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Mr. 89. 33. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Kriegstagung zur Erörterung der

Kriegsblindenfürsorge.

Aus Groß- Berlin.

Sparzwang und Berliner   Sparkassen.

Vermehrung der Ferienspielplätze.

Donnerstag, 30. März 1916.

ihren fräftigen Säulen beherrscht beide Straßenfronten. Das Innere ist dem äußeren Bau angepaẞt. Es sind dort untergebracht: die VIII. Pflichtfortbildungsschule für Jünglinge, eine Steuerannahme­stelle, eine Rettungswache, eine Säuglingsfürsorgestelle, eine Kinder­lefehalle, ein Armenamt, eine Fortbildungsschultüche und mehrere Die durch§ 3 der Bekanntmachung des Oberbefehlshabers über nette Dienstwohnungen. Die Baukosten stellen sich auf rund Die deutschen   Blindenanstalten hielten am 25. März im Landes- den Sparzwang der Jugendlichen dem Gemeindevorstand zugewiesene 1760 000 art. Hause der Provinz Brandenburg   eine Sondertagung ab zur ein Aufgabe ist bekanntlich dem Vormundschaftsamt der Stadt Berlin  gehenden Besprechung der durch die Kriegsblindenfürsorge auf übertragen worden. Im übrigen werden die Sparkassen der Stadt Fleischschwindel betreibt seit Monaten ein 26 Jahre alter früherer geworfenen Probleme der Organisation der beruflichen Ausbildung Berlin   die den öffentlichen Sparkassen durch die vorerwähnte Be- Theatersekretär Walter Jahns. Der junge Mann, der aus dem der erblindeten Krieger. Nicht nur Direktoren und Lehrer der tanntmachung zugesprochenen Aufgaben übernehmen. Alle 11 Spar- Felde entlassen ist, sucht Leute auf, mit denen er früher zu tun Blinden institute sowie staatliche und kommunale Behörden waren lassen der Stadt stehen für diesen Zweck zur Verfügung. Zur annähernd hatte, erneuert die alte Bekanntschaft, klagt, daß es ihm schlecht gehe, zahlreich vertreten, sondern eine Anzahl Universitätsprofessoren der gleichmäßigen Verteilung des Verkehrs auf alle diese Stassen ist es und weiß es in der Regel so einzurichten, daß er zum Abendbrot Augenheilkunde, Militärärzte und andere Interessenten, endlich einige Augenheilkunde, Militärärzte und andere Interessenten, endlich einige erwünscht, daß jeder Arbeitgeber die ihm nächstgelegene Sparkasse eingeladen wird. Dabei bringt er das Gespräch auch auf die Blinde waren anwesend. Das eingehende Referat hielt Geh. Medi­der Stadt Berlin   benutzt. Die Benutzung der sogenannten Teuerung und erzählt nun, daß er in der Lage sei, billig Fleisch zu ginalrat Prof. Dr. Uhthoff- Breslau über augenärztliche Erfahrungen und Betrachtungen über Kriegsblinde. Aus seinen Ausführungen und" Annahmestellen" ist für diese Zwecke nicht angängig. Die Ein- beschaffen. Er sei im Felde als Fleischbeschauer ausgebildet worden zahlung der Spargelder kann auch zum Konto Nr. 34( Städtische und habe dadurch gute Verbindungen gewonnen. Er müsse jedoch der sich anschließenden Diskussion sei hervorgehoben, daß die Zahl Sparkasse Berlin  ) beim Postichedamt Berlin   NW 7 erfolgen. Bahl seinen Lieferanten das Fleisch im voraus bezahlen. Wenn ihm nun der blinden Kriegsverlegten im jezigen Feldzuge auf etwa 1000 farten mit entsprechendem Vordruck find in allen Sparkassen er iemand den verhältnismäßig billigen Kaufpreis mitgibt, so kommt geschätzt wird und auf 1500 im weiteren Verlaufe des Krieges hältlich. Bei der Abführung des Geldes zur Sparkasse ist er am nächsten Tage wieder und sagt, er habe schon die gewünschte steigen dürfte. Auch prozentual stieg die Zahl der Augenverlegten für jede beteiligte Person der Vor- und