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Nr. 180.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 3. Juli 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Einſeßen der großen englisch   franzöſiſchen   Offenſive an der Somme  

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 2. Juli 1916.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplatz.

=

In einer Breite von etwa 40 Kilometern begann der seit vielen Monaten mit unbeschränkten Mitteln vorbereitete große englisch  - französische Massenangriff nach siebentägiger stärkster Artille­rie- und Gasvorwirkung auf beiden Ufern der Somme, sowie des Ancre Baches. Von Gomme­court bis in Gegend von La Boiselle errang der Feind feine nennenswerten Vorteile, erlitt aber sehr schwere Verluste. Dagegen gelang es ihm, in die vordersten Linien der beiden an die Somme stoßenden Divisions­abschnitte an cinzelnen Stellen einzudringen, so daß vor­gezogen wurde, diese Divisionen aus den völlig zer­schossenen vordersten Gräben in die zwischen erster und zweiter Stellung liegende Riegelstellung zurückzunehmen. Das in der vordersten Linie fest cingebaute, übrigens un­brauchbar gemachte Material ging hierbei, wie stets in solchem Fall, verloren.

In Verbindung mit dieser großen Kampfhandlung standen vielfache Artilleriefcuerüberfälle, sowie mehrfache kleinere Angriffsunternehmungen auf den Anschluß­fronten und auch westlich und südöstlich von Tahure  ; fie scheiterten überall.

Links der Maas   wurden an der Höhe 304 franzö­sische Grabenstücke genommen und ein französischer Hand­granatenangriff abgeschlagen. Deftlich der Maas   hat der Gegner unter erneutem starken Kräfteeinsatz gestern mehr­mals und auch heute in der Frühe die deutschen   Linien auf der Höhe ,, Kalte Erde" und besonders beim Panzer­werk Thiaumont angegriffen und mußte im Sperr­feuer unter größten Verlusten wieder umkehren.

Der gegnerische Flugdienst entwickelte große Tätig­feit. Unsere Geschwader stellten den Feind an vielen Stellen zum Kampf und haben ihm schwere Verluste bei­gebracht. Es sind, vorwiegend in Gegend der angegriffe­nen Front und im Maasgebiet, 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon 8 englische, 3 französische in unseren Linien. Oberleutnant Frhr. v. Althaus hat seinen siebenten Gegner außer Gefecht gesetzt. Wir haben kein Flugzeug verloren, wenn auch einzelne Führer oder Be­obachter verwundet worden sind.

Ocftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen

Der Angriff schritt vorwärts. Die Gefangenenzahl ist um 7 Offiziere 1410 Mann gestiegen. An verschiedenen Stellen wurden feindliche Gegenangriffe glatt zurück­gewiesen.

Armee des Generals Grafen v. Bothmer  

Deutsche   und österreichisch- ungarische Truppen haben die kürzlich von den Russen besetzte Höhe von Worobi­jowka( nordwestlich von Tarnopol  ) gestürmt und dem Gegner an Gefangenen 7 Offiziere 892 Mann, an Beute Maschinengewehre, zwei Minenwerfer abgenommen. Balkan  - Kriegsschauplak.

Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Berlin  , den 2. Juli 1916.

Im Heeresbericht vom 1. Juli ist ein Versehen unter­gelaufen. Im Abschnitt Heeresgruppe des Generals v. Linsingen" muß es heißen: Seit dem 26.- also nicht seit dem 16. Juni 26 Offiziere 3165 Mann eingebüßt.

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Vom letzten Seegefecht in der Ostsee  .

Amtlich. Berlin  , 2. Juli.  ( W. T. B.) Nach den inzwischen eingegangenen ausführlichen Meldungen der in der Nacht vom 29. zum 30. Juni mit russischen Seestreitkräften im Gefecht befindlich gewesenen deutschen  Torpedoboote ergibt sich in Ergänzung der amtlichen Meldung vom 30. Juni nachstehendes Bild:

Zunächst wurden in der genannten Nacht etwa 20 Seemeilen südlich Häfringe von unseren Torpedo­booten drei feindliche Zerstörer, anscheinend vom Nowik­Typ, gesichtet und beschossen. Der Feind machte sofort kehrt und entkam in einem einsehenden Regenschauer. Eine Stunde später kamen im Osten neue Rauchwolken in Sicht, auf welche unsere Torpedoboote zudrehten. Es wurden zwei feindliche Kreuzer( anscheinend einer von der Makaroff- und einer von der Oleg- Klasse) und fünf feindliche Zerstörer ausgemacht. Unsere Torpedoboote gingen zum Angriff heran und bekämpften den Feind mit Torpedos und Artillerie. Mehrere Detonationen sind cinwandfrei beim Feinde beobachtet worden. Bei Be­ginn des Angriffs nahm der Feind unsere Torpedoboote mit allen Kalibern heftig unter Feuer, das nach den Detonationen erheblich nachlick. Bei aufkommendem Nebel kamen sich die Gegner aus Sicht.

