Ar. 43. 33. Jahrgang.
sipal: 280 toelegabitud aid in aom stofnis igas sid aut nonisbju di solst altid neiusdad tiulas nsnist findistisdale
04
Wider das weibliche Dienstjahr.
In ihrer sehr beachtenswerten Schrift") zeigt Frau Dr. Rosa Kempf, daß bis jetzt die Befürworter des weiblichen Zwangsdienstjahres den Beweis für seine Notwendigkeit schuldig geblieben sind. Militärpflicht des Mannes und Dienstpflicht des Weibes lasse sich nicht vergleichen, weil das in der Militärzeit Gelernte sich im bürgerlichen Beruf nicht verwerten lasse. Nur die Notwendigkeit, gegen den äußeren Feind gerüstet sein zu müssen, rechtGine solche Rechtfertigung fertige den Zwang der Wehrpflicht. fehle aber der Einführung der weiblichen Dienstpflicht. Soziale Dienstleistung an den Staat und Vorbereitung auf hausmütterliche Aufgaben, die zwei Ziele der weiblichen Dienstpflichtforderer,„ greifen unmittelbar in das bürgerliche Leben ein und bedeutet Reglementierung des Alltagslebens selbst durch eine zentrale Stelle... hauptsächlich zu dem Zwede, das Familienleben des ganzen Volkes direkt oder indirekt zu stüßen". Bevor der Staat zu einem solch tiefgreifenden Eingriff in das Volksleben fomme, müsse erst erwiesen sein, daß nur auf diesem Wege wirklich dem Uebel abgeholfen werden könne. Die zwangsweise Ausbildung der jungen Mädchen zu Hausmüttern müsse zum Gegenstüd haben nicht die militärische Dienstpflicht, sondern die wirtschaftliche Ertüchtigung der jungen Männer als Ernährer der Familie."
Damit ist freilich nicht die wirtschaftliche Eristenz der Familie gesichert; aber diese Verpflichtung kann der kapitalistische Gegenwartsstaat weder übernehmen, noch will er es.
Frau Kempf fragt: Wie sollen nun die 600 000 Mädchen, die jährlich für das Dienstjahr in Betracht tämen, ausgebildet, wie die Kosten aufgebracht werden? Sie erteilt darauf die Antwort, daß hier dasselbe gilt wie für den militärpflichtigen Sohn. Der Mitverdienst der Tochter fällt weg, auf dem Lande muß eine fremde, bezahlte Arbeitskraft an ihre Stelle treten, die Allgemeinheit muß die Kosten tragen. Das alles hätte eine Berechtigung, wenn auf diese, und nur auf diese Weise tüchtige Hausmütter herangebildet oder unerjehliche soziale Dienste geleistet werden könnten". Aber diese Dienste leiste die Frau auch heute schon. Wenn sie Kinder trägt und Kinder nährt, dann erweist sie dem Vaterlande einen Dienst von solcher Wichtigkeit, daß sich derselbe mit der Militärpflicht der Männer, ja selbst mit deren wirklichem, so ungeheuer aufopferungsvollem Kriegsdienst messen tann.
"
Gingehend legt Frau Kempf dar, welche Aufgaben die Mütter Lösen: ihre förperlichen und seelischen Leiden, die Beschränkung der persönlichen Freiheit, die völlige Inanspruchnahme bei Geburt und Aufzucht eines Kindes. Gerade die Millionen Frauen der unteren Volksschichten tragen diese Pflicht unter schwierigen äußeren Umständen und daher mit vielem 3wang zum Entbehren und Opfern." Diesen Frauen gegenüber wäre daher ein Zwangsdienstjahr noch ganz besonders ungerecht. Und sie kommt zu dem Schluß:
rufsstände neben dem eigentlichen beruflichen Können für ihr wirtschaftliches Verhalten in Zeiten der Bedrängnis des ganzen Volkes von ausschlaggebender Bedeutung iſt". Das wird wohl wird stets die Profitgier die Betätigung dieser moralischen Durch ein frommer Wunsch bleiben! Solange der Kapitalismus herrscht, bildung" unwirksam machen.
