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Nr. 155. 33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 7. Juni 1916.

Der Reichstag   über Kanzlerrede und Kriegsziel.

60. Sigung. Dienstag, den 6. Juni 1916, bormittags 11 Uhr.

Am Bundesratstisch: bont Bethmann Hollweg  .

Dr. Helfferi, v. Jagow, 2isco, b. Breitenbach.

crteilen.

Kleine Anfragen.

Ministerialdirektor Dr. Caspar: Dem Reichskanzler ist von der­artigen Zuständen nichts bekannt. Es werden Ermittelungen an gestellt werden. Abg. Jäckel( Soz.) will eine Ergänzungsfrage stellen, die aber vom Präsidenten Dr. Kaempf nicht zugelassen, sondern für eine neue Anfrage erklärt wird.

Der Antrag der Verbündeten Regierungen auf Bertagung des Reichstags bis zum 26. September 1916 wird angenommen. Es folgt die

Fortschung der dritten Lesung des Etats. Abg. Dr. Spahn( 3.):

erklären,

wollen fich jene Kreise einen neuen Rangler schaffen.

wegen seiner

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Friedensmöglichkeit

Zweifel. Aus dem nationalistischen Lager, aus dem fortgefeßt der]( Sehr wahr! bei den Sozialdem.) Der Reichskanzler hat sich gestern Schrei nach Welteroberung ertönt, aus dem Lager der rücksichts- auch mit der Frage der ( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) In diesem losesten Gewaltmenschen nicht nur nach außen, sondern nach innen. Lager haben sich das Geld der am Strieg interessierten beschäftigt und hat daran erinnert, daß er zweimal seine Friedens­Schwerindustriellen, die Phantastereien der bereitschaft offen betundet habe, aber die Antworten der Staats­alldeutschen Welteroberer und die reattionären männer der gegnerischen Mächte seien durchaus ablehnend gewesen. Abg. Stadthagen  ( Soz. Arbg.) fragt mit Bezug auf das Verbot Gelüste der Scharfmacher und Feinde jeder freiheitlichen Er hat daraus weitere Folgerungen gezogen und in diesem Zus einer öffentlichen Versammlung in Berlin  - Friedrichsfelde  , die sich Entwicklung zusammengefunden. Die zornige Abwehr des Reichs- fammenhang auch die Sozialdemokratie erwähnt. Das gibt mir mit der Lebensmittelfrage beschäftigen sollte, ob der Reichsfangler fanglers zeigt, welche machenschaften in diesem Lager gegen seine Anlaß, die Stellung meiner Frafiton zur Kriegspolitik und zur auf die Beseitigung der Beschränkungen des reichsgesetzlichen Ber- Politik vor dem Kriege getrieben wurden. Es ist ihm zum Vorwurf Friedensfrage zu besprechen. Ich glaube, dazu um so mehr Anlay sammlungsrechts hinzuwirken bereit ist. Ministerialdirektor Dr. Lewald: Die Genehmigung ist nicht gemacht worden, er habe jahrelang eine Politik der Verständigung zu haben in dieser Stunde, da die Regierung uns foeben neue erteilt worden, weil öffentliche Versammlungen politischer Vereine befehl verzögert und selbst noch in den letzten Stunden vor Ausbruch deshalb schon an dieser Stelle aus, daß meine Fraktion besonders auch mit England getrieben, er habe den Mobilmachungs  - außerordentlich hohe Kreditforderungen unterbreitet hat. Ich spreche oder ihnen gleich zu achtender Vereinigungen grundsäglich nicht ge- bes Krieges auf Desterreich und Rußland   einzuwirken versucht und den Beschluß gefaßt, diesen neuen Krediten stattet werden. Das Verbot wird allen Parteien gegenüber in mit England verhandelt. Ueber diese Anklage kann der Kanzler sich ihre Zustimmung zu erteilen.( Brabo!) Wir erteilen gleicher Weise gehandhabt. nur glücklich schäzen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Diese Zustimmung, weil unsere Stellung unverändert Abg. Schulz- Erfurt  ( Soz.) fragt, ob der Reichskanzler bald nach In den Augen aller aufrichtigen Friedensfreunde und aller verstän- dieselbe geblieben ist, wie wir fie feit dem Beendigung des Krieges vor der Jnangriffnahme irgendwelcher digen Leute ist dies fein Gegenstand der Anklage, sondern der Recht- 4. August 1914 eingenommen haben. Unsere Stellung Maßnahmen auf dem Gebiet der Schul- und Jugendgesetzgebung fertigung.