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Russisches Torpedoboot gesunken.

befeßen, den wir ihnen abgenommen hatten. Westlich der Maas griff der Feind zweimal unsere Gräben westlich des Dorfes Douaumont an, wurde aber durch unser Sofia , 10. März.( Meldung der Bulgarischen Telegr.- Agentur.) Maschinengewehrsperrfeuer angehalten und fonnte unsere Zinien an Amtlich wird verlautbart: Gestern stieß das russische Torpedo feiner Stelle erreichen. Ein gegen das Dorf Baug vorbereiteter boot( Leutnant Buschtschin) südlich von Warna auf eine Mine Angriff wurde durch unser Artilleriefeuer verhindert und fam nicht und sant. Vier Offiziere und elf Mann der Besatzung wurden von zur Durchführung. Es bestätigt sich, daß die Infanterieunter- bulgarischen Soldaten geborgen. nehmungen, die die Deutschen gestern gegen das Dorf Vaug und gegen unsere Gräben am Fuße des vom Fort Vaur gebildeten Rückens unternahmen, ihnen ungeheuere Opfer ge­

Wilson und der U- Bootkrieg.

ral Pimento de Castro mit der alleinigen Führung der Ge­schäfte, d. h. mit einer Art Diktaturgewalt betraute; denn be­reits hatten in verschiedenen Garnisonstädten Offiziers- und Kasernenrebolten stattgefunden und am 20. Januar hatte vor dem Palast des Präsidenten ein großer Teil der Lissaboner Offiziere demonstriert und die Entfernung der korrupten Advokaten und Journalistenclique aus der Regierung ge­fordert. Selbst der Offizier Machado dos Santos, der Retter der Republik ", der am 5. Oktober 1910 mrit herbeigeholten Amsterdam , 11. März.( W. T. B.) Wie ein hiesiges Marinemannschaften die royalistischen Truppen geschlagen und foſtet haben. Jm Woevre war die durch unsere Blatt meldet, bestätigt die Associated Preß " den Bericht, daß als erster die Republik ausgerufen hatte, warf im Parlament Batterien fräftig beantwortete feindliche Beschießung von Eir, Präsident Wilson, ehe er das deutsche Memorandum beant- der herrschenden Clique ſein Mandat vor die Füße. Moulainville, Villers- Sous- Bonchamp und Bonzee besonders worten wird, England um die genauen Einzelheiten Doch auch das strenge Regiment des Generals Castro heftig. Die Deutschen haben bei Saint Mihiel schwimmende Minen der Instruktionen fragen wird, welche den be- bermochte sich nicht lange zu halten. Die karbonariſtiſchen in die Maas geworfen, die wir auffischen konnten, bevor sie Schaden waffneten Handelsschiffen gegeben wurden. anzurichten vermochten. In Lothringen zerstörten wir durch ein vernichtendes Feuer die feindlichen Gräben auf der Front Halloville­Bremenil.

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Belgischer Bericht: Nichts Beſonderes zu melden. Gefechte in Deutsch- Oſtafrika .

Die englische Meldung.

London , 10. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht Gestera griffen 31 Flugzeuge erfolgreich den feindlichen Eisenbahn­Topf Billets Carbin(?) an. Es dürfte beträchtlicher Schaben an gerichtet worden sein. Alle Maschinen sind wohlbehalten zurück gekehrt. Als Endergebnis eines Luftkampfes wurde bei Tournai eine feindliche Maschine von einer der unserigen heruntergeholt. In der letzten Nacht machte der Feind Bombenangriffe auf zwei unserer Trichter in der Nähe des Hohenzollernwertes. Beide Angriffe wurden abgewiesen.

Der Rücktritt Gallienis bevorstehend. Paris , 11. März.( W. T. B.) Havasmeldung. Matin" ist zu der Mitteilung ermächtigt, daß Kriegsminister General Gallieni leibend ist.

Der russische Heeresbericht.

