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Aus Groß- Berlin.

Die Sterblichkeit in Berlin   im Jahre 1915.

teiligt werden. Daß solche Vorkommnisse die davon Betroffenen arg verstimmen, läßt sich denken.

Die Direktion des Sportparks Treptow   hatte zum Ostersonn tage ein Radrennen ausgeschrieben, das ausschließlich von Dauer­fahrern bestritten wurde. Wie in allen Berufen hat auch unter den Rennfahrern der Krieg erheblich die Reihen gelichtet. Die mit

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Gegen übertrieben hohe Fleisch- und Geflügelpreise. Berlin  , 25. April. Das Oberkommando teilt mit: Es Radrennfreunde müssen sich daher vorläufig wenigstens Eine Minderung der Sterbefälle ist für ist zur Kenntnis des Oberkommandos gekommen, daß in den zweiten und dritten Garnituren begnügen. In einent 10- Kilo­Berlin im Jahre 1915 eingetreten. Den vom Berliner   letzten Tagen in Groß- Berlin in einzelnen Geschäften einem Abstande von 270 und 640 Meter Kuschtow und Weise. Im meter- Rennen der B- Klasse siegte Techmer, ihm folgten in Statistischen Amt zusammengestellten und jetzt veröffentlichten für Geflügel und Fleisch, soweit teine 20- Kilometer- Rennen derselben Klasse ging Kuschtow als Hauptergebnissen der Bevölkerungsbewegung in 1915 ent- Höchstpreise bestehen, ganz übertrieben hohe erster durchs Ziel. Techmer und Weise lagen 190 und 500 Meter nehmen wir, daß die Gesamtzahl der Sterbefälle( vervoll- Breise gefordert sind. Die Polizeibehörden zurück. Zu recht spannenden Kämpfen zwischen Zewanow und ständigt durch nachträgliche Meldungen) auf 28 570 ermittelt find angewiesen, in derartigen Fällen, die ihnen an- Bauer kam es in den drei Läufen über 10, 20 und 30 Kilometer wurde. Da im vorhergehenden Jahr 29 664 Sterbefälle ge- gezeigt werden, sofort den Sachverhalt genau der A- Klasse. In allen drei Rennen riz Lewano w dank der zählt wurden, so hat das Jahr 1915 ein Weniger von 1094 festzustellen. Bei unbilliger Spannung zwischen dem Geschicklichkeit seines Motorfahrers Geppert die Führung an sich gehabt. Die Vergleichung mit der Bevölke Einkaufspreis und dem Verkaufspreis wird das Geschäft ge- Schwimmen kam, erfolgreich ab. und wehrte alle Angriffsversuche Bauers, der dabei wiederholt ins rungszahl bietet freilich ein nicht so günstiges Bild. Auf schlossen und das Strafverfahren rücksichtslos durchgeführt gnügten sich mit einer Statistenrolle und lagen in allen drei Przyrembel und Pawke be­je 1000 der durchschnittlichen Bevölferung starben im letzten Jahr werden. Das gleiche gilt, wenn Verkäufer mit dem Verkauf äufen weit zurüd. Im ersten Lauf über 10 Kilometer gelang 15,21 Personen, gegenüber 14,61 im vorlegten, so daß für 1915 der genannten Waren zurückhalten, obwohl sie noch Vorräte es Bauer, sich bis auf 5 Meter heranzuarbeiten, im zweiten Lauf sich eine Erhöhung der Sterbeziffer ergäbe. Dabei besitzen. über 20 Kilometer blieb er 150 Meter hinter Lewanow zurück und ist jedoch zu beachten, daß in der Kriegszeit die Zusammen­im Osterpreis über 30 Kilometer betrug sein Abstand infolge eines segung der daheimgebliebenen Bevölkerung sich geändert hat. Entgleisung eines Güterwagens in Neukölln. Raddefektes 620 Meter. Die Beteiligung der beiden Geschlechter an den Sterbe­Betreffs des am 18. April 1916 gemeldeten Eisenbahnunfalles Die Berliner Feuerwehr wurde an den Osterfeiertagen nur einige fällen ist diesmal so, daß unter den Gestorbenen im Neufölner Hafengebiet wird uns von zuständiger Seite folgender Male alarmiert. Einmal böswilligerweise nach der Rüdersdorfer das weibliche Geschlecht die Mehrheit hat. Sachverhalt gegeben. In der Nähe der Fabrik von Gottschalk Straße 63. Der Täter ist entkommen. Der 1. Löschzug hatte in Das wurde bisher noch niemals in Berlin   beobachtet, u. Michaelis entgleiste ein beladener Güterwagen und fuhr mit dem der Brandenburgstr. 