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Nr. 49. 33. Jahrgang.

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Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. februar 1916,

Kriegsziele und Kriegsideale.

erachtet worden ist.

erörtern.

Abg. Hne( Soz.):

stellt und in hundert Jahren vielleicht dreimal soviel Ein- durch 11 e berstunden und Einsetzung aller Kräfte Die Löhne der Ar­wohner zählen wird als heute, während dem Bevölkerungs- aus sich berausgeholt haben, was sie fonnten. zuwachs in Deutschland   ganz bestimmte Schranken gezogen beiter sind denn auch vielfach in der Striegsindustrie sogar erheblich Unter diesem Titel bringt das führende Zentrumsorgan, find. Auch läßt sich noch gar nicht übersehen, welche Nolle das gestiegen. Ob die obsteigerungen der Lebensmittelsteige rung entsprochen haben, ist eine strittige Frage. Ich würde die Kölnische Volkszeitung", in ihrer Mittwochnummer einen 400- Millionenvolk in China   oder das 300- Millionenvolk in empfehlen, sie heute nicht zu erörtern, da sie uns beim Vergetar Leitartikel, der sehr interessante Ausführungen enthält. Die Indien   nach einem Jahrhundert spielen wird. Im Zeitalter doch beschäftigen wird. Das Verhältnis zwischen Internehmern und Darlegungen der Kölnischen Volkszeitung" sind um so be- der Eisenbahn, der Funkentelegraphie, der Lufteroberung Arbeitern ist erfreulicherweise in der Kriegszeit ein gutes gewesen. Wunsche Der Industrie, die Ausfuhr, soweit achtenswerter, als sie nur das Echo dessen darstellen, was man sollte man folche Perspektiven von vornherein aus der praf  - Dem angeht, zuzulossen und die betreffenden Genehmigungen auch in der Haushaltskommission des preußischen Abgeord- tischen Kriegspolitik unserer Zeiten ausschalten. erteilen, tönnen wir beitreten. In netenhauses in den viel berufenen letten Sizungen hören Das brennendste Tagesproblem und das Problem der möglichst schnell zu der Frage der schnellen Beschaffung von Nobstoffen konnte. Das Zentrumsblatt geht nicht auf Kriegsziele im nächsten Jahre und Jahrzehnte ist vielmehr, wie es möglich nach dem Striege vertrauen wir der Regierung, daß sie die nos­fonkreten Sinne ein, schon weil eine solche Erörterung ia zur- ist, den ungeheuren Krieg so zu einem Abschluß zu bringen, wendigen Maßnahmen treffen wird. Wir sind auf jeden Fall über­nach dem Striege vertrauen wir der Regierung, daß sie die noi­zeit durch die Zensurbestimmungen unmöglich gemacht ist, es daß Deutschlands   Gegenwartsinteressen nicht gefährdet zeugt, daß es der Tüchtigkeit unserer Induſteie gelingen wird, sich erörtert vielmehr im allgemeinen die Frage, ob es vom praf werden. Mit Stimmungsstimulantien, die aus einer himmel- nach dem Kriege wieder den Platz in der Welt zu verschaffen, der tischen nationalen Standpunkt aus wünschenswert sei, daß blauen Zukunft geholt werden, läßt sich nicht das geringste ihr zukommt.( Lebhaftes Bravo!) veitgeſtedte Striegsziele offiziell proklamiert würden, um die ausrichten. Stimmung des deutschen   Volkes und seiner im Felde stehenden Ganz unrichtig ist es aber, wenn die Kölnische Bolks­Es ist richtig, daß die schlimmsten Befürchtungen, die bei Beginn Millionenarmeen im günstigen Sinne zu beeinflussen. Es zeitung" behauptet, daß das deutsche   Volk nach 19 Kriegs- des Strieges für unsere Induſtrie gehegt wurden, sich nicht als be­handelt sich also um feine fonkrete Striegszieldebatte, sondern monaten noch ohne Striegsziel sei. Die Kriegsziele der All- rechtigt erwiesen haben. Gewiß hat in der ersten Zeit ein großer Teil um eine mehr abstrakte Erörterung psychologischer Probleme, deutschen und der Kreise, denen die Kölnische Volkszeitung" der Industrie stillgelegen. Das lag zum Teil an dem Mangel an die trotz des Verbotes der Kriegszielcerörterungen für zulässig selbst nur allzu nahe steht, sind ja durch die Denkschrift der Transportmaterial. Daher sollten wir die Eisenbahnverwaltung gleich nach dem Kriege den auch früher Wirtschaftsverbände, durch den bekannten Professorenaufruf, dringend ersuchen, Ganz im Sinne, im Rahmen und in der Beschränkung, die Erklärungen der verschiedenen Fraktionen und zahlreiche chronisch gewesenen Wagenmangel zu beseitigen. Auch hat sich die die sich die Kölnische Volkszeitung" auferlegt, wollen auch andere Kundgebungen flar genug proklamiert worden. An Notwendigkeit des Mittellandfanals fowie der Mosel- Saar- Ranalisierung flar erwiesen.