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Dolitische tebersicht.

Berlin  , den 26. April.

Bum Reichs Stempelgesetz werden im Reichs­Anzeiger" die Ausführungsvorschriften veröffentlicht."

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Zur Apothekenfrage. Auf eine an den Reichskanzler seitens des Deutschen Apothervereins gerichtete Eingabe, in welcher ersucht wurde, vor endgiltiger Fest­stellung des Entwurfes für die in Aussicht genommene Apotheken- Ordnung die Betheiligten zu hören, ist Bescheid dahin ertheilt worden:

Was die angeregte gutachtliche Anhörung von Interessenten aus dem Apotheterstande betrifft, so ist eine solche, und zwar vor der Feststellung des endgiltigen Entwurfes zu einem Apothekengesetz in Aussicht genommen. Im jetzigen Zeitpunkte find die Verhandlungen noch nicht so weit gediehen, um bereits eine Besprechung des Gegenstandes mit Vertrauensmännern eine Besprechung des Gegenstandes mit Vertrauensmännern aus Apothekerkreisen angezeigt erscheinen zu lassen."

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Der Achtstundentag in England. Das Parlament hat die Bill zur Einführung des Achtstundentages in den englischen Bergwerken mit 281 gegen 191 Stimmen in zweiter Lesung angenommen.-