Buname, Geburts Menge bestellt und bezahlt. Es sei ihm aber möglich, jezt gleich im Vergleich mit den Kriegen der lezten Jahrzehnte erheblich. Hand- tag, Wohnung, Buchstabe und Nummer des Sparbuches und noch ebensoviel Fleisch oder Fett dazu zu bekommen, und um nicht granaten- und Minenkämpfe, Trommelfeuer und Granatsplitter er der zu erlegende Betrag anzugeben. Um den Arbeitgebern zweimal mit einem Paket laufen zu müssen, frage er gleich flären diese Erscheinung zur Genüge. Merkwürdig ist, daß vielfach den laut Schlußfaz des§ 2 der Bekanntmachung ihnen lieber erst an, ob er die doppelte Menge bringen soll. Dieses An­Bleiteilchen von aufschlagenden Infanteriegeschoffen in die Augen obliegenden Nachweis gegenüber den sparenden Arbeitnehmern gebot wird in der Regel gern angenommen. Der Schwindler streicht dringen und dort verbleiben, ohne merklichen Schaden anzurichten. Sehr oft muß hingegen das durch Fremdkörper verlegte Auge ent- zu erleichtern, und zur Erzielung glatterer Abfertigung in den nun auch noch den Kaufpreis für die nachbestellte Ware ein und läßt Sparkassen wird auf Grund des§ 4 Absatz 2 bei der Einzahlung sich dann nicht wieder sehen. So erbeutet er jedesmal 30-40 M. fernt werden, um die Erkrankung des gesunden Auges zu verhüten. Die Benutzung der Bordruce( Lieferzettel und Sammelnachweisungen) Bis er diese verbraucht hat, hält er sich verborgen. Dann taucht er Erfreulich ist, daß die befürchtete Verschleppung von Trachom dringend empfohlen, die in jeder Sparkasse zu haben sind. Außer- an einer anderen Stelle wieder auf und erneuert den Schwindel. ( einer gefährlichen Bindehautentzündung) vom östlichen Kriegs- dem werden Vordrucke für Anzeigen der Arbeitgeber bei Beendigung Das dauert meistens ein paar Wochen. Trotz aller Bemühungen schauplatz durch Kriegsblinde und russische Gefangene nicht ein- der Arbeitsverhältnisse zur Verfügung gestellt. Die kostenfreie Aus- wollte es bisher nicht gelingen, den Gauner zu fassen, obwohl man getreten ist. gabe der Vordrucke in den Sparkassen geschieht vom 31. März d. J. ihn kennt. Wahrscheinlich wohnt Jahns irgendwo bei einer Frau, Von besonderem Interesse waren die beiden ausführlichen ab in den Stunden von 9-2 Uhr. Empfangsbestätigungen über die von seinem Treiben keine Ahnung hat, vielleicht auch unter Er ist leicht kenntlich an seinem lahmen Referate der Blindenanstaltsdirektoren Merle- Hamburg und Einzahlungen durch Postzahlfarten werden nach Eingang der Gut- einem falschen Namen. Schaidler- München über Ausbildung Ausbildung und Berufstätigkeit der schriftenmitteilungen des Postscheckamtes bei der Sparkasse erteilt rechten Arm und einer Narbe hinter dem rechten Ohr. Er hat auch ein falsches Gebiß. Kriegsblinden". Die ausgezeichneten Leitsätze Leitsäge von Merle- werden. Hamburg   fanden allgemeine Anerkennung und wurden durch Die Reinigung der städtischen Schulen. die Diskussion mit mancherlei Erfahrungen aus verschiedenen Die städtischen Schulen in Berlin   wurden früher wegen der Blindenanstalten und Lazaretten belegt. Von besonderem Interesse 182 000 M. o bom Magistrat bewilligt worden für die Unter­waren die eingehenden Darlegungen von Schaidler- München über haltung der Kinderspiele, der sieben Spielpläge in Blankenfelde  , Staubgefahr geölt. Jegt werden die Klassen mit Fichtennadeln und die dortige Invalidenschule", in der Blinde zusammen mit anderen Buch, im Plänterwald bei Treptow  , bei Wartenberg hinter Nieder- Sägespänen gereinigt. Diese Reinigung hat sich sehr bewährt und