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Es ist richtig, wenn die deutsche Regierung selbst die berweigerte Sühne für das Berbrechen an deutschen Soldaten in die Hand nimmt.

Der Begriff der Bezahlung fann hierauf nicht angewendet werden. Inötigt noch getvillt ist. Das Unerhörteste ist, daß England gevagt Was aber geschehen kann, ist, den Truppen draußen das Leben so that, in seiner Antivort gegen unsere Armee, gegen unsere Truppen erträglich wie möglich zu machen. Wie das im einzelnen ge- zu Lande und zu Wasser, gegen unser deutsches Volk in Waffen schehen fann, ist eine reine zweckmäßigkeitsfrage. Ob zum Bei- den Vorwurf zu erheben, daß unser Heer in ungezählten Fällen( Lebbafte Zustimmung.) Wir bedauern jede weitere Verschärfung spiel gerade die Erhöhung der Mannschaftslöhnung das richtige Verbrechen der schwersten Art begangen hätte. Worte der Abwehr der Kriegsführung. Der Krieg ist wahrlich schon grausam genug. Mittel ist, kann durchaus zweifelhaft jein. Man kann mit gegen diesen Vorwurf mit ausreichender Schärfe laſſen ſich nicht aber das deutsche Volk hat keine Luft, eine Selbstmordpolitik z dem wärmsten Herzen bei den Soldaten sein und braucht doch finden. dieses Mittel nicht für das richtige zu halten. Die Frage der Ge- Urheber zurück, und wie die Tat des Barolong" ein Schandfled Heeres oder seiner Flotte Schindluder spielt.( Lebhafte zu Gine solche verleumderische Beleidigung fällt auf ihren treiben und zuzulassen, daß England mit Angehörigen seines staltung des Looses unserer fämpfenden Truppen darf nicht isoliert ist für den Namen seines Schiffes und seines Offiziers, ftimmung.) Von unseren U- Boot- Leuten, die wir bewundern und auf die Frage der Mannschaftslöhnung zugespitzt werden. Viel so ist die englische Note ein Denkmal der Schande für England. Die wir lieben( demonstrativer Beifall), darf nicht erwartet werden, wichtiger ist, daß der Mann draußen weiß, daß für seine Familie( Lebhafte Zustimmung.) Der Ausschuß beschäftigte sich auch mit daß sie sich ruhig feigen Mordversuchen aussehen, die von der Be­zu Haus alles Mögliche geschieht. Für ihn spielt die Geldbesoldung der Antwort, die die deutsche Regierung auf diese Note erteilt hat. fazung feindlicher Franktireurschiffe oder von Schiffen unter nur eine Nebenrolle; wichtiger ist für ihn, was er von der Truppe Man mag über Einzelheiten, über den Zeitpunkt der Bekanntgabe falscher Flagge verübt werden.( Wiederholte lebhafte Zustimmung.) erhält.( Sehr richtig!) Wir haben uns also durchaus nicht so der Note und ihrer Antwort, über das Maß der Darlegungen, dessen Vorschläge über die Art der Vergeltungsmaßregeln zu machen, ist falt und ablehnend verhalten, wie der Abg. Stücklen gemeint hat. England gewürdigt worden ist, verschiedener Ansicht sein können. In nicht unsere Aufgabe.( Abg. Liebknecht: Hört! hört!). Wir haben Ich bin auch gern bereit, über das, was bisher schon geschehen ist, der Hauptsache bestand auch hier in den Verhandlungen des Aus- zu den führenden Stellen das Zutrauen, daß sie verstehen werden, way hinaus mit dem Kriegsminister in neue Verhandlungen schusses volle Einigkeit. Tie Darlegungen über die einzelnen von wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, so empfindliche Schläge zu einzutreten, um überall die bessernde Hand anzulegen, wo noch ge- der englischen Regierung vorgebrachten Fälle und die übrigen führen, wie wir es wünschen müssen.( Lebhafter allseitiger Bei­bessert werden kann. Ich glaube auch, daß wir auf diesem Wege völkerrechtlichen Ausführungen der Note sind, wie alle Parteien fall.) Aber wir haben auch das Zutrauen zu ihnen, daß sie wie unit weniger Geld unendlich viel mehr leisten werden als mit einer anerkannten, flor, schlüssig und unwiderleglich. Volle Zustimmung bisher so auch fünftig das Ansehen Deutschlands als eines Kultur­Grhöhung der Mannschaftslöhnung für die ganze Armee. Darauf fand es und als selbstverständlich wurde es von allen Seiten er- landes zu wahren und den Geboten der Menschlichkeit zu ihrem muß ich nämlich auch bei dieser Gelegenheit halten, daß mit dem achtet, daß unsere Regierung es abgelehnt hat, in dem Falle Rechte verhelfen werden.( Debhafter, lang anhaltender Beifall. Gelde Haushälterisch umgegangen wird. weitere Verhandlungen zu führen und, was die Hauptsache ist, volle Einigkeit bestand darin, daß jezt die Antwort besteht in der Zischen des Abg. Liebknecht.) Tat, in entschlossener Tat.( Lebhafte Zustimmung.) Der Aus­schuß hat die Möglichkeiten solcher Tat erörtert, er ist zu dem Er­gebnis gekommen, daß es im Augenblick nicht angebracht ist, dar­über öffentlich zu sprechen und hat seine Verhandlungen für ver­traulich erklärt. Er richtet an die Vollversammlung des deutschen Sauses gleichfalls die Bitte, sich auf die Einzelheiten nicht ein­zulassen. Für Worte ist die Zeit nicht da, die Stunde gebietet entschlossenes Handeln.( Lebhaftes allseitiges Händeklatschen.) Abg. Noske( Soz.):

