- ' würde und die HoheitSrcchte Chinas wegen der abratenden Haltung gewisser auswärtiger Mächte leiden könnten. Infolgedessen i sind die beiden Gouverneurs ihrer Aemter enthoben worden, und | General Tsao Kuen wurde beauftragt, den ersten Strafzug gegen i sie zu führen. Es ist jetzt festgestellt worden, daß Vunnan infolge des j Mangels an nötigen Mitteln die aufständische Bewegung nicht fort- | setzen kann. Die Anwerbung ist ergebnislos ausgefallen, und der Provinz wird die Zufuhr von der Außenwelt abgeschnitten. Jeder Widerstand ist unmöglich. Alle anderen Provinzen bleiben ruhig. politische Uebersicht. Aus dem Reichstage. Im Reichstage trat am Sonnabend nach den Vorhand- langen über die Kriegsbesoldungsordnung ein Vertreter der Parteien nach dem anderen aus, um im Namen seiner Freunde Sühne für denVaralong"'Fall zu verlangen. Graf W e st a r p begann als erster den Reigen. Ihm folgten N o s k e für die Sozialdemokratie, Spahn(Zentrum), Vassermann(Natt.) und Dr. F i s ch b e ck(frs. Volks- Partei). Die Rede Noskes, die von stürmischen Beifalls- äußerungen unterbrochen wurde, fiel so aus, daß Herr Dr. O e r t e l mit Recht konstatteren konnte, es sei ihm unmöglich gewesen, eine neue Betonung bei der Behandlung des.,Baralong"-Falles zu bringen. Nur Genosse Ledebour legte dagegen Verwahrung ein, daß man das ganze englische Volk für die Vergehen einzelner verantwortlich mache und Repressalien ergreife, die Unschuldigen den Tod bringen könnten. Zu Beginn der Sonnabendsitzung wurde der Antrag des Haushaltausschusscs auf Herabsetzung der Grenze für die Alters- Versicherung verhandelt. Neben Genossen Molkenbuhr traten auch die Redner der bürgerlichen Parteien für die Verbesserung ein. Dr. Delbrück sicherte gegenüber diesem einmütigen Wunsche neue Prüfung der Angelegenheit zu. Ab- lehnender verhielten sich die Minister H e l f f e r i ch und v. Wandel und auch die bürgerlichen Parteien gegenüber der von Genossen S t ü ck l e n begründeten Forderung au'

Erhöhung gehälter.

der Mannschaftslöhne und Revision der Offiziers

Direkte oder indirekte Steuer»?