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Das zu dieser Frage ist keineswegs bedingt durch die Frage des Ver­einen aus Schulpolitikern, Pädagogen und sonstigen Sachverständigen deutsche Volt wird umgekehrt urteilen wie jene hinterhältigen trauens oder Mißtrauens zu der Regierung, zu dem Reichskanzler. zusammengesezten Ausschuß zur Beratung und gutachtlichen Beschluß- Widersacher, das deutsche Volt wird sich sehr einverstanden( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich betone vielmehr, daß fassung über Schulfragen berufen wolle. Ministerialdirektor Dr. Lewald: Die Anfrage wünscht eine( Lebhafte Zustimmung.) Wir können auch mit den Bemühungen den Krieg zu vereiteln. vir in allen Einzelfragen, die im Laufe des Krieges aufgetaucht Heute noch nicht sind, in wirtschaftlicher und politischer Beziehung in voller Unab­Auskunft über Tatsachen, die nicht zur Zuständigkeit des Reichstage alle Vorgänge durchschauen, die dem Ausbruch des Krieges hängigkeit und Selbständigkeit gemäß den Interessen der Arbeiter­gehören. Daher ist der Reichskanzler nicht in der Lage, Antwort zu borbergegangen find. Das endgültige Urteil wird erst die lasse unsere Stellung genommen haben, wie wir dies auch in Geschichte fällen. Wenn aber die Tatsachen, auf Grund deren Zukunft tun werden.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Bir Abg. Jäckel( Soz.) fragt wegen der Heranziehung jugendlicher man die Anklage gegen den Reichskanzler aufgebaut hat, richtig sind, laffen uns auch bei unserer Stellungnahme zu den Kriegskrediten Tertilarbeiterinnen, besonders in Schlesien  , zu schweren Steinfeger- fo ist bewiesen, daß die Behauptung der Ententemächte unwahr ist, und der ganzen Kriegsfrage nicht von Erwägungen des Vertrauens und landwirtschaftlichen Arbeiten unter Androhung der Unter- Deutschland habe den Krieg provoziert. Der Reichskanzler wird zur Regierung leiten, sondern ausschließlich von der Prüfung dessen, ftüßungsentziehung sowie der Fürsorgeentziehung, weiter wegen aber auch wegen seiner angeblich schlappen und flauen Politik in was das Lebensinteresse unseres Landes und unseres Volkes in dieser der fittlichen Gefahren infolge des Zufammerarbeitens und gemein- der Gegenwart angegriffen. Offenbar furchtbar schweren Zeit von uns fordert. Unsere Stellungnahme steht famer Unterbringung mit ausländischen Arbeitern und Kriegs­im bollen Einklang mit den grundsäglichen Auffassungen, die die gefangenen. Sozialdemokratie immer vertreten hat. Wir sind eine Friedens­partei, wir haben im Kriege immer eine rohe und verwerfliche Sie haben immer gegen den Kanzler, der gerade im Amt war, Methode der Austragung der Wölfergegensäße gesehen, eine Methode, intrigiert. Jest suchen fie fich einen Kanzler zu verschaffen, der die mit dem modernen Kulturempfinden unverträglich ist( Sehr ihren weit ausschweifenden Eroberungsplänen gefügig fein soll. Aber wahr! b. d. Soz.), die überwunden werden muß.( Sehr richtig!) gerade gegen diese Eroberungspläne hat die Sozialdemokratie von Aus dieser Ueberzeugung heraus haben wir uns, als die Katastrophe Beginn des Krieges die stärkste Stellung genommen( Lebhafte Zu- des Weltkrieges hereinbrach, keineswegs etwa einer feffellosen Abg. Baffermann( natl.) bittet um nähere Mitteilungen darüber, ftimmung bei den Sozialdemokraten), nicht der Person des Reichs Striegsbegeisterung, einem Kriegsrausch überliefert. Nicht aus Kriegs­ob die portugiesische Regierung die militärpflichtigen Deutschen   inter  - tanglers wegen, fondern der großen Sache wegen. Wir be- luft haben wir am 4. August 1914 unsere Stellung gewählt und sie niert, die Richtmilitärpflichtigen ausgewiesen und das gesamte deutsche Lämpfen auf das entfchiedenste eine Politit, feitdem innegehalten. Wir haben damit vielmehr eine schwere Eigentum beschlagnahmt hat. die auf phantastische Grenzerweiterungen aus Pflicht erfüllt.