( Schr richtig! links.) Die Arbeitslosigfcit wir die von ihr aufgeworfenen volkspsychologischen Probleme hochgespannten Kriegszielen hat es also wahrhaftig nicht ge- war in den ersten Monaten des Krieges ungeheuer groß und hat fehlt. Wenn trotzdem der Krieg noch nicht mit einem Siege dann allmählig abgenommen. Im Laufe des Krieges sind über Die Kölnische Volkszeitung" meint, daß sich das Volk Deutschlands   geendet hat, sondern sich in einem Stadium be- 30 Millionen Mark durch die freien Gewerkschaften für Arbeitslosen­weitreichendste Striegsziele jezen müsse, geleitet sein müsse findet, in dem die letzten Entscheidungen erst fallen müssen, und sonstige Unterstützungen ausbezahlt worden.( hört! hört! bei von dem Gedanken an die größere Zukunft unseres Bater- so liegt das unserer festen Ueberzeugung nach nicht an dem den Sozialdemokraten.) Dazu fommen Millionen, die die andern landes und nicht beengt und gefangen gehalten von innerpoli. Mangel hochgespanntester und illusionärster Striegsziele, son- Gewerlvereine gezahlt haben, sowie die Summen, die aus lokalen tischen Rücksichten oder von Weltfriedens ideologien  ". Eine dern gerade an dem Fehlen jenes realpolitischen Blicks, den Fonds der Gewerkschaften ausgeworfen sind. Der Verichterstatter sprach von dem bielgestaltige Maffe" könne niemals ein einheitliches feftes mag man sonst über Bismarck   denken wie man will Zauberwert Organisation". Biel   stecken, das kann nur ein großer Mann und fester dieser Staatsmann, dieser ciferne Kangler" vor diversen ille". Demgegenüber wirft die Kölnische Volkszeitung" Jahrzehnten unter den erschwerendsten Umständen durch die felbst die Frage auf, ob die Erörterung eines solchen Kriegs- ihm innewohnende Steifnackigkeit bewiesen hat, die sich dann zieles opportun sei, bevor man wüßte, ob wir dieses Kriegs- später als historisch rühmenswertester Scharfblick und Reali­ziel auch wirklich erreichen würden". Wolle man aber mit tätssinn erwiesen hat. Daß unserer Zeit ein großer Mann und ein fester Wille der Erörterung solcher Kriegsziele warten, dann müsse man die ganze Debatte bis nach den Friedensverhandlungen ver- not täte, wollen wir in diesen Zeitläuften der ungeheuerlich­tagen, denn erst dann würde man ja bestimmt wissen, ob man sten Zerstörung und Phantastik zu allerlegt bestreiten. Aber alles erhalten könne, was man erlangen wolle. Vorher könne daß ein moderner Bismarck dem Lager derer angehören würde, fein Mensch mit voller Bestimmtheit etwas voraussagen. Da die in dem fraglichen Artikel der Kölnischen Volkszeitung" mit falle dieser Einwand in sich zusammen. Es gebe nur ein zum Wort kommen, müssen wir mit aller Entschiedenheit be­Entweder Oder. Entweder Deutschland   siege und es er- ftreiten. Nicht um große Kriegsideale, die vielleicht! in lange dann den gesteckten Siegespreis oder es siege nicht, und dann spiele auch das bißchen Verlust an moralischem Prestige hundert Jahren zu verwirklichen sind, handelt es sich, um in diesen verhängnisschweren Zeiten zu einem Frieden zu demokraten.) fommen, der Deutschlands   Eristenz für Gegenwart und Zu­funft sichert, sondern um den klaren Sinn für das Erreich­bare. Was aber erreichbar ist, läßt das romantische Drum­herumgerede der Kölnischen Volkszeitung" völlig außer Be­tracht.

