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Br. 34. 33. Jahrgang. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus der Partei.

Ausbau der Parteikorrespondenz.

Auf Beschluß des Parteivorstandes wird von fett ab die Sozialdemokratische Partei  - kor respondenz jede Woche herausgegeben werden. Bis zum Ausbruch des Krieges erschien fie alle 14 Tage, nach Kriegsausbruch unregelmäßig.

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Die Partei- Korrespondenz wird auch in Zukunft das zur Be­urteilung der polittichen Situation nötige Material bringen und von wichtigen Vorgängen und Meinungsäußerungen innerhalb der Partei fortlaufend Notiz nehmen und, wenn nötig, fachliche Richtigstellungen dazu geben. Die Partei- Korrespondenz" soll in Zukunft weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Besonders den Kreis- und Ortsvereinsvorsitzenden und den Funktionären der Partei foll sie durch die Bezirksorganisationen regelmäßig zugestellt werden, an die Anfragen wegen Lieferungen zu richten find.

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Ein Sozialdemokrat in den Kreistag gewählt. In Haspe  ( Reichstagswahlkreis Hagen- Schwelm  ) fand Dienstag die Wahl von drei Kreistagsabgeordneten für den Landkreis Hagen  statt. Dabei wurde unser Genosse Stadtverordneter Wilh. Leonard als erster Sozialdemokrat in den Kreistag gewählt.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsgewinne.

Der Aufsichtsrat der Königsberger Walzmühle, Attiengesellschaft, hat beschlossen, der am 28. d. Mts. stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 20 Pro­gent gegen 12 Prozent im Vorjahre vorzuschlagen. Die Gesell schaft hatte in den beiden letzten Friedensjahren keine Dibi­bende gezahlt.

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Freitag. 4. februar 1916.

begab. Als Frau Weiner gegen 10 Uhr nach Haufe tam, Eleganz und Geschmeidigkeit zeichnen das Tänzerpaar Hilde und wurde auf ihr Klingeln und Klopfen im Laden nicht geöffnet. Jof. Biller aus. May Marzelli gemahnt uns ein wenig an den Daraus schloß die Frau, daß die Männer noch fortgegangen wären Humoristen Jean Paul  , der uns die Lachmuskeln in Bewegung und begab sich in die im ersten Stockwerk gelegene Wohnung, um fezen helft. Neben der Sachette- Gesellschaft mit ihrer Tanzszene: Orientalische Phantasie" tritt auch Kläre Waldoff wieder auf, deren fich zu Bett zu legen. Gegen 2 Uhr nachts wurde die Frau durch so oft gehörte Hymne auf die Laubenkolonie dem Zuhörer schließlich wiederholtes heftiges Läuten des Fernsprechers aus dem Schlaf ge- zum Halse raus hängt; fie fann besseres, wenn sie will. Wit feiner wedt. Frau Scheer fragte, beunruhigt über das lange Ausbleiben Butzstunde" erzielt Jülich   mit seinen Refruten, der wieder im ihres Mannes, an, ob sich dieser noch bei Weiner aufhalte. Jezt fiel Apollotheater auftritt, immer wieder großen Lacherfolg. es Frau Weiner auf, daß auch ihr Mann noch nicht zu Hause war. Kleine Nachrichten. Selbstmord im Krankenhause beging ein Sie begab sich nach dem Erdgeschoß, um nachzusehen, ob die Männer 64 Jahre alter Paul D. aus Müncheberg  . Der Mann erhängte sich noch beisammenfäßen. Als sie die Tür zu dem hinter dem Verkaufs in einer hiesigen Privatklinik, in der er sich feit einiger Zeit be­raum gelegenen Zimmer öffnete, sab sie ihren Mann leblos auf fand, am Pfoften feines Bettes. Als man ihn gestern morgen auf einem Stuhl fizen. Scheer lag der Länge nach, mit dem Gesicht fand, war er schon tot. Bei der Arbeit vom Tode überrascht nach unten, auf dem Fußboden, und nicht weit von ihm lag der wurde gestern nachmittag der 53 Jahre alte Tischler Rudolf Richter 18 jährige Gefelle. Die beiden Bäckermeister gaben kein Lebens- vom Nordufer 13, der in einer Fabrik in der Uiedomstraße be­zeichen mehr von sich, während der junge Mann noch leise atmete. schäftigt war. Ohne vorher über irgend etwas geflagt zu haben, die von der entfesten Frau alarmierten Hausbewohner riefen brach er plöglich an seinem Arbeitstisch zufammen und starb auf der Stelle, wahrscheinlich am Herzschlag. telephonisch von der nächsten Rettungsstelle einen Arzt herbei. luft seines Sohnes hat den Rentenempfänger Rudolf S. aus der Diefer stellte sowohl bei Weiner wie Scheer den Tod fest. Der Brehmestraße in Pankow   in den Tod getrieben. S. erhängte sich Gefelle konnte nach längeren Bemühungen wieder zum Bewußtsein in feiner Wohnung an der Türklinke. Aus der Unterhavel ge­gebracht werden. Er wurde nach dem Schöneberger städtischen landet wurde die Leiche einer unbekannten Frau, die ihrem Krankenhaufe gebracht, wo er in sehr bedenklichem Zustande danieder- Aeußeren nach wohl dem Arbeiterstande angehörte. Die Ertrunkene liegt; es ist fraglich, ob man ihn am Leben erhalten kann. ist mittelgroß und etwa 30 Jahre alt und trug einen grau ge­Bermutet wird, daß die drei Personen das Opfer einer Fleisch- Streiften Wintermantel, eine grünliche Bluse, einen graubraunen Rod mit gelbem Gurt und Schnalle, einen grauen Unterrod, vergiftung geworden sind. Sie hatten zum Abendbrot fonferviertes fchwarze Strümpfe und gelbe Schnürstiefel. Ihre Wäsche ist M. T Schweinefleisch in Brühe gegessen, das offenbar verdorben war. gezeichnet. Das Fleisch hatte Frau Weiner. schon vor einiger Zeit von einer Bekannten in einer Pfundbüchse bezogen. Zum erstenmal hatte die Familie von diesem Fleisch am Dienstag gegeffen, ohne daß sich freilich die geringsten nachteiligen Folgen bemerkbar machten.

