Mr. 116. 33. Jahrgang.
Zur Beruhigung Heinrich Cunows.
meine
der Internationalen Schuhmachergewertschaft gewählt und deren Sitz nach Gotha verlegt. Der Berliner Kongreß im Jahre 1873 brachte die ersehnte Einigung noch nicht, arbeitete ihr aber ein gutes Stüd Der Leitartikel Heinrich Cunows im Vorwärts" vom vor. Die Auflösung der politischen und gewerkschaftlichen Vereine, 26. April, der sich mit meiner Abstimmung in der Budget- die Staatsanwalt Leffendorf auf Grund des preußischen Vereinsfommission zum Antrag über die Erbschaftssteuer befaßt, er- gefeßes durchsetzte, wirkte ungewollt nach derfelben Richtung. Im bringt so wenig Sachliches von irgend welcher Bedeutung Jahre 1874 wurde der Allgemeine Deutsche Schuhmacherverein beund besagt so wenig mit Bezug auf die von mir dargelegte hördlich aufgelöst. Auch der Internationalen Schuhmachergewerkschaft Begründung meiner Abstimmung, daß ich mich nicht veranlaßt wollte man den Garaus machen: dem Geschickt ihres Präsidenten fühlen könnte, auf ihn etwas zu erwidern, wenn Cunow nicht war es zu danken, daß dieser Versuch bei den Gothaer Behörden den offensichtlichen Mangel an beweisträftigen Gründen da- mißlang. Die Einigung wurde auf dem Schuhmacherdurch ersegen suchte, zu daß er Betongreß in Roburg( 16.- 18. Mai 1875) nach einem glänzenden weggründe verdächtigt. Nach seiner Darstellung habe Referat Bocks Wirklichkeit. Bod wurde zum Präsidenten der geeinigten mich meiner зи Haltung der Wunsch bestimmt, Gewerkichaften gewählt. Die Schuhmachergewertschaft ,, radikaler als die alte sozialdemokratische Reichstagsfraktion nahm einen prächtigen Aufschwung. Sie verfiel aber am 2.Rovember 1878 zu scheinen" und ganz besonders aber die Rücksicht auf die auf Grund des Sozialistengesetzes der Auflösung. Bock parierte Ganzentschiedenen innerhalb und außerhalb der Arbeitsgemein- diefen Schlag zunächst durch eine geschickte und erfolgreiche Aufschaft". Soll heißen: die Furcht vor Angriffen aus der forderung zur Gründung von lotalen Fachbereinen. Gruppe Spartacus". Für diese ebenso abgeschmackte wie Dann hob er im August 1888 auf dem Schuhmacherkongreß den unwürdige Unterstellung erbringt Cunow auch nicht die unterstügungs- Verein deutscher Schuhmacher" Spur eines Beweises. Sie ist vollständig aus der aus der Taufe. Heute steht der Verein der Schuhmacher Luft gegriffen und fann auch nur auf Leute Eindruck machen, Deutschlands " als endgültiger Nachfolger aller dieser Organi die mich nicht kennen. Wer mich nur einigermaßen tennt, fationsbestrebungen festgefügt als Organisation aller Schuhmacher da. weiß auch, daß mir nichts ferner liegt, als der Wunsch, um Gleich energisch und geschickt wie für die Aufrechterhaltung des jeden Preis radikal zu erscheinen, daß ich aber in den Fragen Vereins trat Bod für Schaffung und Aufrechterhaltung einer der Finanz- und Steuerpolitik von jeher starke Grundsäge Fachpresse ein. Im Januar 1875 erschien unter seiner Redaktion vertreten habe, die mich wiederholt mit unsern Gemäßigten in Der Wedruf" als erstes gewerkschaftliches Blatt der Schuhmacher. Widerspruch gebracht haben. Es sei nur aus der Zeit vor Es wurde Anfang November 1878 auf Grund des Sozialistengesetzes dem Kriege an meine Abstimmung über den Wehrbeitrag verboten. Bereits Ende November gab Bod die Zeitung„ Der 1913 erinnert. Auch damals habe ich die Schuhmacher" heraus. 1887 wurde sie verboten. Einem gleichen Steuerpolitik der Fraktionsmehrheit nicht mitmachen können. Schicial verfiel das„ Schuhmacherfachblatt". Bock ließ sich nicht Es erschien erschien mir ein unhaltbarer Standpunkt, für abschrecken. Im August 1887 erschien„ Die Gothaische Schuhmachereinen Zweck, den den die Partei mit der größten Ent- Beitung". Auch sie wurde freilich auf Grund des Sozialistengefeges schiedenheit bekämpft hatte, die Mittel zu bewilligen, bloß verboten, das Verbot wurde aber auf eingelegte Beschwerde von der weil es eine so schöne Steuer" war. Reichsfommiffion aufgeboben. Noch heute steht das Drgan des Schuhmacherverbandes unter Bods Leitung.