wahrlich keine Rolle mehr".

Auch die Rücksicht auf das Ausland spiele keine Rolle. Der Einwand, daß die Nennung großer deutscher Kriegsziele nur die Widerstandskraft unserer Feinde bis zum äußersten Stärke, sei oft ins Feld geführt worden, jei aber unzutreffend. Denn die Feinde böten ja auch so alles auf, um den Sieg zu erringen.

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Das fann ich besonders in Anspruch nehmen für die Organis fation der Arbeiter. Jeder Arbeiter, der dentfähig ist, und weiß, was er feiner Klaffe, feinen Volksgenossen, schuldig ist, sollte das Wort Organisation nicht nur im Munde führen, sondern sich mit seinesgleichen organisieren. Wären nicht erst 30 bis 40 Broz, sondern 80 bis 90 Proz. der weiblichen und männlichen Arbeiter organisiert gewesen, dann hätte sich die Umorganisierung der gewerblichen Verhältnisse noch leichter durchführen lassen. Boni Reich ist ein Zentralarbeitsnachweis geschaffen, der sich mit Hilfe der Arbeiterorganisationen wie auch der Unternehmerorganisationen besonders verdient gemacht hat um die Zuweisung von Arbeits­fräften für die Landwirtschaft und für die bedürftigen Industrien. Alle Bestrebungen, die sich früher bemerkbar machten haben sich also Semmung der Arbeiterorganisationen gemeinschädlich herausgestellt.

aut als

( Sehr wahr bei den Sozial­Wenn wir in größerem Maße in geordnete Ver­hältnisse zurückgekommen sind wie die anderen friegführenden Länder, so hängt das natürlich auch damit zusammen, daß wir fait gar nicht genötigt waren, Strieg im eigenen Lande führen. Heute fönnen wir erficulicherweise konstatieren, daß wir Kohlen und Erze in aus­reichendem Maße fördern und Eisen und Stahl fogar im lleber­fluß haben. Von einer Kohlen-, Eisen- und Stahlnot ist jedenfalls Darüber, daß Deutschland   bei dieser furchtbaren Be- in Deutschland   nicht im geringsten die Nede und auch unier engster lastungsprobe des Weltkrieges nicht unterliegen und sich den Bundesgenosse Desterreich steht in bezug auf die Versorgung Wir haben ja auch Friedensbedingungen der Ententemächte nicht unterwerfen mineralischer Rohstoffe fehr günstig da. wird, bedarf es keiner Diskussion. Das geht aus den faktisch schon vorher über ein Drittel der Produktion ausgeführt. Daß wir realen Tatsachen hervor, die Deutschlands   Volfs- und mili- Ersatz für eine Reihe von Nohstoffen geschaffen haben, wurde schon tärische Kraft bisher geschaffen hat. Aber auf der anderen betont. Nach dem Striege sollten diese neugefchaffenen Produktions­Seite trifft vollständig das zu, was die Kölnische Volkszei- ftätten nicht wieder vernachlässigt werden. Die Umorganisation der tung" ja selbst dargelegt hat, daß auch Frankreichs  , Eng- gewerblichen Verhältnisse haben immer stärkeres lands und Rußlands   moralische Widerstandsfähigkeit und politische Tragfähigkeit" von manchen Seiten ungeheuer unterschäßt worden ist.

