reduktion. Das mag nach Ansicht des Pseudo- Radikalismus opportunistisch" sein. Dann hat aber die sozialdemokratische Reichstagsfraktion schon vielfach opportunistisch gehandelt, besonders als sie im März 1894 für die Caprivischen Handelsverträge stimmte- weil diese eine Ermäßigung der Getreidezölle bedeuteten. Heinrich Cunow .
Der französische Tagesbericht.
Baris, 7. April. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Donnerstag nachmittag: In den Argonnen gestattete uns ein am Vormittag ausgeführter Handstreich gegen einen feindlichen Graben bei der Straße von St. Hubert dem Feinde empfindliche Berluste beizubringen und ungefähr 20 Gefangene zurückzuführen. Während eines in einem Nebenabschnitt unternommenen Angriffes beschoß unsere Artillerie heftig den von den Deutschen besetzten Teil des Waldes von Avocourt. In der Gegend von Verdun entfaltete der Feind, nachdem der Nachmittag verhältnismäßig ruhig verTaufen war, gegen Abend und während der Nacht eine sehr lebhafte Tätigkeit. Westlich der Maas brach eine Beschießung von außerordentlicher Heftigkeit gegen die Gegend zwischen Avocourt und Béthincourt los, der eine Reihe von Angriffen mit sehr starten Truppenbeständen gegen die beiden hauptsächlichen borspringenden Teile unferer dortigen Front folgte. Auf unserem rechten Flügel brachen sämtliche Versuche des Feindes gegen das Dorf Béthincourt in unserem Feuer zusammen. Zur gleichen Zeit richtete der Feind hartnäckige Angriffe am Zentrum gegen das Dorf Haucourt. Nach wiederholten Wißerfolgen und blutigen Opfern konnte er im Laufe der Nacht in diesem Dorf Fuß fassen. Wir halten das Dorf unter dem Feuer unserer beherrschenden Stellungen. Unsererseits unternahmen wir nach einer furzen Artillerievorbereitung einen lebhaften Angriff gegen das Kernwerk von Avocourt, um die Verbindung zwischen dem Kernwert und einem unserer Werfe am Rande des Waldes von Avocourt herzustellen. Im Laufe dieser Unternehmung, die vollständig gelang, eroberten wir ein breites Stück Boden, den sogenannten vieredigen Wald, und machten etta fünfzig Gefangene. Deftlich der Maas hatten zwei feindliche gegen unsere Stellungen im Norden des Caillette- Waldes gerichtete Angriffe kein anderes Ergebnis als ernste Verluste beim Feinde. Auf der übrigen Front ist nichts zu melden.
Paris , 7. April. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. In den Argonnen haben wir in der Gegend von Bauquois eine Mine gesprengt. Westlich von der Maas beschossen die Deutschen den ausspringenden Winkel unferer Stellung bei Béthincourt und die Dörfer Esnes und Montzeville hartnäckig weiter. Destlich von der Maas stand die Pfefferhöhe während des Tages unter heftigem Feuer, welches einen Angriff voraussehen ließ, aber unser Sperrfeuer verhinderte den Feind daran, feine Gräben zu verlassen. Südlich und westlich von der Feste Douaumont drangen unsere Truppen infolge einer Reihe einer Kämpfe, bei denen es bis zum Handgemenge fam, auf einer Front von 500 Metern bis zu einer Tiefe von über 200 Metern in die feindlichen Verbindungsgräben und Werke ein; ein flankierender Gegenangriff des Feindes am Abend fcheiterte gänzlich. In der Woebre- Ebene legten unsere Batterien fonzentriertes Feuer auf verschiedene Punkte der feindlichen Front. In Lothringen war unsere Artillerie östlich von Lunéville zwischen der Vezouze und dem Wasgen- Wald tätig. Von der übrigen Front ist lein wesentliches Ereignis zu melden, außer dem gewöhnlichen Geschüßfener.
ant
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 7. April 1916.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplak.