bon
Ed. Bernstein.
Ein Siebzigjähriger. Wilhelm Bod wird heute 70 Jahre alt. Im Leben des raftlosen unerschrockenen Stämpfers für die Organisierung der Arbeiter und für ihre Einheit auf gewertschaftlichem und politischem Gebiet spiegelt sich die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung wider.
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freitag, 28. April 1916.
In der Chemniter, Volts stimme" lesen wir: Kurzes Gedächtnis. In einer Erklärung zum Vorwärts". fonflift sagt der Zentralvorstand des Verbandes der sozialdemo fratischen Wahlbereine Berlins :
„ Der Zentralvorstand spricht ferner wiederholt aus, daß die prinzipielle und tattische Haltung, die der Vorwärts" während des Krieges eingenommen hat und einnimmt, im Sinne der Berliner Genossen liegt."
Der„ Vorwärts" befämpft die Bewilligung der Kriegskredite. Die Berliner Parteileitung hat dagegen die Zustimmung zu den Striegsausgaben für geboten erachtet.
Der Borstand des Verbandes der Berliner Wahlbereine hat am 14. Oktober folgende Erklärung publiziert:
Im deutschen Volke mußte, da die eisernen Würfel im Rollen waren, ein fefter Siegeswille Platz greifen. Auch bei uns Sozialisten. Wir mußten uns flar sein, daß eine Niederlage der deutschen Waffen gleichbedeutend sei mit dem Triumph der englischen Weltmachtspolitiker und Großindustriellen, der ehrgeizigen Geschäftspolitiker und Börsianer Frankreichs , der barbarischen und ver tommenen Regierungssippe Rußlands . Einen solchen Triumph zu verhüten, haben auch wir deutschen Sozialisten alle Veranlassung.
Der fefte Siegeswille, der im deutschen Volke und auch bei der deutschen Sozialdemokratie herrscht, muß aber auch die Mittel bereitstellen, die zum Siege eine der Voraussetzungen bilden."
Dieselben Leute, die diese Erklärung veröffentlichten, ver sichern jetzt mit dem Bewußtsein tiefster Ueberzeugung, daß die Kreditbewilligung am 4. August 1914 die sozialistischen Grund säze verraten haben und diese waderen Hüter der reinen Prin zipien bilden die unentwegte Schutztruppe der 18 Disziplinbrecher. Imponierend wirken die Berliner schwankenden Rohre gerade nicht, die heute Ansichten verfluchen, die sie selbst aus bollster Ueberzeugung im Anfang des Strieges vertreten haben." Dieser Notiz der Chemnizerin gegenüber stellen wir fest: Erstens: Eine Erklärung des abgedruckten Wortlautes ist vom Vorstand des Verbandes der Berliner Wahlbereine niemals abBielmehr stammt der erste Absatz des Bitats aus einem
8 weitens: Der Artifel wurde in der Nr. 7 des„ MitDrittens: Vom zweiten Absatz des Bitats, beginnend teilungsblattes" vom 14. Oftober 1914 veröffentlicht. Der fefte Siegeswille" bis„ Vorausfegungen bilden" ist in dem Jedes Wort der Kritik an diese Chemniter 8itier Artikel nicht eine Silbe enthalten. Dieser Absatz ist glatt erfunden. methode erscheint uns danach überflüssig!
