Einzelbild herunterladen
 

daran, die Arbeiter unzufrieden zu erhalten. So lange aber das in unserem ganzen lieben Deutschland als wahr und begründet[ vereine ihre alljährlichen Prämiirungsfeste mit dem nöthigen Ziel der Beseitigung der Unterdrückung einer Mehrheit durch eine behandelt worden. Minderheit nicht erreicht ist, werden die sozialdemokratischen Ar­beiter unzufrieden bleiben; sie werden es bleiben, bis alle Menschen in einem Zustande wirklicher Freiheit und Gleichheit sich befinden werden.( Gelächter.) Sie lachen darüber mit Unrecht; der Kampf ist entbrannt, wird in den nächsten Jahren in kolosjalen Dimen fionen weitergeführt werden und nicht aufhören, bis dieses Biel erreicht ist. Für die Lehren der Geschichte haben wir einen sehr feinen Sinn, aber auf der anderen Seite auch ein sehr feines Dhr für den geschichtlichen Bergehensprozeß. Die Geltung der An­schauungen des Herrn Hirsch von der Harmonie zwischen Kapital und Arbeit nähert sich immer mehr ihrem Ende, und diese Auf­fassung wird von der unsrigen abgelöst werden.

Abg. Möller: Die Herren werden nicht bestreiten können, daß sie sehr zahlreiche Stimmen von Nicht- Sozialdemokraten bekommen haben. Es ist eine Illusion, zu glauben, daß alle Ihre Wähler zielbewußte Sozialdemokraten waren.( Bizepräsident Graf Ballestrem bittet, bei dem Gegenstande der Debatte zu bleiben.)

debatte zurückzufallen.)

Abgeordnetenhaus.

Dresden , 18. April. Die für vorigen Sonnabend Abend beabsichtigte Versammlung mit dem Thema: Die Versammlungs­freiheit und die Stellung der Behörden zu derselben" wurde von der Polizeibehörde verboten. Es erfolgte dies Verbot auf Grund des§ des Vereins- und Versammlungsgesetzes.

Tokales.

"

"

