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fafatv JCäBtla in Bau genommen. Diese Bahn ist wiederhol! von Abteilungen der deutschen   Schutzmipps angegrifsen worden. Ilnschcmend um sich nach vorwärts Luft zu machen, hatten die Engländer bereits im Juli v. I. mit stärkeren Kräften einen Vorstoß in Richtung Taveta unternommen, der jedoch bei Mbuyuni am 11. Juli mit einer empfindlichen Niederlage für sie endete. In letzter Zeit war es ihnen nur gelungen, sich etwas weiter vor- zuschieben, Mbuyuni zu besetzen und den Westrand der Serengesti- steppe zu erreichen, woselbst sie angeblich eine dort stehende kleine deutsche Abteilung vertrieben. Gleichzeitig melden sie, daß die Ziveigbahn die Lerengeti erreicht habe und daß es trotz des herrschenden starken Regens gelungen sei, den Longidoberg snord- westlich des Kilimandscharo  ), ohne starken Widerstand zu finden, zu besetzen. Aber ebenso wie der Angriff am 14. Juli v. I. bei Mbuyuni scheint auch dieser erneute Vorstoß etwa einen Tage- marsch östlich Taveta, vollkommen und unter schweren Verlusten gescheitert zu sein. Ernstere Aufmerksamkeit verdienen die Ereignisse, die sich in jüngster Zeit auf dem Tanganjikasee abgespielt und höchst- wahrscheinlich zu dem Verlust unseres kurz nach Kriegsbeginn dorthin gebrachten kleinen DampfersKingani" geführt haben. Reuter teilt�mit, daß die Engländer besonders konstruierte und lewaffnete schiffe aus England nach dem Tanganjika   befördert hätten, die jetzt dort eingetroffen seien und die Operationen der englischen Truppen unterstützen sollen. Es soll oabei zwischen dein kleinen deutschen   DampferKingani" und zwei englischen Motorbooten zu einem Gefecht gekommen sein, wobeiKingani" außer Gefecht gesetzt worden und in Feindeshand gefallen sei. Wahrscheinlich befand sichKingani" auf einer Patrouillenfahrt und wurde von den schnellfahrenden und modern bewaffneten Motorbooten überrascht. Von amtlicher deutscher Seite erfahren wir noch nachträglich, daß die Abteilung deD Leutnants der Reserve Wahle Ende Juni vorigen Jahres bei der Farm Jerichs mehrere erfolgreiche Ge- fechte hatte, in denen der Gegner S Europäer   und über 4 Askari an Toten verlor, während auf deutscher Seite Unteroffizier Monich und ein Askari fiel, drei Europäer leicht verwundet wurden. Wir hatten schon in der 6. Mitteilung darauf hingewiesen, daß England sich die Mithilfe der südafrikanischen Union in größerem Maße gesichert habe. Die hohen Truppenzahlen jedoch, die anfangs genannt wurden, sind ganz erheblich zurückgegangen; die Anwer- büngcn scheinen nicht in dem gewünschten Maße gelungen zu sein. Immerhin ist jetzt die 2. Berittene Brigade oder wenigstens ein Teil derselben in Britisch-Ostafrika   eingetroffen(die 1. Brigade befindet sich in Aegypten  ), und wir haben gehört, daß sie in dem Gefecht am Salitahügel zum ersten Male gegen unsere Schutz- truppe gekämpft hat, geschlagen wurde und 133 Mann verlor. Eine 3. Brigade soll zurzeit aufgesrellt werden, und bereits früher sind einzelne Abteilungen südafrikanischer Truppen teils nach Britisch-Ostafrika  , teils nach Nordostrhodesien geschickt worden.
