Nr. 104. 33. Jahrgang.
Zwei Antworten.
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1. Der gefälschte Brief. Im Hauptblatt des„ Vor wärts " vom 13. April beschwört Kautsky erneut, daß der von der " Braunschweigischen Landeszeitung" veröffentlichte Brief, den Jaurès am 30. Juli an Vandervelde geschrieben haben soll, ge= fälscht ist.
Ich bin anderer Auffassung und habe sie im„ Vorwärts" vom 12. April begründet. Kautsky führt als Gründe an, die seiner Ansicht nach für eine Fälschung sprechen:
a) Der angebliche Brief stehe im Widerspruch mit einer Rede, die Jaurès in Brüssel gehalten hat; b) eben diese Brüsseler Rede soll Jaurès gerade zu der 3eit gehalten haben", an dem er auch den Brief in Paris geschrieben haben soll! Kautsky sagt wörtlich: " Die" Braunschweigische Landeszeitung" selbst gibt als das Datum den 30. Juli an, aber auch noch an dem Tage war Jaurès mit Vandervelde in Brüssel beisammen, wo ich sie beide miteinander sah und sprach und Abschied von ihnen nahm."
Kautsky ist das Opfer eines schweren Irrtums. In der " Humanité" vom 31. Juli wird nämlich berichtet:
Die sozialistische Gruppe im Parlament. Sizung am Donnerstag, 30. Juli 1914. Präsident der Sigung: P. Renaudel. Anwesend: Albert Poulain, Albert Thomas ..., Jaurès ... usw.
Nach der Debatte, an der teilgenommen haben Bracke, Rozier,... Jaurès ... usw.
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Freitag, 14. April 1916.
als je gebieterische Einheit der Partei; er er- haben, sondern alles. Dann haben sie auch erkannt, daß der innert daran, daß jede öffentliche Aktion in der Presse wie im Vorwärts" den Hauptpunkt des Streites zu verschleiern Parlament oder in der Agitation für jeden getragen sein muß sucht. Nicht die Berliner Genossen trifft mein Vorwurf von der ehrlichen Beachtung dieser vom Kongresse angenommenen in erster Linie, sondern den Vorwärts", der seit
Resolution, sowie auch von der Sorge, daß die Schwierigkeiten
der Aktionen durch keine lebertreibung der Nede, noch durch per- Striegsbeginn mit wachsender Rücksichtslosigkeit und Gesönliche Polemit vergrößert werden. Er erinnert alle daran, hässigkeit die Politik der der Fraktionsmehrheit bekämpft daß jede Sonderaktion zur Konsequenz haben hat. Er brauchte gewiß nicht mit dieser Politik einmuß nicht allein eine Schwächung der Einheit verstanden zu sein, aber er hätte als Zentralorgan der Partei der Partei, sondern auch die Schwächung des Werkes auch Verständnis für die parteigenössischen Beweggründe der der nationalen Verteidigung, an der die Par- Fraktionsmehrheit, die Parteivorstand, Parteiausschuß und preußische Landeskommission obendrein zu den ihren gemacht Selbstverständlich, daß der Kongreß die französische Kammer- hatten, haben müssen. Doppelt und dreifach wäre er zu vorfraktion aufforderte, gemäß den Prinzipien die Kriegskredite als nehmer und sicherer Objektivität, zum allerwenigsten aber zu Mittel zum Siege weiter zu bewilligen".
tei mitarbeitet."
Ich füge dem kein Wort hinzu.
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II. An Haase.
