Nr. 63.- 33. Jahrg.
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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berita
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplat, Nr. 151 90-151 97.
and
Sonnabend, den 4. März 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Reensprecher: Amt Włorigplak, Nr. 151 90-151 97.
add mando
Unannehmbar.
Der Entivurf des Gesezes über Erhöhung der Zabatabgaben übertrifft die schlimmsten Erwartungen.
Erhöht soll werden sowohl der Gewichtszoll für Tabat und Tabakerzeugnisse als der Wertzuschlag, ferner die Steuer auf inländischen Tabak. Dazu kommt eine vorläufig nur für die Dauer des Krieges vorgesehene Erhöhung der Banderolensteuer für Zigaretten, Zigarettentabat und Zigarettenpapier.
Der inländische Tabat war bisher mit einer Steuer von 57 M. pro Doppelzentner belastet, während fortan die Steuer 75 M. betragen soll, also eine Erhöhung um 18 M., über 31% Proz. Ausländischer Tabat unterliegt dem Zoll und dieser Zoll wird erhöht bei unbearbeiteten Tabakblättern von 85 auf 130 m., bei bearbeiteten Tabakblättern von 180 auf 280 M., bei Schnupf, Stau- und Pfeifentabat von 300 auf 600 M., bei geschnittenem Rauchtabat von 700 auf 1100 m., bei Zigarren von 270 auf 700 und bei Zigaretten von 1000 auf 1500 M. Dazu kommt der Wertzuschlag"; dieser wird nach dem Preis der eingeführten Tabate, Zigarren und Zigaretten berechnet und betrug bisher 40 Pro3., während er jekt 65 Prozent beiragen soll.
W
Der Kriegsaufschlag" bei der Banderolensteuer für Bigaretten ist so hoch, daß er die bisherige Steuer übertrifft. Die Steuer ist gestaffelt nach dem Breise der Zigaretten im Kleinverkauf und ebenso der geplante Zuschlag. Es ergibt sich da folgendes: für je 1000 Zigaretten in den untenstehenden Preislagen sind zu entrichten:
bisherige Zuschlag
B
Steuer
M.
am.
bis 1 f..
2,00
1
21/
3,60
5
022 31/2
4,50
7
6,50
12
5
9,50
18
über 7
15,00
25
312* 5
7
Schon in normalen Zeiten wäre eine derartige enorme Belastung der Raucher ungeheuerlich, der Striegszustand schafft indessen besondere Bedingungen, die in Anschlag zu bringen sind.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 3. März 1916.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Ypern am Kanal brachen die Engländer in die Stellung Bastion" ein, die wir ihnen am 14. Februar abgenommen hatten, und stießen sogar in schmaler Front bis zu unserem früheren vordersten Graben durch. Aus diesem wurden sie sofort wieder geworfen, in einzelnen Zeilen der„ Bastion" halten sie sich noch.
Südlich des Kanals von La Bassé kam es im Auschluß an feindliche Sprengungen vor unserer Front an lebhaften Kämpfen.
Ju der Champagne steigerte die feindliche Artillerie ihr Feuer stellenweise zu großer Heftigkeit.
Jm Bolante- Walde( nordöstlich von La Chalade in den Argonnen ) wurde ein französischer Angriff leicht abgewiesen.
Auf den Höhen östlich der Maas fäuberten wir nach kräftiger Artillerievorbereitung das Dorf Duaumont und schoben unsere Linien westlich und südlich des Dorfes sowie der Panzerfeste in günstigere Stellungen vor. Ueber tanfend Gefangene and sechs schwere Geschüße wurden eingebracht.
Unsere Flieger belegten im Festungsbereich von Berdun französische Truppen erfolgreich mit Bomben.
Lentnant Immelmann schoß östlich von Donai sein neuntes feindliches Flugzeug ab, einen englischen Doppeldeder mit zwei Offizieren, von denen der eine tot, der andere schwerverwundet ist.
Deftlicher Kriegsschauplah. Batrouillengefechte an der Düna östlich von Friedrichftabt fowie an der Serwetsch- und Schara- Front. Baltan- Kriegsschauplah.
Nichts Neues.
Dberßte Seeresleitung.
Der öfterreichische Generalftabsbericht.
Wien , 3. März.( W. T. B.) Amtlich wird verlantbart; Auf allen drei Kriegsschauplätzen andauernd Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: boa oefer, Feldmarschalleutnant.
bie übrigen Soften- Stellame, Badung, Rabatte für die Händler eine enorme Rolle spielen und auch der Profit Produzenten sehr hoch ist. Bei einer Zigarette, die bisher 8 Pfennige im Kleinverkauf kostet, beträgt die Banderolensteuer 0,45 f., die Ausgabe für Tabat und Arbeitslohn darf aber noch lange nicht 1 Pf. fosten, denn der Fabrikant erhält höchstens 1, Pf. und die Untoften wollen eingerechnet sein. Wenn also der Tabat durch den Zoll verteuert und die Banderolensteuer erhöht wird, so ist nicht gesagt, daß der Preis um den vollen Betrag dieser Steuern erhöht werden muß, sondern es kann durch billigere Packung, durch Einschränkung der Reflame, vor allem aber durch Kürzung der Händlerrabatte, die längst von den Fabrikanten angestrebt wird, diese Preissteigerung vermindert werden. Es ist daher ziemlich wahrscheinlich, daß, trotzdem die Steuerfäße bet Zigaretten stärker erhöht werden, als bei Zigarren, die Preise der ersteren verhältnismäßig weniger steigen werden, als die der Zigarren. Um so mehr wird aber der Absatz von Bigarren zugunsten der Zigaretten zurückgehen.
