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Dienstag. 23. Mai 1916.
preise von Lebensmitteln in Groß-Berlin. Ueber die Lebensmittelpreise des Kleinhandels berichtet das Berliner   Statistische Amt jetzt aus Mitte Mai ISIS. Be- nutzt wurden wieder Angaben der Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend sowie des Beamtenwirtschaftsvereins Berlin  . Wieder hat die Reihe der von diesen Konsumorganisationen nicht geführten Waren sich vergrößert, so daß die Auskünfte noch lückenhafter ge- worden sind. Beispielsweise fehlen jetzt auch Angaben über die meisten Fleischwaren, über sämtliche Arten Käse, über verschiedene Mühlenfabrikare usw. In diesen Berichten des Statistischen Amtes vermissen wir viele Waren seit Monaten, einzelne schon seit einem vollen Jahr. Aus dem, was für Mai ISIS übrig geblieben ist. geben wir unten wieder eine Auswahl wichtigster Waren. Wir setzen daneben die Preise aus demselben Monat von 1915 und 1914, wo allerdings nur die Konsumgenossenschaft befragt wurde. Uni Mitte Mai kostete in Pfennig das Pfund(wo nicht anders angegeben): 1914 1915 1916 Kartoffeln: Speisekarioffeln(19 Pfd.) SO 75 65 Wurst, Fleischwaren, Fische: Büchsenfleisch.... 112 120 280 Feine Leberwurst... 120 160 250 Landlebcrwurst... 110 160 240 Berliner   Mettwurst.. 120 140 240 Heringe(1 Stück)... 7'/, 9 28 Fettwaren und Oel: Tafelbutter..... 136-144 188 280 Magarine..... 8090 100110 200 Speiseöl...... 100 140 260 Mühlenfabrikate: Graupen...... 22 60 49 »Kälberzähne*.... 18 60 43 Hafermehl..... 32-68 40-68 80 Roggenmehl.... 14 24 22 Weizenmehl 00... 18 26 24 Weizengrieß..... 25 40 46 Konserven(2 Pfd.-Dose):
Brech- u. Schnittbohnen 33 Kohlrabi...... 32 Geschnittene Karotten. 32 Spinat...... 50 Stangenspargel... 140- Gemischtes Gemüse.. 5575
40 5268 82 50 40 42 60 60 160 140-160 140-180 60-80 95
Kakao, Kaffee, Zucker, Salz: Kakao....... 120 260 Schokoladenpulvcr.. 100 140 K.G.-Kaffeemischung.. Malzkaffee..... 25 40 Zucker(Melis).... 21 24 Salz....... 11 12
660 820 168 56 30 13
Nur einzelne Waren haben Mitte Mai 1916 einen geringeren Preis als Mitte Mai 1915. Die Kartoffeln find inzwischen noch Festsetzung eines neuen und höheren Höchstpreises wieder auf 70 Pf. für 10 Pfd. verteuert worden. Für die allermeisten Waren steht im Mai 1916 der Preis noch über dem vom Mai 1915, wo bereits neun Monate des Krieges hinter uns lagen und ihre Wirkung getan hatten. Gegenüber dem Mai 1914 ergibt sich für Mai 1916 bei sämtlichen hier aufgeführten Waren eine Preissteigerung, bei den meisten eine sehr bedeutende, bei manchen eine Steigerung auf mehr als das Doppelte, ja auf mehr als das Dreifache. Den»Rekord* der Preissteigerung sehen wir bei Kakao, der jetzt sogar über vier- mal soviel wie vor zwei Jahren kostet. Gegenüber April 1916 zeigen im Mai 1916 besonders Kakao und Schokoladenpulver eine weitere Verteuerung. Kaffee darf ohne Beimischung von Ersatz jetzt nicht mehr verkauft werden. Reiner Kaffee kostete in fünf Sorten im Mai vorvorigen JahreS 144192 Pf., im Mai vorigen Jahres 156200 Pf. Die oben neu aufgeführte K.G.