Melüung öss türkischen Hauptquartiers. Konstantiuopel, 16. Februar.(W. T. B.) Amtlicher Kriegsbericht: An der I r a k f r o n t überflog eines unserer Flugzeuge die feindliche Artilleriestellung bei Knt-el-Amara und warf dort mit Erfolg zwölf Bomben ab, die sehr große Wirkung hatten. 'llach der Niederlage in der Schlacht bei Batiha westlich Korna tieß der Feind auf seinen Rnckzugsstraßen eine große Zahl oon Toten. Die Verluste, die der Feind in der genannten Schlacht erlitten hat, belaufen sich, soweit sie bisher festgestellt sind, auf 2666 Mann und 360 Tiere. An der K a u k a s u s f r o n t verlor der Feind bei den heftigen Stcllungskämpfen, die trotz des kalten Wetters und des Schnees m den letzten drei Tagen stattfanden, 5666 Tote und 60 Mann an Gefangenen. An der D a r d a n e l l e n f r o n t feuerte am 13. Fe- bruar ein Kreuzer, ein Monitor und ein Torpedoboot des Feindes 26 Granaten erfolglos gegen Teke Burnn. Infolge des GegcnfcuerS unserer Küstenbatterien wurden sie gezwungen, sich zu entfernen. Bei A den in den Wäldern zwischen Scheik Osman und Elu-Aile wurde eiue Aufklärungsabteilung des FeindeS in einen Hinterhalt gelockt und fast vollständig aufgerieben. Die llebrigblcibenden flüchteten in der Richtung Scheik Osman unter Znriicklassung ihrer gesamten Bagage.
Wilsons Stellungnahme zum Lf-Sootskrieg. London , 16. Februar.(W. T. B.)„ M o r n i n g P o st" meldet aus Washington vom 13. Februar: Präsident W i l s o n kehrt heute hierher zurück. Es ist noch u n- b e st i m ni t, welche Haltung Wilson zu der n e u e n deutschen Ankündigung einnehmen wird, alle bewaffnete Handelss chiffe ohne War- n u n g zu zerstören. Seine Umgebung glaubt, daß seine Entscheidung Deutschland günstig sein wird. Ein Mann in sehr hoher Stellung sagte dem Korrespondenten der „Morning Post", jede Regierung habe das natürliche Recht, zu beftinimen, unter welchen Bedingungen Schiffe die Häfen ihres Landes anlaufen dürften. ES sei absurd, es als einen unneutralen Akt hinzustellen, wenn die Regierung ihren bis- heriqcn Standpunkt in dieser Frage ändere. Die älteste und einflußreichste Washingtoner Zeitung„Star" sagt, die neue deutsche Ankündigung lasse den Vereinigten Staaten nichts übrig, als dieser Politik des Seekrieges beizutreten und alleS zu tun, um die Amerikaner von der Benutzung bewaffneter Handelsschiffe abzuhalten. Washington , IS. Februar.<W. T. B.) Eine Resolution, in der erklärt wird, der Senat betrachte mit Sorge den Befehl der deutschen Admiralität, bewaffnete Handels« schiffe ohne Warnung zu versenken, ist vom republikanischen Senator Sterling eingebracht worden. Die Resolution versichert, die Vereinigten Staaten und die anderen Neutralen werden sich nicht bei dem deutschen Vorgehen beruhigen und erklärt, der Befehl stände in, Widerspruch mit den seit langem anerkannten Rechten der Neutralen. London , 16. Februar.