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Schlacht während der ganzen Nacht auf dem westlichen Teil der Angriffsfront fort. Kräftige Gegenstöße der Franzosen eroberten einen großen Teil des Geländes bei den Höhen 321 und 820 zurück und drängten die Deutschen   bis zu den Ausgängen des Werkes von Thiaumont zurück, welches die Deutschen   noch besetzt halten. Ter Kampf gestaltete sich besonders heftig in der Nachbarschaft des Dorfes Fteurh. Französische   Gegenangriffe eroberten die ge- samten von den Deutschen   in der Nacht vom 21. Juni genommenen Grabenstücke zwischen dem Fuminwalde und dem Walde von Chenois zurück. Die Beschießung durch die Deutschen   dauert mit gleicher Heftigkeit von der Maas   bis ChenoiS an, wird aber durch die französischen   Batterien energisch beantwortet. Die letzten Nach- richten besagen, daß die Deutschen   bei ihrer gestrigen Offensive auf dem rechten Ufer mehr als sechs Divisionen in den Kampf warfen. Tie Deutschen brachten bei Les Epargcs drei Minen zur Explosion; es wurde kein Schaden angerichtet. Paris  , HjZ. Juni.(SS. T. B.) Amtlicher Bericht vom Sonnabend abend. Am linken Ufer der Maas   war der Tag verhältnismäßig ruhig, nur in der Gegend der Anhöhe 301 wurden unsere Stellungen mit einem langsamen und anhaltenden Feuer belegt. Am rechten Ufer war die Beschießung unserer Linien im Abschnitt der Höhe 321, nördlich und östlich vom Hügel«Kalte Erde", im Chapitrc-Wald und bei Chenois heftig. Morgens wurde der Kampf in den Zugängen des Dorfes Fleury fortgesetzt, von dem der Feind einige Häuser besetzen konnte. An den anderen Abschnitten am rechten Maasufer keine Veränderung. ES wird keinerlei Tätigkeit der Infanterie gemeldet. An der übrigen Front war der Tag ruhig. Belgischer Bericht. Artilleriekampf und Bombenwurf in der Gegend von Steenstraete. Ruhe an der übrigen Front.» die englische Meldung. Landon, 2S. Juni.(W.T.B.) Amtlicher Bericht. Die Tätigkeit der feindlichen Flieger war gestern lebhaft. Unsere Pa- trouillen griffen eine Erkundungsabteilung von sechs Flugzeugen, die unsere Linie zu überfliegen versuchten, und trieben sie zurück. Unsere Artillerie war heute auf der ganzen Front lebhafter tätig. Heneralfelümarschall von Sülow ist durch Kabinettsorder vom 22. Juni 1316 in Bewilligung seines Abschiedsgesuchs in das Verhältnis der zur Disposition stehenden Offiziere übergetreten. Bülow war bei Beginn des Weltkrieges Oberbefehlshaber der zweiten Armee, die den Angriff auf Lüttich  durchführte, nachdem der erste Handstreich auf die Festung nicht vollen Erfolg hatte. Dann leitete Bülow als gemeinsamer Ober- bcfehlShaber über die 1. und 2. Armee den schnellen Durchmarsch durch Belgien  . An der Marne   deckte die Armee Bülow gemein- schaftlich mit der Armee v. Kluck den Abmarsch an die Aisn«. An der Aisne  -Front befehligte Bülow zunächst beiderseits ReimS   und leitete als Oberbefehlshaber über die Heeresgruppe des rechten Flügels die Abwehr französisch-englischer Angriffe gegen die AiSne» Stellung. Seit 13. Oktober 1314 war General   v. Bülow Ober- befehlshaber der neu eingeteilten 2. Armee.>
der Sericht üer ruspschen Heeresleitung. Pctcrsburg, 23. Juni.