Die Tragödie des ungarischen Adelsparadieses| thums und der größeren Anpaßbarkeit desselben wird diese ist der Kreuz- Zeitung  " sehr ungelegen gekommen. Das Episode voraussichtlich nicht ganz so schnell und so kläglich Junkerblatt weiß sich aber zu helfen. Nicht die feudal- verlaufen wie das soziale Königthum".. Die neue Reichsanleihe soll blos zwei Mal über- junterlichen Zustände find schuld an dem Elend der Land- Das allgemeine Wahlrecht wird in Holland  zeichnet sein, während sonst die Nachfrage nach deutschen   bevölkerung, sondern natürlich!- die Juden. Schon vorerst nicht eingeführt werden können, da im eben ge­Staatspapieren eine weit größere war. Die Erklärung 1848 waren die Revoluzer bekanntlich stets Juden, durch den etwas höheren Kurs und die angeblich zu geringe Polen   und andere Ausländer". Der Junker," der alles wählten holländischen Parlament 55 Gegner 42 Anhängern der Wahlreform gegenüberstehen werden. Reklame genügt nicht. Die Ursachen liegen unzweifelhaft Land in Besiz nimmt, Niemand sonst eine Scholle gönnt, tiefer. Das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des durch seine Arbeiter zu Leibeigenen mit Hungerlöhnen macht, ist den Militarismus ausgefogenen Deutschen Reiches hat sich natürlich ein menschenfreundlicher, christlicher Herr. An gemindert und die schlechte ökonomische Lage hat ein ge- dem ganzen Unglück ist der Jude schuld, der von den paar ringeres Anlagebedürfniß zur Folge. Hautfezen, die der biedere Junker dem geschundenen Frohn­fnecht übrig gelaffen hat, ein paar Fäserchen abzwickt. Ueber die Aufhebung der Ausnahmegerichte in Der erschütternde Bericht, den wir gestern mittheilen Irland wird uns aus London   geschrieben: fonnten, zeigt die Wahrheit und zeigt die Schuldigen. Der Einen gewissen Erfolg erzielten die Irländer diese Woche angebliche Aufruhr war ein schmachvoller Ueberfall durch die Annahme in zweiter Lesung der von ihnen eingebrachten des Volkes durch die Schergen der gewalt habenden Bill auf Aufhebung der Ausnahmegerichte zc. in Irland  ( des Junter.- sogenannten Zwangsgesehes). Bu einer zweiten irischen Sizung gab die von Herrn John Morley   eingebrachte Bill Gelegenheit, welche ,, Die Guillotine bei verschlossenen Thüren", das Maßregeln vorschlägt, um den infolge der Feldzugsplan"-Be heißt der Ausschluß des Publikums von Hinrichtungen, wegung ermittirten Bächtern wieder in ihre Stellen zu verhelfen. wird jetzt in Frankreich   geplant. Die Gesellschaft Auch dieser Vorlage blieb das Schicksal nicht erspart, von rechts schämt sich also der Hinrichtungen sagt die radikale und links bekämpft zu werden. Doch war sowohl die Opposition französische Presse, das ist gut. Aber dann habe man der fanatischen irischen Unionisten wie die der Parnelliten nicht auch den Muth der Konsequenz und schaffe die Hin- sehr ernst zu nehmen. Die letzteren, die feineswegs Gegner des ich tungen ganz ab!" An der Thatsache, daß vor Privateigenthums sind, fonnten fein stichhaltiges Argument für die verlangte Austreibung solcher Pächter, die an Stelle Aus­jetzt 40 und 50 Jahren die gesammte( liberale Bourgeoisie getriebener getreten, beibringen, und die Vernünftigeren unter die Todesstrafe verurtheilte und daß sie heute sich nur zu den Konservativen find froh, wenn diefe leidige Affäre in einer dem heuchlerischen Zugeständniß verstehen kann, sie heimlich die Landlords schonenden Weise beigelegt wird, ehe ihre Partei Genoffe Zubeil soll sich, wie eine von verschiedenen zu vollstrecken, schlußfolgert das 19. Jahrhundert" die Ver- wieder ans Ruder fommt. Der Morley'sche Entwurf, der eine Blättern aufgenommene Reporternotiz besagt, mit der Ab- kommenheit des Bürgerthums. Art Schiedsgericht, Streichung ohnehin uneintreibbarer Rück ficht tragen, fein Mandat für den Reichstags- Wahlkreis stände und Gewährung von Vorschüssen zum Landankauf 2c. an Teltow Beeskow- Storkow Charlottenburg niederzulegen. die ausgetriebenen Bächter vorschlägt, ist aber durchaus nicht Wir hatten feinen Anlaß, diesem müßigen Gerede entgegen der Art, den Landlords wehe zu thun. Im Gegentheil.- zutreten, theilen aber auf besonderen Wunsch des Genossen Die italienische Regierung und die Finanz­Bubeil mit, daß er fich niemals mit dieser Absicht getragen tommiffion des Parlaments tönnen sich nicht über die Das soziale Papstthum spukt jetzt in der ganzen habe und dem Wunsche seiner Wähler gemäß bis zum Ende der Legislaturperiode feinen Pflichten als Abgeordneter Welt, soweit der Katholizismus noch Boden hat. Als wir ententoupon Steuer einigen, so daß Crispi's nachkommen werde. Der Wunsch der Gegner nach einer vor drei Jahren im Vorwärts" auf diese neueste Phase Lage nicht so günstig ist, als man nach der Abstimmung Nachwahl in dem Riesen Wahlkreise vor den Thoren des Papstthums und des Katholizismus aufmerksam machten, der Kammer vermuthen sollte. Zwischen Bulgarien   und der Türkei   herrschten seit Berlins   ist übrigens recht unüberlegt, denn der Sieg würde wurden wir von der Germania  " und der Kölnischen Bolkszeitung" mit Spott und Schimpfworten überhäuft. einiger Zeit Differenzen bezüglich gewisser, aus früheren doch nur wieder der Sozialdemokratie zufallen. Jetzt werden die journalistischen Schlüsselsoldaten begriffen Jahrhunderten stammender religiöser Gerechtsame, die nach haben, daß wir das Bapstthum und die katholische Hierarchie der Losreißung Bulgariens   vor 16 Jahren bei der Türkei  besser kennen als sie selber. Wie sich die päpstliche Sozial- in Vergessenheit gerathen waren. Wie wir heute erfahren, demagogie in Frankreich   entwickelt hat und aufspielt, hat der Sultan   nun alle Forderungen der bulgarischen Re das ersehen die Leser aus unseren Pariser Gallus- Briefen. gierung erfüllt, worüber großer Jubel in Sofia  . Und nun lese man nachstehenden Baffus aus dem letzten Wir erwähnen des an sich unbedeutenden Vorganges, Brief des Brüsseler Korrespondenten der Kreuz- weil er symptomatisch ist. Er beweist nämlich, daß es der Beitung", gewiß in diesem Falle einer einwandfreien russischen   Diplomatie nicht gelungen ist, woran sie sehr Autorität: , fleißig arbeitete", die Türkei   in ihr Garn zu locken und mit ihren natürlichen" Bundesgenossen in Streit zu ver=

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Stöcker sucht sich den Katholisch- Sozialen anzuschmeicheln. In seinem Leiborgan Das Volt" findet er ihr neu for­mulirtes Programm sehr verwandt mit dem der Stöcker­fchen Chriftlich- Sozialen". Nur Einiges hat er auszusetzen. Vor allem vermißt er in dem katholischen Programm die Stellungnahme zur Judenfrage". Aber, Herr Stöcker, be­greifen Sie denn nicht, daß das katholische Programm dann auch zur Protestantenfrage hätte Stellung nehmen müssen? Ob Sie, der zweite Luther  ", den Katholiken auch noch so viel Honig ums Maul schmieren, sie lassen es sich wohl aus derselben Weltklugheit" gefallen, die Sie bei den Katholiken als Jesuitismus bezeichnen, aber in einem katholischen Programm Ihre, bes Rezzers, prinzipielle Gleichberechtigung auszusprechen, wäre noch mehr, als wenn Sie in der evangelischen Synode für die Gleichberechtigung der

