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Gewerkschaftliches.

Drohender Riesenkampf in Norwegen .

berbienft war allerdings fo gut wie nie ein

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boller Ausgleich für Die Konferenz war zusammengeseht aus den Mitgliedern des die Steigerung der Lebenstoften, aber er hat doch gar manchem Kreisvorstandes und der Kreispreßkommission, sowie den Filial­die Last der Teuerung etwas erleichtert. Der Fürsorge vorständen der beiden Kreise. Außerdem nahmen teil die Vor­für. die friegsbeschädigten Mitglieder hat der Verband sißenden der Gewerkschaftsorganisationen und auch die Filial­seine ernste Aufmerksamkeit gewidmet. Leider hat er bei den Unter- leitungen der drei Filialen, die die Beitragssperre wegen der Re­Kopenhagen, 21. Mai. Ueber den angekündigten nehmervereinigungen des Verbandsgebietes nicht überall das ge- dakteurangelegenheit beschlossen hatten. Diese sowie die Gewerf­Riesenkampf in der norwegischen Industrie, der 80 000 Ar- wünschte und erhoffte Maß von Entgegenkommen gefunden. Nur schaftsvertreter waren geladen, um sich über die Sachlage infor­beiter umfassen soll, gibt Socialdemokraten" nähere Einzel- wenige von den Vereinigungen, an die sich der Verband mit Vor- mieren zu können. Rede- und Abstimmungsrecht hatten nur die heiten, aus denen zu ersehen ist, daß die Lage für derart schlägen wandte, kamen über schöne Worte und billige Versicherungen Funktionäre der Parteiorganisationen. Vom Parteivorstand waren anwesend die Genossen Ebert und Braun. Außerdem die ernst gehalten wird, daß deswegen eine interskandinavische hinaus. Alles in allem berechtigt die Entwickelung und die Tätigkeit des Reichstagskandidaten der beiden Kreise, Hengsbach und gewerkschaftliche Stonferenz in Kristiania stattfand. Das Blatt verbandes im Kriegsjahr zu der Hoffnung, daß er auch die noch Weyers. Die eingeladenen entlassenen Redak­tommende Kriegszeit ohne ernstliche Einbuße an seiner Stärke und teure hatten es brieflich abgelehnt, zu erschei Leistungsfähigkeit überstehen wird. Als nach Verhandlungsbeginn die Leiter der Filialen, die, weil sie die Beiträge gesperrt haben, nicht mehr zur Partei gehören, das geforderte volle Beratungs- und Mitbestimmungsrecht nicht eingeräumt erhielten, verließen sie unter Protest die Kon­ferenz. Es schlossen sich ihnen an die Vertreter einer Filiale und ein Kreisvorstandsmitglied.

berichtet:

Mit der Zeit hat sich die Lage verschlechtert, sodaß die Konflikte gegenwärtig 25 000 Mann aus verschiedenen In­dustriezweigen umfassen. Als man eine Lösung der Streit­fragen in der Metallindustrie zu erzielen versuchte, stellte der Arbeitgeberverein die gleichzeitige Beseitigung des Konflikts in den Bergwerken als Bedingung einer solchen Lösung auf. In­dessen konnte eine Einigung im Grubenkonflikte nicht erzielt werden, denn die vom Reichsschiedsrichter gemachten Vor­schläge wurden von den Arbeitern sowie Arbeitgebern ver­worfen.

Hiernach hat dann der Arbeitgeberverein den Beschluß gefaßt, eine Aussperrung in riesenhaftem Maßstabe zu erklären. Diese Riesenaussperrung, die am 3. Juni beginnen soll, wird dann außer den bereits im Stampfe stehenden Arbeitern folgende Industrien umfassen: Die Sägewerkindustrie, Zellu­lose, Papier- und Holzmassefabriken, Tabakfabriken, Braue reien, Textilindustrie, alle Baugewerbe usw.

Unzureichende Teuerungszulagen.

Die Arbeiter der Kaiserlichen Werft in Kiel haben sich in einer außerordentlich start besuchten Versammlung mit den Teue­rungszulagen, dem Akkordsystem und den Stundenlöhnen beschäftigt. Das Resultat der Versammlung war die Annahme einer Resolution, auch nicht annähernd genügend bezeichnet wird, eine ausreichende in der die vom Reichsmarineamt gewährte Teuerungszulage als Ernährung der Werftarbeiter zu gewährleisten. Es wird die Er­wartung ausgesprochen, daß das Reichsmarineamt den Arbeitern weiter entgegenkommt, besonders die Stundenlöhne erhöht und die Affordsäge aufbessert. Der Arbeiterausschuß wurde beauftragt, in ( z) diesem Sinne mit dem Oberwerftdirektor zu verhandeln.