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strengster Sachlichkeit verpflichtet gewesen, um zu seinem Teile die Gegensäge auszugleichen und die Parteieinheit zu erhalten. Statt dessen hat der Vorwärts" in unsachlicher und verlegend einseitiger Weise alles getan und nichts unterlassen, Genosse Haase bespricht in der Beilage des„ Vorwärts" vom was nach seiner Meinung bei weniger eingeweihten Leuten 13. April die Vorgänge am Schlusse der Reichstagsfizung vom die Mehrheit ins Unrecht zu setzen und die Anhänger der 10. b. Wets. unter der Ueberschrift:„ Ein Beispiel, wie der Kampf Mehrheitspolitik auch persönlich in den Augen der Genossen Eine bedauerliche Folge unter Sozialdemokraten nicht geführt werden soll." Schon diese herabzuwürdigen geeignet war. Ueberschrift verschiebt den Sachverhalt vollkommen, denn von einem dieſer parteizerrüttenden Tätigkeit des Vorwärts" war auch Kampf" kann in gar keiner Beziehung gesprochen werden, soweit der Beschluß des Berliner Zentralvorstandes, der in denkbar ich in Betracht komme. Ich war durch das Verhalten der Sozial- schroffster Form alle Schuld auf die Fraktionsmehrheit häufte demokratischen Arbeitsgemeinschaft" gezwungen zu der Er- und sich mit Haut und Haaren der neuen Fraktion verschrieb. flärung, daß wir gegen die von Ledebour vorgeschlagene Beratung Nur in diesem Zusammenhang ist meine Bemerkung zu gar nichts einzuwenden haben, daß wir sie im Gegenteil verstehen, daß die Berliner Gegengründe nicht anhören. wünschen, aber nicht dafür stimmen könnten, daß die Be- Selbst wenn sie den Schall der Worte vernehmen, so sind sie ratung bereits am nächsten Tage stattfinde. Ich mußte dar- durch die jahrelange Gewöhnung durch den Vorwärts" doc) legen, warum wir uns so verhielten, wollte ich nicht der bös- innerlich gegen irgendwelche Gründe und Darlegungen der artigsten Auslegung Tür und Tor öffnen. Mehrheit immun geworden.
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In derselben Nummer der„ Humanité" vom 31. Juli wird ein Leitartikel veröffentlicht:" Saltes Blut ist not- fie wendig!" Verfasser: Jaurès !
Also, werter Genosse Kautsky , Sie haben sich am 30. Juli in Brüssel mit Jaurès unterhalten und trotzdem hat er gerade zu der Zeit" in Paris . an einer Fraktionssitung teilgenommen, debattiert und einen Leitartikel geschrieben! Wenn das alles möglich war, dann war es wohl auch nicht unmöglich, daß Jaurès nebenher noch einen Brief geschrieben hat. Ihr Hauptargument ist also durch die„ Humanité" unanfechtbar widerlegt.
Bleibt Ihr zweites Argument: der( vertrauliche) Brief stehe im Widerspruch mit der( öffentlich gehaltenen) Rede.
Vergleichen Sie, bitte, was Jaurès in dem Brief geschrieben hat, mit dem, was Marcel Cachin in der„ Humanité" vom 1. August unter dem Titel schrieb:
Die letten Schritte, die Jaurès für den Frieden tat:
"... Unser armer Freund sollte selbst für die Leser der„ Humanité" die Ansichten rekapitulieren, welche er heute vor den ohnmächtigen oder verblendeten Ministern verteidigt hatte. Er sollte an diesem Redaktionstische unseres Journals den entscheidenden Artikel schreiben, durch den die Verantwortlichkeit unserer Partei zurückgewiesen worden wäre..."
Ich brauche dem nichts mehr hinzuzufügen.
2. Die Aeußerungen Sembats. Kautsky hat im " Vorwärts" vom 11. April behauptet, die Aeußerungen Sembats seien von der Humanité" bestritten" worden. Ich stellte fest, daß das unrichtig sei, daß weder die„ Humanité" noch Sembat selbst die Richtigkeit bestritten habe; lediglich der in der Schweiz lebende Homo- Grumbach habe in der„ Humanité" von oben herunter über die angeblichen Aeußerungen Sembats geschrieben. Jetzt gibt Kautsky au:
„ Von den diesem( Sembat) zugeschriebenen Aeußerungen hatte die Humanité" erst durch den Genossen Grumbach erfahren. Er hat das Histörchen bereits jo lächerlich gemacht, daß es der Redaktion überflüssig erscheinen durfte, noch mehr darüber zu sagen."
Wer legitimiert den Genossen Kautsky zu diesen Behauptungen? Warum soll übrigens das Histörchen unwahr sein? Nichts spricht für die Unrichtigkeit, viel aber für die Richtigkeit. Um das deutlich zu zeigen, muß ich die Aeußerungen hier nach der Fackel", auf die Kautsky ausdrücklich hingewiesen hat, wiederholen:
" Durch ein sächsisches Parteiblatt ist fürzlich eine auch mir vorher schon bekanntgewesene Aeußerung des Ministers eines der gegen uns kriegführenden Länder erwähnt worden. Dieser Minister soll bereits im September v. J. gesagt haben:
„ Wenn die deutsche Sozialdemokratie ihre Politit beibehält, müssen wir sehen, sobald wie möglich den Krieg zu beenden."
