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Diesen Zwang abgelehnt. Er meinte auch, der Zwang müsse ausgeübt schlecht. Wir müssen eben im Kriege alles Getreide für die mensch- 1 mobilisierten arbeiten, die 1 Frank 20 Centimes verdienen. Der werden, wie man ja auch die Arbeiter zum Kampf gegen den Feind liche Nahrung in Anspruch nehmen, auch das, was sonst wegen der Grund ist, daß die mobilisierten Arbeiter machtlos sind, daß sie zwinge. Ich protestiere dagegen, daß unsere Goldaten gewisser mangelhaften Beschaffenheit verfüttert wird. aber vorziehen zu niedrigen Löhnen zu arbeiten, als an die Front geschickt zu werden.

Eine ganze Reihe von Einzelbeispielen über die Bezahlung der Arbeiter und Arbeiterinnen werden noch mitgeteilt. Aber die englischen Arbeiter werden nun auch im eigenen Lande erfahren, was der Dienstzwang für die organisierte Arbeiterschaft bedeutet. Vielleicht, daß die englischen Militärbehörden nicht wagen werden, mit derselben Schärfe vorzugehen wie es in Ländern geschieht,' n denen die Dienstpflicht schon lange eingeführt. ist. Aber darüber tann tein Zweifel bestehen, daß auch in Großbritannien mit einer Beit verschlechterter Arbeitsbedingungen gerechnet werden muß, und daß es den, Gewerkschaften nach dem Kriege nicht leicht sein wird, fich ihre alten Rechte wieder zu erkämpfen. ( z):

