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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 84.

Boziale

teberlicht.

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Die Schieferdecker Mannheims ersuchen ihre Kollegen den Zuzug nach Mannheim fernzuhalten, da verschiedene Mann­heimer Schieferdecker gemaßregelt find. Die Arbeiterblätter werden um Abdruck dieser Notiz gebeten.

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Gegen 3000 Ziegelarbeiter der Wiener Berger Ziegelfabrik haben die Arbeit niedergelegt, weil man ihnen eine Erhöhung der Löhne nicht bewilligen wollte.

Bei Strafe der Entlassung haben die Nürnberger Bäckermeister ihren Gesellen verboten, dem Fachverein beizutreten. Sollte diese Praxis weiter geübt werden, so wird die Gehilfen­organisation die Namen dieser Herren veröffentlichen, damit den Arbeitern Gelegenheit geboten wird, ihre Gegner kennen zu Ternen.

Donnerstag, den 12. April 1894.

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11. Jahrg.

Erfolg durchgeführte Versuch der russischen Beamten, aus dem 1 Der sozialdemokratische Wahlverein für den zweiten Streit eine Judenhat zu machen, wollte nicht gelingen. Nach Berliner Reichstags- Wahlkreis tagte am 10. April Achtung! Allgemeine Kranken- und Sterbe Verlauf einer Woche sahen sich die Fabrikanten gezwungen, nicht im Lokale des Herrn Bohne, Hafenhaide Nr. 45/47. Stadtv. taffe der Metallarbeiter( E. H. Nr. 29 Hamburg ). nur sämmtliche Arbeiter zu entsprechend erhöhten Löhnen wieder Dr. 3 adet besprach in einem sehr beifällig entgegengenommenen Den Mitgliedern und denjenigen, welche es werden wollen und einzustellen, sondern sie hatten auch noch eine Entschädigung für Vortrage die Leistungen der Berliner Stadtverwaltung auf dem ihren Wohnsitz in Adlershof , Grünau , Alt Glinicke den durch den Streit verlorenen Arbeitsverdienst in der Höhe Gebiete der Gesundheitslehre". Der Redner widerlegte die Be­oder Köpenick haben, zur Nachricht, daß in Adlershof von 30 000 Rubel( 60 000 M., 12 M. pro Kopf) zu zahlen. hauptung der bürgerlichen Preffe, wonach Berlin infolge seiner eine Verwaltungsstelle eingerichtet ist. Mögen unsere polnischen Genossen aus diesem Beispiel lernen, Kanalisation eine der gesündesten Städte sei. Wohl sind die Meldungen nehmen entgegen: D. Bartels, Bevollmäch- mögen sie daraus ersehen, was Arbeiter im stande sind zu er- bürgerlichen Schriftsteller schnell bei der Hand, aus der ſeit tigter, Bismarckstraße 59a, 2 Tr. und Heinrich Bötert, reichen, wenn sie ebenso einig sind, als besonnen. 20 Jahren stets rückwärts gegangenen Sterblichkeitsziffer diesen Raffirer, Bismarckstr. 37, Laden. Als Seilmittel für nothleidende Landwirthe Schluß zu ziehen, er erweise sich jedoch als Trugichluß, sobald wurden unter anderem auch die" ländlichen Spar- und Vorschuß man die Verschiebung der Bevölkerungs- resp. der Wohnungs­vereine den fleinen Bauern empfohlen. In Wirklichkeit sind sie verhältnisse in Betracht ziehe. Durch die fortgesetzte Mieths­nichts, als gewöhnliche kapitalistische Institutionen, die nur denen steigerung werden die kinderreichen Arbeiterfamilien nach den Vortheile bringen, die sich mit größeren Kapitalien daran be- Bororten gedrängt, während der Zuzug von außerhalb Personen theiligen können. So hat fürzlich der ländliche Spar- und im besten Lebensalter umfaßt. Nicht die Verbesserung der fucht, in München Arbeitskräfte zu erlangen. In den Neuesten Aktionäre auf 162/3 pet. festgefeßt. Wer bringt diese Dividende der Moniteur der freisinnigen Stadtverwaltung, die Vossische Bum Malerftreit in Zürich . Die Meister haben ver- Borschußverein für Bohnißsch" bei Meißen die Dividende für die Sanitären Einrichtungen sind es also, welche den Rückgang der Sterblichkeit verursachen. Eitel Humbug ist es, wenn Nachrichten" erschien eine ganz unschuldige Annonce, daß 30 Maler anders auf als diejenigen, die den Kredit des Vereins in Anspruch Beitung" behauptet: Die Kanalisation habe innerhalb 10 Jahren und Anstreicher gesucht würden. In einem Gasthofe sollte die nehmen müssen, und das sind die kleinen verschuldeten Bauern. 