(W. T. B.) Meldung des Reuterschen BureauS . Wie verlautet, werden die Vereinigten Staaten in kurzem an Teutschland und Oesterreich-Ungarn die Frage richten, wie >ie fe st z»stellen beabsichtigen, ob ein Handels- schiff bewaffnet ist oder nicht, ehe sie eS ohne Warnung versenken. ES wird gesagt, daß das amerikanische Memorandum an die Ententemächte wegen der Entwaffnung der Handelsschiffe einzig und allein im Interesse der Mensch» lichkeit gesandt wurde und keine Abänderung der geltenden Regeln beabsichtigt werde. „ D a i l h M a i l" erfährt auS Washington , die Regierung habe tatsächlich schon über die gegenüber der deutschen Ankündigung ein- zuhaltende Politik entschieden. Man sei zu dem Schluß gelangt. daß da? bestehende Gesetz gelten müsse, bis die Kriegführenden Lanfings Vorschläge, die Handelsschiffe zu ent- waffneir, angenommen hätten. Die Vereinigten Staaten würden deshalb darauf bestehen, daß da? Leben der Bürger, die auf unbewaffneten Handelsschiffen, die keinen Widerstand leisten, reisen, sichergestellt sein m ü s s e. Die Aufgabe, festzustellen, ob ein Handelsschiff bewaffnet ist oder nicht, falle den Kommandanten der C-Boote zu. Die Vereinigten Staaten ständen auf dem Standpunkte, daß die Regierungen dieser Kommandanten für alle ihre Mißgriffe der- antwortlich seien. .Daily Telegraph " meldet aus New Dork, die Tele- gramme aus Wafhington lauteten alle dahin, daß die Regierung Deutschlands neuer Drohung wegen der bewaffneten Handelsschiffe keinen Widerstand leisten werde. Man vermute, daß da» Kabinett durch Marinesachverständige beeinflußt werde, die glauben, daß Amerika mit seiner sehr entwickelten Küstenlinie in Zukunft sich viel auf lliiterseeboote werde verlassen müssen. Wenn dem so sei, wäre jede Politik, die darauf ausgehe, die Leistungsfähigkeit der U-Boote zu neutralisieren, gegen das Interesse der Sicherheit der Nation.
ßrieüensaktion üer Neutralen. Aus Amsterdam wird unS geschrieben; Die amerikanischen Sozialisten haben bekanntlich die Initiative zur Einberung einer Konferenz der neutralen Staaten durch die Regierung ergriffen, zum Zweck eines Ent- Wurfs von Friedensbcdingungen, die für alle Kriegführenden annehmbar wären. Sie haben gleichzeitig die sozialistischen Parteien der neutralen Staaten von ihrem Vorhaben ver- ständigt. Wie wir erfahren, hat Genosse B r a n t i n g den Genossen Hillquit im Namen der schwedischen Partei telcgraphisch verständigt, daß die schwedischen Sozialisten es für das Zweckmäßigste halten, wenn die sozialistischen Parteien der neutralen Staaten, von denen einige ja schon ihre Grund- ''ätze auf der Konferenz in Kopenhagen formuliert haben, ihre Auffassungen dem Internationalen Soziali st ischen Bureau bekanntgeben, das sie vereinigt der schwedischen Partei übermitteln soll, die ihrerseits sie der R e g i e r u n g und dem Parlament Schwedens unterbreiten wird.{') §ür üie Neutralität Üer Schweiz . Die Geschäftsleitung der Sozialdemokratischen Vartei der Schweiz und die sozialdemokratische Fraktion der Bundesversammlung veröffentlichen einen Aufruf zugunsten der Neutralität, in dem eS u. a. heißt: .Seit Ist, Jahren stehen unsere Soldaten ununterbrochen an der Grenze; für die Aufrechterhaltung der Neutralität und den Frieden unseres Landes verlangt man vom SchweizervoU die größten Opfer— und die Spitzen der Armee sind es. die frevent- lich sie mißachten, und der General bekundet durch eine Behandlung der fehlbaren Offiziere, die einer Beförderung gleichkommt, eine