fann daher empfohlen werden. Kriegsbeschädigten ihre fachliche Ausbildung erhalten. Gerade der schönhausen, im Grunewald   und in Hohenschönhausen. In diesem Verkehr mit anderen Kriegsverlegten zeigt dem Blinden, daß er Bier große Einbrüche wurden in der Nacht zu gestern und heute nicht so hilflos ist, wie es den Anschein hat. Sein Lebensmut wird Jahre soll ein neuer großer Spielplatz in der Wuhlheide gestärkt und im Zusammenwirken mit anderen Kriegsbeschädigten hinzukommen, so daß dann acht Außenspielpläge vorhanden sind. verübt. Auf dem Grundstück Neue Friedrichstr. 47 hat der Holländische ergeben sich wichtige Erfahrungen für die berufliche Ausbildung und Im vorigen Jahre waren 100 000 M. bewilligt worden. Eine Er- Verein für Margarinefabrikation Wahnschaffe, Muller u. Co., Alle Fenster am Hofe für das zukünftige Zusammenarbeiten in besonderen Werkstätten. höhung um 32 000 M. hat sich als notwendig erwiesen, damit auch G. m. b. H., feine Lagerräume im Keller. Mit Recht wurde betont, daß die Berufsberatung nicht sorgfältig den von den regelmäßigen Beiträgen befreiten Kindern, die auch sind start gesichert. Trotzdem drangen vor 8 Tagen schon einmal und gründlich genug geschehen fann, wobei auf die persönlichen Ver- verpflegt werden, der Besuch der Pläge täglich gestattet werden Diebe mit Gewalt durch ein Fenster ein und stablen für 600 m. Jetzt ers. Verlegung besondere Rücksicht genommen werden muß. Unfach aus Stiftungsmitteln und von Privatpersonen gedeckt werden. Die beuteten sie für 1300 M. Margarine. Die Ware war berpackt in gemäße Behandlung, Eiweckung von Illusionen, sentimentales Mit­leid wohltätiger Damen können hier nur schwer schädigen. Fach- Kinder werden auf den Höfen von 42 Schulen gesammelt und dann Kübel, Kisten und Wannen, die alle das Geschäftszeichen Wahnschaffe, Bum zweitenmal binnen liche Beratung, gepaart mit Verständnis für den geistigen Zustand hinausbefördert. Nach vollbrachtem Tagewerk geht es dann abends Muller u. Co. m. b. H., Cleve tragen. des Kriegsblinden sind der einzig richtige Weg. Mit Recht hob heimwärts. Diese sommerlichen Spiele haben sich feit 1906 fo fest furzer Zeit wurde auch die Blusenfabrik von Bluhm u. Pottliger in der blinde Dr. Cohn- Breslau in der Diskussion hervor, daß der eingebürgert, daß die Spielplätze erweitert werden mußten. Im der Kommandantenstr. 18 von Einbrechern heimgesucht, das erste qualifizierte Zivilblinde hier eine wichtige Aufgabe der Beratung Sommer 1912 waren schon 15 in Benutzung, davon 7 außerhalb Mal Mitte vorigen Monats und in der vergangenen Nacht zum zweitenmal. Die Einbrecher sprengten jetzt eine Doppeltür und und Hilfe für seine feldgrauen Schidsalsgenossen erfüllen könne, und Berlins  . schleppten für 6000 M. fertige Blusen und Seidenstoffe weg. die sie er führte aus seiner eigenen Erfahrung instruktive Beispiele erfolg anscheinend mit Sachkenntnis auswählten. Der Damenmäntel reicher Berufsberatung an. Es lag ja im Wesen der Tagung, daß die Tätigkeit der Blindenanstalten, der Landesausschüsse für Kriegs­In der heutigen Stadtverordnetensißung steht die Vor­blindenfürsorge und ähnlicher Behörden im Vordergrunde der Be ratung standen; es muß jedoch wunder nehmen, daß von der Tätig. lage zur Erhöhung der Gaspreise auf der Tagesordnung. feit Der lokalen Blindenvereine und den Fürsorgebestrebungen des Reichsdeutschen Blindenverbandes fast nichts erwähnt wurde! Diese Bestrebungen haben doch auch ihren bescheidenen Teil aur Ein blutiges Eifersuchtsdrama hat sich gestern nachmittag in der Linderung des Loses der Kriegsblinden beigetragen, und bei der Fabrik von Mig u. Genest in der Geneststr. 