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Politische Uebersicht.
jagt, daß der Empfänger des Briefes den Inhalt dem Unterstaats- lamentarische Erledigung durch den Weltkrieg und durch die von jetretär 3 immermann und dem Chef des Admiralstabes Ad- ihm erweckten politischen und ökonomischen Sorgen eine Verzögemiral on Holhendorf mitgeteilt habe. Er sei in der Lage, rung erlitt. Die größte Schwierigkeit für diese Politik liegt aber über die Angelegenheit folgende Mitteilung zu machen: Ersten 3. in der Zusammensetzung der Ersten Kammer. In dieser stehen Die Angst vor Friedensvermittlungen. Deutschland hat niemals zugegeben, daß die Palembang " oder 19 Senatoren der Linksparteien darunter zwei Sozialdemokraten In Amerika hat ein in den weitesten Kreisen völlig unbe" Tubantia" von einem deutschen Schiffe torpediert worden seien. 31 Vertretern der Rechten gegenüber. Dieses Verhältnis be- fannter Abgeordneter eine ebenso dumme wie heherische Rede Zweitens. Reines der beiden Schiffe ist von einem deutschen droht schon das höchst bescheidene, bisher in der Zweiten Kammer gegen Deutschland gehalten, wie ja auch anderswo so Schiff torpediert worden. Drittens. Die" Palembang " ist an erledigte Stüd des Reformprogrammes das Gefeß über die manche gleichartige Aeußerung in den letzten Wochen gegen ciner Stelle verunglückt, wo sich zu der in Frage stehenden Zeit Alterspension von den weiteren Vorlagen, besonders der Ver- Amerika gefallen ist, ohne daß man sich darüber aufgeregt kein deutsches Schiff aufgehalten hat. Viertens. Der Torpedo, fassungsreform zu schweigen. Das Interesse der Linksparteien, die hätte. Den Borfall in Amerika benüßt aber jetzt das Sprachvon dem Stücke im Wrad der„ Tubantia" gefunden wurden, war zusammensetzung der Provinzialstaaten zu ändern, liegt also auf rohr bestimmter Kreise der Schwerindustrie, die" Post" zu einem ein deutscher . Dieser Torpedo wurde am 6. März dieses Jahres der Hand. Ob die bevorstehenden Wahlen ihnen den für die glatte heftigen Angriff gegen etwaige Bemühungen Amerikas , den Frievon einem deutschen U- Boot auf einen englischen Zerstörer abge- Durchjezung der Reformen notwendigen Erfolg bringen werden, den anzubahnen. Das Blatt schreibt: feuert, traf diesen aber nicht. Das deutsche U- Boot mußte sich nach ist indes sehr ungewiß. Die internationale Situation ist nicht dabiefem mißglüdten Angriff mit Rücksicht auf seine eigene Sicher nach, den Gifer für die Reformen zu begünstigen und von einer heit entfernen. Zehn Tage später ereignete sich das Unglüd mit Kampfstimmung ist nicht viel zu merken. Der Druck der unber Zubantia". Der Admiralstab hatte keine Erklärung dafür, mittelbaren wirtschaftlichen Sorgen ist sehr gestiegen, demagogische auf welche Weise die Tubantia" mit dem Torpedo in Berührung Unternehmungen mancher Art, wie die antisozialdemokratische gefommen ist, und ist auch außerstande, die in der Presse geäußerte Stimmungsmache des" Telegraaf" und die Agitation der Syndi Vermutung, daß der Torpedo durch ein englisches Schiff oder ein von den Engländern erbeutetes deutsches U- Boot auf die" Tubantia" abgefeuert wurde, auf Grund des ihm zur Verfügung ftehenden Materials zu bestätigen oder in Abrede zu stellen. Der Schreiber. des Briefes schließt: Ich bin ermächtigt, Ihnen zu gestatten, von der obigen Darstellung jeden Ihnen zweckmäßig erscheinenden Gebrauch zu machen.
talisten mit ihren Gesinnungsverwandten sind, wenn sie auch ohne jeden pofitiven Erfolg blieben, der Teilnahme der Massen an den Fragen der demokratischen Entwidelung nicht förderlich gewesen; endlich darf man auch nicht übersehen, daß die Aussicht auf einen Frieden in der Schulpolitit dies Interesse der liberalen Bourgeoisie am Bund der Linten erheblich vermindert, da es eben die Schulpolitik war, die einige Generationen hindurch das ganze innere Staatsleben Hollands beherrschte und die selbständige Entwidelung
Der Nieuwe Courant" schreibt dazu, er hoffe, daß in bem vor einiger Zeit angekündigten Orangebuch nähere Auffläder Klassen hinderte. rungen über die Schritte, die die holländische Regierung in der Frage unternommen habe, zu finden sein würden.