32 zu tun, wo am 1. Feiertage abends gegen so lange es hier eine Bevölkerungsstatistik gibt. Es starben Buffer gegen das Fabrikgebäude. Hierdurch wurde eine Wandfläche 7 Uhr in einer Drahtneßfabrik außer der Dachstuhlkonstruktion noch in 1914 noch 15 115 männliche und 14 549 weibliche Personen, bon etwa 2 Quadratmeter Größe beschädigt. Die Ausbesserungs- Pappschachteln, Regale, Schaldecken, Fußböden usw. brannten. In dagegen in 1915 nur 14 141 männliche und 14 429 weibliche. arbeiten find fofort in Angriff genommen und bei dem geringen der Brückenstr. 1 war aus einer schadhaften Kühlanlage Schwefel Umfange inzwischen beendet. Der entstandene Sachschaden ist uns ausgeströmt. Auch dieses Ergebnis ist aus den besonderen Verhältnissen der bedeutend. Irgendwelche Gefahr für den Fabritbetrieb oder für den Wegen einer Gasvergiftung wurde die Wehr nach der Neuen Es gelang der Feuerwehr die Gefahr zu beseitigen. Kriegszeit zu erklären, aus der durch die Heereseinberufung Bestand des Fabrikgebäudes hat nie bestanden, so daß eine Ein- Friedrichstr. 50 gerufen. Leider zu spät; der Tod war schon ein­bewirkten Minderung der Männer in der Bevölke- schränkung des Betriebes durch den Unfall nicht hervorgerufen getreten. Ferner hatte die Wehr noch in der Potsdamer Str. 113a rung. Nebenbei bemerkt: die obigen Zahlen beziehen sich nur worden ist. zu tun, wo eine Person aus einem Fahrstuhl herausgeholt werden auf die in Berlin   Gestorbenen. Nicht mitgezählt sind also die mußte. Wohnungsbrände mußten in der Oppelner Str. 3, Pappel­Ein blutiges Eifersuchtsdrama hat sich in der Nacht zum ersten allee 76, Putbuser Str. 18 und anderen Stellen gelöscht werden. im Kriege gefallenen Berliner  , deren Tod gleichfalls den hiesigen Standesämtern gemeldet wird. Osterfeiertag in Niederschönhausen   abgespielt. Während der in der Gesperrt. Das Polizeipräsidium teilt mit: Die Potsdamer Die Gruppierung der Berliner   Sterbefälle nach Alters- Charlottenstraße 36 dort wohnende Kaufmann Stapf zum Heeres- Straße auf der Strecke von der Lützowstraße bis zur füdlichen Rampe rlassen zeigt für 1915 gegenüber dem vorhergehenden Jahr dienst einberufen war, vermietete seine 10 Jahre jüngere Frau an der Potsdamer Brüde wird wegen Gleisarbeiten für die Zeit vom manche Verschiebungen. Es haben sich gemindert die Säug- einen Kaufmann Hans Ernst. Stapf kam jetzt auf Urlaub und kam 26. April an auf ungefähr sechs Wochen für den allgemeinen Fahr­lingssterbefälle, gemehrt aber die Sterbefälle von älteren mit dem neuen Mieter in Differenzen. Zwischen den beiden Männern verkehr, mit Ausnahme der Omnibusse, gesperrt. entspann sich eine erregte Auseinandersetzung. Als Stapf seinen Kindern, besonders von schulpflichtigen. Ferner haben sich ge- enispann sich eine erregte Auseinandersetzung. Als Stapf seinen mindert die Sterbefälle der Personen mittleren Alters, be- Gegner, der der Aufforderung, die Wohnung zu verlassen, nicht. sonders der 20-30 Jahre alten und mehr noch der folgte, mit Gewalt hinausbefördern wollte, zog Ernst plötzlich einen 30-40 Jahre alten, gemehrt die Sterbefälle älterer Revolver hervor und gab zwei Schüsse auf St. ab, die beide trafen. Personen, besonders der über 70 Jahre alten. Eine Kugel war Stapf in die Brust gedrungen und hatte die Lunge In 1915( bezw. 1914) starben: Säuglinge von 0-1 Jahr verletzt, das zweite Geschoß drang ihm in das Gesicht. Der Ge­troffene vermochte noch hilferufend auf die Straße zu laufen, brach 4362( 5853), Kinder von 1-5 Jahren 1899( 1851), bann aber besinnungslos zusammen. Der Täter richtete dann die aus der Gemeindevertretung eine interessante Uebersicht für die Zeit von 5-10 Jahren 753( 696), von 10-15 Jahren 366( 340), Waffe gegen sich selbst und schoß sich eine Kugel in den