Auffassung, die erschrecken muß; der Bundesrat mußte ihm die gerichtliche Ueberweistmg förmlich abringen. Seit Monaten macht sich ein System in unserem Heerwesen breit, das unserem demokratischen Empfinden Hohn spricht und an Stelle der Demokratie die Militärdiktatur setzt. Dazu ein Gcharen in der großen Mehrzahl der bürgerlichen Preßorgane, im Osten geradeso wie im Westen, welche Partei ergreifen für die krieg- führenden Gruppen und so auiS empörendste den Rassenhaß im eigenen Lande erzeugen und ihn schüren. Täglich wächst die Er- regung, die Unruhe und Sorge des Volkes, das ehrlich und auf« richtig an der Neutralität und an der Demokratie festhalten will, die es verraten wähnt. Und da soll es kein dringendstes Gebot sein, daß die Volk?- Vertretung zum Rechten sieht, offen und rückhaltlos die Lage bespricht, die Verantwortlichkeiten feststellt und Behörden und Armeeführer an ihre Pflichten erinnert, und sie in die Schranken weist? Wann, wenn nicht jetzt, ist je das Wohl des ganzen Lande? so sehr auf dem Spiele gestanden? Die sozialdemokratiscbe Partei, die einzige, die in allen ihren Gliedern geschlosien, grundsätzlich auf dem Boden der aufrichtigen Neutralität steht und keinen Angriff auf die Demokratie duldet, ist fest entschlossen, den Kampf für diese Volks- und Landesintereffen unentwegt weiterzuführen. Sie beharrt auf der sofortigen Einberufung de? Parlaments und auf der Erfüllung dieses Volkswillens. Parteigenossen unterstützt in Presse und Organisationen durch ununterbrochene Kundgebungen unsere Forderungen und unseren Kampf für die Demokratie, die Neutralität und den Frieden." �sqm'th über die Kriegslage. London , 15. Februar.(W. T. B.) Unterhaus. In der Adreßdebatte gab A s g u i t h einen kurzen Ueberblick über die militärische und finanzielle Lage. Er sagte, die Alliierten hätten bei der jüngsten Tätigkeit an der Westfront mehr als das ihrige festgehalten. Der Minister berührte sodann die Erfolge der Engländer und Franzosen in Kamerun . Mit Bezug auf Mesopotamien sagte er, die Lage hätte sich bedeutend gebessert, er hoffe, daß die beiden Streitgruppen sich vereinigen würden und daß alles, was nach einer ernsten britischen Niederlage aus- sehe, abgewendet werden würde. Das bemerkens- werteste, Moment der letzten drei Monate sei gewesen, daß die Beziehungen der Koordination und Kon- zentration und die Einheit in der Leitung und Kontrolle unter den Alliierten in zunehmendem Maße enger geworden sei. Der K r i e g s r a t der Alliierten in Paris hätte vor kurzem die Kriegslage nach politischen und strategischen Ge- sichtspunkten geprüft. Die Regierung hätte eine Schätzung der gesamten Hilfsquellen des Landes ver- anstaltet, um sich darüber klar zu werden, inwieweit es fähig sei, in den kommenden Monaten ein Marimum an Leistungen zu der gemeinsamen Sache beizutragen. Asquith sprach so- dann längere Zeit von den britischen Verantwortlichkeiten und wies auf die Rolle der Flotte hin, welche auf einer fast unermeßlichen Fläche eine stumme aber erfolgreiche Arbeit leiste. England habe, sagte er weiter, das Zehnfache der ursprünglichen Exeditionskräfte auf die gegenwärtigen Kriegsschau- Plätze gesandt, wobei nicht eingerechnet seien die Garnisonen im Mutterland oder in den Dominions, die Reserven, die in der Ausbildung befindlichen Mannschaften oder die von den Dominions gesandten Streitkräfte. Zum Schluß teilte Asquith mit, daß der einzige Weg, die finanzielle B ü r d e zu tragen, in einer ausgedehnten Zusatzbestcuerung und in der Aufrechterhaltung des englischen Kredits liege. McKenna würde binnen kurzem neue Steuervorschläge ein- bringen. Die Belastung würde groß sein, aber nicht größer, als man sie tragen könne.(Beifall.) das Weiterwirtsch asten ins Olaue. London , IS. Februar.