Protestantenvereinler

in der evangelischen Landeskirche einträten oder wohl gar verlangten, man möchte je nach Bedarf den Freigemeindlern evangelische Kirchen zum Gebrauch überlassen. Der katholische Jesuitismus ist immer noch ehrlicher als die lutherische Welt­Flugheit, und jedenfalls achtenswerther als die Stöcker'sche evangelische Orthodoxie. Das katholisch- soziale Programm spricht einfach nicht von der Judenfrage, weil es sonst auch gegen die lutherische Rezzerei fich wenden müßte, und über deren Abscheulichkeit, die weit schlimmer ist als das Juden­thum, könnten Sie, Herr Stöcker, ich in jedem katholischen Lehrbuch und Katechismus unterrichten.

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Ein sozialdemokratischer Fall Thüngen  " wird von der Frankfurter Zeitung  " gegen uns ins Feld geführt. Die Frankfurter Zeitung  " selbst sei 1890 vom Genossen Grimpe in Elberfeld   wegen einer beschimpfenden Korre spondenz verklagt und auf Antrag des sozialdemokratischen Rechtsanwalts Belles sei der Gerichtsstand nach Elberfeld  verlegt worden, weil hier Exemplare der Frankfurter Zei­ tung  " verbreitet würden. Wir Sozialdemokraten seien also, so deutet die Frankfurter Zeitung  " mit mehr Bosheit als Logit an, schuld daran, daß die Presse in der von uns anläßlich des Falls Thüngen gekennzeichneten Weise vogel­frei" gemacht set.

Wir kennen den Fall Grimpe nicht, auf den die Frank furter Zeitung" anspielt. Genoffe Grimpe wird sich darüber aussprechen. Unser Urtheil über die Sache selbst wird dadurch nicht abgeändert.

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Und mit Recht.

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In Deutschland   haben wir das längst mit unserm Gewissen abgentacht, und köpfen weiter mit christlich reinem Herz.

wickeln.

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Zum Unglücke für die ultramontane Partei nimmt die Spaltung in ihrem Lager täglich zu und fördert Er fcheinungen zu Tage, die man noch vor etlichen Jahren nicht Auch in Egypten befolgt die Türkei   eine durchaus für möglich gehalten hätte. Ein Theil der Klerikalen schwenkt immer offener aur Sozialdemokratie hinüber, verföhnliche Politik und strebt einen Ausgleich zwischen dem von der er sich nur durch eine zur Schau getragene Khedive und England an, während Rußland   natürlich zu Religiosität unterscheidet. Die sozialdemokratischen Ratho- einem Konflikte heßt. liken, die sich die Union sociale" nennen, hielten am Die Arbeitslosen in Amerika   fangen an, die Ges verflossenen Montag in Lüttich   ihre Hauptverfammlung ab, welcher ein Lütticher   Priester, Abbé Pottier, präsidirte. schäftspolitiker in Washington   ernsthaft zu beunruhigen. Die meisten Redner, worunter einige Professoren der Die gerufenen Geister sind durch kein Sprüchlein zu bannen. fatholischen Universität Löwen, machten der Das von halbverrückten Demagogen ausgegebene: Nach Sozialdemokratie den Hof und beschlossen, in die Washington  ! Bum Kapitol!" hat ein empfängliches Dhr Bewegung zu Gunsten des Weltfeiertages" in entschiedener und von allen Seiten ziehen die Opfer der Weise einzutreten. Sogar von einem förmlichen Wahl- gefunden

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bündniß mit den Sozialisten war die Rede. Gesellschaft nach Washington  , wie einst die Kreuzfahrer nach Bemerkenswerth ist hierbei die Thatsache, daß nicht blos die Jerusalem  . Sie haben keine bösen Absichten; ste vertragen flerifalen Parteiführer, sondern sogar die Bischöfe per fich sehr gut mit den Bewohnern, wohin sie kommen. Sie sönlich die sozialdemokratische Richtung wollen am 1. Mai den Volksvertretern, ihren Vertretern, innerhalb der ultramontanen Partei verurtheilten, ohne und dem Präsidenten, ihrem Präsidenten- dem großen damit etwas auszurichten. Der Bischof Doutrelour Bater", wie die Indianer ihn nennen ihre Noth zeigen von Lüttich   ist sogar mit dem Abbé Pottier in eine und Hilfe fordern.