Nud wieder die bösen Berliner .
Unter der Spigmarte, Die Instanzen" wird der, Chem. niger Bolts stimme" ans Berlin geschrieben:
Gern gebärdet sich radikal", wer als Sozialdemokrat stodtonservativ ist. Und je radifaler einer ist, um so größer ist auch die Geringschägung, mit der er über die Instanzen" und die Instanzenpolitit" urteilt.
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Was hat es zu bedeuten, wenn die Reichstagsfraktion. in einer Frage Stellung nimmt? Nichts! Denn die Fraktion ist nicht die Partei, sie ist nur eine Parteiförperschaft, eine Instanz".
Was hat es zu bedeuten, wenn der Parteiausschuß sein Gutachten abgibt? Nichts! Denn der Parteiausschuß ist ja auch nur eine Parteitörperschaft, eine Instanz".
Im übrigen straft die Tatsache, daß ich in der Steuerfommission bei der Verhandlung über die FrachturkundenMit nicht minderem Eifer und Erfolg wie auf gewerkschaftlichem steuer, in der Budgetkommission bei der Verhandlung über die Kriegsgewinnsteuer und über den Wehrbeitrag mit den Gebiet verfolgte Bod auf politischem Gebiet bie Einigung gegeben worden. Mitgliedern der alten Fraktion in Reden und in der der Arbeiter. Den Einigungstongres in Gotha Abstimmung Gemeinschaft gehalten, bei der 1875, der den 8 wist zwischen Lassalleanern und Artikel des Mitteilungsblattes" des Verbandes, der drei Verhandlung über die Erbschaftssteuer aber Sorge getragen die Verhandlungen bis zur Berständigung der einem völlig anderen Lichte erscheinen läßt, als die Verhandlung über die Erbschaftssteuer aber Sorge getragen Eisenachern begrub, eröffnete Bod und leitete Spalten umfaßt und durch seinen Gesamtinhalt das Zitat in habe, ausdrücklich festzustellen, daß ich grundsäz- die lich durchaus mit ihnen übereinstimme, das streitenden Brüder. Der Einigungsfongreß wählte ihn dann Chemnitzer Boltsstimme" vortäuschen will. Cunowsche Gerede von der Sucht, radikaler zu scheinen", in die Kontrollkommission der Partei. Dem mit so reichem Erfolg zur Genüge Lüge. Nichts wäre ja z. B. leichter gewesen, als unermüdlich und uneigennützig für die einheitliche Organisierung der die Anträge der alten Fraktion hinsichtlich der Kriegsgewinn- Arbeiter wirkende Mann, dem raftlos für die Intereffen seiner steuer noch zu überbieten. Die Forderung höherer Steuersäße, Berufsgenossen und der Arbeiter in ihrer Gesamtheit hervor. als von ihr verlangt wurden, hätte sich sehr gut begründen tretenden Agitator wurden die schwersten wirtschaftlichen Schädi lassen. Wäre es mir darauf angekommen, radikaler zu scheinen gungen von den Gegnern der Arbeiter zuteil. Oft geriet Bod mit Eine leidliche Eristenz wurde als die alte Fraktion, so war hier eine viel günstigere Ge- seiner Familie in bitterste Not. legenheit dazu gegeben als bei der Erbschaftssteuer. Und ihm durch den Demokraten Dr. Sy in Jena und den Genossen doch kam es mir nicht bei, von ihr Gebrauch zu machen. Je Winkler in Arnstadt ermöglicht, die ihm die Mittel zur Gründung öfter die Arbeitsgemeinschaft mit der alten Fraktion an einem eines kleineu Materialwarengeschäftes verschafften. Das Vertrauen der kleinen Leute und der Arbeiter wog ihm reichlich die Verfolgung Strange ziehen kann, um so lieber soll es mir sein. seiner Gegner auf, brachte ihm aber auch Arbeit in Hülle und Fülle. Berlin- Schöneberg , 26. April. Dft war der kleine Materialwarenladen von mehr Leuten besucht, die zu Bod gepilgert waren, um seinen Rat in Rechts- und Familienfragen zu erbitten, als das Vorzimmer des besuchtesten Rechtsanwalts. Uneigennützig berfagte Bod niemand seine