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gegeben wurden, so daß auch von einer Ablehnung derfelben Togi- angriffe, die sämtlich unter sehr schweren Verlusten für den Feind scherweise bisher nicht die Rede sein konnte. Die Abreise de 3 zurückgeschlagen wurden. Königs Nitolaus ist nach Angabe des Herrn Muschkowitsch Kaukasus: Unsere Offensive dauert mit gutem Er­erst am 20. Januar erfolgt. Ob der König nach diesem Datum von folge an. seinem Egil aus an seine in Montenegro zurüdgebliebenen Gene

beren Inhalt war, ist hier natürlich nicht bekannt. Sollten sie so

bei dieser Flucht eine große Bahl feindlicher Tiere unterwegs an der Hize und Erschöpfung zugrunde gingen. In der Nacht vom 10. Dezember gab es ebenfalls einen heftigen Kampf zwischen unferer Kavallerie und der des Feindes bei Mejale. Das Gefecht endete damit, daß die feindlichen Kräfte in der Richtung auf Cheik Osman in die Flucht geschlagen wurden. Der Feind wurde nach mittel. Er wurde zudem gezwungen, sich damit zu begnügen, das werfern abzuleuchten.

rale und Minister noch Befehle erlassen hat, gegebenenfalls was Meldung der italienischen Heeresleitung. Dieser Niederlage sehr unruhig und verstärkte seine Verteidigungs­Rom, 12. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Kriegs­jedenfalls ein sehr geringer gewesen; denn bekanntlich haben die kleinen Gefechten bei Madonna di Monte Albano( nördlich von gelantet haben, wie Herr Muschtowitsch es sagte, dann ist ihr Effett bericht. Die Tätigkeit unserer Infanterie führte zu einigen Gelände zwischen Cheik Osman und Amade mit seinen Scheine Verhandlungen über die Art der Durchführung der montenegrini- leinen schen Waffenstredung am 22. Januar dieses Jahres in Cetinje   be- Mori) und bei Potrich( im Terragnolotale), deren Verlauf für uns gonnen und am 25. Januar durch Unterzeichnung des betreffenden zerstreute feindliche Arbeitergruppen in der Umgebung von Rovereto  günstig war. Wir machten einige Gefangene. Unsere Artillerie Protokolls seitens unserer und der montenegrinischen Unterhändler zerstreute feindliche Arbeitergruppen in der Umgebung von Rovereto  ihren Abschluß gefunden. und in der Zone des hohen Gipfels südöstlich von Vielgereut. Sie beschoß Truppen und Bagagekolonnen, die auf Maultierpfaden entlang der Volaia und des Kronhofbaches marschierten. An der Isonzofront tein wichtiges Ereignis.

Der französische   Tagesbericht.

Baris, 13. Februar.  ( W. T. B.) Amtlicher Berichtvon

Sonnabend nachmittag: Neuen Berichten zufolge brachte

uns der Handgranatenangriff, den wir gestern nachmittag in der Champagne nordöstlich von Butte- Mesnil durchführten, nach einem Artilleriegefecht in den Besitz von etwa 300 Meter feindlichen Schüßengrabens. Der vom Feind im Laufe der Nacht unternom­mene Gegenangriff wurde vollständig zurückgeschlagen. 65 Gefangene, darunter ein Offizier, blieben in unserer Hand.

Baris, 18. Februar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Sonnabendabend: In Belgien   versuchten die Deutschen   nach ziemlich heftiger Artillerievorbereitung zu wiederholten Malen den serkanal in der Höhe von Steenstraete- Hetsas zu überschreiten. In dem kombinierten Feuer unser Artillerie und unserer Maschinen­gewehre scheiterten diese Versuche. In der Champagne war die Tätigkeit der Artillerie in der Gegend von Butte- Mesnil und Na­varin sehr lebhaft. Nach einer mehrstündigen Beschießung fonnte der Feind in einen feinen vorspringenden Winkel unserer Linie zwischen der Straße von Navarin und der von Saint Souplat ein­bringen. Nordöstlich von Butte- Mesnil versuchten die Deutschen  einen neuen Gegenangriff, um uns aus den Schüßengrabenstüden,

die wir gestern besetzt hatten, zu verjagen. Sie wurden zurüd­geschlagen. Wir brangen weiter vor und machten einige Gefangene. In den Argonnen bei Four de Paris ließen wir eine Quetschmine springen, welche die Minenarbeiten des Gegners zerstörte. In den Bogesen nördlich von Wissembach  ( östlich von St. Dié  ) fonnte ein feindlicher Infanterieangriff, von unserem Feuer empfangen, unsere

erfte Linje nicht erreichen.