Es werden auch andere Möglichkeiten als Ursache in Betracht gezogen. Die nähere Untersuchung dürfte hoffentlich Auffärung bringen.

Daß das Schweinefleisch mit dem Vorfall in Verbindung steht, scheint durch die Tatsache bestätigt zu werden, daß eine Katze, die Die Magdeburger Bergwerks- Aktiengesell- nachträglich von dem Fleisch gefreffen hatte, verendet aufgefunden schaft erhöht ihre Dividende von 22 auf 30 Prozent. Bei der Mitteldeutschen Gummiwarenfabrik wurde. Die polizeilichen Feststellungen über die Ursache der so uns Louis Peter  , Aktiengesellschaft, Frankfurt   a. M., stieg glücklich verlaufenen Erkrankungen sind noch im Gange. trop erhöhter Abschreibungen( in Höhe von 925 132 M., im Vor­jahre 558 231 M.) der Reingewinn auf 483 019 M.( im Vor­

jahre 78 626 M.). Für das am 30. September 1915 abgelaufene Geschäftsjahr wird eine Dividende von 8 Prozent zur

Ausschüttung gelangen.

Die Brauerei zum Feldschlößchen, A.-G., in Dresden   erzielte im Jahre 1914/15 nach erhöhten Abschrei­bungen( 225 990 gegen 144 420 M.) einen Reingewinn von 619 350 Mark( im Vorjahre 534 860 m.). Die Dividende wird wie im Vorjahre auf 10 Prozent bemessen.

Der Aufsichtsrat der Königsberger Walzmühle Aktiengesellschaft hat beschlossen, der am 28. d. Mts. stattfindenden Generalversamms lung die Verteilung einer Dividende von 20 Prozent gegen 12 Broz. im Vorjahre vorzuschlagen.