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 24. Juni. Westfront: Feindliche Artillerie vereinigte thr Feuer auf den Brückenkopf Uexlüll. Bei Jlluxt nahmen wir in kühnem Hand- streich deutsche Gräben, ein Gegenangriffsversuch brach in unserem Gewehr-'und Maschinengewchrfeuer zusammen. Nach diesem Miß- erfolg unterhielten die Deutschen   mit zahlreichen Batterien«in langdauerndes ungeregeltes Feuer. Am Abend des 22. Juni feuerte feindliche Artillerie lebhaft im Abschnitt des HofeS Beresina bei dem Torf Kiby(6 Kilometer nördlich Wischnew), an der Bere- sma östlich Bogdanow   gelegen. Der Feind trieb darauf eine weiße Rauchwolke vor. die wir jedoch durch Gegenmaßnahmen glücklich zerstreuten. Am späten Abend griff stärkere feindliche Artillerie den Hof Beresina an,«in Gegenangriff mit dem Bajonett trieb den Feind jedoch in Unordnung in seine Gräben zurück. Viele Tote liegen vor unseren Hindernissen. Westlich Torczyn wird weiter erbittert gekämpft. Das enge Zusammenarbeiten der Infanterie und Artillerie ermöglichte«S, daß alle feindlichen Angriffe in der Gegend von Zubilno abge- schlagen tvurdcn. Besonders verdient die Tätigkeit der Batterie des Oberstleutnants DobrowalSky hervorgehoben zu werden. Der Feind richtete ein heftiges Feuer auf den Raum von Pustomyty 10 Kilometer südöstlich Swiniuchi), ein darauf angesetzter Angriff
�US   Selgien nach Rußland  . Ein Berliner   Landsturmmonn schreibt un§: 16 Monate hatte man friedlich in Belgien   als Landsturmmann ein beschauliches Dasein geführt. Friedlich klingt ja eigentlich ein wenig paradox, denn wir waren ja als mobiles Landsturmbataillon in voller Rüstung in das schöne Land gezogen, bereit, unS in das wildeste Kampfgetümmel zu stürzen, d. h. wenn eS nicht ander! ging. Na, es ging imnwr noch anders, wenn auch, besonder! in der ersten Zeit, alle Augenblicke ein Gerücht fabriziert wurde, wo- nach wir in kürzester Frist nach irgendeinem Punkte der Front dirigiert werden würden. Natürlich war eS immer die jeweils inoderiiste Stelle aus den Kampfgebieten, wo es gerade am heißesten zuging. Es ging aber immer noch gnädig vorüber; Hindenburg  und die übrigen großen Strategen schafften eS noch gerade so ohne unser Bataillon und so hatte sich bei unS so nach und nach der Ge- danke festgesetzt, daß wir Wohl unsere kriegerische Laufbahn alS Bahnschutzleute beschließen würden. So schoben wir friedlich unsere Wache, lebten in gutem Einvernehmen mit der Bevölkerung, freuten uns, daß wir noch Butter kaufen konnten, als sie in der Heimat zu mangeln anfing, und sehnten mit immer größerer Begierde den Tag herbei, air welchem wir auch nach Hause geschickt werden wür- den. Ende November war es aber mit dem geruhsamen Leben vor- bei. Einesteils wurde bekanntgegeben, daß die ältesten Jahrgänge in HcimatSgarnisonen versetzt werden würden, anderenteils fand eine Untersuchung der im Gegensatz zu ihnen im kindlichen Alter von 41 Jahren und darunter stehenden Kameraden auf Felddienst- sähigkeit statt. Mitte Februar platzte dann die Svombe für die Jüngling«. 40 Mann hatte die Kompagnie zu stellen. Große Auf- regung und großes Abschiednehmen. Die Trennung fiel doch ein bißchen schwer; man war nun 16 Monate zusammengewesen, hatte uch vertragen und gezankt, wie es gerade kqm. Die sogenannte Kameradschaft ist zwar häufig auch nur ein Wehr problematischer Begriff, sie beruht hauptsächlich wohl auf der gemeinsamen Ge- fahr; aber es beschlich einen doch ein wehmütiges Gefühl, als eS an das Scheiden ging. Auch der Abschied von der Bevölkerung war gar nicht so leicht, abgesehen davon, daß mancher auch zarte Bande geknüpft hatte. Natürlich handelte es sich dabei nur um Jung- gesellen. Einen großen Raum nahm die Erörterung der Frage ein, ob wir zusammen bleiben würden und wohin es ginge. Bald fanden sich auch Kundige, die«S ganz genau wußten. Alle Kriegs- fchauplätze waren auf der Liste, am meisten wurden Serbien   und Saloniki getippt. Da eS sich bald herausstellte, daß eS wohl zunächst in eine Heimatgarnison gehen würde, so überwog die damit ver- bundene Aussicht auf Urlaub erst mal alles andere. 14 Tag« Ur- lairb, dann kann eS nachher hingehen, wo es will, war die Parole.
