Das Arbeitsprogramm des Reichstages. Nach eingeführt werden kann, weiß der Führer des Bundes der f der Nationalliberalen Korrespondenz" müssen in dieser Landwirthe wohl nicht. Session des Reichstages unbedingt noch erledigt werden: Die Stempelsteuer- Vorlage, die Gesezentwürfe über die VerDer badische Einkommensteuer Gesetzentwurf. längerung der Frist für den gewerblichen Fortbildungs- Finanzminister Buchenberger legte der badischen Kammer unterricht, über den Reichs- Invalidenfonds, über die einen Gesetzentwurf vor, betreffend Abänderung des Ein Waarenbezeichnungen, über Viehseuchen, über Brieftauben, tommensteuergesetzes im Sinne einer progressiven Besteuerung ferner die drei noch rückständigen Wahlprüfungen( Wamhoff, und zwar soll die bisherige Degression bis zum Einkommen v. Polenz, Graf Moltke), die Interpellation über die Maß von 20 000 m. bleiben und die progressive Steigerung einregeln zur Sebung der Landwirthschaft. Die Bolltarif- treten bis zu 200 000 M. Einkommen in der Höhe von novelle, die doch allerlei Einzeluntersuchungen erfordern 4 pCt. Weiter sollen die Strafbestimmungen bei der wird, kommt voraussichtlich nicht mehr zur Erledigung. Kapitalrentensteuer verschärft werden. Ein genauer Tag für den Schluß der Reichstagssession ist
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bei diesem immerhin noch ansehnlichen Arbeitspensum heute heuer. Das Schicksal des Antrages Kanis und ihrer Ritter Ein Gespenst. Der„ Kreuz- Zeitung " ist es nicht genoch nicht anzugeben. von der traurigen Gestalt hat ihr böse Ahnungen und In der Rechnungskommission wurden die großen trübe Gedanken erweckt, die, wie das bei schwachen und Ueberschreitungen der vom Reichstage und Bundesrathe abergläubischen Geistern der Fall zu sein pflegt, in das festgestellten Etatssäge energisch gerügt. Selbst ein national- Gebiet der vierten Dimension abschweifen. So kommt denn liberaler Redner mußte konstatiren, daß derartige Ueber- der arme Herr von und Bu Hammerstein, der seine Ahnschreitungen des Etats das ganze Budgetrecht des Reichs- frau" noch nicht vergessen hat, zur richtigen Gespenstertages illusorisch machen. Trotzdem beschloß die Kommission, feherei. Unter dem französischen Titel: Il reviendra, d. h. die nachgewiesenen Etatsüberschreitungen im Betrage von er wird zurückkommen auf die Erde und als Gespenst 40 245 875 M. und 86 Pf. zu genehmigen. Folgende Re- umgehen! fündigt er mit Grabesstimme an, daß der solution, die sich durch Energie nicht gerade auszeichnet, Antrag Raniz als revenant das heißt als umwurde angenommen: gehendes Gespenst spulen wird.
In Rücksicht auf die großen Etatsüberschreitungen des In den Schlössern der Raubritter- Großenkel mag das Rechnungsjahres 1892/93 den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, ja allerdings geschehen nachdem ein tüchtiges Quantum dahin zu wirken, daß in Zukunft mehr als bisher Ueber- Sektflaschen auf das Wohl der nothleidenden Landwirthschreitungen des Voranschlages thunlichst vermieden werden.schaft geleert worden ist. Sonst wird das Gespenst wohl Ein schönes Gesetz, aber ein todtgeborenes Kind nirgends zu sehen sein. Wie aber Herr von und zu Hammerist die Wahl reform, welche der Reichstag heute in stein dazu kommt, durch einen solch' unsäglich albernen Ardritter Lesung angenommen hat. Der Entwurf enthält un- tikel, der keinem Quartaner erlaubt wäre, sich und seine zweifelhaft sehr gute Bestimmungen, durch welche das Partei lächerlich zu machen, das ist ein psychologisches Wahlgeheimniß geschützt und vielen der skandalösen Brat- Räthsel, dessen Lösung wir seinen bedauernswürdigen Lesern tifen, die jetzt die Freiheit der Wahl in unzähligen Fällen überlassen wollen.- aufheben und das Wahlergebniß fälschen, erfolgreich ein
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Aus dem Reptilfumpf. Wir erhalten folgende Zuschrift:
Leipzig ( Schenkendorfstr. 11, 3 r.), den 15, April 1894.
