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3 aus Salzburg , 13 aus Steiermark , 2 aus Tirol, 27 aus Böhmen , die aber nur 15 Stimmen erhielt. Sie lautet: hat sich schon zehn Jahre mit dem Problem beschäftigt, und nur die 8 aus Mähren , 3 aus Schlesien und 1 aus der Bukowina. „ Es ist in diesem Kriege offenbar geworden, daß die großen Rücksicht hat der Ausführung im Wege gestanden, daß die Technik Parteivorsitzender Genosse Seit leitet die Verhandlungen, Probleme, vor die Europa gestellt ist, die Sicherung der nationalen auf diesem Gebiete noch in der Entwickelung sei. Inzwischen aber den Bericht über die Tätigkeit des Vorstandes und des Klubs der Autonomie der Völker und die Ordnung der Weltwirtschaft durch ist sie fortgeschritten, und es haben Köln , Nürnberg , Dresden , Abgeordneten erstattet Genosse Skaret. Er erläutert das im ge- Begründung der Handels- und Verkehrsfreiheit, für alle Staaten Stuttgart , Schwarzenbek und andere Kommunen solche Anlagen druckten Bericht des Parteivorstandes vorliegende statistische Material der Welt nicht im Wege der Waffen gelöst werden können. Daß im errichtet. Von ihrer Besichtigung sind wir alle mit der Ueberund verweist für die einzelnen Fragen auf die vom Parteivorstand Gegenteil der Friede nur kommen und die Rückkehr zu den Kultur- zeugung von ihrer Zweckmäßigkeit wie von ihrer Rentabilität zurüdin Aussicht genommenen Publikationen. Als erste von diesen erhalten aufgaben nur erfolgen kann, wenn sich in allen kriegführenden gekehrt. Es soll damit alles und jedes Gemüse, das in einer solchen die Delegierten einen sechsundfünfzig Seiten starken Bericht über die Staaten die Erkenntnis durchsetzt, daß die Weiterführung des Großstadt häufig dem Verderben anheimfällt, erhalten werden; es Tätigkeit des Parteivorstandes und des Klubs der Abgeordneten zur Krieges zwecklos ist und ihm nur eine Vereinbarung auf demo- soll aber auch den kleinen Pächtern ein Dienst geleistet und ihnen Ernährungsfrage. kratischer Grundlage ein Ende zu sehen vermag." Die Resolution Lust gemacht werden, mehr Gemüse zu bauen. Es ist zu erwarten, Hervorzuheben ist aus diesem Bericht, daß es der Parteipresse erklärt die Zerreißung und Spaltung der Einheit der Arbeiter- daß das Dörrgemüse in Zukunft sogar den Konserven den Rang gelungen ist, 62 Proz. ihrer Friedensauflage auch während der bewegung als notwendige Folge der bisherigen Stellungnahme der ablaufen wird. Stadtv. Goeroldt( Fr. F.): Wir sind nicht prinzipielle Gegner Kriegszeit aufrechtzuerhalten. In einer zum Schluß angenommenen Mehrheiten der sozialistischen Parteien zum Kriege" und begrüßt Resolution wurden gefordert: energische Maßnahmen 1. gegen die deshalb alle in den Minoritäten der sozialistischen Parteien ver- der Vorlage. Aber es macht sich doch der Mangel einer RentaTeuerung aller Lebensmittel und gegen die mangelhafte Organi- törperten Bestrebungen, die der internationalen Solidarität auch bilitätsberechnung sehr empfindlich bemerkbar. Auch scheint die sation der Voltsernährung; 2. zur Erhöhung der Unterhaltsbeiträge, im Kriege Ausdruck geben.„ Die Einigkeit der sozialistischen Orga- Auswahl des Plazes nicht zweckmäßig; man sollte die Anstalt auf Ebenso wissen wir nichts Ge= insbesondere durch Gleichstellung der Kinder unter acht Jahren mit nisationen kann nur erlangt werden, wenn sich die Sozialisten aller einem Rieselgut unterbringen. den Erwachsenen; 3. zur Erhaltung der früheren Erfolge gewerk- Länder entschließen, die Beschlüsse der internationalen Kongresse nügendes über die beabsichtigte Art und Ausdehnung des Beschaftlicher Kämpfe. triebes noch über die Verwaltung. in allen internationalen Fragen als bindend anzuerkennen." Nach Ablehnung dieser Resolution wurde dann nachstehende, von Viktor Adler im Auftrage des Parteivorstandes unterbreitete Resolution einstimmig angenommen: al
In einem anschließenden Referat des Genossen Matthias Eldersch über Sozialversicherung und Kriegsfürsorge wurde verlangt, ungesäumt eine weitausgreifende Aktion der Volksfürsorge und eine Reform der Sozialversiche= rung, größere Einheitlichkeit in der Krankenversicherung und Erhöhung der Leistungen derselben, Einführung der schon jahrzehntelang versprochenen Invaliden bersicherung, Ausdehnung der Unfallversiche= rung, Neuregelung der Versorgung der Kriegsinvaliden und Hinterbliebenen und Schaffung von Arbeitsnachweisen unter Mitwirkung der gewerkschaftlichen Organisationen.