Cadorna.

Eine englische Kritik am Verhalten der " King Stephen".

London  , 12. Februar.( W. Z. B.) Die Wochenschrift New Statesman  " schreibt, es bestehe keine Ursache, den Kapitän des Fischdampfers Ring Stephen" zu loben, wie es viele Leute, darunter der Bischof von London  , getan hätten. Die Haltung des Kapitäns möge vorsichtig gewesen

Meldung des türkischen Hauptquartiers. sein, sie berrate aber sicherlich nicht den Mut und die Tat­Konstantinopel, 13. Februar.( W. T. B.) Amtlicher kraft, deretwegen die britischen Seeleute in ihrem eigenen Bericht: Ein deutsches Unterseeboot torpedierte Lande berühmt seien. Die Schwierigkeiten, 22 deutsche Schiff­am 8. Februar auf der Höhe von Beirut   das französische   brüchige nach England zu bringen, feien gewiß nicht unüber­Linienschiff Suffren", das in zwei Minuten unterging. windlich gewesen." New Statesman  " will den Kapitän zwar Von den 850 Mann der Besatzung hat niemand ge- direkt nicht verurteilen, aber man fönne ihn doch unmöglich bewundern, weil er Schiffbrüchige ertvinken ließ und weg­rettet werden können. An der Frakfront zerstörte eine zur Aufklärung in fuhr. Richtung auf Cheit Said vorgesandte Kolonne die Tele­Gefunkene Schiffe. graphenlinien des Feindes in der Umgebung und zwang London  , 13. Februar.( W. T. B.) Blonds" meldet: Der durch ihr Feuer ein feindliches Motorfahrzeug zum Rückzug. Dampfer" Alabama  " aus Stavanger   ist gesunken. Die Mann­Bei Felahie und Kut el Amara   zeitweise unterbrochenes fchaft ist gerettet worden und befindet sich an Bord bes norwegischen Infanterie- und Artilleriefeuer. Unsere Freiwilligenabtei- fchaft ist gerettet worden und befindet sich an Bord des norwegischen Dampfers Balzao". fungen griffen am 7. Februar ein feindliches Lager westlich Der belgische Dampfer Adua tif" aus Antwerpen  , 2221 To., bon torna an. Der Kampf dauerte bis in die Nacht hinein. ist gesunten. Bwei Mann der Besagung sind umgekommen. Der Feind wurde gezwungen, in südlicher Richtung zu fliehen. Notterdam, 13. februar.( W. Z. B.) Der britische Dampfer Er ließ dabei eine Menge Tote zurück. In diesem Gefecht Belford", der an der Küste von Jelay( Debriden) strandeie, wurden dem Feind einige Gefangene, eine Menge Waffen, wird als verloren betrachtet. Das Schiff war mit 60000 Pfund Sterling versichert.

Munition und Saumtiere abgenommen.

An der Kaukasus   front auf dem linken Flügel Artilleriefeuer ohne Wirkung. Im Zentrum dauern die Vor­postengefechte an. Der Feind, der eine unserer Stellungen be­fegt hielt, wurde durch einen Gegenangriff daraus vertrieben. Er ließ eine Menge Tote zurüd.

Zu den Kämpfen in Mesopotamien. namentlich in der Gegend nördlich von Steenstraete, wo sich ein feilt mit, daß die gestern gemeldeten Kämpfe in Mesopotamien  London  , 12. Februar.( 28. T. B.) Das Kriegsministerium am 7. beztv. 9. Februar, nicht am 7. beat. 9. Januar stattge­

Belgischer Bericht: Die Artillerie war heute sehr tätig, heftiger Bombenkampf abspielte.

Die Meldung des russischen Generalstabes.funden haben.