5 in Schöneberg   ab­engen Wechselwirkung, die zwischen allen Maßnahmen für Kriegs- gespielt. Dort hat der Mechanifer Walter Leppien, der bei der ge­blinde und der während des Krieges oft sehr traurigen Lage der nannten Firma beschäftigt war, die dort ebenfalls arbeitende 25jährige Bulaffung von Kraftdroschken mit Sommerverdeck. Zivilblinden besteht, wäre es sehr wünschenswert gewesen, Elia Klode durch Revolverschüsse schwer verletzt und sich dann selbst Der Polizeipräsident von Berlin   hat bestimmt, daß Fuhrherren Siese Beziehungen eingehender zu berücksichtigen. Die Lohnfrage erschossen. der in Fabriken( Munitionsfabrik in Spandau   usw.) beschäftigten Leppien, der aus Wittstock   stammt und in der Dolziger Str. 33 und Gesellschaften ihre erneut zugelaffenen Kraftdroschten mit Kriegsblinden fonnte nur von einem blinden Diskussionsredner ge- in Berlin   wohnte, unterhielt seit Weihnachten vorigen Jahres mit Sommerwagenaufbau und sogen. amerikanischem Verdeck( Sommer­streift werden, während eine lange Auseinandersetzung zwischen Ver- der 25jährigen Arbeiterin Elsa Klode, die in der Steinmeßstr. 71 berdeck) in den Monaten April bis einschließlich Oktober d. J. im tretern der Deutschen Seriegsblindenstiftung für Landheer und Flotte wohnt und mit ihm bei der Aktiengesellschaft Mix u. Genest be- öffentlichen Fuhrbetriebe verwendet werden dürfen, sofern ihnen für und Mitgliedern einzelner Landesausschüsse sehr viel Zeit in Anspruch schäftigt war, ein Liebesverhältnis. 2. war sehr eifersüchtig, und die betreffenden Kraftdroschten der Sommerwagenaufbau bereits Neue derartige Genehmigungen werden nicht mehr es dieserhalb sehr oft nahm. Hoffentlich hat diese polemische Debatte den Erfolg, ein da zu Auseinandersetzungen zwischen genehmigt ist. planmäßigeres Zusammenarbeiten der Striegsblindenstiftung und der den jungen Leuten fam, wollte die Klode sich von L. zurückziehen. erteilt. Bedingung für die Verwendung im öffentlichen Fuhrbetriebe ist, Behörden unter fachkundiger Beratung von Blindenanstalten und Vor einigen Tagen hat das Mädchen diese Absicht auch ausgeführt Blinden zu fördern. Auch ergab sich, daß die Verschiedenartigkeit und dem 2. erklärt, daß es von ihm nichts mehr wissen wollte. Der daß der Plaz neben dem Führersitz zur Mitnahme kleinerer Gepäc der Fürsorgeeinrichtungen in Provinzen und Bundesstaaten zu Mechaniker beschwor die S. vergeblich, sich mit ihm auszuföhnen und stücke frei bleibt und daß an der Rückwand des Fahrzeugs zur Mits mancherlei Unzuträglichkeiten führte. Eine größere Vereinheitlichung drohte ihr schließlich, daß er sie töten werde, wenn sie sich von ihm nahme größerer Gepäckstücke ein Gepäckroft angebracht ist, der im bei Würdigung lokaler Bedürfnisse wäre hier sehr am Playe. abwende. Infolge dieser Drohungen vermied das junge Mädchen aufgeklappten Zustand mit seiner Unterfante mindestens 0,90 Meter Besonders erfreulich ist die oft betonte planmäßige Fürsorge für ängstlich mit dem Mechaniker zusammentreffen, obwohl dieser sie Abstand vom Erdboden bat, eine lichte Breite von 1,10 Meter und Kriegserblindete Akademiker und Kriegsprimaner. Diese sollen ihr wiederholt zu einer Aussprache hatte veranlassen wollen. Als gestern eine lichte Tiefe von 0,60 Meter befigt. Zur Befestigung von Gepäd Studium fortsetzen können oder ihrem Berufe erhalten bleiben. So Nachmittag gegen 22 Uhr die Klode im Begriff