Nr. 77. 33. Jahrgang.
Abgeordnetenhaus.
28. Situng. Freitag, den 17. März, vormittags 11 Uhr.
Am Ministertisch: v. Trott zu Solz.
Die zweite Beratung des Kultusetats wird fortgefekt beim Volksschulwesen.
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entscheiden werden, wer in der Welt vorangeht. Dafür müssen Systematisch wird gerade in den Volksschulen, bei den Kindern alle Kräfte des Volkes nutzbar gemacht werden, es muß die der ärmsten der Armen jetzt Bettelei betrieben. In den Berliner Bahn freigemacht werden für alle Befähigten. In Neu- Südwales in Schulen kommt em von zwei Stadtschulräten gezeichnetes, aber Australien ist die Einheitsschule durchgeführt, deren Durchführbarkeit wohl auf Anweisung von anderer Stelle aus herausgegebenes bei uns für unmöglich erklärt wird. Ein Professor Holle spricht sich Flugblatt zur Verteilung, in dem aufgefordert wird, die vierte mit recht merkwürdigen Gründen gegen die Einheitsschule aus. Er Striegsanleihe zu zeichnen. Ja, in den Schulen schlicht jetzt sagt, die Standesunterschiede seinen biologisch notwendig. Ein Renn jede Schularbeit und jedes Diktat mit dem Sat: Vergeßt die pferd müsse ja auch eine andere Aufzucht erhalten als ein Bugpferd. Kriegsanleihe nicht!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Der Herr Professor scheint zum Oberstallmeister geeigneter zu sein. Wenn man durch die Schulkinder Papier sammeln läßt gut; Von dem Erlaß des Regierungspräsidenten von Schwerin in Frank- die Metallsammlung ist schon bedenklicher, sind doch in Berlin furt a. D. war ja schon die Rede. Es ist bemerkenswert, daß der Kinder wegen Diebstahl angeklagt worden, weil sie durch den Kultusminister fein Wort gegen diesen Erlaß, der geradezu für den Metallsammelfanatismus verleitet wurden, einen Einbruch zu verAbg. Herrmann( f.): Bölkerhaß eintritt, übrig hat. Dieser Erlaß ist ein Dokument üben. Wenn man sich aber an die Volksschulkinder darum wendet, Auch unsere Volksschullehrer haben sich auf dem Schlachtfelde der Schande für unsere Schuleinrichtungen.( Vizepräsident daß sie zu Hause zur Zeichnung der vierten Kriegsanleihe auregen betwährt und die Zurüdgebliebenen leisten vervielfachte Arbeit. Be- Dr. Porsch ruft den Redner zur Ordnung.) Wir haben nicht nötig, sollen, so erweckt man doch gerade damit die Meinung, die Sie sonders schwierig ist die Vertretung der Eingezogenen auf dem den Haß der Gegner zu fürchten, der bei den anderen immer vermeiden wollen, daß nämlich die vierte Kriegsanleihe Lande. Wer unserer Volksschule die Religion nehmen wollte, der Völkern ebenso wenig vorhanden ist, wie bei uns. Die Schuldigen sonst nicht genügend gezeichnet würde. Man fordert sogar die würde ihr die Krone nehmen.( Bravo ! rechts und im Zentrum.) am Kriege befinden sich unter allen Völkern, das wird die Kinder auf, ihre Ersparnisse in der Kriegsanleihe anzulegen. Auf dem Lande werden die Kinder zur Arbeit angehalten, und das Geschichte zeigen. Wir erheben auch Proteft gegen die Art, wie der Wollen Sie vielleicht auch noch einen Feldzug mit den Kindern ist auch das Beste fije sie.( Sehr richtig! rechts.) Die Jugend- Wölferhaß geweckt wird durch Gedichte und Lieder, deren Verbreitung gegen unsere ausländischen Feinde beginnen? Glauben Sie doch tompagnien sollten durch Zwang gefördert in den Schulen geradezu ein Skandal ist. In der Fortbildungsschule nicht, daß die Eltern ihren Kindern Geld für die Kriegsanleihe werden, aber in Fühlung mit den Turnvereinen bleiben.( Bei- in Berlin , Weinmeisterstraße, ist folgendes Lied nach der Melodic geben werden, damit ihre eigenen Väter und Brüder, soweit sie noch fall rechts.) O Tannenbaum" den Schülerinnen diftiert worden: leben, totgeschossen werden. Wir wünschen, daß in die Schule Friedensgedanken hineingetragen werden.( Widerspruch des Abg. Pappenheim .) Das mag Ihnen undenkbar fein, uns ist cs das höchste Jdeal; und darum sollte es unserer Jugend für die Zu kunft beigebracht werden. Dann wird es auch in Ihrem Kopfe flar werden, dann wird die heranwachsende Jugend Ihnen den Standpunkt flarmachen. Sie mögen aus dem Saal auswandern und unsere Reben nicht anhören, für Sie sind unsere Reden nicht bestimmt, sie gehen hinaus in das Volk, in die Schüßengräben, und dort wirken sie.( Beifa bei den Sozialdemokraten.) Ar. Heß( Bentr.):
" Engelland, o Engelland,
Wie groß sind Deine Lügen! Ist Dein Verbrechen noch so groß, Du schwindelst Dich vom Galgen los. Eduard, o Eduard, Du Muster aller Fürsten, Nichts hattest Du von einem Reg, Du eitler Schlips- und Westenfer."