scheiterte jedoch in unserem heftigen Feuer mit großen Verlusttti für den Feind. EinS unserer Regimenter brach nach Artillerieborbereitung in die feindlichen Gräben westlich Radziwilow ein und nahm 4 OffU ziere, einen Arzt und 303 Soldaten gefangen. Da der Gegner jedoch darauf sein Feuer aus die von uns gewonnenen Gräben konzen- trierte, so gingen unsere Truppen unter Mitnahme der Gefangenen in ihre Gräben zurück. Alle folgenden Gegenangriffe des Feindes wurden abgewiesen. Ein feindliches Flugzeuggeschwader warf auf Rudnia(18 Kilo­meter nordöstlich Rai�iwilow) und Poczajew einige Bomben ab. Galizien   Bukowina  : Westlich Sniathn gingen unsere Truppen kämpfend weiter vor und eroberten gestern abend die Höhen de! Rhbnica-AbschnitteS(Bach 10 Kilometer nördlich Kuty); von dort aus eroberten wir in dem anschließenden Kampf gestern die Stadt Kuth. In demselben Räume fingen unsere Don- kosaken   130 Soldaten und erbeuteten 4 Maschinengewehre. Kaukasus  : Im Abschnitt von Trapezunt griffen die Türken am 22. Juni am Madur-Berge(?) bei Top(11 Kilometer südwestlich Trapezunt) an. Teile unserer Vorhuten warfen sie zurück und brachten ihnen schwere Verluste bei. Außerdem ließen die Türken einige Dutzend Gefangene in unseren Händen. Ein«? unserer Flugzeuge warf mit Erfolg Bomben auf Mamachatun ab.
Nlelüung öer italienischen Heeresleitung. Rom  , 24. Juni.  (W. T. B.) A m t l i ch e r B e r i ch t. Im Abschnitt de? Pasubio haben wir unser Besetzungsgebiet bis zum Piazzatal in westlicher und bis zu den Talenden am Monte Pruche in nördlicher Richtung ausgedehnt. Auf der Front Posina   Ästach Artillcriekämpfe. Feindliche Jnfanteriegruppen, welche versuchten, sich unseren Linien zu nähern, wurden durch unsere Erkundung?. abteilungen angegriffen und verjagt. Auf der Hochebne von Schle- gen heftige Tätigkeit unserer Artillerie, die besonders gegen die feindlichen Stellungen auf dem Monte Cengio und im Tale Canaglia wirksam war, welche an verschiedenen Punkten beschädigt oder zer- stört wurden. Von der übrigen Front werden Artilleriekämpfe ge- meldet sowie Unternehmungen unserer Abteilungen gegen die Stel- lungen des Gegners am oberen Blut mit merkbaren Ergebnissen. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf die Ortschaften am unteren Jsonzo, ohne Schaden anzurichten. Ein Flugzeug wurde von unserem Feuer getrpffejt und stürzte brennend bei Merna, südlich von Görz, ab. E adorna.
Bericht öes türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel  , 24. Juni.  (W. T. B.) Amtlicher Bericht. An öer I r a k f r o n t keine wichtigen Ereignisse. In Südpersien drängten unsere vorgeschobenen Abteilungen die Russen bis in eine Entfernung von einer Stunde östlich der Stadt Sernile zurück. Die Russen bemühen sich, mit allen Mitteln sich östlich von Sernile zu halten und verstärken sehr rege ihre im voraus vorbereiteten Befestigungslinien. Kaukasusfront: Auf dem rechten Flügel herrscht Ruhe. Im Zentrum fanden nur örtliche Jnfantenefeuer- gefechte statt. Am linken Flügel wurde die gegen die feind- lichen Stellungen auf dem nördlichen Abschnitt des Tschoruk begonnene Offensive und die Eroberung der von uns zum Ziele genommenen feindlichen Stellungen vervollständigt. Die von uns eroberten Stellungen befinden sich 25 bis 30 Kilometer südlich der am Meere gelegenen Ortschaften Ofi und Trapezunt sowie auf den 2800 Meter hohen Gcbirgs- ketten, die sich von Osten nach Westen in der Gegend aus- breiten, wo die Flüsse, die zwischen den beiden Ortschaften im Meere münden, entsichen. Bei der Offensive, die mit größter Heftigkeit seit zwei Tagen auf einer Frontbreite von 50 