mit Scheidemann allein, ohne Auftrag, ohne Kontrolle, ohne Autori -| tät. Die französische Minderheit verwahrt sich in der fategorischeften Form gegen die Männer, die die Internationale in den jebigen Zustand der Machtlosigkeit zur Freude der Gegner gebracht haben und so darin halten.
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Der Populaire du Centre" gibt Vandervelde zu bedenken, daß nicht nur der deutsche Kanzler Annegionist sei. Aber das stehe gar nicht zur Erörterung. Weder der Kanzler, noch Herr Poincaré , noch der Zar von Rußland würden zu einem sozialistischen Kongreg eingeladen. Ihre Kriegsziele würden, wenn sie den sozialistischen Ideen zuwiderlaufen, keinen Genossen von jeder Seite der Grenzen berpflichten.
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Man könne nicht durch einen Federstreich die deutschen Sozia listen verurteilen bor deren Gewissen ungeachtet des Anfangs. berbrechens ihrer Regierenden sich die furchtbare Frage der nationalen Verteidigung auftürmt."
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" Wir sagen nicht, daß alles in der Haltung der Mehrheitsver treter der Sozialdemokratie klar sei. Wir haben uns hundertmal darüber geäußert." Dennoch findet die französische Minderheit feinen Grund, eine Zusammenkunft mit ihnen vor unseren Pairs, vor unseren Richtern, vor den Kameraden der ganzen Welt zu ver weigern, mit denen uns die Erinnerung an bergangene Kämpfe eint."
Die belgische Arbeiterpartei denke, wie Huysmans erklärt habe, ebenso, und Vandervelde könne nur im Namen von absolut unautorisierten Elementen sprechen. Außerdem sei nicht die Stunde zum Richten, Streiten und Verdammen. Der Krieg jei da, dauere bald zwei Jahre und Bandervelde will nicht und das ist seine unentschuldbare Sünde( und die einiger anderer, die wir nicht ver gessen) daß der Sozialismus berät und dem fürchterlichen Ron flikt ein Ende zu machen versucht."
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Treu dem Mandat, das Vandervelde verrät, wollen wir, daß das europäische Problem nicht gelöst wird, ohne daß die sozialisti schen Völker berufen worden wären, ihrer These des sozialen Frie dens das Uebergewicht zu geben.
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Ach, wenn die Freiheit zu schreiben und zu sprechen uns wieder gegeben wäre, wie dann die Sozialisten Minister oder nicht die ihre Vergangenheit verneinen, bald hinweggefegt wären!" Die französische Minderheit hat das Recht, Bandervelde zu fritisieren, so wie es die deutsche Minderheit hat, da sie stets die unsozialistische Haltung der Mehrheit im eigenen Lande bekämpft hat. Die Mehrheiten haben sich gegenseitig nicht viel vorzuwerfen: mögen sie auch die eine nach dieser, die andere nach jener Richtung hin mehr gesündigt haben, so halten doch beide an der unbedingten Unterstüßung der imperialistischen Politik ihrer Regierungen fest, in der sie nicht ausschlaggebend sind und sein können. Das ist die Hauptursache, weshalb das internationale Proletariat weiter zur Einflußlosigkeit verurteilt ist.
Bedrohung der russischen politischen Flüchtlinge in England.
Natürlich fann es uns recht sein, wenn die sozialdemokra- 1 Nachdruck einzuschreiten, zumal bei derartigen Verfälschungen bei tische Frattionsmehrheit im Reichstage, der Parteivorstand und die den Beteiligten Gutgläubigkeit nicht angenommen werben kann. anderen Organisationen, die zurzeit noch die Führung in der Hand haben, für ihr Dasein und für ihre Macht in der Partei Gute Weide dennoch Tenerung! fämpfen. Ein nationaler Vorteil, ein vaterländischer Rugen Aus Harburg , 20. Juni, schreibt man dem Hann. Kur.": würde aber erst entstehen, wenn diese Teile der Partei den Mut gemännen. von einer national Aus den Marschen wird gemeldet, daß sich die ältesten Leute nicht gewandelten Grundlage aus den Kampf zu führen, ihn entsinnen, Monate wie Mai und Juni erlebt zu haben, die eine so mithin nicht mehr bloß um Organisation und leitende Stellen zu reiche Grasfülle brachten, daß sich auch da tatsächlich das führen, sondern auch um Inhalt und Geist der Partei. Vieh nicht hindurchfressen" fonnte, wo es reichlich aufgetrieben war. um das Programm einer deutschen Arbeiter Der Milchertrag ist verhältnismäßig hoch gestiegen. partei( oder was sie sonst werden wollen) und um ernst Beim Magervieh sind in den wenigen Wochen des Weideganges hafte Gegenwartsziele im Rahmen des baters die Spuren der dürftigen Wintertost, die es beim ländischen Gesamtrahmens. Andernfalls wir wissen
zur Schau trug, bolles im voraus- wird es noch ein paar Pyrrhus- Siege des alten Auftrieb nur allzu deutlich Vorstandes geben und dann sinkt alles im Geist wieder nach links ständig geschwunden, die Fettaufnahme vollzieht sich erzurüd. Gerade weil es uns eine aufrichtige Freude sein würde, staunlich rasch, und das gegenwärtige Aussehen der Tiere ist hoch einen großen Teil der Sozialdemokratie wieder heimkehren zu befriedigend, so daß bald den Märkten erstklassiges Vieh wird zusehen zum Vaterlande", betonen wir das ohne Unterlaẞ. geführt werden können.