Das finanzielle Durchhalten in diesem Kriege ist nicht leicht, sondern wird schwerer mit jedem Tage. Solange ich auf diesem Posten stehe, werde ich alles tun, was uns das finanzielle Durchhalten erleichtern kann.( Beifall.). Es ist ja außerordentlich leicht, solche Anträge zu stellen und schwer, ihnen zu widersprechen. Es wäre für mich außerordentlich bequem, zu sagen, daß ich mit den Anträgen einverstanden bin. Aber ich fann es beim besten Willen nicht. Ich werde mich von den strengen Bahnen meiner Finanzpolitik nicht abbringen lassen, und ich muß, mag es auch nicht populär sein der Reichsschapsekretär ist überdies nicht sehr povular( Heiterkeit)- dafür sorgen, daß wir finanziell durchhalten können.( Beifall.)

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Abg. Dr. Neumann- Hofer( Vp):

Abg. Dr. Spahn( 3.):

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Jeder einzelne Fall ist von den zuständigen Stellen bei uns unter­Was England in feiner Note verlangt, ist längst geschehen. fucht und entschieden worden. Dagegen verweigert England das, was wir nach den Grundsäßen des Völkerrechts von ihm verlangen fönnen( Sehr wahr!) England hat am allergeringsten Ursache, in dieser Weise gegen uns vorzugehen. Es hat sein Waffenkleid dadurch befleckt, daß es farbige Truppen auf den europäischen Kriegsschauplab gebracht hat und daß es diesen Krieg in die Ge­Mit beller Empörung haben alle Streife des deutschen Boltes in Afrika zu Hause sind. Und nun müssen wir erleben, daß biete hineingetragen hat, in denen diese halbivilden Völkerschaften von dem Wortlaut der englischen Note in der Baralong- Affäre" England selbst den Krieg in einer Weise Kenntnis genommen. Als vor Monaten die ersten Berichte dar in nichts unterscheidet von der Kriegführung wilder Völker. führt, die sich über kamen, daß Mannschaften eines deutschen Unterseebootes( Sehr wahr!) Dazu kommt die Bedrückung der Neutralen durch Wir empfinden den Unterschied zwischen Mannschaftslöhnen durch die Bejagung eines englischen Hilfskreuzers in geradezu England. England führte den Krieg mit fremden Völkerschaften, und Offiziersgehältern sehr unangenehm. Der Grundsaz, daß die bestialischer Weise getötet worden seien, habe ich und mit mir wohl mit Söldnern, und seine Flotte, die es gegen uns führen könnte, Löhnung feine Bezahlung darstellen kann, sollte nicht nur für die viele andere eine Zeitlang an der Richtigkeit der Angaben versteckt es hinter seinen Inseln. Ich bin nun gespannt, twas nach Mannschaften, sondern für alle Kriegsteilnehmer gelten. Daß die Zweifel gehegt. Es erschien geradezu ungeheuerlich, daß Seeleute diesen Grörterungen jetzt das neutrale Ausland tun wird, ich bin Berufsoffiziere im Frieden Bezahlung erhalten, ist selbstverständ- es sollten fertig gebracht haben, auf hilflos im Wasser treibende auch gespannt, was die Alliierten von England sagen werden. lich und niemand wird verlangen, daß sie im Kriege weniger er- Menschen zu schießen und sie zu töten und schon gerettete Mann England muß sich nachsagen lassen, daß es sich von dem Marke halten. Unverständlich ist rur für weite Kreise, daß auch Reserve- schaften, die aber doch wehrlose Gegner geworden waren, meuch bankerotter Völker mästet.