Durch einen sorgfältig vorbereiteten Angriff setzten sich unsere Truppen nach hartnäckigem Kampf in den Besitz der englischen jetzt von kanadischen Truppen besetzten Trichterstellungen südlich von St. Elvi.
In den Argonnen schlossen sich an französische Sprengungen nördlich des Four de Paris kurze Kämpfe an. Der unter Einsatz eines Flammenwerfers vorgedrungene Feind wurde schnell wieder zurückgeworfen.
Mehrfache feindliche Angriffsversuche gegen unsere Waldstellungen nördöstlich von Avocourt famen über die ersten Anfäße oder vergebliche Teilvorstöße nicht hinaus. Auch östlich der Maas konnten die Franzosen ihre Angriffsabsichten gegen die fest in unserer Hand befindlichen Anlagen im Caillette- Walde nicht durchführen. Die für den geplanten Stoß bereitgestellten Truppen wurden von unserem Artilleriefeuer wirkungsvoll grfaßt.
Seftlicher Kriegsschauplah.
Südlich des Narocz- Sees wurden örtliche, aber heftige russische Angriffe zum Scheitern gebracht. Die feindliche Artillerie war beiderseits des Sees lebhaft tätig.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 7. April. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer und südöstlicher Kriegsschauplah. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz.
An der füstenländischen Front unterhielt der Feind gestern nachmittag ein lebhafteres Artilleriefeuer, das gegen den Tolmeiner Brückenkopf auch nachts anhielt. Der Nordteil der Stadt Görz wurde wieder aus schweren Kalibern beschoffen. Ueber Adelsberg kreuzten zwei italienische Flieger, von denen einer er folglos Bomben abwarf.
Im tiroler Grenzgebiet Tam es au mehreren Stellen zu Hleineren Kämpfen. Am Rauchkofel- Rücken( nördlich der Monte Cristallo) war es einer feindlichen Abteilung in den letzten Tagen gelungen, sich auf einem Sattel festzusetzen. Heute nacht säuberten unsere Truppen diesen vom Feinde, nahmen 122 Jtaliener, darunter zwei Offiziere, gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Nördlich des Suganatales griffen stärkere italienische Kräfte unsere Stellungen bei St. Oswald an. Der Feind wurde zurückgeschlagen und erlitt große Verluste. Dasselbe Schicksal hatten feindliche Angriffsversuche im Ledrotal- Abschnitte. Nördlich des Tonale- Passes wurden einige neuangelegte Gräben der Italiener heute nacht durch Minen zerstört.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Eine Kleine feindliche Abteilung drang bei einem Vorstoß in einen unserer Gräben bei Hooge ein, wurde aber sofort wieder hinausgeworfen. Artilleriefeuer von beiden Seiten in der Umgebung von Lievin und Lens und südlich von Boesinghe.
Der russische Kriegsbericht.
Amtlicher Bericht
Petersburg , 7. April. ( W. T. B.) vom 6. April. Westfront: Den Dünaabschnitt überflogen zahlreiche feindliche Flugzeuge, die Bomben abwarfen. Die Eisschmelze dauert an, die Sümpfe tauen auf, die Straßen sind aufgeweicht und für Truppenbewegungen 11brauchbar. In verschiedenen Unterabschnitten der Front Jakobstadt- Dünaburg fand ein heftiger Artilleriekampf statt. Unsere Flugzeuge waren mit gutem Erfolge in Tätigkeit. Südwestlich von Dünaburg schoß der Fliegerleutnant Barbars ein feind liches lenkbares Luftschiff ab, das in den feindlichen Linien niederstürzte. Südlich bon Dünaburg Ivar die feindliche Artillerietätigkeit bei Widiy, nördlich des Miadziol- Sees und Narocz- Sees sehr lebhaft. Feindliche Flugzeuge überflogen auch den größten Teil der Front des Generals Ewert und warfen an manchen Stellen der Front Bomben ab. An der oberen Strypa zerstreuten unsere Patrouillen eine feindliche Arbeiter abteilung und zerstörten die im Bau befindlichen Anlagen. Es wird gemeldet, daß unsere Truppen bei der Besetzung des Dorfes Swierałowce 42 Flatterminen ausgegraben und eine Menge Patronen und Handgranaten gefunden haben. Ein feindlicher Versuch, am gestrigen Tage das Dorf Swierzfowce zurückzunehmen, wurde abgeschlagen.
