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bulgarischer bericht. Sofia  , 28. Juni.  (W. T. B.) Der General st ab meldet vom 27. Juni: Die Lage an der mazebonischen Front ist unverändert. Das schwache Geschützfeuer im Tale des Wardar und auf dem Südabhang des Belassitza geht täglich auf beiden Seiten weiter. Am 24. Juni haben wir durch unser Feuer die Franzosen gezwungen, ihre Stellungen nörd- lich der Ortschaft Gorni Poroj zu räumen. Gestern zerstörte das Feuer unserer Artillerie auf dem rechten Ufer des Wardar zwei feindliche Geschütze. Außerdem rief es eine Explosion in Munitionsdepots hervor. An der ganzen Front finden für uns günstig verlaufende Gefechte zwischen Patrouillen und Vorposten statt. Fast täglich werfen femdliche Flieger weiterhin Brandbomben auf die Felder und Gebiete der Dörfer Karaghiozlu, Karakeuy, Orazla, Zaineli und Ghendjeli, die am unteren Laufe der Nesta liegen. Sie wurden besonders am 25. Juni heimgesucht. Am 26. Juni bombardierte ein feindliches Flugzeug wirkungslos das Dorf Merzentzi.
Keine deutschen   v-boote gesunken. «mtlich. Berlin  , 28. Juni 1V16.(W T.».) Die immer wiederkehrende englische   Behauptung, auch von offizieller Seite, daß eine grSßcre Anzahl von deutschen   V-Booten während der See- schlacht vor dem Skagerrak   vernichtet worden sei, ist völlig aus der Luft gegriffen. ES hat lein einziges deutsches V-B»»t an der Seeschlacht teilgenommen, und e» konnte daher während der Seeschlacht auch keines verloren gehen. Auch sind sämt« liche zur Zeit der Seeschlacht in See gcwcsrur« V-Bootc wohlbehalten zurückgekehrt. Lustkämpfe im Nigaischen Meerbusen. Amtlich. Berlin  , 28. Juni. fW. T. B.) Am 26. Juni zwang eine? unserer Marineflugzeuge am westliche» Eingang zum Rigaischen Meerbusen im Kampf mit fünf russischen Flug- zeugen eines derselben zur Landung. Im Verlaufe eines weitere» LuftkampfeS» der sich zwischen fünf deutschen   und ebenso viele« russische» Flugzeuge» in der- selben Gegend abspielte, mußten zwei feindliche Flugzeuge schwer beschädigt laude«. EineS nusercr Flugzeuge ging in- folge Treffer« in de» Propeller auf da« Wasser nieder»ud wurde versenkt. Die Besatzung wurde von andere« deutschen  Flugzeuge» aufgenommen uud nach ihrem heimatlichen Stütz- Punkt gebracht. Obwohl die Flugzeuge heftig von Zerstörer« beschossen wurden, sind sämtliche Flieger«nd Beobachter unversehrt zurück- gekehrt. Aufbringung eines belgischen Dampfers. Blissingen, 28. Juni.  (W. T. B.) Ein hier eingelaufener Post- dampf« beobachtete, wie ein deutsche« Torpedoboot«inen Fisch- dampfer aufbrachte, anscheinend belgischer Nationalität, der nach Brestens oder Zierikzee gehört. Gesterreichisthes Dementi. Wien  , 28. Juni.  (W. T. D.) Gegenüber einer Stefanimelbung, daß am 25. Juni italienische Einheiten in Durazzo   zwei Dampfer von 5000 bzw. 3000 Tonnen, beladen mit Waffen und Munition, versenkt hätten, stellt da« Wiener k. k. Telegraphen-Äorrespondenz- burcau fest, daß nur ein leerer Dampfer von 560 Tonnen versenkt wurde. Alle« übrige existiere nur in der Phantasie der Agenzia Stefan!.__