( Sehr wahr!) Es kann kein Zweifel und Landwehroffiziere so hohe Gehälter erhalten. Auf der anderen lings zu erschlagen. Wir haben seinerzeit mit Genugtuung gehört, daran bestehen, daß wir durchhalten. Gerade die sittlichen Kräfte Seite geht es aber wieder nicht an, diese Offiziere geringer zu daß Engländer Deutsche gerettet haben; es ist selbstverständlich, unseres Volfes, die sich in diesem Kriege gezeigt haben, verfchaffen besolden als die anderen. Der Gegensatz zwischen Offizieren und daß Deutsche wehrlos gewordenen Feinden gegenüber ebenso uns die feste Ueberzeugung, daß wir bis zum fiegreichen Frieden Mannschaften in der Besoldung wird auch gemildert durch die handeln. Retteten bisher englische Schiffe mehr deutsche Seeleute, durchhalten können. Darüber ist sich der ganze Reichstag mit den Familienunterstüßung, die den Angehörigen der Mannschaften zu als deutsche Schiffe englische Seeleute aufnehmen konnten, worauf Verbündeten Regierungen einig, daß die Maßnahmen, die als teil wird. Unverständlich ist uns aber, warum die Offiziersgehälter die englische Regierung wiederholt und jetzt wieder in ihrer Note Bergeltung gegenüber England angewendet werden, unsere Zu­im Kriege namhaft höher sein müssen als im Frieden; dafür liegt prahlerisch hingewiesen hat, trotzdem damit nur ganz Selbstverstimmung finden.( Rebhafter allseitiger Leifall.) gar fein Grund vor. Wenn man von dem Grundsatz ausginge, ständliches geschehen ist, so nur deshalb, weil die Umstände es nicht im Kriege soll nicht mehr bezahlt werden als im Frieden, so anders mit sich gebracht haben. Im Falle Paralong" fanm nun wäre die Durchführung der Reform der Kriegsbesoldungsordnung schon lange nicht mehr daran gezweifelt werden, daß die Aussagen sehr einfach. Wir werden für den Antrag Albrecht in bezug auf die amerikanischer Zeugen vollen Glauben verdienen.( Sehr wahr!) Revision der Offiziersgehälter eintreten. Dagegen können wir dem Wäre es anders, dann würden die englische Wegierung und die sozialdemokratischen Antrag zur Erhöhung der Mann englische Presse sehr bald mit der Entrüstung, die sie so gut zur ichaftslöhnung nicht zustimmen, da es an dem nötigen Schau zu tragen wissen, den amerikanischen Zeugenaussagen und Material fehlt, um seine finanzielle Wirkung zu beurteilen. Wir den Erörterungen in der deutschen Bresse entgegengetreten sein. haben auch das Vertrauen zur Militärverwaltung, daß sie den Das Schweigen kann nach meinem Empfinden gar nicht anders entsprechenden Wunsch der Kommission nicht in den Papierkorb denn als Schuldbekenntnis bewertet werden. wandern lassen, sondern nach Möglichkeit berücksichtigen wird. richtig!) ( Sehr ( Bravo ! bei der Volkspartei.)