Die Kämpfe in Deutsch- Ostafrika . London , 11. Juni. ( W. T. B.) General Smuts meldet: Die Kolonne Hannington, die entlang der Eisenbahn vorrückte, hat die wichtige Station Monbo besetzt und den Feind von dort bertrieben, wobei sie ein Maschinengewehr erbeutete. Die Kolonne Hoskings hat Mkalamo, 14 Meilen südwestlich von Mombo, besetzt md beträchtliche Kräfte nach Süden geworfen. Unsere Verlufte End leicht. An der Südgrenze hat Oberst Rodgers den Feind in den Boroto- Bergen angegriffen. Oberst Murray hat Bismarckburg besetzt.
Die irische Frage.
London , 11, Juni. ( W. T. B.)( Meldung des Reuteri en Bureaus.) Der Bericht über die geftrige Konferenz der iris schen Nationalisten zeigt, daß die hauptsächlichsten Vorschläge Lloyd Georges zur Erledigung der irischen Frage darin bestanden, die Homeruleafte sofort in Kraft treten zu lassen, aber mit folgenden zeitlich begrenzten Einschränkungen: Die irischen Mitglieder des britischen Parlaments behalten alle ihre Size; die sechs Grafschaften der Provinz Ulster unterstehen vorläufig unmittelbar der Reichsregierung. Nach dem Kriege wird eine Reichskonferenz, auf der alle Dominions vertreten sein werden, die zu künftige Regierung des Reiches unter Einschluß der irischen Frage
crörtern.
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Die Nationalistenkonferenz nahm einstimmig einen Beschluß an, in dem gegen die Fortdauer des Kriegsrechts in Irland protestiert und verlangt wird, daß alle Gefangenen, die aus Anlaß der Wolfserhebung verurteilt wurden, wie Kriegsgefangene behandelt werden sollen.
Die Provinzialwahlen in Holland .
Aus Amsterdam schreibt man uns: Vom 14. bis 19. Juni finden die Wahlen für die ProvingialTandtage( Staaten") Hollands statt. Das Interesse der Wähler schaft für diese Verwaltungskörperschaften ist in der Regel äußerst gering. Diesmal ist indes der Wahlausfall von großer politischer Bedeutung. Die Staaten" wählen nämlich die Mitglieder der Ersten Kammer. Von ihrer zukünftigen Zusammensetzung hängt der Verlauf der innerpolitischen Entwickelung, die Gestaltung des Rampfes um die Reformpolitik der Regierung, möglicherweise das Schicksal der Regierung selbst ab. Bekanntlich haben die Wahlen für die Zweite Rammer 1913 dem Linksblod eine feste Mehrheit gebracht, die es der neuen demokratisch- liberalen Regierung ermöglichte, mit einem zum Teil groß angelegten politischen, fiskalischen und sozialen Reformprogramm hervorzutreten, deſſen parDie Freiheit, die uns das Leben in diesem Lazarett gab, und lang entbehrte Bequemlichkeiten machten uns die Krankenstube zu einer Stätte üppiger Freuden. Wir kochten und brieten im Ofen der Stube, scherzten und jangen und rauchten den lieben langen Tag und sprachen vom baldigen Frieden. Das war im Oktober 1915, nach vier
Die Provinzialstaaten waren bisher folgendermaßen zusammengefeßt: Vier Provinzen hatten liberal- demokratische Mehrheiten, fieben reaktionäre. Von den ersteren hatte eine, Friesland , eine sehr knappe Mehrheit; in vier Provinzen war die reaktionäre Mehrheit gering und ist ein Umschwung möglich. Gelingt es der Linken, Südholland zu erobern, so werden im Sommer bei der Teilwahl für die Erste Kammer vier abtretende Senatoren der Rechten durch Vertreter der Linten ersetzt werden und das Verhältnis der Linken zur Rechten wäre dann 23 zu 27. Kommt es im Konfliktfall zur Auflösung der Ersten Kammer, kann Süd holland in das neue Haus 10 Rintsparteiler wählen und die Linke hat dann die Mehrheit.