( der größte Teil der Rechten und des Zentrums verläßt den Saal): Der Minister sagte vor einigen Tagen, er betrachte Angriffe von unserer Seite als eine Ehre für ihn als Preußen. Ob die Tats fachen, die solchen Angriffen zugrunde liegen, eine Ehre für Preußen bilden, darüber werden die unbeeinflußten Geschichtsschreiber der Zukunft entscheiden. Jedenfalls muß er uns dasselbe Recht zu gestehen, unsere Kritik an den Einrichtungen des Staates weiter Hätten wir folche Gedichte auf einen Verwandten unserer zu üben. Davon wird uns fein Schimpfen abbringen, und wir Krone verbreitet, dann wäre es uns schlecht gegangen; aber so gewerden uns auch in unserer Kritik nicht beeinflussen lassen von entschmacklos sind wir nicht. In der III. Gemeindeschule, Niederschönstellten und unwahren Berichten der Presse. Neulich hat die Presse hausen, wurde an einem Elternabend von einem aus den Schülern wieder meine Sprachschnizer hervorgehoben. Nun, ich habe hier der obersten Klaffen zusammengesetzten Chor folgendes Lied gehon oft gefagt, ich spreche die Sprache, die in Ihren fungen: Boltsschulen gelehrt wird. Die entstellten Berichte in der Presse stammen ja von Leuten, die dafür das ganze Jahr bezahlt werden. Mitglieder dieses Hauses, Profefforen, haben sich bereit erklärt, unter eine Berichtigung ihre Namen zu setzen. Aber i schreibe feine Berichtigung, ich gebe diese Leute der Verachtung preis.
sein soll:
Nun hebt sich an die große Schlacht, Unser Kaiser hat mobil gemacht,
Alle, alle eilen wir zu den Fahnen, Halten fest und treu am Rhein die Wacht. Droht der Feind vom Norden, Ost und West, Immer feste dreschen ist das allerbest.
Jeder Schuß ein Ruß, jeder Stoß ein Franzos', Alle Feinde gehn zu schand'!
Sei getroft, mein deutsches Vaterland!
Jeder Tritt ein Britt', Und die Serben müssen sterben. Alle Feinde gehn zu schand',
Sei getrost, mein deutsches Waterland!"
,, Da drüben, da drüben liegt der Feind in feigen Schüßengräben,
Bir greifen ihn an, und ein Hund, wer meint, Heut würde Pardon gegeben.
Schlagt alles tot, was um Gnade fleht, Schießt alles nieder wie Hunde,
Mehr Feinde, mehr Feinde! sei euer Gebet in dieser Vergeltungsstunde."