maßen als Söldner hingestellt werden. Ich behaupte, daß kein Volk Die meisten Vorredner haben der Reichsgetreidestelle vor­mit einer derartigen Begeisterung gegen den Feind gezogen ist wie geworfen, fie bevorzuge die Großmühlen und berücksichtige bei Unter den Arbeitern herrscht große Unzufriedenheit mit ihrer das deutiche Volf.( Stürmischer Beifall bei der Mehrheit. Zurufe der Vergebung der Meblaufträge die mittleren und fleineren Mühlen bei den Sozialdemokraten,) Herr Hoffmann, dann wollen wir nicht genügend. Unbestritten ist, daß die kleinen und mittleren Lage, die sie nicht ändern können. Sie machen den sozialistischen beide miteinander hinausziehen.( Große Heiterfeit.) Sie( zu den Mühlen teurer arbeiten als die Großmühlen. Würden wir also Minister A. Thomas dafür verantwortlich, obgleich er tatsächlich keine Sozialdemokraten) wollen den Zwang zur Arbeit nur für bestimmte Mahlaufträge in erheblichem Umfange den fleinen und Macht besitzt, und Merrheim ist davon überzeugt, daß sie, wenn sie Gruppen, aber nicht für die Berufe, die sie benutzen, um den mittleren Mühlen geben, so würden wir die heutigen Mehls erst wieder frei reden können, ihren Zorn fühlbar machen werden. Klassenkampf zu führen. Wenn der Vorredner sagte, es sei hier preise nicht festhalten fönnen. Wir haben uns aber das Ziel ge- Merrheim bittet, den britischen Arbeitern zu sagen, daß die wieder einmal festgestellt, daß Eigentum Diebstahl iei, fo fann er fegt, bis zum Schluß des Krieges den gegenwärtigen Mehlpreis Dienstpflicht für die Arbeiter den ersten Schritt zur industriellen das nur sagen, weil er hiervon nichts versteht.( Lachen 6. d. Sozial- beizubehalten, und wir wollen auch daran nichts ändern. Auch die Sklaverei und das Ende der freien Aktion auf dem wirtschaft­demokraten). Schon im alten preußischen Landrecht ist der soziale Reichsgetreidestelle bedauert, wenn ein so wichtiger Stand wie es Gedanke enthalten, daß der, der im Notfall nicht hergibt, strafbar die fleinen und mittleren Mühlen sind, nicht voll zu ſeinem lichen Gebiet sowohl während des Krieges wie nachher bedeute. ist. Was wollen denn die Sozialdemokraten mit den von ihnen er- Rechte kommt. Wir wollen im dritten Kriegsjahr versuchen, uns mit Die französischen Unternehmer verlangten bereits jetzt durch die ftrebten Staatsbetrieben? Im Reichstag haben sie zu den Kommunalverbänden insofern ins Benehmen zu iezen, daß Handelskammern, daß nach dem Kriege die despotische Disziplin gegeben, daß die Verwaltung des Getreides durch die Reichs durch eine Art Syndizierung die fleinen und und die allgemeinen drakonischen Arbeitsbedingungen, die jetzt getreidestelle teurer wie jede Privatverwaltung ist.( hört! hört 1) mittleren Mühlen zu Mühlenverbänden zusammengeschlossen bestehen, erhalten bleiben sollen Einige haben die ständige Rüd­Die Herren fommen alio fortgesezt mit sich selbst in Widerspruch werden. Wir werden dann zwar auch nicht alle Mühlen be- kehr zum Zwölfftundentag verlangt mit dem Recht der Ueberarbeit und ich weiß nicht, wie Sie diese Widersprüche mit einander ver- fchäftigen, aber wir werden alle Mühlenbefizer an diesen Verbänden ohne besondere Bezahlung. binden wollen.( Abg. Dr. Liebknecht: Sie haben keine Ahnung vom beteiligen fönnen, io daß sie weniastens ihre Leute beschäftigen und Sozialismus 1) Nun, bei Ihnen, Herr Liebknecht, würde ich am aller- ihre Zinsen bezahlen können. Wir werden ja da große Ent­wenigsten in die Schule gehen.( Heiterfeit.) Wir müssen in diesem täuschungen erleben, es wird wenig herauskommen, aber wir wollen Strieg alle ein Biel vor Augen haben, das ist der Sieg, und wenn wir zum wenigstens versuchen zu erreichen, daß die Müller über die gegen­Siege fommen wollen, dann müssen wir zusammenarbeiten. Gegenüber wärtige schwere Beit bis zu einem gewissen Grade hinwegkommen. allen Klagen des Vorredners können wir immer wieder nur sagen, daß( Beifall.) die Leuerung im Ausland viel schlimmer ist als bei uns. Man Ministerialdirektor im Landwirtschaftsministerium Graf Keyser sollte anerkennen, daß die deutschen Agrarier keine Leute sind, die lingk weist auf die neuen Bestimmungen für die Syndizierung des darauf ausgehen, das Volk zu überteuern und zu berauben. Sie Viehhandels hin, die den Interessenten noch nicht allgemein belannt haben sich bereitwillig im Interesse des Volkes großer Vorteile be- sind und die den Wünschen Rechnung tragen, den örtlichen Verkehr geben.