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Betersburg, 11. März.( W. Z. B.) Amtlicher Bericht vom 10. März. eft front: An der oberen Strypa zerstreuten unsere Aufklärer östlich des Dorfes Kozlow( 18 Kilometer westlich Tarnopol ) feindliche Wachtposten und machten Gefangene. Der Feind fette mit beträchtlichen Kräften einen Gegenangriff an, wurde aber durch die Wirkung unserer Artillerie mit großen Verlusten zurück geschlagen. Rautafus: Die Verfolgung wird fortgesetzt.

London , 10. März.( W. T. B.) Ein vom General Smuts ein­gelaufenes amtliches Telegramm besagt, daß nach der gestrigen Be­fegung von Chala(?) die Streitmacht des Generals van de Benters nach Tabeta borgestoßen ist. Sie fand es teilweise vom Feinde geräumt. Einige Deutsche mit Maschinengewehren ergaben sich dem General Berenger. Wir bejegen jetzt Taveta. Gleichzeitig mit der gestrigen Vorwärtsbewegung begann General Tighe Salaita(?) an­zugreifen und zu beschießen, das wir jegt besetzen. Anmerkung des W. T. B.:

In einem früheren Telegramm hatte Smuts gemeldet, daß ihm der Uebergang über den Lumifluß gelungen sei. Dieser tommt bom Kilimandjaro und fließt von Norden nach Süden in den Djipe- See. Es handelt sich also um ein umfassendes Vorgehen gegen Tabeta, vor dem die dort und nördlich davon am Dschala- See stehenden deutschen Sicherungsstellungen anscheinend genötigt find auf deutsches Gebiet zurückzugehen. ebiet au

Der Krieg mit Portugal .

Zirkel im Lande traten in eine energische Agitation ein, und durch eine sogenannte neue Revolution am 15. und 16. Mai 1915, die diesmal von Marinemannschaften ausging, dann aber auch bei einem Teil der Infanteriegarnison Lissabons Anklang fand, wurde das Regiment Castros gestürzt. An die Stelle des Präsidenten Arriaga trat der philosophische Schön­schwäger Theophilo Braga, an die Stelle des Generals Castro nach einigen Hin- und Herschiebungen Affonso Costa, ein Günſtling Englands, der schon 1913 das Kabinett geleitet und sich während seiner Regierungszeit daburch hervorgetan hatte, daß er verschiedene Streiks der Arbeiter brutal unter­drückte, die Gewerkschaften und politischen Vereine der Arbeiter aufhob und über hundert Gewerkschafts- und Streifleiter ins Gefängnis warf, zum Teil auf mehrere Monate.

Durch brutale Energie hat dieser Affonso Costa sich bis­her gehalten. Daß er aber heute unter den geschilderten Um. ständen bereit sein wird, die Alliierten durch die Entsendung eines Hilfskorps zu unterstüßen, ist recht fraglich, denn er weiß, daß die Monarchisten, wie auch die Geschäftsbourgeoisie und die industrielle Arbeiterschaft nur mit Widerwillen seine Herrschaft ertragen und ein Abzug größerer Truppenmassen, besonders wenn die Nachricht von ihrer Niederlage nach Bor­tugal dringen sollte, leicht zu einem Sturz seines Regiments führen könnte, zumal in den Kreisen der Offiziere wenig Seriegslist besteht.