Hilfe. Unendlich rührig betrieb er die politische Aufklärung bis in die kleinsten Flecken des Thüringer Landes hinein. Das Vertrauen seiner Genossen stellte ihn zum ersten Male im Jahre 1877 als Reichstagskandidaten auf. Die Stimmenzahl der Sozialdemokraten stieg von 1486 auf 6154 und brachte Bock in die Stichwahl, in der er mit 8953 Stimmen gegen 11 312 nationalliberale Stimmen unterlag. Im Jahre 1884 Wilhelm Bock wurde am 28. April 1846 zu Groß- Breitenbach siegte Bock in der Stichwahl mit 10 754 Stimmen über den fortin Thüringen geboren. Seine in dürftigen Verhältnissen lebenden schrittlichen Gegenkandidaten, der 6938 Stimmen auf sich vereinigte. Eltern schickten ihn in die dortige Dorfschule und gaben ihn bei Bod zog in den Reichstag ein. Bei den Wahlen 1887 und einem Schuhmacher in Arnstadt in die Lehre. Nach vollendeter 1890 unterlag er aber trotz erheblichen Stimmenzuwachses. Im vierjähriger Lehrzeit ging der junge Schuhmacher in die Fremde. Jahre 1890 wurde er in der Nachwahl für Vollmar in Magdeburg Er arbeitete unter anderem in Magdeburg , dann in Hamburg . Mächtig gewählt, bon 1898 ab bis heute vertritt er den Gothaer Wahlkreis lebte in ihm der Drang nach Bildung und nach Hebung im Reichstag, mit Ausnahme der Wahlperiode 1907 bis 1912, für der Arbeiter, deren traurige Lage er auch im eigenen Leben oft die bei der Wahl der Erbprinz zu Hohenlohe- Langenburg mit spüren mußte. Ein eiserner Fleiß beseelte ihn, die reichen Gaben 18 949 Stimmen den Sozialdemokraten mit 16 084 Stimmen verseines Talentes der Allgemeinheit dienstbar zu machen. Mit Eifer drängt hatte. benutzte er feine arbeitslose Zeit und die freien Abende seiner Ges In den Gothaer Landtag zog Bod im Jahre 1892 ein. sellentätigkeit während seines fünfjährigen Aufenthaltes in Ham- Vier Jahre hindurch war er der einzige Sozialdemokrat im Gothaer burg, um in den dortigen Bibliotheken zu studieren. Lebendig Landtag. Seine propagandistische, nicht ohne Erfolge für die Arwurde in ihm das Bewußtsein: die Arbeit muß organi beiter begleitete Tätigkeit im Landtage bewirkte es, daß im Jahre siert werden; der Organisation der Arbeit 1896 die Zahl der sozialdemokratischen Vertreter auf sie ben stieg. muß die Organisierung der Arbeiter vorangehen, Dann wuchs die Zahl auf neun gegen zehn bürgerliche Abgefie müssen als Ganges sich fühlen, einheitlich sich ordnete. Bod errang durch sein fenntnisreiches, fonziliantes und organisieren und gewertschaftlich und politisch charakterbolles Wesen auch die Anerkennung feiner Gegner; er wurde tätig sein, um soziale Freiheit zu erringen. Dies zum Vizepräsidenten und zum Mitglied des Verwaltungsgerichtshofes der Leitstern, dem er allen Schwierigkeiten und Verfolgungen zum gewählt. Troz mit reichem Erfolge sein Leben hindurch nachstrebte. Jns- Auch um die Parteipreffe hat sich Bod lebhafte Berbesondere die Bekanntschaft mit Geib veranlaßte ihn, sich im Jahre dienste erworben. Im Jahre 1875 gründete er die Freie Presse". 1868 dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein ( den Lassalleanern) Nach neun Monaten ging fie ein, für sie wurde die Gothaer anzuschließen. Im Jahre 1869 fam Bock nach Gotha als Beitung" im Jahre 1876 ins Leben gerufen. Sie wurde auf Grund Lassalleaner. Lebhaft waren damals die Fehden zwischen des Sozialistengesetes im Jahre 1878 verboten. Nach dem Fall Lassalleanern und Eisenachern. Dem nach Einheit aller durch ge- des Sozialistengesetzes im Jahre 1890 wurde das„ Gothaer Volksmeinsames Ziel zusammengehaltenen Arbeiter strebenden jungen blatt" geschaffen.