Einzig und allein beim badischen Revisionisten Kolb und und seinem, Karlsruher Boitsfreund"( ein flein wenig allerdings wohl auch der„ Cemnizer Boltsstimme") haben wir bisher etwas von dem Entschluß gespürt, in dieser Haupt und Grundfrage bis zu den Wurzeln zu gehen." Mehrere rechtsstehende Parteiblätter haben bereits wiederholt diese unbequemen Freunde aus den bürgerlichen Parteien zurück gewiesen. Aber daß sich solche Versuche der Ermunterung immer wiederholen, scheint uns doch ein beachtliches Zeichen.
Das vorsichtige Zentrum.
Auch aus anderen Gegenden des Reiches wird von einem guten Stand der Weiden berichtet. Man müßte daher erwarten, daß Fleisch und Milch nun bald wieder billiger werden. Bis jetzt ist davon allerdings nichts zu merken, im Gegenteil, man beabsichtigt fogar an einzelnen Drten die Erhöhung der Rindfleischpreise. Außerdem hat man fürzlich erst in Groß- Berlin die Milch wieder verteuert. Womit will man angesichts der günstigen Berichte über den Weideund Viehstand die Aufrechterhaltung und weitere Steigerung der hohen Milch- und Fleischpreise begründen?
Kriegsbekanntmachungen.
Die Kölnische Volkszeitung"( Nr. 506) mahnt neuerdings, möglichst alle innerpolitischen Fragen bis nach dem Striege aufzuschieben. Nur mit der Beseitigung der Ausnahmegefeze" will fie eine Ausnahme machen, wobei aber wohl in erster Linie an das Jesuitengesetz gedacht ist. Besondere Vorsicht empfiehlt der Zeitlichkeit, einen Bostaustausch mit Griechenland ficher artifler des führenden Sentrumsblattes gegenüber der Sozial
demokratie:
vor
Soziales.
Einstellung des Postaustauschs mit Griechenland . Berlin , 24. Juni. ( W. T. B.) Zurzeit bietet sich keine Mög zustellen. Daher fönnen bis auf weiteres auch die bisher nach den von den feindlichen Mächten nicht besetzten Gebieten GriechenDb wir z. B. fünftig mit der Fortdauer und Weiter lands noch zugelassenen gewöhnlichen Briefe, Postkarten und entwicklung der Sozialdemokratie oder mit der Wieder politischen Zeitungen nicht mehr befördert werden. bereinigung der Getrennten oder ihrer großen Mehrheit Die Postanstalten find angewiesen worden, bis auf weiteres rechnen müssen, das weiß niemand. Sicher ist nur, Sendungen nach Griechenland nicht mehr anzunehmen und etwa daß ant eine Ueberleitung der ganzen Sozialdemo- noch durch die Briefkasten eingelieferte den Absendern mit dem fratie in die Richtung nationaler Pflichterfüllung leider Vermerk: Keine Beförderungsgelegenheit" zurüdzugeben. Auch nicht mehr zu denten ist; daß diese Richtung die bisher noch angenommenen und bis zur Grenze weiterfich als möglichst start erweisen möge, wünschen wir beförderten Sendungen, die von der griechischen Postverwaltung ficher alle. Wer daran doch noch durch parteipolitische Scheu- nicht mehr übernommen werden konnten, müssen den Auflieferern flappen gehindert fein sollte, darf nicht hoffen, daß die künftige wieder zugestellt werden, weil nicht zu übersehen ist, wann ein gcpolitische Entwidlung auf ihn Nüdsicht nehmen wird. Etwas sicherter Bostaustausch mit Griechenland wieder zu ermöglichen anderes ist dagegen, jenen allgemeinen Wunsch schon heute sein wird. als sichere Erwartung in die Rechnung ein zustellen. Dazu ist es entschieden noch zu früh. Laut Labour Reader" vom 15. Juni richtete der Aus. Uebrigens feien die Begriffe Sozialdemokratie und schuß russischer Sozialisten in London an die eng Arbeiterstand nicht dasselbe, und die stärkere Heranziehung Die dritte Generalversammlung der Volksfürsorge" Tische Arbeiterschaft einen Hilferuf wegen des Vorschlags, daß der des Arbeiterstandes zu den staatlichen und gemeindlichen Wehrawang auf Angehörige verbündeter