Ausland.

Zur Beratung der hierdurch entstehenden gewerkschaftlichen Der Schweizerische Typographenbund im Jahre 1915. Lage in Norwegen wurde dieser Tage in Stristiania eine inter­skandinavische Konferenz abgehalten. An dieser Konferenz nahmen außer dem Vorstande der norwegischen Landeszentrale auch die Vorstände der schwedischen und dänischen Landes­zentralen teil. In der Konferenz wurde eingehend über die Lage beraten und verschiedene Beschlüsse betreffs Unterstützung der norwegischen Organisationen gefaßt.

Nach den letzten telegraphischen Meldungen wird der Reichsschiedsrichter erneut Schritte unternehmen, um eine Einigung herbeizuführen. Daß es ihm aber gelingen wird, das Inkrafttreten der von den Arbeitgebern geplanten Riesen­aussperrung zu verhindern, wird als sehr unwahrscheinlich be­

trachtet.

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nen.

Nach zirka siebenstündiger Beratung gelangte folgende Resolu­tion zur Abstimmung:

,, 1. Die heute in Duisburg am 21. Mai stattgefundene Kon­ferenz der Parteifunktionäre der Wahlkreise Duisburg- Mül­heim( Ruhr) und Mörs- Rees ist nach eingehender Grörterung der Vorgänge bei der Entlassung der Redakteure Minster und Schoch zu dem Ergebnis gelangt, daß im Interesse der Erhal tung der Parteieinheit dieser Schritt unbedingt geboten war. Sie erkennt an, daß wegen der außergewöhnlichen Umstände, die zurzeit vorlagen, dem Parteivorstande eine vorherige Aus­einandersetzung mit der Parteigenossenschaft nicht gegeben war, sondern sofort gehandelt werdenmußte, sollte nicht Partei­organisation und Parteigeschäft großer Schaden zugefügt werden. Die Konferenz erklärt damit die Angelegenheit für erledigt und fordert die Parteimitglieder der beiden Wahlkreise auf, nun­mehr alle Differenzen, die sich aus diesem Fall ergeben haben, zu beenden und sich zu einheitlichem Handeln zusammenzuschlie= Ben, damit Parteiorganisation und Parteipreffe wieder ihre alte Stärke erlangen und dadurch in den Stand gesetzt werden, die großen Aufgaben, die die nächste Zukunft stellen wird, zum Nußen der proletarischen Arbeiterbewegung erfüllen zu können.

2. In der Erkenntnis, daß eine Parteispaltung die Schlag­fertigkeit der deutschen Arbeiterbewegung aufs schwerste er­schüttern würde, wodurch sie außerstande gesett wäre, auf lange Zeit hinaus als Machtfaktor im politischen Kampfe eine Rolle spielen zu können, verurteilt sie aufs schärfste alle Bestrebun­gen, mögen sie von rechts oder links kommen, die geeignet sind, das organisatorische Gefüge zu erschüttern. Die Konferenz for= dert die Parteigenossen auf, allen derartigen parteizerstörenden Tendenzen entgegenzuwirken, damit das unabsehbare Unglück einer Parteizerrüttung verhindert wird."

Der Absatz 1 der Resolution wurde mit 48 gegen 6 Stimmen der Absatz 2 einstimmig angenommen.

Stellungnahme zu den Parteidifferenzen.

