Der Frauenmord.
Helene Bahl verhaftet.
Während in der Nacht zum Mittwoch der Säulenanschlag mit dem Bilde der Helene Bahl als der mutmaßlichen Mörderin vorbereitet wurde, sandte die Kriminalpolizei noch einmal ein ganzes Aufgebot von Beamten aus, um die Verfolgte vielleicht doch noch in Berlin ausfindig zu machen und zu fassen. Es war ihr mitgeteilt worden, daß man die Bahl noch am 1. April hier gesehen habe Seitdem aber fehlte jede Spur. Die Beamten durchstreiften das ganze Stadtviertel, in dem das Verbrechen verübt wurde und zeigten besonders auch in den Gast- und Schankwirtschaften aller Art die Bilder der Ermordeten und der mutmaßlichen Mörderin. Hier und da ließen sie auch Bilder zurück, auch spätere Gäste zu unterrichten. Auf diese Weise erhielt auch cine Zigarettenhändlerin, die in dem Lokale" Bunte Bühne“ in der Elsasser Straße 39 ihr Geschäft betreibt, Kenntnis von der Verfolgung der Bahl und ihrem Aussehen. Als nun die Gesuchte später eintrat, erkannte die Händlerin fie sofort, weil sie sich die Beschreibung genau gemerkt hatte. Sie benachrichtigte einen Kriminalbeamten und dieser nahm das Mädchen fest.
um
23 Jahre alte, aus Berlin gebürtige Fabritarbeiterin, die zuletzt in der Elsasser Straße 35 wohnte und Mutter eines jett 2 Jahre
Vater ihres Kindes sie im Stiche ließ. Sic fiel jetzt der Ullmann
arbeiter in
Ermordung Bohnstedts.
Die
in die Hände, einer Frauensperson, die wegen Diebstahls schon Schwurgericht in Schneidemühl ein früherer Lehrer zu berWegen ungeheuerlicher Verbrechen hat sich vor dem sechsmal vorbestraft ist, unter falschen Namen sich seit Jahren in antworten. Mitangeklagt wegen eines Nebendelikts ist sein Berlin aufhielt, hier in dem Frisierladen ihr Unwesen trieb und Vater. wahrscheinlich noch mehr auf dem Kerbholz hat als man bisher Der Hauptangeklagte ist der jetzige Gutspächter Willi weiß. Westphal. Er ist 1887 geboren; im Jahre 1907 bestand er das Anna Sonnenberg wollte bisher von dem Verbrechen selbst Lehrereramen, war in Löbniz Lehrer und wurde im Dezember 1911 nichts wissen. Ihre Widersprüche aber wurden immer verwickelter. des Amtes enthoben, weil er wegen Beleidigung und UrkundenAuf einen Widerspruch aufmerksam gemacht, suchte sie sich stets fälschung bestraft war. Er will dann Lehrer an einer herauszureden, und wenn sie gar nicht mehr herausfand, so mußte Privathandelsschule, Buchhalter, Adressenschreiber und Hilfs ihr Knabe ihr heraushelfen, den sie bei allen Verhören um sich Metallfabriken und Buchdruckereien gewesen hatte, um die ganze Aufmerksamkeit auf diesen hin und von sich gelebt. Er ist wiederholt wegen Betruges bestraft worden. In fein. Tatsächlich hat er seit jener Zeit vom Schwindel selbst und den eben vorgebrachten Aussagen abzulenken. Das ging großem Umfang betrieb er Darlehens- und Heiratsschwindeleien. den ganzen Nachmittag durch. Abends endlich nahm man ihr den Seine Bräute erleichterte er um ihre Barschaft und fälschte auch Knaben weg und jetzt zeigte sich deutlich, was für eine Stüße er deren Unterschriften unter Bürgschaften und Vollmachten, auf Grund ihr unbewußt gewesen war. Ohne diesen Ablenkungspunkt wurde deren er sich außerdem Geld verschaffte. Unter anderem hat er sie bald haltlos und brach endlich zusammen, um ein Geständnis einer jungen Witwe in Leipzig 18 000 Mart, einer jungen Engabzulegen. länderin 20 000 Mark abgeknöpft und hat eine Reihe Gutsbesizer Eine