preis- unö Lohnfragen in EnglanÜ. Au« Amsterdam   wird un« geschrieben: Eine Delegation der Arbeiterorganisationen hat am 22. Juni dem Vorsitzenden de« englischen Arbeitsamt« eine Reihe von Forderungen unterbreitet. Di« Hauptforderung ging dahin, daß da« Arbeitsamt mit Hinblick darauf, daß die von der Regierung durch- gesetzte Begrenzung der Löhn« eine den gestiegenen Lebenskosten entsprechende Lohnsteigerung verhindere, die Lebensmittelpreise reguliere. Insbesondere'solle der Staat den inländischen Pächtern die Weizenpreise diktieren. Die Pächter hätten erklär«, daß sich bei einem geringeren Preise als 10 Schilling für den Ouarter der Anbau nicht lohne, aber im Juni 1015 sei der Preis auf 60 Schilling gestiegen. Luch forderte die Delegation die Verbilligung des Kohlen- preise« für die kleinen Verbraucher. Der Präsident de« HandeiSamt« Harcourt erwiderte mit Hinweisen auf den Arbeitermangel, den Schiffsmangel, die Bedürf- nisie der Alliierten und andere Schwierigkeiten. Die Festsetzung von Höchstpreisen, schloß er. würde die einheimisch« Erzeugung und die Zusuhr aus neutralen Ländern vermindern. Die Regierung werde, sobald da» zum Studium der Lebensmittelpreise eingesetzt« Spezial- komitee de» Arbeitsamt»(das sich gleichfall« am LS. versammelt hatte. Anm. d. Ber.) seinen Bericht erstattet habe, so schnell wie mög- lich Beschlüsse in dieser Frage fassen. Die Exekutive de» britischen Bergarbetterverbande« hat beim Arbeitsamt gegen«ine« Schilling gegenüber dem Tonnen- preis vor Kriegsausbruch übersteigende Erhöhung de» Preises für Hauskohle Protest erhoben. Der VerbandSvorsttzcnde Genosse S m r l I i e führte in einem Interview dazu folgendes aus: Vor einigen Tagen haben die Kohlengrubenbrsitz« eine weitere Erhöhung des Preises der Hautbrandkohle um 2 Schilling 6 Pence bis 3 Schilling siir die Tonne in Aussicht gestellt. Di« verband»- exekutive legt Wert darauf, klar zu machen, datz die Bergarbeiter in keiner Weise für die Preiserhöhung verantwortlich sind, sondern nur die Unternehmungen, die schon jetzt riesige Profite machen. Die weitere Preiserhöhung der Kohle mutz schon darum bekämpft werden, weil ein großer Teil der Produktion für Betriebe, die für die Re« gierung arbeilen, in Anspruch genommen wird und der neue Auf- schlag so gröhlentcil« von den Steuerzahlern bezahlt werden müßte. Die Verteuerung der HauSkohle würde ab« auch namentlich die schlechter bezahlten Arbeiterschichlen schwer treffen. Wahrscheinlich würde sie Forderungen von Lohnerhöhungen hervorrufen. Die Bergarbeiter sind nicht gewillt, zuzulassen, daß die Preiszuschläge einfach in die Taschen der LergwerkSeigentümer fließen. Aber die Bergarbeit« wünschen keine Preiserhöhung zum Zweck einer Lohn- «höhung für sich selbst. * Letzten Monat«hielten laut»Daily Telegraph�   870 000 Ar­beit« Lohnerhöhungen, die sich auf 81 000 Pfund die Woche be- laufen, und zwar erhalten Landarbeiter in den nördlichen Provinzen Englands, gemäß»Daily Expreß  " vom 17. Juni, jetzt neben freier Unterkunft und Verpflegung einen Wochenlohn von 2 Pfund. Die Löhne der schottischen Bergleute sind taut»Daily Ehronicle' vom 15. Juni von V sh auf Ö sh   6 p pro Tag hinaufgesetzt worden; die Bergleute batten 1 ab Lohnerhöhung gefordert. 6000 Wattier Stahlarbeiter faßten laut»Morning Post" vom 1«. Juni am 17. Juni einen Beschluß in Eardiff, der die Abschaffung der Höchstlohnsätze fordert. Eine Abordnung soll dem Handel«-