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Wir Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt   Kriege: Die portus geht. Sie würde dasselbe Bestreben bei den andern Völkern er fonnten uns vor der rauen Wirklichkeit, die wir nicht zu ändern giesische Regierung hat in der Tat die männlichen Deutschen   zwischen wecken und dadurch den Strieg verlängern und das Volk dem Elend vermochten, nicht verschließen, denn es war in der Tat nach unferer 16 und 45 Jahren interniert und die übrigen Deutschen   ausgewiesen. überliefern.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) festen lleberzeugung für das deutsche Volt ein Stampf um Sein und Die deutsche Regierung hatte der portugiesischen vorgeschlagen, die Würde sich die Reichsleitung in den Dienst jener Gruppen und ihrer Nichtsein. Angesichts der überwältigenden lebermacht der Gegner, die beiderseitigen Staatsangehörigen freizulassen. Wir werden, wenn Pläne stellen, so würde das deutsche Volt einer solchen Regierung uns überall bedroht hat, die uns die Zufuhr der notwendigen Roh­endgültige Nachrichten vorliegen, mit entsprechenden Vergeltungs- die Gefolgschaft verweigern.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialstoffe und Nahrungsmittel absperrte, fonnte nur ein einziger alles maßregeln vorgehen. Die portugiesische Regierung hat auch jeden demokraten.) Jene Leute sollen doch nicht glauben, fie haben das andere zurückzudrängender Gedanke aufkommen, die Existenz des Handelsverkehr mit deutschen   Reichsangehörigen untersagt und das deutsche   Volk hinter sich. Das ist eine frivole Täuschung gewiffer an des zu sichern, die wirtschaftliche und staatliche Sicherheit gesamte in Portugal   befindliche Eigentum beschlagnahmt. Die Blätter. Jene Gruppen haben den Vorstoß gegen den Reichs- des deutschen   Voltes zu wahren. An diesem Grundsatz haben wir deutsche Regierung hat bereits gleichartige Vergeltungsmaßregeln fangler nicht nur auswärtigen Politik unter- festgehalten durch alle Wechselfälle dieser schweren Zeit, daran halten getroffen. nommen, sondern felbstverständlich auch toegen der wir fest auch in der jetzigen Stunde, denn wir sind auch jezt inneren Politik( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), noch davon überzeugt, daß der Krieg noch immer freilich nicht wegen der gegenwärtigen die gibt ihnen das ist, was er von Anfang an war, ein schwerer teinen Grund, fich zu beklagen aber sie fürchten, daß im Frieden Kampf zur Sicherung unseres Landes und unserer doch etwas von der vielbesprochenen Neuorientierung im inneren 3utunft. Gewiß, es ist denkwürdig, was das deutsche Volt, was Leben Deutschlands   geschehen könnte, daß neue Wege beschritten unsere Brüder und Söhne im Waffenrod   zu Lande und zu Wasser werden fönnten. Jene Kreise bestehen aus denselben Scharfmachern, geleistet haben; es ist denkwürdig, daß es möglich war, fich einer bie nichts gelernt und nichts vergessen haben, es find diefelben so überlegen mächtigen Koalition zu erwehren, alle feind­Unsere Kriegslage hat sich erheblich verbessert, durch den See Leute, die auch nach dem Kriege die Arbeiterklasse verfemen und lichen Vernichtungsbestrebungen zuschanden zu machen. fieg ist Englands Seeherrschaft von jest ab erschüttert.