eigene Rolle spielte, wie wir schon mitteilten, eine Ein- durch Schiebungen um beträchtliche Summen betrogen. Tabung nach dem Tauenzienpalast, der ein Blumenstrauß beigefügt Bestphal den Rittmeister a. D. Faber( Württendorf), am Hauptanklagen find zwei. Im November 1914 hat Mit einer Droschte nach dem Polizeipräsidium gebracht, wurde war. Der Brief trug die Unterschrift eines Friseurs Schulze, 12. Dezember 1914 den Gutsbesizer Bohnstedt ermordet. die Verhaftete noch im Laufe der Nacht von den Kriminalkommissaren der früher bei Woitasch in Stellung gewesen war. Helene Bahl, Ermordung Fabers. Gennat und Dr. Textor und dem Kriminalwachtmeister Termeer die nach ihrer Darstellung, nach einer Aussöhnung im Frifierladen verhört. Sie bestreitet, mit dem Verbrechen irgendetwas zu tun mit der Franzke nach Hause ging, verließ sie denn auch wieder, auf meister a. D. Faber in Benzig( Mart Brandenburg) zusammen. Bweds angeblichen Kaufes eines Gutes traf er mit dem Rittgehabt zu haben. Es war bekannt, daß die Franzte ihre den Brief hin. Aber Schulze war im Tauenbienpalast nicht zu Er führte den Rittmeister freuz und quer und ersuchte ihn, den WaldFreundin Bahl stets unterstützte. Während sie selbst etwas finden und wußte, wie sich später ergab, von nichts. Mit dem boden zu untersuchen. Dabei soll er den Rittmeister in eine Schlucht fahlampig ging, verlangte sie, daß die Freundin fich Briefe und dem Blumensträußchen mußte also ein Schwindel ge- gestoßen und ihn durch einen Schuß verlegt haben. Der Angeklagte immer sauber und hübsch kleide, und gab ihr zum trieben worden sein, und das mußte unter den obwaltenden Ver- gibt zu, er habe den Faber tödlich getroffen, das sei aber Teil auch die Mittel dazu. Die Kriminalpolizei hatte aber auch er- hältnissen einen bestimmten Zweck gehabt haben. Die Sonnenberg nur eine Fahrlässigkeit gewesen, er habe vom Anstand mittelt, daß die Bahl des Verhältnisses überdrüssig geworden war wollte erst von dem Briefe gar nichts wissen. Dann behauptete fie, aus geschossen. Allerdings sei ihm, als er auf dem Anstand stand, und geäußert hatte, sie werde es aufgeben. Wie die Verhaftete in ihn selbst geschrieben zu haben und suchte das harmlos zu er- Gezielt habe er aber nicht. Dem Faber hatte er sich als Rittmeister der Gedanke gekommen, ich schieße ihn tot." allen Verhören jetzt angab, waren die Zwiftigkeiten seit Anfang flären. Gestern abend endlich in ihrem Geständnis gab sie an, und Rittergutsbefizer Hoffmann vorgestellt. März immer stärker geworden. Die Bahl machte ihrer Freundin die Ulmann habe den Brief geschieben und ihn mit dem Sträußgegenüber kein Hehl mehr daraus, daß fie die Beziehungen lösen chen an die Bahl gesandt, um so mittelbar die Franzke in die Falle wolle. Sie ging auch wiederholt aus, um Herrenbekanntschaften zu zu locken. Die Ullmann wußte, daß die Franzke, von Eifersucht ge- unter dem Namen Dr. Westphal wegen angeblichen Kaufs des Guts Mit dem Gutsbesizer Bohnstedt trat der Angeklagte machen, die ihr mehr zusagten. Die Franzke holte sie jedoch immer plagt, sich sofort auf den Weg machen werde, ihre Freundin zu in Verhandlung. Er war am 12. Dezember mit Bohnstedt zuwieder zurück. Auch die letzten Nächte vor dem 15. März war die suchen und nicht cher ruhen werde, bis sie sie gefunden habe. So sammen, Bohnstedt ist im Wald durch einen Schuß ermordet worden. Bahl nicht mehr in der Wohnung ihrer