Staaten ausgedehnt wer. Aufgaben sei eine Forderung der Gerechtigkeit und der Klugheit. zur Entgegennahme des Geschäftsberichts über das zweite volle Beden soll. Diese Frage sei von der Lage politischer und anderer Gerade durch dieses Zusammenarbeiten tönne das gegenseitige Vertriebsjahr 1915 tagte am Donnerstag, den 22. Juni d. J., int Flüchtlinge nicht zu trennen. Gewisse reaktionäre englische Blätter ständnis nur gewinnen. Das werde auch bei der Reform des Land- Sigungssaale der Verlagsgesellschaft Deutscher Konsumbereine tagswahlrechts und des Gemeindewahlrechts zu beachten sein. unter Leitung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft, feien seit einiger Zeit eifrig bemüht, das Ashlrecht zu Falle zu Reichstagsabgeordneten Gustav Bauer . Nach Feststellung der an bringen. Es müsse unter allen Umständen verhindert werden, Kein Ueberfluß in Bayern . wesenden Aktionäre erstattete das geschäftsführende Vorstandsmit daß russische politische Flüchtlinge ihrer Regierung überantwortet würden. Man kenne ja die Schrecken, denen sie entronnen seien, Die Münchener Korrespondenz Hoffmann meldet: Das Miglied v. Elm Bericht über das ganz durch den Krieg beeinträchtigte und das Schicksal, das ihrer wartet, falls man sie zur Rüdkehr nifterium des Innern wendet sich gegen einen kürzlich in der Geschäftsjahr. Aus dem Bericht geht hervor, daß die erst ein Jahr " Bossischen Zeitung" unter der Ueberschrift" Die Verpfle- sation Ausbruch des Krieges errichtete Gesellschaft sowohl ihre Organi. zwinge. gung in Bayern " erschienenen Artikel, der die Verpflegungsverhält. fation als auch ihren Versicherungsbestand bis jeßt durch die harte Auch im Manchester Guardian" richtet bie englischeniffe in Bayern in einem derart rosigen Licht schildert, daß sich Striegszeit hindurchgebracht und ein verhältnismäßig günstiges ErGenossin Bridges Adams einen Appell an die Oeffentlichkeit, mancher dadurch vielleicht veranlaßt fühlt, seinen Sommerurlaub gebnis zu verzeichnen hat. Neu abgeschlossen wurden im Jahre gegen die Treibereien der reaktionären Bresse Front zu machen in diesem Schlaraffenland" zu verbringen. Daß man aber im 1915 10 701 Versicherungen mit einer Versicherungssumme von 2 225 668 M. Der Versicherungsbestand betrug Ende 1915 105 103 und das bisher in England hochgehaltene Ashlrecht für politische Süden in der Tat uicht schwelgen kann, sondern wie allerorts unter Kapitalversicherungen( Tarif I- IVa) mit einer VersicherungsFlüchtlinge unangetastet zu erhalten. der Knappheit leidet, das haben die Vorkommnisse des vorvergangegen die Meinung, daß die hohe bayerische Fleischkarte eine Fleisch- 1701 Risikoversicherungen( Tarif Va) mit einer Versicherungsund VI) mit einer Versicherungssumme von 1207 354 M. und genen Samstags in München gezeigt. Der Artikel wendet sich dann summe von 22 699 419 M., 64 508 Sparbersicherungen( Tarif V bersorgung darstelle, wie in feinem anderen Gebiet Norddeutschlands. Tatsächlich aber sind zahlreiche bayerische Kommunalver- summe von 567 156 M., insgesamt 171 312 Versicherungen mit einer bände, besonders München und Nürnberg , nicht in der Lage, au gab 1924 847,80 m., die Einnahme an Zinsen 148 934,08 M. Un Versicherungssumme von 24 473 929 M. Die Prämieneinnahme er nur annähernd den Karteninhabern die vorgesehene Nation von Auszahlungen waren für 2222 Sterbefälle 90 382,53 M. zu leiſten. 