120 000 Menschen das Leben gerettet und damit die Stadt­lebendige Waare gekauft werden. 100 Arbeitslose hatten sich ein­gefunden, aber auch 100 Sozialisten waren erschienen. Ein Der Verband der Grubenarbeiter von Pas de Calais verwaltung beweihräuchert. Im Gegentheil seien die fanitären Münchener hielt eine feurige Rede und feiner ließ sich dingen. hat, wie man uns aus Paris berichtet, am jüngsten Sonntag in Zustände derartig, daß sie dringend der Ausbesserung bedürfen. Ein würdiger Eidgenosse, Malermeister Frick in München , wollte ens eine Konferenz abgehalten, die sich 1. mit dem in Redner bewies dies zunächst an der schlechten Beschaffenheit des den Handel abschließen. Er log, er wisse gar nichts vom Streit Graissessac stattzufindenden Landeskongreß der Bergarbeiter, Wassers. Lange Zeit versorgten die Stralauer Werke den Osten in Zürich , telegraphirte aber dann an die Meister in Zürich : 2. mit der Maifeier, 3. mit dem internationalen Bergarbeiter und Südosten Berlins mit Typhuskeime enthaltendem Wasser; Alles gescheitert!" fongreß zu befaffen hatte. Den Vorsitz führte Basly, Ab- die Hälfte der Straßenbrunnen liefern ebenfalls ungenießbares wie Abgeordneter Lamendin referirt, der gleich Basly ein ehe- schaft ein Rühr mich nicht an". 100 000 Personen hausen in geordneter von Pas de Calais . Der Landeskongreß wird sich, Wasser. Die Wohnungsverhältnisse sind für die heutige Gesell­maliger Bergarbeiter ist, in erster Linie mit der Gründung eines Berlin noch in Kellerlöchern, die häufig frankheiterregende Bilze Nationalverbandes der französischen Grubenarbeiter zu beschäf- an den Wänden aufweisen. Größere Aufmerksamkeit müsse auch tigen haben, sodann mit dem Gesetze über die Pensionskassen der der Kontrolle der Nahrungsmittel geschenkt werden, wie über­Grubenarbeiter, dem Achtstundentag und dem Gefeße betreffend haupt gegen die Erkrankung der Berliner Bevölkerung seitens die Grubenarbeiter- Delegirten, welche bekanntlich die ihnen unter der städtischen Verwaltung eine andere Sorgfalt als bisher am geordneten Gruben auf deren Sicherheit zu prüfen und zu in- Plage wäre. Der Vortragende schilderte die Ansteckungsgefahr spiziren haben. Mit der Vertretung ihres Verbandes hat die in den überfüllten Schulen, die nur zweimal im Jahre gründ­Konferenz die Genossen Lamendin und Bruguet betraut. Bezüglich gereinigt würden, rügte das Fehlen von Badegelegenheit in lich der Maifeier waren alle Delegirten darüber einig, daß jeder denselben, sowie den abschlägigen Bescheid gegen den Antrag auf Die Arbeitslöhue in der europäischen Textilindustrie. sein bestes dazu beizutragen habe, um sie so großartig als möglich Anstellung von Schulärzten. Unter diefer Spißmarte machte türzlich ein Leitartikel der zu gestalten. Das Präsidium des Verbandes wurde zu dieſem infektion Die so nothwendige Des­müsse unentgeltlich " Frankfurter Zeitung " die Runde durch eine Reihe bürgerlicher wecke beauftragt, ein Manifest zu erlassen und für die Ein- ruft sie beim Publikum das größte Unbehagen hervor. vorgenommen werden; jezt und sozialistischer Blätter. Das statistische Material war einem berufung öffentlicher Versammlungen zu sorgen, in welchen dieses Nach scharfer Kritik an den Kranken- Anstalten und Erholungs­Bericht