Dazu kommt, daß viele Raucher im Felde sich an die Pfeife halten, wodurch ebenfalls der Absah der Zigarren bermindert wird.
Diese Wandlungen find nun aber für die Tabatarbeiter verhängnisvoll. Pfeifentabat erfordert wenig Arbeit bei der Zurichtung, in der Zigarettenindustrie wiederum feiert die Maschine Triumphe. Es werden heute nur noch die ganz teuren Zigarettensorten mit der Hand hergestellt, während alle übrigen mit der Maschine hergestellt werden, wobei diese Maschinen eine ganz geringe Arbeiterzahl beschäftigen. Selbst wenn also der Aufwand für das Rauchbedürfnis nicht vermindert würde, so muß doch durch diese Verschiebung Ausdehnung des Verbrauches von Zigaretten- und Pfeifentabat- die Zahl der in der Tabakindustrie beschäftigten Arbeiter zurückgehen.
Der Aufwand für Tabak wird sich indeffen vermindern. Die Regierung freilich bestreitet das und fegt in der Begründung zu dem Entwurf den Ertrag der Steuer derart an, daß sie den bisherigen Verbrauch von Tabat und die neuen Steuersäge in Anschlag bringt, wobei dann eine Mehreinnahme von 159,6 Millionen herausgerechnet werden. Dieser Optimismus ist schier unbegreiflich. Bei der ungeheueren Verteuerung des Lebensunterhalts und dem um Milliarden verringerten Einkommen der werttätigen Bevölke rung, das sich aus der Einziehung von Millionen Männern zum Heeresdienst ergeben muß, ist der Rückgang des Verbrauches an Tabat, der zu den ganz wenigen bis zu einem gewissen Grade entbehrlichen Genußmitteln der breiten Massen gehört, absolut unausbleiblich. Das bedeutet dann aber verminderte Arbeitsgelegenheit für viele Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen.
Deshalb muß dieses Steuergesetz für die Vertreter der Sozialdemokratie absolut unannehmbar sein.
Der inländische Zabat wird noch am glimpflichsten behandelt. Zwar wird die Steuer um mehr als 81,5 Prozent erhöht, aber der ausländische Rohtabat wird in noch viel höherem Maße berteuert, so daß das inländische Erzeugnis einen höheren Zollschut" genießen wird, als bisher. Ob deshalb der inländische Tabakbau zunehmen wird, ist im hohen Grade fraglich. Die Verwendung dieses Tabats ist be schränkt, da Zigarren aus diesem Labat nicht hergestellt iverden. Im allgemeinen geht denn auch der Anbau von Tabat zurüd. Zurzeit stehen aber die Dinge so, daß angesichts der Erschöpfung der Vorräte von billigen Tabaksorten in den Lagern der Importeure, was irgend an inländischem zufammen 203,60 m.; jest toftet dieser Tabat in Rotterdam Zabat zu haben war, bereits zu Zigarren und Pfeifentabat 65 Gulden und der deutsche Fabrikant zahlt dafür, wenn das berarbeitet worden ist. Die Industrie ist also auf den Bezug Gesetz angenommen wird, 163,40 M. für die unterzollte von ausländischem Tabak durchaus angewiesen. Ware, zuzüglich 130 M. Gewichtszoll und 106,21 M. BertBaris, 8. März.( W...) Amtlicher Bericht von Deshalb kommt für die Zigarrenindustrie, die bisher in zuschlag also 399,61 M. Es wird somit das Nohmaterial Donnerstagnachmittag. Jm Artois ließen wir östlich des Deutschland der wichtigste Zweig des Tabatgewerbes ist, vor nahezu im Preise verdoppelt. allem die Erhöhung der Zölle in Frage. Diese ist enorm. Mit den billigen deutschen Sigarren ist es gründlich Beges Neuville nach Folie unter einem alten Trichter, deffen fich Der Gewichtszol wird bei unbearbeiteten Labatblättern, die borbet, wenn dieser Gefeßentwurf angenommen wird. Ganz der Feind bemächtigt hatte, eine Mine springen. Wir haben uns den Hauptgegenstand bilden( bearbeitete Blätter werden nur besonders fällt ins Gewicht, daß die Verteuerung während des des neuen Trichters bemächtigt. In der Gegend von Verdun bein geringen Mengen eingeführt), von 85 auf 135 M. erhöht, Strieges eintreten soll, wo schon durch die Verhältnisse auf dem schoß der Feind während der Nacht heftig Mort Homme". An der Tote Poivre zwischen Malancourt und Forges, ebenso wie an den also um nahezu 58 Prozent. Dazu der Wertzuschlag. Mit Tabatmarkt die Lage kritisch wird. diesem hat es gerade jetzt eine besondere Bewandtnis. Nun tonfurrierte die Zigarrenindustrie mit der Zigaretten- Hauptülbergängen der Maas