Kriegsarbeit der Zentrale für private Fürsorge".
Aus den Gemeinden.
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Alters, die volle Butterportion zugebilligt. Demgemäß erhalten für| Die in Berlin bestehende Zentrale für private Fürsorge" will die Beit nach dem 5. Juni d. 3. die 1914/16 geborenen Rinder eine Hilfsbedürftige nicht lediglich durch Geld vorübergehend unterstützen gleiche Butterkarte wie sie bisher die Erwachsenen erhalten haben. Die Frage der Massenspeisung in Charlottenburg . sondern ihnen bei möglichster Erfassung der gesamten Lebenslage Ferner werden die Kinderbutterkarten gegen Butterkarten für ErDer Magistrat berichtet: Der Gedanke der Massenspeisung ist mit Rat und Tat aufhelfen. Während der Kriegszeit hat sie bisher wachsene umgetauscht. Die Austeilung und der Umtausch finden in Charlottenburg seit Kriegsbeginn in die Tat umgelegt worden. eine beträchtliche Mehrung der Hilfesuchenden gehabt, auch mußte von Mittwoch dieser Woche ab bei den Brotkommissionen in einer größeren Anzahl von Speiſehallen ist der bedürftigen Beinfolge des Krieges der Kreis ihrer Aufgaben erweitert werden. statt. Zunt Umtausch genügt es, daß, die Kinderbutterkarte abge- völkerung Mittagsspeisung gewährt worden, zu der die Stadt große Anzahl von Unterstützungsbedürftigen diesen In der jetzt abgehaltenen Hauptversammlung für 1916, der geben wird. Zum Empfang einer Butterfarte für Kinder, die bisher eine Kosten überwies. ersten seit Kriegsausbruch, ergab der Tätigkeitsbericht, daß an den keine Karten hatten, sind die zur Legitimation erforderlichen Papiere Kriegsküchen und Speiseanstalten auf ihre im Jahre 1914 angelegten 11 900 Aften über hilfesuchende Personen mitzubringen. Sofern die Brotkommissionen zur Vermeidung eines In diesen Speiseanstalten hatte auch die minderbemittelte Bes oder Familien die fünf Kriegsmonate des Jahres mit 7200 beteiligt Andrangs an den einzelnen Tagen nur Bewohner bestimmter bölferung, soweit dies nicht auf Kosten der Stadt geschah, waren. 2600 davon betrafen Hilfesuchende, mit denen die Zentrale Straßen oder mit bestimmten Anfangsbuchstaben zulassen oder Gelegenheit, auf eigene Kosten zu billigem Preise ein gutes Mittagschon früher zu tun gehabt hatte, in den übrigen 4600 Fällen sonstige Ordnungsvorschriften treffen, ist dies am Eingang der Brot- effen einzunehmen. Die Stadt hat in dem Zeitraum vom 1. April 1915 bis zum Ende April 1916 für die Massenspeisung bedürftiger handelte es sich um neu hinzugekommene Hilfesuchende. Weiter kommissionen vermerkt. Man wird daher gut tun, sich vorher dar- Personen rund 150 000 M. aufgewendet. Es wurden monatlich 50 000 Portionen brachte das Jahr 1915 etwa 10 600 attenmäßig bearbeitete Fälle, über zu informieren, wie die Brotkommission des Bezirks die Aus- rund ausgegeben. Die augenblicklichen Verhältnisse Lassen es nun erforderlich erscheinen, und in 1916 sind bis Mitte Mai schon wieder ziemlich 3400 gezählt teilung geregelt hat. die Der Umtausch darf nur bis zum 11. Juni geschehen. An den Massenspeisung, die besten worden. Man sieht, welches Heer von Hilfsbedürftigen oder solchen, Erfolge gezeitigt hat, die sich dafür halten, dort zusammenströmt. Die eingehende Kinderbutterkarten muß der Abschnitt der 13.