der englischen Arbeitskommission entnommen. In diesem Manifest vorzulesen und zu kommentiren sei. Im übrigen wurde Stationen tam der Referent schließlich auch auf den Kranten­Artikel wurden die Wochenlöhne der deutschen Weber, für es den Arbeitern der einzelnen Grubenorte überlassen, den 1. Mai Transport zu sprechen, den man falscher Weise Privaten über­Männer auf 18-24 M., für Frauen auf 7,70-13,50 m. bei in der Weise zu feiern wie sie es für die Bedeutung dieses Tages lasse. Auch hier zeige sich der heutige Klassenstaat in seiner 66stündiger Arbeitszeit pro Woche angegeben. Es war ferner am zweckmäßigsten erachten. Bezüglich des zu Pfingsten in Berlin traffesten Form; wer nicht genügend bezahlen kann, wird ohne berechnet, daß Deutschland mit seinen Stundenlöhnen an vierter stattfindenden internationalen Bergarbeiter- Kongresses beschloß die jede Rücksicht auf seinen Zustand in holperigen Wagen befördert, Stelle rangirt; danach sollen die Stundenlöhne für Männer 32, Ronferenz, nebst Lamendin noch einen zweiten Delegirten dorthin zu da es auch hierbei vier verschiedene Klassen giebt. Pflicht eines für Frauen 16 Pfennige betragen. Ist es nun schon schlimm entfenden und entfiel die diesbezügliche Wahl auf Genosse Ga dot. jeden Arbeiters ist es daher, unausgefeßt für die Ziele der genug, daß das Reich der sozialen Reformen" an vierter Stelle Schließlich famen noch alle die Plackereien zur Sprache, denen Sozialdemokratie agitatorisch zu wirken, damit die Beseitigung marschirt, so ist die Thatsache, daß, obige Löhne der Wirklichkeit die Sicherheitsdelegirten seitens der Grubengesellschaften ausgefeßt der heutigen Gesellschaftsform, die solche erbärmliche Zustände gar nicht entsprechen, sondern viel zu hoch gegriffen sind, für sind und wurde, um dem Abhilfe zu verschaffen, beschlossen, dem- zeitigt, um so schneller vor sich geht.( Lebhafter Beifall). Eine das Deutsche Reich nur noch beschämender. Wie dem Sächs. Volksblatt" aus dem Erzgebirge geschrieben berufen. Dieselbe wird in Hénin- Liétard stattfinden. Zum nächst eine Konferenz jämmtlicher Sicherheitsdelegirten einzu- Diskussion folgte dem Vortrag nicht. wird, sind die Durchschnittssäge der englischen Kommission, soweit Schlusse sei noch erwähnt, daß das Baarvermögen des Verbandes auf. Ferner machte Kizing aufmerksam, baldigst die Billets zur Daftig forderte zur regen Agitation für den Vorwärts" sie deutsche Verhältnisse betreffen, als richtig nicht anzuerkennen. Der Grubenarbeiter von Calais 200 000 Fr. beträgt und auf Oster- Matinee abzurechnen und gab zum Schluß eine Zuſchrift Es heißt dort: Wir müssen vielmehr aus uns zugegangenen Borschlag des Verwaltungskomitees in Bprozentiger Rente ander organisirten Kellner bekannt, worin diese, auf der Resolution Informationen von sächsischen und reußischen Textilarbeitern gelegt werden wird. heraus, erklären, daß die geschilderten Löhne für den Durchschnitt mindestens um ein Drittel zu hoch gegriffen sind; dagegen sind wir in der Lage, die für die Frauen der Textilindufirie angefeßten Löhne von 7,70-13,50 M. für die Männer in Anspruch nehmen su müssen; die Frauenlöhne sind noch geringer. Im Voigtlande, wie in Greiz , betragen die Löhne von Webern z. Th. oft genug nur 6-7 M. Wenn in Westdeutschland vereinzelte Löhne bis 311 24 M. pro Woche gezahlt werden, so mag man sich berechnen, daß bei einer gewissenhaften Aufstellung der Textilarbeiterlöhne in Deutschland ein höherer Durchschnittssat, als von uns oben angegeben, nicht denkbar ist. Es scheint uns beinahe, als seien die Erhebungen auf den Kontoren der Spinn- und Webfabrikanten vorgenommen worden, während die Arbeiter hierüber gar nicht gefragt worden sind.