Zu den Gegnern Deutschlands im Weltkriege hat sich nun auch die kleine portugiesische Republik gefellt, die feit ihrer Daß die jeßige portugiesische Regierung daher durch Errichtung durch eine Militärrevolution im Oftober 1910 weit Truppenentfendungen in Europa am Kriege teilnehmen wird, mehr noch als die frühere Monarchie zu einem bloßen Vasallen ist ziemlich unwahrscheinlich. Anders liegt die Sache in staat Englands geworden ist. Auf den Gang des großen Afrika . Hat schon bisher die Regierung der portugiesischen Kampfes wird dieser Anschluß Portugals an den Bierverband Kolonie Mozambique der englischen bzw. der Kapregierung faum Einfluß gewinnen. Selbst wenn die portugiesische Re- den Durchgang von Truppen- und Proviantzügen gestattet, gierung durch England und Frankreich genötigt werden sollte, so wird sie nun vielleicht auf Aufforderung von Lissabon ein Hilfskorps nach Frankreich zu senden, würde dadurch an noch einen Schritt weiter gehen und selbst Angriffe auf den Meldung der italienischen Heeresleitung. ändert; denn groß fönnte dieses Silfstorps in feinem Falle dürfte sich aber wohl Herr Costa darauf beschränken, die in den Machtverhältnissen auf den Kriegsschauplägen nichts ge- Süden Deutsch - Ostafrikas unternehmen, Sm wesentlichen Rom , 10. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom fein, beträgt doch die tatsächliche Friedenspräsenzstärke der ben portugiesischen Häfen beschlagnahmten deutschen Handels­Freitag. Im Alpengebet Schneefälle und Lawinenstürze, in der portugiesischen Armee nur ungefähr 30 000 Mann, und dieses schiffe an England auszuliefern, im Interesse der englischen Ebene Unwetter und leberschwemmungen. Unsere unermüdlichen Miniaturheer ist überdies nach dem Urteil militärischer Sach. Handelskonkurrenz das Sabe der deutschen Handelsfirmen Truppen fämpfen erfolgreich gegen die Unbilden der Witterung und verständiger bis auf einige Gliteregimenter schlecht ausgerüstet, in Portugal und seinen Kolonien in Besitz zu nehmen und setzen ihre Angriffstätigleit mit Glüd fort. In der Umgebung des vor allem die Artillerie. Zudem aber ist es fraglich, ob die alle Binszahlungen nach Deutschland zu verhindern. Der Castello Dante( im Lagarinatal), bei Citerna ( im Terragnolotal), heutige Regierung Portugals selbst dann, wenn England ihr Handel Portugals mit Deutschland hat zwar schon seit Kriegs­bei Lusern( im hohen Asticotal), auf dem Bezzenarüden( Affatal) das mit dem nötigen Nachdruck nahelegt, sich zu einer Truppen- beginn fast ganz aufgehört, immerhin gab es noch in den und bei Marter( im Suganatal) fanden fleine für uns günstige In- erpedition nach Frankreich verstehen wird; denn die durch die portugiesischen Häfen eine Reihe Firmen, Agenten und Kom­fanterieunternehmungen statt. Unsere Artillerie zerstörte feindliche Waivevolution des vorigen Jahres hochgekommene radikal- miffionäre, die in beträchtlichem Maße an den Handel Por­Unterstände im oberen Seiferatal( Fella) und traf marschierende liberale Regierung des ehemaligen Lissaboner Winkeladvokaten tugals mit Spanien , mit den portugiesischen Kolonien, Bra­Truppen im Tale von Coritenza und auf dem Sleme( trn). Am Affonso Costa steht auf recht schwachen Füßen und erhält sich filien und anderen überseeischen Ländern beteiligt waren. mittleren Jsonzo zwang die Tätigkeit unserer Abteilungen auf dem nur durch ein brutales Schredensregiment mit Hilfe des ver- Ein Teil dieser Kaufleute soll, wie gemeldet wird, auf die Mrzli bei Selo und Bodrez den Feind, seine Gräben au räumen, hätschelten Marineoffigierkorps. Warnung des deutschen Gesandten und der deutschen Konsuln die von unserer Artillerie wirksam unter Feuer gehalten wurden. Seit der Begründung der portugiesischen Republik im noch in den letzten Tagen vor der Kriegserklärung Portugal Bom unteren Jionzo wird Artillerietätigkeit des Feindes gegen beOftober 1910 durch einen Aufstand des Lissaboner 16. In- verlaffen und sogar noch Zeit gefunden haben, viele Habe wohnte Ortschaften gemeldet, Unsere Artillerie erwiderte und fanterieregiments, der beiden Kreuzer Rafael" und" Ada- mitzunehmen. Was aber jetzt noch an deutschem Vermögen richtete genaues Feuer gegen feindliche Büge, die längs des Ballone mastor" und eines Teiles der Mannschaften des Marine- in Portugal und seinen Kolonien stedt, dürfte schnell der Be­( Karst) marschierten. Cadorna. arsenals hat nicht nur jede Regierung Portugals mit Butsch- schlagnahme verfallen. versuchen der Monarchisten, der Klerikalen, Kleinbauern und Und dieser Verlust ist keineswegs gering, denn nach und Die mesopotamischen Kämpfe. der Arbeiterschaft zu fämpfen gehabt, sondern es hat auch nach ist ein ansehnlicher Teil des portugiesischen Export- und London , 10. März.