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Schwermut über den Ver

Berloren wurde am 24. Januar auf dem Wege zwischen Spittel und Mollenmarkt eine braune Brieftasche, enthaltend wichtige Brief­schaften. Abzugeben bei Benno Guthte, Neukölln, Roseggerstr. 36.

Aus den Gemeinden.

Teuerungszulagen in Neukölln.

Die Neuköllner   Kriegsnotstandskommission beschloß in ihrer legten Sigung die erneute Gewährung einer Teuerungszulage in Höhe von 25 M. an diejenigen Beamten, Bediensteten und Arbeiter, welche bereits vor drei Monaten die einmalige Zulage erhalten Arbeiterbildungsschule. Sonnabend, den 5. Februar, haben. Außerdem wurden weitere Mittel für folgende Zwecke zur Verfügung gestellt: Einrichtung und Betrieb von Abendheimen, abends Uhr, beginnt der acht Abende umfassende Kursus sowie Kindergärten, Beschaffung von Wollfachen für ins Feld des Genossen Emil Eichhorn   über die Nationali- rüdende Soldaten, Unterstügung der Säuglingsfürsorgestellen und tätenfrage.

der nicht kriegsunterstügungsberechtigten Pflegefinder. Die Mittel für Unterstüßung der Kriegerfamilien( Buschüsse der Gemeinde) Werden schlechte Eier im Kleinhandel umgetauscht? wurden auf 7500 000 m., die Mittel für Gewährung von Sonder Zu dieser Frage wird uns mitgeteilt: Es widerspricht den im unterstützungen auf 300 000 m. verstärkt. Für die Lieferung von Eierhandel üblichen Uliancen durchaus, schlechte Eier nicht umzu- Brennmaterialien an Kriegerfrauen mußte ein gleicher Betrag bereit. tauschen. Eier werden im Großhandel meist in Kisten, die 24 Schock gestellt werden. Zum Schluß der Sigung erstattete der Dezernent enthalten, abgegeben. Dem Kleinhändler werden aber nur 22 Schock für die städtische Lebensmittelversorgung einen ausführlichen Bericht berechnet, die übrigen 2 Schock gelten als Erfaz für schlechte Ware. über die inzwischen vom Sonderausschuß getroffenen Maßnahmen. Durch diese 2 Schock Ersatz sollen also die durch Umtauschen ent- Gr wies u. a. darauf hin, daß der Ankauf von Speisekartoffeln vom Erzeuger sich gegenwärtig äußerst schwierig gestaltet.

stehenden Verluste des Kleinhändlers ausgeglichen werden. Im städtischen Verkauf müssen daher ebenso wie im Privathandel vers borbene Eier umgetauscht werden; in dem erwähnten Falle noch umfomehr, da die bezogenen Eier ziemlich hoch im Preise stehen. Bichtenberg bat bereits mit dem Verkauf von frischen Eiern be­gonnen, Neukölln   wird das in den nächsten Tagen tun, und zwar

Zum Schuh der britischen Industrie.( Meldung des Reuter­schen Bureaus.) Das Handelsamt veröffentlicht einen Bericht des Subkomitees, das damit beauftragt wird, Schutzmaßregeln für ge­wisse Industrien nach dem Kriege vorzuschlagen. Darin wird eine Abänderung der Patentgesetze und deren strengere Handhabung borgeschlagen. Jeder einzelne in Deutschland   oder Desterreich­Ungarn hergestellte Artikel soll mit der Marte Made in Ger  - zum Preise von 15 Pfennig pro Stüd manh oder Made in Austria- Hungary   versehen werden. soll den britischen   Schiffahrtsgesellschaften verboten werden, bon britischen Schiffen höhere Frachtsäge zu verlangen, als von nord­europäischen. Ferner werden verschiedene andere Schuhmaßregeln für die britischen Erzeugnisse und Vorzugstarife für die jeßigen Verbündeten Großbritanniens   vorgeschlagen. bably

Von der Transmission zermalmt.