-Mifchung zum Preise von 163 Pf. besteht aus zwei Fünfteln Kaffee und drei Fünfteln Ersatz._ Mus Groß-öerlin. Ein städtisches Kohlenbergwerk! In städtischen Kreisen wird jetzt ernsthaft die Frage gc- prüft, ob es nicht angebracht und vorteilhaft ist, ein eigenes Kohlenbergwerk zu erwerben. Die Stadt Berlin   hat� einen großen Kohlenbedarf. Allein die Gaswerke benötigen jährlich für viele Millionen Mark für Kohlen, das gleiche gilt für andere städtische Unternehmungen, wie Wasserwerk, Schlacht- und Viehhof, Elektrizitätswerke und andere Werke. Die Kriegszeit hat die Meinung gefestigt, daß es im Interesse einer gedeihlichen EntWickelung, inshesondere der Gaswerke, liegt, sich bezüglich des Kohlenbczugs unabhängig zu machen und über eigene Kohlengruben zu verfügen, zumal gerade auf dem Gebiete der Gaserzeugung in den lcten Jahren große technische Umwälzungen eingetreten sind. Es liegt im Interesse einer gedeihlichen Enttvickelung der Gaswerke. dauernd bestimmte Kohlenmengen und Kohlensorten im Besitz zu haben und die gesamten inneren Einrichtungen auf die Verarbeitung einer bestimmten Kohlensorte zuzuschneiden. Dem Magistrat liegen einige Angebote vor, die zurzeit einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Es handelt sich um Objekte von 5060 Millionen Mark. Ernsthast kommt ein rheinisch-wcstfälischcs KohlenbergwerkZeche Westfalen  " als Kaufobjekt in Frage. Wenn die Bedingungen, unter denen der Erwerb eines eigenen Kohlenbergwerks für die Stadt Berlin   erfolgen kann, sonst angemessene sind, dürfte die städtische Venvaltung mit einem solchen Entschlüsse in weiten Kreisen der Bürgerschaft nur volle Zustimmung finden. Weh dir, daft du ein Kunde bist! Die Knappbett der Lebensmittel bat dazu geführt, daß in dem Verhältnis zwischen Geschäftsmann und Kundschaft manches anders geworden ist. Früher hielt wohl jeder Händler für nötig, gegen- über seinen Kunden sich einer gewiffen HMchkeit zu befleißigen, damit sie ihm treu blieben. Heute aber, wo in vielen Geschäften die Leute froh sind, wenn ihnen nach langem Warten über- Haupt noch etwas verlaust wird, hat nicht selten die Höflichkeit sich in ihr Gegenteil gewandelt. Mancher Händler und mancher Angestellte, der sonst gegen- über allen Launen und Nörgeleien wählerischer Kunden nicht mucken durfte, mag jetzt einige Gcnngtuung darüber empfinden, daß
er die einst widerspruchslos hingenommenen Unfteundlichkeiten nun mit Zinsen zurückzahlen kann. Geklagt wird aber, daß bei dieser Umkehrung des Verhältnisses man als Kunde zuweilen eine Be- Handlung ertragen muß, die denn doch das Zuläsfige weit über- steigt. Mit nicht geringer Verwunderung haben wir angehört, was uns aus Berlin  -Nordost über eine Mollerei erzählt wurde. Dort wurden vor Beginn des Milchverkaufs am Abend die wartenden Frauen gar durch ein paar Jungen»beaussichtigt*. die dem Anscheine nach noch schulpflichtig sind. Der eine oder der andere dieser sonderbaren»Ordnungshüter* hat sich gelegentlich schon herausgenommen. Frauen zu schubbsen und zu beschimpfen. Eine Milchkäuferin, die das mitansah und mitanhörte, llagt unS, daß man sich so etwas gefallen lassen müsse. Daß man eS müsse, will unS nun allerdings nicht einleuchten. Sollte es da den Frauen nicht möglich fein, selber für Abhilfe zu sorgen? DaS fünfzigjährige Bestehen des Verbandes der deutschen   Buch- drucke» hat der Berliner   Gauverein am Sonntag durch eine