(28. T. B.) Das Reuteische Bureau ver- breitet einen Leitartikel des„Daily Telegraph " über die Wieder- erösfnung des Parlaments, in dem es heißt: Die Parlamentssession des kritisÄen Jahres des großen Krieges ist eröffnet. Großbritannien und seine Verbündeten beginnen ein neues Kapitel des Konflikts. Nie waren sie so fest vom Siege über- zeugt wie heute. Die noch immer wachsenden Kosten des Krieges und der schwere Druck, den der Krieg den nationalen Hilfsquellen auferlegt, beunruhigt die Phantasie. Wie soll das weiter gehen? Das Blatt schließt, es müsse irgendwie weitergehen bis zu einem siegreichen Ausgange. Das Sicherheitsventil üer Sesttzenüen. AuS Amsterdam wird unS geschrieben: Die englischen Kapitalisten sind in keiner geringen Sorge wegen der Frage, was sie mit den nach dem Friedensschluß zurückströmen« den Arbeitermossen anfangen sollen. Beim AbschiedSsrühslück deS Königl. Kolonialinstituts hat Lord Curzon unlängst gesagt:„Eine bis zwei Millionen Männer werden in ein Land zurückkehren, wo der Arbeitsmarkt sicher überfüllt sein wird, die Löhne fallen müssen und die Mehrzahl der Menschen viel ärmer sein wird als unter den künstlichen Bedingungen des Augenblicks.... ES obliegt der Re- gierung, dem gerechtfertigten Streben dieser Leute einen Ausweg zu finden." Wo ist aber dieser Ausweg zu entdecken. Es gibt Leute, die ihn in der Auswanderung sehen. Sir H. Rider H a g g a r d ist nach A u st r a l i e n gefahren, um die Verpflanzung englischer Soldaten nach dem Kriege dorthin zu organisieren.— ES ist noch die Frage, wie die australischen Arbeiter, die sich ja namentlich infolge ihrer beschränkten Zahl besonders günstige Ar- beitSbedingungcn errungen haben, über eine solche plötzliche Masten- zufuhr von Arbeitskräften denken werden. Auch mag manchem englischen Industriellen bei dem Gedanken, daß so die in- dustrielle Eigenwirtschaft Australiens künstlich befördert werden würde, nicht sehr wohl sein. Die„Daily NcwS" ver- öffentlichen eine Zuschrift deS Radikalen R. L. Outhwaite, der dieser Lösung eine andere vorzieht: die Auihebung deS Tributs an die Landeigentümer. Nur diese werde die Verarmung der Mafien unier den durch den Krieg ungeheuer ge- steigerten Lasten verhindern können und die Erzeuger der Güter in- standsetzen, die Lasten ohne weitere Einbuße an ihren Existenzmitteln zu tragen. Die Landreiorm werde die Produktion und die Nachsrage nach Arbeitskräften so steigern, daß sie die Auswanderung über- flüssig machen werde. Outhwaite meint, daß die Arbeiterführer bis- her der Landfrage zu wenig Ausmerkiamkeit geschenkt hätten. Die Verminderung der Kinderzahl durch den Krieg, die Verarmung großer Massen, die Störung des internationalen Handels werde aber die Industrie zwingen, neue Märkte zu finden. Liege nicht der beste vor ihrer Tür— das fruchtbare englische Ackerland und seine Be- bauer. Der Herzog von Marlborough hat im Oberhaus erzählt, daß der ländliche Arbeiter jährlich einen Wert von LSS Pfd. (Svoo M.) erzeuge. Mag das auch eine zu hohe Schätzung sein, jedenfalls ist die? die Bevölkerung, deren Kaufkraft gesteigert werden muß, um die Verelendung des industriellen Arbeiters zu verhindern.