( Stürmischer mit Ausnahmegesetzen bedenken, es sind die Leute, die nach dem alles das, was auf den Kriegsschauplägen erreicht ist, Beifall.) Alles Friedens gerede ist nach der Antwort, die Kriege die alten Fäden weiterſpinnen wollen. Diese veranlaßt das Sir Edward Grey   auf die Rede des Reichskanzlers gegeben hat, Leute find schuld daran, daß wir nicht schon im Kriege etwas sich einer Stimmung des Uebermuts, des Triumphes hinzugeben. deutsche   Volk denn doch doch feineswegs dazu, zurzeit nuklos.( Sehr richtig!) Wir wären dem Frieden weiter fommen und gerade diese Unfruchtbarkeit der inneren( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir sind weit davon längst näher, wenn England nicht die ganze Entente am Stride Bolitik während des Strieges ist schuld, daß soviel Verdrossenheit entfernt, uns dem Wahne hinzugeben, als fönnten wir die führen würde. Solange die Kriegslage nicht endgültig feststeht, hat Blaz greift.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) gegnerischen Mächte zersplittern, und ich fage es offen, das deutsche jede Erörterung der Friedensziele in der Deffentlichkeit in Deutsch  - Denn leider kommt die Reichsregierung denen, die keine fort- Bolf will derartiges nicht. Es erkennt auch die Tapferkeit feiner land nicht nur feinen Zwed, sondern ist direkt schädlich.( Sehr ichrittliche Politik wollen, allzuweit entgegen. Der Reichs- Gegner an und es unterschägt auch nicht die wirtschaftlichen, richtig! im Zentrum.) Als schädlich sind auch die geheimen Drud fangler fagt, man wverse ihm vor, er stüße sich auf die Sozial- politischen und militärischen Hilfsquellen feiner Gegner. fchriften anzusehen, die vertraulich oder als Manuskript gedruckt vertraulich demokraten, eine ganz lächerliche Behauptung! Wir fordern deutsche Wolf ist stolz darauf, daß es feine Berteidigung gegen eine durch die Post versandt werden. Der Reichstanzler tann Betrach Fortschritt und freiheitliche Entwidlung, aber lebermacht von Gegnern so erfolgreich durchgeführt hat, aber tungen über die Friedensziele anstellen, uns fehlt die Berechtigung nichts von dem geschieht bei uns. Der Reichskanzler spürt den großen andererseits hält es fest an dem Wort der Thronrede vom 4. August: dazu, weil wir nicht im Besiz der entscheidenden Unterlagen find. Hauch dieser gewaltigen Zeit im Gegensatz zu denen, die am alten uns treibt nicht Eroberungslust. Wir haben nur das Recht, auf die Anschauungen des Reichskanzlers fleben. Aber wir können nicht auf die Worte eines Staatsmannes einzuwirken, was aber nur von Mund zu Mund im geschlossenen vertrauen, das Vertrauen der Arbeiterklasse fann nur durch Taten Raume geschehen kann.( Sehr richtig! im Zentrum.) Der Reichs- gewonnen werden. Wir vertrauen nicht auf Personen, sondern auf fanzler fann uns nur vertrauliche Mitteilungen machen und daher die Macht der Tatsachen und die Kraft des Volles.( Lebhafte 3u nicht alles widerlegen, was gegen ihn vorgebracht wird. Mich per- ftimmung bei den Sozialdemokraten.) Die gesellschaftlichen Ber­sönlich haben die Darlegungen über die Zeppelin und U- Bootfrage hältnisse sind durch diesen Krieg in Bewegung gekommen. Sie hat, daß offenbar die Vierbandsmächte noch andauernd von der Leider ist es nur zu richtig, was gestern der Reichskanzler gesagt beruhigt. Einen außerordentlichen Einfluß auf den Verlauf und brängen auf die Verwirklichung sozialer Umgestaltungen. Wir Sozial Vorstellung beherrscht werden, es könnte ihnen doch noch gelingen, die Dauer des Krieges übt die Presse aus. Unsere Feinde in demokraten bemühen uns, die Träger dieser Entwicklung zu sein. Die Kriegslage zu ihren Gunsten umzugestalten und durch langes Paris   und London   sind über die Vorgänge im Reich so genau unter- Auch nach dem Kriege wird es Partei- und Klassenkämpfe geben. Hinausschleppen des Krieges Deutschland   und seine Verbündeten zur richtet wie wir selbst, ihnen fehlt nur die richtige Bewertung der Vor- Wir werden sie weiterführen müssen mit ganzer Kraft und rücksichts- Kapitulation zu zwingen. Das Entgegenkommen der deutschen   Regierung gänge und das schließt die Gefahr der Verlängerung des Krieges in lofer Energie. Dabei wird uns das Wort im Gedächtnis bleiben, und des deutschen   Volkes wurde in der Presse des Auslandes mut­fich, weil es in ihnen falsche Hoffnungen erwedt.