Die Geschäftslage des schweizerischen Buchdruckereigewerbes besserte sich zwar im Jahre 1915 gegenüber der Kriegszeit 1914 und es nahm auch die Zahl der Buchdruckereien von 636 auf 648 sowie der Sehmaschinen von 363 auf 367 zu, aber die der Druckmaschinen ging von 2327 auf 2308 zurück und ebenso die Zahl der Gehilfen, da vielfach freigewordene Arbeitsstellen nicht wieder besetzt wurden. So hat sich auch die Zahl der Mitglieder des Schweizerischen Typo­graphenbundes von 3871 um 148 auf 3723 vermindert, von denen 474 im fchweizerischen und 400 im ausländischen Militärdienst waren. 26 Mitglieder verschiedener Nationalitäten und auf ver­schiedenen Fronten find bereits auf dem Kriegsschauplatz gefallen. der Buchdrucker arbeitslos, von denen 948 feine Arbeit zugewiesen 2961 Gehilfen meldeten sich bei den paritätischen Arbeitsnachweisen wurde, weil 538 ihre Anmeldung wieder zurückgezogen oder verfallen ließen und 221 abreisten und endlich 189 am Schlusse des Berichtsjahres arbeitslos verblieben. 1914 waren 3701 Arbeitsuchenden und 2141 Berlin und Umgegend. Vermittelungen zu verzeichnen. Die Einnahmen der allgemeinen Tariffündigung der Metallformer. Kasse betrugen 364 546,32 Fr., die Ausgaben 296 334,45 Fr., der Die Löhne der Metallformer stehen wie in der Branchen- Bermögensbestand ist um 6857,80 Fr. auf 488 211,87 Fr. zurück bersammlung am Montag ausgeführt wurde im allgemeinen noch gegangen. In den Einnahmen find 125 453,50 Fr. Extrabeiträge auf der gleichen Höhe, die sie vor dem Kriege hatten. Wenn es in inbegriffen. Von den Ausgaben entfallen 188 655,30 Fr. auf Unter­einigen Betrieben gelungen ist, Lohnerhöhungen zu erlangen, so stüßungen, 181 957,30 Fr. allein auf Arbeitslosenunterstüßung. Die stehen diese in feinem Verhältnis zu den heutigen Lebensmittel- Kranten-, Invaliden- und Sterbefasse hatte 338 998,32 Fr. Ein­preisen. In den meisten Betrieben haben die Former durch Ueber- nahmen und Ausgaben, wovon 181 106,15 Fr. für Unterſtügungen. Den 19. sächsischen Wahlkreis wurde am Sonntag in arbeit und äußerste Anspannung ihrer Kräfte ihren Verdienst ver- Das Vermögen dieser Stasse hat sich um 53 522,50 Fr. auf Lößnih abgehalten. Nach dem Geschäftsbericht zählt die Organi­2200 find zum Heere einge­mehrt. Die Arbeitsleistung hat ein solches Maß erreicht, daß eine 800 340,17 Fr. vermehrt. Die Arbeitslosentasse des Typographen- fation noch rund 2000 Mitglieder. Steigerung, namentlich bei der heutigen Ernährungsweise, nicht mehr bundes ist von verschiedenen Gemeinden und Kantonen und zogen, davon haben 187 den Tod auf dem Schlachtfeld gefunden. möglich ist. Eine Ausbesserung der Löhne ist dringend notwendig. awar für die Sektionen wie für die Hauptkaffe fubventioniert Die Volfsstimme" hat, nicht zum wenigsten infolge der großen worden, letztere lettere allein mit 7350 Fr. Vom Vermögen Arbeitslosigkeit in der Textilindustrie, nahezu 2500 Abonnenten Dem stehen aber die Tarifverträge entgegen. In den meisten Fällen, des Typographenbundes find 24.000 Fr. tonsumgenossen- im Kreise verloren. Der Vertreter des Kreises im Reichstage, wo Lohnerhöhungen gefordert wurden, beriefen sich die Unternehmer darauf, daß sie mit Rücksicht auf den Tarifvertrag den Lohn nicht schaftlich angelegt. Im Berichtsjahr ist zu der gelben Buchdrucker- Genosse Schöpflin, besprach die letzten Vorgänge im Reichstag. erhöhen könnten. Deshalb empfahl die Branchenkommission im gewerkschaft neben dem Typographenbund noch der Schweizerische Es wurde hierzu folgende Resolution gegen eine Stimme ange­Verband neutraler Buchdruckergehilfen" hinzugekommen, dessen meiste nommen: Einverständnis mit den Vertrauensmännern, sämtliche Tarife zu fündigen. Die Tarife sind mit den einzelnen Unternehmern ab- Mitglieder nicht tariftreu find. Die nichtorganisierten Gehilfen müssen geschlossen und laufen meistens am 1. September ab. Die Veran den Schiedsgerichtsverband des Buchdrudergewerbes einen Jahres­fammlung nahm den Antrag der Kommission einstimmig an. Die beitrag von 20 Fr. zahlen, damit sie nicht ganz umsonst die Schma­rogerei an den Errungenschaften der Organisation treiben tönnen. Vorarbeiten für die Lohnbewegung sollen demnächst in Angriff ge- Im Berichtsjahre ist auch ein Faktorenverband mit Spike gegen den Typographenbund gegründet worden, so daß diefer mit 2378 gegen 121 Stimmen in der Urabstimmung die Doppelmitgliedschaft in den beiden Organisationen als unzulässig erklärte. Als ein Aft inter­nationaler Solidarität mag schließlich noch die Geldsammlung von 5065,60 Fr. für die belgischen Kollegen erwähnt sein.

nommen werden.

