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auf die Tesinnvnfl 5:e Glfefn zu untetÜleiben. Damit die erwerbstätige Muttsr tick» in den Feierstunden ihren Kiirdern widmen kann, wäre auch die Einschränkung der häuslichen borgen durch Schaffung van Speiseanstalten unter kam- munaler Berwaitung wünschenswert. ftür die schulentlassene Jugend müßten Jugendheime ein- gerichtet werden, in denen sie ilne Freistunden in harmlos- frohem Kreise Gleichgesinnter unter Anregung und Leitung geeigneter Erwachsener nützlich verbringen kann. Wohl jede Gemeinde besitzt Räumlichkeiten, die für diesen Zweck leicht wohnlich hergerichtet werden können. Der Besuch dieser Heime muß den Jugendlichen natürlich freigestellt werden, nur dann wird es einen erzieherischen Einfluß auf sie aus- üben können. Das Interesse der Jugendlichen"für derartige Einrichtungen wird wesentlich gehoben, weim sie zur Mit- arbeit an der Verwaltung und Leitung herangezogen werden, wie es bei den Arbeiterjugendheimen der Fall ist. Diese haben zum Unterschied von vielen von bürgerlicher Seite ge- gründeten Jugendheimen über einen Mangel an Besuchern nicht zu klagen. Durch Bereitstellung von geeigneten Räumen rür die Jugend würde der Kampf gegen Alkohol- und Tabak- qermß wirkungsvoller unterstützt werden als durch bloße Ver- dote. Unterstützung mit den Mitteln der Allgenieinheit ver- dient auch jede Bewegung, die sich der arbeitenden Jugend annimmt. Die Gemeinden zur Erfüllung dieser wahrlich nicht unwichtigen Kriegspflichten zu veranlassen, sollten vor allem die sozialdemokratischen Gcmeindevertreter als ihre Aufgabe ansehen. Es muß auch versucht werden, die Jugend vor den vsychologiscÜLN Wirkungen des Krieges zu schützen. �Ganz werden sie dwsen Einflüssen ja nicht entzogen werden können. Aber die Presse, die in dieser Beziehung großen Segen stiften könnte, hat bchher in dem vom politischen Standpunkte aus sehr verständlichen Bemühen, den Krieg zu fördern, der Er- ziehung der Jugend nianchen Schaden zugefügt. Die Re­dakteure haben wobl im Drange der Geschäfte zu wenig be- dacht, wie die Reizung des Völkerhasses, die Veranschaulichung gräßlicher Schlachten, die Glorifizierung blutiger Heldentaten auf das Gemüt der Jugend wirken müssen. Auch in der Schills ist in dieser Hinsicht von manchem Lehrer das päd- agogisch zulässige Maß überschritten worden. Die in der .Kriegszeit sehr gepflegte patriotische Erziehung der Schul- juge-rd hat ganz im allgemeinen sich zu wenig bemüht, die Kinder innerlich zu erfassen. Cure auf äußerliche Wirkung eingestellte patriotische Erziehung erzeugt nur nationale Eitel- keit und Dünkel. Bei den Siegesfeiern ist dieser Erfolg ja oft genug in die Erscheinung getreten. Die Sitte, die Siege der deutschen   Truppen durch Aufhebung des Unterrichts zu feiern, muß ats ein pädagogischer Fehlgriff bezeichnet werden. Ter Pädagoge wird diese Ereignisse als einen willkommenen An- laß benutzen, die Kinder zur Arbeitsamkeit und zur Erfüllung der Pflichten gegemüber der Gesamtheit anzuregen, die die Grundlagen der Wohlfahrt der Gemeinschaft bilden. Durch Fcficfcicrn werden diese Eigenschaften den Kindern nicht an- erzogen. Es wird auch nachgerade Zeit, daß alle, die an der Er- ziebung der Jugend mitwirken, wieder zur Selbstbesinnung kommen und sich bemühen, die Sinne und Gedanken der Jugend von dem zerstörenden Kriegshandwerk ab- und der aufbauenden