Unterleib. vom Kriegsbeginn bis zum Jahresschluß 1915 aufgestellt und den Jugendliche von 15-20 Jahren 686( 634), Erwachsene von 20-30 Jahren 1836( 1974), von 30-40 Jahren 2172( 2404), Beide Männer sind so schwer verlegt, daß an ihrem Aufkommen Gemeindeverordneten zugehen lassen. Aus dem reichen, mit Tabellen von 40-50 Jahren 2792( 2780), von 50-60 Jahren 3630 gezweifelt wird. Sie wurden nach dem Bankower Krankenhause und Kurventafeln versehenen Material feien bier einige Zahlen mitgeteilt. ( 3566), greise Personen von 60-70 Jahren 4306( 4299), von gebracht. An Reichs- und Kreisunterstützung an die Angehörigen der 70-80 Jahren 3930( 3699), von mehr als 80 Jahren 1838 Zwei Kinder durch Wasserschierling vergiftet. Einem bedauer- Kriegsteilnehmer wurden in den 17 Berichtsmonaten gezahlt ( 1568). Die Minderung der Säuglingssterbelichen Unglüde falle, der zu äußerster Vorsicht mahnt, find zwei 2 867 350 nebst 654 542 M. Mietsbeihilfen aus Ge fälle erklärt sich hauptsächlich aus dem außerordent- Kinderleben zum Opfer gefallen. Als zwei sechsjährige Mädchen, meindemitteln.( Burzeit erfordern die Mietsbeihilfen monatlich lichen Geburtenrückgang, der mit Mai 1915 Töchter des Schiffbauers Kliche und des Maurers Lutter aus Kehin, rund 75 000 M.) Die Arbeitslosenunterstüßung betrug 19 000 M., einsetzte. Zum Teil ist sie auch der günstigeren Witterung auf der Kämmereiwiese an der Havel   spielten, fanden sie im Wasser Der Ausschuß für Liebesgaben verausgabte 39 174 M. Zur Ein­während die Familienunterstügung rund 76 000 M. beanspruchte. von 1915 zu danken, durch die das Leben der Säug- eine große Wurzel, an der die Kleinen knabberten. Als nach ge- richtung eines Lazarettzuges der bei 11 Reisen 2719 Berivundete linge weniger gefährdet wurde. Zu der Mehrung der Sterbe- raumer Zeit Frau K. nach ihrer Tochter sah, fand sie das Kind be- in die Heimat beförderte- wurden anteilig 13 000 m. aufgewendet. fälle älterer Kinder hat besonders die Häufung der Diphtherie täubt am Torweg auf dem Bauche liegend auf. Nicht weit davon in den Nähstuben der Gemeinde wurden 85 000 M. an Arbeits­beigetragen. Eine Minderung der Sterbefälle von Personen lag die kleine Lutter, die ebenfalls das Bewußtsein fast verloren löhnen ausgezahlt. Die beiden Kriegsvolksküchen verabfolgten mittleren Alters zeigt sich fast nur beim männlichen Ge- hatte. Die Mädchen wurden sofort zu Bett gebracht. Als sich bei 258 738 Portionen Essen  , davon 93 242 unentgeltlich. In den Ge­schlecht, so daß man hier die Heereseinberufung als Ursache beiden Krämpfe, Fieber und Erbrechen einstellte, wurde ein Arzt be- meindeverkaufsstellen wurden für rund 550 000 M. Lebensmittel um­ansehen darf. Für die Mehrung der Sterbefälle von Per- nachrichtigt. Als dieser eintraf, konnte er leider nur noch den bereits gefegt, nicht eingerechnet 13 000 Bentner Startoffeln; außerdem sonen des Greiſenalters ist die besondere Ursache nicht ohne eingetretenen Tod der beiden Kinder, der auf Vergiftung durch Mehl verteilt im ungefähren Werte von 1850 000 M. Der Arbeits­wurden für 113 000 m. Futtermittel abgegeben und 93 826 Rentner weiteres zu erkennen. Wasserschierling zurückzuführen ist, feststellen. Die Kleinen hatten nachweis vermittelte 3870( 1650 männlichen, 2210 weiblichen) Per­Schierlingswurzel gegessen. sonen Beschäftigung. Dem Ausschuß für Striegsbeschädigtenfürsorge wurden 69 Beschädigte überwiesen, die fast alle in zufriedenstellender Weise untergebracht wurden. Von der Mutterberatungsstelle und Säuglingsfürsorge wird ohne Zahlenangabe stetig steigende In­anspruchnahme" berichtet. Zum Schluß sei noch registriert, daß durch öffentliche Sammlungen an barem Gelde 133 000 m. zu Kriegswohlfahrtszwecken aufgebracht und daß in der Berichtszeit Kriegskredite in Höhe von 1 300 000 M. bereitgestellt wurden.