*

Der österreichische Generalstabsbericht.

lautbart:

Wien  , 2. Juli 1916.( W. T. B.) Amtlich wird ver­Russischer Kriegsschauplatz.

In der Bukowina bei unveränderter Lage keine beson­deren Ereignisse.

Westlich von Kolomea   und füdlich des D njestr ent­wickelten sich neue heftige Kämpfe. Nordwestlich von Tar­ nopol   croberten österreichisch- ungarische und deutsche Bataillone die vielumstrittene Höhe von Worobijowka zurück. Sieben russische Offiziere und achthundertzweiundneunzig Mann ge= fangen, sieben Maschinengewehre und zwei Minenwerfer er­beutet.

Der Angriff der unter dem Befehl des Generals v. Linsingen stehenden verbündeten Streitkräfte wurde auch gestern an zahl­reichen Stellen beträchtlich nach vorwärts getragen. Zahl der Ge­fangenen und Beute erhöhen sich. Russische   Gegenangriffe scheiterten.

Italienischer Kriegsschauplas.

Im südlichen Abschnitt der Hochfläche von Doberdo  fetten die Italiener das heftige Artilleriefeuer und die Angriffe gegen den Naum östlich von Selz fort. Diese auch nachts an­dauernden Anstrengungen des Feindes blieben dank dem zähen Ausharren der Verteidiger ohne Erfolg.

Zwischen Brenta   und Etsch   wiederholten sich die frucht­lofen Vorstöße gegen zahlreiche Stellen unserer Front.

Im Marmolatagebiet wiesen unsere Truppen mehrere Angriffe italienischer Abteilungen ab, im Ortlergebiet erkämpften sie eine der Kristallspitzen.

Gestern wurden über fünfhundert Italiener, darunter zehn Offiziere, gefangen genommen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Reihe von jedesmal durch Artilleriefeuer vorbereiteten Angriffen gelang es den Deutschen  , von neuem in die vollständig zerstörte Schanze einzubringen, an deren Zugängen wir uns festgesetzt haben. In der Gegend der Gehölze von Fumin, Le Chénois und La Laufée bleibt die Artillerietätigkeit sehr stark. In Lothringen   scheiterten zwei kleine deutsche Angriffe im Walde von Parroy vollständig. Heute vormittag feuerte ein weittragendes deutsches Geschütz mehrere großkalibrige Granaten in der Richtung auf Nancy   ab.

Paris  , 2. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Sonnabendabend. Nördlich und südlich der Somme be= gannen die französischen   und englischen Truppen nach der Artilleric­vorbereitung und den Erkundungen der vorhergehenden Tage heute morgen eine Offensive auf einer Front von ungefähr vierzig Kilometern. Am Morgen und im Laufe des Nachmittags haben sich die Alliierten auf der Gesamtheit der angegriffenen Front der ersten deutschen   Stellung bemächtigt. Nördlich der Somme sekten sich die französischen   Truppen an den Zugängen des Dorfes Harde­court und an den Rändern des Dorfes Curlu fest, wo der Kampf weitergeht. Südlich der Somme sind die Dörfer Dompierre, Bequincourt, Bussy und Fay in unsere Hände gefallen. Die Zahl der unverwundeten Deutschen  , die allein den französischen   Truppen im Laufe des Tages in die Hände gefallen sind, übersteigt 3500. Auf dem linken Ulferder Maas heftiges Bombardement der ganzen Gegend der Höhe 204 und des Toten Mannes. Auf dem rechten Ufer ging gegen 10 Uhr morgens unsere Infanterie zum Sturme auf das Werk Thiaumont vor, dessen wir uns von neuem bemäch­tigt haben. Der Nachmittag kennzeichnete sich durch eine Zunahme des Bombardements in dieser Gegend sowie in den Abschnitten Fumin und Chenois.