Die sozialdemokratische Arbeiterpartei hat mit Rüdficht auf bor allem für die die Bedeutung der diesmaligen Wahlen Alterspersionen und das allgemeine Wahlrecht die kräftige Beteiligung an den Wahlen beschlossen. Wo sie ihre Kandidaten nicht durchbringen tann, wird sie trachten, zuverlässigen bürgerlichen Vertretern des Reformprogramms zum Siege zu verhelfen.
kandidaten.
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Mehr als je fühlen wir, daß uns der Friede aus diesem Bande nicht kommen darf. Es hat sich nun wahrlich die Kette der Erfahrungen geschlossen, die uns die Unmöglichkeit zeigen, mit Amerika mit diesem Amerika über unseren Frieden zu rechten. Amerifas Verholten, amtlich und nichtamtlich, beweist, daß wir bei einem Vertreter der Vereinigten Staaten nicht die Grundlage finden würden, die wir brauchten, um ans einer Beteiligung der Union an den Friedensverhandlungen Nußen zu ziehen: das unparteiische Urteil. Ohnehin scheint es uns äußerst zweifelhaft, ob überhaupt eine Hereinbeziehung eines Neutralen in Angelegenheiten, die ihn nichts angehen, in irgendeinem Falle zu rechtfertigen ist, sei der Neutrale noch so gerecht. Es handelt sich bei dem Friedensschluß, der für uns in Frage fäme, niemals um ein Geschäft von diplomatischen Spisfindigkeiten; bei uns sprechen so grundlegende Lebensnöte, daß tein Diplomatenkongreß daran drehen oder deuteln kann; die Kriegslage, die zu unserer Gunsten steht, läßt uns zudem leicht den Fürspruch irgendeines Dritten entbehren. Wie wir uns dagegen wehren müssen, daß in den Kreis der Friedensgedanken alle möglichen Pläne hineingezogen werden, die nicht unmittelbare Bedeutung für die Beendigung des Krieges haben,
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wenn wir die Aussprache über Friedensziele überhaupt auf wenig große Gesichtspunkte beschränkt zu wissen wünschen, so müssen wir uns recht gegen eine Erweiterung der Zahl der vertragschließenden Parteien verwahren, die doch nur eine Grschwerung der Verhandlungen bedeuten würde. Wir sehen nichts Bessres, als unseren Frieden, wenn seine Zeit erst gekommen ist, selbst zu machen, nach eigener Kraft und nach eigenem Recht."
Das ist eigentlich nur eine Umschreibung dessen, was der Sekretär der Schwerindustrie, Abg. Hirsch= Essen im Reichstag ausgeführt hat. Diese Angst der Schwerindustrie und ihrer Organe bor einem Frieden, der durch die Mitwirkung Amerikas zustande fommt, ist recht bezeichnend. Wohl die überwiegende Mehrheit des deutschen Volfes steht demgegenüber auf dem von der Sozialdemokratie vertretenen Standpunkt, daß ein ernstgemeinter Vorschlag, den Frieden zu vermitteln, nicht zurückgewiesen werden dürfe, von welcher Seite er auch kommen möge.
Anträge an den Reichskanzler.
Amfterdam, 10. Juni. ( W. Z. B.) Nach einer Neutermeldung Wie jüngst in Köln , so sind auch in der Elberfelder aus Chicago hat der republikanische Konvent Hughes beinahe einstimmig nominiert. Die Progressisten nomi- Stadtverordnetenversammlung heftige Angriffe gegen die ZentralEinkaufs- Gesellschaft gerichtet worden. Die städtische Lebensnierten Roosevelt durch Zuruf. Eine weitere Reutermeldung mittelkommission hatte der Versammlung folgende Anträge an den besagt: Die Republikaner haben Fairbanks für die Vize- Reichskanzler unterbreitet: bie Nomination einstimmig erfolgte. Hughes hat die No- die jest völlig ungenügende Versorgung der Stadt Elberfeld mit präsidentschaft nominiert. Hughes erhielt 919 Stimmen, worauf 1. Die Zentral- Gintaufs- Gesellschaft schnellstens anzuweisen, Butter, Fett, Fleisch, Eiern und anderen Lebensmitteln schleunigst zu erleichtern.
mination angenommen.