Schwarzes Meer: Unsere U- Boote versenkten in der Nähe des Bosporus einen Dampfer, der von einem Torpedoboot vom Typ Milst(?) begleitet war. Sie zerstörten elf mit Kohlen beladene Segelichiffe. Eines unferer Linienschiffe beschoß auf große Entfernung den Kreuzer Breslau ", der sich schnell entfernte.
Kaukasus : Jm Küstenabschnitt versuchten die Türken wiederumt anzugreifen, alle Versuche brachen jedoch in unserem Gewehr und Handgranatenfeuer zusammen. Jm oberen Tichorottal warfen unsere Truppen die Türfen aus ihren befestigten Stellungen und gingen weiter nach Westen vor. Jm Terdjantale( 15 Kilometer südlich Erzinjan) griff der Feind in breiter Front an, wurde aber zurückgeschlagen.
Meldung der italienischen Heeresleitung.
Rom , 6. April. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Tätigkeit fleiner Abteilungen entlang der Front vom Stilffer Joch bis Judifarien. Artilleriezweikämpfe von Grado bis zum Hochastico. Jm Suganatal fam es zu besonders lebhaften Infanteriezusammen stößen in der Gegend von Larganza( Brenta ). Der Feind wurde zurückgeschlagen. Wir nahmen ihm dreizehn Gefangene ab. Am oberen Jsonzo begrenzten Regen und Nebel die Artillerietätigkeit, die dagegen auf der Höhe nordwestlich Görz ziemlich start war. Auf dem Karst haben wir in der Nacht zum 5. April zwei kleine feindliche Angriffe auf den Monte San Michele abgewiesen.
Meldung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 6. April. ( W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: Rein wesentlicher Vorgang auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen.
Jm Monat März waren unsere Kampfflieger an der London , 7. April. Amtlich.( W. T. B.) Eine Depeiche über ein Flugzeug in unseren die Stämpfe in Mejepotamien gibt folgende Einzelheiten zu gangen Front, besonders in der Gegend von Verdun tätig. In sich folgendermaßen gliedert: zwölf in den deutschen Linien abgestürzt. zahlreichen Lufttämpfen wurden durch unsere Flieger 31 deutsche Linien, Das den gemeldeten Operationen: Das Tigris- Korps unter General Flugzeuge zum Absturz gebracht, von denen neun brennend große Mißverhältnis bei unseren und den feindlichen Flug- Gorringe, den Nachfolger des Generals Aylmer, arbeitete fich durch abstürzten und innerhalb unserer Linien Boden zer zeugen zwischen den Abstürzen auf französischem und auf feind- Sappen bis auf 100 Yards an die feindlichen Stellungen heran und schellten und 22 innerhalb der deutschen Linien zum Sturz lichem Gebiete ist bezeichnend. Nach Schriftstücken, welche bei gestürzte sich dann auf die erste und zweite Linie des Gegners. In gebracht wurden. Ueber das Schicksal der 22 Flugzeuge, fangenen deutschen Fliegern gefunden worden sind, müssen sie Be- rascher Folge war eine Stunde später auch die dritte Linie gewelche von unseren Fliegern über den feindlichen Linien fehl erhalten haben, ihre eigenen Linien möglichst wenig zu übernommen. Die siegreichen Truppen rückten weiter vor und drangen angegriffen wurden, besteht fein Zweifel: zwölf von ihnen sah man schreiten; das Ergebnis des März beweist, daß im Gegensatz dazu um 7 Uhr morgens in die vierte und fünfte Linie. Da der Feind brennend fallen, und zehn famen, sich um sich selbst drehend, unter unsere Jagdflugzeuge ohne Unterlaß feindliches Gebiet überfliegen, starte Verstärkungen erhielt, befahl Gorringe, den Angriff bis zum Außerdem wurden vier um Kämpfe zu suchen. dem Feuer unserer Flieger herunter. Abend zu verschieben. Unterdessen eroberte auf dem rechten ufer eine Division unter General Steary eine Anzahl Gräben. Der Feind, der am Nachmittag mit Infanterie, Kavallerie und Geschützen einen starken Gegenangriff unternahm, wurde mit Erfolg zuriid geschlagen. Am späten Abend fette Gorringe den Vormarsch am linken Ufer fort und eroberte die Felahiestellung. Die vordersten
Die englische Meldung.