( 2. T. 8.) Der in Mesopotamien tomman- wiederholt in schneller Folge ein Rabinett das andere und ein Importhandels in deutsche Hände übergegangen. Nach der dierende General meldet, daß Aylmer am 8. März sieben bis Minister den anderen abgelöst. Verschiedene dieser Ministerien portugiesischen Handelsstatistik war z. B. im Jahre 1913 acht Meilen vom Tigris auf dem rechten Flußufer operierte. In haben sich nur wenige Monate gehalten. Der Wirrwar ge- Deutschland an der Einfuhr Portugals im Gesamtbetrage folge Wassermangels fei er genötigt geweien, an ben Fluß austaltete sich nach und nach so stark, daß der damalige Präsident von 89 Millionen Escudos mit 18 Proz., an der Ausfuhr rückzugeben, nachdem er alle Verwundeten fortgeschafft hatte. der Republik , Manuel Arriaga, Ende Januar 1915 den Gene-( 35 Millionen Escudos) mit 10 Prog. beteiligt. Uebertroffen Neuerdings ist indessen bekannt geworden, daß die russische | dänischen Noten Kreuzes mit Rußland eine Vereinbarung über den Regierung bindende Erklärungen über eine Aufbesserung der Ver- Besuch russischer Gefangenenlager durch deutsche Schwestern zustande, nährungsfrage die ernsteste Sorge der deutschen zuständigen dänischen Stoten Streuges die beschwerliche teise nach Rugland und Stellen. Turkestan antraten. Oesterreich- Ungarn ging in gleicher Weise vor, Daß die Lage der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen in Nach den Bestimmungen der Haager Ronvention ist jeder Ohne Anschen der Nationalität suchen die Kommissionen das Los der Rußland nicht beneidenswert ist, wurde schon oft dargetan durch kriegführende Staat verpflichtet, für eine ausreichende Beklei- deutschen, österreichisch- ungarischen und türkischen Kriegsgefangenen Veröffentlichungen, welche von Kommissionen ausgingen, die Gedung der in seine Gewalt geratenen feindlichen Geeresangehörigen zu lindern. legenheit hatten, die russischen Gefangenenlager zu besichtigen. zu sorgen. Auch hierin ist Rußland seinen Verpflichtungen in Gleichlaufend mit dieser Schwesternreise wurde noch vor Gins Durch unterrichtete Seite wird uns nun neuerdings eingehendere feiner Weise nachgekommen. tritt der falten Jahreszeit eine großzügige Liebesgabensendung in die Kenntnis über die Zustände in den russischen Gefangenenlagern: Die Behandlung der Kriegsgefangenen durch die Bachmann- Wege geleitet. So wurden 100 000 Batete, deren Zusammenstellung Die deutschen Kriegsgefangenen leben hauptsächlich in Lagern schaften und die Bevölkerung ist im allgemeinen freundlich. durch freiwillige Spenden ermöglicht wurde, nach Rußland gesandt. Ostsibiriens und Turkestans, nur teilweise werden sie neuerdings Immerhin find Ginzelfälle von besonderer Rohheit vorgekommen. Sie enthielten vor allem warme Unterkleiber und Wäsche. Der Wert für landwirtschaftliche Arbeiten nach dem europäischen Rußland Wo es an der nötigen Aufsicht durch die Lagerkommandanten eines solchen Batetes betrug 35-40 W. Das schwedische Note Kreuz zurückgeführt. Die Unterbringung erfolgt zum Teil in Stein- fehlt, erlauben sich die Unterorgane Uebergriffe, so daß gelegent- übernahm die Weiterleitung. Bisher find 7 Züge nach Rußland ge­bauten, Kasernen oder Holzbaracken, zum Teil in Erdhöhlen. Fast lich Prügel und Mißhandlungen vorkommen. gangen, so daß jeder deutsche Kriegsgefangene nunmehr im Besitz alle diese Wohnstätten werden nur ungenügend geheizt, find viel Auch Offiziere waren mitunter einer demütigenden Be- warmer Unterkleider und somit gegen die Unbilden der Witterung au start belegt und sehr unsauber. Alleroris herrscht Mangel an handlung ausgefeßt. Im allgemeinen kann man sagen, daß die geschützt ist. Luft und Licht, Betten gibt es nirgends, nur einfache Holapritschen, Behandlung schvantend und willkürlich ist und von der größeren Die Zuleitung an die Kriegsgefangenen geschieht unmittelbar wie sie für die russischen Soldaten vorgeschrieben sind, ohne Decken oder geringeren Fürsorge der russischen Lagerkommandanten für durch die neutralen Begleiter, die außerdem reichlich mit Geldmitteln und Strohsäcke, in mehreren Gtagen übereinander. Die Offiziere ihre Schußbefohlenen abhängt. Im europäischen Rußland ist die versehen waren, um in Rußland selbst noch Pelze und Filzstiefeln zu erhalten leere Zimmer, für die sie alles Mobiliar selbst beschaffen Behandlung der Kriegsgefangenen infolge der Preßheße eine kaufen. müssen. schlechtere als in Sibirien . Die Lage der in der Landwirtschaft beschäftigten Kriegsgefangenen ist erträglich. In Bergwerken und besonders beim Bahnbau auf der Halbinsel Kola scheint die Ar­beit sehr hart und die Behandlung schlecht zu sein.