Todessturz aus dem Zuge.

Diese Verschiebungen kommen auch in der Gruppierung nach Todes ursachen zum Ausdruck. Daß in 1915 die Diphtherie häufiger als in vorhergehenden Jahren auftrat, wurde schon erwähnt. Beträchtlich weniger Sterbe- Die Frau des in Köpenick   wohnenden Bahnwärters Lockstädt fälle sind diesmal verzeichnet bei den Verdauungs  - befand sich vorgestern mit ihrem vierjährigen Sohn auf der Fahrt frankheiten, deren Mehrung oder Minderung ja nach Homburg   v. d. Höhe, um Verwandte zu besuchen. Kurz vor für die Säuglingssterblichkeit den Ausschlag gibt. Fürstenwalde sprang plötzlich die Abteiltür aus bisher unbekannter Gemindert haben sich auch die Fälle von Lebens- Ursache auf und der kleine Knabe, der dicht an der Tür stand, schwäche der Säuglinge, was wohl restlos aus dem stürzte aus dem fahrenden Zuge. Der Zug wurde sofort zum Geburtenrückgang zu erklären ist. Bei den Sterbefällen greiser Stehen gebracht und der Bahnkörper abgesucht. Man fand den Personen war besonders Altersschwäche öfter Todesursache Kleinen   mit einer Klaffenden Kopfverlegung besinnungslos auf. als im vorhergehenden Jahre. In 1915( bezw. 1914) wurden In Fürstenwalde wurde der Knabe nach dem Krankenhause ge­als Todesursache gemeldet: Lebensschwäche 1125( 1548) mal, bracht, wo er bald darauf an den Folgen des erlittenen Schädel­Darmkatarrh und Durchfall zusamnien 894( 1330) mal, Brech- bruches starb. durchfall 204( 464) mal, Diphtherie 772( 563) mal, Alters­schwäche 1238( 1129) mal. Aus der langen Reihe der übrigen Todesursachen seien hier nur noch die häufigsten genannt Lungenentzündung mit 2074( 2016) Fällen, Lungenschwind­fucht mit 3367( 3374), Herzfrankheiten mit 2930( 2994), Strebs mit 2395( 2482). Zu den Krebsfällen lieferten in beiden Jahren das weibliche Geschlecht drei Fünftel.

Fromme Diebe.

Aus den Gemeinden.

Kriegsmaßnahmen der Gemeinde Steglik. Unter diesem Titel hat der Gemeindevorstand auf Anregung

M..

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Gerichtszeitung.

Polizeistunde und Pachtvertrag.

