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Nr. 148. 33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Das Manifest

der irischen Homeruler über den Grid Land die frischen Landarbeiter von der aus ſchlechte­irischen Aufstand.

Von Ed. Bernstein.

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modrou is Die irische nationalistische Parlamentsfraktion, deren Führer John Redmond ist, hat aus Anlaß des jüngsten Aufstandes ein Manifest an das irische Volt erlassen, das in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Zeitdokument ist. Indem es die Anschau­ungen darlegt, auf Grund deren diese Partei, hinter der die große Mehrheit der irischen Parlamentswähler steht, dem Aufstand fern­geblieben ist und ihn mißbilligt, gewährt es Ginblide in die geistige und politische Verfassung Irlands , die nicht wenig zur Beurteilung der dortigen Verhältnisse beitragen. So hat es denn auch für den deutschen Politiker, welcher Partei immer er angehört, heute ein besonderes Interesse. Wir geben es im Nachstehenden in feinem bollen Wortlaut und mit den Auszeichnungen des englischen Textes in Uebersetzung wieder.ded

Es lautet:

,, An das Bolt von Irland .

Gine weitere Tragödie ist dem langen Kapitel der Tragödien in Jrlands Geschichte hinzugefügt worden. Irlands Hauptstadt war der Schauplab eines wahnsinnigen und erfolglofen Versuches einer Revolution. Blut ist in Maffe bergoffen worden. Es ist wahr, daß Jrland bitter herausgefordert worden ist durch das Anwachsen einer ähnlichen revolutionären und gesetzwidrigen Bewegung in einem anderen Teil Irlands , der einer rebellierenden Armee Deckung bot.*) Es ist wahr, daß auf den Leitern jener Bewegung eine schwere Verantwortung ruht für diese Vorgänge in Dublin . Diese Dinge werden zu geeigneter Zeit zur Sprache zu bringen sein. Es ist wahr, daß Irland durch die Reihe militärischer Hin­richtungen, welche in Dublin von Kriegsgerichten verfügt worden find, in Abscheu und Schauder versetzt worden ist. Diese Dinge find im Angesicht unablässiger und heftiger Proteste der irischen Führer geschehen, und die Proteste werden ohne Nachlaffen und mit kräftigem Nachdrud fortgesetzt werden, bis die unbeschränkte Herr­schaft der Militärbehörden in Irland beseitigt ist. Aber es ist auch wahr, daß tros dieser bitteren Herausforderungen das Volk von Irland nicht ansteht, den Aufstand in Dublin als einen gefähr­lichen Schlag wider das Herz und die Hoffnungen Irlands zu ver­urteilen.

Am Morgen nach dieser Tragödie fühlen wir den Ruf an uns ergehen, das Volk von Irland feierlich aufzufordern, die Folge rungen sich zu vergegenwärtigen, die diese Vorgänge ihm aufer­Legen. Wir dürfen tein Mißverständnis hinsichtlich unserer Ueber­geugungen und unserer Entschlüsse in uns zurücklassen. Entweder ist Irland erfolglofer Revolution und Anarchie auszuliefern oder Die verfassungsmäßige Bewegung muß die volle Unterstübung des irischen Volkes haben und ihren Fortgang nehmen, bis sie ihr Wert völlig verrichtet hat.

Wir unterbreiten diese Alternative dem irischen Volte nicht zum erstenmal. Tatsächlich ist, gewisse kleinere Boltsteile ausge­nommen, diese Entscheidung für eine verfassungsmäßige Bewe­gung seit nahezu einem halben Jahrhundert getroffen und an ihr festgehalten worden.

Nach der revolutionären Bewegung der sechziger Jahre ber­tündete Isaac Butt dem irischen Volke, daß eine verfassungsmäßige Bewegung die einzige fichere und zuverlässige Methode jei, feine Rechte zu erlangen. Barnell hat diese Politik und diese Hoffnung erneuert. Das Bolt von Irland hat diese Politit akzeptiert, und sie ist niemals von dem irischen Volte ernsthaft in Frage gestellt worden.

