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Nr. 157. 33. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Freitag, 9. Juni 1916.

Ernährungsfragen im Reichstage und im Abgeordnetenhause

Reichstag .

62. Sizung. Donnerstag, den 8. Juni 1916, bormittags 10 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Helfferich. De Erörterung über die

wird fortgesetzt.

Ernährungsfragen

Abg. Dr. Böhme( natl.):

Unterstaatssekretär Stein

Was der Kollege Hoffmann gestern über den Wucher und die milden Strafen gegen Wucherer gesagt hat, trifft in der Tat etwas, was in den weitesten Kreisen Mergernis erregt hat. Gegen diese Bestbeule am Körper unserer Volkswirtschaft hätte auch der Staats­fefretär fräftige Worte finden sollen. Gewiß find an unseren Miß ständen in erster Linie die schlechten Ernten schuld, aber doch auch Mängel der Organisation. Leider war die Gesundheit des Staats­fetretärs Dr. Delbrück schon erschüttert, so daß er den Ein­flüssen, die von Preußen aus eine fachgemäße Regelung nimmt die Gerstenverwertungsgesellschaft gegen die Angriffe des der Ernährung hinderten, nicht den nötigen Widerstand entgegen Abg. Hoffmann in Schutz. Offenbar haben Herrn Hoffmann die fegen konnte. Tatsächlich ist die Regelung in Süddeutschland zutreffenden Unterlagen gefehlt. Nachdem er sie erhalten, müsse eine bessere als in Preußen. Wäre der Winter nicht so milde ge- man von seinem Gerechtigkeitssinn die Zurücknahme der Angriffe svesen, daß der Versand von Kartoffeln auch im Januar und Februar erwarten. möglich war, so hätten wir im Winter vor einer Katastrophe ge­Abg. Rupp( Deutsche Fraktion): standen. Auch mit der Einschränkung des Fleisch­Den letzten Worten des Abg. Nösicke stimme ich aus vollem genusses ist viel zu spät vorgegangen worden. Der Herzen zu. Die Hauptschuld an der Not, soweit sie vermeidbar Ernährungsbeirat ist fast gar nicht gehört worden, manches ist gegen war, trägt der Zwischenhandel mit seinen Riesengewinnen, den feinen ausgesprochenen Rat angeordnet worden. Sehr bedauerlich fleischkarte. unsauberen Elementen, die sich da hineindrängen, muß man gründ­ist, daß der verdiente Vertreter und Vertrauensmann der bayerischen lich das Handwerk legen.( Buruf rechts: Das ist der Gegen der Bauernschaft, Dr. Heim, nicht in den Vorstand des Kriegs­ernährungsamtes berufen ist. Energisch muß von Staatswegen in Greizügigkeit.) Schuld am Fleischmangel haben auch die zum Teil die Produktion eingegriffen werden, darf dann aber riesenhaften Ansammlungen der großen Städte. Man darf auch auch nicht zurückschrecken vor einem Eingreifen bei den großen vieh- nicht an den Riesengewinnen der Großmühlen achtlos vorbeigehen, wenn man die Ursachen der Nahrungsmittelteuerung erkennen will. Wirtschaften, auch bei bielen großen preußischen Domänen, auf denen kein Bieb gehalten wird. Allerdings werden Angesichts der starken Wildschäden muß Abhilfe geschehen, es muß wir die Produktion an Vich nicht plöglich so fördern können, daß zum Abschuß des Wildes in geeigneter Weise den Förstern Urlaub erteilt werden. Die Tätigkeit unserer Frauen im Abwehrkampfe wir nicht auf ein Jahr hinaus uns sehr sparsam einrichten müssen. Die allgemeine Beschlagnahme aller Vorräte, auch in den Haus- gegen den englischen Aushungerungsplan verdient alle Anerkennung. ( Beifall.) haltungen, erscheint als eine gerechte Maßregel, ist aber überaus ge­Abg. Wurm( Soz. Arbg.): fährlich für die Produktion selbst, und ich möchte davor warnen. Herr Hoffmann hat gestern mit vollem Recht die Frage des Ab­schusses des Wildes moniert. Ein verstärkter Abschuß ist nötig, nicht nur im Interesse der Fleischversorgung, sondern vor allem im Interesse unserer Wälder. Die Preise für die Kartoffeln dürfen nicht übermäßig sein.

Losen

man

Am

können wir keinen Frieden erbetteln, sondern zum| steigen; die Kartoffel ist heute für das Volt das einzige Nahrungs­Frieden kommen wir nur, wenn wir unsere Macht ent- mittel, mit dem man sich sättigen kann.( Sehr wahr!) Das ist falten. Auch neutrale Staaten fangen an zu begreifen, daß wir ein Jammer, denn ein kräftiger Nachwuchs und Aufwuchs kann Englands Brutalität und teuflischen Plan gegenüber alle unsere damit bei den Menschen so wenig wie beim Bieh erzielt werden. Machtmittel anwenden müssen. Den Sieg fönnen wir nur erringen, Bei der Fleischversorgung haben wir selber Mängel. Zunächst wenn wir Englands Lebensnerv treffen. Das tun wir nicht, wenn hat die Regierung gar nichts getan und die Preise bis zum wir unsere Machtmittel auf die Kammer legen.( Beifall rechts.) Wahnsinn steigen lassen. Das war ja auch ein Grund, warum Wer demgegenüber von Kriegsbegern spricht, versteht die Sorgen man soviel Startoffeln und Getreide verfütterte. Dann ver ernster vaterländisch gesinnter Männer nicht. Wer hier von Kriegs suchte der Bundesrat, mit der Aufforderung zur Schweine­wucher und schnöder Gewinnsucht spricht, dem müßte man außerhalb abschlachtung einzuschreiten. Es ist ein blamabler Irrtum, dieses Hauses niedrige Gesinnung vorwerfen. Wie der Reichskanzler sich gegen anonyme Schmähschriften verteidigt, so müssen wir es daß diese Abschlachlung den Mangel hervorgerufen hat. gegen diese niedrigen hinterhaltigen Angriffe tun.( Lebhafter Bei- 1. Dezember 1914 gab es freilich 9 Milltonen Schweine mehr als fall rechts.) Nicht eine zwecklose Berlängerung des Krieges wünschen am 1. April 1915. Aber auch in Friedenszeiten werden in dieser Beit 7 Millionen Schweine geschlachtet. Freilich fehlten die wir, sondern die Not des Volkes durch die englische Aushungerung 9 Millionen, während sie in Friedenszeiten nicht fehlten. Das zu beseitigen. Daß dieser brutale teuflische Plan gescheitert ist, berrührt daher, daß jetzt weniger Schweine geboren wurden, und zwar danken wir der deutschen Landwirtschaft.( Lebhafter Beifall rechts.) rührt daher, daß jetzt weniger Schweine geboren wurden, und zwar wegen der Futternot. Die Abschlachtung dagegen war eine durchaus richtige Maßregel, nur hätte die Durchführung nicht dem Belieben der Einzelnen überlassen werden dürfen. Um den Fleisch­mangel der Städte zu mildern, haben diese Verträge mit den Lieferungsverbänden geschlossen. Hier hätte die Regierung eingreifen sollen, um die Produzenten und Konsumenten an einander zu bringen. Statt deffen hat man 8 wangssyndikate der Wiehhändler geschaffen. Das ist der größte Fehler, der gar nicht schnell genug beseitigt werden kann. Berlin hat nur einen kleinen Teil des Viehs geliefert bekommen, der ihm vertraglich zu­gesichert war. Schon seit einem Jahr verlangen wir eine Reichs­fleischverteilung und eine Reichsfleisch karte. Sie wird ab= gelehnt, weil Preußen dagegen ist. Sachsen , Bayern , Baden baben die Landeskarte mit gegenseitigem Austausch. Nur Preußen will nicht. Der Pommersche Wiehhandelsverband het von Berlin eine Million Vorschuß verlangt, und zwar zinslos unter der Drobung, sonst auch nicht ein Stück Vieh mehr zu liefern.( Lebhaftes Hört! hört! links.) Das kennzeichnet, wie man die Gemeinden an diese Verbände ausliefert und dann gibt man noch den Gemeinde­verwaltungen Schuld an den Mängeln. Man sprach auch von der Aufspeicherung in den Gemeinden, von den riesigen Mengen in Frankfurt . Diefe Mengen sind in Frankfurt vorhanden, nur ge­hören sie leider nicht der Stadt, sondern der Reichsverteilungsstelle. Wiederholt hat man die preußische Regierung um eine Verordnung behufs einer Laubverfütterung ersucht. Aber man hört nichts davon. Man sollte mit der zarten Rücksichtnahme auf die Landbevölkerung endlich aufhören und einmal nachsehen, was dort an Fleisch, Speck und Fett aufgespeichert ist. Das ist nicht eine Werdächtigung der roten Teufel, sondern eine dringende Mahnung auch der Landwirtschaftskammer Westfalen. ( Lebhaftes hört! hört!) Bei dem Abschuß des Wildes hat man die richtige Beit versäumt, doch sollte man jetzt noch vorgehen, um den Entschiedene Verwahrung muß ich gegen die von fozialdemo­Bildichaden möglichst gering zu machen. Ein besonderes Kapitel ist fratischer Seite gefallene Aeußerung einlegen, daß die amerikanischen die Butter- und Fettnot. Auch hier trifft keineswegs die Stadtver= Stapitalisten die fremden Völker ausbeuten, die deutschen aber 1900 Gramm Brot werden pro Kopf der Bevölkerung gegeben, waltungen die Schuld. Während der Berliner Magistrat keine Spur das eigene Bolt. Wie kann man derartiges sagen angesichts das macht 7 Millionen Tonnen Getreide. Wo sind die anderen von Felt hatte, konnte die private Firma Wertheim den Verkauf der Tatsache, daß die Vorräte in gleicher Weise verteilt werden, 6 Millionen geblieben? Man hat eben neben der Reichsgetreide von 52 000 Kilo ankündigen, die sie vom Kriegsministerium Butter hat der Arme, nicht aber der Reiche.( Zustimmung und stelle den Selbstversorgungsverbänden, mit Rücksicht auf die bekommen hatte.( Lebhaftes hört! hört!) Das Kriegsministerium Widerspruch.) Schade, daß der Reichskanzler nicht die Hezrede des Interessenten die Versorgung von zwei Drittel der Bevölkerung lehnte ein Eingreifen, um das Fett der Stadt zu übermitteln, ab Herrn Hoffmann gehört hat, er hätte seine helle Freude an seinen überlassen, und zwar ohne jede Kontrolle, und daher ist so außer und erst das Generalfommando tat das über den Kopf des Kriegs­Freunden gehabt.( Sehr gut! rechts.) Die Herren verhalten sich ordentlich viel Betreibe als Richfutter bgegeben. Das ministeriums hinweg.( Lebhaftes Hört| hört!) enn folch ein hier ganz anders als in der Kommission. Dort ist doch ein sach hat der Staatssekretär im felbst Es Wirrwarr herrscht, fann man nicht glauben, daß bloß Unfähigkeit liches Verhandeln mit ih liches Verhandeln mit ihnen möglich, hier aber denken sie wohl wurde Brotgetreide verfüttert, weil der Bichpreis im Verhältnis dahinter steckt.( Buruf rechts: Was denn?) Gewisse Streise bemühen ne nun fatt, Ich bin des trockenen Tons zum Preise des Roggens und Brotes in die Höhe getrieben war. fich, den Unwillen der Bevölkerung von sich abzulenten und auf die Muß wieder recht den Teufel spielen." Wenn das Geld im Kasten klingt, so helfen alle ethischen Ermah- Gemeindeverwaltungen zu wälzen.( Lebhaftes Sehr wahr! links.) Milch Sozial- nungen und alles patriotische Getue nichts.( Sehr richtig! bei den Auch die will man noch verteuern. Ich hoffe, Ausbeutung ist nicht deutsche Art.( Buruf bei den Sozial- Sozialdemokraten.) Es kommen ja auch die niedrigen Bestrafungen daß das Kriegsernährungsamt diesem Anfinnen nicht nach­demokraten: kapitalistische.) Die kapitalistische Ausbeutung, die Sie meinen, ist...( Buruf bei den Sozialdemokraten: international, gegen den Wucher sowohl im Handel wie bei den Agrariern tommt. Auch an eine Regelung der Eierversorgung hat man Buruf rechts: also nicht deutsch.) Herr Hoffmann bemängelte den hinzu. Schuldig ist auch der Bundesrat, der Verordnungen nicht gedacht. Beim Bucker haben wir eine Ueberernte, trotzdem herrscht Zuckermangel und ein viel zu hoher Zuckerpreis. Der Vorschlag, Gewinn der Vereinigten Pommerschen Meiereien von 200 000 m. erläßt, die zum Uebertreten geradezu anreizen. Unsere Startoffelernte war beffer wie seit 20 Jahren. Das Gemüse zu trodnen, hat zunächst zu einem Verschwinden des bei 100 000 m. Kapital. Als ob es hier auf das Kapital nicht auf den Umsatz ankäme, der 25 Millionen betrug.( hört! hört! rechts.) Trotzdem bekommt die Bevölkerung keine Kartoffeln.( Buruf rechts: Gemüses vom Markt und zu starker Preissteigerung des Gemüses Aehnlich liegt es bei der Gerstenverwertungsgesellschaft, bei deren Der Frost!) Bei diesem Wetter spricht man von Frost!( Große geführt. Man sollte eine ter tarte einführen, daß nicht jeder Heiterfeit.) Hochgerechnet reichen 18 Millionen Tonnen zum Ver beliebig viel Bier trinken fann und damit der, der gar kein Bier Bilanz 11 Millionen nur ein Durchgangsposten waren. Wenn Herr Hoffmann weiter solche Neben hält, wird sein Ansehen in den brauch aus, also ein Drittel der Ernte. Wo sind die anderen zwei trinkt, das entsprechende Quantum Brot dafür bekommen kann. Es Kreisen der Bauern nicht steigen.- Nach fast zwei Jahren Krieg ist Drittel? Wer das erkennen will, muß sich durch das Wirrfal von ist sehr bedauerlich, daß man diese wichtige Frage hier zwischen der englische Aushungerungsplan gescheitert, und das, trozdem wir Berordnungen durcharbeiten. Der verfloffene Staatssekretär des Tür und Angel besprechen muß. Typisch für alle Schwierigkeiten, bas nicht und ist von einer fieben Millionen Tonnen Störner weniger geerntet haben als bei Innern fagte sehr richtig: die sich bei halben Maßregeln ergeben, ist die Kartoffel­einer Durchschnittsernte. Wie tann man angesichts solcher frage. Die Reichskartoffelsteйe war bei ihrer Gründung Misstimmung gegen einen Reichstag ergriffen, Tatsachen sagen, die deutsche Landwirtschaft hat versagt, wie es Herr Wendorf in der Kommission getan hat.( Erregter Widerspruch ohne jede Macht. Sie hatte nur die sogenannte Verstrickung, die der sich das gefallen läßt.( Lebhaftes Sehr wahr! links.) bei der Volkspartei. Vizepräsident Dove bittet um Ruhe.) Herr wären 4 Prog. der Ernte gewesen. Aber den Landwirten genügte im Frieden nicht durchsetzen fonnte. Landwirte unter 10 Hektar Besitz follten 10 Broz. zurückhalten, das Spirituszentrale hat jetzt ein Projekt durchgesezt, Wir haben ein Monopol be­Wendorf sagte ausdrücklich, die deutsche Landwirtschaft hat versagt. ( Abg. Fegter( Vpt.): Das ist nicht wahr.) Sie waren ja gar nicht diese Verstrickung nicht, man ging bis zu den Bauern mit 1 Hektar kommen und zwar ein Monopol einer Privatgesellschaft.( Lebh. Hört! herunter und verstrickte dann 20 Broz. Aber die Herren, die gehört! bei den Sozialdemokraten.) Freilich kommandierte die Zentrale zugegen.( Abg. Fegter( Vpt.): Ich war da.) wöhnt sind, robust vorzugehen, wußten, daß diese Stride nur Zwirnsfäden waren. Man hatte ja feinen Enteignungszwang, und bisher schon Neunzehntel aller Brennereien. Jetzt hat sie auch den Rest noch unter ihre Obhut bekommen und kann die Preise und Sie hatte Misstimmung in den landwirtschaftlichen Kreisen hervor­die statt der Ver­

"

Abg. Dr. Rösicke( k.):

Vizepräsident Dove

ruft den Abg. Fegter wegen fortgesetzter Zwischenrufe zur Ordnung. Abg. Dr. Röfide( fortfahrend):

Der Staatssekretär Helfferich nannte die Drganisation unserer Ernährung eine Großtat. Ich werde nachweisen, daß ein Mehr von grundlegenden Fehlern als bei dieser Regelung oder vielmehr Nicht regelung gar nicht vorstellbar ist, und auch die Bezeichnung des Herrn Roejice, daß wir hier den Teufel spielen, soll mich daran nicht hindern. Die Agrarier sind ja die schlohweißen Unschulds­engel und halten den Burgfrieden. Im Bolle fagt man freilich Burgfriede ernährt die Agrarier.( Heiterkeit und Sehr gut! bei der Soz. Arbg.)

gerufen. Sofort tam die neue Verordnung

Berdoppelung der Höchstpreise

-

Das Volk dankt Ihnen

das

Die

fie

Prämien nach Gutdünken bestimmen und die Kleinen kaputt machen. Soll der Reichstag dazu stillschweigen? Bei der augenblicklichen Baissestimmung wird er ja nichts sagen, aber im Herbst sehen wir uns Die Sozialdemokraten sprechen immer von den teuren Preisen. stridung fast eine wieder und ich rechne darauf, daß die Regierung uns dann einen An die Verteuerung der Produktionskosten denken sie nicht. Ein Rechenschaftsbericht geben wird über die Art, wie die Spriritus­junger sechzehnjähriger Bursche verlangte bei mir für sechs Monate brachte.( Hört! hört! links.) Außerdem war die Heeresverwaltung zentrale ihren Befugnissen nachkommt. Auf alle Fälle erwarten wir, bei voller Verpflegung 800 m.( hört! hört! rechts.) Der wahre an die Höchstpreise nicht gebunden, und da soll der Bauer nach der daß nicht ein einziges Getreideforn der nächsten Ernte zur Schnaps­Wucher steckt in Kettenhandel. Eine Stonservenbüchse, die in Berlin Stadt zu niedrigeren Preisen liefern! Ein Oberpräsident schrieb im brennerei hingegeben wird.( Lebhafte Zustimmung bei den Soz.) für 0,65 M. gekauft wurde, wurde in Dresden für 2,70 m. ver- Dezember vorigen Jahres, daß die Abgabe von Speisekartoffeln bei An der Hand der Tatsachen habe ich Ihnen gezeigt, wie richtig fauft.( Sört hört! rechts.)- Das neue Striegsernährungsamt den augenblicklichen Preisen einen erheblichen Nachteil bedeuten die Behauptung meines Parteifreundes Hoffmann war, daß alles, wird nicht von einem Zentralpunkt aus das ganze Reichs- würde. Er reizte also direkt zur Zurückhaltung was geschehen und was nicht geschehen ist, bei dieser angeblichen gebiet versorgen fönnen, ein solcher Versuch müßte zu einem Fiasto der Kartoffeln an. Das war der Oberpräsident von Ostpreußen, Großtat der wirtschaftlichen Organisation zu den schweren ersten Ranges führen. Das preußische Landwirtschaftsministerium err v. Batocki , der neue Präsident des Kriegsernährungsamtes. M ängeln geführt hat. Alles das ist in erster Linie in Berück und die der anderen Einzelstaaten fann nicht ausgeschaltet werden.( Lebhaftes Hört! hört!) Als dann die Verordnung fam, daß nichts sichtigung der Interessen der landwirtschaftlichen Interessenten ge­Nötig ist vor allem eine Organisation des Kleinhandels. Ob die zurückgehalten werden soll, hat sich natürlich kein Bauer darum ge- fchehen. Der Krieg darf aber für die Produzenten so wenig wie Kartoffelbeschlagnahme eine gute Maßnahme ist, bezweifle ich außer- fimmert, sondern einfach gesagt: Da lach ich fiber! Bei den neuen für die Händler eine gute Konjunktur für gute Geschäfte ordentlich. Nötig ist vor allem die Sicherung und Förderung der Höchstpreisen ist nicht einmal erst der Bundesrat gefragt ivorden, fein.( Sehr wahr! bei den Soz.) Herr v. Batocki sagte, man darf Produktion, nur dann ist die Voltsernährung sicher zu stellen, wie in der Sächsischen Kammer erklärte der Minister, der Neichskanzler die Produzenten nicht verärgern. Gewiß, aber auch die Bevölke­und der Produzent darf heften" ausgeführt hat. Man darf dem Bauern nicht den guten höhung nicht vertreten, sie sei damit überrumpelt worden. doch darüber nicht verärgert Willen zum Arbeiten nehmen, vielmehr muß man sein patriotisches( Lebhaftes Hört! hört!) Der Reichskanzler ist in einem gewinn machen soll.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Soz.) Empfinden wach halten. Ein Hauptfehler war, daß man nicht, wie solchen Falle der preußische Landwirtschaftsminister. Man hat im Gegensatz zu unseren Anträgen seit Beginn des Krieges ( Sehr richtig! links.) Jch stimme dem Dr. Heim zu, der beim Anbau in der Landwirtschaft Willtür herrschen lassen, nur ge wir stets verlangten, faon lange vor dem Kriege fagte, diefes Verfahren der Regierung muß die Bauern zur regelt durch den Anreiz zu hohen Preisen. Der Krieg hat nicht be­Zurückhaltung und Spekulation erziehen. So sieht die Großtat aus. wiesen, daß die Schutzölle gut sind, sondern daß sich nicht er­für verstärkten Anbau von Futtermitteln gesorgt hatte. Bei der Prämiiert wurden die Agrarier dafür, daß sie nicht das taten, was zwingen läßt, was von Natur aus unmöglich ist. Höchstpreise Startoffelversorgung hat man zwei Jahre lang alle Erfahrungen das Gesetz von ihnen verlangte. Auch jetzt haben wir wieder eine ohne Beschlagnahme sind geradezu ein Anreiz einfach in den Wind geschlagen.( Sehr richtig! rechts.) Wäre man Burückhaltung zufolge von Gerüchten, daß die Preise wieder erhöht zur Auswucherung der Bevölkerung.( Sehr wahr! bei im Frühjahr nicht zur Erhöhung der Preise geschritten, so wäre eine werden sollen. Die Stadt Berlin hat zu ganz eror der Soz. Arbg .) Die Preisprüfungsstelle ist eine stumpfe Waffe, denn Katastrophe hereingebrochen. Herr Kreth hat die Preiserhöhung im bitanten Preisen Kartoffeln vom Ausland holen dort dominieren die Interessenten und die Sachverständigen, die auch allgemeinen Interesse empfohlen; die gegenteilige Behauptung des müssen.( hört! hört!) Und dabei sind fünf Provinzen ver- Interessenten find.( Sehr richtig! b. b. oz. Arbg.) Die Gemeinden Herrn Hoffmann fann ich hier nur als grrtum bezeichnen, außerhalb pflichtet, nach Berlin zu liefern. Es ist jetzt eine Ergänzungs- find machtlos, weil ihre Selbstverwaltung nicht ausreichend ist. des Hauses würde ich sie anders bezeichnen.( Sehr gut! rechts.) verordnung gekommen, die die Zurückhaltung mit Strafe bedroht. Geben Sie den Gemeinden das allgemeine Wahl. Wo das Wild überhand nimmt, soll man für Abschuß sorgen; aber wenn sie nur nicht lediglich auf dem Papier stehen bleibt. Solche recht( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten), dann wird man hüte sich, zu eifrig damit vorzugehen. Bei der Getreide- Worte, wie Herr b. Oldenburg Januschau gesprochen hat: es besser werden. Notwendig ist eine Regelung der Produktion nur aufnahme lagen häufig sehr verzeihliche und natürliche Schäßungs- Der preußische Landwirtschaftsminister steht ganz auf unserm Boden; im Interesse der Verbraucher, Bestandsaufnahme in Stadt und Land fehler vor, und trotzdem wurde mit Strafen vorgegangen. Bei man hat mit der Beschlagnahme der Kartoffeln gedroht; aber das durch wirklich unparteiische Organe, nicht durch die Landräte oder allen Angriffen des Abg. Hoffmann finde ich, daß angeklagt wird Papier ist geduldig, die Ausführung liegt ja in den Händen der Amtsvorsteher( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten). Regelung die Landwirtschaft, die gesamten Landwirte, dagegen nicht angeklagt Provinzialverwaltung, zu der ivir Vertrauen haben( hört! hört! des Bezuges und dann erst, wenn alle diese Borbedingungen erfü wird England, das uns den Krieg gebracht hat und ihn lints), bringen eben auch bis zu den Bauern, und die Wirkung dieser find, Regelung des Verbrauchs.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) durch unsere Aushungerung durchführen will. Bon England Worte spüren wir überall. Die Kartoffelpreise dürfen nicht noch unter der jegigen großen Teuerung leiden besonders die Strieger­

auch der Sozialdemokrat se alisti in den Sozialistischen Monats- habe sie allein gemacht, die sächsische Regierung könne diese Errung darf nicht verärgert er fein, daß er keinen Wucher­

durch genügenden Zollschuh

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