Ministerium die Sache der Arbeit« unterbreiten. Falls kein zu« fricdenstellend« Schiedsspruch zustande kommt, sollen die Arbeits- Verträge gekündigt werden. Die betroffenen Werke find Ebbw Vale, Cyfartfha und DowlaS, Cardiff  . » London  , 26. Juni.  (W. T. B.)»Daily NewS' meldet: Der Aus- stand der Baumwollspinner in Bradford, der etwa 15 000 Textil- arbeiter berührt, dauert fort. Er zieht andere Industrien in Mit- leidenschaft. Die Arbeiterführer sind gegen den Ausstand, dessen Ursachen die Ablehnung von Lohnforderungen sind. Das Plänemachen öer pariser Wirtschasts- konferenz. Paris  , 27. Juni.  (W. T. B.) Meldung der Agencc Havas. Der M i n i st e r r a t hat die Beschlüsse der Wirt- schaftlichen Konferenz der Alliierten geprüft und den Bei- tritt der französischen   Regierung zu allen ihren Ent- schließungcn ausgesprochen. Die parlamentarischen HandelSausschüsie der alliierten Mächte werden sich in dieser Woche gleichzeitig mit den Vor» arbeiten für die nächste interparlamentarische Konferenz be- schästigen. Der Vorstand des französischen   Ausschusses hat bereits einen Einfluß der abgehaltenen Konferenz auf die Wirtschaftspolitik der Alliierten festgestellt. Auf dem Pro- gramm der nächsten Konferenz steht die Vereinheitlichung der beim erstenmal den parlamentarischen Vereinigungen in Paris  vorgelegten Fragen und die Ausarbeitung von Maßregeln, welche die Handelsbeziehungen zwischen den jetzt Kriegführen- den regeln sollen, besonders: 1. Verbot des Handels mit dem Feinde. 2. Ausführung bestehender Verträge. 3. Eintreibung von Schuldforderungen bei den Feinden. 4. Einziehung feindlichen Eigentums. 5. Patent- und Fabrikmarkenrecht. 6. Einfuhr- und Ausfuhr- Verbote. 7. Organisation nach dem Handelskriege: Zoll- einigungen zwischen den Alliierten, Aufsicht über naturalisierte Ausländer usw. Außerdem wird eine Vereinheitlichung der Gesetze über Vergütung der Kriegsschäden in den verschiedenen Ländern erwogen. Die nächste Konferenz wird über einheitliche Grundsätze gegenüber falscher Warenbezeichnung, über internationale Maßregeln zur Ueberwachung deutscher Versicherungsgesell- schaften, über eine Durchsicht der Brüsseler Akte, betreffend den Waffen- und Alkoholhandel in den Kolonien der Entente und über eine Vereinheitlichung von Zollbezeichnungen zu be- schließen haben. Im Dezember wird eine Konferenz der Alliierten in Paris  zusammentreten, um die Grundlagen für ein Kartell ihrer Handelsmarinen festzulegen. Die holländische Kriegssieuer beschloffen. Haag, 23. Juni.<W. T. B.) Die Zweite Kammer hat zwei Gefctzentivürfe angenommen, die eine außerordentliche Kriegssteuer auf Vermögen und Einkommen vorsehen. Man er- warlet von dieser Steuer ein Erträgnis von 100 Millionen Gulden. Jut Zrage der Disziplin. DerAvant i", das Zentralorgan der italienischen Partei, berichtet über einen Vorfall aus der italienischen Arbeiterbewegung, der die Disziplinlosigkeit jener sonst die Disziplin stets im Munde führenden Gewerkschaftsführer kennzeichnet, die jetzt in ihrem Kampf gegen die ihnen nicht genehme grundsatztreue Hal- tung der Partei- und Gewerkschaftsinstanzen sich ostentativ über den Willen der Massen und die Beschlüsse der