Bureaus. Hughes hat aus Anlaß seiner Nominierung zum Washington , 10. Juni. ( W. T. B.) Melbung des Reuterschen Bräfibentschaftskandidaten sein Richteramt niedergelegt. Wilson hat die Amtsniederlegung bestätigt.
2. Zu erwägen, ob nicht auch die Regelung der Einfuhr von ernährungsamts zu unterstellen ist.
Lebensmitteln der Zuständigkeit des Präsidenten des Kriegs
3. Auf eine Verbilligung aller notwendigen Lebensmittel Bedacht zu nehmen und auch in dieser Hinsicht die Geschäftsgrundsäke der Zentral- Einkaufs- Gesellschaft nachzuprüfen.
Hughes sagt in einer Depesche, in der er seine Nominie= rung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner annimmt, er hätte es vorgezogen, Richter zu bleiben; aber es sei seine Pflicht, 4. Dem Handel die Einfuhr von Lebensmitteln aus dem neuder Aufforderung in dem kritischen Zeitpunkt der nationalen Getralen Auslande unter folgenden Bedingungen wieder zu ge schichte zu entsprechen. Er trete für die entschlossene Aufrecht statten: a) Das Bedürfnis für die Einfuhr muß in jedem Falle erhaltung der Rechte der amerikanischen Bürger zu Land und zur nachgewiesen werden; b) der Eintaufspreis darf nicht über dem See ein. Die auswärtigen Beziehungen der Vereinigten im Einvernehmen mit der Zentral- Einkaufs- Gesellschaft fejtStaaten litten unberechenbar infolge der Schwäche und des gelegten Maritpreis liegen; c) der Weitervertrieb wird nur geSee ein. Die auswärtigen Beziehungen der Vereinigten im Schwankens der Politik Merifo gegenüber. Er billige durchaus ein stattet unter der Voraussehung, daß ein beschränkter Nußen vorProgramm der Bereitschaft, auch der industriellen Be- gesehen und Vorsorge getroffen wird, daß die Ware cuf dem reitschaft für die Zustände nach dem Kriege. Er sei auch für Ein- fürzesten Wege an die Verbraucher gelangt. schränkung der Einfuhrschußzölle und für Maßnahmen zur Ausdehnung des amerikanischen Außenhandels.
Letzte Nachrichten.
Chicago , 11. Juni. ( W. T. B.) Der Konvent der Pro= greffisten nominierte Parker aus Louisiana als VizeDie italienische Ministerkrise. präsidenten. Rom , 12. Juni. ( W. T. B.)( Meldung der Agenzia er die Nominierung als Präsidentschaftskandidat zurzeit abgegen. Salandra teilt mit, daß das Ministerium infolge Roosevelt telegraphierte dem Konvent der Progressiften, daß Stefani.) Kammer. Alle Minister außer Daneo sind zulehne und die Nominierung des Senators Lodge als Kom- der Abstimmung vom Sonnabend dem König das Rückpromißkandidaten empfehle.
zehn Striegsmonaten. Burde und der Lazarettraum zu eng, bann Verbandstag der deutschen Gewerkvereine lichen Ordnung im Amte, werde von allen Bollmachten Ge
wanderten wir durch glitzernden Schnee froh in den heulenden Sturm des beginnenden Winters hinaus.
( Hirsch- Duncker).