DasBerliner Tageblatt" hat sich mehrmals sehr lebhaft gegen die Forderung eines Zeutrumsblattes gewandt, daß die Bürgerlichen gemeinsam einen Steuerblock gegen die Sozial dcmokratie bilden müßten. Die Haltung, die das bürgerliche Blatt in Steuerfragen einnimmt, führt es aber selbst an die Seite der Konservativen. DieKreuz-Zeitung " kennzeichnet das ganz treffend: Wir sind in der seltenen Lage, da einmal mit demBer- liner Tageblatt" an einem Strange zu ziehen. Das ist uns um so erfreulicher, als dies Blatt sich bekanntlich zum rührigen Verfechter der Forderung gemacht hat, daß zu neuen Lasten im Reiche nichl zuletzt auch der Besiy beranzuzieben sei. DaS Berliner Tageblatt" glaubt, daß die vohen Steuersätze, die sich durch die neuen Zuschläge für den Steuerzahler ergeben, doch vielleicht nahe an gewisse Grenzen heianstreifen, die der direkten Besteuerung nun einmal durch die Natur der Dinge gezogen seien. ES rechnet mit der Gefahr, daß infolge so hober Steuern die Unter nebmungSlust. der Trieb zum Geldverdienen ermatten könne und so das Steuersystem sich die eigenen Quellen abgrabe. Stelle sich diese Befürchtung als berechtigt heraus, so bleibe nichts übrig, als au indirekte Steuern und Monopole zurückzugreifen. Wir baben zu oft den Vorzug der indirelten Besteuerung betont, als daß wir in den Verdacht kommen könnten, leichtherzig anderen AuSkunftsmiiteln zuzustimmen. Aber wenn unter Ausnabmeverhältnissen die Möglichkeiten eines Steuersystems erschöpft sind, wäre eS widersinnig, aus starrem Doktrinarismus jeden sonst gangbaren Weg abzulebnen." Als geeignete Gegen stände der Besteuerung empfiehlt das Blatt dann die eigentlichen >Genuß"m>ttel. Ob indirekte Abgabe oder Monopol, sei in vielen Fällen nur eine Frage der Form. Auch bei den Monopolen müsse man diejenigen wählen, die nicht sowohl die ärmeren Klassen drückten, als den Bemittelteren ihrenKomfort" der- teuerten. Bei anderen Monopolen ließe sich durch staaV liche Zusammenfassung der Produktion eine Verbilligung der Leistungen herbeiitihren, die dem Staate bei der Abgabe an den Verbrauch zugute käme. Hier nennt das Blatt als Beispiel das Staatsmonopol für elektrischen Slrom. Kürzlich halte schon ein anderes volksparteiliches Blatt dem Monopolgedanken das Wort geredet. Es scheint danach, als ob man heute doch den Sieuerfragen in weiten Kreisen vorurteilsfreier gegenüberstünde. Das wird boffentlich die Lösung der schwierigen Ausgaben erleichtern, die unserer in der Steuerpolitik nach dem Frieden darren." Bei solcher Haltung kann der bürgerliche Steuerblock nur zu leicht Wirklichkeit werden, denn daß die Sozialdemokratie über indirekte Steuern völlig anders denkt, dürfte demBerl. Tageblatt" bekannt sein.____ Steuersorgen. Die angekündigten Steuerzuschläge in Preußen haben den Schwärm der großen Steuerzahler in Aufruhr gebracht. An allen Ecken und Enden hört man lebhaftes Murren über die hohen Zu schlage, die das Vermögen in Gefahr bringen und das Einkommen erheblich schmälern sollen. ImTag" nimmt der Graf v. Mir- bach« Sorquitten, preußisches Hcrrenhausmitglied, das Wort, um eindringlichst vor einer Erhöhung der Vermögenssteuer zu warnen. Er hat vorbeugend schon vor längerer Zeit an eine Exzellenz einen Brief gerichtet: In dem Briefe wird die Hoffnung ausgesprochen, daß der Friede die Möglichkeit der Entlastung auf dem Gebiete der Vermögenssteuer bringen möge. Und statt dessen ist jetzt durch die Kriegssteuern das Vermögen gleich de», Ein- kommen mit Zuschlägen bedacht worden. Dagegen erhebt nun Mir- bach seine warnende Stimme. ES ist ihm nicht so sehr um die Be- steuerung deS Einkommens zu tun, hier würde er für größere Zuschläge zu haben sein; aber das Vermögen, das gerade beim Groß- grundbesitz eine wichtige Rolle spielt, das soll von der Steuer möglichst verschont bleiben. Um seinen Standpunkt zu recht- fertigen, rechnet Graf Mirbach heraus, daß die Rente auf landwirt- schaftlichen Grundbesitz vielfach nicht mehr als 2>/? Proz. beirage, in schlechten Jahren sogar auf 1 Proz. herabsinke, und daß sich da- bei eine Vermögenssteuer in der jetzigen Höhe nicht rechlfettige. Graf Mirbach kommt über Warnungen nicht hinaus. Er rechnet votläufig noch mit eineruns zufließenden Kriegsentschädigung", von deren Höhe die künftigen Steuern abhängen würden.