war, die Ar- stücken auf dem Gepäckroft muß eine fräftige Kette mit Schloß mit­dem B sind z. B. ein blinder Amtsrichter und ein Rechtsanwalt weiter beiterinnengarderobe aufzusuchen, trat ihr zu ihrem Schrecken plöß- geführt werden. Leppien redete auf das lich ihr ehemaliger Bräutigam entgegen. Vor der Inbetriebsetzung sind diese Kraftdroschken dem Ber­beruflich tätig, ein erblindeter Hauptmann studiert Theologie, Mädchen ein, sich doch mit ihm auszuföhnen, wovon die K. jedoch kehrstommissariat zur Prüfung vorzustellen, unter Borlegung des mehrere Kriegsblinde Nationalökonomie uft. Die geplanten Maß nichts wissen wollte. Als das junge Mädchen aus Angst vor 2. flüchten Droschkenscheines(§ 2 der Droschkenordnung), welcher den amtlichen nahmen: Bibliotheken, Organisation der blinden Studierenden usw. wollte, gab dieser aus einem bereit gehaltenen Revolver brei Vermerk über die bereits ausgesprochene Zulässigkeit der Ver­dürften auch den zivilblinden Akademikern zugute kommen. Schüsse ab, die das Mädchen sämtlich trafen. Von drei Kugeln wendung der betreffenden Kraftdroschte mit Sommerwagenaufbau Zum Problem der Kriegsblinden- Che wurde mit Recht vor über- durchbohrt, sank die N. blutüberströmt und besinnungslos zu Boden. enthalten muß. eilten Heiraten gewarnt und hervorgehoben, daß der mit guter Rente als auf den Schall der Schüsse Angestellte der Firma hinzueilten, Sommerwagenaufbau, die obigen Anforderungen nicht genügen, zum Das Verkehrskommissariat ist angewiesen, Kraftdroschken mit versehene Kriegsblinde aus ökonomischen Gründen oft ein begehrter richtete der Mechaniker die Waffe gegen sich selbst und jagte sich Betriebe nicht zuzulassen beziv. außer Betrieb zu setzen, auch wird Heiratskandidat sei. zwei Kugeln in die Brust, die seinen sofortigen Tod herbeiführten. Die rechtliche Stellung der Kriegsblinden, besonders die Renten- Ein hinzugerufener Arzt leistete dem schwer verletzten Mädchen die bei unberechtigter Verwendung solcher Kraftdroschken strafrechtlich frage erörterte außerordentlich fachkundig der Landessyndikus erste Hilfe und ließ es nach dem Schöneberger städtischen Kranken- eingeschritten werden. Gerhardt- Berlin  . Die Kriegsrente setzt sich zusammen aus Unfall- hause schaffen. Hier wurde festgestellt, daß durch einen Schuß der rente, Verstümmeltenrente und Kriegszulage. Der Mindestjahres- Sehnerv beider Augen verlegt worden ist; eine Kugel war seitlich betrag bei völliger Erwerbslosigkeit beträgt für den Gemeinen in den Kopf gedrungen und das dritte Geschoß hatte die N. in den 1868 M.; doch steigt die Rente bedeutend bei höheren Chargen. Die Oberschenkel getroffen. Der Zustand des Mädchens ist sehr be­Rente ist zwar im Brinzip beweglich, doch beruhigte der Referent die denklich. Es dürfte, selbst wenn es mit dem Leben davonkommen friegsblinden Rentenempfänger, daß Rentenherabsetzung nicht zu be follte, die Sehkraft auf beiden Augen verlieren. Die Leiche des fürchten sei. Selbst wenn eine Rentenminderung durch erhöhte Täters ist beschlagnahmt und nach der Halle in der Eythstraße ge­Erwerbstätigkeit des Blinden eintreten sollte, so würde sie in keinem schafft worden. Verhältnis zum Ertrage der erhöhten Arbeitsleistung stehen, da ja der Blinde immer nur in einem ganz speziellen Falle unter Mithilfe von Sehenden arbeiten könne. Es handelt sich daher immer nur um eine an besondere Verhältnisse gebundene Möglichkeit des Erwerbes, die bei der Rentenberabſegung nicht nach dem Betrage des erhaltenen Lohnes gewertet werden kann.