Herabgehen der Arbeitslosenziffer bewirkt. In der Hüttenindustrie herricht heute schon Mangel an Ar­beitskräften. Erfreulich ist, daß die Industrie sich nun auch mehr und mehr wieder der Herstellung von Friedensmaterial zuwenden kann, von landwirtschaftlichen Maschinen, Gisenbahnen und dergleichen. wir müssen die Heeresverwaltung ersuchen, daß sie im Interesse unserer industriellen Entwidlung soviel wie möglich von der weiteren Einziebung von Arbeitern aus den gewerblichen Betrieben Ein interessantes Moment, das auch eine Abstand nimmt. gewisse politische Bedeutung hat, ist, daß wir immer mehr an­gewiesen sind auf die phosphorreichen Erze, die sich vor allem in Lothringen   finden. Es führt mich dazu, vom Standpunkt eines Arbeitervertreters, der mitten in der Montanindustrie ſteht, mit be­fonderem Nachdruck zu betonen, daß wenn das elsa- lothringische Land von dem Deutschen Reich getrennt würde, dies für die Eisen­und Stahlindustrie und auch für die Bergwerksindustrie, die mit ihren verwandten Industrien mehrere Millionen Arbeiter beschäftigt, einen, man möchte beinahe fagen, tödlichen Schlag bedeuten würde. ( ört! hört!) Das Eingehen auf Kriegsziele ist ja verboten, ich kann deshalb nicht nachweisen, warum ich aus wirtschaftlichen die Junchaltung der Reichsgrenzen,

Wohl aber dürfe man die Stimmung des eigenen Volfes für die Zeit des Krieges nicht unterschätzen. Um die Stim­inung des deutschen   Volkes zu heben, um dem Volf hinweg zuhelfen über alle Nöte des Krieges, über allen Mißmut, Un mut und Kleingeist," sei es notwendig, daß dem Volk von der Regierung irgend etwas Großes, irgend ein großes Ideal geboten" werde, an das es sich in diesen schweren Zeiten halten fönne. Heute ist das deutsche Volt," so sagt die Kölnische Volkszeitung", nach 19 Kriegsmonaten noch ohne Striegsziel, ohne Kriegsideal. Daraus ist manches zu erklären, was viel­Darüber, daß die Ententemächte trotz aller Anstrengungen leicht der Regierung und Kritikern an der Stimmung des Boltes nicht gefallen mag". Wenn man sage, das deutsche Deutschland   nicht niederzuringen vermögen, gibt es in Bolt kämpfe doch um die Eristenz des deutschen   Vaterlandes, Deutschland  , wie man auch zu dem Krieg stehen möge, keine so sei das zwar richtig, aber dieses Wort sei für das Bolf ein Meinungsverschiedenheit. Diese Auffassung breitet sich auch ein wenig eindrudsvoller Begriff, solange der Feind nicht im innerhalb der Entetemächte immer mehr aus. Nicht die Ne­eigenen Lande steht. Man müsse ihm etwas Greifbares vor nommiſtereien gewisser Staatsmänner und Generale sind der Augen führen. Allerdings müsse man unterscheiden zwischen Gradmesser für das wirkliche Empfinden der mit Deutschland  Kriegszielen und Kriegsidealen. Denn das Kriegsideal werde im Krieg liegenden Nationen, sondern jene Preßstimmen, jene nicht ein Krieg, vielleicht nicht einmal ein Jahrhundert Bekundungen der Volkspsyche, denen man in allen Ländern erreichen. Aber es leuchte doch dem Volk voran wie ein Stern, der Entente häufig genug begegnet. Der Wille zum Frieden, dem in finsterer Mitternacht der Wanderer folge, obgleich er zu einem Frieden auf der Grundlage des Sichvertragens, des ihn doch niche erreiche. Die Opfer an Gut und Blut wüchsen Geltenlassens der Lebensinteressen aller Nationen, ist inner­unausgefekt und deshalb müsse dem Volk das Bewußtsein, halb der feindlichen Nationen unzweifelhaft vorhanden. Die daß unsere Feinde für all diese Opfer an Gut und Blut beim Beendigung des gegenwärtigen Weltkrieges stellt hinlänglich Frieden Entgelt zu leisten und reale Garantien für Anforderungen an die Einsicht und die moralische Entschluß die Zukunft zu bieten hätten, unterstützt werden. Denn auch kraft der gegenwärtigen Generation. unsere Feinde hätten nichts von ihren Plänen aufgegeben, Diese Entschlußkraft aber darf sich nicht ihre Impulse wie sie der Frieden von 1870 festgestellt hat, für das einzig Nich­Deutschland niederzuwerfen und zu zerschmettern, obgleich sie holen aus phantastischen Illusionen, sondern aus der nüchtige und für die Zukunft Deutschlands   am besten halte.( hört! hört!) auf allen Kriegsschaupläken geschlagen worden seien. Nur ternen, auf die Tatsachen begründeten Einsicht der gegen- Ganz bedeutende Schichten des sogenannten Witteistandes ein solches Kriegsideal, das groß, gewaltig sei, wenn es auch wärtigen Zustände. Ein großer Mann und ein fester Wille tun uns wahr­zunächst erreichbar erscheine, könne ein Volk zu den gewal­tigsten Taten erheben und begeistern. Der Mann aber, lich not. Aber nicht illusionäre Zukunftsmusik darf die Sinne der dem deutschen   Bolt ein solches Kriegs- diefes starken Mannes umnebeln, sondern er muß sich mit ideal gibt, wird einst in der Geschichte der beiden Füßen auf den Boden der gegenwärtigen Tatsachen Großegenanntwerden, ob das Ideal erreicht stellen. wird oder nicht." Diesen Schlußsat bringt auch die Kölnische Volkszeitung" in Sperrschrift. Diese Ansichten find so pointiert und deutlich vorgetragen worden, daß es un­umgänglich ist, ebenso klar und deutlich natürlich immer in den Grenzen der Erörterung der Kölnischen Volkszeitung" darauf zu antworten.