deutsche Flugzeuge durch unsere Flugzeugabwehrgeschüße herunter- Belgischer Bericht: Ziemlich lebhafte Artilleriekämpfe in geholt, eins davon fiel in unsere Linien in der Umgebung von der Gegend von Diymuiden und Steenstraete. Avecourt und drei in die feindlichen Linien, eines in der Nähe von Suippes, eins bei Nouvion und eins bei Ste. Marie- à- By. Dieser Gesamtsumme von 35 im März zerstörten deutschen Flugzeugen London , 6. April. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Früh ist die Zahl unserer Verluste im Luftkampfe gegenüber zu am Morgen griff der Feind nach schwerster Beschießung weitere Gräben waren neun Fuß tief und das ganze System der aufstellen, welche sich auf dreizehn Flugzeuge beläuft und Gräben bei St. Eloi an. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. | einander folgenden Linien erstreckte sich 2500 yards in die Tiefe.
Im Hintergrunde des Stellungskrieges.
den wolhynischen Dreck befundet hat. Diese Wälder liefern fast turbinen wurden nutzbar gemacht für die Lichterzeugung und sogar nur kostbares Hartholz: Eichen, Weißbuchen, Birken, seltener Ahorn für den Betrieb improvisierte Drehbänke. Maschinen wurden mitund Eschen. Gerade diese Edelhölzer aber find wegen ihrer unter auf ganz abenteuerliche Weise gewonnen. Da gibt es z. B. Von Hugo Schulz - Wien . schwachen Stämme die bevorzugte Beute der rodenden Art ge- eine zerschossene Fabrik, die aber die unangenehme Eigenschaft worden und nicht nur die Brücken der Feldbahn, sondern auch die hat, vor der Front zu liegen, und zwar näher den russischen als ...., den 26. März 1916. vielen Kilometer von Knüppeldämmen, die sich heute im Bereiche den eigenen Stellungen. Nacht für Nacht schlichen nun unter Von all den Anlagen, die im Laufe des Winters aus dem der Division befinden, die Holzverkleidungen und Stübbalfen in Führung eines technisch gebildeten Reservetadetten einige Soldaten Boden wuchsen, ist die Feldbahn, die die Schwierigkeiten des Nach- den Unterständen, die Wände der Blockhäuser alles das ist hinüber, um beim dürftigen Schein einer elektrischen Taschenlampe schubs an Munition, Stacheldrähten, Nahrungsmitteln, Maschinen, aus dem besten und teuersten Hartholz gefügt. Selbst die Gerüst- die Maschinen abzumontieren und Stück für Stüd herüberzuBaumaterialien, Schanzzeug, ganz bedeutend vermindert hat, wohl hölzer für die Schlagwerke zum Pilotieren der Sumpfbrüden schleppen. die wichtigste. Diese Pferdefeldbahn, die unmittelbar an der End- mußten aus dem Walde geholt werden. Die Kenner bedauern Es gelang vollkommen, und die solcher Art erbeuteten Wasserstation der Hauptbahn anschließt, ist ebenso wie die weitausgedehnte das sehr, und wenn die Wälder auch dem Feinde gehören, so tut turbinen, Sauggasmotore, Transmissionen, Schienen und RollBaradenstadt von B., die den Hauptumschlagplak für den ganzen ihnen diese leider so notwendige Waldverwüstung in der Seele wagen dienen nun den verschiedensten Zwecken und Kraftanlagen. Nachschub nach Wolhynien darstellt, eine Schöpfung des Eisen- weh. Der Soldat aber sagt:„ Das ist der Krieg", und schließlich Es hat im Bereiche der Wiener Division fast jedes Regiment seinen bahnerleutnants P., der im Rufe steht, ein wahrer Herenmeister sind