Die Redaktion des Vorwärts" in Berlin ersuche ich unter Bezugnahme auf§ 11 des Preßgefehes um Aufnahme der nachfolgenden zurechtstellungen in die nächste Nummer des Blattes:
1. Es ist unwahr, wenn im Vorwärts" von mir in Anlaß meiner Beleidigungsprozesse gegen Schöpfel und Dr. Wesendonck behauptet wird, ich habe in der That neben und mit Herrn Theodor Reuß gearbeitet" und an der gleichen Strippe mein Futter empfangen". Den Herrn Theodor Reuß tenne ich überhaupt nicht, noch habe ich ihn jemals gefannt; ich weiß auch nicht, aus welchen„ Krippen" er sein Futter empfangen haben soll; jedenfalls habe ich niemals aus irgend einer Krippe Futter empfangen".
2. Es ist unrichtig, daß ich das Geständniß gemacht" haben soll, in Beziehungen zu dem preußischen Preßbureau und dem Auswärtigen Amite gestanden zu haben". Ich habe lediglich die vom Dr. Wesendonck gegen mich ausgestreute Berdächtigung, daß ich ein offiziöser Soldschreiber sei, zurückgewiesen und dahin zurechtgestellt, daß ich im letzten Jahrzehnt hin und wieder auf mein Ansuchen im Auswärtigen Amte empfangen und auf Anfragen zur allgemeinen politischen Lage bereitwilligst Auskunft erhalten habe.
3. Es ist unwahr, daß ich in der Prozeßverhandlung ausgesagt habe, ich sei aus Rußland geflüchtet, weil mir ein politischer Prozeß gemacht werden sollte, hinter mir sei später ein Steckbrief erlassen worden. Ich habe nur mitgetheilt, daß ich infolge eines Winkes, der mir von befreundeter Seite aus St. Petersburg zuging, meine aus anderen Gründen beschlossene Uebersiedelung nach Deutschland beschleunigt habe, und ich habe dann einen sechs Jahre später gegen mich in halbamtlichen russischen Blättern veröffentlichten Artikel einen sozusagen offiziösen Steckbrief" genannt.
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Die zahlreichen weiteren Unrichtigkeiten in dem Prozeßbericht des Vorwärts" übergehe ich und zeichne mich hochachtungsvoll Erwin Bauer. Pauer: Vorstehende Berichtigung, zu deren Aufnahme uns beiEnde gemacht würde. Allein gerade darum wird Gruppe 10 der Berufsstatistik Papier und Leder" des verpflichtet, beschäftigt sich zum Theil mit Dingen, Bur Sonntagsruhe in der Judustrie. Die für die läufig der viel mißbrauchte§ 11 des Preßgesetzes nicht diese Wahlreform nicht rechtskräftiges Gesetz werden. Die§ 105d der Gewerbe- Ordnung in Aussicht genommenen Aus die wir weil der ganze Standal für uns zu unbedeutend Regierung hat sich auch völlig stumm verhalten. Sie nahmebestimmungen betreffs der Sonntagsruhe gliedern sich, wie weiß sehr wohl, daß daß es im Interesse der herr- die Berl. Pol. Nachr." vernehmen, in drei Theile. Was die war gar nicht erwähnt hatten. schenden Klassen liegt, das allgemeine Wahlrecht Cellulofefabriten betrifft, so soll der ununter- Wir lassen nun nachstehend ein Schreiben folgen, das fich nicht ganz frei bethätigen zu lassen. Mit demselben brochene Betrieb der Cellulosekocher sowie der Lauge- uns von ausgezeichnet unterrichteter