( Sehr wahr! rechts.) Die Landwirte sind an der ja auch nicht zu beeinträchtigen. bei uns zweifellos bestehenden Teuerung wahrlich nicht schuld, und die Wiederholung dieser Behauptung muß ichließlich zur Berhebung Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Donnerstag führen. Der Redner bespricht weiter Einzelfragen. Die Kartoffeln Schluß gegen 5 Uhr. lassen sich nicht so einfach wie das Getreide beschlagnahmen. Sie müssen ein gewisses Wertobjekt sein für den Erzeuger und auch für ungeheuerlich ist die Behauptung des Vorredners, die Bevölkerung erstatte mit jeder Kartoffel einen Tribut an die bösen Agrarier. Vor einiger Zeit wurde in England ein Bericht über den schrift: Tatsache ist doch, daß das Volk im Kleinhandel die Startoffel zu Stand der Munitionsfabrikation und der Lage der Munitions- Ueber eine Parteiverfammlung in Kiel am 10. Februar find einem Preise erhält, der dem Durchschnitt der legten Friedensjahre arbeiter in Frankreich veröffentlicht, der auf Grund der Ermitte- durch die Schlesw.- Holſt. Volkszeitung und durch das Preſſebureau entspricht.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten) Der im Vers hältnis zu den hohen Preisen der Futtermittel niedrige Kartoffelpreis verfaßt worden war. Wie fast immer in solchen Fällen haben die muß ich auf die Vorgeschichte der Versammlung eingeben. lungen einer von Lloyd George entsandten Studienkommission Berichte verbreitet worden, die darauf zugeschnitten sind, mich periön­lich zu verdächtigen. Um den Bust von Verdrehungen zu entwirren, ivar geradezu ein Anreiz zur Verfütterung. Daber mußte er erhöht werden, sollte nicht eine Katastrophe eintreten. Herr Hofer hat die Mitglieder der Kommission nicht alles erfahren, was für die Be­Zu einer Aussprache über die schwebenden Parteidifferenzen Produktionskosten für einen Zentner Kartoffeln auf 1 M. beurteilung des Untersuchungsgegenstandes wichtig gewesen wäre. hatte ich für eine Veriammlung am 20. Januar in Kiel das rechnet. Er muß in wahrhaft paradiesischen Zuständen leben. Sie konnten nur halb unterrichtet wieder nach Hause reisen, da Referat übernommen; Regien war als Rorreferent vor ( Heiterfeit.) Aber ganz abgesehen davon, man darf nicht sie es nicht für nötig gehalten hatten, sich bei den organisier gefehen. In dem Einladungsschreiben des Vorsitzenden des Wahl die Produktionskosten einer einzelnen Frucht heraus ten Arbeitern Auskunft zu holen. vereins war die auffällige Wendung enthalten, daß unter den 8000 greifen, sondern die gesamten Produktionskosten eines Betriebes Jm Labour Leader" wird nun das Interview eines Mit- Mitgliedern des Vereins nur wenige Anhänger nehmen, will man zu einer richtigen Rechnung gelangen. arbeiters mit dem Sekretär des Metallarbeiterverbandes, Meer- der Minderheit zu berzeichnen" feien. Die Ver ( Sehr richtig! rechts.) Gewiß, auch die Landwirte wollen verdienen, heim, veröffentlicht, dessen Inhalt zwar für die englischen Ar- fammlung war von 2000 bis 2500 Perionen, nur Vereins­auch sie brauchen einen Anreiz. Wir sind ja alle nur Menichen mit beiter bestimmt war, aber auch genug des Interessanten für uns menichlichen Fehlern. Tatsächlich unrichtig ist die Behauptung des Abg. Hoff. der Aufichwung der Landwirtschaft gebe zurüd bis auf in Deutschland bietet. die Zeit der Caprivischen Aera. Unter dem damaligen geringen Bolichuß hielt die Produktionssteigerung nicht Schritt mit der Be­bölkerungszunahme. Bei allen Ausführungen über die Fragen der Voltsernährung müssen wir uns vor Augen halten, daß der Aus­hungerungsplan von England ausgeht. Deshalb ist England unfer schärfster Feind und ihn müssen wir daber bekämpfen mit allen Mitteln, die uns zu Gebote stehen.( Beifall rechts.)