patriotischen Brillantfeuerwerk, zu denen regelmäßig die liberale Stadtverwaltung Vertreter in Amtstracht" entfendet, in Szene Hamburg, 14. April. Die Vorstände der drei sozialdemo- feßen. Am 3. d. M. fand das Prämiirungsfest der Weißbier­fratischen Vereine Hamburgs wenden sich an die Bevölkerung wirthe und am 10. d. M. findet dasjenige der Gastwirthe statt. Hamburgs mit folgendem Aufruf: Die Vorstände der drei Wenn man sich vergegenwärtigt, wie generös namentlich die sozialdemokratischen Vereine Hamburgs richten an die Bevölke Herren Gastwirthe ihre Hilfsarbeiter entlohnen, so kann man es rung Hamburgs und Umgegend die dringende Bitte, zum Beweise begreiflich finden, daß gerade sie sich angelegen sein lassen, der Theilnahme an der Maifeier, ihre Lebens- und sonstigen Dienstboten" zu fesseln durch Prämien, die aber leider der Bedürfnisse nicht erst am Sonntag, den 3. Mai, sondern schon vorgedachten Generosität nur zu sehr entsprechen. Während der vorher einzukaufen, damit auch den Handlungsgehilfen Gelegen- Hausfrauen- Verein doch wenigstens etwas Reelles bietet, nämlich heit geboten wird, sich an der Maifeier zu betheiligen. Keine Prämien in Gestalt von baarem Gelde, Schmuckgegenständen Hausfrau sollte irgend welchen Kaufmann oder Krämer am u. dergl. m., machen die Gastwirthe fich die Sache leichter. Vor­3. Mai mit Einkäufen beläftigen. bedingung ist selbstverständlich, daß die Dienstzeit bei einer und derselben Herrschaft abfolvirt werden muß. Für eine dreijährige treue" Dieufizeit wird nun ein, Diplom", für eine sechsjährige ,, treue" Dienstzeit eine filberne ,, Medaille" gewährt. Das erstere können sich die Treudienenden" einrahmen lassen oder hinter den Spiegel stecken; Die zweite können sie gewissermaßen als Gastwirths- Orden im Knopfloch tragen, beide Prämien" sind also lediglich Dekorations­Abg. Hirsch: Herr Dechelhäuser hat gewiß nicht gemeint, stücke! Die dritte Prämie erst, die nach zehnjähriger treuer Dienst­daß die Arbeiterausschüsse Rampfinstitute gegen die Sozialdemo zeit gewährt wird, hat einen scheinbar reellen Hintergrund. Diese tratie sein sollten; er hat von ihrer Wirkung ein Zurücktreten Prämie besteht nämlich in einem Diplom mit der Anwartschaft" der Sozialdemokratie erwartet. Daß die tlaffenbewußten Arbeiter alle Sozialdemokraten sind, ist ebenfalls eine unrichtige Be­auf die Theodor Müller- Stiftung. Ganz abgesehen von der Leichtigkeit. mit der die Gewährung dieser Prämie durch vor­hauptung. England beweist das Gegentheil, dort bilden die Sozialdemokraten nur ein schwaches Häuflein.( Bizepräsident Graf auch von uns schon einmal bei seinem Entstehen gewürdigte ziemlich werthlosen Wechsel auf die Zukunft. Die Theodor Müller­Unter einer neuen Flagge segelt vom 1. April ab das berige Entlassung umgangen werden kann, bildet dieselbe einen Balleſt rem ersucht auch diesen Redner, nicht in die General- obsture Winkelblättchen, Der Arbeitgeber", Organ für die In Stiftung ist eine Schöpfung des deutschen Gastwirthe- Verbandes. § 134 h wird mit den redaktionellen Anträgen Gutfleisch und teressen der Kapitalisten, insbesondere gegen die gemeingefähr. Diesem gehören 3. 3. 194 Vereine an, welche alle Prämiirungs­lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, so ungefähr lautete feste veranstalten. Die Weißbierwirthe haben in diesem Jahre dem Antrage Schmidt- Elberfeld, aber unter Ablehnung des An- damals die Devise. Jetzt betitelt sich das Blättchen Staat und Personen mit der letzten Prämie prämiirt, gewiß eine riesige trages Gutfleisch- Hähnle angenommen. Gegen 5 Uhr wird die Fortsetzung der Berathung auf Familie, Baterländische Blätter, insbesondere zur Bekämpfung Sahl bei einer Mitgliederzahl von über 2000! Angenommen nun, Donnerstag 11 Uhr vertagt. der Sozialdemokratie". Die Abänderung des Namens dürfte ein jeder Verein prämiirt eine solche kleine Bahl, so machte dies wohl darauf berechnet sein, auch andere Leute als blos Kapitalisten doch immerhin 5X194-970 Anwärter in einem Jahre aus. Die und Arbeitgeber" anzulocken. Theodor- Müller- Stiftung hat nun nach einem zehnjährigen Be­Spaßhaft ist das" Programm" des sozialistenfresserischen stehen einen Fonds von ca. 50 000 M. Diese Summe zu 4 pCt. Blattes. Die Zeitschrift Familie und Staat" soll dazu dienen, verzinst ergiebt einen Zinsertrag von 2000 m. jährlich; diesen an 69. Sigung vom 15. April, 11 Uhr. Am Miniftertische: Herrfurth und Kommissarien. allen das Volkswohl schädigenden Bestrebungen entgegenzutreten 970 Anwärter vertheilt, die folossale Summe von 2 M. und ( da empfehlen wir ihr, dem kürzlich erst aufgedeckten Komplott einigen Pfennigen jährlich per Kopf! Und doch hat die Theodor Die zweite Berathung der Landgemeinde- Ordnung der Unternehmer gegen die Arbeiterklasse entgegenzuwirken