Seite zugeht: Rechte, mit dem man die Diätenlosigkeit eine Rorrektur bereitung an den Sonn- und Fesitagen mit Ausnahme des des Allgemeinen Wahlrechts genannt hat, könnte man auch Weihnachts, Oster- und Pfingstfestes gestattet sein. Die den die Unvollkommenheit, mit der das Wahlgeheimniß dauern: entweder für jeden zweiten Sonntag 24 Stunden Arbeitern zu gewährende Ruhe hat jedoch mindestens zu und die Freiheit der Wahl heute geschützt sind, eine Roroder für jeden dritten Sonntag 36 Stunden oder, sofern rektur des allgemeinen Wahlrechts nennen. Und glaubt die Dauer der Arbeitsschichten an den übrigen Sonntagen man etwa, daß die Regierungen und die gegnerischen Par- 12 Stunden nicht überschreitet, für jeden pierten Sonntag teien nicht die Vorzüge des Proportionalsystem 3 36 Stunden. Die Dauer der Wechselschichten darf 18 Stunden kennen? Eben wegen dieser Vorzüge hat das Propor- nicht überschreiten, Ablösungemannschaften dürfen je 12 Stunden tionalsystem vorläufig keine Aussicht auf Verwirklichung. nach und vor ihrer regelmäßigen Beschäftigung zur Arbeit nicht Und aus demselben Grund wird auch die heute beschlossene destens das Maß der den abgelösten Arbeitern gewährten Ruhe verwendet werden. Die ihnen zu gewährende Ruhe muß minWahlreform ein todter Buchstabe bleiben. erreichen. In der Papier - und Pappenfabrikation soll der Betrieb des Mahlzeuges( Holländer, Kollergänge) innerhalb 12 Stunden vor der Wiederaufnahme des mit Ausnahme des Weihnachts, Dfter- und Pfingstfestes sowie wertthätigen Betriebes der Papiermaschinen das Trocknen der Pappdeckel im Freien und die Heizung von Trockenräumen gestattet werden. Bei der ersten Ausnahme hat die den Arbeitern zu gewährende Ruhe mindestens für zwei aufeinanderfolgende Sonn- und Fesitage 36 Stunden, für die übrigen Sonntage entweder 24 Stunden oder für jeden zweiten Sonntag 36 Etunden zu dauern; für die zweite Ausnahme treten die in § 105c Abs. 3 der Gewerbe- Ordnung vorgesehenen Ruhezeiten Den Lederfabriken endlich wird das Trocknen des Lackleder 3 im Sonnenlichte unter dem im§ 105c Abs. 3 der Gewerbe- Ordnung vorgeschriebenen Bedingungen gestattet. Die in Aussicht genommenen Ausnahmen für die Papierindustrie werden in einer demnächst einzuberufenden Konferenz zwischen den Behörden und den Vertretern des Industriezweiges einer
Praktisches Christenthum. Pastor Sch a II, welcher in Abwesenheit des Kollegen" Ahlwardt der Hauptluftig macher des Reichstags geworden ist, gab heute, bei Berathung des sogenannten Heinistättengesetzes, eine prächtige Kapuziner Vorstellung. Schiller's Pater hätte es nicht beffer gemacht. Pastor Schall plagte bei dieser Gelegenheit mit dem Geständniß heraus, daß der Zweck der christlichen Eozialreform der sei, dem Staat gute Soldaten zu liefern. Ist die Frömmigkeit des Herrn Pastor Schall vielleicht sonst etwas problematisch so ist er wenigstens unzweifelhaft militärfromm.
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ein.