- 14. Woche noch vor- zu einer, noch weitere Bevölkerungstreise umfassenden sozialen Einrichtung auszubauen. Der Magistrat beabsichtigt, Prüfung, die dieser Vereinigung gegenüber Hilfesuchenden als handen sein. allernächster Zeit die Einrichtung zu treffen, daß die für die Maffenbesondere Pflicht gilt, war natürlich nur bei einem Teil speisung erforderlichen Speisen in einigen großen Zentralfüchen der vielen Personen möglich. Eingehend geprüft wurden in 1914 Für den Monat Jnni werden die Reis- und Bohnenkarten nur hergestellt und durch Ausgabestellen, die über die ganze Stadt nur wenig über 4400 Fälle, woran die fünf Kriegsmonate noch an die erwachsenen Empfänger von Kriegsunterstügung, Armen- verteilt werden, an das Publikum abgegeben werden, so zwar, daß mit etwa 2100 beteiligt waren, ferner in 1915 noch nicht unterstützung und Arbeitslosenunterstützung bei den schon von früher die Speisen dort abgeholt und zum Verzehren in die Wohnung ge3000, in 1916 bisher über 1400. Wie vielen der Hilfesuchenden bekannten Stellen( Brotkommissionen, Armenkommissionen, Zahl- bracht werden. irgendwie geholfen wurde, haben wir dem Bericht nicht entnehmen stellen der Arbeitslosenfürsorge) ausgegeben. Alle übrigen erStädtischer Teigwarenverkauf in Charlottenburg. fönnen. Zurzeit befinden sich in Pflegschaft“ der Zentrale etwa wachsenen Hilfsbedürftigen müssen sich an die zuständigen KartenDer Magistrat von Charlottenburg wird in den nächsten Tagen 1450 Fälle, die sich auf 210 Pfleger" verteilen. Die Gesamtzahl ausgabestellen des Nationalen Frauendienstes wenden. Die Ausder Mitarbeiter beläuft sich jetzt auf 345, worunter 60 befoldete An- gabe an die erwachsenen Empfänger von Kriegsunterstüßung erfolgt einen großen Posten von Teigwaren der Bevölkerung zugänglich Der Kleinverkaufspreis, der durch Aushang in den gestellte und 285 ehrenamtlich tätige Personen sind. Die Zentrale gegen Vorlegung des Unterstüßungsbogens bei den Brotkommissionen machen. einzelnen Geschäften ersichtlich gemacht wird, darf für Sorte I hat in den Kriegsjahren eine Mehrung ihrer zahlenden Mitglieder am 2. Juni( Buchstabe A- L) und 3. Juni( M- Z). Die früher erfolgte Ausgabe von Karten an Kinder bis zu( Nudeln und Mattaroni aus Kaiser- Auszugsmehl) 72 Pf. für gehabt, von 678 in 1914 auf 750 in 1916. Auch ist es ihr gerade 14 Jahren, die ja bislang nur eine halbe Butterportion erhielten, das Pfund, für dieselben Waren aus 75 proz. Mehl( Sorte II) in der Kriegszeit infolge reichlicheren Zuflusses besonderer Spenden wird jetzt eingestellt, da alle Kinder vom 5. Juni 1916 ab in den 51 Pf. für das Pfund nicht übersteigen. Der Verkauf findet zum ersten Male möglich gewesen, ihre Verwaltungsfosten völlig Genuß der gleichen Portion Butter wie die Erwachsenen gelangen. nur an Charlottenburger Einwohner gegen Vorlegung der Lebenss aus den Einnahmen zu decken und sogar noch einen Ueberschuß zu Die Ausgabe der Neiskarten an Kinder jezt einzustellen, wird um mittelfarte statt. Die Abgabe an Wiederverkäufer ist untersagt. behalten. Den Hilfesuchenden fonnte, abgesehen von der ihnen ge- io unbedenklicher erachtet, als im fommenden Monat bereits frische An den einzelnen Käufer wird auf einmal nicht mehr als 1 Pfund widmeten pflegerischen Arbeit", in der die Zentrale ihre Haupt- Gemüse in reichlicher Menge auf dem Markt erscheinen werden. Mit wöchentlich abgegeben. aufgabe sieht, auch manche greifbarere Hilfe zuteil werden. Unter Rücksicht hierauf wird die Ausgabe von Reis und Hülsenfrüchten aus anderen wurden bare Unterſtügungen aus Stiftungen usw. ver- städtischen Beständen demnächst überhaupt vorübergehend eingestellt
werden.
Reis- und Bohnenkarten.