Jm Chemikalienraum der städtischen Klärstation in Potsdam  , Neue Luisenstraße 27, wurde der Kolonnenführer K. Strohwig fahredlich verstümmelt als Reiche aufgefunden. Zur Erhebung des Tatbestandes erichien gestern ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. St. lag zwischen der Transmission bei den Rührtverken. Der Kopf, die Arme und ein Bein waren vom Rumpfe getrennt und wurden

Aus der Neuköllner   Magiftratssitzung.

einem Sonntag im Februar ein von der Stadt veranstalteter Zur Förderung des Frauenschwimmens soll im Stadtbad an Schwimmwettbewerb stattfinden, an dem sich die hiesigen Schwimm­vereine, soweit sie Frauenabteilungen haben, beteiligen werden. Der Magistrat erklärt sich auch grundfäßlich damit einverstanden, daß den hiesigen höheren und mittleren Mädchenschulen bei flaffenweisem Besuch des Stadtbades Ermäßigung des Schwimmbadpreises gewährt wird. Der Magiftrat nimmt von dem Ministerialerlaß über die Veriorgung mit Butter vom 15. Januar 1916 Kenntnis und erklärt den Bezirk Groß- Berlin eine einheitliche Fettfarte eingeführt wird. fich grundsäßlich damit einverstanden, daß vom 1. Februar ab für

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Kartoffelverkauf in Friedrichshagen  .

Stadtverordnetenversammlung. wahrscheinlich von der Transmiffionswelle abgeriffen, während sich befchafft. Der Werlauf ist den hiesigen Startoffelhändlern übertragen

3. Sigung vom Donnerstag, den 3. februar 1916, nachmittags 5 Uhr.

Vorsteher Michelet   eröffnet die Situng nach 5% Uhr.

Zur Verhandlung steht zunächst der Magistratsantrag auf Zustimmung der Versammlung zur Annahme der Erbschaft von dem Rentier Wilhelm brede.

St. am Treibriemen zu schaffen machte.

Er

Die Gemeinde hat mehrere Hundert Zentner Speisekartoffeln worden. Diese sind angewiesen, die Kartoffeln nur an Ge meindeangehörige abzugeben. Die Konsumenten wollen besonders darauf achten.

dadurch verdoppelt und befriedigt.