Der Zoll auf Baumwollsamenöl soll von] 4 auf 10 Mark erhöht werden. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika , die Hauptexporteure Jdieses Artikels, bereiten gegen diese Zollerhöhung Repressalien vor. Da die Ver- mündlichen Erörterung unterworfen werden, während für die minderung der in der Mac Kinley- Bill festgelegten Zölle Lederindustrie eine solche Besprechung bisher noch nicht vorgerade jezt die parlamentarischen Körperschaften der Ber - gesehen ist. Die Verhandlungen bezüglich diefes Industriezweiges einigten Staaten beschäftigt, ist der Zeitpunkt für eine Zoll- find mit dem Zentralverein der deutschen Lederindustrie auf erhöhung auch vom schutzöllne dischen Standpunkt als der schriftlichem Wege eingeleitet. denkbar unglücklichste zu bezeichnen. Der Reichstag hätte die Pflicht, im Interesse unserer Ausfuhr die Vorlage des Bundesrathes abzulehnen.
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Den Wolfzell will der Besiegte in so vielen parlamentarischen Schlachten, Herr v. Ploeg, jetzt für die nothleidenden Landwirthe bewilligt erhalten. Daß ein Wollzoll bis zum Ablauf der Handelsverträge, in Deutschland nicht
schlagen und die Bande fester knüpfen werde, die Vorurtheil und Zufall auflockerten."
Gattin."
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Und wo bleiben die Arbeiter?!
Geehrte Redaktion! Zur Antwort auf Ihre Frage, ob Herr Erwin Bauer ein Kollege des Herrn Theodor Reuß gewesen, diene diese verbürgte Aufklärung: Erwin Bauer hat in den achtziger Jahren als Hauptkorrespondent des„ Hamburger Korrespondent" hier zu den Hauptreptilen Bis mard's gehört. Er selbst rühmt sich noch heute, das Schlemmen bei UHI, DreffeI zc. erst bei seinem engeren Protektor Herbert Bismarck gelernt zu haben. Er be trachtet das als eine Art haute école( hohe Schule). Uebrigens ist er noch bis etwa vor einem Jahre ultrabismarcksch ge= wesen. Denn er wurde im Januar 1893 wegen schwerer Ver unglimpfung Caprivi's und Miquel's in dem 20. Jahrhundert" zu sechs Wochen Festung verdonnert, die er in Glaz abbüßte. Der betreffende Artikel strohte von Bismarckverhimmelungen schwersten Ralibers. Seine Um- und Einkehr ist also jüngsten Datums. Die Thatsache, daß man im Auswärtigen Amte einen Mann empfängt und inspirirt, der furz vorher noch den Reichskanzler beschimpft hatte, läßt tief blicken. Uebrigens ist es Thatsache, daß Caprivi und Ebmayer ihn damals zuerst empfangen haben. Er hatte sich unter dem Vorwande eingeführt, ihnen einen großen Dienst leisten zu können. Welcher Art der gewesen, soll nicht weiter erörtert werden. Aber es ist eine bewußte Unwahrheit, wenn dieser Saurier( Reptilart) behauptet, er habe für seine Breßleistungen vom Auswärtigen Amte fein Geld bekommen. Es ist vielmehr bekannt, daß sein Blatt sich mit der ihm bewilligten Subvention noch hat einige Monate über Wasser halten können. Wie viel es gewesen ist, kann auf Wunsch gesagt werden. Allerdings war damals wegen der Militärvorlage das Geld etwas knapp im A. A.( auswärtigen Amt); allein er erhielt doch eine erfleckliche Summe als Ent gelt für die von ihm angetragenen großen Dienste". Er war übrigens nicht der einzige Antisemit, der damals im A. A. ,, aus der Hand" gefüttert ward.
Herr Erwin Bauer möge sich trösten. Auch Theodor Reuß hat Anfangs geleugnet.