Die neue englische   Anleihe in /tmerika. London  , 6. März.<T. 11.).Daily Telegraph  " meldet aus New Jork: Hier werden alle Vorbereitungen für eine neue große cngtische Anleihe getroffen. Fabriken unter StaatskontroUe. London  , 6. März.(W. T. B.) Der Munition S minister teilt mit, daß auf Grund der Munitionsakte 213 weiter« Fa- b r i k e n der Staatskontrolle unterworfen worden sind. Bis zum heutigen Tage beträgt die Gesamtzahl der Fabriken 3270. Die britischen Sozialiften für üie Wieöer- Vereinigung üer Internationale. Das Exekutivkomitee der Britischen   Sozialistischen Partei hat an das Exekulivkomilee des Internationalen Sozialistischen Bureaus folgendes Schreiben gerichtet: Liebe Kameraden! Dem Exekutivkomitee der Britischen  Sozialistischen Partei hat Ihr vom Dezember datierter Brief vor- gelegen, der eine Abschrift eines Schreibens enthielt, das von den Vereinigten Kommissionen der sozialdemokratischen Organisationen von Norwegen  . Schweden   und Dänemark   an das Internationale sozialistische Bureau gerichtet war und die Hoffnung aussprach, daß jedes Mittel angewendet werde, um dem Krieg ein Ende zu machen und einen dauernden Frieden zu sichern, und den Wunsch ausdrückte, daß das Bureau sich jetzt bemühen sollte, die der- schiedenen Sektionen der Internationale wieder zu vereinigen in einer Konferenz, in der vorbereitende Arbeit für den Frieden ge- leistet werden könne. Ebenso wie die skandinavischen Parteien wünscht die Britische Sozialistische   Partei zu sehen, daß die Demokratie aller Länder sich vorbereiter, um an den Verhandlungen für einen Friedens- vertrag teilzunehmen auf der Basis des allgemein angenommenen Programms, das von dem Internationalen Sozialistischen Kongreß in Kovenbagen 1910 aufgestellt und seilder von der Konferenz der alliierten Sozialisten in London   im Februar 1915 und von der österreichisch  -deulschen sozialdemokratischen Konferenz in Wien   im vergangenen April bekräftigt worden ist. Die Britische Sozialistische   Partei erklärt, daß eS keine im- nberwindlicheii Schwierigkeiten auf dem Wege der unmittelbaren Wiedervereinigung der Internationale geben kann und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Bureauexekutive tätige Schritte er- greifen werde, um die Vertreter der verschiedenen nationalen Sektionen zusammenzurufen, zu dem Zweck, eine gemeinsame und gleichzeitige Anstrengung zu vereknbare», um die Resolutionen der Internationalen soztaliftischeii Kongresse in die Wirklichkeit um- zusetzen. Mit brüderlichen Grüßen Im Auftrage des Exekutivkomitees der Britischen   Sozialistischen Partei gez. Albert Jnkpin, Sekretär. Alle Parteien bis auf die französische   baben nunmehr ihren Wunsch nach dem Zusammentritt des Internationalen Sozialistischen Bureaus geäußert. Man sollie annebmen, daß auch die französischen  Genossen allmählich ihren Widerstand aufgeben müßten, um so mehr n!i auch m Frankreich   eine starke Minorität dringend auf der Wiedervereinigung der Internationale besteht. �ensurmaßnahme in Paris  . Paris  , S. März. lW. T. B.) HavaS..Hamme enchatne" wurde heute früh beschlagnahmt. Das Blatt darf acht Tage lang nicht erscheinen. Die italienische Anleihe. Bern  , S. März.(23. T. B.) Hier wird bekannt, daß daS wirk- liche Ergebnis der dritten italienischen Nationalanleihe siebzehn- hunderl Millionen Barzeichnungen sind. Da die italienischen Kriegs« kosten zurzeit monatlich zirka 650 Millionen Lire betragen, decken die neuen Mittel also knapp den Bedarf von zwei Monaten. Be- kannrlich mußte die Zeichnungsfrist der Anleihe von ursprünglich 4 Wochen auf 7 Wochen verlängert werden, um ein einigermaßen günstiges Ergebnis zu erreichen. Die Anleihe hat also kaum mehr neues Geld gebracht, als während ihrer Zeichnung durch den Krieg verbrauchl wurde. Liberaler pejftmismus. Einen interessanten Einblick in die Stimmungen und Erwar- tungen der russischen   Liberalen gewährt ein Artikel, den der bekonnte liberale Politiker A. S Ä in g a r e w, der als Vertreter der Kadetten- parier in der Budgelkommission auch in der Duma eine führende Rolle spielt, am Tage der Dumaeröfinung in den.Rußkija Wedo-