Friedensarbeit hinzulenken. In den Herzen der Kinder muß immer tiefer der Gedanke Wurzel schlagen, daß Krieg, der schließlich doch nur aus ungebändigten Leiden- schaften und Instinkten entstanden ist. ein großes Unglück für die Menschheit ist, das man nur betrauern, aber nicht. ver- herrlichen, darf. Gründliche und verantwortliche Arbeit, die den Mit- rwrkenden Selbstentsagung und Mühe und der Allgemeinheit finanzielle Kosten auferlegt, ist also erforderlich, um die ver- ii erblichen Wirkungen des Krieges auf die Jugend zu be- seitigen. Wer sich dieser Mitarbeit entzieht, der hat jedes Recht verwirkt, über die Verwahrlosung der Jugend auch nur ein Wort zu verlieren. Hier gilt es nur zu handeln oder zu schweigen._ 0) Der französische   Tagesbericht. Paris  , 22. Februar.(W. T. B.) Amtlicher Bericht don Piontag nachmittag. Schwache Tätigkeit der beiderseitigen Krtillerien aus der gesamten Front, abgesehen nördlich von Verdun  , wo die Artillerien eine gewisie Lebhaftigkeit entwickelten. Im Lrtois. nordwestlich der Höhe li), versuchte der Feind ohne Erfolg zwei örtliche Angriste mit Handgranaten. Ein Geschwader von fünf fran­ zösischen   Flugzeugen bombardierte feindliche Munitionsniederlagen bei Chatean Martineourt lind Azoudange, sowie südwestlich und süd- östlich von Dieuze  . Deutsche   Flugzeuge warfen diese Nacht auf Lunöville, DombaSIe und Nancy   einige Bomben, die indes nur geringen Schaden verursachten. Paris  , 22. Februar. sW. T. 23.) Amtlicher Bericht von Montag abend. Im Ariois lietz der Feind nördlich der Straße von Lille   eine Mine springen. Ein unmittelbar darauf folgender Gegenangriff vertrieb ihn von dem Trichter, besten eine Seite wir besetzt halten. Am späten Nachmittag haben die Deutschen   ein heftiges Bombardement auf unsere Gräben Nordwest- lich von Givenchy gerichtet, auf das unsere Batterien kräftig ant- worteten. Südlich der Somme hat der Feind im Abschnitt von LihonS, nachdem er zuvor auf unsere Linien ein heftige« Feuer und unaufhörliche Ströme von erstickenden Gasen auf einer Front von 7 Kilometern gerichtet hatte, versucht, an verschiedenen Stellen die Gräben zu verlassen. Er ist aber überall durch unser Sperr- und Jnfanteriefeuer zurückgeschlagen worden. In der Champagne   haben wir wirksam die deutschen   Stellungen wesllick der Straße von St. Hilairo nach St. Souplet  beschossen. In den Argonnen hat ein vernichtende» Feuer auf die seindlicheir Werke in der Nähe der Straße nacki St. Hubert mehrere BeobachtungSposten am Walde von Cheppy zerstört. Ueberall in der ganzen Gegend von Verdun   zeigten sich die beiden Artillerien unab- lässig sehr tätig. Südöstlich von St. Mihiel   haben wir die deutschen  Stellungen im Walde von Billy beschosten. Die Deutschen   haben ein« Anzahl schwerer Geschosse auf St. Diö geworfen, wo- durch ein Einwohner getötet und sieben verwundet wurden. Tie Flugtätigkeit des TageS ist durch zahlreiche Luftkämpfe gekennzeichnet/ Uebcr TagSdorß östlich von Sltkirch. griff eines unserer Flugzeuge auS nächster Nähe einen Fokker an und gab auf ihn Schüsse ab. Der feindliche Apparat glitt auf dem rechten Flügel ab und fiel dann zu Boden. In der Gegend von Epinal   wurde ein MbatroS durch daZ Feuer unserer Artillerie in die Flucht geschlagen. In der Gegend von BureS nördlich des Waldes von Parroy wurde ein deutsches Flugzeug durch zwei der unsrigcn angegriffen und mußte in unseren Linien� niedergehen. Der Führer und der Beobachter sind tot. Ein Geschwader von sieben französischen   Flugzeugen hat vier feindlichen Flug» zeugen in der Gegend von Ligneul-IeS-HattouchKel ein Ge-