seine Unterkünfte, seine Sicherungen gegen Wetter und Kälte eigenen lichtspendenden Elektrozug, der aus einem Benzinmotor der technischen Improvisation zu sein. Das Hinterland bot ihm und Wege, auf denen er nicht bis an die Knie im Schlamm ver- und einem Dynamo besteht; jedes Bataillon hat seine eigene Baderecht wenig Material für den Bau, im wesentlichen nicht mehr als finkt, erheblich wichtiger als alles andere. Verwertungsökonomie und Desinfektionsanstalt, in der wöchentlich die Desinfektion erein paar Kilometer Schienen und Schwellen, die der Divisionär paßt in das Zerstörungssystem des Krieges nur dann, wenn es folgt, dazu gibt es noch Dampfwäschereien und überhaupt dampft. durch unermüdliche Eingaben allmählich bei den Zentralstellen er- sich um Geschüße, um Munition oder um Bollwerke handelt. furrt, hämmert, pocht und sägt es im Bereiche der Division, wie wirkte, dann noch die dazu gehörigen Nägel und Eisenklammern Die Hauptarbeit hinter der Front gilt der Herstellung von wenn der Krieg vor allem ein gewaltiger Fabrikbetrieb wäre. und schließlich die notwendigen Rollwagen. Da hieß es denn auch brauchbaren und einigermaßen wohnlichen Unterkünften für die So umfassende Vorkehrungen, den Höhlenbewohnern der Schüßentechnisch vom Lande leben und zusammenraffen, was man nur Truppen, die sich in Reserbestellung befinden. Die von der Be- gräben ein Stück ungewohnter Zivilisation zu erstellen, sind natürirgendwie verwerten konnte. Wenn man scharf und entschlossen völkerung berlassenen Ortschaften Wolhyniens bieten mit ihren lich nicht überall möglich. Dem Organisationstalent der Führung zugreift, geht es, und so steht heute eine Feldbahn fertig im Betrieb, dürftigen Hütten und Scheunen wenig Raum; Spaten und Art kommt da mächtig die Tatsache zu Hilfe, daß es sich eben um die sich von der Endstation der Hauptbahn fast schon bis nahe gegen müssen da mächtig nachhelfen. Die meisten Unterkünfte sind in Wiener Regimenter handelt, in denen sich ja begreiflicherweise ein D. erstreckt und sogar schon einige Abzweigungen hat. An der die Erde eingeschnitten, und zwar mit Vorliebe an den Hügel- ganz besonderes Maß von Intelligenz, Findigkeit und GeschicklichStopfstation ist ein eigenartiger Bahnhof aus sauberen Baracken böschungen. Die Wände aus festem Erdreich und Lehm sind ein feit verkörpert. Großstädtische Industriearbeiter wissen sich eben in entstanden. Es gibt dort tadellose Dauerunterkünfte für Arbeits- wenig feucht, dem wird aber durch Verschalungen mit Brettern, allen Lebenslagen rasch zu helfen und sind nicht gar so sehr auf mannschaften und für das Betriebspersonal, nach allen Regeln der Baumstämmen, Reisig und Stroh abgeholfen. Die Vorderwände die Nachhilfen des Hinterlandes angewiesen. Ganz besonders Kunst eingerichtete Stellungen, Werkstätten für Schmiede, Schlosser dieser Lehmhütten oder Höhlen sind aus Baumstämmen gefügt, mit zeigte sich das, als das Divisionskommando beschloß, Brunnen und Holzarbeiter, schließlich ein vollständig mit Dampf betriebenes Dünger oder Stroh wattiert, damit der Wind nicht durchblajen kann. bohren zu lassen. Bis vor einiger Zeit erfolgte die WasserverElektrizitätswerk, das als neues Leben aus Ruinen blüht, nämlich Die begehrtesten