Sir Rider Haggard , sagt Outhwaite, werde eine hohe Besteuerung der Grundrente in Australien ebenso finden wie in Neuseeland und Kanada , wenn auch das Schutzzollsystem ihre Wirkungen zum Teil aufgehoben habe. Was werde aber der Schotte sagen, der dem Auf- ruf des Anschlags Folge leistete, wo unter dem Bild einer anmutigen Hochlandizenerie stand:„Ist dies nicht deS Kampfes wert?" und der zurückkehrend hören wird:„Fort mit ihm nach Australien , damit er nicht das Behagen gewisser Stände störe". Törichte Renommistereien. Paris , 16. Februar.(W. T. ffl.) Meldung der Agence Havas. Unier der Ueberschrift„Falsche Manöver" scbreibt„Temps": ES gibt Leute, die nichts entmutigt, und die trotz aller Warnungen hart- näckig dabei bleiben, ihre Auffassungen, die man nicht baden will, aufzudrängen. Es gibt Nemrale, die bei ihren Versuchen beharren, den Frieden zwischen den Völkern wiederherzustellen, in- dem sie sich einbilden, es würde möglich sein, durch großherzige Formeln die schwierigsten Probleme, die die zivilisierte Well kennt, zu lösen. Wir wollen gern zugeben, daß diese Neutralen von den besten Absichten erfüllt sind und daß bei ihnen kein persönliches Interesse obwaltet. Aber nach dem Mißerfolg aller ihrer Versuche, eine Annäherung herzustellen, müßten sie sich überzeugen, daß ihr Standpunkt nicht der unsere sein kann. Wenn Deutschland verspricht, wirklich mir Wohl- wollen olle Friedensvorschläge, die ihm die Alliierten machen würden, zu prüsen, so hat dies keine Bedeutung aus dem einlachen Grunde. weil die Alliierten keine derartigen Vorschläge machen, sondern ihie Bedingungen den Mittelmächten diktieren werden, ohne daß eS notwendig ist, sich danach zu erkundigen, ob Deutschland mehr oder weniger geneigt ist, sie zu erörtern oder anzunehmen.„Temps" schließt:„Weder Friede noch Waffenstillstand, noch Vermiiteluiig irgendwelcher Art, sondern Krieg bis zum äußersten. So faßt man in den Ländern der Alliierten die Lage auf. Wenn man sie dort anders auffassen wird, dann wird eS nur deshalb der Fall sein. weil unsere Heere ihr Ziel erreicht haben und Oesterreich-Ungarn und Deutschland sich als besiegt erklären werden." ßinanzielle KriegsforÜenmgen in KanaÜa. Ottawa , 16. Februar.(Reutermeldung.) Der Finanzminisier wies bei der Einbringung des Staatshaushalts daraus hin, daß als Ergebnis einer Vermehrung der Einnahmen und einer Verminderung der Ausgaben gegen das letzte Jahr die eingelaufenen Gelder um 57 Millionen Dollar gestiegen seien. Die Regierung habe bei der Einbringung des letzten Staatshaushaltes mit einer Vermehrung der Einnahmen bis zu löv Millionen gerechnet. Dieser Betrag, erklärte der Minister, wurde überschritten, denn die Einnahmen im laufenden Finanzjahr werden mindestens 170 Millionen betragen. Bisher Hai das Parlament 150 Millionen für Kriegszwecke bewilligt, aber die Regierung wird darüber hinaus mindestens 250 Millionen an- fordern. Die Finanzlage Kanada « ist infolge der sehr guten Ernte und der Nachfrage nach Kriegsmaterial sehr günstig. Es sind bisher 250 000 Mann angeworben worden. Die Zahl der Soldaten soll auf eine halbe Million gebracht werden. Es muß Geld flüssig ge- macht werden, um die neuen Kontingente auszurüsten und die ganze kanadische Streitmacht auf den Beinen zu erhalten. /lntiüeutsche Repressalien in Australien . Sydney , 16. Februar.