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den Verbraucher, damit spariam damit umgegangen wird. Geradezu Die Lage der französischen Metallarbeiter.

Abg. Herold( 3.):

Zur Richtigstellung.

Genoffe Ledebour ersucht uns um Aufnahme folgender Zu­

einmal nach Kiel fommen könne.

mitgliedern, besucht. Es war für mich sehr erfreulich, für die Ver­anstalter der Versammlung offenbar ebenso unerfreulich, daß im Laufe der Verhandlungen sich in wachsendem Maße die Mehrheit Merrheim gibt zu, daß der Bericht der Kommission mit Recht der Versammlung auf meine Seite stellte. Auf Ersuchen des Vor­fagt, daß die Gewerkschaftsbestimmungen in bezug auf Arbeit und fißenden hatte ich mein Referat auf anderthalb Stunden beschränkt. Lohn suspendiert seien, daß weder eine Beschränkung der Frauen- Legien hielt die getroffene Verembarung indes nicht inne, sondern arbeit noch eine Begrenzung der Unternehmerprofite existiere, und überschritt die Redezeit, ungehindert vom Vorsitzenden, so daß es daß es während des Krieges feinen Streit gegeben habe. Aber die 12 Uhr wurde, ehe er schloß. Mehrere Genoffen drängten, zu ber­Annahme des Berichts, daß die Arbeiter diesen Stand der Dinge tagen, da eine ausgiebige Diskussion doch nicht mehr stattfinden freudig angenommen hätten und teine Ginwendungen dagegen fönne. Ich machte den Vorschlag. nur noch beiden Referenten zu erhöben, sei absolut falsch. Ebenso unwahr sei der Schluß, daß furzen Mepliken das Wort zu geben, da es iebrunitcher ſei, Durch die zahllosen Startoffelverordnungen findet sich kein Mensch der Geist, der die Nation beherrsche, Schwierigkeiten in der Her- ob ich zu der Fortiezung der Versammlung noch mehr heraus. Man sollte einmal eine Zusammenstellung machen. Stellung von Kriegsmaterial verhütet habe, und daß die verstärkte damit man eigentlich weiß, was- Recht ist und was nicht. Die nach Produktion nur eine Ursache habe, nämlich" patriotische Be­träglich erfolgte Erhöhung der Kartoffelpreise, die entgegen allen begeisterung." stimmten Zusicherungen erfolgt ist, muß das Vertrauen in solche Der Bericht läßt die wichtige und wesentliche Tatsache aus, Zusicherungen schwer erschüttern. Wir beantragen jedenfalls, daß daß die Arbeiter sich nicht helfen können, weil die große Mehrheit bis zum Frühjahr keine weitere trete und darüber hinaus nur eine des Kartoffelpreises eine von ihnen wahrscheinlich etwa 80 Broz,- eingezogene Männer Erhöhung zur Deckung des und in den Fabriken der militärischen Gewalt unterworfen find." Schwundes. Der Mangel an Lebensmitteln darf nicht zu einer Jeber mobilisierte Arbeiter, der es wagen wollte, Ginwände zu übermäßigen Preissteigerung ausgenugt werden. Die großen Leistungen der deutschen Landwirtschaft unter den schwierigsten erheben, Lohnerhöhung zu verlangen, oder allein oder mit anderen Berhältnissen waren nur möglich dank dem Schutz der heimischen zusammen irgendeine Aktion zu unternehmen, würde unweigerlich Produktion. Mag der Krieg noch so lange dauern, wir halten an die Front geschickt, oder nach Militärgeses bestraft. Von sechs wirtschaftlich aus, bis unfere militärischen Erfolge uns einen Arbeitern, die wegen unbegründeter Entlassung eines Kameraden großen, schönen und den Opfern entsprechenden Sieg sichern. für eine Stunde die Arbeit niedergelegt hätten, sei einer arretiert ( Beifall.) Abg. Dr. v. Campe( natl.):

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Ganz abgesehen davon, daß ein im politischen Leben tätiger Mann niemals im voraus fich zu einem noch völlig unbestimmten Termin auf eine Versammlung festlegen fann, veranlaßte mich zu dieser Bemerkung die Tatsache, daß ich für die nächste Zeit zu einer wichtigen Reije aufgefordert wat hinter der die Kieler Ver­Nicht aber fammlung unbedingt hätte zurücstehen müssen. hatte ich es überhaupt abgelehnt, zur Fortießung der Verſammlung nach Riel zu fommen. Sofort nach Schluß der Ver fammlung ging ich dann ohne noch mit jemand zu sprechen, mit ein paar Genossen der Opposition, die eine Aussprache mit mir wünschten, fort. Sie ersuchten mich dringend, jedenfalls zu der nächsten Versammlung zu kommen, da die sämtlichen Redakteure und Barteibeamten Kiels auf seiten der Fraktionsmehrheit ständen und sie selbst als einfache, in der Diskussion weniger geschulte Arbeiter gegenüber Legien und seinen Freunden einen zu schweren Stand hätten. Ich fonnte nur wiederholen, was ich bereits in der Ver fammlung geiagt hatte, es sei unwahrscheinlich, daß ich noch einmal tommen fönne; wäre es aber möglich, so würde ich es tun, wie ich ausdrücklich hinzufügte.