" Die Konferenz der deutschen Sozialdemokratie... Sie begrüßt die sozialistischen Arbeiter in allen Ländern... und ist der unerschütterlichen Ueberzeugung, daß sie sich wieder zur solidarischen Führung des internationalen Klassentampfes zusammenfinden werden, wenn... dieses Krieges vorbei ist. Sie begrüßt darum jede Bemühung zum Zwecke der Wiederanknüpfung der durch den Krieg gestörten Beziehungen zwischen den sozialistischen Arbeitern aller Länder, die zur Wiederaufrichtung der Internationale und der Solidarität der Arbeiterschaft im... führen kann, verurteilt aber auf das schärfste Bestrebungen mögen sie von rechts oder links kommen, die vermeinen, die internationale Einigung des schen Parteien in den einzelnen Ländern zersehen und spalten. Die Solidarität der erneuerten Internationale kann nur auf der festen Grundlage starker und geeinigter Parteien in allen Ländern aufgebaut werden. Diese Einigkeit der sozialistischen Organisationen war niemals notwendiger als in den Zeiten verschärften..., die dem Proletariat aller Länder zweifellos nach dem Kriege bevorstehen." ( z)
Stadtv. Gronewaldt( Linke): In einer Millionenstadt geht unendlich viel an Gemüse verloren; dem soll diese Anlage_entgegenarbeiten. Ich empfehle jede mit der Bedeutung der Sache vereinbare Gile.
Stadtrat Runge: Die Prüfung der Sache ist so eingehend und gründlich wie irgend möglich gewesen. Die Rentabilität erscheint als gesichert. Die Transportkosten des Gemüses nach einem Rieselgut würden erheblich höher sein, als nach dem Plaz an der Fröbelstraße; ganz unpraktisch wäre es, den Ueberschuß an Gemüse aus der Markthalle erst nach einem Gut zu schaffen. Die Verwaltung soll derjenigen der städtischen Güter angegliedert werden. Die Submission auf die Maschinen soll morgen erfolgen. Die Anstalt in Köln ist infolge der zeitigen enormen Preise für Wir müssen jedenfalls Dörrgemüse schon völlig abgeschrieben.
Ungarn ". An der lebhaften Distuſſion beteiligten sich u. a. Die Broletariats dadurch herbeiführen du fönnen, jag te biegung des gleich darauf los arbeiten Wir mü
Sodann referierte Genosse Karl Renner über" Die öfter reichische Handelspolitik und der Ausgleich mit Genossen A u sterlik, Dr. Danneberg, Dr. Ellenbogen, Dr. Viktor Adler, Seit und Leuthner, in der vor allem Danneberg und Adler die weltpolitischen Ideen des Mitarbeiters der Sozialistischen Monatshefte" Genossen Leuthner ablehnten. Eine längere Resolution wurde einstimmig angenommen, aus der wir folgende Forderungen hervorheben:
1. Die bewußte und durchgängige Neugestaltung unserer inneren Wirtschaftspolitik im Geiste des modernen Industriestaates, im Geiste der Industrie- und Sozialpolitit.
Beide sind unzertrennlich. Der Schuh der Arbeit ist allgemeines Staatsinteresse; aber schon die Steigerung der Produktion hat zur ersten Voraussetzung eine fräftige, gesunde, wohlgenährte Arbeiterschaft. Der jahrzehntelange Stillstand der sozialpolitischen Gesetzgebung ist endlich zu brechen, die Arbeiterschutzgesetzgebung tatkräftigst auszubauen, Mutter- und Säuglingsschuß in wirtsamer Weise aufzunehmen und die Volksernährung zur dauernden Aufgabe der Staatsverwaltung zu machen.