Wenn der vertragsmäßige Gebrauch einer ge­mieteten oder gepachteten Sache dem Mieter bezw. Pächter durch einen nicht in seiner Person liegenden Umstand ganz ihren Friedhofsbesuchen bestohlen. Die Angehörigen bemerken Auf raffinierte Weise werden Angehörige von Verstorbenen bei oder teilweise entzogen wird, so kann er den Mict- bezw. plöglich in der Nähe des Grabes, an dem sie weilen, einen leid- Bachtvertrag ohne Einhaltung einer Frist tündigen tragenden Mann, der an einem anderen Grabe in tiefem Gebet(§§ 542, 581 BGB.). Dieser Fall liegt, wie das Reichs­versunken ist und sich später schluchzend von der Stelle seiner Trauer gericht in einer jetzt veröffentlichten Entscheidung vom 15. Fe­entfernt. Im Vorbeigehen tritt er an die Begräbnisstätte heran, bruar entschieden hat, vor, wenn der Pächter einer Nacht­wo die trauernde Witwe oder Mutter sich noch aufhält und beginnt wirtschaft durch die frühere Festsetzung der Polizei­mit derselben ein Gespräch. Entfernen sich dann die Angehörigen, st unde infolge des Krieges der Betrieb seiner Wirtschaft Beschwerden über Brotkommissionen. um bom nahen Brunnen Wasser zu holen, so benutzt der Dieb diesen wesentlich beschränkt wird. Die Folgen dieser polizeilichen Augenblick, um die an dem Eisengitter angehängte Handtasche zu Schon öfter sind uns Beschwerden über Brotkommiſſionen zu plündern. So wurden in der Osterwoche in zahlreichen Fried- Kriegsmaßnahme treffen hiernach also nicht den Pächter, gegangen. Gellagt wird, daß die in den Bureaus tätigen Herrenhöfen Groß- Berlins, besonders auf dem Zwölf- Apostel- Kirchhof und sondern den Ver pächter. Die Entscheidung betraf folgenden und Damen gegenüber dem Publikum manchmal einen eigen Matthäi- Kirchhof derartige Diebstähle festgestellt. Am ersten Oster- Sachverhalt: artigen Ton anschlagen. Leicht mag ja die Aufgabe nicht feiertag gelang es auf dem Zwölf- Apostel- Friedhof einer Witwe, sein, Tag für Tag die Wünsche von mehreren hundert Leuten anzu einen der Taschendiebe dabei abzufassen und festnehmen zu lassen. hören, auf alle möglichen und unmöglichen Fragen zu antworten Auf dem Schöneberger Polizeipräsidium wurde der Bursche als der und schließlich einen vielleicht ablehnenden Bescheid geben zu müssen. Arbeiter Friedrich Appel aus Nowawes  , Waldstr. 59, festgestellt. Bei Aber eben darum sollte man um so mehr darauf achten, in ein ihm wurden u. a. zwei goldene Damenuhren, Nr. 37 330 und 140 047 folches Amt von sowie eine Stahluhr, Nr. 33, eine große Anzahl goldener Ringe mit nur Personen hineinzusetzen, die sich Juwelen besetzt, filberne Portemonnaies, ein silbernes Kettenarm­Nervosität frei zu halten wissen. Uns sind Fälle mit- band, Geldbörsen, Trauringe usw., gefunden. Geschädigte wollen geteilt worden, in denen bei Anträgen auf Gewährung von sich auf Zimmer 203 bei der Schöneberger Kriminalpolizei melden. Bufagbrotfarten, bon Fleischfarten, von Ersatz

für ber=

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Ein Verlagsbuchhändler verpachtete durch Vertrag vom 17. Januar 1912 Räume seines Grundstücks in Nürnberg   den Gastwirtseheleuten B. zum Betriebe einer Weinwirtschaft, die als sogenanntes Nachtlokal( Bar") betrieben wurde und Verlängerung der Polizeiſtunde an drei Tagen der Woche bis 2 Uhr, an vier Tagen bis 5 Uhr morgens hatte. Nach Kriegsausbruch wurde die Polizeistunde in Nürnberg   allgemein auf 12 Uhr festgesetzt und damit der Nachtbetrieb zum großen Teile unmöglich gemacht. Die Eheleute B. kündigten im September 1914 den Pachtvertrag ohne Einhaltung einer Frist.