d. Reb.), Müller- Stiftung den Zweck, in Noth gerathene, brave, bejahrte wird fortgesetzt im Abschnitt VI: Verwaltung der Land- insbesondere die Bestrebungen der Sozialdemokratie, wie sich solche Fachleute zu versorgen"! Demgegenüber ist ja die Altersrente gemeinden. in deren Literatur verhüllt und unverhüllt zu erkennen geben, eine wahre Goldgrube! Und mit solchen Mitteln sucht man den vor Augen zu führen, um damit unsere Mitbürger endlich aus Dienstboten, der Welt Sand in die Augen zu streuen, zu diesem dem Schlummer zu wecken, in welchen sie sich gewiegt haben." Zwecke veranstaltet man Prämiirungsfeste, von denen der Ver­Bravo! Einen derartigen Plan tönnen und müssen wir nur mit bandspräsident Emil Wiese fagt: solche Feste sind erfreulich zu der allergrößten Freude begrüßen. Also nur immer munter die einer Zeit, wo Unzufriedenheit, Neid, Mißtrauen und Untreue bisher in Schlummer gewiegten Mitbürger" aus demselben er- so vielfach wahrgenommen wird"; angesichts der vorgeführten wecken und dieselben aufklären über die Bestrebungen der Sozial. Thatsachen wagt er zu behaupten:" Der deutsche Gastwirthsver­demokratie! Mehr wollen wir ja auch gar nicht. Aber das Gine band betrachtet es als erste und heilige Pflicht, seine Treu­bitten wir uns dabei aus: Keine Flausen gemacht, ohne Lügen gedienten in Zeiten der Noth zu schüßen"!- Die geringe Bahl und Verdrehungen die wahren Bestrebungen der Sozialdemokratie der Prämiirten beweist erfreulicher Weise zur Genüge die ver den Lesern flargelegt! Bisher ist das keineswegs der Fall. Im lorene Liebesmühe"! Gegentheil, die vorliegende Nummer enthält alles weniger als eine Erklärung der sozialdemokratischen Bestrebungen. Was in und der bis zum Petriplas sich erstreckenden Häuser wird das Nach der Niederlegung des Kölluischen Nathhauses der uns vorliegenden Nummer über dieselbe gefagt ist, das ist frei gewordene Terrain nur bis etwa ein Drittel der Fläche mit nur eine Karrikatur der Sozialdemokratie. Wir wagen es nicht und wollen es auch durchaus nicht, an dem guten Willen des einem kleinen Ergänzungs- Rathhause bebaut werden, während die Leiters des Blättchens zu zweifeln, aber der geehrte Herr versteht übrige Fläche zur Verbreiterung der Gertraudten- und Scharrn­es eben noch nicht ganz. Er will wohl über die Be- ftraße Verwendung findet. Mit dem Köllnischen Rathhause wird ein Bau verschwinden, an welchen sich mannigfache Erinnerungen strebungen der Sozialdemokratie schreiben und dieselben unverhüllt" flar legen, er vergist dabei aber eine Kleine Neben- nüpfen. Nach Fidicin lag dort seit dem Jahre 1515 bie jache, daß man nämlich, wenn man über einen Gegenstand etwas war dieser Bau bereits baufällig, so daß schon im Jahre 1656 Harnischkammer und der Rathsstuhl von Kölln. Im Jahre 1612 schreiben will, man diesen auch kennen muß. Mit Redensarten war dieser Bau bereits baufällig, so daß schon im Jahre 1656 offenbart man nur seine Unwissenheit, welche man vergeblich der Ecke der Breiten- und Gertraudtenstraße, die sogenannte wie: Berstörer von Religion, Eigenthum, Staat und Familie" Näumen dieses Baues befand sich die Rüstkammer, unterhalb, an wieder von Neuem gebaut werden mußte. In den oberen Laube, ein mit Glasfenstern versehener Vorbau, vor welchem an hinter solchen Schlagwörtern zu verbergen sucht. Unvereinbar mit einer wirklichen Darlegung der sozialdemo­kratischen Ziele und Bestrebungen sind auch Redensarten von großen Gerichtstagen und Gemeindeversammlungen die Einwohner Nach§ 81 soll die Wahl des Gemeindevorstehers durch zu verheyten und noch nicht verhetzten Arbeitern". Richtig ist der Stadt zusammenkamen, und wo auch öfters Hinrichtungen ruf stattfinden können, wenn keiner der Wähler Widerspruch jedoch schon die Erkenntniß und das zeugt bereits von einem vorgenommen wurden. Nach der Seite der Scharrnstraße lagen die Rathswaage, und vor dieser Die Abgg. Eberty, v. Strombeck, v. Huene und Weber- guten Schritt vorwärts auf dem Wege der Einsicht, daß es aus ftanden die Brotscharren. Nach dem Petriplate hin lag Salberstadt erklären sich für die Streichung des§ 81; Wider zu wollen. Falsch ist aber noch die Meinung, daß es Demagogen Halberstadt ist, auf die spruch gegen eine Wahl durch Zuruf werde nicht leicht er- und sonstigen Lügnern und Schleichern gelingen könnte, die noch hoben werden, weil der Betreffende sich leicht Feindschaften aus nicht verheyten" Arbeiter noch weiter in ihrer Dummheit oder fetzen tönne. Die übrigen Paragraphen dieses Abschnitte, sowie Ab- gebrauchen wir lieber einen Ausdruck des geschätzten Blättchens, schnitt VII: Aufhebung der mit dem Besitze gewisser Grund- in ihrem Schlummer zu erhalten. ftücke verbundenen Berechtigung und Verpflichtung zur Ver- Folgender Satz: waltung des Schulzenamts(§§ 90-99) werden ohne Debatte genehmigt.