Freundin. Von dem letzten tam es denn auch. Die Franzke suchte die Bahl im Friseurladen, Der Angeklagte bestreitet, daß er der Mörder ist. Gegen Zusammentreffen im Friseurladen gibt sie eine Schilderung mit wurde dort freundlich empfangen und unbarmherzig abgeschlachtet. ihn fprechen u. a. folgende Umstände: Vor und nach dem einem wesentlich anderen Ausgange. Nach ihrer Darstellung fand Die Ullmann, eine Verbrecherin durch und durch, brauchte Morde hat er das Bohnstedtsche Gut mehreren Leuten zum Kauf endlich nach den heftigen Auseinandersetzungen eine Aussöhnung Geld. Ihr Geliebter hatte ihr wiederholt geschrieben, sie solle angeboten und sich in den Briefen als Bohnstedt bezeichnet, statt. Hiernach gingen beide Mädchen wieder nach der Wohnung sehen, daß sie durchkomme und das Geschäft auch für später erhalte. In der Frrenabteilung in Berlin , wo er zur Beobachtung seines der Franzke. Diese verließ die Bahl, immer nach ihrer Darstellung, Er selbst fonnte kein Geld schicken. So sann die Verbrecherin auf Geisteszustandes 7 Wochen lang war, hat er behauptet, den später allein, weil sie eine Einladung erhalten hatte. Es war ein Mittel und Wege, es sich irgendwie zu verschaffen. Schon lange choiien. Bohnstedt habe er in einem 3wangsanfall er Er habe häufig Zwangsanfälle, Böses zu tun. Schreiben, in dem ein Herr sie bat, sich mit ihm im Tauenzien dachte sie dabei an die Franzke, die ja immer Geld hatte und damit Nach dem Tode beschuldigte er einen Sellner des Mordes an Balast zu treffen. Beigefügt war ein Blumenstrauß. Die Bahl prahlte. Die Sonnenberg, ein etwas beschränktes Mädchen, aber Bohnstedt. Der Kellner wurde verhaftet und bewies seine Unschuld. ging, mit 80 M. in der Tasche nach dem Tauenzin- Balast, fand aber im übrigen auch nicht viel besser mehr als die anderen ihres Um- Ferner schrieb er nach dem Tode des Bohnstedt an sich selbst dort den Herrn nicht. Wie sich später ergab, wußte dieser nichts von gangskreises, verstricte sie in ihren Plan, um sie bei der Aus- einen Brief mit der Unterschrift von Bohnstedt, in dem der Einladung. führung zu benutzen. Ihr übergab sie mit dem Blumensträußchen Bohnstedt ihm mitteilte, er werde am 21. Dezember nach Leipzig Weil sie nun wieder die Eifersucht ihrer Freundin fürchtete, zur Besorgung den Brief, von dem sie wußte, daß er die männer- zum Abschluß eines Kaufvertrages betreffs Veräußerung jetnes blieb die Bahl seitdem ganz von ihr weg. Sie hatte auch, wie sie tolle Bahl sofort aus der Wohnung weg und die Franzke wieder Gutes kommen. An die Frau des Ermordeten schrieb er nach dem Tode, Bohnstedt habe sich die rechte Hand sagt, die Absicht, jetzt, nachdem sie sich ausgelebt, zu ihren Eltern auf ihre Fährte locken werde. Beide, die Ullmann und die Sonnen- verlegt, es gehe ihm aber gut. In Berlin hat er der zurückzukehren und ein neues, ordentliches Leben zu beginnen. Die berg, standen dann schon am 15. März, abends, im Friseurladen wirtschafterin des Bohnstedt, mit der er nach ganze Zeit über hielt sie sich mit Freundinnen oder auch mit männ- und warteten auf das Opfer. Sie empfingen die Franzte auf das dem Tode zusammenfam, einen Bettel zugestedt, auf dem stand: licher Begleitung in Fremdenlogis, besonders in der Königstraße, freundlichste und bewirteten sie mit Kaffee. Absichtlich brachte man Sagen Sie, Sie haben gesehen, daß ich mich in Berlin von auf. Sie besuchte auch Lokale am