mosii" veröffenilichie. Die Politik der Regierung kennzeichnet er mit folgenden Worten: .Routine, llnverantwortlichkeit, Unfähigkeit und Unwirtschast- lichkeit werden nach wie vor von den Trägern der russischen Reaktion als die sichersten.Grundlagen" des russischen Staates beschützt. DaS Ge'penst der.inneren Feinde" scheint dieser Reaktion furchtbarer als jeder äußere Feind, und die Sicherheit des alten Regimes ist für sie Wichtiger als die Sicherheit des Staates." Der Krieg, schreibt Schingarew, hat in diesem System der inneren Verwaltung nichts geändert. Es kamen und gingen die Personen, die zufällig an die Spitze dieses oder jenes Refforts ge- stellt wurden, aber in ihrer Haltung gegenüber den.gesellschaft- lichen Kräften" blieb die Regierung sich treu. Monatelang nuißten die gesetzgebenden Institutionen feiern; offene Feindseligkeit ihnen gegenüber wechselte ab mit offiziellem Wohlwollen, das äs taoto nichts wesentlich änderte. .Der Beginn der Session fährt Schingarew fort trägt diesen zuletzt erwähnten Anstrich. Jeder Vertreter eines Ressorts in den kürzlich stattgesundenen Beratungen der Budgetkommission leitete seine Ausführungen mit dem Ausdruck seines Wohlwollens ein. Aber merkwürdigcnweise ließen dieselben Leute, die der Duma ihr Wohl- wollen kund taten, nachdem sie das Taurische Palais(die Duma) verließen und sich im Marienpalais(Reichsrat) vorsammelten, ganz andere Aeußerungen laut werden und andere Maßnahmen erwarten. Es ist anzunehmen, daß auch der neue Ministerpräsident die Gelegenheit nicht vorübergehen lasten wird, von der Tribüne der ReichSduma auch seinerseits fein völliges Wohlwollen zum Ausdruck zu bringen. Leider findet vorläufig die reale Per- wirklichung dieser Absichten nicht nur keine Be- stätigung, eS find vielmehr direkt entgegenge- setzte Hinweise auf den möglichen Ausgang der beginnenden Session vorhanden. Die Session verspricht kaum Freude und Aufrichtigkeit, und auf den Anbruch des.wirklichen Tages' der Volkkverlretung zu hoffen, ist kein Grund vorhanden. Dieser Tag bricht sicherlich an, er kommt trotz alledem, dieser ersehnte Tag der Befreiung Rußlands  vom reaktionären Sumpf. Aber nur nicht jetzt." Von besonderem Selbstvertrauen und Kampfesmut zeugt diese Aeußerung des führenden liberalen Politikers nicht. Es ist die innere Gebundenheit der liberalen Politik(die nicht immer nur von Liberalen betrieben wird), die sie selbst dann, wenn sie sich auch im Kriege zur offenen Opposition gegen die Regierung ge- drängt sieht, infolge ihrer Interessiertheit am Kriege und ihrer Furcht vor der.Unterwelt", zur Tatenlosigkeit und Resignation verdammt. Deutschlanö unö Japan  . Berlin  , 6. März.(W.T.B.) Di-.Norddeutsche All- gemeine Zeitung" schreibt: Verschiedentlich ist verbreitet worden, der Bruch zwischen Deutschland   und Japan   hätte von deutscher Seite vermieden werden können. Die deutsche Negierung habe Gelegenheiten zu einer Verständigung mit Japan   versäumt. Japan   have während der letzten Jahre eine politische Annäherung an Deutschland   gesucht und sogar noch kurz vor Kriegsausbruch zu einer friedlichen Auseinandersetzung wegen Kiautichou die Hand geboten. Die deutsche Regierung aber sei so verblendet gewesen. alle Angebote und Annäherungsversuche, die u. a. in der Form eines AnleibegesucheS an sie herangetreten seien, zurückzuweisen. Diese Erzählungen sind müßige Erfindungen, die jeder tatsäch- lichen Grundlage entbehren. Z3ir sind ermächtigt, festzustellen, daß die japanische Regierung niemals und in keiner Form an Deutsch- land mit Anregungen der behaupteten Art herangetreten ist. Was insbesondere die Zeit kurz vor dem Bruch mit. Japan   betrifft, hat das japanische Kabinett mit dem damaligen Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten Baron Kato nicht nur keine Ver- ständigungsvorschläge gemacht, sondern jede Verhandlung abgelehnt.