Was war die Lage Jrlands, als es von Butt und Barnell auf­gefordert wurde, für eine verfassungsmäßige Bewegung sich au ent­scheiden? Das Bodensystem verharrte in praktisch demselben Zu­stand verschanzter Nebermacht wie zu irgendeiner Zeit in der irischen Geschichte. Die Pächter waren die Opfer erprefferischer, turzfristiger Bachtzinsen. War es ihnen unmöglich, die Wucher zinsen zu zahlen und oft sogar, wenn diese bezahlt wurden- so wurde ihnen die Ermissionsverfügung ausgehändigt. Das Land blutete aus allen Boren, und seine Jugend und beften Kinder

wanderten aus.

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Dienstag, 30. Mai 1916.

dem Bolk von Irland verbrieft als au irgendeiner Beriode in der Manifests, ist für diese lettere Frage von wenig Belang, sobald die Geschichte unseres Landes. Darstellung in den wesentlichen Punkten die Zustände richtig schil­Zehntausende von Arbeiterhäusern sind über ganz Jrland bindert. Je nachdem die Antwort darauf lautet, wird das politische weg errichtet worden, in denen zu mäßigem Mietfah und mit Urteil über mit dem strafrechtlichen haben wir es nicht zu tun sten behausten, am schlechtesten gekleideten und am schlechtesten ge- revolutionärer Erhebung zu veranlassen. Nicht der Erfolg oder die Versuche ausfallen, erregbare Teile des irischen Volkes zu nährten Klaffe in Europa zum bestbehausten, bestgestellten und un­abhängigsten Körper von Landarbeitern umgewandelt sind. Mißerfolg einer Aktion schlechthin bestimmt dieses Urteil. War aber In den Distrikten mit zu eng sibender Bevölkerung sind Gras- nach Lage der Dinge jeder Erfolg überhaupt ausgeschlossen, dann weiden erworben und in wirtschaftliche Kleingüter für das Volk haben die Anstifter in der Tat schwere politische Schuld auf sich aufgeteilt worden. Mit Schiefern gedeckte, geräumige und gesunde geladen. Häuser find an die Stelle der erbärmlichen Hütten getreten, und in einigen der am meisten der Armut verfallenen Distrikte des Nordwestens, des Westens und des Südens von Irland ist ein neues Irland von glüdlichen und prosperierenden Heimen er­standen.

Die ermittierten Bächter, die ehedem keine Abhilfe fannten und nur die Wahl hatten zwischen dem Arbeitshaus und der Aus­wanderung, find so gut wie sämtlich in ihre früheren Pachtgüter oder in andere ebensogute oder bessere Bachigüter eingesetzt worden. worden und jetzt völlig in den Händen des Volkes, mit vom Volk Die Lokalverwaltung Irlands ist den Bandlords abgenommen selbst frei gewählten Vorsitzenden und Mitgliedern.

Die Wahlberechtigung für das Parlament und für die Ge­meinden, die in den Tagen von Butt und Parnell mit Erfolg dazu benutzt wurden, die Ueberzeugungen und Interessen des Volkes fälschlich zu vertreten, sind so reformiert worden, daß die Ver­tretung von drei Vierteln Jrlands den nationalen Bestrebungen des Boltes entspricht.

Bei jedem Bemühen, die Schwizarbeit und die Mühbräuche des Trudsystems auszurotten, die Fabrikgeseze wirksam anzuwenden das Koalitionsrecht sicherzustellen und die Intereffen der Gewerk­schaften zu schüßen, ist die irische Nationalpartei fähig gewesen, jeden Vorteil, den die Bolksvertretung von Großbritannien für die von ihr Bertretenen erlangen konnte, auf Irland auszudehnen. Auf dem Gebiet des höheren Unterrichts ist die irische Partei in die Lage gekommen, Irland eine nationale Universität zu verschaffen, vermöge deren zum erstenmal in seiner Geschichte die Söhne von Katholiken Zutritt zu den höchsten Errungenschaften des Lernens erlangen fönnen. Der Elementar- wie der Sekundar­unterricht, die Schulen wie die Lehrer, haben in Einkommen und Stellung gewaltige Verbesserungen erfahren.

Die Mieter in den Städten haben einen Freibrief erlangt, der alles weit hinter fich läßt, was jemals einer City oder Provinzial­stadt in England zuteil geworden ist.