Alexanderplatz und Kaffeehäuser das Gespräch auf die Bahl. Die Ullmann beruhigte zum Schein Bohnstedt verabschiedet habe. Die Wirtschafterin hatte ihn gefragt, im Westen der Stadt. Um die Franzke kümmerte sie sich gar nicht die aufgeregte Franzke, während sie schon das Rasiermesser bereit ob der Mann, von dem er sich verabschiedete, und den sie nur mehr. Weil sie die ganze Zeit über auch nicht eine Zeitung las, so hielt, ihr die Kehle abzuschneiden. Die Sonnenberg hatte, während flüchtig sah, Bohnstedt gewesen sei. Er hatte es bejaht. Eine wußte sie nichts von dem Verbrechen, bis sie in der legten der Gast beim Kaffee auf dem Sofa saß, den Auftrag, die Laden- fchwören, daß sie Bohnstedt am 21. Dezember 1914 feiner Bräute hatte er ferner aufgefordert zu be Nacht unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet wurde. tür zu schließen, und blieb auch an der Tür stehen, damit niemand in Leipzig gefehen habe. Seinen Vater veranlaßte Gestern vormittag fand in dem Hause Elsasser Straße 17/18 unerwartet eintreten könne. Die Ullmann hatte das Fenster am er, am 21. Dezember 1914 bei einem Notar sich als Gutseine Besichtigung des Friseurladens und der zugehörigen Räume Hofe verhängt. In einem geeigneten Augenblick führte, wie die befizer Bohnstedt auszugeben. Das tat dieser statt. Die Ortsbesichtigung hatte eine große Menschenmenge vor Sonnenberg den schauerlichen Vorgang darstellt, die Ullmann den auch und schloß dort einen Kaufvertrag über das Gut das Haus gelockt, die von Schuhleuten fernzuhalten versucht Schnitt hinterrüds aus, als die Franzke ahnungslos auf dem Sofa mit seinem Sohne ab. Hierbei mußte der Vater angeben, Es wurden zunächst vom Erkennungsdienst die photo, saß. Die Sonnenberg hörte noch schwere Hilferufe vom Zimmer eine rechte Hand sei verstaucht. Später bekam der Vater graphischen Aufnahmen gemacht. Das Verbrechen ist ohne her. Die Ueberfallene wehrte sich, aber die Mörderin stürzte wie Neue und zeigte es der Polizei an. Wegen dieser Urkundenfälschung Zweifel in dem Wohn- und Schlafzimmer verübt worden. eine Furie über sie, um sie zu zerfleischen. Nachdem sie sich, als das ſteht auch der Vater unter Anklage. Der Frau des An Hier stehen gleich am Eingang ein kleines Sofa, vor ihm ein Tisch, Opfer tot dalag, vom Blut gereinigt hatte, ging sie mit der Sonnen- schlossen. Der Mann könne noch nicht selbst schreiben, es gehe ihm getlagten fchrieb er, der Vertrag sei am 21. Dezember geweiterhin ein Bett, ein Kleiderspind, ein Küchenspind und hinter gut, er lasse grüßen usw. Der Frau fam die Sache doch verdächtig einem Schirmvorhang eine Gaskochvorrichtung. Der Schmud des vor, sie forschte in Leipzig nach und fand hier, daß der KaufRaumes entspricht der Gesellschaft, die in ihm hauste und verkehrte. vertrag gefälscht war. Die Säuberung des Raumes nach dem Verbrechen ist so gründlich bewirkt worden, daß man vorläufig nur noch wenige und schwache Spuren fand. Hinter dem Sofa entdeckte man an einer Gardinendraperie Blutpriser, und das Sofa felbst war an der Rückseite start mit Blut besudelt. Beim Abrücken des Sofas kam ein mit Blut besudelter Haarkamm zum Vorschein. An den Tapetenwänden zeigten sich einige Blutspritzer. Auf dem Hofe neben dem Müllkasten wurde ein Stüd eines Läufers mit angebrannten Stellen gefunden. Ob dieses Läuferstück mit dem Verbrechen irgend wie in Zusammenhang steht, weiß man noch nicht.
wurde.