Dem anständigen Journalisten steigt bei solchem Anblic ein Ekel im Halse auf. Und das ist das Unglück: Der Burgad dis friede verbietet ihm das Ausspeien!
"
Die„ Genoffen aus den Schützengräben". Jedenfalls, so meint Frau Kempf, braucht aus dem Verhalten der Hausfrauen feineswegs gefolgert zu werden, daß sie schen Partei wachsen hört und nie verschweigt, was ihre langen Die Vossische Zeitung", die das Gras in der sozialdemokratimehr als andere Wirtschaftsstände aus Mangel an Bil- Dhren ergattern, läßt sich diesmal über den Umweg durch eine dung" versagt haben. Lokalforrespondenz mitteilen:
Von welcher Seite aus Frau Kempf auch die weibliche Dienstpflicht erörtert, immer wieder gelangt sie zu einer Ablehnung derselben und fordert an ihrer Stelle: obligatorische Fortbildungsschulen für beide Geschlechter, verständigere Auswahl der Lehrfräfte, Wiedereinstellung erfahrener Mütter als Lehrerinnen, Ausscheidung junger männlicher Lehrkräfte bei jungen Mädchen, Ausbau der Jungmannschaftsbewegung auch für das weibliche Geschlecht. Dies alles werde die so notwendige Disziplinierung und Kräftigung der weiblichen Jugend fördern. Erst wenn man diese Mittel jahrelang erprobt habe, ohne daß sie den erwarteten Erfolg gebracht hätten, wird es Beit sein zu fragen, ob meitergreifende Neuerungen wie das weibliche Dienstjahr für Körper fräftigung und Willensdisziplinierung der Frauen notwendig sind". Frau Kempf hat in ihren Ausführungen hinlänglich den Beweis erbracht, daß der Nußen fraglich, vieler Schaden aber gewiß" ist bei Einführung eines Pflichtdienstjahres für Frauen. Es ist sehr erfreulich, auch einmal von bürgerlicher Seite eine nüchterne und gründliche Erörterung dieses Vorschlags zu finden, der gerade in jenen Kreisen zur Rettung des Vaterlandes angepriesen wird. Frau Kempf erkennt gleich uns, daß die Berrüttung des Familienlebens und die ungenügenden hausmütterlichen Kennt niffe der Frauen nicht Ursache, sondern Begleiterscheinung und Folge wirtschaftlicher Mißstände sind und mit deren Besserung zwar nicht beseitigt, aber doch gemildert werden können.
Aus Groß- Berlin.
-
Mittwoch fam es am sozialdemokratischen Zahlabend verschiedentlich au scharfen Auseinanderießungen. Mehrere mit dem Eisernen Kreuz geschmückte Mitglieder meinten, Liebknecht sollte erst einmal die Strapazen an der Front durchmachen, dann würde er anderen Sinnes werden. Die Militärverwaltung sollte ihn einmal für wenige Wochen dorthin senden, dann würde er sich„ mautern". Die Zustimmigkeitserklärungen zur Haltung der Minderheit durch verschiedene Wahlvereine gebe fein zutreffendes Bild ab, da nur die ollen Knacker", die nicht mit in den Krieg brauchen, bei der Abstimmung maßgebend gewesen seien. Wenn erst die Genossen aus den Schüßengräben zurüdgefehrt sein werden, dann würden die Abstimmungen ein ganz anderes Bild ergeben."
Day die Redaktion der Tante Voß die Geschichte vom Radikalismus der„ ollen Knacker" in der Partei nicht selbst erfunden bat, ist ein entschiedener Mangel an Talent. Ein Mangel an Ge ichmad, dem wir bei keinem anderen Blatte begegnen, ist es, daß sie die fremde Erfindung übernahm. Die Mitglieder an der Front fennen den Dienst der Ärmierungssoldaten viel zu genau, um diese darum zu beneiden.
Arbeiterbildungsschule. Heute Sonntag, den 13. Februar, abends 7 Uhr, findet der zweite Lichtbildervortrag im Zyflus: Kunst im täglichen Leben in Vergangenheit und Gegenwart" statt. Herr Dr. Bernoulli, Assistent an den Königlichen Museen, wird diesmal über Raum tunst reden und in seinen Ausführungen folgende Gegenstände behandeln: Der Raum als harmonische Einheit: Zwed, Form und Farbe. Stimmungswerte und sigma Größenverhältnisse, Räume für verschiedene Zwecke: Versammlungssaal, Kirche, Wohnraum. Verkleidung der Wände, Decke und Fußboden. Heizung und Beleuchtung.