äußerst würdige Feier begangen. Der größte Teil der Berliner   Mitglieder war ja leider verhindert, an dieser Feier teilzunehmen, aber gerade die ältesten, die dem Verbände schon seit Jahrzehnten angehören, waren umso zahlreicher vertreten. Auch von den 15 noch lebenden Berliner   Buchdruckern, die mit der Gründung des Verbandes auch gleich zu seinen Mitgliedern zählten, waren die meisten persönlich anwesend. Diesen alten Veteranen der Arbeit hat der Verband für ihre bewiesene Treue ein künstlerisch ausgeführtes Diplom gewidmet. Auch von dem Festredner, dem Berliner   Gauvorsteher Albert M a s s i n i, wurde die unwandelbare Treue und Opferwilligkeit, mit der die alten Kameraden zur Organisation hielten, dankbar an- erkannt und den Jungen als ein leuchtendes Beispiel vorgestellt. Im übrigen schilderte Massini in längerer Rede den Werdegang, die Kämpfe und Erfolge des Verbandes, der aus kleinen Anfängen heraus, verfolgt und bedrückt, schließlich doch zu einem kräftigen Hort für die Interessen der Buchdruckergehilfen geworden ist. Für die jüngere Generation gilt es nun, das starke Gebäude zu erhalten und durch Solidarität die errungenen Vorteile zu sichern und zu vermehren. Die Festrede bildete den Mittelpunkt eines durchweg künstlerischen Programms, das dem Zweck und dem Ernst der Zeit würdig angepaßt war. Schmerzlich vermißt wurden nur so viele liebe Bekannte, die fern von der Heimat ihr ernstes Werk verrichten müffen und nicht an dem Ehrentag ihrer Organisation hier sein konnten._ Wie fährt sich's so gemütlich... Heber die Ueberfüllnng der Eisenbahnzüge in den Morgen« und Abendstunden wird fortgesetzt geklagt, ohne daß eine Abhilfe ein- tritt. Ein Leser schildert unS Beobachtungen, die wohl jeder Ar- beiter machen kann, der in aller Frühe nach seiner Arbeitsstätte fahren muß, wie folgt: »Sonnabend morgen konnte man auf dem Bahnhof Gesund brunnen(Vorortbahnsteig) wieder Szenen erleben, die wert sind, der Behörde bekannt zu werden. Der Tegeler Zug 5.60, der be« sonders stark besetzt ist, führt drei Wagen 2. Klaffe, die fast stets leer sind. Wenn einmal ein Fahrgast in diesen Wagen gesehen wird, schläft er gewöhnlich, wie da« bei NaStbummlern üblich ist. Sonnabend morgen waren die Wagen 3. Klasse aber so voll, daß einige Arbeiter kurz entschloffen in den 2. Klasse-Wagen stiegen. Der Stationsbeamte holte sie aber wieder heraus, worauf mein Kollege dem Beamten sagte:»Also drei Wagen fahren als Ballast mit, da ist ja nicht ein Mensch drin.* Der Beamte gab die Antwort zurück: »Die Wagen(2. Klasse) bringen mehr ein als Ihre 2-Pfennig- Fahrten.* Nun hat der Beamte gewiß pflichtgemäß gehandelt, als er die Fahrgäste auS dem Wagen holte, aber dazu ist er wohl nicht verpflichtet, so unwissend zu sein, daß er eine solche Behauptung aufstellte. Arbeiter, die bei der heute üblichen langen Arbeits- zeit und der mangelhaften Ernährung unter solchen Umständen morgens und abends befördert werden, müffen schließlich mal er« bittert werden. Und darum sollte man die 2. Klasse-Wagen um diese Zeit wenigstens ausfallen lassen und dafür 3. Klasse-Wagen einstellen.