Zwei Monate später, nachdem allerlei Schwindelnachrichten ins Ausland gekommen waren über" furchtbare Hungerrevolten", „ Straßenkämpfe"," Anwachsen der Opposition innerhalb der fozialdemokratischen Partei" usw., soll derselbe Minister erklärt
haben:
Ich selbst hatte schon einer Anzahl Kollegen auf die Frage, ob Wenn der Vorwärts" die Gelegenheit benußt, um mir abreisen tönnten, gesagt: ich kann nichts Bestimmtes sagen, aber einige persönliche Liebenswürdigkeiten zu sagen, so zeigt das nach allgemeiner Annahme wird heute Schluß gemacht werden. nur erneut, daß die ſeit Der Fraktionsspaltung Daraufhin reisten bereits verschiedene Kollegen ab. Jch hörte dann von ihm mit Eifer anderen anempfohlene Methode beiläufig das nicht für mich bestimmte Wort Interpellation fallen der Sachlichkeit durch ihn selber noch keine Anwendung und fragte darauf Fischer- Sachsen, den ich im Gespräch mit findet. Benn ich in einer parteipolitischen Frage von der Haase gesehen hatte, genau so, wie er es in seinem Briefe darstellt. Redaktion des Vorwärts" abweiche, so hat das natürlich gar und was sagt Fischer auf meine Frage, ob die Sozialdemokratische nichts mit meinen Ansichten über Wissenschaft und BildungsArbeitsgemeinschaft etwas zu unternehmen beabsichtige? Lesen arbeit zu tun. Und wenn ich aus neuen Tatsachen der gesellwir seinen Brief nach: schaftlichen Entwickelung lerne und darnach bisherige Erkenntnis
er
" Ich zudte mit den Achseln, da mir nicht bekannt ergänze oder berichtige, so glaube ich damit nicht gegen das war, was die Arbeitsgemeinschaft beantragen Parteiprogramm oder den wissenschaftlichen Sozialismus zu wollte. Scheidemann: Was sagt denn Haase?" Ich: verstoßen. Vielleicht entschließt sich auch der„ Vorwärts " " Haase meinte auch, es werde heute unter allen noch einmal zu solcher Art des Umlernens". Man soll die Umständen vertagt werden?" Hoffnung nic aufgeben. Heinrich Schulz.
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Der Tatbestand ist also der: meine Frage nach einer etwa beabsichtigten Aktion der Arbeitsgemeinschaft wurde von Fischer Wir hätten zwar keine Verpflichtung, diese neuen Annicht beantwortet, weil ihm nicht bekannt war, was die würfe gegen uns auch noch abzudrucken. Aber weshalb sollen Arbeitsgemeinschaft beantragen wolle. Das scheint freilich im wir unseren Lesern nicht an einem Beispiel zeigen, wie man" Widerspruch zu stehen mit einer anderen Stelle feines Briefes, wo sich die Herstellung der„ Meinungsfreiheit" denkt. Auf beeine vorausgegangene Unterhaltung mit Haase so fonderes Verständnis stießen bei uns die Schulzschen Darschildert: legungen über die jahrelange Gewöhnung" der Berliner GeWährend wir, Erdmann, Haase und ich uns im Sinter- nossen an die angebliche Heze des Vorwärts" gegen Frak grund des Sigungssaales unterhielten, fragte im Vorbeigehen tionsmehrheit und Parteivorstand. Vor nicht allzu langer ein anderer Kollege- ich weiß nicht mehr, wer es war ob Zeit kritisierte Genosse Schulz noch den Vorwärts", weil er heute Schluß gemacht werde. Ich bemerkte, der Präsident habe zu Gradnauer gesagt, es werde heute unter allen Umständen ver- 8u parteivorstands- und fraktionsoffiziös war! Ja, ja, das tagt werden. Umlernen! Daraufhin sagte auch Haase: Ja, ja, es wird heute unter allen Umständen vertagt werden." Und er machte eine Handbewegung, die etwa besagte:„ Die machen Schluß!" Ich fragte dann Haase:" Ihr wolltet doch eine Interpellation einbringen?" Haase:" Ja, aber wir sind wieder davon abgekommen, wir begnügen uns mit dem Antrag." Dann setten wir die unterbrochene Unterhaltung über eine ganz andere Sache fort."
Die Redaktion des Vorwärts".