Ein bezahltes„ Volksurteil". Beitungen sind mehr als je eine Notwendigkeit. Sie sind in unserer Zeit so unentbehrlich wie Nahrungsmittel. und da sie vieler allzu vieler Menschen einzige geistige Nahrung sind, sollte eine Fälschung und Irreführung der öffentlichen Meinung durch sie strafwürdig sein. Nicht im Sinne unserer jeßigen Strafrechtspflege. Aber wer auf die Ehre unserer modernen Journalistik hält, der hat nicht nur das Recht, der hat die Pflicht, die Stäupung Unwürdiger in " Der Gedanke, daß das Frauengeschlecht dem Vaterland ein aller Oeffentlichkeit zu vollziehen. Jahr seines Lebens schulde und daher Zwangsdienst auch für Jüngst versandte ein Herr Walter Himmi, in der Goethedie weibliche Jugend eingeführt werden sollte, muß also zurüdstraße zu Charlottenburg wohnend, an eine Anzahl Zeitungen gewiesen werden." Auch auf die Frage, ob nicht die weibliche das folgende Schriftstück: Jugend ein Recht habe, zu fordern, als Hausmutter ausgebildet zu werden, erteilt die Verfasserin die gleiche Antwort, daß auch hier keineswegs nur durch das Zwangsdienstjahr diese Ausbildung möglich sei.
Was nun die Kosten anbetrifft, die sich nach Frau Kempfs Berechnung auf ungefähr ein Drittel der jährlichen Ausgaben für Heer und Flotte belaufen, die vor dem Kriege jährlich eine Milliarde betrugen, so würde durch Zentralisation eine Rostenverringerung wohl möglich sein. Wenn aber, wie so manche Schwärmer wollen, 600 000 Mädchen sich selbst erhalten, nähren und kleiden sollen, dann kostet das so viel Zeit, daß nur wenig für den wesentlichen Zweck des Dienstjahres übrigbleibt.
Wo aber jollen all die Objekte für die zu erlernende Krankenund Kinderpflege herkommen? Teile man die 600 000 Mädchen in entfallen jährlich je 150 000 auf Kranten und Kinderpflege. Auf 2 Millionen Neugeborene jährlich find aber 150 000 Pflegerinnen zuviel. Ebenso steht es mit den Kranten. Hier genügten die in Deutschland im Frieden vorhandenen 75 000 Berufspflegerinnen durchaus!„ Schließlich sind weder die Kranken noch die Kinder dazu da, daß an ihnen gelernt werde, sondern um ihrer eigenen Wohlfahrt willen!" bemerkt Frau Dr. Kempf sehr richtig.
Der Vortrag findet im Hörsaale der Schule, Lindenftraße 3, 4. Hof rechts 3 Treppen, statt. Der Eintrittspreis beträgt 10 Pf.
Außerordentlicher Andrang zu den städtischen Fleischverkaufsstellen.