secht gslieferi. Zwei don den letzteren wurden gezwungen zu landen, die beiden anderen ergriffen die Flucht. Feind- lichs Flugzeuge haben FiSmeS  , Bar le Duc und Redigny bombar- diert. In der Nähe deS letzteren Punkte« wurde ein feindliches Ge- schwader aus 15 Flugzeugen durch eines unserer Jagdgeschwader überrascht und mußte emen Kampf liefern, in dessen Verlauf ein deutsches Flugzeug bei Gtvry in den Argonnen niedergehen mußte. Die beiden Flieger wurden zu Gefangenen gemacht. Ein zweites feindliches Flugzeug, das verfolgt wurde, ging steil in den deutschen   Linien nieder. Eine unserer Beschießungsgruppen, aus 17 Flugzeugen bestehend, hat SS großkalibrige Geschosse auf das Flugfeld von Habsbeim und auf den Güterbahnhof von Mülhausen   abgeworfen. Eine andere Gruppe von 28 Flug« zeugen warf zahlreiche Geschosse aus die Munilionsfabriken des Feinde« in Pagny an der Mosel.?!cch diesen verschiedenen Opera­tionen sind alle unsere Flugzeuge an ihre Landungsstätten zurück- gelehrt. Ein Zevpelin, der sich auf dem Wege nach St. Menehould  befand, wurde südlich davon durch eine Abteilung unserer Automobil- geschütze au« Revigny abgeichosten. Von einem Brandgeschoß durch- ichlagen, fiel er brennend in der Umgegend von Brabanr-le-Roi nieder. Belgischer Bericht: Nichts Bedeutendes von der belgischen Front. D!e englisihe Melüung. London  , 21. Februar. kW. T. B.) Amtlicher Bericht. 26 Flugzeuge haben die Depots von Don angegriffen und, wie man vermutet, an den Eisenbahnmagazinen außerordentlichen Schaden angerichtet. Sie sind sämilich wohlbehalten zurückgekehrt. Die Artillerie beschoß lebhaft die Gräben bei Hulluch und nördlich deS Kanals von Dpern nach Comines  . Schwere Haubihen verursachten eine große Erxlosion in der Geschützstellung von Radinghem. Feind- licke Lustsahrzeuge machten einen Angriff auf verschiedene Städte in unterem Gelände. Militärischer Schaden wurde nicht angerichtet, einige Zivilpersonen wurden getötet.'
Der rujsische Heeresbericht. Petersburg, 22. Februar. sW. T. B.) Amtlicher Bericht vom 21. Februar 1916. Westfront: Bei Schloßberg(16 Kilometer nordwestlich Düna  - bürg) beschoß unsere Artillerie eine größere deutsche Abteilung, die mit Arbeiten beschäftigt war. Die Deutschen   flüchteten. Bei Jlluxt sprengten wir fünf Minen unterhalb von fünf deutschen   Blockhäusern. Wir besetzten die durch die Explosion entstandeneii Trichter. Um den Besitz von zwei Trichtern entstand ein heftiger Kampf, zuletzt blieben sie in unserem Besitz. In der Nacht zum 2t. warten unsere Flieger einige Dutzend Bomben auf Stadt und Bahnhos Bnczaez. Nach Abwurf einer Bombe von 16 Kilogramm wurde starke Feuer- und Rauchentwicklung beobachtet. Unser 2. Luftgeschwader warf auf den Bahnhof von Monasterzyska  ( Kilometer westlich Buczacz  ) zehn Bomben von 36 Kilogramm Gewicht und fünf von SO Kilo­gramm. Am Tnjester, in der Gegend von Uscieczko. vereitelte unser Feuer den Versuch des Gegners, sich unseren Gräben zu nähern. Schwarzes Meer: Unsere Torpedoboote versenkten an der anatolischen Küste 13 Segelschiffe. Kaukasus  : In der KLstengcgend warfen unsere Abteilungen die Türken aus ihren Stellen am Witie-Fluß und drängten sie über den Böjuk-Fluß