Enttäuscht

Vom Fahrstuhl getöpft wurde gestern nachmittag der 19 Jahre alte Hausdiener Gustav Sobilatis, der bei seinen Eltern in Alt- Borhagen 24 wohnte. Der junge Mann solte Waren nach dem die dem Inhaber zum Anfauf von einem Viertelpfund wöchentlich Die neue Potsdamer Butterkarte weinhause Traube in der Leipziger Str. 117/118 beforgen und benutzte berechtigt, soweit der Vorrat reicht, hat sich heute beim Wochenmarkt dort einen Lastenaufzug, den er selbst in Bewegung fette. Gleich bereits als Verteilungs- und Ausgleichsmittel fühlbar gemacht. Für Der vor kurzem Verstorbene hat die Stadt Berlin   zur alleini- darauf hörte der Fahrstuhlführer in seinem Dienstraum einen lauten die Verkäufer, die an ihre Halbpfundpatete bereits gewöhnt waren, gen Grbin eingefeßt. Der Nachlaß hat einen Wert von drei bis fünf Millionen Mart und ist mit 279 000 M. Kapitalvermächtnissen Schrei. Er eilte nach dem Aufzug, hielt ihn gleich an und erwies fich die Teilung etwas schwierig, aber die Käufer wurden Auch im städtischen Verkauf hat beschwert. Der Wortlaut der Testamentsbestimmungen hat zu fab nun, wie der junge Mann irgendwie zwifchen Stuhl und Wand die Butterkarte auf den Käuferandrang regelnd gewirkt. Meinungsverschiedenheiten innerhalb der städtischen Körperschaften geraten, und wie ihm der Kopf vom Rumpfe geriffen war. geführt, weshalb von den Sozialdemokraten Ausschußberatung ver- bolte fofort einen Schugmann und befreite mit deffen Hilfe die zogen nur auswärtige Käufer von dannen, die bei aller Beweglich Bet langt und vom Genossen Heimann begründet wurde. Nach Leiche, die dann von der Revierpolizei beschlagnahmt und nach dem feit und Dringlichkeit in Potsdam   butterlos bleiben mußten. längerer Debatte wurde dieser Antrag jedoch zurüdgezogen, worauf Schaubaufe gebracht wurde. der gleichmäßigen Erfassung des Koniums war die Stadt bereits in der Annahme der Stiftung einhellig zugestimmt wurde. der Lage, aus ihren Buttervorräten an die Geschäftswelt größere Am 1. Juli d. J. läuft der Vertrag mit dem Fiskus( tönig­Rückgang des Wafferstandes der Havel  . Das froftige Wetter Mengen abzugeben. Die Gültigkeit der Buttermarte erstreckt sich liche Tiergartenverwaltung) über Errichtung und Unterhaltung und die teilweise Eisbildung auf den Wafferflächen und in den auch auf die außerhalb Potsdams bezogene Butter, sofern sie hier von Verschönerungsanlagen im Kleinen Tiergarten ab; Buchten der Havel   hat auf den Wafferstand merklich eingewirkt und verfauft wird. Sehr wesentlich ist auch das bedingte Butterausfuhr­er soll auf weitere 20 Jahre, bis 1. Juli 1936, verlängert werden. von vorgestern auf gestern einen Rückgang von 2-4 8entimeter be- verbot. Nach dieser Vorschrift darf nur dann Butter aus dem Stadt­Die Versammlung stimmt zu. wirft. In Sacrow   betrug abends die Begelhöhe 2,04( weniger freise Potsdam   ausgeführt werden, wenn der Magiftrat innerhalb Die Annahme einer Sonnenburg- Stiftuna zu Unter- 2 Sentimeter), in Marquardt 1,81( um 3 gentimeter gefallen) und von 24 Stunden das Kaufangebot nicht angenommen hat. stüßungen an Angehörige der Schwesternschaft im Krankenhause in Potsdam   1,96( 4 Zentimeter gefallen). Sowohl im Zunehmen Bergehen gegen die Magistratsanordnung vom 26. Januar 1916 Moabit   erfolgt ohne Debatte. Frau Geb. Rat Sonnenburg, die wie im Abnehmen war das von einem Tag auf den andern der werden auf Grund des§ 17 der Bekanntmachung über die Errich Witwe des früheren Krankenhausdirektors, hat dafür 20 000 m. größte Unterschied. tung von Preisprüfungsstellen und die Versorgungsre jelung mit der Stadt übereignet. Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M. bestraft.

Feuer auf dem Flugplak Johannisthal  . Die städtische höhere Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie" am Warschauer Blas 7/8 wurde Auf dem Flugplaz Johannisthal   brach gestern vormittag in der bisher vom Staate und von der Stadt zu gleichen Teilen unter- alten Zuschauertribüne ein Feuer aus, das bei dem herrschenden halten, woneben Berlin   die Unterrichtsräume mit Einrichtung zur Winde in furzer Zeit an Umfang gewann und die Alarmierung der Verfügung stellt. Nachdem der Staat die Beteiligung an neuen benachbarten Feuerwehren notwendig machte. Es gelang diesen. Abteilungen für Spinnerei und Appretur, die die Stadt an der An­stalt errichten wird, abgelehnt hat, soll der Staatszuschuß auf 71 000 m. jährlich festgelegt werden. Diese Vorlage geht auf Antrag des Stadtv. Sonnenfeld ( Linke) an einen Ausschuß, der sofort vom Vorstand ernannt wird. Schluß Uhr.

Aus Groß- Berlin.

Rätselhafter Tod dreier Männer.