Mit England hat Jrland am ganzen Programm der Sozial­reformen Teil genommen. Die Alterspensionen haben Behn­tausenden alter Männer und Frauen, die sonst im Alter in Armut und Verzweiflung gelebt hätten, Trost und Hoffnung gebracht. Die nationale Versicherung hat den Arbeitern Frlands dieselbe Siche­rung gegen Krankheit, Beschäftigungslosigkeit und Siechtum ge­bracht, wie den Arbeitern Englands. Schließlich hat die irische Partei das letzte und höchste Biel aller irischen Bewegungen seit dem Bestande der Union mit England damit errungen, daß das größte und umfassendste Maß irischer Selbstregierung, das je beantragt und erzielt worden ist, Gesetzes­traft erlangt hat.

Die Organisation der Volks­ernährung.

101890

Am Montag trat die Budget kommission des Reichs. tags in die Beratung der neuen Organisation der Volks­ernährung ein.

Zu dem bereits veröffentlichten Organisationsplan beantragen die Sozialdemokraten und Fortschrittler,„ den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die Ausführungsbestimmungen zur Ver­ordnung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Voltsernäh­rung vom 22. Mai 1916 dahin abzuändern, daß der Vorsitzende des Kriegsernährungsamts in wichtigen Fragen erst entscheidet, wenn er neben dem Vorstand auch den Ernährungsbeirat des Reichstags gehört hat".

Das Zentrum beantragt eine Resolution, die u. a. fordert: 1. in den Vorstand des Kriegsernährungsamis je einen Vertreter der norddeutschen und süddeutschen Erzeuger zu be­rufen;

2. dem Präsidenten des Kriegsernährungsamts einen aus 16 Mitgliedern des Reichstags bestehenden Ernährungsbeirat bei­zugeben, welcher wie der Borstand in wichtigen Fragen zu hören ist und das Recht hat, Anträge zu stellen.

Die Entscheidung in Ernährungsfragen bleibt, wie der Ne­ferent Graf We starp mitteilt, in der Hand des Reichskanzlers, dem aber neuerdings eine Reihe weiterer Befugnisse durch den Bundesrat übertragen worden sind. So kann er in dringenden Fällen Verordnungen erlassen; er muß sie aber nachträglich dem Bundesrat vorlegen. Neu ist, daß der Reichskanzler den bundes­staatlichen Behörden direkt Anweisungen erteilen kann. Ob diese neue Regelung staatsrechtlich haltbar ist, kann nach Ansicht des Referenten zweifelhaft sein; aber es wird von feiner Seite Wert darauf gelegt werden, diese Fragen jetzt aufzurollen. Gleich­wohl sollen diese Bedenken wenigstens fonstatiert werden, denn es darf nicht der Eindrud erwedt werden, als ob die bundesstaatlichen Instanzen versagt hätten. Jedenfalls dürfen aus den Rechten, die dem Reichskanzler jetzt eingeräumt find, keine Folgerungen für die Zukunft gezogen werden. Die Frage bedarf noch der Klärung, wie das Verhältnis des Kriegsernährungsamts zur Heeres- und Marineverwaltung steht. Die Bedürfnisse von Heer und Flotte müssen in erster Linie berücksichtigt werden. Graf West grp bemängelt dann, daß die Landwirtschaft in dem Vorstand des neuen Amtes nicht vertreten ist. Vornehmste Aufgabe des Präsidenten Wenn somit bie verfassungsmäßige Bewegung fich trium- muß sein, einen einheitlichen Wirtschaftsplan für die kommende phierend gerechtfertigt hat, wenn auf der anderen Seite eine revo- Ernte aufzustellen. Weiter muß das neue Ami unter Benutzung lutionäre Bewegung fich sowohl fruchtlos wie auch unheilbringend der Preffe Aufklärung verbreiten. Die Konservativen sind nicht gezeigt hat, haben wir dann nicht das Recht, das irische Bolt auf- für eine straffe Bentralisation; sie erwarten mehr davon, wenn den zufordern, zur verfassungsmäßigen Bewegung zu stehen und sie einzelnen Bezirken ein bestimmtes Maß von Freiheit gelassen aufrechtzuerhalten, bis ihre ganze Mission erfüllt ist? Haben wir wird. nicht das Recht, an diejenigen Personen in allen Lebensstellungen in Irland , welche das Bolt bei seinen Entscheidungen zu leiten die Pflicht und die Möglichkeit haben, den Ruf ergehen zu laffen, einen fraftvollen und einheitlichen Mahnruf an das Bolt zu richten, es möge in ber irischen Politik die weisen Methoden wählen und die unsinnigen bekämpfen?