hältnisse des Kriegsblinden, seine Berufswünsche und die Art seiner tann. Zu diesen Aufgaben kommen noch andere, die durch Beiträge ihren Besuch, indem sie ein anderes Fenster erbrachen. In der Nacht zu gestern wiederholten die Einbrecher

Gaspreiserhöhung.

Mordversuch und Selbstmord.

Hundesperre!

Vor einigen Tagen wurde ein fleiner Hund ohne Maultorb und Steuermarte nach dem 50. Polizeirevier gebracht mit der Anzeige, daß das Tier auf der Straße ein vierjähriges Mädchen gebissen habe. Der Hund wurde der tierärztlichen Hochschule überwiesen. Sier ist bei ihm Tollwut festgestellt worden.

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fabrik von Möller u. Schwarz in der Markgrafenstr. 49 wurden für 4000 M. Kleiderstoffe verschiedener Farbe, Waschkleider und dergleichen gestohlen.- Der Handschuhhandlung von Reimer in der Kochstr. 2 für 3000 m. Handschuhe, Handtaschen, Kragen, Hosenträger usw.- Zentner gepöfeltes Schweinefleisch, hauptsächlich Schinken und Eisbeine erbeuteten Einbrecher bei dem Schankwirt Fischer in der Heidelberger Straße 31 zu Neukölln.

Krankheit und Arbeitslosigkeit haben den Droschkentutscher Theodor Möller   aus der Rüdersdorfer Straße 63 zum Selbstmord beranlaßt. Als er allein war, erhängte er sich in seiner Wohnung. Ein Enkel fand ihn abends tot auf.

Vermißt. Sehr in Sorge sind die Angehörigen um das Schicksal des Füfiliers Artur Beutling vom 4. Grenadier- Regiment, 12. Komp. Beutling wurde am 19. August 1914 leicht am Kopf verwundet. Seitdem blieben alle Nachforschungen nach ihm ergebnislos. Viel leicht fann einer seiner Kameraden Nachricht geben an Friedrich Beutling, Lichtenberg  , Kantstr. 11, II.