Abgeordnetenhaus.

10. Sizung. Freitag, den 18. februar, bormittags 11 hr.

( z)

Gründen

find durch den Krieg entweder ganz oder so gut wie ganz um ihre Selbständigkeit gebracht worden. Bahllose Existenzeit aus diesem Mittelstande werden durch den Krieg in das Proletariat hinab­gestürzt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Gine Unmenge bon fleinen Kaufleuten und Handwerkern sieht man heute zur Fabrit gehen und ebenso zahlreiche Frauen und Mädchen des Mittelstandes. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Angebot an Arbeits­fräften ist tolossal gestiegen. Es waren 1915 zirka 400 000 weibliche Arbeitsuchende mehr vorhanden als offene Stellen für sie. Auch bei den Privatangestellten herrschen ähnliche Verhältnisse. In der Textilindustrie ist bekanntlich die Beschäftigung auf fünf Tage in der Woche durch Tage in der Woche durch Bundesratsverordnung beschränkt. Am Niederrhein   z. B. ist aber die tatsächliche Beschränkung noch weit größer. Eine ganze Reihe Betriebe arbeiten nur zwei bis drei

Am Ministertisch: Sydow. Die zweite Lesung des Staatshaushalts wird beim Etat des Tage in der Woche.( Hört! hört!) Auch in der Berliner  Staatsministeriums mit der Besprechung über die Lage der Jndustrie

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fortgesetzt.( Berichterstatter Abg. Hirsch Essen[ natt.].) Abg. v. Haffel( f.):

Wäsche- und Konfektions- überhaupt Bekleidungsindustrie soll es wenig gut aussehen. Ich möchte an die Regierung die dringende Bitte richten, daß sie es an besonderer Fürsorge für die Arbeiter und Arbeiterinnen dieser notleidenden Industrie nicht fehlen läßt. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Unterstüßungen, die aus Reichs, Staats- und Gemeindemitteln gewährt werden, müssen

die Lohnfrage.