( Sehr richtig!) daß nicht mehr unterschieden werden dürfe zwischen nationalen und willig als ein Eingeständnis unserer Erschöpfung hingestellt. Trotz aller Das gilt auch für die Erörterungen über unsere toirtschaft angeblich nicht nationalen Parteien. Wir haben uns schon in Enttäuschungen flammert sich das Ausland immer wieder an die alte lichen und politischen Verhältnisse in anonymen und anderen früheren Zeiten mit leidenschaftlichster Erbitterung dagegen wenden trügerische Hoffnung, daß Deutschland   nicht mehr durchhalten könne, Schriften. Unsere Strieger in den Schüßengräben haben solche müssen, daß man behauptete, wir hätten tein Berständnis für die bis die neue Ernte eingebracht sei. Auf Grund solcher Vorstellungen Unvorsichtigkeiten mit ihrem Leben zu büßen.( Lebhaftes Sehr Interessen unseres Landes und Volkes. Nur zu oft tamen diese haben die ausländischen Staatsmänner in der letzten Zeit Stellung richtig!) mit Recht hat der Reichskanzler gestern als schönste Frucht Borwürfe von solchen, die das Vaterland als Domäne ihrer kapita- zu den Friedensanerbietungen des Reichsfanglers genommen. Als des Krieges bezeichnet, daß wir die alte Unterscheidung zwischen listischen Sonderinteressen ansehen.( Lebhaftes Sehr richtig!) Sir Edward Grey   vor etwa 12 Monaten gegenüber einem nationalen und antinationalen Parteien zum alten Eisen werfen müssen. Der Reichskanzler meinte gestern, die Auseinandersegungen über Berichterstatter gewisse Aeußerungen machte, fonnte die Meinung ( Sehr wahr!) Solange die Zensur besteht, fann niemand eine Aus­nahmestellung verlangen, wie es gerade die Hintermänner diefer die Zensur entstehen, als sei auch bei der englischen   Regierung die Erkenntnis erwacht, es sei flüger, an Friedensverhandlungen zu denken, als das anonymen Schriften tun. Der Seefieg vom 1. Juni hat uns den am vorigen Mittwoch hätten dem Lande nicht zum Vorteile gereicht. Blutvergießen ins unabsehbare fortzusehen, um schließlich doch Wert unserer Schiffsmannschaften erkennen lassen. Es kommt nicht Ich glaube, gerade jene Debatte und auch die gestrigen Ereignisse nur denselben Frieden zu erreichen, den auf die Zahl der Schiffe und Geschüße an, sondern auf den Geist haben sehr deutlich den Beweis erbracht, daß ein öffentliches Aus- schon erreichen fonnte. man gegentvärtig und die Ausbildung der Mannschaft. Wenn wir alle daheim und Aber kurz danach erschalten die draußen unsere Pflicht tun, so hoffe ich von der Vorsehung, daß wir meiden lägt. Der Reichsfanzler wird doch selbst nicht glauben, daß Barlamentarier: Das Wort Frieden ist eine Lästerung." Präfident agen der vorhandenen Meinungsgegenfäße sich unmöglich ver- Fanfaren aus Paris  . Briand   sagte beim Empfang der russischen als Frucht des Krieges einen dauernden Frieden mit einem neuen feine gestrige Rede, wenn sie irgend ein anderer draußen gesprochen Poincaré   hielt noch vor kurzem jene Rede, in der er die Wieder­Aufschwung unseres Voltes erhalten.( Lebhafter Beifall im oder geschrieben hätte, nicht dem Senfurstift verfallen wäre.