*_ Arbeiterbildungsschule. Morgen, Mittwoch, den 24. Mai, abends 8� Uhr, findet im Hörsäle der Schule, Lindenstraße 3, 4. Hof rechts, 3 Treppen, der Lichtbildervortrag: Die Mark Brandenburg als naturwissenschaftliches Wander- gebiet" statt, der die Einleitung zu den beabsichtigten naturwissenschaftlichen Sonntagswande- r u n g e n(siehe Sonntagsnummer desVorwärts) bilden soll. Der Eintrittspreis beträgt 10 Pf. Am Donnerstag, den 25. Mai, abends 8* Uhr, findet der erste der wissenschaftlichen Einzelvorträge statt. Genosse Eduard Bernstein   wird über das Thema: England und Irland" sprechen. Bestrafte Lebensmittelhändler. DaS Polizeipräsidinm teilt folgende Straffälle mit: 1. Milchhändler Martin Pietack. JablonSkistr. 38 wohnhaft, ist mit 75 M. eventuell 12 Tagen Gefängnis und 3 Tagen Haft be- straft worden, weil er den Höchstpreis für ein Pfund Speisequarck um 10 Pf. überschritten und es ferner unterlassen hatte, in dem vorgeschriebenen Aushang zu vermerken, daß der Speisequark aus- verkanst war. 2. Verkäuferin Olga Thiele, Charlsttenbnrg, Augsburger Str. 49 wohnhaft, ist mit 10 M. evsntuet 2 Tagen Hast bestraft worden, weil sie die Abgabe von Rückenfett von dem gleichzeitigen Verkauf von Fleisch abhängig gemacht hatte. 3. Filialleiter Erich Fruck, Rathenower Str. 34 wohnhaft, ist mit 20 M. event. 2 Tagen Haft bestraft worden, well er Butter nicht verabfolgte, obwohl er solche noch besaß. 4. Kolonialwarenhändlerin Marie Ulrich, Müllerstr. 66 wohn- hast, ist mit 6 M. event. 2 Tagen Haft bestrast worden, weil sie die Abgabe von Kornfranckkaffee verweigert hatte. 5. Butterhändlerin Amalie Jarecki, Große Hamburger Str. 38 wohnhaft, ist mit 6 M. event. 2 Tagen Haft bestraft worden, weil sie Butter nicht verabfolgte, obwohl sie solche noch besaß. 6. Kolonialwarenhändlerin Balbina Steiner, Blankenfelde- straße 4 wohnhaft, ist mit 15 M. eventuell 3 Tagen Haft bestraft worden, weil sie Butter nicht verabfolgte, obwohl sie solche noch besaß. 7. Schlächtermeisterfrau Hedwig Mai, Jnvalidenstraße 133 wohn- hast, ist mit 80 M. eventuell 3 T»gen Haft bestraft worden, weil sie frisches Fleisch nicht verabfolgte, obwohl solches noch vor- handen war. t. Verkäuferin Johann« Käfer, Jnvalidenstraße 133 wohnhaft, ist mit 30 M. eventaell 3 Tagen Haft bestraft warben, weil sie ge- füllten Schinken nicht verabfolgte, obwohl solcher noch vorhanden war. Untersagter Handelsbetrieb. Das Poltzeipräfidium teilt mit: Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 hat der Polizeipräsident von Berlin   der Firma Richard Vogel u. Co., hier, Friedrichstr. 43, dem Kaufmann Richard Vogel und der Frau Helene Vogel, hier, Friedrichftr. 43, den Handel mit
bequem einzustecken, leicht zu Sie kann für 13 Personen Quittung dienern Bei mehr oder mehr Karten ausgestellt
Gegenständen des Kriegsbedarfs, insbesondere mit Decken und Woi- lachS, wegen Unzuverlässigkeit inbezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Durch die Maschine gedrehtes Fett. Eine Leserin schreibt uns t DaS ist auch ein vor dem Kriege in den Schlächterläden unbekannt gewesenes Erzeugnis. Nicht alle, aber viele Schlächtereien führen cS seit einiger Zeit. Die Hausfrauen glauben gewöhnlich an zer- kleinertes Rücken- oder Bauchfett. Wozu aber sollte sich der Schlächter- meister diese überflüssige Mühe machen? Fett, das in die Maschine kommt, verträgt also