Auch die Bamag lehnt Verhandlungen ab. Den vereinigten Angestelltenverbänden, die vom kaufmännischen und technischen Personal der Berlin - Anhaltischen Maschinenbau- A.- G. den Auftrag erhalten hatten, mit dem Vorstand dieses Wertes wegen Regelung der Teuerungszulagen zu verhandeln, ist die Mitteilung zugegangen, daß der Vorstand entgegen seiner früheren Handhabung es diesmal ablehnt, mit den Organisationen in eine Aussprache einzutreten. Es scheint demnach, daß neuerdings grundsätzlich den Organisationen der kaufmännischen und technischen Angestellten feitens der Metallindustriellen jede Anerkennung als Verhandlungs­faktor versagt bleiben soll. Dieser Vorstoß gegen das Koalitions­recht der Angestellten hat naturgemäß in den beteiligten Streisen eine große Beunruhigung hervorgerufen und es besteht der dringende Wunsch, daß die zuständigen Behörden endlich eingreifen, da bei dem hier berichteten System allmählich jede Verständigungsmöglich­feit zwischen den Firmen und den Angestellten gefährdet wird. Die vereinigten Angestelltenorganisationen treten in diesen Tagen zu weiteren Beratungen zusammen.

Deutsches Reich .

Aus der Partei.

Aufstellung des Reichstagskandidaten für Reichenbach­Neurode. Das Pressebureau berichtet:

Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins für

" Da die Spaltung der Reichstagsfraktion auch unsere gesamte Parteiorganisation ernstlich gefährdet, macht es die Kreisgeneral­versammlung den Genossen des Kreises zur dringenden Pflicht, für die Folge alles zu unterlassen, was einem gemeinsamen Zusammen­arbeiten im Kreise hinderlich sein könnte. Der Kreisvorstand wird beauftragt, jedem Versuch, durch derartiges Treiben die Partei­einheit zu untergraben, gleichviel von welcher Seite derselbe auch tommen mag, mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten."