Außer wirtschaftlichen Schädigungen zog feine Tätigkeit dem Ge
Und hat es irgend welche Bedeutung, wenn der Parteiborstand sich so oder so entscheidet? Keine Ahnung! Was ist der Parteivorstand? Eine Anzahl Genossen, die im Parteibureau beschäftigt werden. Eine Instanz".
Hinter feiner dieser Instanzen steht die Partei oder gar die Massen."
Zwar find die Reichstagsabgeordneten als die Vertrauensleute der Partei gewählt worden. Zwar setzt sich der Parteiausschuß aus den von den Bezirks- und Landesvorständen der Organisationen bestimmten Vertrauensmännern zusammen. gwar fetzt der Parteivorstand sich zusammen aus Genossen, die von der höchsten Vertretung der Partei, dem Parteitage, gewählt werden.
Immerhin alles Instangen", beschränkte Bureaukraten", die fein Vertrauen verdienen, denen man den Brotkorb höher hängen, die man nach einer Galgenfrist mit Schimpf und Schande davon jagen muß!
Aber wer hat denn die Maffen", die Partei mun eigentlich hinter sich? Wer vermag den Stab zu brechen über die Instanzen und die von diesen gebilligte Politik?
Wir, Wir, ir! Und Wir sind die Groß- Berliner. Wir sind die Preskommission. Und wir sind als Breßkommission des Seele des Zentralvorstandes von Groß- Berlin. Und wir Mitglieder der Preßkommission und Mitglieder des Zentralvorstandes, wir repräsentieren die Massen; wir sind die Massen.
Wir sind Berlin ; wir sind das Reich; wir sind das Proletariat; wir sind die Sozialdemokratie, denn hinter uns stehen die Massen der Zahlabende, die von 3 bis zu 13 und 30 Genossen besucht wurden. Und durch alle wirklich konservativen und namentlich radifalen Blätter wird es mit seligem Entzücken weiter geraunt: 53 und 65 Berliner Funktionäre haben eine Resolution beschlossen, in der flipp und klar auseinandergesezt wird, wie es gemacht werden müßte und wie es nicht gemacht werden dürfte.
Das ist Berlin . Das ist die Sozialdemokratie. Das ist die Masse. Das ist die Internationale. Sie wissen es ganz genau, diese 53 und 65, denn hinter ihnen steht der Zahlabend, und sie orientieren sich nach dem„ Vorwärts". Und es fehlt nicht an Kleingläubigen, die sich ins Bockshorn jagen lassen." Wir gönnen den Instanzen" einen Verteidiger mit solcher
Geistestiefe und findlichem Autoritätsglauben.