Kilo­metern andauert, schlagen sich unsere Truppen mit der größten Tapferkeit. Sie zeichneten sich besonders in den Nabkämpfen mit dem Bajonett aus, bei denen sie in jeder Hinsicht ihre Ueberlegenheit bewiesen. Die Flucht des Feindes, der an ge- wissen Stellen seine Lager im Stich ließ, ließ unsere Soldaten alle Strapazen des Kampfes vergessen. Ohne den Befehl zur Verfolgung abzuwarten, schickten sie sich fröhlich zum Angriff gegen die Reste des Feindes an und dehnten hierdurch den von ihnen besetzten Abschnitt aus. Bei diesen Kämpfen mach- ten wir ein« reiche Beute, bestehend aus verschiedenen Arten von Ausrüstungen, Kriegsmaterial sowie 1s/z Millionen Pa>
Abschied vom alten Truppenteil. Ansprachen auf den Bahnhöfen, wo die Mannschaften der ein- zelnen Kompagnien einstiegen, Scherzworte zwischen den Abfahren. den und den Dableibenden. Auch die Gesichtspunkte, die bei der Auswahl maßgebend gewesen waren, wurden vielfach erörtert, denn da? Los hatte durchaus nicht ausschließlich die Jüngsten ge. troffen. Aber jedes Thema wurde immer wieder von der Frage nach dem Endziele verdrängt. Solche zwecklosen Gespräche nehmen ja immer den breitesten Raum in der Unterhaltung des Soldaten ein, der ja gewöhnlich erst erfährt, wohin er kommt, wenn er schon dort ist. Den ersten Tag fuhren wir nicht weit, in Lüttich   wurde d-er Transport erst zusammengestellt. Einen sehr feldmäßigen Eindruck machte der Landsturm auf dem Marsche gerade nicht, denn bei dem langen Stilliegen in SSelgien hatte sich jeder etwas mehr oder weniger UeberzähligeS angeschafft und schleppte es in allen möglichen Verpackungen mit. Da der Weg zu unserem Quartier lang war, wurde spontan bei einer Wache gehalten und die Kisten und Säcke, Kartons und Körbe dort untergebracht. Als wir nach zwei Tagen wieder zum Bahnhof zogen, war der Eindruck schon etwas.mobiler". Wir hatten die Pakets, die sich durch den Ein- kauf von Lebensmitteln noch vergrößert hatten, vorher zur Bahn gebvacht. Die Preise waren hoch in Lüttich  , aber man bekam doch noch alle!. Mancher Schoppen wurde zum Abschied vom belgischen Land gehoben. Die Verheirateten hatten indessen mehr Wert auf den Einkauf von Lebensmitteln gelegt, denn es war nun doch nach absolut sicheren Quellen" wahrscheinlich geworden, daß wir zu- nächst nach Berlin   fuhren. Diese.AbtrittSparole" war auch rich­tig. Nach langer Fahrt mit vielen Aufenthalten, wie das ja bei Transporten so Mode ist, und mit einem tüchtigen Schnupfen, wie da? bei Transporten ebenfalls Mode und bei einer 83 stündigen Fahrt in schlechten, ungeheizten Wagen auch nicht zu verwundern ist, land�i wir auf dem Militärbahnhofe gegen 11 Uhr abends. * 1Teure Heimat." Vielmehr auf einem dunklen Gleise.Teure Heimat" hatten wir oft gesungen, aber von der angenehmen Seite zeigte sie sich zunächst gerade nicht. Sang-, klang, und empfanglos. Wie sich später herausstellte, war das Telegramm mit der Meldung von unserer Ankunft nicht rechtzeitig eingetroffen. Mit Sack und Pack ging e» schwitzend kreuz und guer, da wir einen falschen Weg«in- geschlagen hatten, bis wir endlich das Bezirkskommando erreicht hatten. Aber alle Mühsal war bald vergessen, denn eS ertönte das Zauberwort:Wer zu Hause schlafen will, kann gehen." Da nahm es der älteste Landsturmpapa mit dem jüngsten Rekruten auf an Schnelligkeit..ES war auch die höchste Zeit, sonst war die letzte Elektrische fort und z. B. nach dem Gesundbrunnen   zu Fuß zu