Kriegsinvaliden im Eisenbahndienst. Bei der b a d i s ch e n Eisenbahnverwallung haben sich bis zum 15. Dezember v. I. 258 kriegsinvolide Bewerber zur Aufnahme in den Eisenbahndienst gemeldet, die früher in der Privatindustrie und sonstwie beschäftigt waren. Die Generaldireklion hat von den Ge- meldeten 114 eingestellt, 29 an den Kriegsstellennachweis verwiesen, 17 vorgemerkt und 14 abgewiesen. 45 Bewerber haben ihre Gesuche zurückgezogen. 48 Fälle sind noch nicht erledigt. Auch invalide Offiziere sollen im badischen Eisenbahndienst Verwendung finden.

wie Zleifthermeisterkalkulieren" Uns wird von einem Fachmann geschrieben: DaS Jammern und Stäbnen der Fleischermeister überun- geheure Verluste" nimmt kein Ende; es wird noch größer, je mebr ihnen von anderer Seite bewiesen wird, daß sie keine Ursache zu Klagen haben. Um das.beweiskräftig" zu widerlegen, veröffentlichen sie nun Kalkulationen, wonach sie an jedem Stück Vieh große Ver- luste erleiden. Woher sie aber das Geld nehmen, um alle diese Verluste decken zu lönnen. hat noch keiner gesagt. In derAllgemeinen Fleischerzeitnng" veröffentlicht ein Fleischer- meister eineSchweine'alkulation", die mit Verlust abschließt. Hier ist sie: Das Lebendgewicht der Schweine betrug 244 Pfd. a 1.96 M.........................- 258,64 M. ab vereinbarte Tara 12,93 245,71 W. Wicgegebübr 9,59, 246,21 M. Geschlachtet gewogen ergab Fleisch mit Kopf und Fuß 191 Pfd, verteilt aus: 28 Pjd. Speck... Psd. 1,89 50,49 M. 28 Bauch..... 1,29= 33,69. 32. Weißbraten. 1,49= 44,80, 70 Div. Fleisch. 1,30-- 91, 9. Fett..... 1,70= 15,39, 13 Kopf..... 969= 7.80. 7, Eisbein..., 0,99= 6,80, 4, Spitzbein.., 9,25= 1,, Eingeweide.............. 8,, Summa 253,29 M. 258,29 M. Ab für EinHauen, Trocknen usw. 3 Proz.= 7,74, Ab für Geschäftsunkosten(Löbnc, Kost der Leute, Pferde und Fuhr- werk, Steuern und sonstige Ab- gaben(Betrag in meinem Ge- ichäst genau kalkuliert)) pro Pfd. 15 Pf,, diverses Fleisch, das oer­verwertet ist............ 26,40, 33,14 225,06, Mithin Vertust 21,16 M. ES muß selbst dem Laien ausfallen, daß hierbei nicht alles stimmt. Hat der Mann nichts zur Wurst verarbeitet? Hat er wirk- lich nur die Preise genommen, die er angibt? Selbst wenn er nichts verwurstet hat, wird er nicht die Preise genommen haben, wenn er den ernsten Willen hatte, ohne Verlust zu arbeiten, sondern jene, die der Qualität und den Höchstpreisen entsprechend die Fleischermeister nahmen. Dadurch kriegt die Kalkulation dieses Gesicht: M. Verkauf: Einkauf: 246,21 28 Pfd. Speck..... Pfd. 1,80 M.--- 54,40 M. 25. Bauch...... 1,45,= 35,. 32, Weißbraten(Karb.), 1,40,----- 44,80, 70 dtv.FleischlScbinken Kamm u. Schultern, 1,40---- 98,, 12, Fett(einschl. fettes Bauchstück, das als Schmalzjetztverk.w.), 1,80 21,60 13, Kopfu. Backen, falls nicht die Backen zum Schweinebauch oder Speck verwog.werd.) 1,19== 14,30, 7 Eisbein.... 0,90,= 6,30, 4, Spitzbein... 0,40, 1,60 Eingeweide......... 8,

Ab Einbauen, Trocknen usw. IVs Proz. Ab für Geschäftsunkosten usw. (wie oben, aber nicht 15 Pf. pro Pfund, was reichlich bemessen ist).....