Lebensmittelfragen.
des Neuköllner Wahlvereins. In zwei Generalversammlungen beschäftigten sich die Parteis genossen mit dem Jahresbericht des Vorstandes, der vom Vorjizenden Genossen Scholz und dem Sekretär Genossen Radke era Die bom Zentralvorstand bereits angekündigten Boltsversamm- stattet wurde. Danach gehören der Organisation, einschließlich den zum Militär eingezogenen, 11 775 Mitglieder, darunter 2700 weibliche, an. Für die zukünftige Haltung des Wahlkreisvorstandes wurde vom Vorstand der Versammlung nachfolgende Resolution unterbreitet:
mittelt, die in 1914 über 142 000 m., in 1915 rund 149 000 m. betrugen. Dazu kamen Darlehnsgewährungen, in 1914 rund 17 000 m., in 1915 nur 6600 M., worauf in 1914 rund 9000 M., in 1915 nur 3900 M. zurüdgezahlt wurden. Die Zentrale hat in der Kriegszeit festgehalten an ihrem Grundsay, in gemeinsamer Arbeit mit allen lungen, in denen die Lebensmittelfrage und die Er möglichen Vereinen und Behörden den Hilfsbedürftigen jebe etwa vor- nährung des deutschen Boltes erörtert werden soll, finden handene Duelle zu erschließen und andererseits die gewohnheitsmäßige am Dienstag, den 6. Juni, abends 8 Uhr statt. Die Snorrerei zu bekämpfen. Zu ihren Zielen gehört die Zusammenfassung Referate haben die Reichstags- und Landtagsabgeordneten übersämtlicher Wohlfahrtseinrichtungen zu planvoller Hilfsarbeit, aber einstweilen hat der Krieg bei aller Förderung dieser Bestrebungen doch wieder noch eine weitere Berſplitterung gebracht. Aus dem Bericht erfuhr man, daß während des Krieges in Berlin 276( 1) der Kriegsfürsorge fich widmende Vereinigungen und Körperschaften neu entstanden sind.
nommen.
Im zweiten Wahlkreise findet die Versammlung an einem anderen Tage statt, da für den 6. Juni die Generalversammlung des Wahlvereins bereits festgesetzt war.
Unter den besonderen Aufgaben, die der Zentrale für private Kraneinsturz an der Oberbaumbrücke. Fürsorge" durch den Krieg gestellt wurden, stehen die Kriegs- Ein eigenartiges Unglück hat sich Dienstag nachmittag 31, Uhr beschädigten fürsorge und die Hinterbliebenenfürsorge obenan. Die im Stralauer Hafen, dicht an der Oberbaumbrüde, zugetragen. Der Kriegsbeschädigtenfürsorge will die Bemühungen der Aerzte und der dort befindliche große Stran ist infolge Entgleisung in den Hafen amtlichen Berufsberatungsstellen, die Kriegsbeschädigten einem Beruf gestürzt. Der den Kran bedienende Führer wurde mit in das Wasser zuzuführen, möglichst unterstüßen. Bisher sind bei der Zentrale nur gerissen, fonnte aber, wenn auch schwer verwundet, von seinen Ar75 Fälle in Fürsorge genommen worden. Der Bericht hierüber beitskollegen gerettet werden. Die alarmierte Feuerwehr schaffte erwähnte, daß manche Kriegsbeschädigten das oft nötige Umlernen den Verunglückten ins Krankenhaus. Der Kran fonnte bisher noch für leichter halten, als es ist. Die Hinterbliebenenfürsorge, die nicht gehoben werden. Der Unfall hatte nach Bekanntwerden eine bisher eita 2000 Fälle zu behandeln gehabt hat, ist bemüht, den große Menschenmenge herbeigelodt. Witwen eine Erwerbstätigkeit zu verschaffen. Der Bericht hierüber glaubte hervorheben zu müssen, daß manche Kriegerwitwen nicht verstehen, warum sie nicht vollständig versorgt werden und noch selber dazuberdienen sollen.
Viehbestandserhebung am 2. Juni 1916.
Jeder, der in Berlin Rindbieh, Schafe oder Schweine hält, bat auf dem zuständigen Polizeirebier diese Bestände persönlich oder durch einen Stellvertreter anzugeben und zwar gesondert
a) bei Rindvieh nach
1. Kälbern, unter 3 Monate alt,
2. Jungbieh, 3 Monate bis noch nicht 2 Jahre alt,
3. Bullen, Stieren und Dchsen von 2 Jahren und älter, 4. Kühen( auch Färsen, Kalbinnen) von 2 Jahren und älter, und die Gesamtsumme,
b) bei Schweinen nach
1. Ferfeln unter 8 Wochen,
2. Schweinen von 8 Wochen bis noch nicht 1 Jahr alt, 3. Schweinen von 12 Jahr bis noch nicht 1 Jahr alt, 4. Schweinen von 1 Jahr und älter und die Gesamtsumme,
Lämmer.
c) bei Schafen nur die Gesamtsumme einschließlich der Die in der Nacht vor dem Aufnahmetage auf dem Transport befindlichen Ziere sind beim Eintreffen in Berlin unmittelbar nach der Antunft bom Begleiter beim Statistischen Amt der Stadt Berlin , Post str. 16, anzumelden.