In den deutschenden wird Vaterlandsliebe gelehrt, aber fein Wölferhak. Unte Jugend muß frei von falscher Senti mentalität erzogenen. Ihr müssen die Augen geöffnet werden über den Abgrund von Ruchlosigkeit und Strupellosigkeit, die zu diesem Kriege geführt haben.( Lebhafte Zustimmung.) Die Anhänger der Einheitsschule wissen selbst nicht, was sie wollen. Auch ein so geistvoller Mann wie Dr. Traub hat darüber nur allgemeine Redensarten gegeben. Das deutsche Voltsschulwesen ist in feinen Grundzügen durchaus gut und gesund.( Beifall! int Zen Wir wünschen einen Elementarunterricht ohne trum.) Der Borredner scheint sich in der Rolle eines Redners zum Klassenunterschiede, ohne Rangunterschiede. Wir wünschen, Kultusetat selbst unbequem zu fühlen. Nur so versteht man die daß die Erziehung schon beim Kinderhort beginnt. Diese KinderEntschuldigung seiner sprachlichen Unbildung. Wir haben nichts horte, die wir seit Jahren verlangt haben, fehlen uns gerade in der gegen den Berliner Wit und die Berliner Schnoddrigkeit, aber heutigen Kriegszeit an allen Stellen. Jetzt ernten Sie das, was der With darf niemals zu Taktlosigkeit, Roheit und Schlimmerem ausarten. Sie jahrzehntelang versäumt haben. Gegen den alten Grundsay, Darüber entscheidet die innere Herzensbildung, die nur in einem gesunden Körper kann ein gesunder Geist sich entIch glaube, hier werden Sie mit mir endlich einmal darin man besigen muß, wenn man sich unterfangen will, die Keule des wickeln, wird heute ungeheuer viel verstoßen. Wie lange sind wir einig sein, daß solche Dinge schon aus pädagogischen Rücksichten Wizes auf der Parlamentstribüne zu schwingen.( Lebhafte Zuumsonst für Schulärzte eingetreten, bis man endlich einen kleinen nicht in die Hände von Schullindern gehören. Bei Karl Meher in Stimmung.) Einem Vielredner kann auch mal eine Gutgleisung Anfang damit gemacht hat. Man hat gesagt, man könne die Eltern Hannover geben zwei Schulrektoren Kappen und Koch in Hildesheim passieren. Wer aber gewohnheitsmäßig Dinge, von denen er weiß, nicht zwingen, ihre Kinder von einem Arzt untersuchen zu lassen, zu dem Lesestücke zum Weltkrieg" für unsere Schuljugend heraus. Ich will daß sie anderen heilig sind, in gesucht roher Weise behandelt, hat fie vielleicht kein Vertrauen haben, hat aber die Hauptsache dabei nur eine Probe davon geben, die von einem Leutnant verfaßt zugute hält.( Erneute lebhafte Zustimmung.) Einem anständigen verschwiegen, daß viele Eltern ihre Kinder überhaupt nicht untersuchen lassen können, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Die Gegner ist sein geringerer Bildungsgrad hier noch niemals vorStatistiken der Schulärzte beweisen, daß sehr viele Kinder nur ingehalten worden. Wenn Herr Hoffmann selbst weiß, daß seine folge ihres schlechten Gesundheitszustandes in der Schule zurückBildung außerordentlich verbesserungsbedürftig ist, sollte er hier bleiben. In einem solchen Bericht wird festgestellt, daß von 311 wirklich etwas bescheidener auftreten.( Sehr richtig! im Zentrum.) Kindern 88 Proz. einer ärztlichen Behandlung bedürfen.( Hört! Es ist höchst sonderbar, daß eine Fraktion einem Herrn, der seine hört! bei den Sozialdemokraten.) Bei 54 Proz. wird Blutarmut Bildungsmängel offen eingesteht, hier ausgerechnet als Redner festgestellt. In die Schuldeputationen sollten alle Leute zu über Bildungsfragen auftreten läßt.( Sehr richtig!) Ein gebil gelassen werden, die Erfahrung auf dem Schulgebiete haben, ohne deter Sozialdemokrat würde sich sicher nicht dazu hergeben, ein so Rüdficht auf die Partei und Religion. Die Schulinspektoren sollten( Lebhafte Bfuirufe bei den Sozialdemokraten.) unreifes Durcheinander zu berzapfen, wie Herr Hoffmann das ( Heiterkeit.) Diese Hoffmannsche Manier verfängt aber aus den Kreisen geübter praktischer Schulmänner genommen Das ist eine so blutrünstige Phantasie, viel schlimmer als die offenbar bei einem Teil der sozialdemokratischen Wählerschaft. Die werden. Sie müssen weltliche sein und ihre Arbeit un beeinflußt tun können. Wenn wir gegen die geistliche Schul- Schinderhannes- Romane. Gegen eine solche Schundliteratur sollten sozialdemokratische Fraktion sollte uns von dieser Sorte Kulturaufsicht sind, so können wir uns dabei auch auf einen Pastor Falt Sie selbst sich sträuben. Ihre Bekämpfung der Schundliteratur be- redner endlich befreien, denn die Hoffmanniche Manier ist vor berufen, der geschrieben hat, die geistliche Schulaufsicht steht darin, daß z. B. die im Verlage der Buchhandlung„ Vorwärts" allem für unser religiöses Gefühl ganz unerträglich.