zurück. Bei der Verfolgung des Feindes in der Gegend von Erzerum nahmen wir noch einige Hundert Aökaris ge- fangen. Unsere Kosaken stießen in den Bergen mit einer türkischen  Infanterie- und Artilleriekolonne zusammen, griffen sie an. zer- treuten die Infanterie und erbeuteten- drei Feldbatterien und zahl- reiche MunittonSwagen. In der Gegend von Chnyskala(ThiniS) griff unsere Kavallerie eine stärkere türkische   Jnsanterieabteilung und ein Kavalleneregiment an und warf sie zurück. Die Türken ließen viele Tote auf dem Gesechtsfelde zurück, außerdem machten wir Ge- ängene.__ Meldung üer italienischen Heeresleitung. Rom  , 21. Februar.(13. Z. B.) Amtlicher Bericht. Auf der ganzen Front kein Ereignis von Bedeutung. C a d o r n a. Melüung ües türkischen   Hauptquartiers. Koustautinopel, 22. Februar.(W. T. B.) Amtlicher Bericht: Von den verschiedenen Fronten ist keine Nachricht eingelaufen, die eine tvichtige Veränderung meldet. Die türkische   Melüung über üie Einnahme von Erzerum  . Konstautiuopel, 22. Februar.(W. T. B.) Amtliche türkische   Mitteilung: Unsere Armee hat sich aus militärischen Rücksichten ohne Verlust in westlich von Erzerum gelegene Stellungen zurückgezogen, nachdem sie die 15 Kilometer östlich der Stadt befindlichen Stellungen sowie 50 alte Kanonen, die nicht weggeschafft werden konnten, an Ort und Stelle zerstört hatten. Die von den Russen verbreiteten phantastischen Nach- richten, wonach sie in Erzerum 1000 Kanonen erbeutet und 80000 Gefangene gemacht hätten, widersprechen der Wahrheit. In Wirklichkeit hat, abgesehen von den in den erwähnten Stellungen vorgekommenen Kämpfen, kein Kampf in der Um- gehung von Erzerum   stattgefunden. Im Grunde genommen war Erzerum   keine Festung, sondern eine offene Stadt. Die in der Umgebung befindlichen Forts hatten keinen militärischen Wert; aus diesem Grunde wurde es auch nicht in Erwägung gezogen, die Stadt zu halten. Einiges über üen jall von Erzerum unü üen Sinn ües Orientkrieges. Als die Nachricht über den Fall von Erzerum bekanntgegeben wurde, schrieb dieFrankfurter Zeitung  - in einem Leitartikel: Tie s-eit wenigen Wochen begonnene russische Offensive führt den Krieg im Orient zu seinem Ursprun« zurück, der in der unbedingten Notwendigkeit der Vertei- digung des türkischen   Staatsgebietes lag." Diese Aufgabe erkennt dieFrankfurter Zeitung  " auch für den jetzigen Augenblick an: Jedenfalls bat die neue russische Offensive nachdrücklich gezeigt, worauf es beim Orientkriea unS und unfern Verbündeten vor allem ankommen muß: auf die Erhaltung der Türkei   im Umfang ihres bisherigen Gebietes. Dieses Ziel wird natürlich um so leichter zu erreichen sein, je stärker der Gedanke zur Geltung kommt, daß die Kmitpsschauplätze in der Türkei   eine st r a- t e g i s ch e Einheit bilden, und je weniger das türkische Gebiet während des Kriegs einer feindlichen Invasion preisgegeben werden muß." Eine wesentlich andere Auffassung vertritt selbstverständlich unter Ausschaltung der militärischen Gesichtspunkte Herr Paul HarmS ül der Polstischen Wochenschau deS.Berliner