Stadtv. Mann( Soz.): Wir begrüßen die Vorlage, haben absolut kein Interesse an einer Ausschußberatung, der wir uns aber nicht widersetzen werden, und hätten nur gewünscht, daß die Vorlage viel früher eingebracht worden wäre. Endlich hat man auch hier eingesehen, daß alles, was gespart werden kann, auch gespart werden muß. Große Mengen Gemüse sind verdorben oder haben untergepflügt werden müssen usw., die bei ziveckentsprechender Behandlung sich aufbewahren und in der gemüsefnappen Zeit auf den Markt bringen lassen. Oft genug war in der Halle ein eberangebot zu beobachten, so daß die Preise sanken und die Produzenten, die zu den gesunkenen Preisen nicht verDer von dem Angeklagten angeschossene Rittmeister a. D. Faber faufen wollten, mit den vollen Wagenladungen nach Hause fuhren; ist nicht getötet, sondern nach dem Schuß ins Genick bewußtlos ge- dann verdarb das Gemüse und wanderte schließlich auf den Dungworden und nach ärztlicher Behandlung gesundet. Die Anklage Haufen. Andererseits hören wir, daß die Kriegspreise für Gelautet bezüglich dieses Falles nicht auf Mord, sondern auf Mord- müse die Selbstkosten nach der Angabe der Produzenten nicht geversuch. In der weiteren Verhandlung kam zur Sprache, daß der deckt haben, weil die Arbeitskräfte sehr knapp und die Löhne entAngeklagte wiederholt Vorbereitungen zum Ausbruch gemacht hatte. sprechend gestiegen seien; man hielt also die Ware zu2. In unserem Verhältnis zu Ungarn die Aufrechterhaltung und Da der Angeklagte an nervösem Kopfschmerz leidet und behauptet, rück, und zeitweise war weder in der Halle noch bei den HändWahrhaftmachung der Gemeinsamkeit des Wirtschafts - der Verhandlung nicht folgen zu können, wenn ihm die( nur leicht Tern selbst für hohe Preise Gemüse zu haben. Auch ein großes gebiets als des durchaus gleichen und gemeinsamen Interesses angelegten) Fesseln nicht abgenommen würden, wird er nach Anhörung Quantum der zurückgehaltenen Ware kam später nicht wieder beider Staaten und ihre Ausgestaltung in dem Sinne, daß unter des Gerichtsarztes für die Dauer der Verhandlung entfesselt. Die auf den Markt, sondern verdarb. Dieser geradezu frevelhaften Wahrung der vollen Gleichberechtigung und Parität die Wirtschafts- Schuldfragen lauten betreffs Westphal junior auf Mord, Vergeudung von Lebensmitteln soll durch die Anlage gesteuert Die bei einer guten Ernte überflüssig werdenden Beverwaltung nicht getrennt nach Gesichtspunkten der Rivalität, sondern Totschlag, versuchten Mord, versuchten Totschlag werden. nach gleichen Grundsätzen und insbesondere in Ernährungsfragen eventuell vorsägliche Körperverletzung, schwere Urkundenstände kommen in die Anstalt. Ob die Stadt nachher für ihr einheitlich erfolgt. fälschung, Betrug, versuchte Verleitung zum Mein- Dörrgemüse den offenen Markt braucht, ist fraglich, denn die Stadt 3. Die völlige Abkehr von der bisherigen Schuh - seid, Verleitung zur schweren Urkundenfälschung hat felbst Gelegenheit genug, diese Produktion anderweit unters zollpolitik. Weit entfernt, die Produktivkräfte beider Staaten und Betrug. zu entfesseln, hat diese Politik durch die Erhöhung der Lebenskosten Betreffs Westphal fenior lauten die Schuldfragen auf der Massen und durch die Verteuerung der Rohstoffe die Produktions - fchwere Urkundenfälschung, Betrug bezw. Bei tosten gesteigert und so den Inlandsmarkt verkümmert und den Aushilfe hierzu. landsabsatz untergraben. Auf der Bahn des Hochschutzes gibt es aus diesem verderblichen Zirkel feinen Ausweg. Wenn schon ein sofortiger Uebergang zur Vernunft der Handelsfreiheit nicht zu erwarten ist, so müssen zumindestens die Korn- und Eisenzölle fallen, alle sonstigen Lebensmittel- und Rohstoffzölle herabgesetzt werden. Die Handelsbeziehungen zum gesamten Ausland sind nach dem Kriege durch eine freiheitliche Vertragspolitik wieder aufzunehmen und sorgsam zu pflegen.