284,- M. 284, - 3,87

16,93, 20,80 263,20 Mithin Verdienst 16,99 Statt des Verlustes von 21 M. wird ein Verdienst von 17 M. erzielt I Nun weiß aöer alle Welt, daß die deutschen Fleischermeister gern Wurst machen, weil mehr daran verdient wird. Es wird auch jetzt lieber Schweinefleisch zur Wurst verarbeitet, als roh verkaust; zum mindesten werden bestimmte Stücke gesalzen und geräuchert, weil dafür beim Verkauf höhere Preise verlangt werden können. Unsere Kalkulation zeigt jedenfalls, daß es auch bei den heutigen Preisen für den Fleischer durchaus rentabel ist, rohes Schweinefleisch abzu- setzen; mag auch der Profit etwas geringer sein, als in Friedens- zeiten._ Kriegsbekanntmachungen. Verbot der Versendung feuergefährlicher Gegenstände durch die Feldpost und den Privatpaketverkehr. Die neueste Nummer desArtneeverordnungs-blattes" enthält folgende Verfügung: Trotz fortgesetzter Warnungen vor der verbotÄvrdrigen Ver- sendung feuergefährlicher Gegenstände durch die Feldpost und int Privatpaketverlehr werden immer noch feuergefährliche Gegen- stände(Streichhölzer, Feuerzeuge mit Benzinfüllung und dergl.) abgesandt. Durch Selbstentzündung deS Inhalts solcher Feldpost- Päckchen sind in letzter Zeit wiederum mehrere Brandunfälle vor- gekommen und ganze Eisenbahnladungen vernichtet worden. Da- durch ist den Angehörigen in der Heimat und den im Felde stehenden Truppen ein schwerer Schaden entstanden. Um dem Zuwiderhandeln gegen das Verbot zu steuern, werden die Kommandobehörden und Truppenbefehlshaber ersucht, in ge- wissen Zeitabschnitten an einzelnen Tagen alle eingegangc- nen Feldpo st Päckchen und Felüpo st Pakete in Gegenwart von Offizieren zur Feststellung öfs- nen zu lassen, ob sich darin feuergefährliche Gegen st än de befinden. Von etwa ermittelten Fällen ist unter genauer Bezeichnung der Sendungen nach Absender, Empfänger, Aufgabeort und-zeit der zuständigen Feldpostanstalt Mitteilung zu machen, die das weitere gemäߧ 367 Ziffer 5a des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich veranlaßt. Allen Truppenangehörigen ist durch die Äom- pagnie-, Eskadron-, Batterie- usw. Chefs von Zeit zu Zeit daS Verbot der Versendung feuergefährlicher Gegenstände ii» Privat- verkehr aus und nach der Heimat in Erinnerung zu bringen und zu befehlen, entsprechende briefliche Warnungen in die Hetmat zu übermitteln. Es wird daran erinnert, daß in den Beständen der Ma- terialiendepots(Erlaß vom 26. 11. 14 Ziffer Ib Verb ramWg egen­stände) Streichhölzer in größeren Mengen zur Deckung des dienst- lichen Bedarfs niedergelegt sind. Für den persönlichen Gebrauch werden Streichhölzer als Marketendcrwarc gegen Bezahlung auf Anforderung von den Proviantdepots nachgeschoben. In Vertretung: gez. v. Wandel. Letzte Nachrichten. Auf eine Mine geraten. London , 15. Januar. (W. T. B.) Lloyds meldet: Der hol- ländische DampferMaashaven", der im Kanal ausgegeben wurde, nachdem er auf eine Mine gestoßen war, trieb bei Calais auf den Strand und brach in zwei Teile.