Nr.47.- 33. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Ferniprecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 17. Februar 1916.
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Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Zur Monopolfrage.
Wir hatten in den Artikeln„ Verstaatlichung und Arbeiterinteressen" und" Monopole und Staatseinnahmen" vom 10. und 11. Januar dieses Jahres den Standpunkt vertreten, daß die Arbeiterklasse nicht schlechtweg für oder gegen die Verstaatlichung sich erklären könne, sondern daß es sich dabei um 8medmäßigkeitsfragen handle; je nach den konfreten Bedingungen des Einzelfalles wäre zu entscheiden. Wir hatten ferner betont, daß dort, wo die Verstaatlichung aus fiskalischen Gründen durchgeführt werden soll, die schwersten Bedenken entstehen, weil die Monopolwirtschaft auf die indirekte Besteuerung in anderer Form hinauslaufe, also zu einer schweren Belastung der Arbeitermassen führen muß. Wir hatten betont, daß besonders die Verstaatlichung des Kohlenbergbaues unfehlbar diese Wirkung haben würde.
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Im Gegensatz hierzu tritt nun Cunow für ein Kohlenmonopol, genauer genommen für ein Kohlenhandelsmonopol ein. Er widerlegt nun nicht etwa unsere Ansicht, daß das auf scheinlich. Das Neue ist nur, daß dieser rapid umlernende eine Verteuerung der Kohlen hinauslaufen würde, also im gleichen Sinne wirken würde wie eine Kohlensteuer, sondern er bestätigt das, hält es wenigstens für sehr wahr. scheinlich. Das neue ist nur, daß dieser rapid umlernende Marrist gegen eine solche Belastung der Bevölkerung, die ganz besonders der Arbeiterklasse aufs schwerste fühlbar sein würde, nichts einzuwenden hat.
Meldung des Großen Hauptquartiers. erheit in der Fraktion finden wird, wagen wir zu bezivei.
Amtlich. Großes Hauptquartier, ben 16. Februar 1916.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
Die Engländer griffen gestern abend dreimal ver gebens die von uns eroberte Stellung südöstlich von pera an. Ihr Gefangenenverluft beträgt im ganzen rund hundert Manu.
In der Champagne wiederholten die Franzosen den Versuch, ihre Stellungen nordwestlich von Tahura zurückzugewinnen, mit dem gleichen Mißerfolge, wie am vorhergehenden Tage.
Allgemein beeinträchtigte stürmisches Regenwetter die Kampftätigkeit.
Deftlicher Kriegsschauplah. Bei Schneetreiben auf der ganzen Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet.
Nichts Renes.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht.
28ien, 16. Februar.( W. T.B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer und südöstlicher Kriegsschanplay. Die Lage ist unverändert.
Italienischer Kriegsschauplas.
Die Artilleriefämpfe der füstenländischen und dem an schließenden Teil der Kärntner Front dauern fort. Im Abschnitte von Doberdo tam es auch zu Minenwerfer- und Handgranatenkämpfen. Am Javorced wurde eine italienische Feldwache zum achten Male ausgehoben. Das Vorfeld unserer neuen Stellung im Rombongebiete ist mit Feindesleichen bedeckt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
feln. Genossen Cunow aber empfehlen wir Gretchens Stoß
gebet:
Wie schrien mir's schwarz, und schwärzt's noch gar, Mir's immer doch nicht schwarz g'nug war,
Und segnet mich und tat so groß,
Und bin mum selbst der Sünde bloß!"
Der französische Tagesbericht.
Paris , 16. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. In der Champagne eroberten wir einen Teil der vorgeschobenen Grabenstüde zurück, die von dem Feinde östlich der Straße Tahure- Sommeph am 13. Februar be fezt worden waren. In Lothringen Patrouillengefechte im Abschnitt von Reillon. Auf dem übrigen Teil der Front war die Nacht ruhig.
Paris , 16. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Dienstag abend. Der Tag war verhältnismäßig ruhig. Jm Artois richteten unsere großen Geschüße ihr Feuer auf die feindlichen Stellungen längs der Straße nach Lille . Westlich der Dise beschossen unsere Batterien einen Zug und eine Proviantkolonne im Bahnhof von Epagny, im Norden von Vis- sur- Aisne und nordwestlich von Soissons richteten wir ein verheerendes Feuer auf die deutschen Werke. In den Argonnen ließen wir bei Fille morte eine Mine fpringen, deren Trichter wir befeßten. Jm oberen Elsaß nahm unsere Artillerie die deutschen Stellungen im Osten von Seppois unter ihr Feuer. Belgischer Bericht. Die Tätigkeit hat heute auf der Front der Armee nachgelassen, wo die übliche Kanonade stattfand.
Als Vergeltungsmaßregel der legten Bombardements durch feindliche Flugzeuge hat eins unserer Flugzeuggeschwader in der vergangenen Nacht mit Erfolg sechzehn große Geschosse auf den Flugplag von Handzaeme geworfen.
Die englische Meldung.