Wer die Anzeige unterlägt oder eine unrichtige Anzeige erstattet, wird nach§ 5. der Bundesratsverordnung vom 2. Februar 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10000 M. bestraft.
Koftbare Schmalzstullen.
7
Der Königl. Botanische Garten in Dahlem wird am Himmelfahrtstage sowie am ersten Pfingstfeiertage nachmittags von 2 bis 7 1hr, die Gewächshäuser von 2 bis 6 Uhr zum unentgeltlichen Besuch geöffnet sein.
Das Botanische Museum ist am ersten Pfingstfeiertage von 11 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Am zweiten Pfingstfeiertage bleiben Garten und Museum geschlossen. Kinder unter zehn Jahren dürfen auch in Begleitung Erwachsener nicht eingeführt werden. Abschied im Zirkus Busch. Heute abend findet im Zirkus Busch die Abschiedsvorstellung statt.
Die Generalversammlung des Neuköllner Wahlvereins be fennt sich zu der Politik der Sozialdemokratischen Arbeitsgemein schaft, die darauf ausgeht, in selbständiger, energischer Weise die Interessen der Arbeiterschaft entsprechend den Grundsäßen des Erfurter Parteiprogramms und den Beschlüssen nationaler und internationaler sozialistischer Kongresse im Parlament zu ber treten. Die Entscheidung über die Berechtigung dieser Politik wird der nächste Parteitag zu treffen haben.
Gegenüber der jetzt bestehenden politischen Situation fordert die Generalversammlung von den sozialdemokratischen Parlamentsvertretern rüdsichtslosen Kampf gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit, gegen die weitere Belastung des Volkes durch indirekte Steuern, gegen die unzureichenden Maßnahmen in der Lebensmittelfürsorge und Unterstützung der Bestrebungen, welche geeignet sind, dem... ein Ende zu bereiten.
Die Versammlung protestiert ferner energisch gegen die Ges waltpolitik des Parteivorstandes, die gegen die Bestimmungen des Organisationsstatuts verstößt, und erwartet von ihm, daß er eine Haltung einnimmt, die geeignet ist, die Einheit der Partei zu erhalten.
In ebenso energischer Weise wehrt sich die Versammlung gegen die direkten und indirekten Bestrebungen, dem Parteivorstand oder einer Parteiorganisation die Beiträge zu sperren. Das würde die Parteispaltung bedeuten und nicht dazu beitragen, die Geschlossen. heit der Partei aufrecht zu erhalten. Nur durch Erfüllung der durch das Organisationsstatut bestehenden Pflichten können die sich aus ihm ergebenden Rechte ausgeübt werden."
Die Debatte war sehr lebhaft und richtete sich in erster Linie gegen die Politif des Parteivorstandes. Von zwei Genossen, wurde nachstehende Resolution eingebracht:
Die heutige Generalversammlung des Wahlvereins Neukölln beschäftigte sich eingehend mit den Parteidifferenzen. Sie steht nach wie vor auf dem Standpunkt der Parteitagsbeschlüsse und internationalen Kongresse und verurteilt die Dienerpolitik der Reichstagsfraktion und des Parteivorstandes.