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Die Kriegsgewinnsteuer
in der Budgetkommission des Reichstags. Der§ 23 der Vorlage, der die Einschätzung der sogenannten
Ich mache diese Gegenüberstellung nicht, um Fischer der flüch- Schachtelgesellschaften" regelt, wird angenommen. tigen Berichterstattung zu zeihen, sondern um zu zeigen, wie leicht man sich irren kann bzw. wie leicht Irrtümer entstehen können. Daß Fischer über die Absicht der Arbeitsgemeinschaft unterrichtet war, hat Haase im Reichstage behauptet:
Zu dem mit verhandelten§ 30 beantragen die Sozialdemo fraten folgenden Zusatz:
Abg. Haase( Soz. Arbg.): Ich erfahre soeben vom Abg. Scheidemann, daß es sich um den Abg. Edmund Fischer handeln soll. Ich stelle fest, daß ich dem Abg. Edmund Fischer im Gegenteil gesagt habe, welchen Antrag wir zu stellen beabsichtigen, und daß mit keinem Worte die Rede davon gewesen ist, daß er etwa nach Hause fahren könne.
Es steht also fest:
1. Mir und meinen Freunden war von niemanden eine Mitteilung gemacht worden, daß die Arbeitsgemeinschaft irgendeinen Vorstoß zu machen beabsichtige.
2. Es ist also absolut unrichtig, wenn Haase behauptet, ich sei über seine vor uns geheimgehaltenen Absichten unterrichtet gewesen.
3. Haase hat im Reichstag mitgeteilt, daß er Fischer über den Antrag der Arbeitsgemeinschaft informiert hat. 4. Fischer schreibt: es sei ihm nicht bekannt gewesen, was die Arbeitsgemeinschaft beantragen wolle.
5. Haase hat nicht gesagt: Ihr könnt abreisen, aber er hat ausdrücklich gesagt: es werde heute unter allen Umständen vertagt werden".
" Jetzt hat sich die Situation wesentlich geändert! In Deutschland geht die Ginigkeit in die Brüche und die Hungersnot nimmt zu- nun müssen wir den Krieg nach Möglichkeit in die Länge ziehen! Mehr verlangt niemand zu hören, der die Absicht hat, abzuJe länger er bauert, um so schlimmer wird es in Deutschland , reisen. Nach meinem Gespräch mit Fischer glaubte ich allen um so mehr steigen unsere Aussichten auf den Sieg!" Kollegen, die mich fragten, mit gutem Gewissen sagen zu können, Diese Sembat zugeschriebenen Aeußerungen decken sich voll- daß ihrer Abreise nichts im Wege stände. Aber nicht mit gutem kommen mit den von der französischen Partei bisher beobachteten Gewissen hätte ich nach ihrer Abreise dann dafür stimmen können, Politit, sie decken sich auch restlos mit den Beschlüssen des Weih- daß nun am nächsten Tage doch eine Sibung stattfinden soll. nachtskongresses der französischen Partei. Dieser Pariser Kongres erörterte auch die Frage, ob die französische Partei wieder Be- Ueber Kameradschaft und ähnliche Tugenden zu reden, scheint er Für die guten Lehren, die mir Haase gibt, danke ich bestens. ziehungen mit der deutschen Sozialdemokratie aufnehmen könne. mir nicht besonders berufen zu sein. Unter gewissen Voraussetzungen ist sie dazu bereit: die deutsche Partei soll zuvor bestimmte Handlungen" begehen:
gefaßt werden."
PH. Scheidemann.
Die gekränkte Unschuld.
" Der Bundesrat bestimmt die für die Veranlagung und Erhebung der Kriegsvermögenssteuer der Bundesfürsten zuständigen Behörden."
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Staatssekretär Helfferich erklärt, daß die Bundesfürsten sich freiwillig bereit erklären, diese Steuer zu bezahlen; eine Verpflichtung sei nicht anzuerkennen. Troß dieser Erklärung stimmte die Kommission dem sozialdemokratischen Antrag ohne Widerspruch zu. § 36 wird dahin geändert, daß die Abgabe binnen 12 Monaten statt 3 Monaten- nach Zustellung des Bescheids in drei gleichen Raten zu entrichten ist.
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Bei§ 41, der dem Bundesrat das Recht zur Milderung oder Vermeibung besonderer Härten zuerkennt, wünscht Abg. Erzberger eine Erweiterung dieses Rechts. Abg. David( Soz.): Man darf dem Paragraphen nicht eine Fassung geben, durch die dem Bundesrat die Anwendung des Gesetzes generell anheimgestellt wird. Nur ein zelne besonders geartete Fälle dürfen der Nachprüfung des Bundes
rats vorbehalten bleiben.
Die Vorlage wird angenommen.