Mann war aller persönlicher 8wist unter den Arbeitern und der Ar- Der Parteitag zu Lübeď wählte den Genossen Bock im Jahre 1901 beiterbewegung zuwider. Freie Aussprache, hoffte er, müsse zur wieder zum Mitglied der Kontrollkommission; feit Einheit der Arbeiter führen, deren wirtschaftliche und politische einigen Jahren ist er nach dem Tode unseres unvergeßlichen Kaden Notwendigkeit ihm ins Herz und in den Verstand gegraben war. ihr Vorfizender. Den freien Meinungsaustausch, die notwendige Vorbedingung zu einer Einigung, fab er damals bei den Lassalleanern durch deren damalige Leitung bedroht, die diktatorisch weniger eine Einigung noffen Bod auch strafrechtliche Verfolgung zu. Viermal wurde er zu der Arbeiter als ihre Unterwerfung unter die Macht einiger Führer Gefängnisstrafen verurteilt und mußte zuſammen 5%, Monate wegen anzustreben schien und einer demokratischen Grundlage widerstrebte. feiner agitatorischen Tätigkeit im Gefängnis verbringen. Der unermüdliche Rämpfer für die Einheit der Partei glaubte Er trat in Gotha zu den Eisenachern( Arbeiterder der Partei Einheit Sozialdemo Bildungsverein) über. Unablässig aber wirfte er mit im Interesse der eiserner Energie für die Verschmelzung beiber Richfratischen Arbeitsgemeinschaft" beitreten zu müffen, weil die sozial- polemit: demokratische Frattion seiner Ansicht nach die Meinungsfreiheit untertungen innerhalb der Arbeiter. Die drückte und den von der Ansicht der Mehrheit der Fraktion abBunächst auf dem gewerkschaftlichen Gebiet. gewerkschaftliche Bewegung war nicht minder wie die politische weichenden Genossen, zu denen auch er gehört, die Ausübung ihres zerrissen. Die Gewerkschaften führten nur ein Scheindasein. Bod von der Gesamtpartei aufgetragenen Mandats in den wichtigsten gehörte der Internationalen Schuhmachergewerkschaft( Eisenacher Rich politischen Fragen unmöglich machte. Hervorragende Kulturarbeit hat unser räftiger Siebzigjähriger tung) an, trat aber schon im Jahre 1872 öffentlich für Verschmelzung dieser Gewerkschaft mit dem Allgemeinen Deutschen Schuhmacher- nahezu fünfzig Jahre hindurch im Interesse der Arbeiter opferwillig, Sein Wirken berein( Lassalleaner- Richtung) ein. Er rief im„ Volksstaat" am unermüdlich, unerschrocken und unablässig verrichtet. 1. Oktober 1872 die Schuhmacher auf, auf dem in Aussicht genommenen möge andere zur Nacheiferung anspornen. Unserem Wilhelm Bock allgemeinen Schuhmacherfongreß allen eigensüchtigen und aber rufen wir zu seinem Geburtstag ein herzliches Glückauf zu Sonderbestrebungen die Spize abzubrechen und und wünschen ihm und den Arbeitern, daß er noch recht lange Zeit dahin zu wirken, daß uns alle ein gemeinsames hindurch in ungebeugter Kraft erfolgreich als Vorkämpfer der Arbeiter Band umschließe". Jm Jahre 1878 wurde Bod zum Präsidenten wirken möge.
Niedriger hängen!
Die J. R. liefert folgenden Beitrag einer vornehmen ParteiDer Abgeordnete Haase hat zu einem Korrespondenten eines ausländischen Blattes geäußert, er hoffe in furzer Frist noch demokratischen Reichstagsfraktion seinen Spuren mindestens 25 bisherige Mitglieder ber jozialfolgen zu leben.
Haase, dessen Rührigkeit nur durch seine Verschlagenheit übertroffen wird, drückte mit solchen Worten mehr einen Plan als Es ist kein Geheimnis, daß sich die eine Hoffnung aus. führenden Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeits- Gemeinschaft" der alten Reichstagsfraktion noch Mitglieder zu sich herüberzuziehen; schon sehr stark bemüht haben, aus der jetzigen Linfen und der Mitte ebenso wenig braucht die Tatsache verschwiegen zu werden, daß sich Hoch, Ryssel, Simon, Antric, Emmel und eine Reihe anderer Mitglieder der alten Fraktion den Haase und Ledebour näher verwandt fühlen, als ihren Fraktionskollegen Scheidemann und David. Als