Ein unverbesserlicher Schwindler wurde gestern auf Veranlassung eines durchreisenden Soldaten in Schöneberg festgenommen. Ein Feldgrauer erkundigte sich nach diesem und jenem und fiel dabei Sie fordert die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft auf. einem 38 Jahre alten Zeichner Paul Schmidt in die Hände, einem gewerbsmäßigen Betrüger, der von der Berliner Kriminalpolizei die offizielle Instanzenpolitik, den... und alle Machenschaften der ichon gesucht wurde. Schmidt spielte zuvorkommend den freundlichen Fraktionsmehrheit rücksichtslos öffentlich zu durchkreuzen und sich Führer, ging mit dem Soldaten kreuz und quer durch die Straßen der internationalen Politik Liebknechts und Rühles anzuschließen. Sie fordert weiter, alle Kriegskredite und Steuervorlagen und erbot sich endlich in Schöneberg auch, im das Gepad zu tragen, damit er eine kleine Erleichterung habe. Bald darauf versuchte er, abzulehnen, da diesem... keine Mittel zu bewilligen sind. mit dem Gepäck zu verschwinden. Der Soldat schöpfte aber Berdacht, pazte auf, ging seinem„ Führer" nach und ließ ihn festnehmen. Auf dem Neuköllner Polizeipräsidium ergab sich, daß man einen guten Fang gemacht hatte. Schmidt, der schon wiederholt bestraft ist, betrieb allerhand Schwindeleien, besonders aber einen ausgedehnten Heiratsschwindel. Vielen Mädchen, die er auf Spaziergängen kennen lernte und denen er bald die Ehe versprach, loďte er unter allerhand Vorspiegelungen erhebliche Beträge ab. Bald wollte er die Verlobungsringe, bald die Wohnungseinrichtung beforgen. Meistens aber redete er den Mädchen vor, daß er im Begriff stebe, einen sehr lohnenden Klavierhandel zu eröffnen, und daß die Mädchen ihr Geld nicht beffer als in diesem Geschäft anlegen könnten. Schon seit längerer Zeit gesucht, wußte fich der Gauner bisher, allen Nachforschungen zu entziehen.
Gegenüber der Gewaltpolitik des Parteivorstandes, der ftellt sich die Versammlung auf den Standpunkt, diesem Parteivorstand jede Geldmittel zu sperren. Die Versammlung betrachtet die Beitragssperrung als Abwehrmittel gegen die Unterdrückungspolitik des Parteivorstandes und fordert die Neuköllner Vertreter im Zentralvorstand auf, in diesem Sinne zu wirken. Die Versammlung spricht dem Genossen Liebknecht für sein mutiges Verhalten ihre vollste Sympathie aus."
In einer längeren Geschäftsordnungsdebatte wurde beschlossen, über die letterwähnte Resolution, zuerit abzustimmen. Die Abſtimmung ergab eine überwiegende Annahme der Resolution, der entscheidende Absatz über die Beitragssperre wurde mit 172 gegen 87 Stimmen angenommen.
Auf Grund dieser angenommenen Resolution lehnten die bisEs ist noch gar nicht solange her, daß die Schmalzstulle als herigen Vorstandsmitglieder eine Wiederwahl ab, der Sekretär ein Symbol der Bescheidenheit und fast der Dürftigkeit galt. Heute Ein gefährlicher Wüstling, vor dem Eltern ihre Kinder nicht Genosse Radke erklärte, zum nächsten Termin seine Stellung zu find wir bald soweit, Schmalzstullen zu den Delikatessen rechnen dringend genug warnen fönnen, ist in Neukölln aufgetreten. Es ist fündigen und am 30. September aus dem Dienst der Organisation zu fönnen, wenigstens bezüglich des Geldwertes. Ber's nicht ein etwa 30-38 Jahre alter Mann, der fleinen Knaben nachstellt. auszuscheiden. Nach dieser Erklärung wurde jodann beschlossen, glauben will, der gehe nach einem Lebensmittelgeschäft, das sich an Er lockt diefe, besonders in früher Morgenstunde, auf irgendeinen die Wahl des Sekretärs einstweilen zurückzustellen und die Stelle der Ecke der Koch- und Jerusalemer Straße neu aufgetan hat. Hausflur, um sich an ihnen zu vergehen. So fiel ihm vor acht auszuschreiben. Die darauf vorgenommenen Wahlen ergaben Dort kann er Schweineschmalz zum Preise von sieben Mark für Tagen um 5 Uhr morgens in der Lichtenrader Straße ein Knabe folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Friedrich Koch, 2. Vorsitzender das Pfund haben, wenn