( Lebhafte ist ein Rest der mittelalterlichen Abhängigkeit der Schule von der erschienenen" Freien Stunden" für die Jugend verboten werden, die Zustimmung im Zentrum.) Im anderen Falle wird dies Haus Kirche. Wie weit heute die geistliche Schulaufsicht geht, beweist die Erzeugnisse von berühmten Schriftstellern, wie 3ola, Daudet , sich zu überlegen haben, wie es sich selbst von dieser Sorte Redner Tatsache, daß durch eine Zirkularverfügung die Kreisschulinspektoren Gerstäder usw. bringen. Solche Dinge bezeichnen Sie als Schund befreien kann.( 3ustimmung.) Im übrigen waren die Debatten aufgefordert werden, den Kirchenbesuch der Lehrer zu überwachen. literatur, aber Gedichte, wie ich sie wiedergegeben habe, werden von zum Stultusetat von erfreulicher Versöhnlichkeit getragen. Wir wollen Man beruft sich dabei auf eine Amtsverfügung vom Jahre 1763. Reftoren unter der Jugend verbreitet.( Hört! hört! bei den Sozial- auch nach dem Kriege nicht vergessen, daß sachliche Gegensäte auch ohne persönliche Schärfe erörtert werden können.( Sehr ( Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Der Lehrermangel demokraten.) ist durch den Krieg natürlich noch viel größer geworden, als er Bur Jugenderziehung gehört ja auch das Kapitel richtig!) Aus unserer Schule sollen Männer von Bismardichem schon vorher war. Nach einer Statistit von der Zeit kurz vor dem ,, Wehrpflicht der Jugend", Geiste hervorgehen, ein Geschlecht von Tatkraft und EntschlußStriege wurden von 6 600 000 schulpflichtigen Kindern 580 000 in ftärkere militärische Ausbildung. fähigkeit, das ohne falsche Sentimentalität das Deutschtum in der Sie wird benutzt, um parteidreiklassigen Schulen, 440 000 in 3eillassigen und 525 000 in politische Gegensäge in sie hineinzutragen. Herr Herrmann verlangte gleich mit der Faust auf den Tisch geschlagen werden soll. Lat ganzen Welt mit Stolz vertritt. Das heißt nicht, daß immer Halbtagsschulen, 660 000 in einklassigen Schulen unterrichtet, mehr Zwang dabei. Tun Sie das nur, Sie werden Ihr Wunder aber Bismarc das einmal, dann war hinter der Faust auch ein aljo 2 Millionen in völlig unzureichenden Schulen. verstehe ich es, wenn Sie sich sträuben, Ihre Kinder in gegeben für die militärische Jugenderziehung, die zeigen, daß er solchen starken Männern fehlt, das ist uns ja erst eben durch eine Da erleben. Der Kriegsminister hat ja neuerdings Richtlinien heraus- starter Wille. ( Zustimmung.) Daß es uns auch heute nicht an die Einheitsschule zu schiden. Hätten wir aber wirklich eine gar nicht so einverstanden ist mit den Heißspornen auf diesem Ge- offigiöse Erklärung in der" Bayer. Staatsztg." mitgeteilt worden. Einheitsschule, dann würden die Reichen schon dafür sorgen, daß biete. Wir verlangen auch die geistige und förperliche Kräftigung( Große Heiterfeit! rechts und im Zentrum.) Bismard war auch solche Schulzustände aufhören. Für die Schule ist kein Geld der Jugend, aber in Verbindung mit einer gründlichen Schulreform ein fluger Staatsmann. Er war immer eine Stunde früher auf da, wohl aber für die Kirche. Noch 1914 wurden 1 600 000 m. aus mit durchgreifenden politischen Maßnahmen zugunsten des Mutter- gestanden als seine einde. Die größte Ehrenhaftigkeit allein ge gegeben für neue Pfarrstellen, aber nur 1 200 000 m. für neue und Kinderschutzes. Eine getrennte militärische Jugendausbildung nügt uns nicht bei einem Staatsmann, wenn sie nicht gepaart Schulstellen.