Die Kreisfonferenz für den Wahlkreis Friedberg dingen fand am Sonntag in Friedberg statt. Vertreten waren 18 Orte durch 33 Delegierte; außerdem war der Kreisvorstand und ein Vertreter der Oberhessischen Volkszeitung" anwesend. Vom Landesvorstand war niemand erschienen. Nach der Entgegen­nahme des Jahresberichts wurde ausführlich Bericht erstattet über den Frankfurter Pressekonflikt. Nach längerer Debatte gelangte mit 20 gegen 10 Stimmen ein Antrag zur Annahme, wonach an Stelle der Frankfurter Volksstimme" die Oberhessische Volkszeitung" Publikations­Am Sonntag nachmittag fand in Langenbielau eine organ des Kreises wird. Zur Frage der Parteistreitig­von über 200 Genossen des Kreises besuchte Parteiversammlung keiten wurde mit allen gegen eine Stimme nachstehende Resolution für den Wahlkreis Reichenbach- Neurode statt, die zu der durch angenommen: den Tod des Genossen August Kühn notwendig gewordenen Nach- Die am 21. Mai in der Konkordia" in Friedberg tagende wahl Stellung nahm. Zu Beginn der Versammlung widmete Sereisversammlung des Wahlkreises Friedberg- Büdingen kann sich Genoffe Reichstagsabgeordneter Feldmann dem Ge- mit der Politik der Fraktionsmehrheit nicht einverstanden erklären, nossen Kühn einen warm empfundenen Nachruf. Vor Eintritt da dieselbe nicht im Einklang steht mit dem Parteiprogramm und Der Fabrikarbeiterverband im Jahre 1915. in die Tagesordnung wurde beantragt, daß nach dem Vortrage den Beschlüssen der Parteitage und internationalen Kongresse. Sie Der Verband der Fabrikarbeiter hat sich im Kriegsjahr 1915 des von den Ortsvorsitzenden der Organisation vorgeschlagenen verurteilt das Vorgehen der Fraktionsmehrheit gegen die Minder­sehr gut gehalten. Die Mitgliederzahl ist allerdings wiederum Kandidaten, des Genossen Herm. Müller, auch nicht im heit, da sie hierzu nicht kompetent, denn ein endgültiges Urteil über etwas zurückgegangen, jedoch bei weitem nicht so start wie im Jahre Streise ansässigen Genossen das Wort gegeben werden sollte. Jns- die Handlungen unserer Abgeordneten steht einzig und allein dem 1914. Zu Beginn des Jahres 1915 hatte der Verband( ausschließ- besondere sollte der Reichstagsabgeordnete Vogtherr, der anwesend kommenden Parteitag zu. Sie erwartet deshalb, daß bis dahin die lich der im Jahre 1914 zum Heere eingezogenen) noch 130 341, am war, Gelegenheit bekommen, den Standpunkt der sozialdemokrati- Fraktionsmehrheit der Minderheit in den durch den Krieg strit­Schluffe des Jahres noch 85 118 Mitglieder; also 45 223 weniger. schen Minderheit zu vertreten. Nach längerer Geschäftsordnungs- tigen Fragen die Abstimmung und Begründung im Parlament Der tatsächliche Mitgliederverlust beträgt 11 493 gegen 20 937 im debatte wurde dieser Antrag bei einer Reihe Enthaltungen mit freigiebt. Jahre 1914. Dieser Verlust ist überdies nicht entstanden durch ver- 91 gegen 71 Stimmen angenommen. Genosse Müller behandelte Sie fordert alle Parteigenossen auf, im Rahmen der Organi­mehrte Austritte von Mitgliedern, also durch Mitgliederflucht", wie sodann die Fragen, welche der Krieg für die Politik der Partei fation alles aufzubieten, um die Einigkeit der Partei zu wahren die Presse der gelben Werkvereine erst fürzlich wieder der aufgeworfen hat, im Sinne der Fraktionsmehrheit, zu der auch und dafür zu sorgen, daß innerhalb derselben wieder eine wahr Deffentlichkeit glauben machen wollte; im Gegenteil, die der verstorbene Genosse Kühn bis zu seinem Tode gehalten hatte. haft sozialistische Politik Plaz greift, wie sie vor dem 4. August Zahl der Ausgeschiedenen ist, selbst unter Berücksichtigung Nach dem mit Beifall aufgenommenen Vortrag erhielt zunächst war und wir von unseren Führern jahrzehntelang gelehrt wurden. der gesunkenen Mitgliederzahl, weit geringer als in Genoffe Vogtherr das Wort, dem es der überwachende Gendarm In bezug auf die Lebensmittelteuerung erwartet die Kon­früheren Jahren. Während 1914 noch 52 876, im Friedens- aber nach einiger Zeit entzog.( In dem dortigen Grenzbezirk ferenz von unseren Vertretern in den Parlamenten, daß sie un­jahr 1913 jogar 58 680 Mitglieder aus dem Verbande ausschieden, herrscht der verschärfte Belagerungszustand.) In der folgenden gesäumt alle Maßnahmen ergreifen, um hierin Besserung zu waren es im verflossenen Jahre nur 25 017, also noch nicht einmal Debatte vertraten zwei Genossen aus dem Kreise und eine Ber - schaffen und bei... halb so viel wie im Jahre zuvor. Wenn trotzdem ein Mitglieder- liner Genossin in längeren Ausführungen den Standpunkt der rüdgang eintrat, so nur deshalb, weil aus Gründen, die allgemein Minderheit; ihnen traten drei Genossen aus dem Kreise ent­Am Sonntag fand in Rostoc eine reistonferenz des bekannt und oft genug dargelegt sind, die Zahl der Neuaufnahmen gegen. Nach mehr als vierstündiger Debatte wurde ein Antrag fehr weit hinter der der Friedensjahre zurückblieb. Jm Jahre 1913 auf Schluß der Debatte angenommen, weil einige Genoffen aus 5. medlenburgischen Wahlkreises statt, zu welcher traten dem Verbande 58 467 Mitglieder bei, im Jahre 1914 immer den weiteren Orten des Kreises, die an der Abstimmung über die 28 Delegierte aus Rostock , Schwaan , Bühow, Doberan , Neubukow , noch 31 939; im verflossenen Jahre dagegen nur 10 041. Der Kandidatenaufstellung teilnehmen wollten, abreisen mußten. Der Warnemünde , Gehlsdorf erschienen waren. Auf der Tagesordnung Mitgliederrückgang, der übrigens in anbetracht der Verhältnisse Antrag, den Genossen Herm. Müller als Reichstagskandidaten auf- stand:" Die Spaltung der Reichstagsfraktion und die Stellung­gering ist, erklärt sich also nicht aus einer Fahnenflucht der organi- zustellen, wurde sodann mit allen gegen acht Stimmen angenom- nahme unseres Abgeordneten Dr. Herzfeld". fierten, sondern aus dem teilweisen Versiegen des Zustroms der un- men. Ein Antrag, eine neue Versammlung mit einem Referen­ten der Minderheit einzuberufen und dann erst den Kandidaten organisierten Arbeiter. Die Finanzen des Verbandes haben sich gleichfalls nicht un- aufzustellen, war dadurch erledigt. Einige wenige Anhänger der Die Einnahmen sind zwar erheblich Minderheit verließen darauf den Saal. Nach einem Schlußwort günstig gestaltet. 3 935 365 M. im Jahre 1913 auf 2117 837 M. zurückgegangen, des Genossen Müller wurde einstimmig eine Resolution angenom­fedoch sind gleichzeitig auch die Ausgaben von 4431 339 M. auf men, die sich mit der Tätigkeit der sozialdemokratischen Reichstags­1953 508 M. gesunken, sodaß noch ein Einnahmeüberschuß von rund fraktion einverstanden erklärt. Soweit der Bericht des Pressebureaus. Einen uns über diese 160 000 m. verblieb, der dem Vermögen des Verbandes zugeführt werden konnte, das dadurch von 3 364 549 m. auf 3528 878 m. Versammlung zugegangenen Bericht konnten wir nicht bringen, steigt. Von den Ausgaben entfallen 1243 665 M. auf Unter- weil das Parteivorstandsmitglied Scheidemann in seiner Eigen­stügungen aller Art. Den Hauptteil erfordert die Unterstüßung schaft als Zensor des Vorwärts" die Aufnahme des Berichts in­ber Kranken mit 462 984 m.; dann folgt die Unterstützung der hibierte. Familien eingezogener Mitglieder, die 353 199 M. erforderte und die Unterstügung der Arbeitslosen, für die 278 414 M. aufgewendet Die für den Verbreitungsbezirk der Niederrheinischen Ar­Lohnbewegungen in der im Frieden üblichen Weise konnte der beiterzeitung" in Betracht kommenden Parteiorganisationen der Verband natürlich nicht führen. Es ist ihm aber gelungen, durch Wahlkreise Duisburg- Mülheim( Ruhr) und Mörs- Rees nahmen in Eingaben und andere Maßnahmen in zahlreichen Fällen die Unter- einer gemeinsamen Konferenz am 21. Mai Stellung zu dem be­nehmer zu einer Erhöhung der Löhne oder zur Bewilligung von kannten Redakteurkonflikt( Entlassung der Redakteure Minster Teuerungszulagen zu veranlassen. Der dadurch erzielte Mehr- und Schoch.).