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der Gewerkschaftskommission( Versammlung vom 12. Dezember 1892) fußend, die Genossen ersuchen, fie in ihrem Kampf gegen Unternehmer und Kommissionäre zu unterstüßen, indem sie die Birthe anhalten, bei Vergnügungen ihre Kellner nur aus dem Arbeitsnachweis der Berliner Gastwirthsgehilfen, Annenstr. 16,

au entnehmen.

Die Ethische Gesellschaft hielt am 5. März ihre ordent­liche Generalversammlung ab. Der Kaffenbericht ergab eine Einnahme von 915 M. und eine Ausgabe von 699 M., mithin Kassenbestand 215 M. Außerdem hat der Rendant einen eisernen Bestand von 287 M. Nach§ 3, Absatz 3, wurden die Mit­glieder Book und Bugenhagen, ebenso Herr Deininger in einer früheren Versammlung, aus dem Verein ausgeschlossen. Als Revisoren wurden Hinkel, Glaser und Noack, als Bibliothekar Restaurateur Donath, Saarbrückerstr. 27, gewählt.

Streik und Patriotismus. Wie die englische Gas gesellschaft in Wien sich Slovaten herbeibolt, um die reifenden Wiener Gasarbeiter zu Paaren zu treiben, wie die 3 üricher Malermeister sich nicht scheuten, nach München zu gehen, um die verhaßten Dütsche" direkt nach der Schweiz zu versenden, damit sie im stande wären, ihre streikenden Gehilfen auszuhungern, so wenden sich die Stuttgarter Schneider nach Berlin , um Streifbrecher zu finden. Zum Teufel mit dem Patriotismus, sobald der Geldbeutel in Betracht kommt. Wir berichteten in der Sonntagsnummer, daß sich Agenten zur Anwerbung von Schneidern nach Stuttgart in Berlin be­finden. Dieselben haben, außer durch die verschiedensten Arbeits­nachweise, auch durch Inserate im Lokal- Anzeiger" und" Volks­Die Barbier und Friseur Junung von Braun versucht. Um nun die Art und Weise der Anwerbung fennen Zeitung" 50 Schneider bei sehr hohen Preisen zu ergattern schweig hat beschlossen, im Sommerhalbjahr die Geschäfte an zu lernen, meldeten sich einige organisirte Schneider. Diesen Mitgliederversammlung ab, in der Kollege Jakobey über die Die Töpfer( Zentralorganisation) hielten am 3. April eine Sonn- und Festtagen 4 Uhr Nachmittags zu schließen. Der Be- wurde der hohe Lohntarif, den sie in Stuttgart bezahlt er Bestrebungen der Unternehmer im Töpfergewerbe referirte. Der schluß geht freilich nicht weit genug; es ist aber immerhin zu halten sollen, vorgelegt und man scheute sich nicht in Gegenwart 8 75 des Krankenkassen- Gesetzes, der den Innungen das Recht begrüßen, daß Bresche gelegt wird in die alte Anschauung, es der anfangen wollenden Schneider über die Unverschämtheit" ihrer verleiht, Krankenkassen zu gründen, führt bei den Töpfern zu miffe Jeder Gelegenheit haben, sich am Sonntag verschönern zu Stuttgarter Kollegen zu schimpfen, die an einem Stück 5 M. argen Schädigungen der Kollegen. laffen. Uebrigens wird sich's bald zeigen, daß mit dem neuen mehr verlangen, weil es ihnen zu wohl gegangen" fei. Montag Kollegen oft die Arbeitsstätte wechseln, kommen sie von einer Denn dadurch, daß die Zustande der Dinge eben alle, auch die Meister zufrieden sind. Abend fanden sich denn eine ganze Anzahl Schneider auf dem Die Berner Schneidermeister haben den Gesellen ein Arhalter Bahnhof ein. Nach Verlesung der Namen im Kasse in die andere, und so erhalten sie wegen der kurzen Mit Ultimatum zugestellt, in dem es heißt, daß, wer bis zum 2. April Wartesaal, welche großes Aufsehen erregte, fand eine all- gliedschaft die Mindestleistung in der Kasse. Ebenso vertreten nicht die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen habe, auf gemeine Traftirung mit Bier statt. Die Zeche wird wohl 5 bis unter Vereine angelegenheiten wurde aufgefordert, fich recht rege die Innungs- Schiedsgerichte einseitig die Unternehmerinteressen. Beschäftigung überhaupt nicht mehr rechnen könne. Da