Gestern sind zum ersten Male die Verkaufsstellen der Stadt Berlin in den Markthallen für Schweinefleisch geöffnet gewesen. Der Andrang war gleich ein außerordentlich starker. Ueberall vor den Markthallen hatten sich schon mehrere Stunden vor der Eröffnung Tausende von Frauen ein" Hochgeehrter Herr! Es wäre mir sehr angenehm, wenn gefunden, die alles daran septen, Schweinefleisch zu ich ab und zu in Ihrem geschäßten Blatte kleine, nicht über den erhalten. Die Stadt Berlin gibt für den Bezug von Feuilletonrahmen einer Nummer hinausgehende Arbeiten unter Schweinefleisch besondere Karten aus, die in erster bringen könnte, Sfizzen und Erzählungen, die, ohne lediglich und Sonstigen und schon von weitem den Eindrud der Reklame zu machen, durch Linie den Kriegerfrauen, Arbeitslosen in den Zusammenhang hineinpassenden Hinweis auf eine Firma Bedürftigen zustehen. Es handelt sich dabei um Zehnoder einen Artikel doch auch der Propaganda dienen und die tausende von Karten. Nun ist der Verkauf des Schweinesogenannte verstedte Reklame vermitteln wollen. Ich bin er- fleisches aber auf die Nachmittagsstunden von 5 bis 8 Uhr bötig, eine Entschädigung zu bezahlen, die am besten per Beile am Sonnabend und Mittwoch beschränkt. Diese Verkaufszeit bemessen würde, aber niedrig zu halten wäre, weil ich meiner ist viel zu furz bemessen und dieser Umstand bringt es mit feits auch auf einen sehr bescheidenen Beilenpreis angewiesen sich, daß diejenigen, die durchaus Fleisch erhalten wollen, sich schon in den Mittagsstunden vor den Markthallen einfinden müssen. In einigen Vororten werden bekanntlich für den Fleischbezug ebenfalls Marten ausgegeben, wobei aber die Käufer erfahren, ob und wann sie an die Reihe kommen. Eine solche Maßnahme würde auch in Berlin ein derartiges Gedränge, wie es gestern herrschte, verhindern. Der jetige Zustand ist jedenfalls unhaltbar.
bin.
Herr Simmi wollte auf diesem leider nicht mehr ungewöhnlichen Wege" das Interesse auf ein nach feiner gegen ein bescheidenes Honorar empfänglichen Ueberzeugung sehr bewährtes Mittel gegen Husten und Katarrh lenken.
-
So
Vom Bau der eisernen" Brücke.
Suſtenbonbons und Busencreme, Magenstärker und Bilienseife werden- unter das Publikum gebracht immer hin nicht den hundertsten Teil des Schadens anrichten können, wie unrichtige wirtschaftliche oder politische Mitteilungen Die Dienstpflicht im zentralisierten Betrieb lehnt fie ganz oder gefälschte wissenschaftliche und künstlerische Urteile. Diese entschieden ab aus zwei sehr beachtenswerten Gründen. Erstens der Oeffentlichkeit gegen Bezahlung vorzusehen, ist um so unDer Generaldirektor des Museums hat gegen die geplante und hält sie den hauswirtschaftlichen Großbetrieb für böllig ungeeignet verantwortlicher, als man mag das bedauern oder nicht beschlossene Ausführung des Neubaues der sogenannten Eisernen zur Erlernung der Grundlagen einer guten Führung des Einzel- die Beitung der großen Masse mehr und mehr die einzige Brüde" am Kupfergraben Einspruch erhoben, weil die in Aussicht haushalts, zweitens sagt fie:„ Oder soll es Aufgabe des haus- geistige Nahrung geworden ist. Die Buchliteratur ist einem genommene Rampenanlage zur Brüde die Sockel des Alten Museums wirtschaftlichen Dienstjahres sein, der weiblichen Bevölkerung der sehr großen Teile des Volkes aus Gründen petuniärer Natur auf der Stupfergrabenseite auf einer langen Strecke hin verdecken und unteren Volksklassen recht gründlich die Augen zu öffnen über die pekuniäre Unzulänglichkeit der Lebenshaltung ihrer eigenen sozialen nicht zugänglich. Oder aber, fie fordert zum Genuß und zur überschneiden würde, wodurch die ursprüngliche Wirkung des Gebäudes, eines der bedeutendsten Meisterwerke Schinkels, auf das unPflicht? Sollen die Mädchen des Volkes recht gründlich