Die Lage unserer Kriegsgefangenen egung abgegeben hat. Tropem bildet nach wie vor bie Gr- pie reichlich mit Geldmittein verſehen, in Begleitung von Herren des in Rußland .

Die Zivilgefangenen leben zerstreut auf Dörfern, erfreuten sich meist völliger Freiheit, erhalten dafür aber auch von der russischen Regierung einerlei Unterstüßung. Ihre Rage war daher zeitweise verzweifelt, besonders dort, wo sich keine Arbeits­gelegenheit bot.

Jezt ist durch die Unterstützung des Reichs ihre Bage ge bessert. Durch Bermittelung des amerikanischen Generalfonfuls in Moskau werden allen deutschen Zivilpersonen regelmäßige Bei hilfen gezahlt.

Der Postverkehr zwischen Deutschland und seinen in Ruß­ land befindlichen Angehörigen ist noch immer mangelhaft. Viele Briefe der Kriegsgefangenen gehen in Rußland verloren, werden willkürlich in dem Lager zurüdgehalten oder von den Benfurstellen, die der Arbeitslast nicht gewachsen sind, vernichtet.

Ebenso ergeht es den vielen Postsendungen, die aus Deutsch land kommen. Immerhin hat die Erfahrung gezeigt, daß die mit Aufschriften in russischer Sprache versehenen Sendungen größere Aussicht haben, an den Empfänger au gelangen. Ueberhaupt sollte der Adressierung und Verpackung der Postsachen die aller Die Zweigstellen des Roten Kreuzes werden in Deutschland den Angehörigen hierin gern hilfreich zur Hand gehen. Für Geldsendungen empfiehlt sich die Inanspruchnahme der Deutschen Bank und ihren Zweigstellen, deren Tätigkeit schon zahlreiche günstige Ergebnisse erzielt hat. Die Vermittelung des Nachrichtenaustausches, der sich am besten nur auf kurz gehaltene Boftfarten beschränkt, geschicht erfolgreich durch das Kopenhagener Bureau des Moskauer Hilfsfomitees.