politische Uebersicht. Bergarbeiterfrage«. Zum Etat der Berg-, Hütten- und Saliiienverwaltung, den das Abgeordnetenhaus am Montag in zweiter Lesung beriet, hatten die Sozialdemokraten eine Reihe von Anträgen eingebracht, die sich aus einen Schutz der jugend- lichen Arbeiter und der Frauen im Bergwerstsbetriebe be- ziehen. Nach eingehender Debatte, in der Genosse H u e an der Hand eines reichhaltigen Materials die Lage der Berg- arbeiter eingehend beleuchtete und zwischen dem angeblich so gestiegenen Einkommen der Arbeiter und den tatsächlich er- zielten Unternehmergewinnen einen treffenden Vergleich zog, wurde der erste Antrag, der die Regierung ersucht, die von den Bergbehörden seit Beginn des Krieges zugelassene Be- schäftiaung jugendlicher Arbeiter in Bergwerks  - betrieben unter Tage sofort aufzuheben, gegen die Stimmen unserer Genossen abgelehnt. Auch ein fortschrittlicher Antrag, der sich mit alsbaldigen Erwägungen darüber begnügt, ob die Zulassung jugendlicher Arbeiter zu Untertagsarbeiten nicht noch vor Beendigung des Krieges wieder rückgängig gemacht werden kann, fand keine Gnade vor den Augen der Mehrheit, für ihn stimmten nur Fortschrittler, Sozialdemokraten und einige Zentrumsleute. Dagegen wurden die beiden anderen sozialdemokratischen Anträge gegen die Stimmen der Konservativen und Freikonservativen angenommen; fie ersuchen die Regierung 1. die Beschäftigung weiblicher und jugendlicher Arbeiter in Berg- und Hüttenwerken mit Arbeiten, die die Kräfte dieser Arbeiter übersteigen und sich besonders für weibliche Arbeiter nicht eignen, zu unter- sagen, 2. die Beschäftigung weiblicher und jugendlicher Ar- beiter in Berg- und Hüttenbetrieren überhaupt nur dann zu- zulassen, wenn vorher die erforderlichen Bedingungen für den Schutz der Gesundheit und Sittlichkeit dieser Arbeiter er- füllt sind. Charakteristisch war das Verhalten der konservativen Par- teien, die zwar grundsätzlich nichts gegen die Anträge einzu- wenden hatten, aber nur deshalb dagegen stimmten, weil der Minister vorher zugesagt hatte, im Sinne der Anträge zu verfahren, und eine Annahme den Eindruck machen könnte, als glaube man den Worten der Regierung nicht. Ganz ab- gesehen davon, daß gerade die Konservativen in letzter Zeit wiederholt der Regierung ihr Mißtrauen in mehr oder minder versteckter Form kundgetan haben, würde es. wenn solche Auf- faffung allgemein würde, mit dem Parlamentarismus über- Haupt zu Ende sein. Man wird aber wohl nicht fehl gehen in der Annahme, daß die Konservativen tatsächlich von einem Bergarbeiterschutz nichts wissen wollen und daß sie deshalb gegen die Anträge gestimmt hatten. Vorher hatte das Haus in zweiter Lesung die Novelle zum Knopps ch astskriegsgesetz nach den Beschlüssen der Kommission und in Verbindung mit der Resolution auf Verschmelzung der Knappschaftsvereine angenommen. Am Dienstag soll der Etat der landwirtschaft- lichen Verwaltung beraten werden.