700 Gramm wöchentlich zu geben. Dabei darf nicht übersehen wer Der Sterblichkeitsgewinn betrug 79 162,93 M. Das Gesamtgeſchäft den, daß in Bahern alle Wurst- und Rauchwaren, Fleischkonserven, ergab einen Ueberschuß bon 148 815,79 M., ein Ergebnis, das in Bild, Geflügel, Fett und Speck nur auf Grund der Fleischkarte Rücksicht auf die durch den Krieg entstandenen Schwierigkeiten, insbezogen werden können, während der Berliner im Gasthause Wild und Geflügel verzehren kann und in der Lage ist, sich bei seinem besondere in Anbetracht der kurzen Zeit des Bestehens der GesellFletcher Bunge, Kopffleisch sowie alle Wurstwaren zu kaufen, ohne schaft, als gut bezeichnet werden darf. Dem Organisationsfonds daß er seine Fleischtarte auch nur mit einem Gramm in Anspruch brauchte auch in diesem Jahre nichts entnommen zu werden. Den nimmt. Dazu kommt noch, daß Bayern dem Vernehmen nach besonderen Verhältnissen Rechnung tragend, wurde eine Kontotrosdem im Begriff steht, die Fleischfarte auf 600 oder 500 Gramm forrentreserve von 15 000 M. und eine Reserve für Kursverluste in für die Woche herabzusehen. Auch in der Butterversorgung ist es Höhe von 10000 M. eingesetzt. Vom Inventarkonto würden in Bayern nicht so glänzend bestellt, und auf dem Viktualienmarkt 15 roz. 12 576,45 M. abgeschrieben. Zum 2. Punkt der Tagesordnung erklärte der Vorsitzende Bauer, in München warten täglich lange Reihen stundenlang, bis sie ihre daß dem Geschäftsberichte nichts hinzuzufügen sei. Die mehreren Sveit unter dem Reichsdurchschnitt stehende Wochenration von 100 Gramm erhalten können. Daß Bayern , ganz besonders im Alpen. Revisionen des Aufsichtsrats und des besonders bestellten Revisors, borlonde, an Eiermangel leidet, wird auch in dem oben genannten Herrn Bästlein, haben keinerlei Anstände ergeben. Zwischen Vorstand und Aufsichtsrat habe ein durch gegenseitiges Vertrauen ge tragenes Verhältnis dauernd bestanden und feien alle wesentlichen Bei Punkt 3 der Tagesordnung wurde der Antrag des ReviBeschlüsse einstimmig gefaßt worden. fors, die Bilang für das Geschäftsjahr 1915 zu genehmigen und dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung zu erteilen, einstimmig an genommen. Bei Punkt 4 bespricht v. Elm den vom Aufsichtsrat vorgelegten
schreibt sie ist die entschiedene Forderung erhoben worden, Aus den Reihen des organisierten britischen Proletariats eine nationale Arbeiterfonferenz zur Beratung der mit dem Militärdienst in Verbindung stehenden Fragen ein zuberufen. Möge es mir denn, als einer Teilnehmerin der ruffi schen Arbeiterbewegung in England, gestattet sein, die Hoffnung auszusprechen, daß die Delegierten auf dieser Konferenz offen verkünden werden, daß die organisierten britischen Arbeiter, tros der Militärdienstgeseze, die weitere Inanta ftbarkeit des englischen Ashlrechts fordern.
Ich glaube, es muß vollkommen klar sein, daß man die ruffischen politischen Flüchtlinge und Emigranten nicht zwingen darf, nach Rußland zurückzukehren, um dort in der Armee zu dienen, und daß man sie nicht der russischen Regierung ausliefern kann. Es ist ferner selbstverständlich, daß nachdem wir den russi schen Juden bei uns eine Zuflucht vor den Grausamkeiten der russischen Bogrome gewährt haben, wir nicht den geringsten AnTaß haben, zu gestatten, daß sie die Opfer von Bogromen in Whitechapel( dem jüdischen Quartier Londons ) werden." Die letten Worfe der Genossin Adams lassen vermuten, daß bon reaktionärer Seite eine Bogrom agitation in London betrieben wird. Um so erfreulicher ist es, daß von sozialistischer Artitel anerkannt. Seite gegen diese Agitation wie gegen die Bedrohung des Asylrechts energisch Front gemacht wird, und daß ein so bedeutendes rechts energisch Front gemacht wird, und daß ein so bedeutendes bürgerliches Blatt, wie der„ Manchester Guardian" sich durch keine diplomatischen Rücksichten" beeinflussen ließ, diesem Protest seine Spalten zu verschließen.