Abg. Dr. Spahn( 3.)

tritt für die Rommissionsanträge ein. Jm einzelnen bleibt der deutsche Volk verspürt gar feine Neigung dafür, seine braven Redner auf der Tribüne unverständlich.

Abg. Kreth( f.):

Auch wir haben den Wunsch, unseren Soldaten draußen mög lichst viel zuzuwenden. Aber von einer Kürzung der Offiziers gehälter fann feine Rede sein. Wollen Sie etwa Hindenburg sein Gehalt fürzen? Wir stehen auch hier auf dem Standpunkt der bürgerlichen Gesellschaft von der gebotenen Ungleichheit. Es wäre ja auch langweilig, wenn alles gleich wäre. Es kommt eben doch schr auf die Führung an. Seien wir dankbar, daß wir Führer haben, denen das deutsche Volk ruhig seine Zukunft anvertrauen fann.( Bravo ! rechts.)

Abg. Werner( Wirtsch. Vg.)

tritt für eine bessere Beköstigung der Mannschaften ein und tritt der Forderung auf Revision der Kriegsbesoldungsordnung bei. Abg. Stücklen( Soz.):

Dann habe ich mir selbstverständlich auch die Frage vorgelegt, was die deutsche Regierung wohl tun werde, um Sühne für den feigen Mord an braven deutschen Soldaten herbeizuführen. Das U- Boot- Leute als Freiwild von England behandeln zu lassen. ( Lebhafte Zustimmung.) Deshalb ist es seinerzeit ganz allgemein mit Genugtuung aufgenommen worden, als durch Repreffalien

feine Hunnen und keine Barbaren

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Abg. Bassermann( natl.):

gegen den Baralong"-Fall, gegen diesen schnöden Mord an deut­Auch namens meiner politischen Freunde erhebe ich Protest schen Soldaten und gegen die englische Note. Der Tatbestand ist einfach und flar. Es handelt sich um Grausamkeiten, bei denen man sich nur darüber wundern kann, daß sie von Angehörigen eines Staates verübt werden konnten, der bisher so stolz auf seine Ver­gangenheit war.( Sehr wahr!) Als die Leute bereits tot waren, ist der Haß soweit gegangen, daß die Toten noch durch den Kopf deutschen Landen. geschossen wurden. Einhellig war die Kritik, die Empörung in

Ich freue mich über die Worte der Entrüftung, die Herr Noske hier gefunden hat.

Auch aus dem neutralen Ausland haben wir viele Stimmen gehört, die sich mit Abschen gegen das Verhalten Englands gewendet baben. Auch dort wurde geschrieben, Englands Schuld ist mit einem unauslöschlichen Matel befledi.

Mannschaften, die in herrlichster Weise ihre Pflicht erfüllen, wir Wir sind stolz auf unsere U- Bootbesatzung, auf Offiziere und find stolz auf ihre Erfolge in der Nordsee und im Mittelmeere. Manche tapferen braven deutschen Jungen liegen längst auf dem Grunde des Meeres, sie sind gestorben in treuer Pflichterfüllung, sie haben für das Vaterland gestritten und den Tod erlitten, einen fchönen und einen ehrenvollen Tod. Aber was wir hier besprechen, ist ein gemeiner Mord. Die englische Note erreicht den Gipfel der unverschämtheit, sie ist getragen von einer unglaublichen Frivolität und heuchlerischer Ueberhebung.( Sehr richtig!) Die Lüge, die längst zum englischen System geworden ist, feiert hier neue Orgien. Man überschlägt sich förmlich in Beschimpfungen der deutschen Armee. Die ganze Armee wird des Mordes, der Brandstiftung, der Begehung von Gewalttätigkeiten beschuldigt. Man fragt sich univillfürlich, was will England mit dieser Note, die jede weitere Verhandlung unmöglich macht Will es uns etwa hinreißen zu wir werden uns dazu nicht hinreißen lassen, unbeschadet der Ener­Maßregeln, denen die Ruhe und Besonnenheit fehlt? gie, die bei den betreffenden Maßregeln einzusehen hat. Es wird der Regierung überlassen bleiben, rasch und energisch die Maß­