Zum Tabaksteuergcsetzentwurf. Der bor   einigen Tagen veröffentlichte Entwurf des neuen Tabaksteuergesetzes enthält die Bestimmung, daß für die vom L März 1918 bis zum Inkrafttreten dcS Gesetzes   eingeführten Zigarren und Zigaretten eine Nachverzöllung verfolgen wird. Die Nordd. Allg. Ztg." wird nun amtlich ermächtigt,darauf aufmerksam zu machen, daß nach der Absicht des Entwurfs durch diese Vorschrift nur eine über den regelmäßigen Bedarf hinausgehende Vor- einfuhr verhindert werden soll. Falls der Reichstag   den Nachverzollungsvorschriften des Ent­wurfs zustimmt, ist daher in Aussicht genommen, auf Grund der in Artikel IV Ziffer 4 des Entwurfs vorgesehenen Ermächtigung in der Nachverzollungsordnung zu bestimme!:, daß eine Nachverzollung ausländischer Zigarren und Z'garetten nicht stattfindet, soweit die in der Zeit vom 1. März d. I. bis zum Inkrafttreten des Gesetzes von dem einzelnen Händler verzollten Mengen die Gewichlsmengs nicht übersteigen, die nach dem Tagesdurchschnitt der im Jahre 1915 von ihm verzollten Gewichtsmengen sich für die Gesamtzahl der Tage vom 1. März 1316 bis zu dem Inkrafttreten des Gesetzes berechnet." Der Reichstag   wird hoffentlich nicht nur die unmögliche Be- stimmung der Nachverzollung, sondern den ganzen Gesetzentwurf ablehnen._ Wie die Meischpreise steigen. Ein anschauliches Beispiel für die erschreckende Steigerung der Fleischpreise dielet die nachstehende Zusammenstellung der Höchst- preise für Schweinefleisch, wie sie sich' aus den Ver- ordnungen des Rates der Stadt Leipzig   vom 20. November 1315 und 4. März 1816 ergibt. Zwilchen beiden Verordnungen ist noch je eine am 2. Februar und am 14. Januar erschienen, die natürlich jedesmal Preis erhöhungen brachte. Die niedrigsten und die höchsten Preise der einzelnen Sorten pro Pfund gestalten sich danach wie folgt:
Ganz abgesehen von den Preisen vor Kriegsausbruch zeigen die angeführten Zahlen Steigerungen von 5065 Proz., und das in einer Zeit von dreiundeinhalb Monat. Wenn das Spiel mit den Höchstpreisen in derselben Steigerung weiter geht, werden die Leute bald zu zählen sein, die sich noch ein Stückchen Fleisch leisten können. Auch eine Verteuerung der Milch hat der Rat der Stadt Leipzig   angeordnet. Statt bisher 26 Pf. kostet Bollmilch 28 Pf. bei Abholung rn der Berkaufsstelle und 30 Pf. frei Haus. Begründet wird diese Erhöhung mir der Preiserhöhung für Milch in der Nach- barstadt Halle, die die Milchproduzenten veranlassen könnte, Leipzig  zu meiden. Statt also gemeinschaftlich gegen die Verteuerung der wichtigsten Lebensmittel vorzugehen, treiben die Städte sich gegen« fertig die Preise in die Höhe.