Diese ganzen Jahre über, welche ben glänzenden Vormarsch unseres irischen Voltes zur Beseitigung seiner Beschwernisse und Verwirklichung seiner Hoffnungen gekennzeichnet haben, sind dessen Vertreter, welche die getreuen Werkzeuge der Durchführung dieser Politik gewesen sind, den wütendsten und ungerechtesten Angriffen ausgesetzt gewesen. Ihr Wert ist, statt anerkannt zu werden, be­trittelt und verspottet worden.

Jede Waffe der Zwietracht, bes persönlichen Haffes, der jour­nalistischen Verdächtigung ist gegen sie angewandt worden, und oft haben sie nicht die kräftige Unterstüßung gefunden, die sie wohl be­rechtigt waren, vom Volte zu verlangen, wenn, wie es sicher war, das Volk so gut wie einstimmig ihre Politit guthieß.

Die Zeit für solches Schwanken ist nun vorüber. Wir wieder holen, daß das Land vor der Wahl steht zwischen wirkungsloser Revolution und Anarchie und der vom irischen Bolte vollständig und kraftvoll unterstüßten verfassungsmäßigen Bewegung.

Abg. och( Soz.) stellt die Frage, ob der Reichstag die Auf­hebung der vom Reichskanzler erlaffenen Verordnungen beschließen fann. Wie steht es mit der regelmäßigen Einberufung des Bei­rats, und wie gestaltet sich das Verhältnis der Preisprüfungsstellen zum neuen Kriegsernährungsamt? Dringend erforderlich ist eine genaue Statistik über die Ernte. Ueber die Tätigkeit des Beirats müssen ausführliche Berichte der Deffentlichkeit übergeben werden.

Staatssekretär Helfferich hält einen anderen Weg, als er jetzt eingeschlagen werden soll, für ganz ungangbar. Durch die neuen Bestimmungen kann der Reichskanzler rasch handeln; er muß nicht erst auf die Leschlüsse der Instanzen warten. Außerdem ist nunmehr die Einheitlichkeit der Durchführung der Verordnungen gewährleistet. Die ganze Kriegswirtschaft wird jetzt zentralisiert. Das Eingreifen der kommandierenden Generale wird künftig in ein einheitliches System gebracht; die Generale haben sich den An­ordnungen des Kriegsministeriums zu fügen.

Unterstaatssekretär v. Stein ergänzt diese Ausführungen dahin, daß, sobald das neue Amt funktioniert, die Befugnisse genau begrenzt werden sollen. Der neue Beirat wird neben Vertretern der amtlichen Stellen auch Sachverständige aus allen Gebieten um­fassen. Die vom Abg. Hoch geforderte Statistik werde gegeben werden; die Vorräte müssen auch erfaßt werden.