Das Reichsgericht hat nicht, wie wir in Ueber- Eine, Wallfahrt nach Friedrichsruh gedenkt, einstimmung mit anderen Blättern meldeten, Gelegenheit nationalliberalen Blättern zufolge, eine Angehabt, über die preßgefehliche Mitverantwortlichkeit bes zahl von Mitgliedern des Reichstags und des AbgeordnetenVerlegers zu urtheilen, da der im Auslande weilende Ver- hauses nach Schluß der Reichstagssession zu machen, um leger des" Sozialist", Wilhelm Werner , im Auslande weilt dem Fürsten Bismarck einen gemeinsamen Besuch abzuund sich dem Revisionsverfahren nicht angeschlossen hat. statten.
-FO
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das
Eine Stiefmutter hat Euch Beide aus Eurem Stammhause Tag mit meinem wunderlieblichen Bäschen, dem Blümlein vertrieben; ich halte es für Pflicht, Baterstelle bei Euch zu Tausendschön,... weil Ihr denn doch zu Wallraden geht Ihr thut mir viel Ehre an," erwiderte Dagobert höf- vertreten, die der schwache Bater verließ. Judem ich Wall- aber die Sitte leibet's nicht,.... in Deutschland lich: ich muß sie aber ablehnen. Wallrades hochfahren- raden vor sechs Jahren mein durch Erbschaft mir zugefallenes mindestens nicht, aber..." hier schwieg er heimlich lächelnd der Sinn hat sich ftets so troßig erwiesen in jedem Ver- Gut in Thüringen überließ, gab ich ihr schon ein sorgen- ftille. hältniß des Lebens, daß ich, selbst bei dem redlichsten freies Geschick, und behielt mir dafür nichts vor, als die„ Aber?" fragte Fiorilla muthwillig.„ Uber?" wiederWillen, die Hoffnung aufgeben mußte, ihn für meine red- Befugniß, ihr einen Gatten zu wählen, und diesen Gatten holte der Prälat neugierig und gedehnt. lichste Gutherzigkeit zu gewinnen. Auf der anderen Seite denke ich ihr hier zu freien." Aber wollt ich sagen," fuhr Dagobert fortbin ich auch nicht der Mann, der Weiberlaunen unterthan" Das muß eine herrliche Ehe werden," lachte Dago- wird sich schon geben, wenn ich einmal die Kirchenfarbe ist, wären es auch die einer Schwester, die einer geliebten bert: Lieber Ohm, wählt nur ein recht frommes Schaf, trage. Darum will ich eilen und den Schneider auf den das von Geburt an gewöhnt ist, mit Gebiß und Trense zu Tod plagen, bis er meine Heiligkeit gefertigt hat; den Du versteigft Dich," unterbrach ihn der Prälat; nicht laufen, und allein keinen Schritt zu thun. Wie heißt der Freibrief, der in Eurem Hause mir das Seffnungsrecht denken sollst Du an eine Gattin, die Du nimmer besitzen Glückliche, den Ihr der Sanftmüthigen zugedacht?" verleiht. Gott befohlen, hochwürdiger Oheim, träumt von wirst." Dem Spötter nenne ich ihn jeht nicht," entgegnete mir, liebe Base!" " Nun denn," rief Dagobert lachend: Ist mir die Liebe der Prälat verletzt und hob durch sein Aufstehen die verboten, so ist mir doch die Freundschaft erlaubt. Nicht Tafel auf. wahr, mein Bäschen?" ' s ist auch gleichviel!" versetzte Dagobert in lustigem, Fiorilla nickte heimlich lächelnd, und Dagobert ergriff spöttischem Zone:" Bebanernswerth ist er, er heiße nun seinen gefüllten Becher. Auf gute Freundschaft denn!" Adam wie der erste Mensch, oder Sylvester wie der letzte sprach er schmeichelnd, und klang mit Fiorillen's Kelchglas Tag im Jahre. Wohl bekomm ihm die Veränderung und an. Macht kein finsteres Geficht, Oheim! Wir ungehobelten der Hiobstand."