geringe Artillerietätigkeit. Deftlich der Die Zufuhr ist erschwert, der Tabat der Tabat tommt nicht industrie und mußte dabei den türzeren ziehen. Es ist eine Maas , in der Woebre, richtete der Feind gestern nach heftiger mehr über Hamburg und Bremen herein, sondern es der auffallendsten Erscheinungen im Tabatgewerbe, daß der Artillerievorbereitung gegen Ende des Tages einen lebhaften Angriff haben während des Krieges die holländischen Händler Bigarettenverbrauch seit ungefähr 25 Jahren in Deutschland auf unsere Stellung bei Fresnes . Er wurde aber bald durch einen faktisch ein Monopol in der Versorgung Deutschlands . Daß sich sprunghaft ausdehnt, was jedenfalls auf Stosten des Gegenangriff aus den Teilen, in denen er hatte Fuß fassen können, In Lothringen Bombardement Dieses Monopol nach Noten ausgenügt wird, ist ganz felbst- Bigarrenverbrauches ging. Die Erflärung für diese Wandlung wieber herausgeworfen. verständlich. Die Preise für den Rohtabat find daher an den in den Gewohnheiten der Raucher ist wohl in der immer mehreren Stunden Dauer auf das Gehöft von St. Marie, dem holländischen Märkten gewaltig gestiegen, und zwar gerade mehr zunehmenden Haft des Lebens zu suchen: die Zigarre östlich von Brezange ein feindlicher Angriff folgte, der aber volldie Preise für die billigeren Sorten, denn für diese ist die dient dem Raucher, der Zeit hat, sich gemächlich dem Genuß ständig zusammenbrach. Im Elsaß wurden einige Versuche, die deutsche Nachfrage besonders dringend, während an teuren hingeben kann, die mit wenigen Zügen ausgerauchte Zigarette starte deutsche Patrouillen gegen einen Poften im Lauchtale richteten, Sorten, besonders Havanna - Tabaken, die Vorräte in Deutsch - wird von Leuten bevorzugt, die feine Zeit haben, und Zeit durch Handgranaten zurüdgewiefen. land noch erheblich sein sollen. Für holländischen Labat, den hat heute niemand, am wenigsten der Großstädter. Es fragt Paris , 8. März.( W. T. B.) Bericht von gestern abend. man vor dem Striege mit 50 Gulden taufte, zahlt man jezt fich also, wie die Aenderung der Steuer wirten würde? In Belgien vernichtendes Feuer unserer Artillerie auf die feindlichen 65 Gulden und mehr. Aber der Gulden hat auch einen Der Entwurf sieht vor, daß die Zigarette verhältnis- Werke östlich von Steenstraate. Zwischen Somme und Dise wurde anderen Wert: der normale Wechselfurs ist 169,50 M. für mäßig noch schärfer besteuert werden soll, als die Zigarre. ein feindliches Werk durch unsere Latterien zerstört. In der Gegend 100 Gulden, jetzt aber werden nach dem amtlichen Devisen. In der Hauptsache wird ausländischer Tabat zu Zigaretten von Beuvraignes in der Champagne wurde ein deutsches Flugzeug furs für 100 Gulden 236 M. gezahlt. Früher zahlte der verarbeitet und diesen trifft die Erhöhung des Gewichtzolles von unseren Batterien dicht bei Suippe getroffen; es fiel brennend deutsche Importeur für den Doppelzentner holländischen Noh- und des Wertzuschlages genau fo, toie den Zigarrentabat. in die deutschen Linien nieder. In den Argonnen haben wir ein tabat unverzollt 84,75 M., jekt 163,40 M. Früher zahlte er Außerdem soll aber die horrende Erhöhung der Banderolen- tonzentrisches Feuer nördlich von Harazee und auf den Wald von an Wertzuschlag 40 Proz. von 84,75 M., jekt foll er 65 Proz. fteuer eintreten. Aber trotzdem dürften die Preise für Cheppy ausgeführt. In der Gegend nördlich von Verdun von 163,40 m. zahlen. Die Rechnung stellt sich also so: der Sigaretten im Kleinverkauf weniger steigen, als die Preise und im oebre Gebiet hat die Tätigkeit der Artillerie, die in Doppelzentner Tabat, der früher in Rotterdam 50 Gulden für Zigarren. Die Dinge liegen nämlich so, daß bei der den vorhergehenden Eagen etwas nachgelaffen hatte, im Laufe des toftete, tostete den deutschen Zigarrenfabrikanten 84,70 M., Breiškalkulation der Zigarettenfabriten eine große Spannung Tages auf der ganzen Front, namentlich bei Mort homme auf der zuzüglich 85 m. Gewichtszoll und 33,90 M. Wertzuschlag, zwischen Herstellungskosten und Verkaufspreis besteht, weil Cote Poivre und in der Gegend von Douaumont, beträchtlich zu
bon