Das ländliche Irland bot der Welt das tragische und fast durchgängig gleiche Schauspiel einer Nation in Ruinen: jämmer­liche Hütten, ungenügende Nahrung, Lumpen statt anständiger Kleidung und der Schrecken wie die Erniedrigung der Sklaverei gegenüber dem Grundherrn. Die Landarbeiter erreichten eine noch größere Tiefe der Verzweiflung. In Häusern, die für Tiere nicht genügten, mit dürftigen Löhnen und ohne Land waren sie für Jeder irische Nationalist hat sich diese Alternative vorzulegen. Präsident v. Batocki: Ich habe zunächst mit den Dingen Gegenwart und Zukunft ganz ohne Hoffnung. Und zu allem diesen Wir bezweifeln nicht, welches die Wahl des ivischen Bolles sein jo au rechnen, wie ich sie vorfinde. Ueber Vorräte aus dem Aus­schien der Gedante der Anerkennung ihrer Nationalität durch ein wird. Aber von dieser Antwort muß die verfassungsmäßige Be- land fann ich erst verfügen, wenn sie da sind. Auf die militärischen irisches Parlament, der die irische Nation während ihrer gangen wegung und unsere zukünftige Saltung abhängen. Wenn das Bolt Behörden kann ich einen zwingenden Einfluß nicht ausüben. Weit­Existenz wie eine Vision beherrscht hatte, von seiner Erfüllung die verfassungsmäßige Bewegung nicht will, so will es uns nicht. gehender sind die Befugnisse gegenüber den Einzelstaaten, auf weiter entfernt als zu irgendeiner Beit in der irischen Geschichte. Ohne seine tatkräftige Unterstübung würden wir uns einer un- deren Unterstüßung man in der Hauptsache angewiesen ist. Zu­Butt, Parnell und die von ihnen ins Leben gerufenen Organi - möglichen Aufgabe widmen. nächst müssen vorhandene Mißstände beseitigt werden. Eine An­fationen legten Irland das Versprechen ab, daß in einer ver- Mit seiner Unterstübung fönnen wir bas Gebäude irischer Re- zahl Pläne sind bereits fertig. Die größte Sorge macht momentan faffungsmäßigen Bewegung eine Waffe zu finden fei, beren Kraft form und irischer Freiheit fertigstellen, das wir in dem hinter uns die Fettversorgung. Es ist zu hoffen, daß bis Pfingsten der größte ausreiche, alle diese Beschwerden zu beseitigen. Diefe Befchwer- liegenden halben Jahrhundert aufgerichtet haben. Wir werden alle Mangel beseitigt ist. Die Klarstellung der Bestände ist sehr not­nisse und die Reformen, die sie erheischten, wurden in den Pro- Reformen und alle Hoffnungen verwirklichen, die wir und unsere wendig; sie bildet die Voraussetzung für die Möglichkeit der Ver­grammen der verschiedenen, von Butt und Parnell gegründeten Vorgänger in der verfassungsmäßigen Bewegung ihm verkündet Organisationen Jahre bevor irgendeine der Beschwerden auch nur haben. Wir werden das irische Volk in das Parlamentshaus führen, angerührt wurde, in kurzen Sägen kundgetan. wofür es über ein Jahrhundert gefleht und gearbeitet hat."

Nach der Unterdrückung der Landliga ward als ihre Nachfolge­rin die Nationale Liga gegründet, und das Programm der Natio­nalen Liga, wie es auf der am 17. Oftober 1882 in Dublin abge­haltenen Konferenz angenommen wurde, lautete wie folgt: 1. Nationale Selbstregierung.

2. Reform der Selbstverwaltung.

3, Lotale Selbstverwaltung.

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teilung. Gin flares Bild kann man troß alledem nicht gewinnen. Man kann vorhandene Vorräte erfassen, aber auch hier ist eine ge­wisse Vorsicht nötig. Wirtschaftlich waren wir für einen Krieg nicht genügend vorbereitet. Die Erntejchäßungen werden nie ein wirkliches Bild der tatsächlichen Erträge geben können. Nicht minder schwer ist das Erfassen der Vorräte angesichts der Tatsache, daß unsere meisten landwirtschaftlichen Betriebe Kleinere Betriebe sind. Die Bevölkerung soll durch Mitteilung der Tatsachen auf­geklärt werden; übertriebene Rüdsicht auf den Eindruck im Aus­lande ist nicht angebracht.