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Lachend und plaubernd eilte Dagobert, von dem ungewohnten wälschen Weine aufgeregt, von dannen, und dachte unter der Thüre des Vorgemachs das Herz seiner Begleiterin durch einen glühenden Händedruck zu versenken, aber indem rief des Prälaten befehlende Stimme: Fiorilla!" und mit einem leise geflüsterten Lebewohl: Adio carino!" flog fie in das Speisegemach zurück. Deutschen müssen einmal den Becher zur Hand nehmen, ob Unerträglich!" murmelte der Prälat zwischen den Welch einen Burschen hat mir der Bruder da gewir Frieden machen, Krieg beschließen, der Minne oder Zähnen. Gemäßigter aber fuhr er fort: Ich habe noch sendet!" sprach der Prälat mit gefalteten Händen;„ der der Freundschaft Bund heiligen. Wir wollen gute, gute einen Besuch zu machen, bei welchem ich Deiner Gegenwart schwaßt wie ein Franzose, zudringlich teck und vorlaut, und Freunde sein, Bäschen Fiorilla, oder Blümchen! Aber selbst entbehren muß, denn er gilt gerade Deiner Schwester. Es fäuft und ist grob wie ein echter Deutscher." Eure Launen trag ich nicht." wird mich freuen, Dich bald wieder zu sehen, und in schick- Fiorilla verlor fein Wörtlein, fie schmunzelte aber für Fiorilla sette das Glas mit lieblicher Geberde an den licherer Tracht." fich; versäumte nicht unter dem Aufräumen, am Spiegel Mund, und während ihre Lippen nippten, ruhte ihr Auge ,, Verlaßt Euch darauf," erwiderte der muntere Jüng- fich vorüberzudrehen, und strafte in Gedanken ihren hochfeelenvoll auf des Jünglings blühendem Gesicht. Der ling, nach dem Federhute greifend. Jm schwarzen Rock, würdigen Freund Lügen. Prälat rückte unruhig auf dem Stuhle, und drohte der mit Gürtel, Kragen und Kappe schaut Ihr mich nächstens Und der Fastnachtsnarr will Priester werden," fuhr Italienerin verstohlen mit dem Finger. Die Leichtfertige wieder. Ich bin Euch gern gefällig, wäre gerne immer der Prälat fort. lachte, Dagobert stellte sich aber, als habe er es nicht be- um Euch." Er will nicht, aber er soll und muß," schaltete mertt, und fuhr in lustiger Laune fort: Ihr seid mir noch Ich glaub's" spöttelte der Dheim mit einem Seiten- Fiorilla ein. die Erklärung schuldig, bester Ohm, wie es tömmt, daß ich blick auf Fiorillen. Du wirst aber ermessen, daß ich Dir Ganz recht, er soll!" versetzte Monsignore: Aber Wallraden hier zu Costnih finde? Was führt sie her? In feine. Herberge unter meinem Dache anweisen kann, weil Gott behüte uns in Gnaden. Das wird ein Kirchenlicht welcher Absicht ist sie hier?" mir's die Sorge für dieser lieben Beichttochter Ehre untersagt." abgeben, von dem einst der Heiland sagen wird:„ Besser Freilich," bestätigte Dagobert mit verstelltem Ernst: wär's, es wäre niemals angezündet worden."
O seht;" rief Fiorilla:" feht, wie diese Neugierde schon verborgene Theilnahme verräth."
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" Ihr müßtet nicht halb so gewissenhaft sein, werther Ohm, Gleich tausend andern!" Ficherte Fiorilla vor sich hin, Sie tam auf meine Ladung, mich zu besuchen;" ant- als Ihr wirklich seid, um solches zuzugeben. Ich weiß mich und fütterte den Sittich mit Honigbrot. wortete der Prälat dem Neffen kurz und gleichgiltig. auch zu bescheiden. Ich verplauderte gern noch den ganzen I
( Fortsetzung folgt.)