Politische Uebersicht.
Es darf überdies damit gerechnet werden, daß in nächster Zeit eine sehr fnapp bemeffene Gierfarte eingeführt merden wird. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß der Ersaz des Fleisches durch Seefische in Bayern sehr viel schwerer ist als in Norddeutschland.
Auch mit Buder und Hülsenfrüchten steht es sehr Inapp, so daß jeder, der in Bayern seine Sommerferien berleben will, gut daran tut, diese Artikel selbst mitzubringen oder sich nachschicken zu lassen. Der Artikel schließt: All die geschilderten Schwierigkeiten in der Lebensmittelbersorgung müssen sich naturgemäß noch wesentlich steigern, wenn der große Fremdenstrom sich nach dem Süden ergießt. Es ist ja auch ohne weiteres erklärlich, daß Bayern nicht in der Lage sein wird, 300 000 Menschen mehr auch Wochen hinaus ernähren, und die in der lezten Zeit aufgestellte Forderung, daß Die Reichsstellen diesem Umstande durch Zuweisung von Lebensmitteln aus den Gegenden, aus denen der Abfluß nach Bayern erfolgt, Rechnung tragen, ist vollkommen gerechtfertigt. Jedenfalls heurigen Urlaub in Bayern zuzubringen. besseren Lebensmittelverhältnisse sich entschließen würden, ihren heurigen Urlaub in Bayern zuzubringen.
Der Nutzen der Sozialdemokratie. Die gesamte bürgerliche Presse verfolgt verständlicherweise sehr aufmerksam alle Vorgänge in der Partei. Die Spannung über den Ausgang des Richtungsstreites innerhalb unserer Organisationen ist bei ihr ebenso groß wie bei den Parteigenossen felbst. Aber während die rechtsstehenden Blätter unverhohlen für die Fraktionsmehrheit wäre es unrichtig, wenn weitere Streise auf Grund der angeblich Teil der liberalen Bresse in ihren Urteilen etwas zurüd. Aehnlich und die„ Unilerner" Partei ergreifen, hält sich das Zentrum und ein wie der Rangler sucht man hier das in den Vordergrund zu schieben, was man zur Begründung der eigenen Politit verwenden tann. So schreibt das Zentrumsblatt, die, Germania ":
Gegen Verfälschung des Brotgetreidemehls.
Antrag:
Für das Geschäftsjahr 1915 tritt, unter Vorausseßung, daß sämtliche Aktionäre zustimmen, eine Berzinsung des Aktientapitals nicht ein. Der dafür nach§ 36 Absatz 2 Biffer 5 des Gesellschaftsvertrages bereitzustellende Betrag von 40 000 2. ist- unbeschadet der nach dem Gesellschaftsvertrage vorgeschriebenen Dotierung dem Kriegsreserbefonds(§ 36 Abfah 2 Biffer 3 des Gesellschaftsvertrages) zuzuführen."
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Die Aktionäre haben, wie schon im vorigen Jahre, nach den vorliegenden schriftlichen Erklärungen sich bereit erklärt, auch in diesem Jahre zugunsten des Kriegsrefervefonds auf die Auszahlung der ihnen zustehenden 40 000 m. zu verzichten, wodurch der für die Hinterbliebenen der im Kriege gefallenen versicherten Kriegsteil nehmer zur Verfügung stehende Kriegsreferbefonds auf 99 341,45 M. anwächst. Der für den einzelnen entfallende Betrag wird durch die lange Dauer des Krieges wohl vermindert, aber immerhin noch eine wesentliche Erhöhung der zur Auszahlung gelangenden Versicherungssummen ermöglichen. Ohne Diskussion wird dem Antarg sugestimmt und hierauf bezüglich der Verwendung des Ueberschusses einstimmig beschlossen.