Aus den Gemeinden.

Etatsberatung in Tegel  .

In der Diskussion wurde hervorgehobeu, daß Blinde bei zahl reichen Teilarbeiten, in der Schuhmacherei, in der Munitionsfabrik, Der Polizeipräsident hat deshalb über den Stadtkreis Berlin  sogar in Schlossereien und Tischlereien, im faufmännischen Beruf, die Hundesperre verhängt. als Schreibmaschinisten, als Telephonisten und sogar in der Land- Im Stadtkreise Berlin   müssen sämtliche Hunde in dem Bezirke, Der Etat der Gemeinde wurde in der letzten Sigung der wirtschaft verwendet werden. In legterem Falle handelt es sich der begrenzt wird im Westen durch die Brunnenstraße und Roſen Gemeindevertretung endgültig festgestellt. Danach fordert die all­allerdings um erblindete Landwirte, die besonders in Bayern   auf thaler Straße, im Süden durch die Weinmeisterstraße, Münzstraße gemeine Verwaltung einen Mehraufwand von 26 200 M., darunter väterlichen Betrieben tätig sind. Mehrfach wurde der Ansiedlung und Alexanderstraße, im Osten durch die Prenzlauer Straße und 12 000 W. mehr für die Amtsverwaltung( Polizei uim.). An dem Kriegsblinder auf dem Lande das Wort geredet; doch betonten Prenzlauer Allee und im Norden durch die Ningbahn, einschließlich Titel Deffentliche Wohltätigkeit und Wohlfahrtspflege sollen 7500 M. andere Diskussionsredner mit Recht die mancherlei Rautelen, unter dieser Straße, bis zum 20. Juni d. J. festgelegt( angefettet eripart werden. Für den Krankenhaus ziveckverband find statt 58 000 benen eine solche Ansiedlung nur möglich sei. Man warnte dringend oder eingesperrt) werden. Der Festlegung ist das Führen der mit nur 50 000 m. eingestellt. Für Straßen und Wege, besonders im bor   Ueberschägung des blinden Rentengutsbesizers. einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine gleich zu neuen Ortsteil, müssen 4100 M. mehr aufgewendet werden; für die achten. In den übrigen Teilen des Stadtkreises Berlin   müssen Hunde bis zum 20. Juni d. J., sofern sie öffentliche Straßen, Wege, Pläge usw. betreten, mit einem Maulkorbe versehen sein und ge­wissenhaft überwacht werden.

Die von großer Sachkenntnis getragenen Beratungen der Tagung werden sicher zur zweckmäßigeren Organisation der Kriegsblinden fürsorge beitragen, und es wäre zu boffen, daß man hiernach der Lage der Zivilblinden während des Krieges eine gesteigerte Auf­merksamkeit widmen möchte. O. J. ( z)

Reparaturen an den Asphaltstraßen sind allein 80 000 m. jährlich vertraglich an die Unternehmer zu zahlen, da deren Unterhaltungs pflicht abgelaufen ist. Diesen Mehraufwendungen stehen gegenüber die Ueberschüsse, die beim Wasserwerf 48 700 m. und beim Elektrizitätswert( zum erstenmal) 2100 W. betragen jouen; Das städtische Dienstgebäude auf dem Gesundbrunnen   in der das Gaswerk hat gegen 1915 weniger glücklich abgeschnitten, Badstraße 10/ 10a und Grünthaler Straße 5 ist vollendet. Es ge- hier sind 30 000 m. Mindereinnahme zu verzeichnen; einer reicht dem Gesundbrunnen  , der schon mehrere Hoffmannsche Bauten Einnahme von 1079 800 M. stehen 1 041 800 M. Ausgaben aufweist, zur Zierde. Die einfache, höchst wirkungsvolle Fajjade mit gegenüber, mithin ein Ueberschuß von 38 000 M. An Kreissteuern