So das Manifest. Es wäre in verschiedener Beziehung zu fritisieren. Die Schilderung der Errungenschaften Irlands ist sicher zu rosenfarben aufgetragen, und von dem, was wirklich errungen wurde, ist vieles dem Zusammenwirken von Umständen geschuldet, 4. Erweiterung des Wahlrechts zum Parlament und den Lokal- entscheidende Faltor gewefen ist. So wäre zum Beispiel gerade die fation ist leider von der Regierung zu spät erkannt worden. Hätte bei dem die geschilderte verfassungsmäßige Politik keineswegs der sverwaltungen. Abg. Ebert( Soz.): Die Notwendigkeit der neuen Organi­5. Entwicklung und Förderung der Arbeiter- und Industrie- große irische Agrarreform schwerlich so glatt zustande gekommen, fation ist leider von der Regierung zu spät erkannt worden. Hätte man im Herbst 1914 scharf zugegriffen, dann ginge es uns heute dintereffen Irlands . wenn nicht der ungeheure Preissturz der Landwirtschaftsprodukte beffer. Es ist ein völliges System der Systemlosigkeit eingetreten. Die Frage, die wir jedem Jrländer auffordern, in diefer feier in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Der Wucher hat sich immer mehr ausgebreitet, man hat wenig oder lichen Stunde seinem Urteil und Gewissen vorzulegen, ist die, ob die auf der einen Seite und die organisierte Widerstandsbewegung der gar nichts dagegen getan. In einem Lande, das mit solchen bon Butt und Parnell gemachten und von deren Nachfolgern er Bächter gegen die Fortzahlung der Bachten auf der anderen Seite Schwierigkeiten zu kämpfen hat, mußte der freie Markt längst auf­Versprechungen, sowie die Ziele der nationalen Orga- die Grundbesizer so mürbe gemacht hätte, daß ihnen der gefeßliche gehoben werden. Die Ausführungen des Präsidenten Batocki nisationen verwirklicht oder Lügen gestraft worden sind. Welche Auslauf schließlich als das kleinere Uebel selbst nicht unwillhaben eigentlich wenig Pofitives enthalten. Die Grundfäße für die andere Antwort kann jedweder urteilsfähige und wahrheitsliebende kommen war. Brotverteilung hätten auch auf die Verteilung der anderen Lebens­Irländer geben, als die, daß die verfassungsmäßige Bewegung nicht Nach anglo- irischen Begriffen mag natürlich jener Kampf der mittel angewendet werden müssen. Bei der jetzigen Bestandsauf­nur alles erlangt hat, was Butt, Parnell und die irischen Organi Bächter auch noch verfassungsmäßig gewesen sein. Aber er wurde nahme von Lebensmitteln muß die Höhe dessen festgestellt werden, was als zum eigenen Bedarf erforderlich behalten werden darf. mit Mitteln geführt, die man denke an das No Rent Manifest Der Handel darf nur noch Hilfsorgan der neuen Organisation Denn was verzeichnen die Jahre, die verstrichen sind, feit Butt Parnells und die Art seiner Befolgung der Sache nach revolu- fein. Die Verteilung muß Sache der Kommunalverbände sein, bie Homerule- und verfassungsmäßige Bewegung gründete? tionär waren, so sehr fie der Form nach sich im Rahmen des ver- denen die Rationierung gefeßlich vorgeschrieben werden muß. Der Die Wucherpachten, die Egmiffionen, die Bachtzahlungsstuben, fassungsmäßigen Kampfes hielten und hatten im Hintergrund stets Gedanke der Majsenspeisung muß in die Tat uingesetzt ber Bachtenmahner, der Gutsverwalter und zu einem großen Teil noch Aktionen, die, wie der Terrorismus der Mondscheingesellen, werden. Insbesondere für die erwerbstätigen Frauen bedeutet das ber Gutsherr find aus dem Leben Irlands verschwunden. Zwei aus jenem Rahmen heraustraten und auch der Form nach revolu- eine große Erleichterung, nicht minder auch für die alleinstehenden Drittel des ganzen Bodens des Landes ist in die Hände des Volkes tionär waren. übergegangen. Das letzte Drittel ist im Prozeß schrittweifer Ueber­tragung, und der Grund und Boden Irlands ist nunmehr sicherer *) Gemeint ist die antinationalistische Bewegung in Ulster , die ben bewaffneten Widerstand gegen die Durchführung des Home­rule- Gesetzes organisierte. Ed. B.

sationen an Forderungen aufgestellt haben, sondern noch ein gutes Teil mehr.

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Indes sind das Nebenfragen für denjenigen, der den Gründen nachforscht, warum heute die revolutionäre Bewegung in Irland nicht gezündet hat. Wie die gegenwärtige wirtschaftliche und poli­tische Verfassung Irlands zustande gekommen ist, und ob sie in Wirklichkeit sich weniger rosig ausmacht, als in der Darstellung des

Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Massenspeisung ist allerdings zunächst eine Frage der Organisation. Es ist dringend zu wünschen, Verfügung gestellt werden. Der Bedarf der Heeresverwaltung an daß den Gemeinden zu diesem Zwecke vom Reiche Geldmittel zur Rebensmitteln ist riefig; die Art aber, wie dieser Bedarf gededt wurde, hat direkt zu Preistreiberei und Schädigung der Zivil­bevölkerung geführt. Die tommandierenden Generale dürfen in