London , 15. Februar.( W. T. B.) Das britische Hauptquartier berichtet: Nach heftiger Beschießung der ganzen Front von pern und des Vorsprunges südlich von Hooge machte der Feind mehrere Infanterieangriffe. Zwischen dem Kanal von Ypern nac Conimes und der Eisenbahn brach der Feind in unseren vordersten Graben auf einer Front von ungefähr 600 Yards ein. Alle anderen Angriffe mißlangen. Das heftige Bombardement auf beiden Seiten dauert an.
Seine Argumentation ist hier ganz besonders eigenartig. Er meint: die Kohlen werden ohnehin teurer werden, auch wenn fein Monopol kommt, also haben wir diese Belastung halt hinzunehmen. Daß die Berteuerung der Kohlen eintreten m u B, hat er nicht bewiesen. Er begnügt sich zu behaupten, daß Kohlenmangel in Europa besteht. Davon hat man indessen vor dem Kriege nichts gemerkt, und warum jetzt der Krieg bewirken soll, daß nach Friedensschluß der Mangel fich einstellen wird, sett er nicht auseinander. Doch angenommen, die Besizer der Kohlengruben würden die ihnen günstige Lage ausnüßen, um höhere Preise zu erzwingen, so meinen wir, wäre es die erste Aufgabe vernünftiger Wirtschaftspolitik, dem nach Kräften entgegenzuDer russische Heeresbericht. wirken. Daß das möglich ist, leuchtet ohne weiteres ein, wenn man die beständig steigenden Profite der Kohlenzechen des Kolensyndikates und sucht bei dem Kohlenhandel herausPetersburg, 16. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Kriegsin Betracht zieht. Daß es notwendig ist im Interesse der zuschlagen, was irgend herauszuschlagen ist. Und die Berg- bericht vom Dienstag. West front: Deutsche Flieger er Arbeiterschaft darauf zu dringen, dürfte auch klar sein, da der arbeiter? Ja, die bleiben einfach unter der Herrschaft der schienen über dem Abschnitt von Riga . Der Kampf nimmt im Kohlenwucher nicht nur die Arbeiter als Verbraucher der privaten Monopolisten. Das fümmert den Neo- Marristen ganzen Abschnitt an Lebhaftigkeit zu. Im Abschnitt von Dünaburg Kohlen schwer belastet, sondern auch die Entwickelung vieler nicht weiter. Ebensowenig fümmert ihn, wie diese privaten dauerte der heftige Stampf um den Minentrichter bei Jllurt an; Industrien bedroht. Da außer den Arbeitern auch ein großer Monopolisten mit den Kohlenvorräten wirtschaften. In der wir besezten den Trichter. 8wischen dem Meddumsee und Teil der Industriellen ein Interesse daran hat, den Kohlen- Tat muß man starf umlernen, um zu solchen Gesichtspunkten Demmensee besetzten unsere Truppen das Waldstück füdwestlich wucher zu bekämpfen, ebenso die Landwirte, Großgrund zu gelangen. Uns scheint aber eine solche Anpfropfung eines Rugenischki. In der Brypecgegend griffen unsere Dontosaken bei besizer wie Bauern und schließlich auch der sogenannte Mittel- staatlichen Kohlenhandelsmonopols auf das private Monopol bei Jezierec( 23 Kilometer nordwestlich Rafalowka) einen österstand, so ist wohl mit ziemlicher Sicherheit darauf zu rechnen, des Kohlensyndikates noch aus anderen Gründen gefährlich. reichischen Posten an und vernichteten ihn. daß die Aufgabe auch gelöst werden wird, daß der weiteren Es würde sich da eine Verquidung von Staatsinteressen mit Am Oberlauf der Strypa beunruhigten zahlreiche Kohlenpreissteigerung ein Damm gefekt wird, wenn es nicht privatfapitalistischen Interessen ergeben, die den Einfluß Patrouillen von uns die ganze Nacht den Feind. Das durch die zur Verstaatlichung kommt. Bei Verstaatlichung freilich liegt fapitalistischer Streise auf die Regierung gewaltig stärken Batrouillen begonnene Feuer an einem Teil der Stellung in dieser Gegend dauerte den ganzen Tag an. An der mittleren es anders, weil den Schichten der Besitzenden noch immer würde. lieber sein dürfte, wenn die Staatseinnahmen durch eine in- Ein anderes Monopol, für das Cunom plädiert, ift Strypa schoß unsere Artillerie gegen feindliche Flugzeuge. Ein direkte Kohlensteuer beziehungsweise die steigenden Ein- das Versicherungsmonopol. Hier liegen die Dinge insofern Flugzeug wurde getroffen und fiel in den feindlichen Linien nieder. nahmen aus dem Kohlenmonopol gedeckt werden, als wenn anders, als Arbeiterinteressen dabei wenig berührt werden. Kautasus: Bei unserer Offensive in der Gegend von sie durch direkte Steuern gedeckt werden müssen. Ganz einfach liegen die Verhältnisse indessen auch da nicht. Erzerum nahmen wir nach Artillerievorbereitung noch ein Fort der Nun fann man für die Verstaatlichung des Kohlenberg. Der Hauptprofit der Versicherungsgesellschaften