( Hört! Hört! bei den Sozialdemokraten.) Die vielen verwerfen wir. Auf diesen Standpunkt hat sich auch die Zentralist mit kluger Umsicht.( Bustimmung.) Wir halten uns an das freien Schultage, die es jegt im Kriege gibt, find für viele Strieger- ftelle der Arbeiterjugendbewegung gestellt. In seinem erwähnten Bismardiche Wort: Wenn die Deutschen zusammenhalten, so frauen sehr unangenehm, weil sie keine Aufsicht für ihre Kinder haben. Erlaß spricht der Kriegsminister bezeichnenderweise davon, schlagen sie selbst den Teufel aus der Hölle!( Stürmischer Beifall ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Art, wie man dem daß es sich bei den lebungen nicht um eine gewisse Soldatenspielerei und Händeklatschen rechts, im Zentrum und bei den National Lehermangel an manchen Stellen abhelfen will, fordert scharfe Kritik handeln dürfe, es fomme nicht auf den Drill an für die Jugend, liberalen.) heraus. So ist der„ Reichsbote" dafür eingetreten, daß man Kriegsfondern auf Marschübungen, Ausbildung im Sehen, Hören usw. Hier beschädigte, die das Einjährigenzeugnis nicht zu haben brauchen, und können wir uns also auf einen Fachmann berufen. Wäre es Ihnen nur einige Wochen für diese Arbeit vorbereitet werden sollen, wie er ernst mit der förperlichen Ertüchtigung der Jugend, so hätten Sie• Ich möchte Herrn Hoffmann nur fragen, warum sich Millionen fich selbst ausdrückt, auf die deutsche Jugend losläßt". Der Einsender meint, für ländliche Schulen und für Unterklassen von städtischen nicht unsere Turnvereine so verfolgt, wie einst Jahn verfolgt wurde. anderer Menschen, die auch nur die Volksschule besucht haben, doch Wir unterscheiden zwischen Erziehung zum Militarismus von derartigen Sprachschnißern befreit haben, wie er sie ständig Volls- und Mittelschulen wird das können solcher Leute genügen. und Erziehung zur Wehrkraft, wie wir zwischen Militarismus und hier vorbringt.( Sehr gut! und lebhafte Zustimmung.) Unſeren Friedrich der Große hat ja alte Unteroffiziere dazu benutzt. Die Bezahlung Wehrkraft unterscheiden. Wir wünschen die Volkswehrhaftmachung Diffidentenantrag haben wir aus Toleranz eingebracht. Dieſe braucht nicht sehr hoch zu sein: der Betreffende wird fie neben seinem nicht für den Angriffstrieg, sondern verlangen zugleich die Abrüstung, fehlt aber Herrn Hoffmann völlig, wenn er in dieſer Weise die Invalidengeld gern nehmen. Nach dem Kriege hat der Kriegslehrer internationale Schiedsgerichte, die eine Garantie gegen fünftige Gefühle der übergroßen Mehrheit des Hauses und des Volkes verbielleicht in einigen Fällen solches Gefallen an der Arbeit gefunden, Kriege bilden. Zur Wehrhaftmachung des Volkes gehört gute Er lebt.- Wie die Eltern der Schulkinder über die Kriegsanleihe daß er sich entschließt, ein wirklicher Lehrer zu werden."( Hört! hört!) Zu einem Falle hat man einen Großknecht von einem Bauern- nährung des Volkes usw. Bei den 20000 Jünglingen, die wirklich denken, beweisen die in den Schulen gezeichneten 40 Milins geld gezogen sind, waren sogar 15jährige Ober- lionen. Eine Verdrehung der Wahrheit ins Gegenteil war seine gut angestellt, um den Stindern statt des Schulunterrichts praktischen tertianer babei. Man rühmt sich noch, daß die Lehrer mit halber Darstellung, als diente die Kriegsanleihe dazu, daß unsere SolLandwirtschaftlichen Unterricht zu geben. Erst eine gerichtliche Ent- Lift sie dazu bekommen haben. Das ist fein Ruhmesblatt, schul- daten totgeschossen werden. Wenn Herr Hoffmann sich über das scheidung hat diesem Unfug ein Ende gemacht. In solchen Fällen pflichtige Kinder in den Krieg zu drängen. Das Erwachen wird für Schüßengrabenlied aufgeregt hat, so kann er freilich die Stim fann man sich nicht wundern, wenn Dinge passieren wie bei dem sie umso fürchterlicher sein. Sie haben es ja gehört, daß im Heere mung nicht verstehen, die nach tagelangem Trommelfeuer unfere Pfarrer, der mit dem Glockenſeil und mit Fußtritten beim Religions- alle Kreise bis zu Hindenburg abgewinkt haben, auch ein be- tapferen Krieger ergreift gegenüber Engländern, die die Hände unterricht nachhalf. In