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heftige Beitung3polemit gerathen, was nicht gerade Was thun? ist nun die bange Frage in Washington  . zur Erhöhung des bischöflichen Ansehens beiträgt. In dieser Aufhalten lassen die Leute sich nicht. Aber, wenn sie nun Haltung der katholischen Sozialdemokraten Tiegt eine neue Gefahr für die am Ruder be- da sind und an das Thor des Kapitols klopfen Gleich zur dann mit ihnen fertig werden? findliche Partei, bie somit alle Voraussetzungen einer wie Wahlniederlage bietet. Flinte greifen, die schießt, und zum Säbel, der Der Leser, der diesen Auszug des Kreuz- Zeitungs"-haut? Oder ihnen den Honig süßer Versprechungen, die Korrespondenten mit dem Brief unseres Pariser Korre- nie gehalten werden, um den Bart schmieren? Zwischen spondenten in der letzten Dienstagsnummer vergleicht, wird diesem Entweder Oder schwankt die politische Weisheit die vollständigste Uebereinstimmung bemerken. Und wer des hin und her. An die dritte Lösung: den Arbeitslosen Weiteren die Taktik unserer deutschen Klerikalen Arbeit geben, aus dem Gleis der kapitalistischen   Miß­beobachtet, wird sich unwiderstehlich zu dem Schlusse ge- wirthschaft, die dieses Elend geschaffen hat, heraustreten drängt finden, daß für die katholische Welt ein gemeinsames und im Interesse der Allgemeinheit große fulturfördernde Programm und eine gemeinsame Taktik dem Sozialismus Werke in Angriff zu nehmen, bei denen Arbeit wäre für und der Sozialdemokratie gegenüber befolgt wird. alle Arbeitslosen, und zu denen es nicht an Geld fehlt daran denkt niemand.

Kein Zweifel mehr, das soziale Bapst thum ift Wahrheit geworden. Und bei der Universalität des Papst­

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Der Sphinx der sozialen Frage stehen die Staats­weisen der neuen Welt ebenso verständniß- und rathlos gegenüber, wie die der alten Welt.  -