keine genaue Untersuchung. Es sieht unappetit- lich grau aus, riecht übel, besteht aus allen möglichen Abfällen, die unter der Allgemeinbezeichnung»Fett* laufen. Beim Zer« lassen über dem Feuer erhält man nicht etwa Schmalz, sondern Talg minderwertiger Sorte. Ein Pfund djeses Maschinenfetts kostet augenblicklich 2,60 M. und ergibt höchstens ein halbes Pfund Brat- fett, meistens nur 200 Gramm, da auffallend viele unverwendbare Rückstände bleiben. Hiernach stellt sich daS durch die Maschine ge- drehte Fett noch teurer als der sonst verkaufte rohe oder aus- gelassene Talg. Die Käuferinnen werden getäuscht durch den der- hältnismäßig»billigen* Preis und erhalten obendrein ganz minder« wertige Ware»angedreht*. Zum Sparzwang der Jugendliche«. Hierzu wird uns geschrieben: Durch die Verfügung des Oberkommandos in den Marken vom 18. März 1916 betreffend den Sparzwang der jugendlichen Personen beiderlei Geschlechts unter 13 Jahren haben die Arbeitgeber solcher Personen die Verpflichtung, allwöchentlich, spätestens aber am fünften Tage nach der Lohnzahlung, den Sparbetrag an die nächstgelegene Sparkasse, deren es für Berlin   elf gibt, abzuführen. Das Spargeld wird für jeden Jugendlichen auf ein Buch ein- gezahlt, letzteres bleibt als gesperrt während der Dauer des Krieges auf der städtischen Sparkasse liegen. Bei den Einzahlungen dieser Gelder werden Formulare verwendet, die eigens für diesen Zweck hergestellt wurden, die aber jede Handlichkeit im Format vermissen lassen. Bei der jetzt vorhandenen Knappheit von Papier   sollte man meinen, daß auch die städtische Sparlasse bei Neubeschaffung von Formularen usw. diesen Umstand nicht unberücksichtigt lassen könnte. Bei den Einzahlungsformularen für die Jugendlichen ist jedoch von Papiermangel nichts zu merken. Der sogenannte.Sammelnachweis' ist ein Papier von 43 X 38 Zentimeter Größe und hat den einzigen Zweck als Quittung über eingezahlte Beträge dem Arbeitgeber zu dienen. Um es in der Tasche unterzubringen muß man es mindestens dreimal zusammen- legen. Da nun fast allwöchentlich eingezahlt und auf diesem Formular quittiert wird, kann man sich leicht ausmalen, in welchem Zustande diese Quittungen in einigen Wochen sein werden. DaS EinzahlungSformular hat Oktavformat und ist um mindestens s/t zu groß, da auf den Sparkassen direkt in den aller- seltensten Fällen für eine größere Anzahl Jugendlicher Beträge ein« gezahlt werden, drcse Firmen zahlen auf Postscheckkonto ein. Aber hunderte Einzahlungen für 13 Personen erfolgen täglich und da genügte ein Zettel in Größe 16 X 19 Zentimeter analog dem Abmeldeformular. Warum werden für die Quittungen an die Arbeitgeber nicht Karten, ähnlich der für Heimarbeiter in der Ortskrankenkasse, aus- gegeben? Diese Karte ist dauerhaft und hantieren und schnell übersichtlich. auf 26 Wochen zur Eintragung und Personen können Blätter eingeklebt werden._ Hoffentlich bewirken diese geilen eine dementsprcchende Ab» änderung._ Schadenfeuer ist in der Nacht zum Sonntag in der Hauptwerl- statt der Großen Berliner   Straßenbahn in der Uferstraße zum Au«- bruch gekommen. Der Brand entstand wahrscheinlich durch Selbst- cntzündung von Putzlappen an einer Arbeitsmaschine gegen 2 Uhr nachts in demjenigen Teile der Reparaturwerkstatt, in welchem die Wagenkasten   ausgebessert werden. Es verbrannten einige Wagen- kästen und auch ein geringer Teil der Dachkonstruktion wurde von den Flammen erfaßt. Der angerichtete Schaden ist nur ganz gering, da der Brand alsbald bemerkt und von der Feuerwehr, die von der Wache in der Pankstraße bald zur Stelle war, schnell gelöscht wurde. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Bolkskonzerte des Philharmonische« Orchester?. In der Zeit vorn 31. Mai bis 28. Juni veranstaltet das Philharmonische Orchester wiederum acht Volkskonzerte. Die- selben finden statt am 31. Mai und 17. Juni im Stadt- theater in Moabit  , am 3. und 24. Juni in derNeuen Phil- Harmonie" Köpenickerstraße, am 2. und 14. Juni in den Germania-Prachtsälen", Chausseestraße, und am 21. und 28. Juni in derPhilharmonie" in der Bernburgerstraße. Eintrittskarten zu 30. Pf. sind zu haben bei der Ber  - liner Gewerkschaftskommission und in der Zigarrenhandlung von Harsch, Engelufer 15, woselbst die Programme eingesehen werden können. Eine Zusendung von Programmen findet nicht statt._ Aus der Spree   gelandet wurde bei Hirschgarten die Leiche eines unbekannten jungen Mädchens von etwa 20 Jahren. Die Ertrunkene ist 1,61 Meter groß und trug ein graues Jacketti, einen schwarzen Rock, eine blaue Alpakabluse, braune Strümpfe und schwarze hohe Knöpfstiesel. Ihr Hemd ist J. M, gezeichnet. Die Unbekannte ist beretts beerdigt worden. Ihre Kleidung wird bei der Polizei in Friedrichshagen   aufbewahrt. Uebcr 30 Schwindeleien hat ein Geschwisterpaar auf dem Kerb« holz, das mit dem Mietsvertrag»arbeitete*, bis es jetzt unschädlich gemacht wurde, eine 26 Jahre alte Arbeiterin Berta Slischka und deren Bruder Adolf, ein junger Mann von 26 Jahren. Berta Slischka und ihre verheiratete Schwester Klara Kott suchten früher unier dem Namen Geschwister Hoffmann, Kunitz, Becker, Klinger, Schilfner, Kowalski, Groß, Zeidler uiw. Kleiderwerkstätten heim, die Heim- arbeiten zu vergeben hatten. Die schreibgewandte Berta fälschte Miels« Verträge, mit denen das Paar sich auswies und auf die es Stoffe aller Art mit nach Hause bekam. Alles verkauften die Schwestern, statt es zu verarbeiten. Nachdem Frau Koit ertappt und festgenommen worden war, nahm ihre Schwester den Bruder Adolf zum Helfers- Helfer. Das Paar mietete als Man» und Frau Wohnungen und blieb jedesmal nur so lange, bis der Wirt auf polizeiliche Anmel« dung drang. Sobald es dieser nicht mehr ausweichen konnte, ver- schwand es wieder, in der Regel schon nach wenigen Tage«. Es trieb sich dann in den Laubeaiolonien umher, bis e« eine neu« Wshnnng fand. Die vielgefu-dtsn Schwindler wurden endlich ding« fest gemacht und geftsrn nach Moabit   gebracht. Mehr akß dreißig BetriiOereien mit Metsverträgen und ferner eine ganze Reihe von Kinder betrüqoreien wurden ihnen bereits nachgewiesen. Außerdem werden sie sich wegen Blutschande zu verantworten haben. Oeffcntliche Belobigung. DaS Polizeipräsidium teilt mit: Die Schülerinnen der Luise-Henriette-Schule in Berlin- Tempelhof  , Gertrud Mattheus und Isolde Jmmisch, in Berlin-Tempelhof   wohn- Haft, haben am 28. Februar die 9 Jahre akte Klara MatthenS, welche auf dem zugefrorenen Teich»Blanke Hölle* eingebrochen