einer der reichsten Gemeinden am Mittel- deutender Feldherr kann mit solchen Schulkindern nichts anfangen. hochheben, um dann unsere Soldaten hinterrücks niederzuschießen. rhein , Godesberg , find die Schulgebäude so ungenügend, daß die Viele von den jungen Leuten sind in den Krieg hinausgegangen,( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Auf unsere Volksschulen Schüler vorübergehend auf den Fensterbänken Blaz nehmen mußten. in der Aufpeitschung der Leidenschaften in der ersten Zeit, und um find unsere Feinde neidisch, denn sie können sie uns nicht nachDer Vorredner meinte, auf dem Lande würden die Kinder zur von dem Schulzwang loszukommen. Der Verlust von so vielen machen. Die Selbständigkeit der Soldaten, die treffliche Mit Arbeit angehalten, das wäre das beste. Mögen doch die Besitzenden jungen Leuten ist für unsere Rufunft eine schwere Gefahr. wirkung der Bevölkerung an der Ernährungsregelung sind Folgen einmal ihre Kinder zur Landarbeit schicken. Für zuträglich würden In der katholischen Zeitschrift Allgemeine Rundschau" bedroht unserer vortrefflichen Schule.( Lebhafter Beifall.) wir das natürlich auch dann nicht halten, wenn es so törichte ein Chefredakteur Weber- Donauwörth die Jugend mit militäriEltern gäbe. Die Kinder gehören in die Schule. 1914 sprach schem Arbeitszwang und Strafarbeiten und er spricht davon, daß Kultusminister v. Trott zu Solz: der Kultusminister von der Unruhe, die in den Schulbetrieb von Jugendliche viel Geld verdienten, das sie doch nicht richtig anzu- Ueber 50 000 Volksschullehrer stehen im Felde. Aber es ist ge außen hineingetragen werde durch die dauernde scharfe Kritik. Der wenden verstünden. Mit solchen„ christlichen" Lehren werden Sie lungen, durch Mehrarbeit die Lüden fast ganz auszufüllen, so daß badische Kultusminister hat im Gegenteil seine Freude darüber aus- bei der Jugend nicht weit kommen, werden Sie auch keine Liebe nur 193 von 192 000 Schulklassen geschlossen sind. Für den Lehrergedrückt, daß auch diese Zeit soviel neue Ideen auf dem Schulgebiet zum Militarismus in der Jugend erwecken. Daß die Schulen in erjab werden später Lehrerinnen nur dann und wann in Be bringe. Die Schulverwaltung müsse mit fester und sicherer Hand den Dienst des Krieges und Völkerhasses gestellt werden sollen, tracht kommen. Es stehen 10 000 Anwärterinnen zur Verfügung, die das Beste aus diesen Ideen auswählen. Das war gewissermaßen wird geradezu verlangt in dem neuen Buch„ Krieg und Schule" unmöglich untergebracht werden können. Wir werden die Anforde eine Entgegnung auf von Dr. Adolf Mathias. Das kommt schon in dem Motto dieser rungen, auch die recht hohen an die körperlichen Kräfte, streng durchdas echt preußische Ruhebedürfnis unseres Kultusministers. Schrift zum Ausdruck, in der es an einer Stelle auch heißt:„ Unsere führen müssen. Es wird immer ein Stolz Preußens sein, für seine Gerade auf dem Schulgebiet heißt rasten rosten. Ein Voll, das Zeit gleicht einem großen Gottesdienst; nicht nur daß allabendlich Volksschulen zu sorgen.( Beifall.) hier ruht, wird überrannt, und wird zugrunde gehen auch in einer die Glocken zur Kirchenandacht läuten, auch unser Volk und insbe Beit, wo die letzten Kanonen und Gasbomben als lleberreste einer sondere unser Bolt draußen in Waffen, unser Kriegsheer, gleicht fängstvergangenen Zeit in den Schredenstammern unserer Museen einer frommen Gemeinde." Geehrte Abwesende( Heiterkeit), wenn aufbewahrt sein werden. Nach diesen entsetzlichen Kämpfen wird man die Gottesdienste der Armee als fromme Gemeinde hinstellt, die Zeit wieder kommen, wo Wissen und Bildung darüber so müßte eigentlich der Kriegsminister dagegen- protestieren.
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Abg. Dr. v. Campe( natl.):
Ein Regierungsvertreter teilt mit, daß der Eisenbahnminister fich gegen den bei diesem Etat vorliegenden Antrag auf Freifahrt für Jugendkompagnien mit Rücksicht auf die Konsequenzen erklärt hat. Die Fahrt der Leiter zu den Uebungsplätzen bezahle die Heeresverwaltung.