und durch das Kriegsgericht zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Metallarbeiterverband habe immer wieder gegen die Herr Dr. Roeside behauptete, daß wir durch einen höheren den Arbeitern auferlegten Bedingungen protestiert. Aber durch Futtergerſtenzoll es der Landwirtschaft ermöglicht hätten, mehr die Militarisierung der Fabritarbeiter seien diese den Unterneh­Futtergerite anzubanen, und daß wir dann alle Schwierigkeiten ver- mern, die hohe Profite einsteden, auf Gnade und Ungnade aus­mieden hätten. Aber er muß doch auch wiffen, daß alles Land be- geliefert. Der Brofit an einer 7,5- cm- Sanone sei etwa 200 Pro. Ausführungen, daß ich wahrscheinlich nicht kommen fönne, zu einer Der Vorsitzende Fröhlich hat sich nun eifrig bemüht, jene stellt ist. Wir sind eben beim Bezug der Futtermittel tatsächlich vom Ein kleiner Fabrikant in Angers , der nur, 10 Arbeiter beschäftige Auslande abhängig. Eine Herauffezung der Kartoffelpreise ist unbedingten Ablehnung umzudeuten. Die ganze Heße, sicher nicht nötig. Mir hat gestern noch ein Landwirt aus diesem und ihnen gute Löhne zahle, so daß sie im Durchschnitt 20 Frank die gegen mich inszeniert wurde, stebt und fällt mit dieser Auslegung. Hause gesagt, daß die Bauern mit den jezigen Kartoffelpretien ganz pro Tag im Stücklohn verdienen, macht einen Mindestprofit von Das fonderbare Verfahren, einen Referenten unbedingt auf ein an gut auslommen.( hört! bört!) Das Hin und Her in der Kartoffel 400 Frank pro Tag. Dabei habe er die Aufträge aus dritter gebliches Versprechen festzulegen, daß er nicht zum zweiten Male preispolitik war geeignet, die Autorität der Regierungsorgane zu Hand, was mögen erst die verdienen, die den Arbeitern 5 bis fommen wolle zur Fortießung der Versammlung, erflärt sich sehr untergraben.( Sehr richtig! lints.) Hier past das Bismarckiche 6 Frank pro Tag geben und direkt an die Regierung verkaufen! einfach: Nachdem es durch die Obstruktionsrede Regiens gelungen Wort: Keine Regierung ist schlechter als eine schwankende." Ein Selbst Kinder arbeiten Tag und Nacht in den Munitions. war, die Beschlußfassung am 20. Januar zu bereiteln, tam es noch großer Fehler war, daß die Hauptverbraucher, die Militärverwaltung fabriken, eine Tatsache, die in dem Kommissionsbericht nicht er- darauf an, mich aus der folgenden Versammlung fernzuhalten; und die Stoniervenfabriken nicht auch an die Höchstpreise gebunden wähnt war. Einen unerhörten Vorfall aus einer Pariser überhaupt nicht mehr einzuladen. meine angebliche Ablehnung" mußte als Vorwand dienen, mich wurden. Dadurch wurde die Wirkung der Höchstpreise illuforisch ge­macht. Den staatsiozialistischen Anträgen der Kommission stimmen Fabrit erwähnt Merrheim. Dort seien die Kinder in einer Mu­Von diesem sauberen Plan hatte ich aber feine Ahnung. Ich wir nur zu, weil es sich gegenwärtig um Ausnahmezustände handelt. nitionsfabrik so erschöpft gewesen, daß sie um Mitternacht schläfrig nahm als selbstverständlich an, daß der Vorfizende, sobald der wurden, und um sie wach zu halten habe man ihnen schwarzen Versammlungstermin festgelegt war, die beiden Präsident der Reichsgetreideftelle Dr. Michaelis: Kaffee mit Branntwein gegeben! Die Frauen seien ebenfalls über- Referenten auffordern würde, fich definitiv zu Ich möchte einige Mitteilungen machen über das Ergebnis der anstrengt, aber der Arbeitsminister, dem man die Tatsachen be- enticeiden, ob sie ericeinen fönnten und wollten. Nachprüfungen der Getreide bestandsaufnahme. richtete, habe gesagt, daß er nicht die Macht besize, irgend etwas Ich wartete darauf längere Zeit vergeblich. Der Vorsitzende schrieb Im Juli ergab die Schäßung unserer Ernte 10% Millionen. Das zu unternehmen. Herrn Millerands, des Kriegsministers, Ant- mir zwar einige Tage nach der ersten Versammlung in einer anderen war außerordentlich wenig, weil eine gute Ernte fonit 14 bis wort sei gewesen, es gibt keine Fabrikgeseze mehr". Angelegenheit; bun einer zweiten Veriammlung erwähnte er féin Wort. Auch von der Opposition erhielt ich keinerlei Mitteilung. 