tronen und sieben Maschinengetvehren, die wir gegenwärtig gegen den Feind benutzen. Wir machten 652 Mann, darunter sieben Offiziere, zu Gefangenen. Trotz des schwierigen Ge- ländes, das dem Feinde günstig ist, erlitt dieser Verluste, deren Zahl sich auf fast 2000 Tote beläuft. Unsere eigenen Verluste sind vergleichsweise äußerst gering. Von den übrigen Fronten keine wichtige Nachricht._ vom v- öoot-Krieg. Madrid  , 24. Juni.  (W. T. B.) Meldung der Agence Havas.) Das spanische Kadettenschulschiff, SegelkorvetteNautilus" hat in Caftellon 36 Seeleute von der Besatzung des französischen   Schiffes H e r a u l t"(2-233 Br. Reg. To.) ausgeschifft, welches ein deut- sches Unterseeboot gestern durch Feuer aus zwei weittragenden Geschützen im Mitelmeer versenkt hat. Der Untergang üer Hampshire   vor üem Unterhaus. London  , 22. Juni.  (W. T. B.) Unterhaus. C o o p e r (Unionist) fragte, auf Grund welcher Beweise die Admiralität zu dem Schluß gekommen sei, daß dieH a m p s h i r e" auf eine Mine g e- stoßen sei. Mac Namara erwiderte, der Beweis liege in der wohlüberlegten Schlußfolgerung des Höchstkomman/üerenden der großen Flotte, nachdem eine genaue Prüfung aller Umstände vor- genommen war. Faber(Unionist) fragte, ob eine Untersuchung stattfinden würde. Mac Namara erwiderte darauf: Ein Unter- suchungsgericht hat stattgefunden. Cooper fragte, ob es Mac Namara nicht bekannt sei, daß die Ueberlebendcn von derHamshire" nicht alle der Meinung seien, daß das Schiff auf eine Mine gestoßen sei. Darauf wurde von der Regierung keine Antwort gegeben. Auf eine weitere Anfrage sagte Mac Namara: DieHampshire" war auf ihrer Fahrt von zwei Zerstörern begleitet, bis der Kapitän der Hampshire  ' gegen 7 Uhr abends genötigt war, wegen des sehr schweren Seeganges sie zurückzuschicken. Cooper fragte, ob die See vor der Fahrt derHampshire  " abgesucht worden sei. Faber fragte, was aus den Zerstörern geworden sei, nachdem sie dieHamp- shire" verlassen hätten. Mac Namara: Ich vermute, daß sie nach ihren Stationen zurückfuhren. B e l l a i r s fragte, ob Mac Sca- mara folgende Punkte austlären könnte: Die Zerstörer fuhren um 7 Uhr zurück, das Wetter wurde dann besser und die Zerstörer und Patrouillenboote sollen dann um 8 Uhr die Stelle abgesucht haben. Mac Namara: Ich glaube, daß da? der Fall ist. Aber über das Wetter kann ich nichts sagen. Bellairs sagte zum Schluß, er wolle demnächst zur Sprache bringen, daß die Admiralität unterlassen habe, ein Kriegsgericht über den Untergang derHampshire  " einzusetzen._ Eine Kriegsreüe Henüerfons. London  , 24. Juni.  (W. T. B.)(Meldung des Reuterschen BureauS  .) Der Präsident des UnterrichtSamtes, Artur H end e r- son(Arbeiterpartei) hielt gestern abend eine Rede in North- Hamptonshire, in der er seine Zuhörer ermahnte, vor u n- zeitigem Friedensgerede auf der Hut zu sein. Er sagte, das Land wolle keinen übereilten Frieden, sondern einen, der sich auf Gerechtigkeit und Ehre aufbaue. Wir müssen unS so ent. schieden wie möglich gegen einen erniedrigenden ruhmlosen Ver- gleich wehren. Das Ende des Krieges ist noch nicht in Sicht. Ter Feind prahlt damit, daß England besiegt sei, aber dieses weiß besser, wie eS mit ihm geht. ES hat auf dem Wasser den Feind besser als je in j-inem Griff. Die französische   Minderheit gegen vanüervelüe. Der offene Brief VanderveldeS an Scheidemann, der vor kurzem in derHumanite" erschien, und den wir in deutscher Ueber- setzung veröffentlichten, bietet demPopulaire du Centre", einem der Organe der französischen   Minderheit, Anlaß zu einem energi- scheu Angriff auf Vandervelde. DerPopulaire du Centre" geht auf den Inhalt der Scheidemannschen Broschüre nicht ein, da er sie nicht kennt. Er greift die Stelle aus VanderveldeS Brief bcr- aus, wo er sich mit der Unmöglichkeit eines Verhandelns mit der Majorität