Der Ver­

lorene Brotfarten den Antragstellern eine Behandlung widerfuhr, Schwer verunglückt ist beim Beſteigen eines Straßenbahnwagens gahlung her falligen pactainsraten. Während das die sie als Kränkung empfinden mußten. Wer sich dann durch eine während der Fahrt der 28 Jahre alte Kaufmann Rückert. Er ver- Landgericht Nürnberg die Klage abwies, verurteilte das Ober­fräftige Antwort zu wehren versucht, der kann noch erleben, daß fuchte gestern morgen gegen 48 Uhr an der Ecke der Berliner   und landesgericht Nürnberg   die beklagten Eheleute zur Zahlung der Bachtzins­man ihm zeigt, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat". Alle Ordensmeisterstraße in Tempelhof   den Vorderperron eines in der raten. Auf die hiergegen eingelegte Revision hat aber das Reichs­in den Brotkommissionen tätigen Personen, die im Ehrenamt und Richtung nach Berlin   fahrenden Straßenbahnwagens der Linie 73 gericht das oberlandesgerichtliche Urteil auf auch die gegen Bezahlung arbeitenden, genießen einen besonderen zu besteigen, glitt ab und stürzte, wobei er sich einen Bruch des gehoben und in Uebereinstimmung mit dem Landgericht die Schutz, so daß jede ihnen etwa zugefügte Beleidigung strengste Ahn- rechten Oberschenkels zuzog. Der Verunglückte fand im Garnison  - lage abgewiesen. Die Entscheidungsgründe des höchsten Gerichtshofs führen aus: Das Oberlandesgericht stellt fest, dung zu erwarten hat. Müßten da nicht auch sie selber alles ver- lazarett Tempelhof   Aufnahme. meiden, was als Kränkung wirken und zu einer erregten Abwehr Großfeuer fam am Dienstagmittag in dem Wohnhause daß die verpachteten Räume mit Einrichtung nach dem überein­reizen könnte? Man wolle doch gefälligst nicht vergessen, daß Brunowstr. 8 in Tegel   aus noch unermittelter Ursache, vermutlich stimmenden Willen beider Parteien zum Betriebe einer Nacht­in dieser Zeit auch andere Leute es nicht leicht haben und rasch infolge Brandstiftung zum Ausbruch. Als die Gefahr bemerkt wirtschaft verpachtet und die Haupteinnahmen bei geringem Tages­betrieb in der Zeit von 11 Uhr nachts an eingegangen seien. nervös werden. wurde, stand der Dachstuhl des großen Wohnhauses schon in großer Gleichwohl erklärt es die Kündigung nach§ 542 BGB. für un­Eine zweite Klage, die nicht verstummen will, ist die, daß die Ausdehnung in Flammen. Die Flammen waren weithin sichtbar, begründet, weil der Kläger   die Räume in einem zum Betriebe Brotfommissionen bei Verteilung der zum Kauf in den städtischen weshalb die Feuerwehren der A. Borsigschen Maschinenfabrik, von einer Nachtwirtschaft geeigneten Zustande übergeben und Fleisch verkaufsstellen berechtigenden Fleischfarten manchmal Reinidendorf- Ost und West der Tegeler Ortswehr zur Hilfe eilten. erhalten, jede Störung unterlassen, eine Gewähr dafür aber, sonderbar verfahren. Es scheint, daß sie nicht immer die nötige Auch die Berliner   Wehr entsandte einen Automobillöschzug. Ueber daß die Polizei den Betrieb in der bisherigen Weise bis 2 und Kenntnis der wirtschaftlichen Lage derjenigen Personen haben, die die Treppen und die Dächer der Nachbarhäuser, sowie über vier 5 Uhr morgens gestatte, nicht übernommen habe. Auch§ 537 BGB. auf Gewährung einer solchen Fleischkarte antragen. Weil die Maschinenleitern griffen die Wehren mit sechs Schlauchleitungen an. fei nicht anwendbar, weil die Festlegung der Polizeistunde allgemein und wegen des Krieges, nicht wegen der Beschaffenheit der Räume Bahl der zu verteilenden Karten beschränkt ist, so beeilen Erst nach mehrstündiger Löscharbeit war die Macht des entfesselten oder wegen der örtlichen Lage erfolgt fei, also nicht ein Fehler der sich die Kundigen, beizeiten zu ihrer Brotfommission zu gehen und Elements gebrochen. Der Dachstuhl konnte nicht mehr gerettet Sache vorliege, eine Zusicherung aber nicht erteilt worden sei. sich eine Fleischkarte zu sichern. Wird da in gutem Glauben ein werden. Er brannte zum größten Teil nieder. Die Wohnungen Diese Ausführungen stehen in Widerspruch mit den Grundsäßen, die bißchen rasch darauflos verteilt, so müssen andere, die sich in noch haben zum kleinen Teil durch Wasser gelitten. Erft gegen Abend das Reichsgericht in seinem Urteil vom 9. November 1915 ausge­weniger günstiger Lage befinden, aber erst später kommen, benach- tonnten die Wehren wieder abrücken. sprochen hat. Der Verpächter ist verpflichtet, dem Pächter den Ge