es ihn gelüftet, soviel dafür anzu- von fünf Jahren in die Hände. Gestern früh tauchte er, wieder in M. 3irkel, Schriftführer A. Regge, Beisiger: Künstler, Hans Beder, Allerdings ist auch kein es ganz gewöhnliches der sechsten Stunde, im südlichen Teile von Neuköln auf. Wieder Otto Franke , K. Kaiser, Revisoren: Söhnel, Nowakowski, Winguth, Knaben auf die Erwachsene Männer Beisigerinnen: Adena, Neißfe, Viertelsführer für das 2., 3. und Schweineschmalz, sondern es hat den Vorzug, daß man es wollte er enn das Gebahren aufmerksam und wollten den Wüst- 4. Viertel: Herm. Schulz, Grande und Karl Schneider. Vor der als dänisches auf die Stulle schmieren darf. Wohl den Leuten, die ling festnehmen. Es gelang ihn jedoch zu entkommen, indem er Wahl wurde jedem Kandidaten die Frage vorgelegt, ob er für die es dazu haben, sich solche Schmalzstullen leisten zu können! feinen Rod im Stich lies. Der gefährliche Mensch ist etwa Beitragssperre sei. Mit Ausnahme der Genossen Grande und Seien wir froh, wenn wir mal das sonst so gering geachtete ameri- 1,63 Meter groß und schwächlich, hat blasses Gesicht mit einge- Künstler, die sich dagegen aussprachen, wurde die Frage von den tanische Schweineschmalz zu dem extrabilligen Preis von„ nur" fallenen Wangen, einen blonden Schnurrbart und lückenhafte Zähne übrigen bejaht. 3 Mark für das Pfund friegen können. Als fürzlich ein Warenhaus und trug einen grauen Rock und Weste, eine dunkle Hose, einen einen großen Posten dieser Ware ergattert hatte und ihn so„ billig" schwarzen steifen Hut und abgetragene Schnürschuhe. verkaufte, wurde es durch viele Tausende von Kauflustigen umlagert. Schwerer Unfall auf dem Bahnhof Spandau . Auf dem Span Das war begreiflich, denn gewöhnlich werden jetzt für hiesiges dauer Westbahnhof hat sich ein bedauerlicher schwerer Unfall erSchmalz, falls welches zu haben ist, Preise gefordert, die( abgesehen eignet. Als der dort um 3/41 Uhr nachmittags abgehende Zug fich bon dem durch die Stadt verkauften Schmalz) noch weit gerade in Bewegung setzte, befand sich eine Frau, die im letzten darüber hinausgehen. Selbst 3 M. für das Pfund ist ein Preis, Augenblid erst auf dem Bahnsteige angelangt war, auf dem Tritt der sich schon sehen lassen kann. Er ist bier bis fünfmal so hoch, brett. Der diensttuende. Stationsbeamte B. eilte nun hinzu, um wie derjenige, den wir vor zwei Jahren für gewöhnliches Schweine- der Frau, die schon halb das Abteil erreicht hatte, behilflich zu ſein schmalz zahlten. Im Mai 1914 kostete in Berlin das Pfund 60 bis und die Tür zu schließen. Dabei fam er jedoch zu Fall und geriet zwischen das Trittbrett des Zuges und die Bahnsteigtante und wurde 70 Pf., den zehnten Teil des Betrages, den man jezt für dänisches etwa 20 Meter mit fortgeschleift, da der Unfall, der sich am vorletzten Wagen abgespielt hatte, vom Lokomotivführer nicht Was für unglaublichen Unsinn gewisse Blätter ihren Schweineschmalz zahlen soll. bemerkt worden war. Mit großer Mühe nur konnte der Bedauerns- Rejern vorzujeßen wagen dürfen, lehrt das Amtsblatt terte aus seiner entsetzlichen Lage befreit werden. Der Verunglückte, württembergischen Bezirks Backnang , das von dem Landtagsabge der schwere Verlegungen erlitten hatte, mußte nach dem städtischen ordneten Stroh herausgegeben und redigiert wird. Dieses Blatt Krankenhause gebracht werden. brachte türzlich folgende Nachricht aus Großerlach :
Umtausch der Kinderbutterkarten.
Durch die neue Verordnung über die Anmeldung des Butter bezuges wird allen Einwohnern Groß- Berlins, gleichviel welchen
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Kinderveranstaltung in Steglit.
Heute Kinderausflug nach dem Grunewald . Treffpunkt nachmittags 2%, Uhr am Bahnhof Steglitz ( Haltestelle der elektrischen Bahn nach dem Grunewald ). Mundvorrat mitbringen. Bei un günstigem Wetter im Jugendheim.
Aus aller Welt.
Der Spuk von Großzerlach.
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