Auch der Kirche galten unsere Ausflüge. Das gespensterhaft Dede des geräumigen Innern zog uns immer wieder an. Der Verbandstag der Deutschen Gewerkvereine( HirschEines Tages entdeckten wir den Eingang zu den Kellergewölben, Dunder) trat Montagabend in dem in der Greifswalder Straße was unseren Forschungsdrang aufs höchste anregte. Bei fladerndem belegenen Verbandshause zur Vorversammlung zusammen. Es Kerzenlicht stiegen wir hinab in die Steller. Wir fanden uns nur waren bisher 42 Delegierte aus allen Teilen Deutschlands einschwer in den freuz und quer verlaufenden Gängen und Gewölben getroffen. Der Vorsitzende des Zentralrats, Maschinenbauer zurecht. Spähend und tastend fanden wir eine Grabkapelle, in der Gustav Hartmann - Berlin bemerkte in der Gröffnungsrede: Geistliche in balsamiertem Zustande beigesetzt waren. Die gesamten öffentlichen Vorgänge haben es erforderlich gemacht, troß des Krieges und obwohl viele Mitglieder der Deutschen Ge werfvereine im Felde stehen, den Verbandstag einzuberufen.
Wir zögerten. Ein gelinder Schauer überlief uns. Außer dem Tropfen des Wassers in den Gängen war fein Laut vernehmbar. Bei der zinnernen Särge waren erbrochen und umgestürzt. Die Mumien, im farbenfrohen Drnat des orthodoxen Geistlichen, lagen daneben am Fußboden. Wir sahen einander an und blickten fragend auf die toten Priester. Wie lange mochten sie schon hier unten ruben, fie, die einst mit so viel Macht ein Volt von Analphabeten in blinden Glauben und in tiefer Unterwürfigkeit und Demut hielten. Und nun hat man ihre Ruhe gestört. Dreiste Hände haben ihren heilig gehaltenen Leib berührt. Der Krieg hat die Scheu vor dem Tode getötet. Ein schnell aufkommendes Verlangen nach frischer Luft und der weiten freien Erde trieb uns bald fort von den Mumien der Heiligen.
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trittsgesuch eingereicht habe; dieser behalte sich die Prüfung der Lage vor. Das Ministerium bleibe zur Erledigung der laufenden Geschäfte und zur Wahrung der öffentbrauch machen und jede Verantwortung für alles, was zur fiegreichen Fortsegung des Krieges notwendig werden könne, übernehmen. Salandra ersuchte die Kammer, sich bis nach der Lösung der Krise zu vertagen. Die Sizung wurde dann aufgehoben.
Jm Senate gab Salandra dieselben Erklärungen ab. Der König ist heute früh nach Rom zurückgekehrt. Wie " Giornale d'Italia" berichtet, wird der König Salandra zur Entgegennahme des Rüdtrittsgesuchs empfangen und später die Präsidenten der Kammer und des Senats berufen. Skandinavischer Friedenskongres.
Russen auf rumänischem Gebiet.
Bukarest , 12. Juni. ( W. T. B.) Nachdem Freitag etwa vierzig russische Reiter auf rumänisches Gebiet geraten und dort entwaffnet worden waren, rüdte in der vergangenen Nacht ein Kavallerieregiment über den Pruth auf rumänisches Gebiet. Die rumä nischen Truppen in Botoihan erhielten Befehl, die Räumung 3 verlangen und nötigenfalls au era mingen. Die rumänische und beauftragte den rumänischen Gesandten in Petersburg , bei der Regierung erhob Ginspruch beim hiesigen ruffischen Gesandten siihen Regierung gegen die Gebietsverletzung Verwahrung ein
Nach Prüfung der Mandate wurde auf die Tagesordnung gefeßt: 1. Die Frauenarbeit in und nach dem Kriege, und zwar Stockholm , 12. Juni. ( W. T. B.)( Meldung der Schwedischen a) in der Industrie, b) in der Heimarbeit; 2. Stellungnahme zu Telegraphenagentur.) Der standinavische Friedenskongreß ist hier sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen; 3. Bericht über die eröffnet worden. Anwesend sind mehrere Vertreter der FriedensTätigkeit und Entwicklung der Gewerkvereine. Im weiteren: An- vereine der drei skandinavischen Reiche, außerdem Abgesandte aus träge zur Verbandsagitation. Barnhold- Ulm bean- den Vereinigten Staaten, aus Holland , aus der Schweiz und aus tragte, auf die Tagesordnung noch zu sehen:" Welche