4. Insbesondere aber sind die Beziehungen zu denjenigen Wirtschaftsgebieten, mit denen wir geographisch und geschichtlich, durch Handel und Verkehr seit jeher am engsten verbunden sind, deren wechselseitiger erfolgreicher Austausch mit uns unsere handelspolitische Zukunft entscheidet, zum Deutschen Reich und zum Balkan , nach dem Kriege von allen Fesseln einer übel
Dem Wahrspruch der Geschworenen entsprechend verurteilte das Schwurgericht gestern den Angeklagten Willi Westphal wegen Mordes, Mordversuchs, schwerer Urkundenfälschung, Meineids und Betrugs zum Tode; außerdem zum Beruft der bürgerlichen Ehrenrechte, fünfzehn Jahren Zuchthaus, weiteren zehn Jahren Ehrverlust und 6000 M. Geldstrafe. Mildernde Umstände hatten die Geschworenen dem Angeklagten versagt.
Der Mitangeklagte Tischler Westphalsen. wurde wegen schwerer Urkundenfälschung unter Zubilligung mildernder Umstände zu sechs Monaten Gefängnis vernrteilt. Zwei Monate wurden auf die Untersuchungshaft angerechnet. Westphal sen. wurde aus der Haft entlaffen.
beratenen zollpolitischen Abſchließung zu befreien, Stadtverordnetenversammlung.
würden.
10. Situng vom Donnerstag, den 13. April 1916, nachmittags 5 Uhr.
Von der Direktion der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft" ist bei der Versammlung ein Protest gegen Aeußerungen eingegangen, die der Stadtv. Heimann über den Betrieb usw. in der Sitzung vom 30. März getan hat.
durch den Ausbau eines mitteleuropäischen Eisenbahn- und Kanalsystems sowie durch die schrittweise Angleichung der wirtschaftlichen und sozialen Gesetzgebung zu vertiefen und dauernd freundschaftlich zu gestalten. Gegen ein schutzöllnerisches Mitteleuropa müßten wir Vorsteher Michelet eröffnet die Sizung. uns um so mehr zur Wehr sehen, als dadurch die imperialistischen In den Aufsichtsrat der städtischen Gas- und Tendenzen in der Welt und damit die Kriegsgefahren vermehrt Glektrizitätswerke Berlin " wählt die Versammlung Genosse Viktor Adler hielt dann ein umfassendes Referat 10 ihrer Mitglieder, darunter auch Fischer, Heimann, Ritter( Soz.). über Oesterreich nach dem Kriege". In ausführlicher Eine große Anzahl von Stiftungs- Etats, dabei auch Weise legte er die Schwierigbeiten der ausländischen Bruderparteien dar, ging danach auf den Eintritt der polnischen Sozialdemokraten die der Zeitlerschen Stiftungen, werden enbloc genehmigt. Die unbesoldeten Stadträte Mielenk, Panofsky , Dr. in den Polenklub ein, den er für einen politischen Fehler hält, trotzdem aber nicht wünscht, daß die Konferenz in dieser Sache einen Breuß, Rast, Runge, Selberg, Wagner, Dr. Wiemer Beschluß faßt, um dann auf die innere Politik Oesterreichs einzu- scheiden Ende 1916 mit dem Ablauf ihrer sechsjährigen Wahlperiode gehen, die eine entscheidende Verfassungreform erfordert. Er führte aus dem Magistratskollegium aus. Zur Vorbereitung der Neuwahl dann weiter aus, daß der Krieg die Richtigkeit der sozialdemokrati- wird ein Ausschuß eingesetzt. schen Grundsätze bestätigt habe und die Sozialdemokratie nur in dem sehr wichtigen Puntte geirrt habe, da sie glaubte, die heutige Ordnung sei schon zu schwach geworden, um einen Weltkrieg zu ertragen. Nach der nur bruchstückweise veröffentlichten Resolution Die Erhöhung der Kriegsteuerungszulagen soll auch verlangte er: Erneuerung des Parlaments nach den Grundsäßen den Angestellten des Zentralvereins für ArbeitsLokalverwaltung, Autonomie der Kronländer, für die Landtage all- nachweis, soweit sie ein jährliches Dienſteinkommen bis zu