15 Millionen, Tonnen ergibt. Im November wurde dann eine Be­Der Metallarbeiterverband hat verlangt, daß die Regierung standsaufnahme gemacht, und man war der Meinung, es würde Am 8. Februar endlich fragte ein Redakteur des Vorwärts" mehr dabei herauskommen als die Schägung bermuten ließ. Das den Befehl über die Munitionsfabriken übernehmen und die Be- telephonisch bei mir an, wie es denn eigentlich mit der zweifen war aber nicht der Fall, sondern in geradezu unbehaglicher Weise fiber als Leiter mit Gehalt anstellen solle, aber die Regierung Veriammlung in Kiel stände, die Redaktion hätte vergeblich nach war das Ergebnis foweit zurückgeblieben hinter den Schäßungen zieht es vor wie es überall geschieht den Dienstzwang zur dem Bericht gesucht. Ich erwiderte, ich hätte auffälligeriveise bieber vom Juli und dem Bedarf, daß sich die maßgebenden Stellen ver- Versorgung der Unternehmer mit billigen Arbeitern zu benußen, noch feine Nachricht erhalten, wolle mich aber sofort erkundigen. Ich anlaßt faben, einschränkende Maßnahmen anzuordnen, um die Vor- und sie begrenzt nicht einmal die Profite der Unternehmer. Die ichrieb dann gleichzeitig an den Vorsitzenden Fröhlich und räte dem Bedarf anzupassen. Durch diese Maßnahmen gelang es, Regierung habe übrigens auch die Macht, Arbeiter zu fomman- an einen Genofien der Opposition. Letzterer tele. den vollen Fehlbedarf zu decken. prüfung der Bestandsaufnahme veranlaßt, die auch den Rest als voll diesem Recht Gebrauch gemacht.. Wäre alles das den britischen teiligung dringend erwünicht. Es wurde dann eine Nach dieren, die nicht eingezogen feien, und sie habe oft von graphierte sofort nach Empfang meines Briefes:" Fortegung der Beriammlung morgen Donnerstag, 10./2.8 Uhr. Ihre Be­ergeben hat. Sie müssen aber nicht glauben, daß das, was Volkszeitung" geheuer bor." dabei mehr zum Vorschein gekommen ist, ein wirkliches Plus ist Arbeitern bekannt, meint Merrheim, so würde es ihnen eine über unseren Bedarf hinaus, sondern wir brauchten diefes Plus, Warnung vor der Dienstpflicht sein. Von dem Vorfizenden erhielt ich keine Antwort. Das war wie gesagt, um das Minus zu decken, das unserem Bedarf gegen- Es gibt, glaube ich, Illusionen in England, in bezug auf die verdächtig. Was sollte ich machen? Wäre ich nicht gefahren, so über vorber festgestellt war. Der Bedarf selbst ist genau festgestellt. Macht des Unterstaatssekretärs für Munitionen, Herrn Albert hätten die Genoffen der Opponition glauben fönnen, ich wollte sie In ihm stecken auch die Reserven. Diese betragen aber nur 200 000 Thomas, was die die Arbeiter betreffenden Fragen angeht. im Stich laffen. Ich wartete alio bis zum letzten Termin und fuhr Tonnen, die wir nötig haben, um in die neue Ernte hinüberzu Er ist voll von guten Absichten und hat den festen Wunsch, das dann mit dem Schnellzug, der abends 6 Uhr in Stiel eintrifft. gehen, die in manchen Gegenden erst Ende September fertig ist. 203 der in den Munitionsfabriken beschäftigten Männer und Brief erfeben, daß ich bereit war, zu kommen. Ihm standen zwei Was hatte nun Fröhlich gemacht? Er hatte aus meinem Wenn wir nur auf diese 200 000 Tonnen Reserve angewiesen wären, formatet steht Ihapp. Ich fann daher mit großer Befriedi- Frauen zu verbessern, aber er ist ohnmächtig gegen die Opposition Bege offen: et fonnte gleichzeitig an Legien und mich telegraphieren, gung fonstatieren, daß heute feststeht, daß auf Grund der getroffenen der Arbeitgeber und der militärischen Autoritäten. Sie sind es zu fommen; wenn er aber glaubte, Regien tönne oder wolle bag Magnahmen sowohl das Manto, das noch zu deden war, gedeckt ist, die die absoluten Herren der Fabriken sind, in denen ihr Wille nicht tun, dann mußte er unter allen Umständen mich telegraphisch als auch darüber hinaus Hoffnung besteht, daß die Reserve um Geseb ist, mit schrecklichem Erfolg in bezug auf die Quantität wie erfuchen, nicht zu fommen, weil Legien auch nicht erscheinen werde. auf die Qualität der Produktion." Ich hätte mir dann sicher die Ungelegenheit einer nußlosen Reise