Die Ortsbesichtigung stellte im weiteren Verlaufe außer Zweifel, daß das Wohn- und Schlafzimmer der Tatort ist. Der Täter, oder auch die Täter, haben mit schlauer Ueberlegung und Vorbedacht zwar versucht, alles Beweismaterial, Plutspuren und dergleichen au bernichten oder aus der Wohnung wegzuschaffen. Aber es ist trogdem noch genug übrig geblieben.
berg nach einem Korbmacherkeller in der Ackerstraße, kaufte dort den Reiseforb und brachte ihn mit der Sonnenberg nach ihrer Behausung. Hier wollte sie der Reiche zuerst die Beine abschneiden, um sie beffer in den Korb packen zu können. Das ging aber nicht. Der Angeklagte bezichtigte sich selbst, wohl um Jezt schnitt sie ihr das Geficht auf, um sie untenntlich zu machen. Gelegenheit zu bekommen zu entweichen oder um für verrückt Dann faßten beide an und packten die Leiche in den Korb. Als erflärt zu werden, drei weiterer Morde. Er will sie nicht gleich hineinging, stellte sich die Ullmann auf die Leiche und Leipzig verkehrt und sie alsdann erschossen haben. Mit einer mit einer Leipziger Verkäuferin in einem Walde bei trat sie mit den Füßen in den Korb hinein. Dann holte sie aus anderen Leipziger Verkäuferin habe er es ebenso in einem Walde einem Laden in der Auguststraße die beiden Schlösser und verschloß bei alle gemacht. Mit einer dritten Leipziger Verkäuferin den Korb, um ihn nach dem Bahnhof und nach Stettin zu schaffen. will er in der Nähe von Halle Kahn gefahren, auf der Daß es die Ullmann auf einen Raub abgesehen hatte, war der Fahrt mit dem Mädchen verkehrt, es alsdann erschossen und die Sonnenberg schon lange klar. Denn sie hatte schon mehr als einmal eiche ins Wasser geworfen haben. Die angestellten Gra geäußert, sie werde„ das Mistvieh", das so viel Geld habe, umbringen. nicht vorgekommen sind. Neben diesen Morden sind eine mittelungen haben ergeben, daß diese Morde Sie nahm denn auch der Leiche den Brustbeutel mit dem Gelde ab Neihe von Betrügereien, Heiratsschwindeleien, Bürgschaftsfälschungen und steckte ihn ein. Wie die Wohnung gesäubert und der Korb weg- und dergleichen zur Antlage gestellt. Das Urteil wird voraussichtlich geschafft wurde, haben wir schon berichtet. morgen gesprochen werden.
Aus Groß- Berlin.
-
Gleichzeitig mit der Sonnenberg wurden in anderen Räumen In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch unternahm die Ullmann und die Bahl ebenso scharf verhört. Die Ullmann blieb der Angeklagte einen Ausbruchsversuch. Dieser wurde durch bei allen, was sie früher gesagt hatte, mit allen Widersprüchen. Auch die Wachsaniteit eines Gefängniswärters vereitelt. Es wurde Die Menschenmenge, die sich ansammelte, wurde während der nachdem Kommissar Gennat sie auf Grund des Geständnisses der festgestellt, daß der Angeklagte bereits in der Nacht vom Drtsbesichtigung immer größer. Das 12. Revier mußte viele Sonnenberg, ohne diese zunächst zu erwähnen, sie eingehend ver- Sonnabend zum Sonntag Steine aus der Mauer ausSchußmänner aufbieten, um die Neugierigen fernzuhalten. Nach mahnt hatte, doch endlich die Wahrheit zu sagen, änderte sie nichts an zubrechen versucht hatte. Der Angeklagte wurde deshalb bei Schluß der Besichtigung begaben sich alle Beamten wieder nach dem ihrer Darstellung. Sie erbot sich sogar, der Bahl die Tat ins Gesicht der gestrigen Verhandlung gefesselt gehalten. Polizeipräsidium, um von hier aus die Ermittelungen fortzusetzen, zu sagen. Und so geschah es dann auch, als man