Tageblatts" vom 26. d. M. Die politisch« Bedeutung de  ? Falles von Erzerum bangt nach seiner Auffassunggar sebr dannt zusammen, welchen Sinn man dem Krieg im ganzen und besou- ders dem Krieg im Südosten zuzuerkennen geneigt ist". Es ii> nicht unintcrjsant, wie Herr Harms sich über diesenSinn" äußert: -AIS der Krieg im Südosten begann, wollte es uns scheinen, als umwehe uns die Luft der Geniezeit, da König Wichelms ge­reiste Lebenserfahrung.zwischen Mottle und Bismarck den Aus- gleich schuf. Mancher nahm an, alle militärischen und politi- schen Kräfte auf unserer Seite würden zusammengefaßt. u:n dem einen großen Ziele zuzustreben: Mitteleuropa   und seinem sitoösttichen Vorlande den Zukunftsweg nach Asien   freizumachen. Man durste sich im stillen sagen, daß durch beharrlich-unbeirr- liches Vordringen auf ein scharf erfaßtes Ziel schon mehr. als ein Krieg zu glücklichem Ende gebracht worden. Diese Auf- fassung vom Sinne des Krieges würde jeden- falls am Rückschlags von Erzerum schwerer zu tragen haben als jede andere. Heute aber müssen wir uns wohl fragen: ob diese Auf- fassung die richtige war. Ob wir den Sinn d:s Krieges, damals, nicht zu weit gesaßt haben? Vielleicht kommen wir ihm doch näher, wenn wtr ibn dahin verstehen: daß es sich dabei um die Zukunftswege deutscher Volks- Wirtschaft gar nicht gehandelt hat. Vielleicht war der Sinn des Krieges nur der: erst einmal unseren Verbündeten auf dem Balkan   die Stellung zu erringen und zu festigen, die sie vor dem Kriege dort erstrebten, gegen das mit Serbien   arbeitende englisch  -russische Gegenspiel allein aber nicht zu halten ver- mochten, und die sie ohne jeden Zweifel doch haben mußten, wenn der Krieg für sie einen Sinn haben sollte." Wir wollen darauf nicht eingehen, ob die Zweifel des Herrn Harms berechtigt oder unberechtigt sind. Jedenfalls sind sie als Symptom der nüchterneu Betrachtung des Orientkrieges und als Reaktion gegen die Ueberschwänglichkeiten der letzten Monate de- achtenswert. Herr Harms verhchlt sich auch keineswegs, daß die Situation am Balkan mid iit Vorderasien in letzter Zeit ein an- deres Gesicht bekommen hat: Engländer und Franzosen   mehren ihren Besitz an gricchi- f ehern Grund und Booen von Tag zu Tage, und durch den Fall von Erzerun: ist den Russen der Einbruch in das türkische   Ar- menien so überraschend gelungen, wie sich das die öffentliche Meinung vor zwei Monaten nicht hätte träumen lassen. Kon- stantinopel ist, dank der Tapferkeit der türkischen   Verteidiger, dank der hilfreichen Tatkraft deutscher Offiziere und Mann- schaften, dank dem unwiderstehlichen Vordringen deutscher, öster­reichischer und bulgarischer Heere auf dem Balkan  , auf absehbare Zeit vor Bedrohung gesichert Aber was binter der Linie Saloniki E r ze r u m liegt sie zieht sich noch reichlich dicht hinter Konstantinopel   vorbei, das i st minder g c- sichert und verspricht es auf absehbare Zeit auch zu bleiben." Zu den in verschiedenen Blättern ertönenden Stimmen, es werde den Russen mit der Eroberung von Erzerum gehen wie einst mit der Eroberung von Przemysl  , bemerkt Herr Harms: ES soll uns von Herzen freuen, wenn das währ wird. Nur, sofern damit aus eine deutsche Hilfeleistung zur Vertreibung der Russen angespielt wird, möchte man doch zur Vorsicht raten. Wir laben von Beobachtern aus nächster Nähe in letzter Zeit viel gehört von dem berechtigten S e l b st g e s ü h l der neu erstarkten Türkei  . Demgegenüber sollten wir doch mit jeder Hindeutung auf eine dem tapferen Volke vielleicht gar nicht erwünschte Hilfe vorsichtig sein. Wir könnten das im vpr- liegenden Fall um so eber, als der gerechte Wunsch der Türkei  . sich fortan au« eigener Kraft zu behaupten, durchaus