Nach§ 78 sollen Gemeindevorsteher und Schöffen auf sechs Jahre gewählt werden. Die Kommission hat den Zusah ge macht, daß die Gemeindevertretung die Anstellung eines befoldeten Gemeindevorstehers beschließen kann; dieser kann dann auch außerhalb des Kreises der Gemeindeangehörigen gewählt werden, und zwar erfolgt die Wahl auf zwölf Jahre.

Abg. v. Bockelberg will den Gemeindevorsteher auf zwölf Jahre wählen lassen, während Abg. v. Huene den von der Rom­mission beschloffenen Zusatz streichen will.

Abg. Eberth( dfr.) empfiehlt die Annahme des von der Rommmission vorgeschlagenen Bufates; wenn man befürchte, daß dadurch das bureaukratische Element das Uebergewicht gewinnen tönne, fo empfiehlt es sich vielleicht, die Vorschrift so zu faffen, daß befoldete Gemeindevorsteher nur da bestellt werden tönnen, wo ein tollegialischer Gemeindevorstand besteht, so daß neben dem bezahlten Beamten auch die Schöffen im Ehrenamte an der Leitung der Gemeide betheiligt sind. Redner stellt einen dahingehenden Antrag. Der Antrag Eberty wird abgelehnt und entsprechend dem Antrag v. Huene der von der Kommission vorgeschlagene Busat gestrichen. In§ 78 wurde auf Antrag des Abg. v. Huene eine Nende rung dahin angenommen, daß das in dritter Lesung event. wieder herzustellende mehrfache Stimmrecht der Gemeindemitglieder (§ 48) bei der Wahl des Gemeinde- Vorstehers durch die Ge­meindeversammlung zur Anwendung kommt.

erhebt.

Gemeindevertretung umfaßt die§§ 100-114. Gs liegen hierzu Abschnitt VIII: Geschäfte der Gemeindeversammlung und einige redaktionelle Anträge des Abg. Boht vor, die zum Theil

angenommen werden.

Nach§ 107 sollen die Sigungen der Gemeindeversammlungen und Gemeindevertretungen öffentlich sein. v. Rauchhaupt beantragt, durch Ortsstatut festzustellen, wann die Sigungen der Gemeindevertretungen öffentlich sein sollen.

einen Arbeiterschuh nehmen wir dankbar an, wir dürfen aber nicht vergessen, daß es nicht nur Arbeiter abhängig ist von dem Gedeihen der Unternehmungen, in giebt, für deren Wohl zu sorgen ist, und daß deren Wohl welchen sie Beschäftigung finden",- läßt beinahe die Wermuthung aufkommen, daß das Blättchen sich in der Adresse geirrt hat, daß es nicht die Bestrebungen der Sozialdemokratie schildern will, sondern daß es zur Förderung der Bestrebungen des Unternehmerthums da ist.