Organisationen hin- wegsetzen und Politik auf eigene Faust treiben. Bekanntlich hat der Mitte Mai stattgefundene Generalrat der Confederazione del Lavoro, der italienischen Gewerkschaftszentrale, unter Mißbilligung der Teilnahme des Generalsekretärs R i g o I a an der Pariser   Zusammenkunft der Gewerkschaftsführer der En- tenteländer den Beschluß gefaßt, die Teilnahme an der geplanten Vonkonferenz der Gewerkschaftsführer der Ententeländer in London  abzulehnen, da derartige Konferenzen der Arbeit« einzelner Mächtegruppen nur geeignet sind, die Spaltung der Arbeiterint«- nationale zu vertiefen. Nun hat aber neulich der Vorstand der Arbeitskammer von Genua  . Sampierdarena eine Resolu- tion angenommen, in der sie dem Londoner   Kongreß zustimmt und ihm die»Zustimmung aller Genossen" übersendet. Das Mitglied der Arbcttskammer, Feltce S o m m a r i v a, erhebt dagegen im Avanti" Protest und weift besonders darauf hin, daß dieser Be- schluß gefaßt wurde, ohne die Anschauungen der angeschlossenen Verbände und Mitglieder zu hören, von denen viele Gegner dieses Beschlusses seien. DerAvanti" bemerkt zu diesem Protest des Genossen Sommariva: Die Arbeitskammer von Genua  -Sampierdarena   ist eine von jenen Arbeiterorganisationen, die stets eine große Liebe für die Disziplin zur Schau getragen haben. Die Führer der Kammer servierten uns diese Dtszivltn in allen nur möglichen Saucen. Seit dem Auebruch des Kriege» aber haben diese braven Leute ganz und gar die Fassung und damit auch die Disziplin verloren. Und so fassen sie denn Beschlüsse, die im absoluten Wider- spruch zu denen der Gewerkschaftszentrale(Confederazione del Lavoro) stehen und hierbei werden die Mitglieder dieser Organisation überhaupt nicht gefragt. So haben wir denn heute folgende Situation, die in Wahrheit recht komisch ist. Ludovico C a l d a, der zuerst das Sekretariat der Confederazione del Lavoro   niederlegte, weil er nicht mit der Masse der Organisierten in der Frage des Krieges übereinstimmte und hierauf seine Demission bis zur Beendigung des.Krieges wieder zurückzog, beschließt jetzt zusammen mit den kriegsfreundlichen Syndikalisten nach London   zu gehen, in voller Uebereinsttmmung mit jener französischen   EonfädSratton GSnöral du Travail, gegen die er stet» die feurigsten Geschosse schleuderte. Und hierdurch setzt er sich in vollen Widerspruch mit der Leitung dr italienischen Ge- Werkschaftszentrale, deren Mitglied er ist. Und die guten Arbeiterorganisatoren und Sekretäre der Kam- mern und Föderationen, die sich über denAvanti" empören und seine Haltung mißbilligen und beklagen... haben auch nicht ein Wort des Bedauerns gegen den Bürger Ludovico und die Lei- tung der Genueser Arbeitskammer, die in solcher Weise ihre Pflichten als Mitglieder und Vertreter einer nationalen Arbeiter- organisation verstehen. Das sind die heiteren Begleit rscheinungen der Situation." Aehnliche und weit bitterere Betrachtungen über die Disziplin. anbeter ließen sich in Hülle und Fülle auch bei uns anstellen. »Unsere Lanösleute im /luslanöe/ Das Pariser russische sozialistische BlattNasche Slowo" bringt unter dieser Stichmarke folgende hübsche Glosse über die politische Geschäftsreise" der russischen bürgerlichen Parlamentarier nach Italien  : Nr. 1. Bei dem Besuch, den die russische»parlamentarische" Delegation den Munitionswerken in Terny, in der Nähe von Rom  abstattete, übermittelte das Mitglied de» ReichSratS, Fürst La-