der deutschen   Sozialdemokratie beschäftigt. Es sei töricht und befremdend, daß Vandervelde sich weigere, auf einen internationalen Kongreß zu gehen, an dem doch nicht nur die deutschen   Sozialisten teilnähmen, um das furchtbare durch den Krieg gestellte Problem zu entwickeln und versuchen zu lösen, son- dern aus dem die Delegierten aller Völker, aller Proletariate der kriegführenden und der neutralen Länder Unschuldige und Opfer zu gleicher Zeit zusammen die Lösung des Glücks der Nationen und der menschlichen Zukunft suchen sollten. Er verweigere das, und gleichzeitig beginne er die Debatte, die er den anderen verbiete,
gehen, keine verlockende Aussicht; eS war schon 12 Uhr vorüber. Ein hübsches Bild bot der letzte Wagen einer Linie, der vollgepfropft mit Landsturm, an den Haltestellen,»vo viele Zivilisten auf die Letzte" warteten, für diesen Abend aber vergeblich, vorüberfuhr. Schade, daß wir nicht gleich bis zum zweiten Tage beurlaubt wurden; nach Hause konnten wir allerdings, nachdem wir etliche Zeit auf dem Hofe des Bezirkskommandos herumgestanden hatten, wieder gehen. Schade um den schönen Sonntag. Am Montag ging eS dann aber weiter. Mit klingendem Spiele durch die Stadt zum Schlesischen Bahnhof und mit der Bahn nach dem freund- lichen Städtchen Guben  . Ein reines Glück gewährte der ersehnte Aufenthalt in der Heimat doch nicht. Der in Riesendimensioncn geträumte Urlaub schrumpfte auf drei Tage zusammen. Die Löhnung erreichte nicht die Hälfte der in Belgien   erhaltenen, die Gelegenheit zum Geld- ausgeben war aber mindestens doppelt so groß. Butter und Fett wurde ein schöner Traum. In Belgien   konnten wir soviel kaufen, wie wir wollten, hier hatten wir aber keinePoppieren", d. h. keine Butterkarte, Viel Dienst von der Art, die der schöne Sol- datenspruch so treffend bezeichnet:Die meiste Zeit des Lebens steht der Soldat vergebens." Uebungsmärsche von erheblicher Länge mit vollem Gepäck, aber auch kindliche Spiele, wie Dritten abschlagen und Plumpsack. Man kam den ganzen Tag nicht zur Ruhe und so vermißten wir bald unser beschauliches Wacheschieben in Belgien  . Da wir sehr schnell marschfertig ausgerüstet wurden, so nahm natürlich die Erörterung des möglichen Zieles einen breiten Raum ein. Die obligaten Gerüchte tauchten auf und die Neugierde war am brennendsten, als wir nach 3X Wochen in aller Morgenfrühe zum Bahnhofe   marschierten. Aus der Richtung, die wir einschlugen, mußten doch wohl Schlüsse zu ziehen sein. Das täuschte. Es ging nur bis Küstrin  , wo wir reichlich Gelegenheit hatten, den Kasernen- Hof kennen zu lernen, denn wir durften bis zur Weiterfahrt am Abend diesen nicht verlassen. Zum Glück war es ein schöner März- tag. Etwas deutlicher trat unser Ziel schon hervor. In den Pa- Pieren war eine Heeresabteilung genannt, der wir als Ersatz zu- geteilt waren, aber es war nicht herauszubringen, wo sie steckte. Daß es nach dem Osten ging, konnten wir wohl mit Sicherheit an- nehmen, als wir am anderen Morgen in Bromberg   ausstiegen. Wir blieben dort einige Tage in Massenquartieren, die nicht sehr behaglich waren, und warteten auf das Eintreffen verschiedener weiterer kleiner Reisegesellschaften.«Wir ärgerten uns über die hohen Preise, die für Militär noch«inen kleinen Zuschlag zu haben schienen. So wurde uns der Abschied nicht allzu schwer, als wir eines Morgens noch im Dunkeln zur Bahn marschierten und ab. dampften. Die Wagen waren leidlich, nur die Heizung nicht über- all in Ordnung. In dem einen Wagen tropische Hitze, in dem anderen Hundekälte. Marienburg  , Dirschou, Königsberg  . So un- gefähr wußten wir nun bald, wo es hinging.