entsteht be- Festung im Sturm. Wir erbeuteten 20 Geschüge, Munition und baues Argumente geltend machen, die sich aus den Interessen fanntlich nicht aus dem Ueberschuß der Prämienzahlungen machten Gefangene. der Bergarbeiter und der Allgemeinheit ergeben. Dieses über die ausgezahlten Versicherungssummen, sondern aus Amtlicher russischer Bericht vom 16. Februar Wort findet keine Gnade vor den Augen des Marristen Kreditoperationen. Die Versicherungsgesellschaften verfügen 1916. autasus. Außer den beiden kürzlich besetzten Forts von Eunom, aber Marr und Engels operieren mit diesem Be- über enorme Kapitalien, die Eigentum der Versicherten sind, Erzerum eroberten am Abend des 15. Februar unsere tapferen griff. Es gibt eben selbst in der fapitalistischen Gesellschaft mit denen aber die Gesellschaften schalten und walten. Die Truppen noch fieben Forts. In unseren Händen befinden sich die Interessen, die allen Bevölkerungsgruppen gemeinsam sein deutschen Lebensversicherungsgesellschaften allein haben über Forts: Staraginbet, Tafta, Tichobandele, Tasanghez, Uzunathmenkönnen, gegen die aber die Profitinteressen einer bestimmten sechs Milliarden Mark in Hypotheken und anderen Darlehen Starafohl, Uzunathmen Nr. 1, Kaburga , Ortaiut, Ortaiul- Jaiavefft. Rapitalistengruppe gerichtet sind. So sind alle Bevölkerungs- und in Wertpapieren angelegt. Bei der Verstaatlichung schichten daran interessiert, daß mit den Naturschäßen, zu würde also der Staat diese Kreditoperationen übernehmen denen die Kohle gehört, fein Raubbau getrieben wird. Die müſſen; er würde als der größte Geldverleiber zu fungieren Meldung der italienischen Heeresleitung. Rom , 16. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Heeres. Bergarbeiter aber neigen immer mehr dazu, die Verstaat- haben. Da das leicht zu einer heillosen Beeinflussung der
lichung als einzige Rettung vor der Willkürherrschaft der Privatwirtschaft führen könnte, zu einer Protegierung bericht. Am oberen Jiongo dauerte gestern der Artilleriekampf privaten Monopolisten zu betrachten. Allerdings haben sie ganz bestimmter Unternehmergruppen, ja selbst zur tief- mit Heftigkeit an. In den Abschnitten des Mrzli und des Vodil dabei bisher immer betont, daß dann eine fiskalische Aus- gehenden Korruption der betreffenden Regierungsfreise, so( srn) wurden feindliche Verschanzungen und Unterstände zerstört. nübung des Monopols vermieden werden muß, ja, daß eine müßten da jedenfalls hier vorbeugende Maßnahmen ge- Auf der Podgorahöhe drangen fühne Patrouillen gegen die feindHerabseßung der Kohlenpreise erwünscht und auch durchführ- schaffen werden. Erst wenn konkrete Vorschläge vorliegen, lichen Verschanzungen vor und warfen zahlreiche Bomben hinein. bar sei. Cunowo fümmert sich um all diese Fragen nicht. wäre darüber zu reden. Auf dem Karst zerstörte unsere Artillerie noch einige feindliche Da er nur den fiskalischen Effeft im Auge bat, tritt er für Tunow behauptet am Schlusse, die Monopole würden Schüßengräben und trieb die Berteidiger in die Flucht, die von die Verstaatlichung nicht des Bergbaues, sondern nur des kommen, ob wir es wollen oder nicht; daher sei es zwedlos, unferem Gewehrfeuer zum Teil erreicht wurden. Man meldet feindKohlenhandels ein. Entscheidend ist nämlich für ihn, daß bei daß wir uns dagegen sträuben. Vielmehr sei es angefichts liche Fliegerangriffe auf Brentonico im Lagarinatale, auf Schio im einer solchen Operation der Auffauf der Kohlengruben, wozu diefer Lage zweckmäßig, daß die Fraktion ihren prinzipiellen Leogratale und auf Latiſana in der Ebene des Tagliamento . Der ein großes Rapital nötig wäre und wodurch die Ergiebigkeit Standpunkt aufgebe, auf die Forderung direfter Steuern Schaden ist unbedeutend. Die wenigen Opfer find fast alle aus der des Monopols herabgesezt würde( die hohe Nente, die den verzichte und sich mit den bürgerlichen Parteien über Mono- Bibilbevölkerung. Der Luftangriff auf Schio wurde durch das EinEigentümern der Gruben zu kapitalisieren wäre, würde in pole einige, um dabei herauszuschlagen, was herauszuschlagen greifen eines unserer Luftgeschwader angehalten. Bei Görz griff den ersten Jahren Ueberschüsse faum möglich machen), weg- ist im Intereffe der Arbeiterklasse. Mit einem Wort Mit einem Wort eines unserer Flugzeuge einen feindlichen Flieger an und zwang ihn
fällt. Der Staat übernimmt einfach die Vertriebsgeschäfte Opportunismus in aller Form! Ob sich für diese Taktik eine l zur Flucht.
Cadorna