nicht dem widerstreitet, was wir in Zukunft wohl als die Richtschnur für unsere Interessen werden anzuerkennen haben." Wir gehen wohl kaum fehl, wenn wir zwischen dieser zur Re- serve mahnenden Stimme und dem dieser Tag« imBeil. Tagebl." veröffentlichten Bericht Dr. W. F e ld m a n n s über den türkischen  NätionaliS-mus einen gewissen inneren Zusammenhang sehen. Dieser StimmungSbericht eiites Beobachters, der auf Grund der neuesten Entwickelungstendenzen der Türkei   mit vielen über- schwänglichen Erwartungen aufräumt, liefert in der Tat beachten?- wertes Material zur Beleuchrung der Frage vom»Sinne de» Krieges" i-m Südosten Europas.  (?) Die Kämpfe in Mesopotamien   unü am Suezkanal. London  , 21. Februar.<38. T. 33.) Amtlich. Am 17. Februar und am 19. Februar wurde das britische Lager bei Kut el Amara   von Flugzeugen mit Bomben beworfen, ohne daß Schaden angerichtet wurde. Die Entsendung von Verstärkungen zu General Ahlmers Entsatzkorps macht befriedigende Fortschritte. Der Oberbefehlshaber im Mittelmeer   berichtet: Bei einem am 20. FeSruac ausgesübrien Erkundungssluge nach einem vorgeschobenen Posten de« Feindes ö st l i ch deS Suez- k a n a l s ging einer unserer Flieger aus 660 Fuß hinab und zerstörte durch einen Wurf mit einer hundertpfündigen Bombe die feindliche Kraslstation bei El Hassama. Seschießung üer kleinasiatischen Küsie. Amsterdam  , 21. Februar.(W. T. B.) Einem hiesigen Blatte zufolge meldet die.Times" aus Mytilcne. daß Pur lg im Golfe von Smyrna   im Wilajct Aidin und die türkischen Batterien an diesem Golf wieder heftig von den Kriegsschiffen der Bllierten beschossen wurden. Zur Besetzung Korfus  . Wien  , 22. Februar.  (W. T. B.) Der österreichisch�un- g a r i s ch e Konsul in Korfu  , Theodor Edl. dem die Flucht vor seiner Verhaftung durch die in Koriu gelandeten Fran- zoien gelungen ist. ist in Wien   angekommen. Er schildert in der Zeit" die Besetzung der Ansei durch die am 10. Januar nacht« 2 Uhr gelandeten französischen   Truppen, die in Begleilung eines vom Vizeadmiral Cbocheprat geführten Geschwaders eingetroffen waren. Ein französischer Offizier erschien wieocrholt im öfter- reichisch-ungarischen Konsulat und forderte unter GewattSandrohung die Entfernung der österreichisch-ungarischen Fahne. Koitiul Edl loeigerle sich, dem Verlangen zu entsprechen, konnte aber schließ­lich nicht verhindern, daß die Fahne entfernt wurde. Hieraus wurden die französischen   Wachen vom Konsulat zurückgezogen. Edl konnte sich nunmehr- frei bewegen. Auf dem Mast vor dem Achilleion weht eine französische   Fahne, oberhalb dreier befand sich seit längerer Zeit auf dem Flaggenmast«ine deutsche Kanerkronc, die derart befestigt war, doß die Franzosen   sie nicht entfernen konnten und schließlich den Mast absägten. Den herrlichen Park durchwühlten die FranZoien nach allen Richtungen� aus der Suche nach veriteckten Benzinvorräten für deutiche llnterseeboote. ES ist unnötig zu sagen, daß die Franzosen kein Benzin vorfanden. Am 5. Februar gelang es Edl endlich, Korfu   zu verlassen und nach einer mehrlagigen Automobil- und Bahnreise die bulgarische Grenze zu erreichen, von wo er von dem Präfekten   nach Mpnastir gebracht wurde. Versenkung eines englischen Dampfers. London  , 22. Februar.(W- T. B.) Meldung de« Reuter- scheu Bureaus. Derbritische DampferDingle" wurde versenkt. Es wurde wahrscheinlich nur ei» Mann gerettet.