Wörtlein zu widerlegen, unter meiner Würde halte." riethen durchaus nicht den rohen Mann, der sich eine Freude Ohne Widerrede, gerne sogar nahm Dagobert die Weisung daraus macht, sittsame Frauen zu kränken. In dem ganzen Brasilien  . Die Flotten- Revolution ist zu Ende; die an, und es war ihm fast wohl, daß er von der Schwefter Aeußern des in schönster Alterblüthe stehenden Wild Rebellen sind zersprengt, und die von einem Theil der Seite kam, zu deren Dienst ihn bloß sein voreilig gegebenes meisters fand der Beobachter nicht das Geringste, das Presse zu großen Thaten aufgepufften Versuche einiger Wort und ein besonderes Zusammentreffen der Dinge be- seinen Auftrag und den Widerwillen der Schwester hätte Haufen, die Rebellion vom Auslande aus fortzusehen, stellt hatten. Der Wunsch, diesen unangenehmen Frohn- rechtfertigen können. Unmuthig, seines Versprechens Fessel haben keine ernsthafte Bedeutung. Was weiter wird, läßt dienst ungefäumt abzuthun, sowie auch nicht minder die sich aufgeladen zu haben, folgte Dagobert nach vollendetem sich natürlich nicht absehen. Wird Peixoto, wenn seine leise Neugier, das Geheimniß der Schwester vielleicht, wider Gottesdienst dem Herrn von der Rhön   in dessen Herberge. Amtszeit herum, die Diktatur niederlegen? Wir wissen es ihren Willen, zu enträthseln, vermochten ihn, am folgenden Wenige Augenblicke nach dem Lettern trat er ins Gemach, nicht, und wollen uns auch den Kopf nicht zerbrechen. Tage schon seine Nachforschungen zu beginnen. Die Feier das der Wildmeister bewohnte, und, wie sich's auswies, Aber die Parteilichkeit eines Theils der Presse für die des Chriftfestes bot ihm hierzu die erwünschteste Gelegenheit nicht allein bewohnte. Gine junge kindlich hübsche Frau Rebellen bestimmt uns, einer Schrift, die soeben von einem bar. Der prachtvolle Morgengottesdienst am Weihnachts hing soeben bewillkommend an seinem Halfe, ein Kind von deutschen   Landsmann in Brasilien   veröffentlicht ward, tage, begünstigt von dem schönsten kalten Wetter, verfam- zwei Jahren ungefähr lächelte ihm von dein Schoße der größere Aufmerksamkeit zu schenken. Herr C. Fabri, melte im Dom die Fürsten der Kirche, die weltlichen Fürsten   Mutter entgegen. In dem engen Stüblein herrschte ein Vertreter des deutschen   Kolonisationsvereins für Brasilien  , und an ihrer Spige den Kaiser mit seinem ganzen ansehn- Geist der Ordnung und Reinlichkeit, der die Zelle einer tritt in dieser Schrift ziemlich entschieden auf Seiten lichen Gefolge. Ein nicht bis jetzt in Costnih erhörter Nonne nicht vortheilhafter hätte schmücken können. Eine Peixoto's. Er erklärt, die Rebellion sei von den mon Brunt entfaltete sich bei diesem Anlaß. Siegmund, ein Minute beiläufig stand Dagobert unschlüssig unter der archischen Reaktionären ausgegangen und von Europa  wohlgebildeter, freundlich blickender Mann mit langem Thüre, unbemerkt von dem zärtlichen Paare; aber des aus genährt worden, und er erhebt schwere Be gegen die Vertreter Haupthaare und Bart, dessen Leutseligkeit bei Hohen und Wildmeisters Bärenfanger gewahrte den Fremden und gab schuldigungen der fremden Niedern anerkannt war, sowie seine eifrige Bewerbung um Laut. Der Herr von der Rhön   ging aufmerksam ge- Mächte." Ohne den Vorschub, den die auswärtigen Flotten Frauengunst, und seine vorstechende Eitelkeit, hatte sich mit macht dem jungen Cleriter freundlich entgegen, nöthigte deutsche Schiffe waren noch nicht da- den Auf­allem Pomp umgeben, der einem Kaiser deutscher Nation ihn einzutreten, und forschte höflich nach seinem Begehr. ständischen leisteten, so versichert er, hätte der Auf­zu Gebote stand. Alle Fürsten des Reichs, die gegen Dagoberts Bunge weigerte sich, den Auftrag, der ihn hie- stand überhaupt im vorigen September gar nicht empor wärtig waren, halfen treulich dazu, um den vielen Frem her geführt, in Gegenwart der jungen Frau fund zu geben. tommen können. Und Herr Fabri faßt sein Urtheil zu­den einen Begriff ihrer eigenen Macht zu geben. Herolde, Er verlangte von dem Wildmeister geheim Gehör. Bilger sammen wie folgt: Bannerträger, Mufitbanden, glänzende Leibwachen, Edel überflog den Boten mit seinen Blicken, neigte sich dann fnaben und Marschälle schmückten den Zug der Fürsten   und freundlich, und sprach:" Würdiger Herr, ich denke, Edeln, und es war feine geringe Aufgabe, unter der Fluth daß zwischen uns, die sich noch nie sahen, fein Ding bestehen von Herren und Dienern einen herauszufinden, von dem kann, das meiner lieben Ehefrau ein Geheimniß bleiben man nichts weiß, als den schlichten Namen. Dagobert's müßte. Indessen würde ich dennoch Eurem Wunsche gerne Bekanntschaft mit Herzog Friedrichs Hause verschaffte ihm willfahren, aber ich muß bekennen, wie die Herberge von Auskunft. Der Truchseß des Herzogs zeigte ihm unter der unsers gnädigsten Kaisers Leuten dergestalt eingenommen Schaar von grünen Herren im Gefolge des Raisers den ist, daß mir und den Meinen dies fleine Gemach allein Wildmeister von der Rhön  . Dagobert stuzte bei deffen verblieb. Wollet Euch also hier Eures Auftrages entledigen." Anblick. Diese sanften Züge, diese bescheidene Haltung ver­( Fortsetzung folgt.)

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Es würde zu weit führen, wenn wir der leider großen Bahl von Argumenten noch weitere entnehmen wollten, die zu der Behauptung berechtigen, daß die Vertreter der fremden Mächte wahrlich nicht schulblos sind, wenn Rio der Schauplag eines so traurigen Bruderkampfes geworden und dem Handel Landes fast unheilbare Wunden ge= schlagen find."

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Wir hatten bereits wiederholt solche Vermuthungen ausgesprochen. Daß der Aufstand eine Wiederaufrichtung des Kaiserthums bezweckte und von Europa   aus unterstützt