Lehren Polen . agitatorischer und organisatorischer Art werden die Gewertvereine aus den Vorgängen in der Arbeiterbewegung nach dem Kriege ziehen?" Zur Begründung führte Barnhold aus: Die Vorgänge innerhalb der sozialdemokratischen Partei und der freien Gewerkschaften machen es den Deutschen Gewerkvereinen zur Pflicht, dazu Morgens trugen wir Wasser vom Brunnen herbei. Dann Stellung zu nehmen und zu erwägen, welche Lehren für sie in agigingen wir an einem Lochartigen Eingang vorüber, der in einem tatorischer und organisatorischer Beziehung zu ziehen seien. Er berſtedten Winkel von außen zu ben Stellern der Kirche führte. beantrage deshalb, seinem Antrage zuzustimmen, einen AbgeordWir schenkten ihm lange feine Beachtung, bis wir eines Tages eine neten mit den Referat zu betrauen und während der Erörterung fremde menschliche Gestalt eilends im Loche verschwinden sehen. dieses Themas die Deffentlichkeit auszuschließen. Die GewerfNun beobachteten wir die Kelleröffnung genauer und wurden bereine haben vor der Regierung nichts zu verheimlichen. Es sei bald gewahr, daß dort drinnen Menschen hausten. aber nicht angängig, das für die ganze weitere Entwicklung der Es war uns schon früher aufgefallen, daß Berlumpte und völlig Gewerkvereine ungemein wichtige Thema in voller Oeffentlichkeit abgemagerte Flüchtlingsgestalten ganz plöglich, wie aus dem Boden zu erörtern. Ea Der Antrag fand allseitige Zustimmung. gewachsen, vor der Türe oder den Fenstern unserer fidelen Kranken- wurde jedoch erwidert, daß ein Abgeordneter sich ein Referat über tube erschienen waren, um Brotreste zu erbetteln. Jetzt wußten wir, diese schwierige Frage nicht ohne weiteres aus dem Aermel bon wannen sie famen und wohin sie gingen". Arme, unglückliche schütteln könne. Auch sei es bedenklich, die Oeffentlichkeit ausGeschöpfe Ungenannte Opfer des Krieges! Sie mochten, vertrieben zuschließen. Die Gegner fönnten auf den Gedanken kommen, daß von Hof und Haus, im Sommer und Herbst bei den Tieren des die Gewerkvereine die Oeffentlichkeit zu scheuen haben. Waldes gewohnt haben und hausten nun Wand an Band mit den Leichen ihrer Geistlichen. Eine graufige Stätte mußte ihnen Schutz bieten vor der grimmen Winterkälte und den Schrecken des Krieges. Wir gaben den Armen gelegentlich Brot und ließen fie un behelligt. Wenn wir uns des Abends im wohlgeheizten Lazarettraume unsere Decken über die Köpfe zogen, dann gedachten wir oft der Flüchtlinge im wassertriefenden Stellergewölbe. Hilfe fonnten wir ihnen nicht bringen. R. S.
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Es wurde schließlich beschlossen, den Antrag Varnhold mit der Frage der Verbandsagitation zu verbinden, Barnhold als Mitberichterstatter zu ernennen und bei diesem Thema die Deffentlichkeit auszuschließen, jedoch Verbandsmitglieder zuzulassen. Alsdann wurde Hartmann zum ersten, Fabrik- und Hausarbeiter Raab- Berlin zum zweiten Vorsitzenden gewählt.
Die Verhandlungen beginnen Dienstag vormittag. Das Erscheinen einiger Regierungsvertreter ist angekündigt.
zulegen.
Eisenbahnunglüd.
Dresden , 12. Juni. ( W. T. B.) Die Königliche Generaldirektion der fächsischen Staatseisenbahnen teilt mit: Am Nachmittag des ersten Pfingstfeiertages hat sich auf der Schmalspurlinie Muegeln- Geifing ein nicht unbeträchtlicher Unfal zugetragen. Um 64 Uhr entgleiste infolge Schienenbruchs die Lokomotive des von Geifing kommenden Perfonenzuges, stürzte in die Müglih und riß den unmittelbar nachfolgenden Personenwagen aus dem Geleise, während alle übrigen unberührt blieben. Glücklicherweise ist dem Unfall kein Menschenleben zum Opfer gefallen; doch sind zehn Verfonen leicht und zwei ernster verletzt worden. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle, auch fand die Bernung der Befchädigten unverzüglich statt. Der Betrieb konnte mit Verspätunnen weniger Züge aufrechterhalten werden.