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Meldung der italienischen Heeresleitung.

Rom , 8. Juni. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Mittwoch. Der Feind unternahm weitere heftige Angriffe, die durch kräftiges Artilleriefeuer unterstügt wurden. gegen unsere Stellungen im oberen Brandial( Etsch ), den Monte Spin, im Posina­tal( Astach) und längs des Tales von Campomulo, nordöstlich von Asiago. Der Feind wurde überall unter sehr schweren Verlusten zurückgeschlagen. Auf den Höben östlich von Campomulo unter­nahmen unsere Truppen einen fräftigen Gegenangriff auf die feind­liche Infanterie und verfolgte sie mit dem Bajonett bis zum Grunde des Tales . Gestern fanden längs der ganzen Front zwischen Etsch und Brenta Unternehmungen besonders der Artillerie statt. Feind­liche Angriffsversuche gegen den Coni Zugna, im Etschtal und gegen unsere Stellungen südöstlich von Asiago wurden durch unser Feuer schnell abgeschlagen. Jm Drautal setzten wir die Beschießung der Stationen Toblach und Sillian fort. In Carnien und am Isonzo lebhafter Kampf mit Bomben und Minensprengungen sowie Tätig­Cadorna. feit unserer Abteilungen.

Bericht des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 7. Juni. ( W. T. B.) Das Haupt­quartier teilt mit:

An der Fratfront ist die Lage unverändert.

Grundsäßen nichts preisgegeben habe und nichts preisgeben wolle. Ifonds auf die Bundesstaaten wird der freilonservativen Post" Dieser furchtbare Weltkrieg kann die Konservativen nur in der geschrieben: Ueberzeugung bestärken, daß allein in einer starten Aus dem ersten Zweihundertmillionenfonds, der Zuschüssen monarchischen Gewalt auch für die Zukunft zur allgemeinen Wohlfahrtspflege dient, werden speziell zum Deutschlands das Heil Iiegt. Dieser starken Zwecke der Familienunterstübung monatliche bestimmte monarchischen Gewalt, die allein uns auch das unbedingt Beträge entnommen und unter den Bundesstaaten nach dem Matri­faiserliche Seer unangetastet erhalten konnte, haben wir tularfuß aufgeteilt. Jedoch bekommt auf seinen matrikular­es doch in erster Linie zu danken, daß wir auch der größten, bis mäßigen Anteil kein Bundesstaat mehr als ein Drittel der Gesamt­an die Zähne zum Ueberfall gerüsteten Uebermacht voll zuber- aufwendungen. Man ist dabei zur Verteilung der Kosten auf das sicht entgegentreten und Sieg auf Sieg an unsere Fahnen heften Reich, die Bundesstaaten und die Kommunen ausgegangen. Es ist fonnten. Die starte Monarchie der hohenzollern hierbei zu bemerken, daß auch die Einzelstaaten und Kommunen wird deshalb für die Konservativen der uner- zum großen Teil über die Grenzen ihrer Verpflichtungen Hinaus­schütterliche Grundstein ihrer politischen gegangen sind. So hat Preußen erheblich mehr als das Dreifache Ueberzeugungen sein und bleiben. des matrikularmäßigen Reichsbeitrages aufgewendet. Dasselbe gilt

Es darf aber auch nicht vergessen werden, daß die Haltung in noch höherem Maße für Sachsen , wo die Industrie sich so start der Sozialdemokratie in diesem Kriege sich denn doch zusammendrängt, und für die Hansestädte. Auch andere Einzel­sehr scharf von der unserer anderen Parteien unterscheistaaten haben erheblich mehr geleistet als das Dreifache des Reichs­bet... Die gesamte sozialdemokratische Partei hat wieder betrages. Mit dem zweiten Fonds, der zur Abhilfe der Not in den Reichshaushalt abgelehnt. Noch schwerer aber ber Textilindustrie bestimmt ist, wird anders verfahren. Hier wiegt, daß der Abgeordnete Scheidemann am 6. April nicht nur zahlt das Reich, ohne Rücksicht auf den Matrikularmaßstab, im das Betnntnis zum klassentämpferischen, republikanischen Sozia- Normalfall mindestens ebensoviel wie die anderen dabei inter­lismus wiederholte, sondern dem Reichskanzler auch die unveressierten Parteien, d. h. das Reich übernimmt die Hälfte des Auf­hüllte Drohung entgegenhielt:

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Wenn der Herr Reichstanzler fich nachträglich zu den Bie len des Grafen Westarp bekennen sollte, dann das kann ich mit Bestimmtheit sagen wird der Herr Reichskanzler mit Herrn Dr. Spahn und dem Grafen Westarp den Krieg allein fort­sezen müssen."

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Auch deshalb kann es für die Konservativen in die fer Frage teine Neuorientierung" und kein , lmlernen" geben.

wandes. Es ist weiter vorgesehen, daß in den Gebieten, wo die Textilindustrie das Hauptgewerbe bildet, das Reich nicht nur eben­soviel gibt wie die anderen Parteien, sondern doppelt soviel. Schließ­lich hat sich der Bundesstaat vorbehalten, in einzelnen ganz beson­ders schwer liegenden Fällen bis zum Dreifachen des Aufwandes der anderen Beteiligten zuzulegen.

Reform des Strafrechts.

An der Kautasusfront Scharmütel gegen Er­fundungsabteilungen. Im Zentrum versuchte der Feind eine Höhe zu nehmen, die sich in unseren Händen befand. Unsere Die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft haben den Reichs­Reserven und unsere Kavallerie verjagten ihn durch einen mit Man sieht daraus, daß die Konservativen nicht nur umfang Bajonett und Säbel unternommenen Angriff gegen die feind- und Art ihrer Kriegsziele aufrecht erhalten, sondern auch ihre langler in einer Eingabe gebeten, schleunigst eine Verordnung zu er lassen, wonach der Irrtum über das Strafgeiez ebenio behandelt liche Flanke und trieben ihn in die alten Stellungen zurück. innerpolitischen Auffassungen keineswegs aufzugeben gewillt find. wird, wie jeder andere Irrtum, wenn er entschuldbar ist. Zur Be Die Russen, die sich unseren Stellungen auf dieser Höhe auf Wenn das gegenwärtig zu gewissen Reibungen zwischen den rechtsgründung wird darauf hingewiesen, daß feit Ausbruch des Krieges allein im Reichsgesetzblatt 800 Gesetze und Verordnungen veröffent 400 Meter genähert hatten, erlitten große Verluste an Toten stehenden Parteien und dem Kanzler führt, so darf das doch keines- gründung wird darauf hingewiesen, daß seit Ausbruch des Krieges und Verwundeten und ließen 25 Gefangene in unseren Händen wegs überschätzt werden. Die Haltung des Kanglers ist wesentlich licht wurden. Dazu fommen noch die Anordnungen der General zurück. Auf dem linken Flügel und im Küstengebiet zerstreute bestimmt durch die besondere Situation, in der sich Deutsch- kommandos, der Polizeibehörden und Kommunen. Kein Ver­unsere Artillerie feindliche Truppen, die mit Befestigungs- land gegenwärtig befindet. Schon in Friedenszeiten hat sich der ständiger könne baber verlangen, daß jedermann diese Tausende von arbeiten beschäftigt waren. Rangler gelegentlich gegen die Konservativen gewandt, so gegen Berordnungen fennt; die Rechtsprechung tue dies aber insofern, als Eins unserer Wasserflugzeuge griff ein feindliches Flug- die Setitik seiner Marokko - Politik, ohne daß deshalb der Kurs der sie im Falle einer Anklage dem Angeklagten nicht die Berufung zeug an, das Sedd ul Bahr überflog und verjagte es in der Reichsregierung sich wesentlich von den von der konservativen darauf gestattet, daß er das Strafgesetz nicht gekannt habe. Richtung auf Imbros. Wir verjagten noch ein anderes Partei vorgeschriebenen Richtlinien entfernt hätte. feindliches Flugzeug durch das Feuer unserer Artillerie und zerstörten ein feindliches Lager auf der Insel Keusten, in dem große Verwirrung hervorgerufen wurde, durch Artillerie­feuer.