Von dem erzielten Ueberschuß im Betrage von 148 815,79 m. sind gemäß den Bestimmungen des§ 36 des Gesellschaftsvertrages zuzuweisen: 1. dem gesetzlichen Reservefonds 5 roz.: 7440,79 M., Es bedarf keiner weiteren Erörterung, daß durch den Zusatz 2. dem Organisationsfonds 5 Proz.: 7440,79 m., 3. dem Kriegsvon Spelzstreumehl das Brotgetreidemehl sowohl in seinem Ge- referbefonds 5 Broz.: 7440,79 m., plus der soeben beschlossenen nußwert entsprechend verschlechtert und somit verfälscht wird, ganz 40 000 m. also 47 440,79 m., 4. dem Fonds für besondere Reserven abgesehen davon, daß die Bevölkerung auch in der gegenwärtigen 5 Proz.: 7440,79 M., 5. der Gewinnreserve der Versicherten 5 Proz. Beit durchaus berechtigt ist, im Verkehr als Brot eine Ware zu er der 1 793 505,60 m. betragenden Jahresprämien der mit Gewinnwarten, die frei von Spreumehl-, Strohmehl, Holzmehl und beteiligung Versicherten ähnlichen Zufäßen ist. Um so unbegreiflicher ist es, daß selbst führende Inmungsmitglieder die heimliche Verfälschung des Brotmebles durch Spelaftreumehl gefördert haben sollen.
In neuerer Zeit ist die Beobachtung gemacht worden, daß nicht " Die Kreuz- Zeitung" hat es noch dieser Tage trok ver schiedener Wendungen und Bindungen zugegeben, daß fie weber nur gelegentlich noch immer Verfälschungen des Brotgetreidemehls mit der äußeren noch namentlich mit der inneren Politit des und somit des Brotes durch Strohmehl vorkommen, sondern daß Reichskanzlers einverstanden ist. Man sollte doch auch in diesen nunmehr zu dem angegebenen Zwed vorwiegend gemahlene Spreu Kreisen sich einmal fragen, was denn aus dem( Staff), die unter der Bezeichnung„ Spelafpreumehl" in den Verkehr Srieg geworden wäre, wenn wir uns noch gelangt, Verwendung findet. Zum Teil haben diese Mißstände be mehr Feinde auf den Hals geladen bätten und wenn reits eiren derartigen Umfang angenommen, daß unverzüglich und b. Bethmann Hollweg es nicht verstanden hätte, die energisch eingeschritten werden muß. vielen Anhänger der Sozialdemokratie in ben Dienst des Vaterlandes au stellen. Bir halten es für sehr unflug und gefährlich, jegt, wie es geschieht, den Sozial demokraten am Zeug fliden zu wollen, weil ihre Vertreter bei den lezten Regierungsvorlagen im Reichstag zum Teil versagt haben, da doch der Krieg ohne die Mitwirkung und ohne die begeisterte Waterlandsliebe aller Parteien, auch der Sozial demokraten, überhaupt nie hätte geführt werden fönnen, wie er geführt wurde und geführt wird." Natürlich ist auch die Germania " mit der Linken in der So. In einem ministeriellen Erlaß werden die Regierungspräfizialdemokratie höchst unzufrieden. Aber sie vermeidet es doch, so denten und der Berliner Polizeipräsident ersucht, die mit der BeDie durch das Los ausscheidenden vier Aufsichtsratmitglieder plump ihre Sympathien mit der Fraktionsmebrheit auszusprechen, aufsichtigung des Verkehrs mit Brot betrauten Beamten und Sachwie es etwa die Berliner Neuesten Nachrichten" tun. terständigen sowie insbesondere auch die öffentlichen Nahrungs- Bauer, Ebert, Fräßdorf und Dr. August Müller werden wiederDies Unternehmerblatt hält es fogar für nötig, Fraktionsmehrheit mitteluntersuchungsanstalten anzuweisen, der Verfälschung des gewählt und war, da Anträge gemäߧ 28 26jab 3 des Gesellschaftsund Barteivorstand in ihrem Rampfe gegen die Oppofition" zu er- Brotes, das zurzeit das allerwichtigste Nahrungsmittel ist, gang bertrags nicht eingelaufen waren, damit die Generalversammlung mutigen. Es schreibt: besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und gegen Fälscher mit allem zu schließen. I
89 675,28 M., minus 14 789,76 M. berrechneter, aber nicht zur Gutschrift gekommener Gewinnanteile: 74 885,52 M. Der Rest von 4167,11 M. ist auf neue Rechnung vor zutragen. Als Revisor wird Herr Bästlein aufs neue bestellt und als Erfaßmann zum Aufsichtsrat für den zum Militär eingezogenen Herrn Turnau Herr Mar Mendel einstimmig gewählt.