Petersburg, 13. Februar.  ( M. T. B.) Russischer Be. richt vom 12. b. Mts.:

Westfront: Im Abschnitt Riga   beschoffen die Deutschen  unsere Schüßengräben an der Düna   mit schweren Minen. In der Stellung bei Dünaburg   dauerte der Kampf um den Besitz des Trichters, der durch die Explosion unserer Minen entstanden ist, den ganzen Tag an und endete zu unserem Gunsten. Nach leb­haftem Feuerkampf besetzten wir das Dorf Garbunowfa( 6 Nilo­meter jüdlich Jllurt). In der Nähe des Swenten- Sees heftiger Rampf mit Bomben. Bei Ezemeryn( zwischen Rowno   und Lud) utachte der Feind von Zeit zu Zeit einen Feuerüberfall auf die von uns bejette Höhe. In Galizien   bemühte fich der Feind, uns bei Cebrow( 23 Kilometer westlich Tarnopol  ) aus der Höhenstellung, die wir befeht hatten, hinauszuwerfen. Unter sehr großen Ver­fusten glüdte es ihm; jedoch eine unserer alten, ruhmreichen Re­gimenter vertrieb ihn sogleich durch einen kühnen Gegenangriff von der Höhe. Bei dieser Höhe gemachte Gefangene bestätigen, bag unsere Artillerie dem Feinde sehr schwere Verluste zufügte. In der Nacht vom 11. zum 12. versuchte der Feind die Höhe bei Cebroto wiederzunehmen; er machte drei verzweifelte Gegen

Gedanken über Menschlichkeit.

Unter diesem Titel hat Leopold v. Wiese   ein anregendes Buch*) veröffentlicht, das von den zahlreichen, im chauvinistischen Fahr­masser segelnden Schriften der Kriegszeit in vorteilhafter Weise absticht. Das Buch stellt sich zur Aufgabe, die beiden, das geistige Leben Deutschlands   während des Krieges in so starkem Maße be­herrschenden Ideen des Idealismus und Nationalismus auf ihren ethischen Wert hin nachzuprüfen, ferner die Art, in der sie zutage treten, und zuletzt ihre Wirkungen auf Mensch und Gesellschaft zu untersuchen.

Militärfragen im Schweizer Bundesrat.