ihr das„ verworfene die das Verbrechen wohl bald bis auf den letzten Grund Hären Frauenzimmer", wie sie sie nannte, gegenüberstellte. Mit der größten werden. Heftigkeit warf sie ihr den Mord vor. Aber die Bahl, die in diesem Bei der weiteren Besichtigung der Räume ergaben sich noch Falle in der Tat ein gutes Gewissen hatte, blieb ruhig und beteuerte Anhaltspunkte dafür, daß das Wohn- und Schlafzimmer der Un- ihre Unschuld. Um so aufgeregter wurde immer mehr die Ullmann. mann der Tatort ist. In dem Zimmer fand man auch noch Endlich hielt Kriminalfommissar Gennat ihr das Geständnis der Ein Pflegeheim für geschlechtskranke Kinder ein Rasiermesser, das wohl zu dem Morde benutzt worden sein Sonnenberg vor, und sagte ihr auf den Kopf zu, daß sie in allen fann. Man sieht daran noch schwache Spuren vom Abwaschen. Punkten lüge. Das wirkte. Nach einem Tränenerguß erklärte fie, in Deutschland noch einzigartiges Pflegeheim". Sein BeIn Friedrichshagen Seestraße 43- befindet sich ein Auch eine Menge Briefichaften fand man. Alle wurden beschlag- daß sie nun die Wahrheit sagen wolle und gab zu, daß sie bei dem nahmt, um auf ihren Inhalt geprüft zu werden. Außer der Bahl Morde mitgewirkt habe. Jetzt aber stellte sie die Sonnenberg als gründer und Leiter, der als Forscher auf dem Gebiet der und der Ullmann nahm die Kriminalpolizei jetzt auch noch die die Haupttäterin dar. Diese sagt, sie habe einen Strid bereit ge- rief es 1909 für die durch geschlechtskranke Eltern erblich beHautkrankheiten bekannte Geheimrat Rosenthal in Berlin , Sonnenberg in Haft. Die drei Mädchen machen Angaben, die sich habt und die Franzke gefesselt, während sie selbst ihr die Kehle durch- lasteten und darum als unheilbar geltenden Kinder, und zwar in verschiedenen Punkten durchaus widersprechen. Die Mord schnitt. Diese gegenseitigen Beschuldigungen müssen nun von der ausschließlich für solche, ins Leben. Vorbildlich war hierbei tommission bemühte sich deshalb, die Widersprüche aufzuklären. Kriminalpolizei noch weiter untersucht und auf ihre Richtigkeit im die in Stockholm als erste der Art überhaupt eingerichtete einzelnen geprüft werden. Anstalt, die auch in Kopenhagen zu gleicher Gründung anNach dem Geständnis, wie sie es nun abgelegt hat, stellten die geregt hat. Kommissar Gennat und Dr. Tertor die Ullmann noch einmal der Geheimrat Rosenthal überweist dem Pflegeheim nur Bahl gegenüber. Jest fiel sie ihr, die sie bisher hartnäckig des Kinder, die noch im ersten Lebensjahr stehen, wobei ungefähr schwersten Verbrechens beschuldigt hatte, unter Tränen um den Hals deren elfter Monat als„ Höchstgrenze" gilt. Je jünger sie bei Alle drei wurden auch gestern nachmittag wieder in ein und bat sie um Entschuldigung, daß sie ihr das angetan habe. Die der Aufnahme aber find, um so besser ist es. Eine solche erftundenlanges Kreuzberhör genommen, eine jede gesondert. Alle Sonnenberg, sagte sie, sei an allem schuld und habe sie in das Ver- folgt jedoch nicht sofort, nachdem Geschlechtskrankheit festblieben zunächst im wesentlichen bei ihren bisherigen Angaben. Am brechen hineingetrieben. Verhöre, Zeugenvernehmungen und Ermitte- gestellt wurde. Die Kleinen erhalten zunächst in Berlin in stärksten verstridte sich in Widersprüche Anna Sonnenberg, eine Lungen werden heute fortgefeßt, der Charité oder in einer sonstigen Krankenanstalt eine Be
Eine überraschende Wendung.
-
Die Sonnenberg beschuldigt die Ullmann des Mordes.
"