der Rathskeller und

ber

im Jahre

die Verkaufshalle 1710 abgebrochen, und an deren Stelle die Fleischscharren aufgestellt wurden. In der Gertraudtenstraße befand sich der aufgestellt wurden. In der Gertraudtenstraße befand sich der Bernauer Bierkeller. Im Jahre 1710 wurde dieses Rathhaus in feiner jetzigen Gestalt ausgebaut. Außer für Zwecke des Ma gistrats diente es auch noch als Amtslokal der königl. Servis­Kommission und später als Schullokal der Köllnischen Schule, nachdem deren Gebäude im Jahre 1730 beim Brande der Petri­der mittleren Etage der Sigungssaal und das Bureau der Stadt­verordneten, während die höher gelegenen Räume von dem Köll­Kirche zerstört wurde. Seit dem Jahre 1822 befand sich auch in eine Anzahl Räume und eine Wohnung für den Direktor in dem nischen Gymnasium benutzt wurden. Dieses erhielt auch noch den Märztagen des Jahres 1848 hat das Köllnische Rathhaus neuen Anbau des Rathhauses, wo früher die Waage stand. In Als Kuriosum wollen wir noch erwähnen, daß unter der ebenso wie das an der Ecke der Roßstraße und dem Köllnischen Der Antrag von Rauchhaupt wird gegen die Stimmen der Bericht einer Versammlung steht und zwar über einen Vortrags der Straßentampf am blutigsten war. In dem Heßlein'schen Rubrik: Aus sozialdemokratischen Versammlungen nur der Fischmarkt gelegene Haus, in welchem sich die d'Heureuſe'sche Konditorei befindet, eine hervorragende Rolle gespielt, da hier Ronservativen abgelehnt, der Antrag Neubarth dagegen mit 125 Abend des Vereins junger Kaufleute", in welchem der Professor Buche findet sich von dem Kampfe, der dort getobt, eine anschau­gegen 116 Stimmen angenommen, trotzdem die Nationalliberalen, der Theologie Dr. Harnack einen Bortrag über irgend ein fröm­Zentrum, Polen , Freifinnige und einige Freikonservative gegen melndes Thema hielt. Eine Diskussion, in der etwa andere An- liche Abbildung. In unseren Tagen haben in dem alten Bou denfelben stimmen. Die rechte Seite ist sehr stark besetzt. das Märkische Provinzial- Museum und die Gewerbe- Deputation Nach§ 113 foll zur Giltigkeit der Veräußerung von Grund- fichten hätten zu Tage treten können, fand nicht statt und findet ftücken erforderlich sein die einmalige Bekanntmachung durch die dessen Hauptzweck es ist, seinen Mitgliedern Amüsements zu ver­in den Versammlungen dieses Vereins überhaupt niemals statt, ihren Siz erhalten. Ueber die Bedeutung des Begriffs ,, Berliner Stube" für amtliche Bekanntmachungen vorgeschriebenen Blätter oder anstalten und ihnen in der Handels- kunst ausbildende Vorträge im Sinne des§ 3b der Berliner Baupolizei- Ordnung hat das durch ein anderes im Kreise erscheinendes Blatt. zu bieten. Und das nennt das Blatt eine sozialdemokratische Ober- Verwaltungsgericht auf die Klage eines Baumeisters, welcher Bersammlung! Fürwahr, eine Untersuchung auf den Geisteszu- gemäß der Vergünstigung jenes§ 3b im vierten Stockwerk ſeines stand mancher Bekämpfer der Sozialdemokratie mit geistigen Hauses in der Berliner Stube eine Küche eingerichtet hatte und nun die Kochmaschine entfernen sollte, sich dahin ausgesprochen: Bum§ 117 beantragt Abg. v. Rauch haupt, daß die Ge- und geistlichen Mitteln thäte manchmal sehr gut. Die Bezeichnung Berliner Stube" rühre nicht daher, daß ein meinden für Ausgaben und Einnahmen ein nach Vorschrift an- Der gebildete" Börsenjobber. Das Organ dieser Sorte gewisser Naum in dem Berliner Hause als Wohn- bezw. Schlafs gelegtes Gemeinberechnungsbuch führen sollen. Die Aufstellung Menschen, der Berliner Börsen- Courier", leistet sich in seinem raum benutzt werde. Derselbe könne ebenso gut zu anderen von Stats foll einzelnen Gemeinden durch Beschluß des Kreis- Grimm gegen bie Sozialdemokratie folgendes Kunststückchen der Zwecken verwendet werden, denn das Wort Berliner Stube" ausschusses aufgegeben werden. Nach der Vorlage sollte jede Berleundung: habe mit der Benugung des Raumes Nichts zu thun. Das Gemeinde einen Etat aufstellen. Die sozialistische Lyrik ist in dieser Richtung recht be- Kriterium der Berliner Stube" beruhe vielmehr in ihrer kon Lage.

Kreisblatt erfolgen zu lassen.

Abg. Boht beantragt, die Bekanntmachungen durch das Der Antrag Bohh wird angenommen.

§ 117 wird unverändert angenommen.

lehrend.

"

"