Bern  , 12. Februar.( W. T. B.) In seiner heute abgehaltenen außerordentlichen Sitzung hat der Bundesrat hinsichtlich der Beziehungen zwischen Zivilbehörde und Militärbehörde drei wichtige Beschlüsse gefaßt: Der erste dieser Beschlüsse Er bestimmt, daß die Armeeleitung ohne besondere Kreditbewilli regelt die Frage der Zuständigkeit für Ausgabenber Armee. gung durch den Bundesrat zuständig ist für alle Ausgaben, die im Verwaltungsreglement für die Armee vorgesehen und festgesetzt find. Dagegen müssen alle übrigen Ausgaben, namentlich solche für Kämpfe in der Umgebung von Aden. Bekleidung, Bewaffnung, Ausrüstung, Munition, Festungswerke, Konstantinopel  , 13. Februar.( W. T. B.) Die Telegraphen Bauten oder Straßen mit den entsprechenden Kreditbegehren dem agentur Milli meldet: Die in der Umgebung von Aden Militärdepartement unterbreitet werden. Die Kredite können nur berschanzten Engländer wurden von unseren tapferen vom Bundesrate bewilligt werden. Das Armeekommissariat hat Soldaten angegriffen. Sie haben fich an einzelnen Bunften in die feine Tätigkeit auf die Befriedigung der Bedürfnisse der Armee zu Feuerzone ihrer Striegsschiffe zurückgezogen und fie verharren dort beschränken. Der zweite Beschluß beschränkt die Tätigkeit der seit Monaten unter dem formwährenden Druck unserer Truppen, Beerespolizei auf den Dienst bei der Truppe. Sie kann in­ohne fich zu rühren. In den ersten Dezembertagen griffen zwei Abteilungen unserer deffen dazu herangezogen werden, beim Grenzkontrolldienst mitzu Meharisten( Kamelreiter) einen feindlichen Posten an, der sich wirken, jedoch nur im Einvernehmen mit den zuständigen kanto­zwischen Theif Osman und der Ortschaft Hur befand. Sie fügten nalen Behörden. Der britte Beschluß entlastet die dem Feinde empfindliche Verluste an Mannschaften und Tieren zu. Militärgerichte von allen nicht unter den allgemeinen Be­Am 8. Dezember fand ebenfalls ein Zusammenstoß zwischen unseren griff eigentlicher Militärvergehen fallenden Verletzungen der Ge­Meharistenabteilungen und einer englischen Kavallerieabteilung sebe, Beschlüsse und Verordnungen, um die kantonalen Gerichte mit statt. Troß seiner zahlenmäßigen Ueberlegenheit wurde der Feind ihrer Ahndung zu beauftragen. Alle diese Beschlüsse sind auf berjagt. Er erlitt zahlreiche Verluste. Nachdem die englische Ka- Grund von Verhandlungen mit der obersten Heeresleitung gefaßt ballerie in der Nacht zum 9. Dezember ebenfalls geschlagen worden worden. Dies trifft namentlich zu bei dem Beschlusse über die war, wurde sie auf ihrem Rückzuge von unseren Abteilungen über­fallen, die durch Stämme verstärkt waren, welche östlich Elvahta nach Buständigkeit für die Ausgaben der Armee, der durch eine Verſtän­Süden aufgebrochen waren. Nach diesem Schlag fonnte der Feind digung zwischen Bivilbehörde und Militärbehörde die durch sich auf seiner zügellosen Flucht kaum nach der Oertlichkeit Amad Artikel 208 des Bundesgefeßes über die Militärorganisation auf­östlich von Cheif Osman flüchten. Es wurde nachher festgestellt, daß geworfenen Fragen löst und so mit der Lage in Einklang bringt, entzogenen Gebiete samt Bevölkerung und Sapital als Siegespreis.| des Krieges durch den Frieden und des Hineinwachsens in größere dem Reiche zugeführt werden. Wiese meist mit Recht darauf hin, und festere Einheiten. Die Friedensbedingungen scheinen ihm die daß dies borausgesetzt, daß die Verwirklichung dieser Kriegsziele besten, die am geeignetsten sind, die europäische Solidarität anzu möglich sei einen Frieden auf lange Zeit hinaus vollständig bahnen". Jedoch bleibt hier Wiese Vermittelungsdenter wie er ausschließen würde. Eine Aera neuer unausgefekter Kriege würde ist auf halbem Wege stehen, ohne der Annegionsgelüfte sich ganz erst dadurch eröffnet werden, die für Deutschland   selbst eine Schädi- erwehren zu können. Er weist nicht etwa jede realpolitische und gung und Schwächung bedeuten müßte. Diesen Zustand ständiger wirtschaftliche Ausnutung militärischer Siege ab. Angesichts Kriegsbereitschaft charakterisiert Wiese mit Grillparzers Wort: etwaiger unbedingter Notwendigkeiten militärischer oder politischer " Von der Humanität über Nationalität zur Bestialität?" Sollte Natur find nach ihm beim Friedensschlusse auch Gebietsenweite­unser Reich," fragt Wiese, immer mehr zu einer unüberwindlichen nungen zulässig. Allerdings unter Wahrung der Möglichkeit zur Bwingburg auf Erden oder zu einer schließlich doch vom gemein- Berständigung- wenn nicht mit allen jest feindlichen Nationen, samen verstärkten Hasse niedergeworfenen Festung werden, nachdem so doch mit einigen von ihnen und der Aussicht auf zufünftige die anderen mehr und mehr gelernt haben, sich notgedrungen in Bündnisfähigkeit. gleichem Maße zu militarisieren?"