Da müssen wir nun zunächst sagen, daß wir denn doch eine bessere Meinung von der Stimmung des deutschen   Volkes und der Entschlossenheit der deutschen   Armeen, die die deut­ichen Grenzen verteidigen, haben, als die Kölnische Bolts­zeitung". Wir meinen, daß die Vorstellung, Heim und Herd zu schüßen, eine biel greifbarere und psychologisch wirksamere ift, als die eines solchen Kriegsideals, das gerade nach der Unsere Industrie hat trotz ihrer viel schwierigeren Lage verwesentlich ölnischen Volkszeitung" vielleicht erst in bundert Jahren, tältnismäßig mehr geleistet als die englische. In Frankreich   mußten wesentlich erhöht werden. Damit komme ich auf pielleicht auch überhaupt nicht erreicht werden kann. Mit der sogar in Industrien, die für den Krieg arbeiten, die Löhne herab­Brojizierung der deutschen   Kriegsziele in eine himmelblaue gelegt werden. Italien   leidet schwer unter den hohen Frachten, in 8weifellos erhält ein Teil der Arbeiter und Arbeiterinnen, nament Bufunft hinein läßt sich unseres Erachtens bei den Wolfs- Rußland ist die Induſtrie in völliger Desorganisation. Demlich soweit sie bei den großen Heereslieferungen beschäftigt sind, gegenüber ist die Lage der Industrie bei uns gut. Löhne, die man als angemessen mit den jetzigen Lebensmittelpreisen massen nichts erreichen. So historisch geschult und ökonomisch Die Schwerindustrie ist voll beschäftigt, an an Stohlen sind bezeichnen tann. Aber die Lohnerhöhungen haben doch Summa einfichtig sind doch in Deutschland  , dem Lande der allgemeinen wir reicher als jedes andere europäische Land. Unferer Summarum einen Ausgleich für die Lebensmittelverteuerung nicht Volksschule, die Massen, daß sie sich darüber klar sind, daß sie wissenschaft ist es gelungen, Eriaz für eine Reihe Rohstoffe, die wir geschaffen. Wenn es nicht möglich wäre, die Lebensmittelpreise für fich über die Gestaltung der europäischen   und der Weltpolitik, sonst aus dem Ausland bezogen, zu beschaffen. Unfere stupfer- bie wichtigsten Nahrungsmittel namhaft herunterzufegen, so müßte wie sie vielleicht in hundert Jahren einmal eintreten wird, vorräte sind infolge der inländischen Produktion und der jahr die notwendige Folge eine entsprechende Erhöhung der Löhne sein. wirklich nicht den Kopf zerbrechen, geschweige denn das Herz zehntelang erfolgten Einfuhr so reichlich, daß wir deshalb noch jahre-( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) erwärmen lassen. Denn bei dem ungeheuren Fortschritt aller lang den Strieg führen tönnten. Die Arbeiterfrage war im ftarte Belastung der Produktionskosten geben, fraglich, об die meisten Industrien es sich jetzt technischen und volkswirtschaftlichen Entwickelung auf allen Anfang des Krieges, als gerade die tüchtigsten und fräftigsten Ar- auch die Löhne zu erhöhen, so daß sie einen bier ist teilweise Ersatz geschaffen durch Einstellung Rontinenten läßt sich über das, was in einem Jahrhundert beiter an die Front mußten, eine ernste Sorge. Aber auch leiſten tönnen, von Ausgleich bieten für die Lebensmittelverteuerung. Aber sein wird, heute wirklich keinerlei Zukunftsbild und Zukunfts- Gefangenen und Frauen. Auch hat die Militärverivaltung wir stehen da vor einem Dilemma: entweder oder. Entweder ideal entwerfen. Deutschland   ist ein Siebzigmillionenvolt, eine ganze Anzahl von Facharbeitern der Industrie be- Sie müssen niedrigere Lebensmittelpreise herbeiführen oder höhere während Amerika   schon heute ein Hundertmillionenvolk dar lassen. Im übrigen ist anzuerkennen, daß die deutschen   Arbeiter Löhne; cin Drittes gibt es nicht.( Sehr wahr! bei den Sozial­

Das wird dann eine und es ist