etwas erhöht wird.( Bravo !)

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arbeitet un

In der Presse ist nun bei den Nachrichten über die Verbesserung Die Löhne find im allgemeinen niedriger geworden als nach Stiel eripart. Statt fo parteigenöffisch zu verfabren, hat Fröhlich unserer Bestandsaufnahme vielfach irreführende Kritik geübt worden. vor dem Kriege, besonders die der mobilisierten Arbeiter. Sie find fich damit begnügt, einen Brief an mich zu schreiben, der laut Poſt­Es hieß, daß vorhandenes Getreide verschwiegen sei, die Landwirte im Durchschnitt um 40 Proz. gesunken, während die Kosten der stempel erſt 9-10 Uhr nachts in Riel aufgegeben ist, von fie batten. Dabei find die Zahlen in geradezu findlicher Weise ge- Reduktion in der Kaufkraft des Geldes berechnet wird, müssen die in Stiel selbst hätte Fröhlich, wenn es ihm um eine gütliche Bei wären nicht willens gewesen, für die Allgemeinheit herzugeben, was Lebenshaltung um. 40 bis 60 Proz. gestiegen sind. Wenn diese bem der Absender also ficher wußte, daß er mich unmöglich vor meiner Abreise, die er voraussah, rechtzeitig erreichen konnte. Auch schätzt worden. Wenn diese Schäßungen über das, was verschwiegen fein foll. zuträfen, müßten wir in Getreide schwimmen. Festzustellen meisten der mobilisierten Arbeiter zwei Fünftel von dem ver­ist aber nur, daß wir über die vorher bestandene Sorge hinaus find. dienen, was sie vor dem Kriege hatten. Es gibt Fabriken, in Aber die Qualität des Getreides ist in diesem Jahre besonders denen Mobilisierte au 50 bis 70 Centimes die Stunde neben Nicht

legung der Sache zu tun gewesen wäre, mich am Bahnhof erwarten fönnen. Statt deffen war ein Posten am Bahnhof aus. gestellt, der, ohne fich mir zu erfennen zu geben, meine Anfunst