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Mit Recht beanstandet Wiese vor allem die auf Sant, Fichte Im Gegensatz zum veinen absoluten Nationalismus läßt Wiese und Hegel zurüdgehende idealistische Ethit des Nationalismus mit Eine weit mildere Kritik erfährt bei Wiese die zweite Richtung nur den relativen Nationalismus gelten, und zwar als Vorstufe ihrer absoluten Selbständigkeit und Unableitbarkeit der ethisch- poli- des Nationalismus. Nach deren Auffassung wird Deutschland   und als bildungsfähigen Bestandteil des allmählich entstehenden tischen Forderungen, in erster Linie des Pflichtgebots, einerseits, gerade durch den Sieg seinen tosmopolitischen Beruf erfüllen tön- Guropäertums und als Träger der Menschheit". Denn die Nation ihrer Bergeistigung und Berherrlichung des gegenwärtigen Staates nen, Europa   als neue Einheit aufzubauen und durch den Natio- ist nach ihm durch die höhere Idee der Menschheit zu ergänzen. an sich andererseite. Dieser idealistischen Ethit stellt Wiese eine nalismus eine über ihn hinausführende höhere Stufe der Mensch Falsch ist es," meint wieje, die dee der Menschheit als farblos an das Tatsächliche anknüpfende realistische Ethik entgegen, die zu beitsentidelung vorzubereiten. Wiese hält dieser Meinung den und blaßverschwommen zu bezeichnen; vielmehr ist sie weniger gleich menschenfreundlicher und lebensfreudiger ist als jene. Für Umstand entgegen, daß in der bisherigen Geschichte die Kriege abstrakt als die dee der Nation, weil die Merkmale der Gemein­die wirksame Bekämpfung der dem Proletariat fremden und schäd zwar häufig umfangreichere und in der Regel auch höher organi- schaft bei jener sichtbarer find." Zwar scheint ihm die volle Ver­lichen idealistischen Ethit ebenso wie für die Aufhellung des Wesens fierte Stollektiveinheiten von Menschen geschaffen und dadurch zur wirklichung der Einheit des Menschengeschlechts sehr entfernt zu der ethischen Forderungen überhaupt ist jedoch durch das bloße Verbindung der Völker beigetragen haben, daß aber oft die Kriege sein. Im Endziel aber sollte sich doch die Politit darauf richten. Burüdgehen auf das Tatsächliche im allgemeinsten Sinne( bie auch zur Erennung und Jolierung der Völker geführt haben. Es Jedoch auch in diesem für die Jestzeit mutigen Bekenntnis Natur des Menschen und das Glücksstreben) nach Wieses Art nicht läßt sich deshalb nach Wiese nichts Entschiedenes darüber aus zum Kosmopolitismus beharrt Wiese nicht tonsequent. So in bezug genug getan. Man muß vielmehr die letzten Wurzeln der jeweiligen machen, ob dieser Krieg zu den isolierenden oder zu den ver- auf die Solidarität Europas   den fremden Rassen gegenüber, die ethischen Forderungen der verschiedenen Klassen aufdecken. Und bindenden gehört. Die erwähnte historische Tatsache jagt jeden er für absehbare Zeit nur teilweise gelten läßt. hier stößt man auf die jeweiligen Produktionsverhältnisse der Ver- falls nichts darüber aus, ob nicht die Verbindung der Völker auf Das Prinzip der Menschlichkeit, das Wiese in anerkennens gangenheit und Gegenwart und die darauf basierenden Klassen- anderem Wege besser, vollkommener und mit geringeren Opfern werter Weise so warm befürwortet, versteht er nicht bloß im Sinne gruppierungen und Klassengegenfäbe. Die oben besprochene idea- herstellbar. ist. Ebenso wenig sei aus dem geringeren Lauf der der Beziehungen zwischen Menschen und Nationen, sondern auch im listische Ethik des Nationalismus entpuppt sich bei näherem Bus Geschichte ein Argument zugunsten einer Kriegsverherrlichung zu Sinne eines bestimmten inneren Gehalts der einzelnen mensch­sehen als der in eine philosophische Form gekleidete Ausdruck der schöpfen oder die Forderung zu entnehmen, much in Zukunft mur lichen Persönlichkeit. Das Ideal des letteren läuft für Wiese im materiellen Interessen der herrschenden Klajsen, als deren Organ durch Krieg eine wirkliche und dauerhafte Bölkerverbindung durch- Gegensatz zur idealistischen Ethit, die auf dem bloßen absoluten und Instrument der von den letteren verherrlichte gegenwärtige zuführen. Pflichtgebot aufgebaut ist, auf eine Synthese von Pflichtgefühl und Staat auch auftritt. Den im Gefolge des erstarkten und entwickelten Kapitalismus Glüdsstreben, Geistigkeit und Triebhaftigkeit, Pflicht und Freiheit Was den