banow-RostowSkh den Arbeitern dieser Werke einen Gruß.» von den russischen Arbeitern! Es heißt nun, daß dieser autoritative Vertreter des russischen Proletariats sich auf telegraphischem Wege dem Protest der Re- daktion deS.Prisyw"(des Organs der Plechanow  -Gruppe) gegen die Unterzeichnung des Kientaler Munifestes durch die russischen Dele- gierten angeschlossen habe. Nr. 2. Beim Empfang der teueren russischen Gäste im römi- schen Senat brachte der Präsident M a n f r e d i ein Hoch au« auf dengroßen und herrlichen Zaren... Alexander lll"! Enthusiastischer Beifall... Nr. 3. In der römischen Kammer wiederum wurde einem anderen Toten übel mitgespielt, und zwar dem General L a m a r- m o r a, dessen Büste aus dem Empfangssaal entfernt wurde. Zur Information der Gcschichtsunkundigen: General   Lamar- mora war der Befehlshaber der piemontesischen Truppenabteilung, die zusammen mit den teueren Verbündeten, den Engländern und Franzosen  ... am Krimkrieg teilgenommen hat. Nr. 4. An Stelle des General Lamarmora schmückte die Büste des vergötterten Monarchen Nikolaus II.   den Empfangssaal. Noch ein anderer Schmuck war vorhanden: nicht in Marmor oder Farben, sondern in natürlicher Gestalt... Georgij Plechanow  , der zu diesem patriotischen Zweck den Frieden der Olivenhaine von San Remo   verließ... Für den künftigen Biographen des berühmten Sozialdemo- kraten sei bemerkt, daß die revolutionäre UnVersöhnlichkeit auch hier unseren Führer nicht verlassen hat: er stand mit dem Rücken zur vergötterten Büste!" tzughes übe? sein Programm. Amsterdam  , 28. Juni.  (W. T. B.) Einem hiesigen Blatt zufolge erfährt dieTimes" aus New Aork, daß das Komitee der Fortschrittspartei mit 32 gegen 15 Stimmen beschloß, den Rat Roosevelts zu befolgen und Hughes seine Unter st ützung zu gewähren. Hughes dankte in einem Telegramm, in dem er sein politisches Pro- gramm andeutet. Er wirft darin Wilson schlappe Haltung gegenüber Deutschland   vor, und daß es ihm nicht geglückt sei, den Ränken von Ausländern, die sich die Vereinigten Staaten als Schauplatz für ihr Treiben wählten, ein Ende zu machen. Ferner, daß er nicht für eine entsprechende militärische Vorbereitung Sorge trug. Hughes macht Wilson für die mexikanische Tragödie verantwortlich. Wilson habe auch eingesehen, daß Schutzzölle für den Handel notwendig sein würden. Die de- mokratische Partei sei nicht imstande, die Interessen der Nation zu fördern. Der Konflikt mit Mexiko  . London  , 27. Juni.  (W. T. B.)»Daily Telegraph  " meldet aus Washington   vom 26. Juni: Während der Vertreter Mexikos   erklärt, daß Carranza im Prinzip bereit fei, die Vermittlung der spanisch- amerikanischen Republiken anzunehmen, war bezeichnenderweise bei der gestrigen Besprechung Wilsons mit Führern de« Kongresses und dem Vorsitzenden der Kommission für auswärtige Angelegenheiten von Vermittlung keine Rede. Man weiß, daß Lansing die Ansicht vertritt, daß es nichts zu vermitteln gebe. »Morning Post" meldet aus Washington   bom 26. Juni: Bor Ende dieser Woche drhfte die Frage entschieden sein, ov cS Krieg mit Mexiko   gibt. DaS Ergebnis der Besprechung Wilsons mit Mitgliedern des Kongresses war, daß ein Einmarsch in Mexiko   nur dann nicht staUfinden wird, wenn Carranza die amerikanischen For« derungen annimmt, seine Gesangenen freigibt und erklärt, daß er keine wetteren feindseligen Handlungen begeben werde. New Aork, 28. Juni.  (W. T. B.) Meldung deS Reuter- schen Bureaus. Die Morgenblätter erklären, daß im Falle, daß weitere Freiwillige zum Dienst in Mexiko   aufgerufen werden sollten, R o o s e v e l t sich darum bewerben wird, zum Generalmajor ernannt zu werden und 12000 voll- st ändig ausgerüstete Mannschaften ins Feld führen zu dürfen. Die Rekrutierung ist schon im Gange. Washington  , 28. Juni.  (W. T. B.) Meldung des Rcutcrschen Bureaus. Wenn Carranza die bei Carrizal gemachten amerikanischen   Gefangenen nicht vor heute abend in Freiheit setzt, wird Wilson w ah r s ch e in Ii ch m o r g e n den Kongreß um die Ermächtigung ersuchen, sie mit Gewalt zu befreien. London  , 28. Juni.  (W. T. B.)»Times" erfährt auS New V o r k vom 27., daß die Lage unverändert ist. Die Versuche einiger südamerikanischer Staaten, Wilson zu einer schiodSgericht- lichen Austragung des Konflikts zu bewegen, sind natürlich miß- glückt. Wilson will die Wirkung seiner Note nicht durch ctwaS abschwächen, was den Anschein erregen könnte, als ob es ihm mit seiner Kriegsdrohung nicht ernst sei. ES kommen noch immer ameri- konische Flüchtlinge aus Mexiko   an. Die Abreise der ersten Milizabteilungen wurde durch den Mangel an Schlafwagen ver- zögert.»Daily Telegraph  " erfährt aus New Vor! vom 27. d. M.: Die Lage in Mexiko   scheint sich, von Carrnnzas Standpunkt au? be- trachtet, gebessert zu haben, und zwar hauptsächlich deshalb, weil Per- shing seine OperntionsbasiS hundert Meilen näher an die Grenze ver- legt haben soll. Es läßt sich aus den vorliegenden Berichten nicht mit Sich«heit annehmen, ob Pershing sich auf der von Mexiko  vorgeschlagenen Linie zurückgezogen hat. Aber wenn man die Karte zu Rate zieht, scheint es sich so zu verhalten. Auch darüber, ob Pershing sich zurückgezogen hat, um seine Truppen zu sammeln oder um die mexikanische Regierung zu befriedigen, läßt sich nicht» sagen. ES scheint aber, als ob jetzt eine Lösung ohne Krieg ge- funden werden kann, wenn Carranza auf den Wunsch der Ver- einigten Staaten eingeht und die amerikanischen   Gefangenen freigibt. Die MC- Staaten für friedliche Beilegung des Konflikts. Santiago de Chile  , 28. Juni.  (W. T. B.)(Meldung der Agence Havas.) Es hat ein lebhafter Austausch von Mitteilungen zwischen den Staatskanzleien von Chile  , Argentinien   und Brasilien   hinsichtlich des Konfliktes zwischen Mexiko   und den Vereinigten Staaten   statt- gefunden. Die Ansicht herrscht in den amtlichen Kreisen vor, daß der Konflikt auf friedliche Weise beigelegt werden wird.
Letzte Nachrichten. Ansamminngen in Berlin  . Berlin  , 29. Juni.  (W. T. B.) Nach den bis zum späten Abend vorliegenden Berichten haben am gestrigen Tage in verschiedenen Stadtteilen größere und kleinere Menschenansammlungen stattgefunden: sie wurden, ohne baß die Polizei genötigt war, Verhaftungen vorzu- nehmen, ohne Mühe zerstreut.