§ 43 bezweckt die Aenderung einiger Bestimmungen des Besitzsteuergesetzes. Von Interesse ist hier ein von den Nationalliberalen gestellter Antrag, wonach der Vorsiz in den Besitzsteueramte der allgemeinen Landesverwaltung( Landräte), sondern durch ämtern bei Veranlagung der Kriegsgewinnsteuer nicht durch Befinanz- und steuertechnisch vorgebildete Beamte geführt werden muß. Staatssekretär Helfferich hat gegen den Antrag die„ allergrößten Bedenken". Man könne nicht von Reichs wegen den Einzelstaaten Vorschriften für ihre Steuerorganisation machen. Abg. David: Wir sind für den Antrag. Reichsrecht geht über Landesrecht. Verfassungsmäßige Bedenken stehen nicht im Wege. Wenn das Reich eigene Steuern macht, so hat es auch Vorsorge zu treffen für die einheitliche Durchführung. Den Einzelstaaten find schon im Begebiet der Einzelstaaten ist im Laufe der Jahre nicht fleiner, sisteuergeset gewisse Organisationsvorschriften gemacht. Der Begriff der Sphäre der Einzelstaaten ist dauernd im Fluß. Das Betätigungssondern größer geworden. Sparsamkeitsrücksichten schlagen hier nicht durch. Nichts lohnt sich so sehr, als die Anstellung füchtiger Steuerbeamter. Was wird nach dem Kriege alles an Steueraufgaben kommen! Ohne besondere Beamte wird unmöglich auszukommen sein. Die Landräte kommen infolge ihrer gesellschaftlichen Beziehungen bei der Steuerveranlagung oft in die schlimmsten Kon
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Antrag ebenso notwendig sei wie in Preußen. Abg. Pfleger( 3.) statiert dabei aber, daß im Süden durch die technisch vorgebildeten wendet sich aus staatsrechtlichen Gründen gegen den Antrag, konBeamten härfer veranlagt wird als im Norden.- Abg. Graf we star p( f.) bestreitet das unter großem Gelächter.
.... Nur wenn diese Versicherungen gegeben werden, nicht nur als Formeln von Resolutionen, sondern als lebendige Regel ihrer Aktionen gegen die kaiserliche Regierung, nur wenn entscheidende Handlungen durch die Der Vorwärts " drudt gestern aus einem Artikel, den flifte. Abg. Gothein( Bp.) erinnert an Mecklenburg , wo der Sozialdemokratie oder brauch die Minoritätsoppoſition vollzogen ich über die Gärung in der Partei geschrieben habe, den Abwerden, kann die Wiederaufnahme der Beziehungen ins Auge schnitt ab, der sich mit seiner Mitschuld an der gegenwärtigen In Deutschland sollen die Sozialdemokraten„ Handlungen" Barteizerrüttung beschäftigt. Das ist mehr als ich erwartet begehen, durch die Bwietracht im Volke hervorgerufen und die hatte. Eigentlich hatte ich zwar den ganzen Artikel für den Landesverteidigung geschwächt wird, damit die verbündeten Fran- ,, Vorwärts" bestimmt, unterdrückte aber diese Absicht, weil ich zosen, Russen und Engländer mit größerer Sicherheit auf den Sieg mich mehrmaliger bitterer Erfahrungen erinnerte, die ich seit Kriegsbeginn bei der Einsendung von Mitteilungen an die rechnen können, denn, so heißt es in der französischen Resolution Redaktion des„ Vorwärts" gemacht hatte. Nun kommt ein " Der Kongreß erinnert die sozialistische Parlamentsfraktion wesentlicher Teil des Artikels wenigstens auf Umwegen in die an die Einheit der Aktionen, die die Einheit der Spalten des Vorwärts". Abstimmung im Parlament in allen wichtigen Fragen in Was der Vorwärts" dagegen zu sagen weiß, lohnt kaum fich schließt. Der Kongreß erinnert nochmals alle Kampf- eine Erwiderung. Ich hoffe, daß die Leser nicht nur die vom genossen, die Führer wie die Organisationen, an die mehr, Borwärts" fett gedruckten Stellen meines Artikels gelesen
weiter:
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Der Antrag wird mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Fortschrittler, Nationalliberalen und Polen angenommen. Die Kommission greift dann auf den zurückgestellten§ 25 zurück, der den Steuertarif für Gesellschaften regelt. Dazu liegt der Verschärfungsantrag der Sozialdemokraten vor; ferner Anträge der Konservativen, der Nationalliberalen und der Fortschrittler, verschiedenen Wegen erreichen wollen. die eine Schonung der Gesellschaften mit beschränkter Haftung auf
Abg. Ho ch( Soz.) erklärt, daß seine Freunde dem nationalliberalen Antrag zustimmen und fragt, ob den Genossenschaften die