sich die 10 M. ausgemacht haben. Sodann wurden 30 Billets gelöst an den freiwilligen Sammlungen zu betheiligen. Schilfer durch diesen Schreckschuß nicht einschüchtern ließen und und dieselben am Eingang des Bahnsteiges jedem einzelnen nach fich Streifbrecher nicht fanden, sehen sich die Meister nun ge- Nennung seines Namens überreicht. Es befanden sich darunter swungen, einzuschwenfen. Sie suchen Verständigung mit den Ge- Schlächter, Schuhmacher, Barbiere, Klempner u. f. w. Viele der hilfen. Drei Mitglieder der Meisterschaft, drei Mitglieder der Abfahrenden schienen nur die Herzensgüte der nobeln Agenten Streiffommission und der Stadtpräsident sollen zusammen be- in Anspruch nehmen zu wollen und eine billige Fahrt in die Heimath athen. mag ihnen bei den schlechten Zeiten eben auch nicht so unwillkommen gewesen sein. Kaum ein Dußend dürfte Stuttgart Vergnügte Aktionäre- arme Berglente. Der Zwickauer erreichen; das dortige Lohnkomitee ist von ihrer Ankunft in Steinfohlenbauverein zahlte für 1893 240 M. pro Attie. Ins- Kenntniß gesetzt worden. Die Angeworbenen sind sämmtlich Un­gesammt wird eine Jahresdividende von 600 000 M. zur Ver- organisirte und sie sind auch nebenbei bemerkt, recht schlechte theilung kommen. In Brutto wurden 918 072 m. verdient, Arbeitskräfte, die für die Firmen in Stuttgart taum zu ge­wovon unter anderen 172 095 M. Kohlenzehnten an die Grund- brauchen sind. Um so unverständlicher ist die Bockbeinigkeit der stücksbesitzer der zehntpflichtigen Felder gezahlt werden mußten. Unternehmer, die lieber erst Tausende ausgeben, ehe sie den Ein Streik polnischer Weber, der mit einem voll- gerechten Forderungen ihrer Arbeiter entgegenkommen. Mittlerweile wird aber aus Stuttgart berichtet, daß fommenen Sieg der Arbeiter endete, ist fürzlich in dem polnischen eine größere Städtchen 8a wier eie ausgekämpft worden. Wir theilten seiner einschließlich der zehnstündigen Arbeitszeit, bewilligt habe, Firma Der die Forderungen Zeit nur den Ausbruch des Streits mit, über den Verlauf und Ausgang wird uns erst jetzt ein eingehender Bericht zugestellt, Andere Firmen sind mit der Lohnkommission in Ver- Kommandantenstr. 57. Nach Verlesung des Protokolls über die sodaß sofort 12 Mann die Arbeit aufnehmen konnten. Berlins und Umgegend tagte am 8. April in der Ressource", aus dem wir folgendes mitzutheilen für angebracht halten: Die Ursache des Streiks bildete die Einführung des ruffifchen Maßes bindung getreten und sind zur Bewilligung der Forde- Verhandlungen der letzten Versammlung vom 4. März, wurde zu­( Arschin) an ſtelle der polnischen Elle. Diese Maßregel wurde rungen geneigt. Die Schneidermeister, welche die Forderungen nächst die damals vertagte Debatte über die Maifeier auf vor Kurzem von der russischen Regierung den polnischen der Behilfen bewilligt haben, sind selbstverständlich mit Auf- genommen. Der Vertrauensmann Fischer trat für strikte Fabrikanten geboten und von diesen auch bereitwilligst aus- trägen überhäuft und bemüht, die besten Arbeitskräfte an sich Arbeitsruhe ein. Der Delegirte zur Gewerkschaftskommission, geführt. Warum auch nicht, die Herren machten dabei ein Ge- beranzuziehen. Durch die letzten Urtheile des Gewerbegerichts Kamerad Stöhr gab die Beschlüsse derselben in dieser A- schästchen. Das Arschin ist nämlich um ein Fünftel länger, als sind die Hoffnungen der Meister auf einen Sieg bedeutend herab gelegenheit bekannt und empfahl deren Befolgung. Ob ft be­das alte polnische Maß, den Arbeitern sollte aber der Sohn gedrückt worden. Auch das Wetter ist dazu angethan, der gezweifelte die Möglichkeit einer konsequenten Arbeitsruhe in An­nc.ch der alten Weise bezahlt werden, was einen Lohnabzug rechten Sache der Schneidergehilfen zum Siege zu verhelfen.