unzu- Weiterbildung Grundlagen, die nicht vorhanden sind. günstigste beeinflußt werden dürfte". Der Magistrat hat sich mit frieden gemacht werden mit der Nahrung, mit der Wohnung, die wird denn der Zeitung, nicht nur dem politischen Teil, son- dieser Frage beschäftigt und eine Aenderung befchloffen. Von der dem Volte nach den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bisher dern auch dem literarischen, den Theater- und Musikartikeln, ursprünglichen Rampenanlage wird abgesehen. Der Durch möglich waren? Man vergesse nicht, es ist ein gewaltiger Unter- den kleinen wissenschaftlichen Notizen ein Vertrauen entgegen gangsverkehr auf der jetzt chauifierten, wenig benutten Straße schied, ob die Mädchen die bessere Kost in der obersten Klasse der gebracht, das eine Brunnenvergiftung in diesem Teile doppelt wird aufhören, dafür sollen die Freitreppen den FußBoltsschule schulmäßig lernen oder ob fie dieselbe in einem Jahr verdammenswert macht. gängern von den aufgehöhten Straßen aus den Zutritt zu der Dienstpflicht erleben... Wird da auf einer Berliner Bühne ein sogenanntes dem den Durchgangsverkehr völlig entzogenen RuheFrau Dr. Kempf scheint also ganz entschieden eine Aufklärung und nunmehr symmetrisch ber jungen Proletarierinnen nach dieser Hinsicht nicht zu wün- baterländisches" Schauspiel gegeben: Immer feste druff!" plaz am Museum gewähren schen uns tönnte sie nur recht sein! Doch bedarf es dazu nicht Die ernsthafte Kritik hat das Stück weder als„ vaterländisch" au dem alten Schinkelbau an der Museumsstraße angeordnet werden. Ein hübscher Laufbrunnen erhält eine natürliche Lage am Fuße der der Dienstpflicht. noch als„ Schauspiel" ansprechen wollen und speziell ge- Futtermauer der Brüde in der mit Ruhebänken ausgestatteten Was Frau Dr. Kempf von den physischen und moralischen funden, daß die deutsche Frau in ihm eine wenig rühmliche Treppenniſche im Baumschatten des Lustgartens. Die gesamte Gefahren schreibt, die das junge Mädchen in derartigen Anstalten Stolle spiele und das Soldatenleben karifiert werde. Auch Brückenanlage soll sich nach der Aenderung der Klassischen Umgebung bedrohen, erscheint als Begründung ihres Widerspruchs hinfällig. der Vorwärts" hat diesem Urteil Verbreitung gegeben. organisch einfügen, wobei zur Erreichung einer unaufdringlichen Diese Gefahren bestehen auch jetzt schon überall. Die Aufklärung Nichtsdestoweniger- wie fönnte es anders sein! hat das rubigen Wirkung sich eine Vereinfachung des Schmuckwerkes als an wie diesen Gefahren zu begegnen ist, gehört ebenso zur Erziehung Stück bei dem Publikum, das durch den Titel angezogen der Jugend wie der Kampf gegen diese Gefahren und ihre Ursachen seit Jahren von der Sozialdemokratie geführt wird. Auch wurde, den von dieser Seite verdienten Beifall gefunden. bie Befürchtung vermehrter Landflucht ist für uns selbstverständlich Ueber 500mal ist es aufgeführt worden. So weit, so gut. nicht ausschlaggebend auch sie ist mit ganz anderen Mitteln zu Aber die Direktion des Theaters hat den komischen Ehrgeiz, bekämpfen. die Aufführung des Stückes nicht nur als ein verdienst. Der Gedanke, die Hausmütterlichen Lehrlinge zur Behebung liches" Werk, sondern auch als ein literarisches Ereignis geder Dienstbotennot zu verwenden, wird von Frau Kempf gründlich feiert zu sehen. Und sie fand dabei journalistische Eideshelfer! abgetan. Wenn es so viele tüchtige Hausfrauen gebe, was braucht Im Beiblatt der National- Zeitung" zu Nummer 32, es dann noch einer besonderen hauswirtschaftlichen Ausbildung? unter dem Strich und an der Stelle, wo sonst die ernsthafte Das neunte Schuljahr für Volksschülerinnen erscheint Frau eritif ihre Stätte hat, wird von einem angeblichen SchriftKempf völlig ausreichend zur Erwerbung der notwendigen hausmütterlichen