Nach§ 118 foll der Kreisausschuß die Revisionen der Ge- der Form, in Verstößen gegen die Logik und namentlich im/ truttiven Bedeutung für eine gewisse Art des Häuserbaues und meinberechnungen vornehmen. Bramarbasiren geleistet wird. Alle Werke stehen still, wenn Abg. von Richthofen( Jauer) beantragt, die Revisionen Dein starker Arm es will", so heißt es in einem jener Ergüsse, Aus Velten in der Mark wird uns gemeldet, daß das dem Borsitzenden des Kreisausschusses zu übertragen, weil sonst welche von ungebildeten Mitgliedern der sozialistischen Partei Herztekartell, von welchem bürgerliche Blätter in so rührender die Kreisausschußmitglieder mit Bureauarbeiten belastet würden. für die ungebildeten Mitglieder derselben verfaßt sind." Weise zu erzählen wußten, einfach in das Reich der Fabel gehört. Minister Herr furth, sowie Abg. v. Huene erklären Bekanntlich ist der oben zitirte Bers, wenn er auch gleich- Im Gegentheil, die beiden Medizinmänner sind immer noch sehr fich gegen den Antrag, der auch abgelehnt wird. zeitig falsch sitirt ist, von Georg Herwegh und diesen als einen emsig dabei, sich gegenseitig die Kunden abzutreiben, und von der ungebildeten Menschen hinzustellen das bekommt eben nur ein füßen Eintracht, von der man sprach, ist fein Wort wahr. Es Jobberblatt fertig. Freilich ein feiler Hofpoet war Herwegh wäre auch zu merkwürdig gewesen, wenn die gottgewollte, privat­nicht, dafür weiß aber das ungebildete" Proletariat deffen Dich- tapitalistische Weltordnung in dem märkischen Provinzialstädtchen tungen von den Reimereien eines Wildenbruch und Konsorten durchbrochen worden wäre. sehr wohl zu unterscheiden.

Der dritte Titel: Selbständige Gutsbezirke (§§ 120-125) wird ohne Debatte erledigt. Um Uhr wird die weitere Berathung bis Donnerstag

11 Uhr vertagt.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Ueber einen Gattenmord in Spaudau wußten gestern die bürgerlichen Zeitungen zu berichten.

Verlorene Liebesmühe. Wenn man die herrschende Ge­finde- Ordnung sich betrachtet, und man hört und liest dann von Der bis jetzt von der Spandauer Polizei festgestellte That­öffentlichen Prämienfesten Treudienender", so ist jeder denkende bestand ist folgender: Am Montag Vormittag hatte, wie es Mensch außer Stande, sich einer Anwandlung des Mitleids mit häufiger der Fall bei den in Rede stehenden Plessow'schen Ehe­den armen Opfern, die prämiirt werden, zu erwehren. Denn leuten war, ein heftiger Streit stattgefunden, der jedoch nur in Langenbielau . Die Beschlagnahme der Nr. 26 des Pro- welche Summe von Selbstverleugnung bedingt eine solche Prä- Worten ausgefochten wurde. Unrichtig ist die Mittheilung der Tetarier" ist von der Staatsanwaltschaft nicht wegen des Gedichtes miirung eines treu dienenden Dienstboten"! In Berlin bilden Zeitungen, daß die Frau Hilferufe ausgestoßen, ebenso unwahr Dftergebanten" veranlaßt worden, wie verschiedene Blätter zu derartige Prämiirungsfeste eine stereotype Erscheinung bei dem ist es, daß die Kinder des P.'schen Ehepaares Zeugen des Todt­berichten wußten, sondern wegen eines unter" Politischer Ueber- Lina Morgenstern 'schen Hausfrauen- Verein und den beiden Gast- schlages gewesen seien. Erst als dieselben Mittags aus der ficht" stehenden Artikels, in welchem die famose Reptilienfonds wirths- Vereinen, welche dem deutschen Gastwirthe- Verbande an- Schule tamen, erzählten sie den Hausbewohnern, daß Mutter Angelegenheit" behandelt wird. Der Staatsanwalt hat aus gehören, dem Verein der Berliner Gastwirthe" und dem Verein plöglich gestorben und in Erinnerung des vorhergegangenen diesem Artikel eine Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen" der Berliner Weißbierwirthe", welche alljährlich Prämiirungsfeste Streites tauchte bei den Hausbewohnern alsbald der Verdacht herausgelesen, und ist denn auch bereits gegen den Redakteur veranstalten, die genau denselben Zweck und Werth haben, wie auf, daß P. seine Frau ermordet, und man machte der Die sofort am nächsten dieses Blattes das Strafverfahren wegen Vergehen gegen§ 181 die Fürsorge" industrieller Arbeitgeber für ihre Arbeiter, nämlich Polizei alsbald Mittheilung. P.'schen Wohnung erschienene Gerichts des Strafgesetzbuches eingeleitet worden. Merkwürdig! Was in fich einen gefügigen Arbeiterstamm zu sichern" durch die ver- Morgen in der an dem Körper der Zeiche keiner dem betreffenden Artikel gesagt wird, ist nicht nur von der meintlichen Wohlthaten, welche sie erweisen. Jetzt ist nun wieder fommiffion fand am Gesicht sozialdemokratischen, sondern von der Presse aller Parteirichtungen die Zeit gekommen, wo die beiden obengenannten Gastwirths- lei ernstere äußerliche Verlegungen;

"