(W. T. B.) Meldung des Reuterscken Bureaus. Der Picmierminister hat den Vorschlag gemacht, allen Deutschen das Wahlrecht zu entziehen, wenn sie nicht beweisen, daß ihre Naturalisierung ehrlich gemeint war. Wenn sie nicht eine voll- ständig? und autrichlige Erklärung ihrer Stellung ablegen, sollen sie das Recht, Land und anderes Eigentum zu besitzen, verlieren. Russsche Anleihe in Japan . „Berlingske Tidends" meldet aus Petersburg ; Die F i n a n z k o m m r>' s i o n hielt ihre erste Sitzung unter der Leitung des Ministerpräsidenten Stürmer ab. Die Versammlung wurde ein- geleitet durch eine Erklärung deS Direktors der Kreditkanzlei, daß es gelungen wäre, durch die Vermiltelung japanischer Baukiers eine Anleihe in Japan aufzunehmen. Die Kommission traf darauf Bestimmungen über die Aufnahme einer inneren Anleihe von zwei Milliarden Rubel, wovon eine Milliarde durch die Reichsbank, die andere durch Privatbanken ausgegeben werden soll zum Kurse von 05 Prozent bei einem fünfeinhalbprozentigen Zinsfuß. Die Teilnehmer an der früheren Anleihe erhalten ein halbes Prozent Sondervergütung. Endlich wurde ein Antrag betreffend eine Anleihe in Finnland in finnischen Mark an- genommen. Das Filianzministerium hat strenge Vorschriften gegen die Scheinverkäufe deutschen Eigentums ausgearbeitet. Unter dem Vorsitz Barls fand eine Versammlung von Vertretern verschiedener Ministerien sowie der Handels« und Jndustriekreise statt, um die Pläne für die Reform des russischen Steuer- s y st? m s zu erörtern. Der Reichsrat erhält in seiner ersten Sitzung den Gesctzvoranichlag betreffend die Einkommensteuer zur Berhand- lung. Man erwartet, daß die Partei der Rechten dagegen Stellung nehmen werde._ politische Ueberslcht. Freiwillige Parlamentszensur. Bcbor das Abgeordnetenhaus am Mittwoch die Debatte über die Frage der BolkSernährung fortsetzte, bewies es durch einen gegen die Stimmen der zehn sozialdemokratischen Vertreter gefaßten Beschluß, daß ihm die heute geübte Zensur noch nicht weit genug geht, sondern daß es bereit ist, auch die parlamentarische Kritik unter Zensur zu stellen. Einer Verabredung des Seniorenkonvents ent- sprechend, beantragte der Präsident Graf Schwerin unter Anerkennung des Standpunktes, daß auch die Einzellandtage das Recht haben, zu der auswärtigen Politik Stellung zu nehmen, mit Rücksicht darauf, daß eine gründliche Erörterung unserer auswärtigen Lage möglicherweise die Interessen des Landes schädigen könne, von einer Besprechung der aus- wärtigen Angelegenheiten, insonderheit unserer Kriegszicle, der Kriegsführung und unserer Beziehungen zu den neutralen Ländern Abstand zu nehmen. Namens der Sozialdemokraten, die sich bereits in der Vorbesprechung gegen diese Mundtot- machung gewandt hatten, legte Genosse Hirsch in einer Erklärung zur Gesckäftsordnung Protest gegen die Ab- ficht der bürgerlichen Parteien ein. Mit Nachdruck erklärte unser Redner, daß dieselbe Seite, die einer Diskussion über die ihr jetzt unangenebmc Frage aus dem Wege gehen wolle, sie selbst in der Bildgetkommission angeschnitten und in der Presse breit getreten habe. Es müßte denen, die bezüg- lich des ll-Boot-Krieges anderer Meinung sind, daher Gelegenheit geboten werden, auch ihre Stellung zu begründen, zumal da die Parlamentstribüne unter den jetzigen Verhält- nisscn die einzige Stelle sei, von der aus sie'ficö frei äußern können. Sein Äppcll verhallte jedoch. Die Mehrheit, die ihr Ziel durch Veröffentlichung ihres bekannten Beschlusses er- reicht hat, will die Minderheit nicht zu Worte kommen lassen. In der Fortsetzung der Debatte über die Ernährungs- fragen sprach als erster Genosse H o s e r, dessen