Materialien, die leider vom Hinterlande nur in sorgung aus Quellen, die die Eigenheit haben, nur in der Sumpfaus den Ruinen einer zerschossenen Fabrik, in die es hineingebaut ganz unzulänglicher Menge zugeschoben werden, sind Dachpappe, niederung vorzukommen und ihr flares Naß aus dem Morast ist. Die Feldbahngleise schließen unmittelbar an die Entlade- Bretter und Holzbearbeitungswerkzeuge. Eigentlich sollte jedermann Hervorperlen zu lassen. Die Quellen wurden zwar gefaßt und ver stellen der Hauptbahn an und verlaufen dann, ohne mit der Trasse eine Zimmermannsart besitzen. Wer eine hat, hütet sie wie seinen mengten sich dann mit dem Sumpf in keiner Weise; mit Rückviel Umstände zu machen, über Hügel und Täler, über Sümpfe Augapfel und versteckt sie, so gut er kann, vor neidischen Blicken. ficht auf die Sommernähe und die Möglichkeit, daß diese Quellen hinter der Front der Division bis in die Gegend von D. Auf Das Bedürfnis nach Brettern zum Barackenbau und zu Ver- im Sommer versiegen könnten, wurde aber dann doch die Anweicher schwarzer Adererde ruht der Unterbau, über die Sümpfe Kleidungszwecken hat das Divisionskommando veranlaßt, zwei legung von Brunnen ins Auge gefaßt. Es wurden aus dem schmiegen sich imposante Holzbrücken, manche von mindestens Sägewerfe einzurichten, von denen eines bereits im Betrieb ist Hinterlande Moorbrunnen samt Bohrwerkzeugen bestellt; die Bohr300 Meter Länge. und tadelloses Material liefert. Ich habe diese Dampfsäge gesehen brunnen wurden in die Erde getrieben und ergaben in 40 bis
Herrn P. Hätte nun freilich technisches Draufgängertum doch und nicht recht glauben wollen, daß sie eine binnen wenigen 60 Meter Tiefe völlig klares, hartes und etwas falfhaltiges Trinknicht zum Ziele geführt, wenn ihm das Land und die Arbeits- Tagen hergestellte Improvisation ist. Solchen technischen Impro- wasser. Die zugezogenen Arbeiter erkannten bald, daß man die tüchtigkeit seiner Reute nicht manche Hilfe gegeben hätte. Auch visationen, an denen die Wiener Division überreich ist, kommt Bohrbrunnen samt allem, was dazu gehört, auch selbst herstellen die Russen trugen etwas bei, fie ließen nämlich, als sie zurück- es zugute, daß in den verlassenen Ortschaften manches brauchbare könne, ohne lange auf die Sendungen aus dem Hinterlande zu gingen, einen stattlichen Backen Feldbahnmaterial zurück, insbe- Material zu finden ist. Den Späheraugen der Ingenieure und warten. Strads gingen sie nach D. und stöberten dort solange in fondere Schienen, die sogar besser sein sollen als die unsrigen. Arbeitsmannschaften ist da nichts entgangen, ausgenüßt aber wird zerstörten Fabrikanlagen und Werkstätten herum, bis sie die geIn der Hauptsache aber mußte der wolhynische Wald daran alles! Gefundene Pferdegöpel werden mit gefundenen Kreis- eigneten Metallrohre und Materialen zusammen hatten. Und glauben, denn er in erster Linie hat dafür büßen müssen, daß fägen in Verbindung gebracht, andere Kreissägen wurden mit den seither wird in Wolhynien soviel herumgebohrt, daß man niegends die russische Verwaltung so wenig Sinn für Weg und Steg durch Wasserrädern abgebrannter Mühlen zusammengekoppelt, Wasser- mehr um gutes, teimfreies Trinkwasser verlegen zu sein braucht.