wurden.

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von

Zum Duisburger Parteikonflikt.

Genosse Herzfeld verteidigte in seinem Referat die Haltung der 18 Separatisten; der 2. Vorsitzende der Generalfommission der Gewerkschaften, Genosse Bauer Berlin, vertrat als Gegenredner den Standpunkt der Fraktionsmehrheit.

Nach hierauf erfolgter längerer Aussprache wurde nachstehende Resolution bei 3 Stimmenenthaltungen( zwei Delegierte hatten vor der Abstimmung abreisen müssen) mit 18 gegen 5 Stim­men angenommen:

Die am 21. Mai 1916 tagende Kreiskonferenz des 5. mecklen= burgischen Wahlkreises beschäftigte sich mit der Spaltung in der Reichstagsfraktion. Die Konferenz kam zu der Auffassung, daß der Disziplinbruch der 18 Separatisten der Partei den schwersten Schaden zugefügt hat und deshalb unter allen Umständen ver. urteilt werden muß. Die Konferenz erwartet von den Partei­genossen, daß fie auch ferner der Partei die Treue halten, da nie mals mehr als jetzt eine starke politische Organisation erforder­lich ist!"

bis

Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland Donnerstag mittag. Zeitweise heiter, jedoch noch ziemlich kühl, vor. herrschend wolkig und besonders im Osten leichte Regenfälle.

Beranti, Rebatt.: Alfred Biclepy. Neukölln Injeratenteil verantw. Th. Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt BaulSinger& Co., Berlin SW. Sierau 2 Beilagen n. Unterhaltungsbl