die Sentimentalität verloren

notwendig. Wir sind stolz auf unsere herrliche Flotte, auf ihre Mannschaften, die mit nimmerermüdender Pflichterfüllung immer und immer wieder ihr Leben unter den größten Anstrengungen hingeben. Wir sind stolz auch auf die Erfolge, die wir in dieſem langen Kriege errungen haben. Vergleicht man die Bilanz des Kriegsjahres 1915 mit der von 1914, so haben wir am Ende des Jahres ein Gebiet von 470 000 Quadratkilometern befest mit einer Bevölkerung von 30 Millionen gegenüber einem Gebiet von nur 50 000 Quadratkilometern am Ende des Jahres 1914. Wir sind auch stolz darauf, daß unsere Kriegsführung getragen ist von dem Geist der Humanität und der Sittlichkeit. So weisen wir mit Entrüstung die englischen Mordtaten zurüd; wir protestieren gegen die englische, jedem menschlichen Gefühl, jeder moralischen Ge­pflogenheit widersprechende Kriegführung und erwarten Vergel­tungsmaßregeln.( Beifall.)

die englische Regierung genötigt wurde, Gefangenen, Offiziere und Mannschaften deutscher U- Boote die anfänglich verweigerte ehrenbolle Behandlung als Kriegsgefangene zu gewähren. Nur absolut selbstverständlich war es, daß die deutsche Regierung im Falle Baralong" Bestrafung der Schuldigen forderte. Allen Ungehörigkeiten in dem schon an sich furchtbaren Kriege entgegen­zutreten, hat jede Regierung und jedes Volt allen Anlaß, schon um das Zusammenarbeiten der Nationen nach dem Striege nicht unnötig zu erschweren.( Sehr wahr!) Die Bereitpilligkeit dazu läßt die englische Antwort auf die deutsche Note im Falle Bara­long" allerdings absolut vermissen. Die englische Antwort auf die Forderung der Bestrafung der Baralong" leute der Baralong leute ist das Empörendite, was wir an 3hnismus bisher auf diplomatischem Gebiete während des Krieges erlebt haben.( Lebhafte Bustim Gegenüber dem Herrn stellvertretenden Kriegsminister bemerke mung.) Die Ausflüchte der englischen Regierung, die fich weigert, ich, daß ich mich mit meinen Worten vom August nicht im geringsten des Mordes an den deutschen Seeleuten hinaus. Dafür hat das die Bestrafung vorzunehmen, laufen indirekt auf eine Billigung im Widerspruch gefcht habe, wenn ich heute, nachdem der Krieg solange gedauert, einmal den Antrag stelle, daß auch die Gehälter deutsche Volt gar kein Verständnis, es muß selbstverständlich volle der Offiziere einer Revision unterzogen werden fönnten.( Sehr Sühne fordern.( Erneute Zustimmung.) Mit Genugtuung haben richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Tätigkeit im Wirtschafts- wir während des Krieges Kenntnis nehmen können, daß neutrale regeln zu treffen, die notwendig sind. Der Reichskanzler hat erklärt, ausschuß habe ich nicht kritisiert, sondern lediglich um Auskunft Staaten voll anerkannten, daß die deutsche Regierung vorge- daß wir in diesem Kriege gebeten. Wenn Herr Helfferich sich darüber aufgehalten hat, daß ich fontmene Ungehörigkeiten mißbilligt und sofortige Genugtuung Einzelfälle vorgetragen habe, so ist es etwas Neues, wenn hier gewährt. pom Regierungstisch aus eine Zensur daran geübt wird, was ein Die englische Regierung erdreistet sich, deutsche Soldaten und haben. Hic Rhodus, hic. Salta! Hier ist ein energisches Vorgehen Abgeordneter glaubt, vortragen zu müssen.