Sonst nichts Neues.

Politische Uebersicht.

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Sparztang für jugendliche Personen.

Die Deutsche Parlaments- Korrespondenz" berichtet: Zur Er­Dr. Kapps politische Vergangenheit. Bei seiner Flucht in die Oeffentlichkeit" hat der Reichskanzler örterung und Regelung der Frage über die Durchführung eines ein­vor einigen Tagen auch gegen den Inhalt einer Broschüre des heitlichen Sparzwanges für jugendliche Bersonen werden in nächster Generallandschaftsdirektors Dr. Kapp protestiert. Die Gubener Beit zwischen den obersten Reichs- und Landesbehörden Beratungen stattfinden. Beitung" teilt nun mit, Dr. Kapp habe schon einmal im politischen Der Reichstag hat zwar eine Resolution, den Sparzwang über­Arbeitsverhältnisse in England im April. Reben eine wenig rühmliche Rolle gespielt. Das war in der Zeit, haupt aufzuheben, abgelehnt, trotzdem hoffen wir, daß die Wahl- haupt Dem Economist " vom 20. Mai zufolge ist der Prozentsatz der als er 1891 bis 1900 Landrat in Guben war. Der Gubener Wahl- Regierung soviel Einsicht besigt, die ganze unzweckmäßige Maß­Arbeitslosen auf/ Broz. stehen geblieben. Sowohl vom Bande kreis wurde schon damals durch den Prinzen zu Schönaich- Carolath Regierung soviel Einsicht besitzt, die ganze unzweckmäßige Maß­nahme aufzuheben. wie aus allen Industriezweigen ist über Arbeitermangel ge- bertreten. Infolge des Eingreifens des neuernannten Landrats tlagt worden. Die Handelskammer in Bradford hat sogar dem Dr. Kapp in den Wahlkampf gegen seinen Amtsvorgänger, den Ministerium des Innern vorgeschlagen, Schulkinder mit dreizehn statt Brinzen, Carolath, wurden die Wahlkämpfe äußerst heftig. Dr. Rapp Staatliche Beihilfe für die Arbeiterjugend. Auf eine Eingabe der Arbeiterjugendorganisation Frei­mit vierzehn Jahren für Fabritarbeit freizugeben. Dazu ist es aber suchte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Wieder- burg i. B. ist jetzt der Leitung derselben vom Bezirksamt Freiburg nicht gekommen, weil sich ergab, daß in den Spinnereien statt wahl des Prinzen zu hintertreiben. Bemerkenswert war, so schreibt mitgeteilt worden, daß das badische Kultusministerium bereit iſt, Frauen viele Jungen verwendet wurden bei einem Lohn von nur die Gubener Zeitung", die selbst für einen heftigen Wahlkampf zur Bestreitung der Lokalmiete für das Jahr 1916 eine Beihilfe 13 Schilling für 52 Etunde Wochenarbeit, der für Frauen zu ungewöhnlich schmähende Tonart und vergiftende Tendenz zahl von 50 M. zu gewähren. Vor furzem find bekanntlich dem Ar­niedrig ist. reicher Flugblätter, von denen damals im Wahlkampf, wohl nicht beiter Turnerbund, Sektion Baden, 1000 m. als Staats­mit Unrecht, angenommen wurde, daß sie nicht von den unterzeich beihilfe bewilligt worden. neten Gemeindevorstehern, sondern von dem geheimen Kampf­Keine Ausdehnung des Kalibergbaus. leiter der Wahl herrührten. Die damals aufsehenerregende amtliche Wahlbeeinflussung hatte zur Folge, daß der damalige Reichskanzler Amtlich. Berlin , 8. Juni. ( W. T. B.) Eine Verordnung des Fürst Hohenlohe sich veranlaßt sah, dagegen Stellung zu nehmen. Bundesrats vom 5. Juni verbietet bis auf weiteres das Ab­Interessant ist dabei, daß Kapp damals seine Wahlbeeinflussung teufen neuer Schächte und die Ausführung örtlicher Borarbeiten damit rechtfertigte, daß im Falle eines nochmaligen Eintretens der hierzu in sea libergbaugebieten, soweit diese Arbeiten nicht hiesigen Freitonservativen für den Prinzen Carolath den im Land- auf Anordnung einer Landesbergpolizeibehörde erfolgen. Das Ver freise bisher vorherrschenden gemäßigt konservativen Anschau- bot erstreckt sich auch auf die Fortsetzung des Abteufens von Schächten, ungen der Boden entzogen worden wäre und an ihrer Stelle die nach dem 1. August 1914 in Angriff genommen worden sind, rechtstonservative Elemente einen Einfluß gewonnen fofern nicht bereits vor diesem Termin an Ort und Stelle ernstliche hätten, der für das politische Leben des Kreises hätte verhäng- Borbereitungen für das Abteufen getroffen waren. Zuwiderhandlungen nisvoll werden können...." find mit Geld oder Gefängnisstrafe bedroht. Der Reichskanzler kann Stapp ist der Gründer der Lebensversicherungs - Ausnahmen bewilligen. gesellschaften, die durch eine Verbindung von Lebensver- Ursache des Verbots ist der Arbeitermangel im Stali ficherung und Bodenkredit die Entschuldung der Landwirte zu för- bergbau und das Fehlen einer wirtschaftlichen Notwendigkeit für dern suchen. Als Beiter einer solchen Gesellschaft, die auch die Bolts- Erstellung neuer Schächte. Wo die Einstellung der Arbeiten ein bersicherung gewerbsmäßig betreibt, bekämpfte Kapp in außer schneidende technische oder wirtschaftliche Schädigungen des Betriebs ordentlich heftiger Weise die Arbeiter- Boltsfürsorge, was bekannt zur Folge hatte, läßt sich durch Ausnahmebewilligung Abhilfe lich zu einem Prozesse führte. schaffen. Desgleichen wird die Befugnis des Reichskanzlers die möglichkeit bieten, Schachtanlagen im Gebiete solcher Bundes­staaten zuzulassen, die bisher Kalijchächte nicht niedergebracht haben.

Bundesratsbeschlüsse.

Amtlich. Berlin , 8. Juni. ( W. T. B.) In der heutigen Sigung des Bundesrats gelangten zur Annahme: Die Vor­lage betreffend Aenderung des Militärtarifs für Eisenbahnen und die Entwürfe von Bekanntmachungen

1. über die Geltendmachung von Hypotheken, Grund­schulden und Rentenschulden, 2. über die Bewilligung von 3 ahlungsfristen an Kriegsteilnehmer, 3. betreffend Aenderungen der Verordnungen über die gerichtliche Bewilligung von Zahlungsfristen und über die Folgen der nicht rechtzeitigen Zahlung einer Geld forderung.

Zur Kreditabstimmung.

Gnosse rätig schreibt uns: Ich habe mich nicht aus dem Sigungssaale entfernt, um mich der Abstimmung zu enthalten, sondern ich war zur Zeit der Ab­stimmung in Sachen einer wichtigen Petition, die auf der Tages­ordnung stand, anderweit im Reichstage beschäftigt. Ich würde, wenn ich zur Abstimmung hätte anwesend sein können, mich ebenso, wie Genoffe Stubbe, den demokratischen Grundsäken gefügt und, entsprechend dem Beschlusse der Frattion, im Plenum des Reichs­tages für die Kriegskredite gestimmt haben.

Lensch abgeschüttelt.

Vom Vorstand der Reichstagsfraktion wird uns geschrieben:

In der gleichen Eigenschaft geriet Rapp in eine ebenfalls sehr lebhafte, in vertraulichen Denkschriften ausgefochtene Fehde mit dem früheren Präsidenten des Aufsichtsamtes für Privatversicherung, der schließlich von seinem Amte zurücktreten mußte.

Das Berliner Tageblatt" erörtert die Frage, ob die Position Dr. Kapps als Beamber nicht unhaltbar geworden sei. Das Blatt bemerkt, Dr. Kapp jei tein unmittelbarer Staatsbeamter; als Generallandschaftsdirektor sei er vom Direktorium der General­landschaft Ostpreußens gewählt und seinerzeit nur vom Landwirt­schaftsministerium, das lediglich Aufsichtsorgan sei, bestätigt worden. Einen direkten Einfluß auf seine Position habe also die Staats­regierung nicht.

In einem Bericht in der Nordd. Allg. 3tg." wird die in der Berliner Philharmonie stattgefundene Veranstaltung der Deutschen Kolonialgesellschaft , in der auch der sozialdemo- Die Schrift des Generallandschaftsdirektors Rapp gegen die fratische Abg. Dr. Lensch das Wort nahm, als eine Rund- Politik des Reichskanzlers ist, wie der Duisburger Korrespondent gebung der Reichstagsparteien für Deutschlands Kolonial- der Frankfurter Zeitung " erfährt, sehr wenig umfangreich und politit" bezeichnet. Zur Vermeidung von Mißverständnissen nur in einer ganz fleinen Anzahl von Exemplaren berbreitet wor erflären wir hierdurch, daß der Genosse Lensch nicht im den. Sie umfaßt etwa 30 Seiten auf einer Schreibmaschine und Auftrag der Fraktion oder einer anderen ist vor ganz kurzer Zeit erschienen. Parteikörperschaft, sondern nur für seine Person

an der Veranstaltung teilgenommen und gesprochen hat.

Gegen das Steuerkompromis. Bürgerliche Blätter melden:

Stimmung, und mit ihm Herr Mum m. Beide Abgeordnete, die als Mitglieder der Wirtschaftlichen Vereinigung der neuen Deutschen Fraktion" angehören, haben also bei diesen Fragen das Kompromiß im Stich gelaffen.

Keine Reichseisenbahngemeinschaft.

Die hohen Eisenpreise.

Amtlich. Wegen der neuerdings erfolgten starken Herauf. fegung der Eisenpreise fand im preußischen Handelsministerium unter Vorsitz des Staatsministers Sydow eine Aussprache mit Ver tretern der Eisenindustrie statt. Hieran werden sich alsbald weitere Erörterungen im Kriegsministerium( Kriegsrohstoffabteilung) an­schließen, die eine Nach prüfung der gegenwärtigen Preise der Walzwerkserzeugnisse zum Gegenstand haben werden.

Letzte Nachrichten.

Die Nachfolgerfrage Kitcheners. Rotterdam , 8. Juni. ( T. U.) Der Korrespondent des N. R. G." berichtet aus London : Die Times" sagt in einem Artikel, daß man sich mit der Ernennung von Kitcheners Nachfolger nicht zu übereilen brauche. Der erste Minister hatte bereits Kitcheners Ge­schäfte im Kriegsministerium übernommen, als die Nachricht von Kitcheners Tode eingetroffen war. Alle Maßnahmen waren ge­

waren, ist durch die definitive Annahme der allgemeinen Wehrpflicht ein Ende gemacht worden. Zur Aufgabe des Kriegsministers gehört es heute nur, die Aufsicht über die Unterhaltung der Armee im Felde mit Lebensmitteln zu führen, für Reservemannschaften und Auffüllung von Lebensmitteln zu sorgen, die nötige Ausrüstung für die Truppen zu beschaffen und gegenüber dem Volke die Ver antwortlichkeit hierfür zu tragen.

Keine ,, Neuorientierung" und kein Umlernen". " Als ein sozialdemokratischer Gegenantrag gegen den grund­Die rechtsstehende Presse ist durch den Angriff des Reichs- legenden Paragraphen der Kriegssteuer zur Abstimmung fam, troffen, um die Arbeiten fortzusehen, solange Kitchener in Ruß­tanglers auf seine Kritiker keineswegs entmutigt worden. Sie betonnte sich Herr Werner Gießen nicht entschließen, nein au land weilte. Diese Arbeiten waren vollständig administrativ ge nubt vielmehr die Ausführungen des Kanzlers, um nachzuweisen, sagen, sondern als worden. Die strategische Beitung des Krieges ist schon seit langem enthielt sich der Stimme; und er daß der Kanzler ihnen Zugeständnisse( insbesondere in Fragen der ein sozialdemokratischer Antrag die Erbschaftssteuer heran- in die Hände des Generalstabschefs übergegangen. Dem Aufruf Zensur) angekündigt habe. Im übrigen wendet sie sich fortgesezt mit ziehen wollte, da enthielt sich Herr Werner wieder der Ab- von Refruten, wobei Kitcheners Macht und Antrieb unschätzbar aller Schärfe gegen diejenigen Ausführungen, die ihren eigenen politischen Anschauungen widersprechen. So widmet die" Deut. sche Tageszeitung" der Auseinandersetzung im Reichstage von neuem zwei große Artikel, in der sie die innerpolitischen Auf­fassungen des Stanzlers zerpflüdt. Wenn der Kanzler die Frage aufgeworfen habe, ob er sich in diesem Kriege an die Parteien hai­ten solle, so wolle das konservative Blatt mit der Gegenfrage ant­Bei der Beratung des Eisenbahnetats in der bayerischen Kammer der worten: Hat die Regierung sich etwa nicht an Parteien gehalten, als sie die preußische Wahlrechtsvorlage vorzeitig" Abgeordneten erklärte Verkehrsminister v. Seidlein bezüglich der Frage aufrollte und in der Frage der Vereinsgesegnovelle der einer Reich seisenbahngemeinschaft, die Frage fei zur Linten nachgegeben habe? Dann fährt das tonjervative Blatt geit erledigt. Breußen habe erklärt, daß es seine Bahnen in der fort: Hand behalten müsse. Er tönne für Bayern die gleiche Erklärung " Schließlich aber können wir dem Kanzler auch in seinem abgeben. Die getrennte Verwaltung der Staatseisenbahnen habe grundsäßlichen Optimismus gegenüber der Sozial- sich in Frieden und Krieg bewährt, es fönne nicht die Rede davon Semofratie schlechterdings nicht folgen. Der Abgeordnete sein, daß dabei Sonderinteressen über Reichsintereffen gestellt würden. Graf Westarp hat dargelegt, daß es für die Konservativen un­möglich sei, den tiefen Gegensatz zur Sozialdemokratie zum Der Zweihundertmillionenfonds. alten Eisen zu werfen", nachdem auch der Führer der alten sozial­demokratischen Frattion noch am 6. April im Reichstage erklärt Ueber die Berteilung der Beträge aus den vom Reiche zu hat, daß die Sozialdemokratie von ihren republikanischen Wohlfahrtszweden bereitgestellten beiden Zweihundertmillionen­

Beschlagnahmte Paketpost. Kopenhagen , 8. Juni. ( T. U.) Die ganze Batetpost des däni­schen Islanddampfers" Besta" wurde auf der Rüdfahrt von Jsland nach Kopenhagen in Leith beschlagnahmt.

Bücher für unsere Gefangenen in Rußland . Kopenhagen , 8. Juni. ( T. U.) 100 000 Bücher für die deut schen Gefangenen in Rußland sind hier angekommen. Die russi­schen Behörden sicherten dem dänischen Vertreter des Roten Kreuzes verschiedene Erleichterungen beim Bücherversand und in der Bücher­verteilung zu. Eine größere Büchersendung geht demnächst mie der für die deutschen und österreichisch- ungarischen Gefangenen ab.