Flugwesen. In der Nacht zum 30. Juni unternahm eine Gruppe unserer Flugzeuge die folgenden Bombardements. Achtzehn 120- Millimeter- Granaten auf den Bahnhof von Nesle, sechs 120­Millimeter- Granaten auf Roye  , wo ein Brand ausbrach. Zwei Granaten auf einen Automobiltransport nordöstlich Nesle, die, wie beobachtet wurde, mitten unter die Wagen fielen. In der gleichen Nacht warfen dreizehn französische   Flugzeuge sechzig Granaten auf eine deutsche Munitionsfabrik in der Umgebung von Noyon  . Das Ziel wurde von einer großen Zahl von Geschossen getroffen, deren Wirkungen festgestellt werden konnten. In der Nacht zum 1. Juli warfen sieben französische   Flugzeuge abermals dreizehn Granaten auf den Bahnhof von Nesle und sechs auf ein benachbartes mili­tärisches Werk, wo ein Brand festgestellt wurde. Im Verlaufe einer Erkundung wurde einer unserer von einem Foffer angegriffe­nen Flieger verwundet. Beim ersten Zusammenstoß gelang es ihm, seinen Gegner zum Absturz zu bringen, der in den Wald von Be­zange fiel. Auf der Rückkehr wurde derselbe Flieger abermals von einem feindlichen Doppeldeder angegriffen und ein zweites Mal verwundet. Es gelang ihm, freizukommen und in unsere Linien zurückzukehren.

Belgischer Bericht. Unsere Artillerie hat heute aber­mals mit Erfolg Zerstörungsfeuer auf deutsche Werke und Batterien gelegt, besonders in der Gegend von Dirmuiden. Der Feind hat an den Zugängen zu dieser Stadt ziemlich lebhaft geantwortet.

Die englischen Meldungen.

London  , 1. Juli.  ( W. T. B.) Bericht der Generals Haig vom 1. Juli. Bei den nördlich der Somme von französischen   und britischen Truppen zusammen unternommenen Angriffen brachen wir auf einer Front von 16 Meilen in das vordere deutsche Verteidigungssystem ein. Der Kampf dauert fort. Der französische   Angriff an dem Teile der Front, der sich unmittel­bar an den rechten britischen Flügel anschließt, macht bedeutende Fortschritte. An der übrigen britischen Front gelang es Abteilun gen, die Ueberfälle unternahmen, wiederum an zahlreichen Punkten in die feindliche Verteidigungslinie einzudringen, dem Feinde Ver­luste zuzufügen und einige Gefangene zu machen.

London  , 1. Juli.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Britisches Hauptquartier in Frankreich  vom 30. Juni: Bei einem von den Anzac letzte Nacht auf die feindlichen Linien unternommenen Streifzug wurden 80 deutsche Soldaten, darunter zwei Offiziere, getötet. Unsere Verluste waren sehr gering. Der Feind unternahm nach einer heftigen Beschießung einen wirkungslosen Ueberfall auf unsere Laufgräben westlich der Straße von Lille  . In der Nacht vom 28. auf den 29. wurden von Der französische   Tagesbericht. der zweite, ein Handgranatenangriff westlich von der Straße den Truppen der Nachbarschaft von Messines   drei Ueberfälle ge­Esnes- Haucourt hatte dasselbe Schicksal. Während der Nacht nahm macht und eine Anzahl von Feinden getötet. Die Shropshire Light Baris, 2. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von uns ein mächtiger Infanterieangriff das gestern bereits einmal Infantry  " unternahm ebenfalls eine solche Expedition und brachte Sonnabend nachmittag. Auf beiden Maasufern haben die verlorene und wiedergewonnene befestigte Werk östlich von der ein Dußend Gefangene zurück. Deutschen   ihre heftigen. Angriffe am 30. Juni abends und in der Höhe 304, sowie die Grabenabschnitte auf demselben Abhang; ein Britisches Hauptquartier in Frankreich   vom folgenden Nacht wiederholt. Auf dem linken Ufer war der Kampf sofortiger Gegenangriff verschaffte den Franzosen das Werk und 1. Juli, 9 Uhr 30 min. morgens. Heute um ungefähr in der Gegend der Höhe 304 und westlich davon besonders leb- das ganze verlorene Gelände wieder. Heute vormittag versuchte 7 Uhr 50 Min. morgens unternahm die britische   Armee einen haft. Die Deutschen   machten in verschiedenen Abschnitten vier ein deutscher Angriff an den Stützpunkt von Avocourt zu gelangen, heftigen Angriff über einen Frontabschnitt von mehr als 20 Mei­Angriffe. Ihr erster Versuch, wobei sie brennende Flüssigkeiten wurde aber mit starken Verlusten zurückgetrieben. Auf dem rechten len Länge nördlich der Somme. Eine fürchterliche Beschießung, die verwendeten, zwischen der Höhe 304 und der Straße Esnes- Hau- Ufer dauerten die Kämpfe im Abschnitt von Thiaumont um ungefähr 1% Stunden dauerte, ging dem Angriff voran. Es ist court wurde am Abend mit blutigen Verlusten zurückgeschlagen; I den Besitz dieses Werkes den ganzen Tag über an. Nach einer noch zu früh, Einzelheiten über den Kampf zu melden, zumal er