( Sehr gut! bei den deutsche Matrofen zu beschimpfen und ihnen den Vorwurf ver­Sozialdemokraten.) Ich stimme dem Staatssekretär darin bei, brecherischer Handlungen zu machen. Wir nehmen unsere Bolts­von einer Bezahlung der militärischen Leistungen kann keine Rede genossen mit aller Entschiedenheit gegen eine solche Verunglimp­sein. Wenn man das aber anführt, um die Erhöhung der Mann- fung in Schuß.( Rebhafter Beifall.) In einer Erklärung hat vor schaftslöhne zu bekämpfen, dann darf man auf der anderen Seite Monaten der Vorstand der sozialdemokratischen nicht sagen, an den Gehältern der Offiziere darf nicht gerüttelt Partei betont, daß die deutschen Soldaten werden. Die Unterstellung, als ob wir unsere Anträge nur aus agitatarischen Gründen stellten, muß ich auf das entschiedenste zurückweisen. Die Sorge für die Reichsfinanzen teilen auch wir, find. Wir wissen, daß unsere Söhne und Freunde im Felde fich gerade weil wir uns bewußt sind, daß später, wenn einmal die an menschlicher Gesittung und an kulturellem Empfinden von den Dedungsfrage erörtert wird, auch die Sozialdemokraten der Frage Soldaten der feindlichen Bänder ganz gewiß nicht übertreffen lassen. werden nähertreten müssen, wie wir dabei mitarbeiten werden.( Stürmische Zustimmung.) Schließlich sind die deutschen Sol­Deshalb dringen wir auf der einen Seite auf weitgehende Sparsam- daten nicht Abkömmlinge von Afrikanern, die sich von Menschen keit und wünschen, daß auf der anderen Seite den Soldaten das fleisch ernähren, und nun von Frankreich und England nach Europa gegeben wird, worauf sie Anspruch haben.( Sehr richtig! bei den gebracht und ins Feld geführt werden.( Lebhaftes Sehr richtig!) Sozialdemokraten.) Die Angehörigen unseres Heeres und unserer Flotte stammen aus unjerer Mitte und sind durch unsere politische und gewerkschaft­Kein Wort der Entrüstung, das von der Tribüne eines Parla­lung den Kampf für die Sicherung ihres Landes, für ihre eigene ments gesprochen werden darf, reicht aus, um die Gefühle zum Gristenz und für die Zukunft ihrer Kinder führen.( Bebhafter Ausdrud zu bringen, die in der gesamten gefifteten Welt über die Beifall.) Auch die Männer, die in harter Pflichterfüllung den englische Note gehegt werden müssen. England glaubte, als es den schweren Dienst auf den Unterseebooten tun, verdienen nicht den Krieg begann, daß es in wenigen Tagen Deutschland niedergeworfen Vorwurf des Barbarentums, am allerwenigsten aus englischem haben würde; es glaubte, daß die Landheere, die es sich nach der Munde.( Stürmische Zustimmung.) England hat sich nicht ge- Ueberlieferung englischer Politik dienstbar gemacht hatte, in furzer als Berichterstattetr der Kommission: Ein feiger Mord ist geschehen. scheut, weil es an eine Niederringung unseres Heeres nicht glaubte, Beit Deutschland überschwemmen und Deutschlands Macht zertrüm­Tapfere deutsche Seesoldaten sind der ehrlichen Ausführung ihres den Aushungerungskrieg gegen unsere Frauen und Kinder zu be- mern. würden. Es irrte sich darin. Als diese Mittel versagten, be Berufes zum Opfer gefallen, nachdem sie der tüdische Feind in ginnen. An der Antwortnote unserer Regierung freut mich die gann England eine andere Kriegsmethode, die darauf hinausging, schnödem betrügerischen