Kenntnisse unter der Voraussetzung, daß die Bolts- ſteller B. M. unter dem Titel„ Ein Volfsurteil" eine lite schule ihrem allgemein bildenden oder beruflichen Ausbildungs- rarische Plauderei verbrochen, in der Shakespeare, Kleist und zived voll zurückgegeben werde." Doch warnt sie davor, von der alle literarischen Heiligen angerufen werden. Schließlich wird Verlängerung der Schulpflicht und der besseren hausmütterlichen das Stück als„ gesunde Unterhaltungskost" empfohlen. Genau Ausbildung etwa eine Lösung des Problems des Familienlebens wie das„ bewährte Mittel" gegen Husten und Katarrh. zu erwarten. Ob Herr Himmi aus Charlottenburg mit seinem AnOb das Pflichtdienstjahr nicht doch geeignet jei, die" Willens- schreiben an die Redaktionen Glück gehabt hat, wissen wir disziplinierung und körperliche Kräftigung“ zu fördern, will Frau Kempf nicht verneinen. Doch hält sie die Sünden der Hausfrauen nicht. Vielleicht hat er die Redaktion der National- Zeitung" feit Striegsbeginn nicht für schlimmer als die Sünden anderer bei Versendung seiner Zirkulare vergessen. Herr B. M. oder Wirtschaftsstände. Aus dem überall hervortretenden Eigennutz und die Direktion des Theaters am Nollendorfplatz hatten einen Unverstand folgert Frau Kempf, daß bei allen Wirtschaftsständen besseren Riecher. Sie fanden Unterkunft mit einer bezahlten die intellektuelle und technisch berufliche Ausbildung allein nicht Empfehlung ihres Kunstverschleißes an einer Stelle, wo eine genügen kann, damit ein Wirtschaftsstand auch in Zeiten der Not Kritik desselben stehen mußte. Ihnen freilich machen wir dem Volksganzen dasjenige leistet, was von ihm erwartet werden muß, daß vielmehr die moralische Durchbildung der Be- daraus keinen Vorwurf. Geschäft ist Geschäft. Auch das Theatergeschäft. Aber die Redaktion der„ National- Zeitung" *) Dr. Rosa Kempf: Das weibliche Dienstjahr. Archiv mußte das Inserat auch für das Publikum als solches kenntfür Sozialwissenschaft und Sozialpolitit. 41. Band, 2. Heft. lich machen, nicht nur durch die bescheiden beigegebene InJC. B. Mohr, Tübingen . seratennummer( 7450) für den Zeitungsfachmann.
-
gezeigt erwiesen hat. Die geplanten Bildwerke ſollen erst aufgestellt werden, sobald deren günstige Wirkung durch Modelle einwandfrei erwiesen ist. Der Museumsstraße 5a belegene Edbau ist vom Fistus gegen eine Anerkennungsgebühr zum Brückenbau miteinbezogen. Der unichöne Eindruck dieser Ecke wird verschwinden. Dort soll eine dem Bauzweck dienende Freitreppe einen gewissen Abschluß und zugleich einen Uebergang zu der Ufermauer schaffen.
Beanstandete Kleinhandelspreise.
Der Fachausschuß für Hülsenfrüchte, Reis, Grieß. Graupen, Solonialwaren und Konserven der Preisprüfungsstelle Groß- Berlin bat in feiner letzten Sizung Veranlassung gehabt, die Aufschläge für Tee bei mehreren Kleinhändlern zu beanstanden. Da es sich größtenteils um Teepackungen handelt, für welche die Großhandelsfirmen dem Kleinhandel die Verkaufspreise vorschreiben, wird die Preisprüfungsstelle bei diesen sofort auf eine Herabießung der Spannung zwischen Ein- und Verkaufspreis des Kleinhändlers hinwirken; auch wurde beschlossen, zu fördern, daß auf fleinen Teepadungen das Gewicht des Inhalts angegeben wird.
Von neuem wurde auf den Mißstand hingewiesen, daß die Vorschriften der preußischen ministeriellen Ausführungsbestimmungen zu der Bekanntmachung des Herrn Reichstanzlers über die Preise von Marmeladen vom 14. Dezember 1915, wonach die Verpackungen in leicht erkennbarer Weise einen Vermert über Inhalt und Gewicht der Ware tragen müssen, von einer großen Anzahl Firmen immer noch nicht beobachtet werden. Die Preisprüfungsstelle sieht sich gezwungen, sämtliche ihr bekannt werdenden Fälle dieser Versäumnis nunmehr unverzüglich zur Strafanzeige zu bringen.