Letzte Nachrichten. Der Zeppelinangriff auf Hull  . London  , 6. März.(W. T. B.) Das Krregsamt teilt mrt  , daß. wie man glaubt, drei Zeppeline am gestrigen Angriff auf England teilnahmen. Nachdem sie die Küste überflogen hatten, schlugen sie verschiedene Richtungen ein, und man hatte den Ein- druck, daß sie offenbar im Unklaren darüber waren, wo sie sich befanden. DaS heimgesuchte Gebiet war Uorkshire, Lin» colnshire, Rutland  , Huntingdon  , Cmnbrrgdeshirc, Norfolk  , Essex   und K e n t. J-m ganzen wunden ungefähr vierzig Bomben abgetoorfen. Es wurden, soweit bekannt ist, drei Männer, vier Frauen und fünf Kinder getötet und d r e in n dd r eiß ig Personen verwundet. Ferner wurden zwei Hausterrassen zerstört, ein Bureau, ein Gasthaus, ein Kaffeehaus und verschiedene Läden teilweise zerstört und ein Block von Armenhäusern ernstlich beschädigt.
DaS amerikanische   Rcpräsentantenlsaus zur Frage der bewaffneten Handelsschiffe. Washington  , 6. März.(Durch Funkspruch vom Ver- treter von Wolfts Telegraphischem Bureau.) Der republikanische Abgeordnete Monde ll griff im Repräsen- tantenhause die auswärtige Politik der Regierung an und verlangte dringend die Annahme seine? Antrages, durch den die Amerikaner vor der Benutzung bewaffneter Kauf» fahrer gewarnt werden. Mondell sagte:Wenn jemand, der vollkommen unterrichtet ist, behauptet, daß ein amerikanischer Wir- ger das Recht hat, das weder abgeleugnet noch geschmälert oder verkürzt werden sollte, in der jetzigen Zeit und unter den jetzigen Verhältnissen auf einem solchen Schiffe zu reisen, das für ein Ge- fecht ausgerüstet und nach einer Gegend des Kriegsschauplatzes bc- stimmt ist, so mutz ich annehmen, daß jemand, der eine solche Ab- ficht hat und darauf besteht, entweder die Politik gegen die uatio- nale Ehre ausspielt oder die Absicht hat, die Nation in einen Krieg zu berdvickeln." Die letzte deutsche Mitteilung über den Unter- se e k r i e g wurde in einer Sitzung des Kabinetts und in einer Sonderbesprechung zwischen Präsident Wilson und L a n s i n g erörtert, aber kein Beschlutz gefaßt. ES wurde entschieden, die von Berlin   unterwegs befindlichen Angaben über die Antveisungen dar britischen Admiralität betrefft Angriffe auf Unterseeboote abzu- warten. Evening Post" meldet aus Washington  : DaS K a b i» nett besprach die verschiedenen Möglichkeiten, die sich durch die neue deutsche   Denkschrift ergeben. Die allgemeine Meinung war, daß. wofern nicht eine freiwillig« Erklärung eintreffen sollte, die Vereinigten Staaten in England anfragen sollten, ob es wahr sei, daß die englischen Kausfahrer geheime Anweisung erhalten haben, ihre Bewaffnung in offensiver Weise gegen die Unterseeboote fu benutzen und ob die Angaben über einen solchen Gebrauch in den von Deutschland   angeführten Fällen mit der diesbezüglichen eng- lijchen Mitteilung übereinstimmen.
Eaglifch-amerikanifcher Notenaustausch. New Aork, 6. März.(Meldung vom Privatkorresponderüen vom W. T. B.) Ein Telegramm aus Washington   sagt, daß Englands Antwort aus die amerikanische   Note, betreffend die Beschlagnahme der Postsäcke darauf besteht, daß England freie Jurisdiktion über die in seinen Gewässern fahrende Post besitze. In seiner Antwort wird Amerika   diesen Anspruch Eng- lands bestreiten.