Nationalismus anbetrifft, so wendet sich Wiese be- aufgetretenen Jmperialismus mit seinem Bestreben nach Erlan- hinaus, erstrebt also eine Harmonie des menschlichen Einzeldaseins sonders gegen diejenige Richtung desselben, in deren Mittelpunft gung von selbstkontrollierten Rohstoffgebieten und erweiterten auf Grund der Entfaltung aller seiner Seiten. die folierung Deutschlands   steht. Die astetische" Spielart dieser Absatzmöglichkeiten hält Wiese zwar für unvermeidbar. In letter Die Menschlichkeit im ersteren Sinne, im Sinne der Soli­Strömung möchte Kultur und Kultus des Deutschtums in bewußter Linie strebt er jedoch Weltwirtschaft und Weltpolitik ohne Im- barität sowohl innerhalb der einzelnen Gesellschaft wie zwischen Absonderung vom übrigen nichtverbündeten Europa   gepflegt sehen. perialismus an. Es wäre interessant zu erfahren, wie Wiese sich den verschiedenen Gesellschaften untereinander, ist jedoch denkbar Sie verbreitet dadurch einen berauschenden, aber auch leicht ver- die Verwirklichung dieses Zieles denkt. Allein er geht darauf nicht und durchführbar mur im Rahmen einer sozialistischen   Wirtschafts­blödenden Nebel der Gefühlspolitik". Demgegenüber strebt die näher ein, behält sich vielmehr die Begründung für spätere Arbeiten ordnung, in welcher die Klassengegensäte der einzelnen Gesellschaft andere Spielart des reinen Nationalismus, die einen weltlich- prat bor. Ohne der letzteren vorzugreifen, muß man immerhin sehr ebenso wie die Gegensätze der Völker untereinander verschwunden tischen Charakter trägt, eine Vorherrschaft Deutschlands   durch Er- bezweifeln, ob vom Standpunkt Wieses, der an der kapitalistischen   sein werden. Innerhalb der kapitalistischen   Staaten kann die von oberung besiegter und während des Krieges militärisch befeßter Grundlage der jebigen Gesellschaft festhält, sich Wege und Mittel Wiese ersehnte Menschlichkeit kaum stückweise erzielt werden. Gebiete des Auslands an." Die hier angestrebte Isolierung ist zur vollständigen Beseitigung der Kriege ergeben können. Bis- Nicht anders ist es um das Ideal der Menschlichkeit im Sinne lediglich die des Herrn über den Knecht, des Siegers über den weilen ist es die Sozialdemokratie allein, die eine stichhaltige Be- der harmonischen Entwickelung der Persönlichkeit bestellt. Es ist Niedergeworfenen. Wiese verlacht farkastisch die ganze Mystik des gründung für die Erreichbarkeit dieſes Bieles liefern fann. Und direkt unerfindlich, wie gerade vom Standpunkt eines Wiese, der extremen Nationalismus mit seiner gottgewollten, unvergleich zwar ist es nach ihr einzig und allein die Aufhebung der kapita- auf dem tapitalistischen Boden stehen bleibt, die Verwirklichung lichen Ueberlegenheit der eigenen Nation über alle anderen, die so listischen Wirtschaftsordnung und die Ersetzung derselben durch die dieses deals möglich sein soll. Kann denn für alle Mitglieder der groß sei, daß ein wahrer Fortschritt eben nur durch Ausbreitung sozialistische, wodurch die Ursachen der Kriege: Konkurrenz der Gesellschaft, also auch für die arbeitenden Klassen im Ernst davon deutscher Zwangsmacht möglich wird". Kapitalisten der verschiedenen Staaten, gewalttätige Erweiterung die Rede sein, solange die sozialen Gegensäße bestehen bleiben: Die Schädlichkeit dieses extremen Nationalismus widerspiegelt der Absahmöglichkeiten, Gewinnung von Rohstoffgebieten usw. mit Reichtum, Geistesbildung und Genuß oft bis zur Ueber­sich nach Wiese in den von ihm aufgestellten Kriegszielen. Danach und mit den Ursachen der Kriege auch die Kriege selbst aufgehoben jättigung auf der einen, mit fümmerlichem Leben, ja Not und sollte die möglichste Schwächung der Feinde erzielt und die ihnen werden. Glend, geistiger Zurückgebliebenheit auf der anderen Seite? Erst Im Zusammenhang mit den oben entwidelten Gedanken der Kampf der Arbeiterklasse um menschenwürdigere Daseins *) Leopold b. Wiese: Gedanken über Menschlichkeit. München   Wieses besteht für ihn toas nur zu begrüßen ist jede ver- bedingungen, ihr Kampf um das Endziel um die Verwirl­und Leipzig  . Verlag von Dunder u. Humblot  . 1915. 126 Seiten. nünftige Politik in dieser Vorbereitung des allmählichen Ersages lichung des Sozialismus bringt uns dem obigen Ziel näher, indem

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