Tot aufgefunden wurden in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag die Bädermeister Weiner aus der Hohenstaufenstraße 58 und Scheer aus der Barbarossastraße 32 aus Schöneberg  , ein Gefelle liegt ichwer im Schöneberger Krankenhause.

das Feuer schon nach furzer Zeit einzudämmen und größeren Schaden zu verhüten. Vor allem fonnten die Flammen von allen Flugzeugfabriken und Schuppen ferngehalten werden, io daß fein Die Tribüne ist dagegen zum Teil Flugapparat beschädigt wurde. zerstört. Man nahm zuerst an, daß die Ursache des Brandes auf eine böswillige Brandstiftung zurückzuführen sei. Es hat sich aber inatiichen mit Sicherheit herausgestellt, daß der Brand einer Un vorsichtigkeit zuzufchreiben ist, indem einer der stark geheizten fleinen eifernen Defen, die zum Heizen der einzelnen fleinen Zimmer im Erdgeschoß der Tribüne benugt werden, umstürzte und, ehe es rechtzeitig bemerkt wurde, die hölzerne Wandung der Tribüne in Brand fezte. Das Feuer war bereits in den Mittagsstunden wieder gelöscht.

Soziales.

Wieder eine Klage gegen Steinberg.

Alle

Die bekannte Geschäftspraris der Krawattenfabrik bzw. Lehranstalt von C. F. A. Steinberg und Frau, vor denen das Oberkommando kürzlich eine öffentliche Warnung erlassen hat, wurde gestern wieder vor dem Gewerbegericht beleuchtet. Den Anlaß dazu bot eine Klage derselben Art, wie sie im Dezember vorigen Jahres verhandelt wurden. inferate in bürgerlichen Beitungen, wodurch er Lehrdamen sucht Veranlaßt durch die von Steinberg veröffentlichten Zeitungs­inferate in bürgerlichen Zeitungen, wodurch er Lehrdamen sucht und ihnen dauernde Beschäftigung nach der Lehrzeit verspricht, hatte die Stlägerin einen Lehrvertrag mit Steinberg abgeschlossen. Die Klägerin zahlte 20 M. Lehrgeld und machte eine Lehrzeit von vierzehn Tagen durch. Hauptsächlich war es ihr natürlich um Arbeit und Erwerb zu tun, die ihr ja in Aussicht gestellt waren. Als die Klägerin nach Beendigung ihrer Lehrzeit Arbeit haben Apollo- Theater. Das Februarprogramm des Apollo- Theater ist wollte, sollte sie 5 M. Kaution bei Steinberg hinterlegen. Beim Der 47 jährige Bäckermeister u. Scheer aus der Barbarossa äußerst interessant und abwechielungsreich zusammengestellt. Das Abschluß des Lehrvertrags war keine Rede davon, daß Arbeit nur straße 32 hatte am Mittwoch abend gegen 9 Uhr feinen lang. Bernhardt Trio leistet auf dem Gebiet der Gymnastik geradezu Er- gegen Kaution ausgegeben werde. Da zu jener Zeit die Berichte jährigen Freund und Berufskollegen Weiner in dessen Wohnung staunliches. Kraft und Gewandtheit sind tadellos vereinigt; vor über die früheren Gewerbegerichtsprozeffe gegen Steinberg bekannt allem steht das schwache Geschlecht" feinen Mann. Das gleiche geworden waren, kam der Klägerin die Sache bedenklich vor. Sie Hohenstaufenstraße 58 besucht. Die beiden Männer fezten sich zur gilt für die vier Claeres, die fich als gefchidte Redfünstler produ- wollte die Kaution nicht riskieren, erhielt deshalb keine Arbeit und Unterhaltung in dem an den Laden grenzenden fleinen Zimmerieren. Amalie Zenclos verfügt über ein Stimmorgan, das die klagte auf Rückzahlung des Lehrgeldes, weil das Lehrverhältnis nur nieder. Ihnen getellte sich der bei einer als Gefelle befchäftigte höchsten Töne flar und prächtig berausbringt und um das fie mancher mit Rücksicht auf die versprochene Beschäftigung abgeschloffen und achtzehnjährige Reffe Fris Weiner hinzu. Die drei Männer Sangesfreund beneiden dürfte. Das Gegenstüd bildet das Parsifal   diese Voraussetzung von den Beklagten nicht erfüllt wurde. Stein. spielten Stat, während Frau Weiner sich zur Frau Scheer Quartett, dessen Baritonfänger im tiefften Keller" zu Hause ist. berg   bemerkte, daß er, durch die Lehren des Vorprozesses gewißigt,

Ueber den Vorfall wird berichtet: