Nr. 159. 33. Jahrgang.
Vergleiche.
In der letzten Zeit versuchen Blätter der deutschen Parteimehrheit, die Minderheit der französischen Sozialdemokratie für sich zu reklamieren. Zwar predigen die Organe der französischen Minderheit fast täglich, daß man den Burgfrieden nicht anerkennen dürfe, bekämpfen sie die Unterstützung der Regierung durch die Mehrheit, aber das ficht die deutsche Parteimehrheit nicht an. Sie stützt sich darauf, daß die französische Minderheit ebenso wie sie selbst die Strebite bewillige und daß auch die deutsche Parteimehrheit die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen wünsche. Das genügt, un zu behaupten, daß beide Richtungen auf demselben Standpunkt stehen.
Nun sind wir allerdings der Meinung, daß in jedem Lande die Kriegstrebite durch die sozialistischen Parteien abgelehnt werden müssen, auch in Frankreich . Aber wir glauben nicht, daß aus der Nichtbefolgung dieses Gebotes schon auf eine auch nur annähernd gleiche Stimmung in der französischen Minorität und der deutschen Majorität geschlossen werden darf. Vielleicht genügt schon der Hinweis auf den Leitartikel der Journalrevue" Be Populaire" vom 27. Mai, in dem Maurice Delépine den Präsidenten der Republik wegen seiner letzten Rede, soweit es die Benfur zuläßt, angreift, um Unterschiede deutlich zu erkennen. Delépine schreibt:
" Die Staatsmänner haben Grleuchtungen, die wir nicht tennen. Ohne Zweifel weiß der Präsident der Republik, was er fagt. Er hat seine Worte abgewogen; er hat ihre Konsequenzen ermessen. Er hat im voraus ihre Wirkung gefühlt.( Bwei Zeilen zensiert.) Und von unten, von tief unten, wo wir sind, verstehen wir, wie peinlich zu gewissen Stunden die Rolle eines Staatslenters ist.
Sir Edward Grey ist nur Minister und wir haben den Unterschied gefühlt. Wer sprach doch von der menschlichen Klugheit? Es gibt hier unten zwei Arten von Klugheit: die der Menschen und die der Könige: welche ist die verständigste?
Wir werden die unsere in acht nehmen. Sie richtet uns ohne Zweifel zugrunde und wir lieben sie deshalb nur um so mehr. Sie führt uns zu dieser Torheit: einen ehrenhaften und schnellen Frieden zu wünschen."
Die Art des Friedens wird dann näher besprochen und die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit der internationalen Arbeiterklasse, um die letzten Hindernisse aus dem Wege zu räumen, betont.
Dann schließt der Artikel:
" Ich habe die Ausführungen des Herrn Poincaré gelesen. Ich habe die Worte Sir Edward Greys gelesen und wieder gelesen. Wie sie mir schön erschienen sind!"
Bisher sahen wir noch immer die Mehrheit der deutschen Sozialdemokratie als Schutz und Schild vor Herrn von Bethmann treten. Sie hat keinen Angriff auf seine Art von Friedenspolitik zugelassen. Will sie sich auch in dieser Beziehung mit der fran zösischen Minderheit gleichstellen?
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In der„ Sentinelle" entwickelt der Schweizer Nationalrat Paul Graber ein Bild von der französischen Partei, und es ist viel leicht im Zusammenhang mit den geschilderten Bestrebungen deutscher Mehrheitsblätter ganz interessant, einen Auszug daraus wiederzugeben.
Drci Tatsachen müssen beachtet werden, um das Verhalten der Partei beurteilen zu können.
Einmal hat Frankreich den Krieg, militärisch gesprochen, weder gesucht noch vorbereitet. Zweitens hat Frankreich mit dem brutalften der reaktionären Staaten, mit Rußland , eine Allianz geschlossen, die es in den Krieg hineinzog. Drittens muß man bedenken, daß die französische Partei von Kriegsbeginn an ihres Hauptes und ihrer Seele, Jaurès , beraubt war.
Obwohl viel entschuldbarer als die deutsche Fraktion verstieß die französische Fraktion am Beginn gegen ihre sozialistische Pflicht.
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Sonntag, 11. Juni 1916.
Diese Opposition hat in einer gewissen Zahl von Provinzföde- Kreise, die alldeutsch oder konservativ orientiert sind; sodann Berationen ihren Ursprung gefunden: Haute Vienne, fère, Côte rufspolitiker und Zeitungsleute, die auch sonst Veranlassung haben, d'Or, Bouches du Rhône usw., und hat sich eine starke Minderheit in über schlechte Zeiten zu flagen, von tieferen Kenntnissen über die Paris gesichert. Syndikalisten mit Bourderon und Merrheim, Geheimnisse der großen Politit nicht beschwert sind Anarchisten mit Monatte und der" Vie ouvrière", die sozialistische ausdrücklich den Grafen Reventlow( Deutsche Tages- Zeitung") ich nehme Jugend, die sozialistischen Frauen mit der tapferen Genossin aus, dessen Politik zwar sehr einseitig ist, aber auf Sachkenntnis Louise Simoneau, sozialistische Tageszeitungen, das" Droit du beruht, und ebenso dem nach meiner Meinung besten und gründBeuple" in Grenoble mit Chastanet; der" Populaire du Centre" lichsten Tagespublizisten Professor Hoesch( Streuz- 3tg."); mit Pressemane und Baul Faure, der Midi socialiste" mit Marcel schließlich Geschichtenträger und Pamphletisten, die nicht einen Libert, die neue Wochenrevue" De Populaire" mit Longuet, Funken von dem Geiste des Verfassers der Juniusbriefe in ihrer eine gewisse Anzahl Distriktsorgane und endlich Parlamentarier: Schreiberseele tragen, aber mit patriotischen Schaustellungen und Longuet, Bressemane, Raffin- Dugens, Brizon, Alexandre Blanc , mit ihrer Wichtigtuerei auf manche in auswärtigen Fragen er Verfeuil, Mistral, mehr als dreißig, fagt man uns, unterstützen den staunlich schlecht beschlagene Oberschichten unserer Gesellschaft Gin. EinKampf. druck machen. Das, alles in allem genommen, ist eine Macht, die Obwohl nicht alle derselben Richtung angehören wie in der ein Staatsmann nicht übersehen kann, mit der er sich gelegentlich deutschen Opposition- haben sie doch eine gewisse Aktionseinheit, auseinandersetzen muß." indem sie verlangen: Wenn man weiter berücksichtigt, daß der Kanzler Böttcher zu sprechen Wert darauf legt, mit dem Zentrum und den Nationaliberalen gute Fühlung zu halten, wird verständlich, daß seine Kriegszielpolitik bei der Sozialdemokratie teine ZuStimmung finden kann!
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die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen; den Bruch mit der ministeriellen Mitarbeit; das Ende der„ Union sacrée";
Proletariats.
Man erkennt hier die Zimmerwalder Tendenzen."
Nicht darauf komme es an, meint Graber, ob die Linke die Mehrheit oder die Minderheit habe. Die Hauptsache ist, daß der internationale Gedanke und die internationale Tattit in Frankreich zahlreiche und tapfere Verteidiger wiedergefunden hat, ist, daß sie sich nach Maßgabe, wie sich der Krieg verlängert, verstärken."
Politische Uebersicht.
Eine„ burgfriedliche" Stimme.
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Eine Absage an den Reichskanzler.
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um mit
Herr v. Bethmann Hollweg hat im Reichstag den Wunsch ge= äußert, daß man auch nach dem Kriege nicht mehr von nationalen und antinationalen Parteien reden, diese Unterscheidung vielmehr zum alten Eisen werfen möge. Darauf antwortet jetzt die reuzzeitung":" Jedenfalls aber hat die Haltung der Sozialdemokratie und ihre Ablehnung des Haushaltungsplanes den Beweis erbracht, daß es nicht gut angängig ist, dem Wunsche des Reichskanzlers fol. gend, den Unterschied zwischen den nationalen und den anderen Barteien ohne weiteres zum alten Eisen zu werfen. Den gleichen Die konservative Deutsche Tageszeitung" veröffentlicht Beweis erbrachte die Haltung der Sozialdemokratie zu den einen im Tone äußerst scharfen, ja geradezu gehässigen Pfingst riegssteuern. Abgesehen von dem Kriegsgewinnsteuergesetz artikel gegen ihre Gegner auf inner- und außerpolitischem hat sie alle übrigen Steuergesete rundweg abgelehnt trotz des wiederGebiet. Nach den üblichen sentimentalen Bemerkungen überholten Hinweises der Regierung, daß die Annahme der Geseze im Blatt noch nachträglich über die sittliche Verwirrung" und fei." Die„ Kreuzzeitung " scheint dabei übersehen zu haben, daß die das zweite Striegspfingsten entrüstet sich das konservative Interesse des Reiches und der Fortführung des Krieges notwendig " politischen und sittlichen Misstände und beschämenden Vor- se." Die" Kreuzzeitung " scheint dabei übersehen zu haben, daß die Abgg. He y de brand. und Graf Westarp im Reichstag gegen gänge", die noch bis in den Juli 1914 hinein zu beklagen ge- die Besteuerung der Kriegsgewinne gestimmt haben. Nach den Anwesen wären und die auch den„ Schlüssel zu den betrüblichen sichten der„ Kreuzzeitung " wären sie also antinationale Elemente. Auseinandersetzungen der letzten Tage" böten. Das konfervative Blatt fährt dann fort:
Ein akademischer Bannstrahl.
„ Nicht als ob es etwa zur Pflicht der ehrlichgesinnten BaterMünchen, 10. Juni. ( W. T. B.) Die Korrespondenz Hofflandsfreunde gemacht werden dürfte, zu beschönigen oder in Vergessenheit geraten zu lassen, was diese Boltsfeinde am mann veröffentlicht folgende Erklärung des derzeitigen DeBaterlande gefrebelt haben, indem sie es fortgefeßt täuschten fans der philosophischen Fakultät der Universi über die wirklichen Ursachen des nicht nur mit seinen Gütern, fon- tät München :" Der Professor Dr. F. W. Förster hat in dern auch mit seiner Seele betriebenen Wuchers und der dumm- einem Artikel in der in Zürich erscheinenden Friedens= pfiffigen niffe. mit der sie nach dem alten Vorbilde der, wo arte"( 18. Heft, 1. Januar 1916) über Bismarck , das Deutsche Haltet den Dieb- Schreier die Aufmerksamkeit von denen ablenkten Reich und seine Aufgaben Ansichten geäußert und Wendungen gedie diese große Notkrisis zur Füllung ihrer Taschen benutzten und braucht, die jeden Deutschen mit Entrüstung erfüllen müssen. Die nebenbei zugleich politisch ihr Schäfchen ins Trockene zu
bringen fuchen.... Keine Sorge, daß sie sich dann noch allzusehr ihre stärkste Mißbilligung darüber aus, daß einer ihrer bringen suchen.... Keine Sorge, daß sie sich dann noch allausehr philosophische Fakultät, 1. Seftion, spricht einstimmig hen Kopf darüber zerbrechen wird, ob Deutschland sich besser
Es wäre dringend wünschenswert, daß den Resern, denen dies akademische Tadelsvotum mitgeteilt wird, auch Gelegenheit gegeben würde, zu eigener Urteilsbildung der Artikel Försters zugänglich gemacht würde. Wir selbst haben ihn bisher nicht zu Gesicht bekommen.
befindet unter der ruhmreichen Monarchie der Hohenzollern Professoren in so ernster Zeit und jenseits der Reichsgrenzen solche als Rußland unter Bäterchens sogenannter Selbstherrlichkeit, die Meinungen in dieser Tonart vorgebracht hat, und ihre Mitglieder in Wirklichkeit dem wilden Tanze eines Klüngels von unverant- werden jedem Versuche, sie unter der Autorität des Lehramts in der wortlichen Heßern und Schnappiacpolitikern unter akademischen Jugend zu verbreiten, mit vollster Entschiedenheit entgroßfürstlicher Führung weder ein Selbst noch eine Herrlichkeit gegentreten." einfichtsvollen faiserlichen Willens entgegenzujeßen vermag. Noch weniger wird sicherlich nach dem Striege in Deutschland Be dürfnis bestehen, die bis dahin fast ab göttisch verehrte britische Staatsform nachzuahmen, in der der König zu einem willenlosen Wertzeuge der regierenden Geldsäcke geworden ist, von Frankreichs ruhm boller Republik der regierenden Advokaten und Parlamentsschieber ganz zu geschweigen." Mit derselben unerhörten Schärfe wendet sich das Blatt Die Abteilung für Schiffs- und Schiffsmaschinenbau der Tech Welcher Vorwurf ist den Genossen in Frankreich zu machen? gegen die ewig Unbelehrbaren von der Sozialdemokratie" nischen Hochschule in Charlottenburg hat den Großadmiral v. Tirpiz Es ist keineswegs der, nicht die Mobilisation sabotiert und die Ver- und wendet sich dann der Polemik des Reichskanzlers gegen zum Ehrendoftor ernannt, und zwar, wie es im Diplom heißt, als teidigung nicht verhindert zu haben. Das wäre nur eine Pflicht die anonymen Schmähschriften zu. Selbstverständlich wird" Schöpfer der deutschen Wehrmacht zur See". gewesen, wenn ein Uebereinkommen mit den deutschen Genossen dabei nicht etwa gegen Kapp und Junius Alter polemistert, geschlossen und ein Plan vorbereitet gewesen und gleichzeitig in fondern in herablassendem Tone dem Reichskanzler Verzeihung beiden Ländern ausgeführt worden wäre. Das war der große zugesagt, sobald er sich Das war der große zugesagt, sobald er sich wie versprochen bessern wolle. Fehler der ganzen Internationale. In dem Artikel heißt es wörtlich:
Erklären wir es.
Welchen grundlegenden Vorwurf machen wir den deutschen Sozialisten? Es ist der, für die Kredite gestimmt zu haben, es ist der, nicht dagegen protestiert zu haben..
Aber vom sozialistischen Standpunkt aus durfte die Fraktion der Kammer nicht die Kredite für einen Krieg votieren, selbst wenn er von Deutschland erklärt war, wenn die Frankreich gemachte Kriegserklärung eine Folge der ungeheuerlichen Verbündung mit dem auf Konstantinopel lüsternen Rußland war.
Das war der französische Fehler. Aber wir gestehen den fran zösischen Sozialisten drei mildernde Umstände zu: Die Internationale hatte eine unglüdliche Unterscheidung zwischen Verteidigungsund Angriffstriegen gemacht; eine Unterscheidung, die für die fran zösische Fraktion viel günstiger war als für die deutsche .... Dann der Tod Jaurès . Endlich die Eile, mit der die deutschen Truppen in Belgien und dann in Frankreich eindrangen.s
Diese Unflarheiten und diese Gefahren, daß muß man anertennen, machten die Aufgabe der Genossen in Frankreich so schwer, so kompliziert, daß wir die Sammlung der ersten Stunde verstehen. Wir verstehen sie, obwohl wir sie als einen fast verhängnisvollen Fehler ansehen."
Aber zwanzig Monate sind seitdem vergangen... man sieht mehr und mehr, und zwar in allen kriegführenden Ländern den tapitalistischen, imperialistischen Krieg, einen Krieg der Eroberung, einen Krieg wirtschaftlicher Verdrängung.... Jeder hat Zeit ge= habt, sich wieder zurechtzufinden.
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Doktor Tirpik.
Eine Pfingstbetrachtung.
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Die alldeutsche, nabh. Nationaltorrefp." schreibt: " Zum zweiten Male läuten die Glocken in friegsdurchtobter Zeit Bemerkenswert in der zweiten Rede des Reichskanzlers war die Pfingstbotschaft durch das blühende, deutsche Land... das, was dem unbefangenen Blicke besorgter Vaterlandsfreunde schöpfen wir alle Gewißheit aus dem, was Petrus nach der Auszurzeit als Wichtigstes erscheint, nämlich die Versöhnung und gießung des heiligen Geistes als den Willen Gottes verkündete: Einigung der Herzen im Geiste der herrlichen Erhebung der Juli-" Es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott : Ich will und Augusttage von 1914, insbesondere das Herrn v. Bethmann Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf der Erde, hoch ehrende Eingeständnis, in der Behandlung der Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll sich verkehren in Männer von entschloffener Saltung Fehler begangen und die in Finsternis und der Mond in Blut, ehedem der große und den rechtsstehenden Parteien vorhandene starke vaterländische Kraft nicht voll nutzbar gemacht zu haben. Es würde dem Geifte offenbarliche Tag des Herrn tommt." dieser Pfingsttage schlecht entsprechen, nach diesem Zugeständnisse... Nings ist der Horizont in Blut und Feuer und Rauchdampf des leitenden Staatsmannes etwa noch untersuchen zu wollen, getaucht, eine furchtbare Mahnung, unsere richtig erkannte ob nicht gerade die Haltung, die er als eine Erschwerung seiner Kraft in vollem Maße zu gebrauchen, um dem großen und Bolitik betrachtet hat, tatsächlich dieser Politik die beste offenbarlichen Tag des Herrn" den Weg zu ebnen, sein Nahen zu Rüdendeckung geboten hat. Die Zeit ist viel zu ernst, beschleunigen, damit der gequälten Natur der Friede werde... als daß nicht alle Baterlandsfreunde bestrebt sein müßten, die Der Pfingstgedanke verheißt uns die„ Ausgießung des Geistes". besten Köpfe zur verantwortlichen Mitarbeit an den Vorberei- Möge sie alles umfassen und befruchten, was werftätig zu wirken tungen und Aufgaben der Friedensverhandlungen heranzuziehen. Nachdem der Reichskanzler das Wort gesprochen hat, daß berufen ist an dem Bau deutscher Zufunft. Dann muß er kommen, selbstverständlich nunmehr von deutschen Friedensangeboten keine der große und offenbarliche Tag des Herrn", der endliche Triumph Rede mehr sein könne, hat er selbst ja auch bereits das des deutschen Geistes, der„ gekämpft hat allerwegen, der noch stärkste Hemmnis der Verständigung hinweg- kämpft zu dieser Frist, und der darum nicht erlegen, weil er ja geräumt." unsterblich ist."
Der Artikel schließt mit einem erneuten Aufwand sittlicher Entrüstung über die von der Verhebung lebenden Volksfeinde und Volksverführer".
Eine überflüssige Erklärung.
" Die Sozialpatrioten von Frankreich , vielleicht zu sehr in dieser geheiligten Union sacrée" verpflichtet, sind unfähig, ihre Freiheit wieder zu gewinnen. Der Minister Albert Thomas geht nach St. Etienne und dankt Schneider von den Creusotwerken, einem dieser Bom Genossen Lensch erhalten wir folgende Zuschrift: Vampire , die die Völker als verantwortlich für den Krieg beDer ganze Artikel ist so plump und geschmacklos, daß jedes Die Notiz des" Vorwärts" über den Inhalt meiner Rede in zeichnen dürfen. Einmal die Verleugnung vollendet, padt er seine Wort der Entgegnung dem Verfasser und der Deutschen der Deutschen Kolonialgesellschaft ist das Papier nicht wert, auf dem Stoffer, um einen anderen dieser strafwürdigen... die Europa Tageszeitung" unverdiente Ehre erweisen würde. Wir wollen in den Tod geführt haben, den Baren aller Reußen, zu begrüßen. Diese beiden Tatsachen sind die lebendige Demonstration der ihn nur zitieren als eine neue Bestätigung dafür, wie wenig Irrung der jusqu'auboutistischen Sozialpatrioten Frankreichs , der die Konservativen von dem„ burgfriedlichen" Geist, den sie den Renaudel, der Sembat, der Guesde, der Compère- Morel, der anderen Parteien empfehlen, in sich selbst aufgenommen Thomas. haben.
Die Gegner des Kanzlers.
sie gedruckt ist, dagegen veranlaßt mich die Erklärung des Fraktionsvorstandes zu einer kurzen Bemerkung, um deren Aufnahme ich bitte. Ich bin in der glücklichen Lage, diese Erklärung, wonach ich nicht im Auftrage der Fraktion oder einer anderen Parteikörperschaft, sondern nur für meine Berson an der Veranstaltung teilgenommen Bandervelde weigert sich, Scheidemann die Hand zu drücken. und gesprochen habe, ausdrücklich zu bestätigen. Das ist so selbstSei es. Ich habe nichts für den Führer der deutschen Rechten verständlich gewesen, wie es seiner Zeit selbstverständlich war, als übrig, aber ich muß zugeben, daß er nicht so weit hinabgestiegen Im„ Tag" bespricht der nationalliberale Abgeordnete Dr. Mitglieder des Fraktionsvorstandes ihre bekannte Reise ins kaiserist wie Thomas. Der erstere hat vor allem einen negativen Fehler Böttcher die Arbeiten des Reichstags und kommt dabei auch auf liche Hauptquartier machten, daß auch sie dies nur für ihre Person" begangen, er hat nicht protestiert. In der Folge hat er begangen und begeht er noch einen positiven Fehler: er unterstüßt seine Re- die Polemik des Kanzlers gegen seine Widersacher zu sprechen. taten, ohne daß freilich der Fraktionsvorstand es damals für nötig gierung. Aber er ist nicht in das Ministerium eingetreten, und Aus der Zusammenstellung Böttchers geht hervor, daß Art und gehalten hätte, dies noch ausdrücklich zu erklären. Warum dies jetzt vor allem ist er nicht gegangen, den roten Zaren zu beglückwünschen. Zahl dieser Gegner keineswegs zu unterschäßen ist. Köttcher geschieht, ist mir unerfindlich. Weder hat einer der anderen Redner Und trotzdem fährt Vandervelde nicht nur fort, Thomas die Hand schreibt: im Auftrage seiner Fraktion geredet, noch habe ich erklärt, daß ich zu drücken, sondern er wird ihn auch verteidigen und mit ihm„ Ich unterscheide unter den Gegnern des Reichskanzlers: warm- das für meine Fraktion tue. zusammenarbeiten. herzige und fachkundige Patrioten, die ihm bei den künftigen Noch weniger gab dem Fraktionsvorstand der materielle Inhalt Wenn troß allem die Verhältnisse für die Sozialisten Frank- Friedensverhandlungen feinen kühnen Griff zutrauen und aus ge- meiner Rede begründeten Anlaß zu seiner Erklärung. Ich vergab reichs mehr Milderungsgründe haben als für die Deutschlands , so wissen Freundlichkeiten gegen demokratische Wortführer, aus Be- in ihr weder meiner Person noch meiner Partei das Geringste, was erklären sie auch die Schwierigkeiten der französischen Opposition. ziehungen zu den Großbanken den Schluß ziehen, daß das bel- mir sehr kompetente Kollegen, die der Versammlung beiwohnten, Jedoch das wahre sozialistische Gewissen muß sich in diesem Lande gische Problem eine ungenügende Lösung finden werde; kaltblütige ausdrücklich und von selbst bestätigt haben. Die Grundlage meiner wie in allen anderen erheben. Die öffentliche Meinung erschwert Torys, denen die Neuorientierung, die angekündigte Reform des
fein Hervorkommen außerordentlich.... Die Berechnungen, die von preußischen Wahlrechts, Verwaltungsreform und Verbürgerlichung Ausführungen waren gültige Fraktionsbeschlüsse sowie Ausunferen Kameraden der Opposition nach dem Nationalrat bom des politischen Betriebes ein Greuel ist, das sie zu tiefgehender, führungen von Mitgliedern unseres Fraktionsvorstandes. Die jetzige 9. April aufgestellt wurden, lassen es jedoch als möglich erscheinen. rechtzeitiger Minenlegung veranlaßt ,; ferner großindustrielle Erklärung des Vorstandes hat nur dann einen Sinn, wenn sie be