Mißbrauch der amerikanischen Flagge in Feststellung, daß die leitenden Stellen im deutschen Heere und in den Hunger zu verhängen über Frauen und Kinder, über eine jeine Gewalt bekommen hat mit Recht hat die deutsche Regierung der deutschen Marine nach wie vor den Krieg nach den. Grundsäßen wehrlose Bevölkerung. Der gute Rechner drüben hatte sich abermals eine Sühne dieses Verbrechens gefordert. Die Sühne ist schroff des Völkerrechts und der Menschlichkeit führen werden und daß verrechnet. Er hatte sich verrechnet in unserer wirtschaftlichen abgelehnt worden. Der Vorschlag, diesen Fall einem Schiedsgericht ste streng darauf achten werden, daß alle etwa vorkommenden Ver- Straft, die diesen Hungerkrieg zuschanden machte, indem wir der zu unterbreiten, steht, mag man über das Schiedsgericht denten töße genau untersucht werden sollen. Beim Lesen der deutschen Welt zeigten, daß wir aus Gigenem imstande seien, diesen Wirt­wie man will einer Ablehnung gleich, denn er ist kein Ersatz für Antwortnote fonnte man fich allerdings im ersten Augenblid schaftsfrieg zu führen. England irrte sich noch in anderem. Der die Sühne und die Strafe, die das eigene Band an den aus seiner fragen, ob auf den 3ynismus der englischen Note nicht eine beldengeist, der in unserer Marine lebt, fand in den U- Booten ein Mitte hervorgegangenen Verbrechern zu vollziehen hat. Die Form, Antwort in energischerem Tone am Blabe ge- Mittel, um England in seinem eigensten Element zu schädigen und in der die Ablehnung seitens der englischen Regierung beliebt wesen wäre.( Abg. Dr. Liebknecht: Hört! hört!) Das wäre zu treffen. Wieder griff England zu neuen Waffen und diesmal worden ist, entsprach nicht dem Ernst, nicht der Würde der Sache an sich durchaus berechtigt gewesen.( Alseitige Zustimmung.) zu Waffen, die die Verachtung der Welt herausfordern.( Sehr und der Stunde. Die ganze Note ist durchzogen von einem Tone, Aber ich billige die magvolle Zurüdhaltung; die Antwort ist nach richtig!) Es gibt Sittengejeße, die auch in dem erbittertsten Kampf, für den Fremdworte gebraucht werden müssen, von dem Ton meinem Empfinden durchaus ernst und würdig und Deutschlands in einem solchen Ringen, wie wir jetzt stehen, wie es die Welt­suffisanter Arroganz, anmaßender Ueberhebung, den England am gutes Recht ist in diesem Falle ein viel besseres Argument, als geschichte noch nicht gesehen hat, nicht außer acht gelassen werden Blaze zu halten scheint, überall da, wo es glaubt, mit Völfern zu es starke Worte hätten sein können.( Sehr wahr!) Natürlich ist dürfen. Und England ist unit dem, was es hier in dieser Note zu­tum zu haben, die es als verächtliche kleine Rassen bezeichnet; einen es auch unsere Meinung, daß der Baralong"-Fall nicht durch gelassen hat, von Stufe zu Stufe gefunden, und wir fragen uns Zon aber, den das deutsche Bolt sich gefallen zu lassen, weder ge- einen papiernen Protest seine Erledigung finden tann.­verwundert, ob es möglich ist, daß die Politik eines Voltes noch

Damit schließt die Debatte. Die Abstimmung über die liche Schule gegangen. Wir wissen, daß sie in treuer Pflichterfül­Resolutionen wird auf Montag vertagt.

Es folgt die Besprechung des

,, Baralong"-Falls.

Abg. Graf Westarp( f.)

Abg. Fischbeck( Vp.):