Versammlungen.

Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Maurer hielt am 5. d. M. seine ordentliche Mitglieder- Versammlung ab. Von einem Vortrag des Genossen Dr. Heymann, der am Er­scheinen verhindert war, mußte Abstand genommen werden. Die Abrechnung vom Maskenball konnte nicht vollständig gegeben werden, da die Kollegen Binkowski, Linke, Mecke und Lange mit den Billets im Rückstande sind. Sodann wurde das Mitglied Jezorke, nachdem Kollege Blaurock dies begründet und mehrere Redner ihm zugestimmt, gegen 5 Stimmen aus dem Verein aus geschlossen. Ferner wurden drei Kollegen, die wegen des 1. Mai einen unfreiwilligen Aufenthalt genießen, mit 60 M. unterstützt. Bum Schluß forderte der Vorsitzende die Versammlung auf, für die im Entstehen begriffene örtliche freie Hilfskaffe zu agitiren. Die Generalversammlung ist am 15. April einberufen, das Gehilfen, Stiftungsfest findet in diesem Jahre am 14. Juli bei Lips statt. Eine gutbesuchte öffentliche Versammlung der Zimmerer

betracht der schlechten Konjunktur im Baugewerbe und der schwachen Organisation der Zimmerer, die kaum den zehnten Theil der Berufskollegen umfasse. Mit dem Beschluß der Gewerk. schaftskommission im großen und ganzen einverstanden, hält er eine gesonderte Versammlung am Vormittag für zweckmäßiger. Tamm hält im Baugewerbe in erster Linie eine strikte Durch­führung der Arbeitsruhe für möglich; allerdings müsse noch fleißig dafür agitirt werden. Sebastian, Ernst und Schmidt'äußerten sich wie Obst; Lehmann unterstützte die Ausführungen Tamm. Gine Resolution des letzteren wurde abgelehnt, dagegen die

von 40 bis 45 Ropefen( 80 bis 90 Pf.) wöchentlich bedeutete. Diese Maßregel wurde am 8. März bekannt gemacht; an dem­felben Tage beschlossen die Arbeiter, ihre Thätigkeit einzustellen. Am nächsten Tage erschienen von den 5000 Arbeitern, die in der Fabrik beschäftigt find, nur einige Dutzend, die aber nach einigen Stunden die Arbeit ebenfalls verließen. Nun versuchte man, die Arbeiter einzuschüchtern. Der Direktor ließ zunächst die Der Allgemeine Deutsche Tapezierer Verein vermeintlichen Radelsführer zu sich kommen und drohte ihnen( Filiale Berlin) erörterte in seiner Mitglieder- Versammlung am mit der Polizei. Als das nichts half, wandte er sich an den 2. April die Stellung zum Kongres aller in der Bekleidungs­Gouverneur von Piotstow, der auch gleich das ganze Industrie beschäftigten Arbeiter. Ein Beschluß in der angeregten Städtchen mit Kosaken füllte. Diese Maßregel trug nur dazu Frage wurde nicht gefaßt. Hierauf brachten mehrere Mitglieder des Kamerad Both gegen 4 Stimmen angenommen; bei, den Arbeitern vor Augen zu führen, was ihnen bevorstehen die Mißstände in den Werkstätten von Gerson, Flator u. Priemer Die 2c. Versammlung erklärt von einem Beschluß einer ein­würde, falls sie sich zu Gewaltthätigkeiten hinreißen lassen zur Sprache. Eine weitere Erörterung dieser Angelegenheit soll heitlichen Arbeitsruhe am 1. Mai abzusehen. Dagegen verpflichtet Die Verabredungen wurden in den Schenken ge- in einer öffentlichen Versammlung erfolgen. Nach Erledigung fie jeden Zimmerer überall, d. h. in jedem Gewerbebetrieb, wo pflogen, wobei die Parole ausgegeben war, nicht mehr als ein einiger Vereinsangelegenheiten erfolgte der Schluß der Ver- ohne wirthschaftliche Schädigung abgesehen von einem Lohn­Gläschen Schnaps zu trinken. Auch der in früheren Jahren mit fammlung. ausfall eine Arbeitsruhe durchzuführen ist, dafür einzutreten

würden.

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