gemeines Proportionalwahlrecht und Finanzkontrolle, ferner jofor- 2500 m. beziehen, zuteil werden, und zwar vom 1. Dezember 1915 gemeines Proportionalwahlrecht und Finanzkontrolle, ferner fofor- ab. Dazu sind für das Etatsjahr 1915 2300 M. erforderlich, die tige Aufhebung der Zensur, Vorsorge für die Opfer des Krieges, Kriegsgewinnsteuer und ausgiebige progreffive Vermögens- und aus dem Vorschußkonto gededt werden sollen. Die Versammlung stimmt zu. Eine Anfrage des Stadtv. Erbschaftssteuern. Am lezten, dem vierten Sizungstage sprach Dr. Viktor Modler( Linke), weshalb der Magistrat die Ausdehnung dieser Adler über„ Die Partei und die Internationale". Bulagen auch auf die bis zu 2500 M. Gehalt beziehenden LehrEr berichtete über die Vorgänge im Internationalen Bureau vor personen zurzeit abgelehnt habe, obwohl sich eine solche AusKriegsausbruch und legte die Gründe dar für die Haltung der dehnung schon im Interesse der ausgleichenden Gerechtigkeit sozialistischen Parteien gegenüber dem ausgebrochenen Weltkriege. empfehle und in den betreffenden Streisen über die ablehnende Die Internationale war immer und konnte nichts anderes sein Haltung des Magistrats lebhafte Mißstimmung herrsche, bleibt unals der Bund von national organisierten Parteien, die in ihrem Der Magistrat unterbreitet den Vorschlag, auf städtischem GeLande wirken und die Interessen ihres Proletariats in erste Linie stellen und aus dem Interesse ihres Proletariats den Bund aller lände zwischen dem Obdach an der Fröbelstraße und der GasProletariate wollen. Und daß dieser Bund notwendig ist, daß er anstalt IV an der Danziger Straße eine allein uns dem Ziele näher bringen kann, ist Grundlage und Wesen städtische Trocknungsanlage für Gemüse und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse der sozialistischen Bewegung. Der Krieg ist eine so gewaltig- entſetliche Sache, daß es ein Wunder wäre, wenn irgendeine Institution zu errichten, und sucht bei der Versammlung die Genehmigung des ihm standgehalten hätte. Daß sich die Organisation der Inter - Bauprojekts und des Kostenanschlages von 250 000 m. nach. nationale nicht erhalten ließ, während die Proletariate gezwungen Bürgermeister Dr. Reide: Das Unternehmen ist als eine find, gegeneinander zu kämpfen, ist erklärlich, wenn auch noch so Kriegsmaßnahme gedacht. Da wir unmittelbar vor der Wachstumsschmerzlich. Die Wiederherstellung der Internationale nach dem periode auch für Gemüse stehen, muß die Zeit voll ausgenutzt werStriege wird keine leichte Aufgabe sein; nicht jeder wird sich sofort den. Die Herrichtung der Apparate und Maschinen würde aber befreien können von der Hibe des Kampfes. Aber es wird nach immerhin vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen und wir dem Kriege, vielleicht noch während des Krieges eine Annäherung fämen, auch bei sofortiger Bestellung, hart an Ende Juni, also an der Gesamtparteien wohl möglich sein. Es wird eine Zeit der die Hochsaison heran. Daher hat der Magistrat Ihres EinverständSchwierigkeiten, des allmählichen Verhandelns kommen, aber wir nisses sicher zu ſein geglaubt, wenn er die Maschinen bereits bewerden uns wieder finden, weil wir uns finden müssen. stellt und damit allerdings den Anfang mit der Ausführung des Die sich anschließende Diskussion bewegte sich in der Haupt- Unternehmens gemacht hat. Es handelt sich auch nicht etwa um sache um eine von Friedrich Adler eingebrachte Resolution, einen neuen Gedanken, ganz im Gegenteil, unsere Güterverwaltung
beantwortet.