( Seiter- eroberung Elfaß- Lothringens aufs neue als Vorbedingung des Zentrum.) feit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Es hat sich in Friedens aufstellte, und hinzufügte, es sei nicht an Frieden zu Abg. Dr. Graduaner( Soz.): diefen Tagen offensichtlich die Tatsache erwiesen, daß die Zurüd- denten, bevor die Deutschen   um Frieden bitten, man wolle ihnen Die gestrige Kundgebung des Reichskanzlers hat einen tiefen drängung der Gegenfäße hinter die Kulissen die Auseinander- den Frieden diftieren. Es kam dann die Unterredung des Reichs­Eindruck gemacht, der weit hinaus auf das ganze Wolf weiterwirten fegungen im Volle nur giftiger gestaltet; die Austragung der fanzlers mit dem amerikanischen   Berichterstatter, und eine vielleicht wird. Es war in der Tat eine Flucht in die Deffentlich Meinungsgegenfäge in der Oeffentlichkeit muß von uns als Ge- mißverständliche Stelle in der Rede des Kanzlers wurde im teit. Daß der Reichetangler fie unternommen hat, zeigt uns, wie fundungsprozeß begrüßt werden.( Sehr wahr! bei den Soz.) Es ist Ausland dazu benugt, ihr eine faliche Deutung zu unter­start die Erbitterung und wie giftig die Angriffe gewesen sind, die gut, daß das Bolt Kenntnis erhalten hat von dem lichtscheuen Treiben schieben. Der Reichstanzler hatte auf die Kriegstarte ver­aus dem Hinterhalt gegen feine Bolitik gerichtet werden. Wegen fener fleinen Gruppen. In bezug auf die Senfur will ich dem wiesen und daraus schloß man im Ausland, Deutschland   verlange, irgendwelcher beliebigen Schmähichriften hätte er feine Rede nicht Stanzler jagen: Der Worte find genug gewechselt, wir wollen end- daß die von uns besetzten Gebiete uns endgültig verbleiben sollen. gehalten, sondern es müssen dahinter einflußreiche reise lich Eaten fehen.( Sehr wahr! bei den Soz.) Auch der Leiter der Uns war von vornherein klar, daß diese Auslegung falfch war, stehen, die zwar an Zahl gering sein mögen, deren Geldmacht und militärischen Operationen, Herr v. Faltenbahn, hat sich für eine benn fie ftand in vollem Widerspruch mit den früheren Erklärungen Einfluß aber nicht gering ift.( Buftimmung.) Die Angriffe der Ab- Lockerung der Zensur ausgesprochen, der Reichskanzler hat uns des Reichstanzlers. Es ist dann in den Münchener Neuesten Nach­geordneten v. Graefe und Hirsch in der Zensurdebatte am Mitt gestern dasselbe in Aussicht gestellt, also fagen wir: Fort mit richten" und ich glaube auch in der Norddeutschen Allg. Stg." dar­ein kleines Vorspiel, was der Reichskanzler der 3 ensur! Wenn die Schranken der Zensur gelockert werden gelegt worden, wie die Meinung des Reichskanzlers richtig zu ver­uns aus den Schmähschriften gestern mitteilte, dieses Trommel- und fallen, wird sich die große Mehrheit des deutschen   Volkes ge- stehen war. Es hieß da, es ist ein unehrliches Mißverstehen, wenn feuer von Invektiven, Berleumdungen und Beleidigungen wiß nicht auf den Boden der Politik stellen, die gestern hier vom man aus des Reichskanzlers Worten herauslesen wollte, die stellt allerdings ein starkes Stück dar. Man darf gespannt Reichskanzler gegeißelt wurde. Die große Mehrheit des deutschen   Schüßengräben im Osten und Westen müßten auch die Grenzen sein, ob irgend eine Partei dieses Hauses sich finden wird, Bolkes sieht die Wahrung feiner Interessen in einer Politik, die hin- eines Friedensschlusses sein, die militärischen Errungenschaften um jene Leute und ihr sauberes Handwerk in Schuß zu nehmen. zielt auf die Förderung eines baldigen ehrenvollen Friedens nach müßten vielmehr der Ausgangspunkt irgend welcher Verhandlungen Aus welchem Lager diese Geschosse kommen, darüber besteht kein außen und einer freiheitlichen Entwicklung im Innern unseres Landes. sein. Das ist jedenfalls die richtige Auslegung. Darauf folgten

woch waren nur

-

Aber

Das

Das deutsche   Volk denkt nicht daran, andere Bölfer ihrer nationalen Existenz und ihrer kulturellen Entwicklung berauben zu wollen. ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)