Die hygienischen Verhältnisse sind allerorts besonders schlimm; Unterernährung, Schmutz und Ungeziefer geben Anlaß zu zahl reichen Erkrankungen und Seuchen, die bereits viele Opfer ge­fordert haben. Von seiten der russischen Regierung geschieht teils aus Gleichgültigkeit, teils aus Mangel an Medikamenten und größte Aufmerksamkeit seitens der Abfender geschenkt werden. Aerzten so gut wie nichts. Deutschland war also auf die Selbst­hilfe angewiesen. Eine große Kommission von amerikanischen Aerzten und Schwestern, ausgerüstet mit Medikamenten, Verband­stoffen und Instrumenten, wurde durch die Vermittelung der hie figen amerikanischen Botschaft nach Rußland gesandt. Eine zweite Kommission von amerikanischen Hygienikern, die bereits in Serbien Die Fledtyphusepidemie zum Stehen gebracht hatte, sollte folgen. Blötzlich veriveigerte die russische Regierung, troßdem Gegenseitig feit zugestanden war, den Aerzten und Schwestern die Ausübung ihrer Tätigkeit. Sie sollten nur die Lager besuchen dürfen, aber nicht helfen. Es ist zu hoffen, daß eingeleitete Verhandlungen auch hier zur Ueberwindung der herrschenden Mängel führen. Die Nahrung der Kriegsgefangenen war ursprünglich wohl ausreichend; sie wurde dann aber wegen der angeblich mangel haften Ernährung der russischen Kriegsgefangenen in Deutschland erheblich herabgesetzt, so daß eine Unterernähung in fast allen Lagern die Folge war.

Diese Schwesternreisen werden, da sie außerordentlich segensreich gewirkt haben, wiederum in Begleitung von Herren des dänischen toten Kreuzes in nächster Zeit wiederholt werden. 6-7 Schwestern­paare sollen entsandt werden, die sich erneut von der Lage unserer Kriegsgefangenen und den auf Grund der ersten Reise versprochenen Verbesserungen überzeugen sollen. Die russische Kaiserin und die 8arinmutter bringen diesem Vorhaben, für das von Deutschland Gegenseitigkeit zugesagt worden ist, großes Interesse entgegen. Eine weitere Befferung des Loses unserer Kriegsgefangenen wird von einer anderen neuen Einrichtung erwartet, die als das hauptsäch lichste Ergebnis der Stockholmer Konferenz betrachtet werden kann. Sie besteht in einer gemischten Rommission aus drei Neutralen, brei Deutschen und Oestereich- Ungarn und drei Russen. Diese Kom­mission soll dauernd die Lager der kriegführenden Länder bereisen und dort, wo sie Mißstände antreffen, ihre Abstellung bei der betref fenden Regierung veranlassen. Besonders in der Ernährungsfrage verspricht sich Deutschland hiervon eine weitgehende Besserung. Nuß­land hat bisher hierüber nur eine nichtamtliche Grklärung abgegeben. In diesem Zusammenhang sei dankbar einer Organisation ge­bacht, die im fernen Offen in nimmer müder Liebestätigkeit für bie deutschen Kriegsgefangenen in Ostsibirien sorgt. Dies ist das Tient­finer Silfstomitee unter Frau von Hanneden, das, unterstützt zum Teil durch die deutsche Gesandtschaft in Peking , zum Teil durch Bri­vatmittel, in großzügiger Weise die Versorgung der Gefangenen mit warmen Kleidern und mit Geld betreibt.

Die Liebestätigkeit erfolgt unter dem Zeichen des Roten Kreuzes und hat schon außerordentliche Erfolge gebracht. Eine Reihe nen­traler Personen haben sich in selbstloser Weise der Fürsorge von Ge- Die obigen Ausführungen mögen das deutsche Volt. insonderheit fangenen angenommen. So reist unter anderem der Amerikaner alle die, deren Angehörige in russischer Kriegsgefangenschaft die Heim­Sarte vom Christlichen Weltverein Junger Männer" schon seit Mo- tehr ersehnen, mit der ruhigen Zuversicht erfüllen, daß die mag­naten mit einem ansehnlichen Stabe von Mitarbeitern in Rußland gebenden Stellen vollauf das Schwere des Loses unserer Kriegs­herum, besucht alle Lager und greift überall dort helfend ein, wo gefangenen zu würdigen wissen und ständig mit allen Mitteln bestrebt Mißstände sind. Zu diesem Zwed ist er deutscherseits mit reichlichen sind, den deutschen Soldaten, die in ehrlichem Kampfe in Feindes Geldmitteln ausgestattet. Weiter fam dank der Vermittelung besand gefallen, die Bürde der Kriegsgefangenschaft zu erleichtern.