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aubringen. Die Deputation für die Kanalisationswerte und Güter Berlins beschäftigt sich mit dieser Anlage schon seit Jahren; nur war bisher die Technik nicht weit genug. Das ist jetzt anders geworden. Im Etat für 1916 sind ja auch 200 000 f. für die Anlage eingestellt; die Sache kommt also nicht etwa aus dem Handgelent. Die Furcht im Bunkte der Rentabilität braucht von dem Projekte nicht abzuschrecken. Als Kriegsmaßnahme wollen wir die Sache nicht betrachtet wissen; sie steht ja auf dem Stat und wäre also aus laufenden Mitteln zu bestreiten. Wir sehen sie als eine dauernde Einrichtung an; wir haben nichts dagegen, daß sie jetzt beschleunigt wird, wünschen vielmehr, daß recht schnell an die Arbeit gegangen wird, zum Nußen der Bevölkerung und der kleinen Bächter, zumal die Befürchtung besteht, daß wir in absehbarer Zeit nicht zu friedlichen Verhältnissen kommen werden. Stadtv. Caffel( Linke) bemängelt ebenfalls, daß die durchaus zu begrüßende Vorlage nicht rechtzeitig eingebracht und ihre Begründung so dürftig gehalten ist.
Oberbürgermeister Wermuth: Für jetzt handelt es sich um eine Kriegs- Nahrungsmittelmaßnahme, wie wir fie, getragen von Ihrem Vertrauen, wiederholt durchgeführt haben. Wir haben auf diesem Gebiet einen Umsatz von schlecht gerechnet 100-110 Millionen Mark. Wir sind dabei bestrebt, zwar nicht Gewinne zu machen, aber doch Verluste zu vermeiden. In einem so ungeHeuren Betriebe sind natürlich oft Anschaffungen und Herstellungen nötig, die uns den gesamten Kriegsbetrieb erst ermöglichen. Ich bitte Sie, uns nicht zu verübeln, daß wir mit der Ausführung schon begonnen haben und wenn wir damit auch weiter vorivärts schreiten, denn die ganze Sache ist auf Tage bemessen, jede Berzögerung wäre verhängnisvoll.( Beifall.)
Nachdem noch Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.) und nochmals Stadtv. Caffel sich über die verspätete Vorlegung geäußert haben, Stadtv. Mommsen auch seine Bedenken gegen die Einführung eines neuen Gewerbebetriebes in die städtische Verwaltung angedeutet hat, wird die Einschung eines Ausschusses be= schlossen und letzterer vom Vorstande sofort ernannt. Dem Ausschusse gehören auch Kerfin, Mann, Dr. Weyl und Wurm( Soz.) an.
Dem Bundeshilfsverein Berlin ", der sich der Fürsorge für kriegszerstörte österreichische Städte, insbesondere Görz, und für ungarische Ortschaften, widmet, sollen aus städtischen Mitteln 100 000 M., je zur Hälfte für österreichische und für ungarische Ortschaften, ferner dem Kriegshilfsverein Berlin für den Streis Ortelsburg e. V." zur Verwendung für kriegszerstörte im Kreise Ortelsburg belegene Städte und Dörfer ebenfalls 100 000 Mt gewährt werden.
schlage bei.
Ohne Diskussion tritt die Versammlung dem Magistratsvor Der Umlage- Verteilungsbeschluß, den die Versammlung am 30. März bei der Beratung des Etats für 1916 gefaßt hat, ist vom Oberpräsidenten am 31. März genehmigt worden. Die Genehmigung wird zur Kenntnis genommen. Schluß 7 Uhr.
Aus aller Welt.
Explosionsunglück in Bayern . Bei einer Explosion in einer Fabrik in Hof( Bayern ) erlitten fünf Mädchen, darunter je zwei Schwestern im Alter von 16 bis 20 Jahren, so schwere Verlegungen, daß sie unter furchtbaren Schmerzen starben. Die Mutter eines unter diesen Opfern befindlichen Schwesternpaares, namens Schobertl, kam mit schweren Verbrennungen der Hände davon.
Für und wider die Sommerzeit. Wie„ Az Est" meldet, hat der Ministerrat in Budapest die Einführung der Sommerzeit in Ungarn beschlossen. Dagegen hat dem„ Nieuwe Rotterdamschen Courant" zufolge die holländische Regierung den Vorschlag der Eisenbahnen, die Sommerzeit einzuführen, a b= gelehnt.
Osterwein Santa Lucia